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Haunting Past

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo~
Es hat ewig gedauert *schäm* Irgendwie traf mich ein Krea-Tief und so klebte ich lang am Kapitelanfang, aber nun geht es endlich weiter. Ab jetzt mit japanischen Kapiteltiteln um den Wendepunkt der Geschichte zu markieren :3
Viel Spaß mit Seppun せっぷん ! Komplett anzeigen

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せっぷん - Seppun (Sasuke)

Ein Lächeln breitete sich auf Sasukes Lippen aus, während sich Kakashis Stirn in nachdenkliche Falten legte. Dem weißhaarigen Jonin war nicht ganz klar, was genau nun der Grund für dieses mysteriöse Lächeln auf den Zügen des Jüngeren war, doch seine innere Stimme warnte ihn bereits, dass es nur bedeuten konnte, dass Sasukes seltenes Lächeln sicher nichts war, was er auf die leichte Schulter nehmen sollte. Kakashi schwieg und wartete ab, was der Schwarzhaarige sagen würde, denn noch immer machte Sasuke nicht den Eindruck, als griffe er jeden Moment an. Die Nerven des weißhaarigen Jonin waren bis zum Zerreißen gespannt. Solange Sasuke seinetwegen hier war, gab es allen Grund aufmerksam und kampfbereit zu bleiben. Sei es nun, weil der Uchiha sein Augen vernichten oder sogar mitnehmen wollte, oder aber weil er lediglich einen Jonin aus dem Weg zu räumen wünschte, weshalb auch immer er dafür ein derart enormes Risiko auf sich nahm wie dieses, in das Dorf einzudringen. Schwerlich war der Tod eines Jonin diesen Aufwand wert.

In diese Gedanken vertieft, traf Kakashi das, was nun geschah, umso überraschender. Sasuke hatte die Lücke zwischen ihnen getrennt. Er war an ihn herangetreten und hatte seine Lippen auf die des weißhaarigen Shinobi gelegt, dessen Augen sich einfach vor Verwunderung weiteten. Er war so überrumpelt von dieser Handlung des Uchihas, dass er gar nicht reagieren konnte, nicht einmal, als die warme Zunge des Jüngeren über seine Lippen glitt, als erbitte sie Einlass.
 

Es hatte Sasuke seinen ganzen Mut gekostet, das hier zu tun. Nicht nur, Kakashi-sensei zu küssen, nein. Schon viel eher hatte er mit sich gerungen. Selbst als er sich seiner Gefühle sicher war, war er lange im Clinch mit sich gewesen, ob er herkommen sollte, das Risiko eingehen, entdeckt oder sogar getötet zu werden, ob er Kakashi überhaupt sehen sollte, denn er hatte geahnt, dass, wenn er den weißhaarigen Jonin erst erblickte, für ihn keine Chance mehr bestand, es sich anders zu überlegen und fortzugehen. Und so war es auch gewesen. Kaum, dass er den Shinobi auf dem Dach entdeckt hatte, hatte es für ihn kein Zurück mehr gegeben. Gleich einem Magneten hatte ihn sein ehemaliger Sensei angezogen. Doch Sasuke hatte einen Schritt nach dem nächsten getan. Er war in Konoha eingedrungen, hatte Hatake Kakashi ausfindig gemacht, war in dessen Wohnung eingebrochen und sich einen Kuss des Weißhaarigen gestohlen. Anders konnte man es kaum nennen, denn diese Zuneigungsbekundung blieb unerwidert, genau wie der Uchiha geahnt hatte.

Alles andere hätte ihn auch überrascht. Sah man von seinen Wunschträumen ab, denen er bei Orochimaru tagsüber oftmals nachgehangen hatte und in denen der Konohanin ebenso fühlte wie er selbst, gleich wie unrealistisch es war, hatte Sasuke doch stets gewusst, dass Kakashi im Grunde nicht einmal ahnte, dass er solche Gefühle für ihn hegte. Und vermutlich wäre er auch nie darauf gekommen, selbst dann nicht, wenn Sasuke im Dorf geblieben wäre,

Es schien ihm eine Ewigkeit und doch nur ein flüchtiger viel zu kurzer Augenblick zugleich gewesen zu sein, als er seine Lippen von denen des Jonin löste. Wäre es nach ihm gegangen, hätte der Kuss gerne noch eine Ewigkeit andauern können, wenn er sich auch seitens des Weißhaarigen natürlich Beteiligung gewünscht hätte, so war es doch schon fast mehr als er zu erringen gehofft hatte. Sein Plan hatte zwar vorgesehen, Kakashi zu küssen, jedoch war er ebenso sicher gewesen, dass dieses Vorhaben höchstwahrscheinlich scheitern würde, weil der Weißhaarige mit den hervorragenden Reflexen ihn nicht so nah an sich heranließe. Und obwohl er eigentlich glücklich sein sollte, dass er immerhin diesen Kuss hatte erringen können, fühlte er sich innerlich dennoch nicht so zufrieden, wie er erwartet hatte. Es fühlte sich leer an. Es fühlte sich nicht richtig an, sondern eher, als habe er etwas verloren, als etwas gewonnen zu haben.

Schweigend standen sie nun voreinander, Sasuke mit gemischten Gefühlen und sein ehemaliger Sensei eindeutig erschrocken. An diesem Punkt, das besagte zumindest sein Plan, sollte er eigentlich aus dem Fenster springen und aus dem Dorf fliehen. Eigentlich. Uneigentlich wollten sich sein Füße einfach nicht bewegen, wollte er gar nicht gehen, sondern einfach hier verweilen, eine Antwort abwarten, einfach nur noch eine Weile den weißhaarigen Shinobi ansehen, dessen Anblick ihm sonst doch wieder so lange verwehrt bliebe.
 

Kakashi starrte den Uchiha-Spross fassungslos an. Er hätte mit einem Angriff gerechnet, vielleicht Beschimpfungen oder Fragen bezüglich des Sharingan-Auges und woher er es hatte. Nicht jedoch mit einem Kuss. Eine Menge Fragen begonnen in seinem Kopf herumzuschwirren, die meisten nicht einmal halb ausformuliert. Sie bildeten nur ein fragenden Wirrwarr aus Worten, von denen der weißhaarige Jonin eine ganze Weile keines herausbrachte. Erst nachdem die Stille zwischen ihnen bereits den Punkt, an dem sie unangenehm wurde, längst überschritten hatte und zu einer nicht mehr unangenehmen sondern einfach alles einnehmenden Stille geworden war, räusperte sich Kakashi etwas verlegen. Er war zu dem Schluss gekommen, dass er nun Verständnis und Freundlichkeit zeigen sollte, gleich was er wirklich empfand. Sasuke war ein junger Mann mit einer komplizierten Geschichte und obendrein ein Nukenin. Hierherzukommen hatte ihn sicher einiges an Mut gekostet und der Kuss erst recht. Er sollte also respektvoll damit umgehen und Rücksicht auf die Gefühle des Jüngeren nehmen. Im Grunde, das musste er sich eingestehen, war er sogar recht geschmeichelt. Dass ihn jemand auf diese Weise sah, war eine recht neue Erfahrung für den Jonin. Nichtsdestotrotz hatte er gerade von Seiten Sasukes niemals mit einem derartigen Gefühlsausbruch gerechnet. Angesichts des Verhaltens, das der Uchiha-Spross schon damals an den Tag gelegt hatte, war er immer davon ausgegangen, dass Emotionen wie Liebe und Zuneigung oder auch nur körperliches Verlangen – er wusste ja nicht, welches davon Sasuke hierher geführt hatte – bei dem Schwarzhaarigen zurückstehen müssten hinter der Wut und dem tief verwurzelten Wunsch nach Rache an seinem Bruder Itachi. Doch wie es schien, hatte sich Kakashi da geirrt. Was immer es auch gewesen war, hatte in Sasuke wohl eine gewisse Priorität erreichen müssen, wenn er extra hergekommen war.

„Sasuke, das ist...“ Weiter kam Kakashi nicht. Sasukes Blick blieb undurchdringlich und unmöglich zu lesen, doch seine Worte unterbanden jeden Einwand des weißhaarigen Jonin.

„Ich liebe Sie.“



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