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Rise of the Guardians

Fire and Ice
von

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Ich hörte ein mir nur allzu bekanntes Lachen, und drehte mich um. Vor mir stand Jack. Er lächelte, drehte sich um, und rannte. Einige Meter weiter blieb er kurz stehen, bedeutete mir, ihm zu folgen. In mich hinein grinsend lief ich ihm nach. Er lief weiter, und ich versuchte ihn zu fangen. Ich bekam ihn aber einfach nicht zu fassen.

Er lief in ein Haus hinein. Dort drin waren überall Spiegel, die alles reflektierten. Hunderte Jacks sahen mich belustigt an. Es dauerte eine Weile, bis ich zwischen all seinen Spiegelbildern den echten Jack entdeckte. Ich stürmte auf ihn zu, wollte mich in seine Arme schmeißen. Er breitete die Arme aus, und ich folgte meinem Wunsch. Er nahm mich fest in die Arme. Er ließ mich aber nicht mehr los. Da lachte er wieder. Es war nicht sein Lachen. Es war ein Irres lachen. Da löste Jack sich in Schatten auf. Ich war umgeben von Spiegeln, die alle Pitch reflektieren. Ich wollte entkommen, fand aber den Ausgang nicht mehr. Schatten strömten auf mich zu, berührten mich fast. Dann stand alles in Flammen. Und ich schrie.
 

"Lena!"

"Hilf mir, bitte mach dass es aufhört", schrie ich aus leibeskräften. Ein Arm wurde mir um die Schulter gelegt aber ich sprang auf und schubste ihn weg. Er dann erkannte ich, wo ich war.

In meinem Zimmer, und Jack lag auf dem Boden neben meinem Bett.

Dann hörte ich wie nebenan die Tür aufging. Jack sprang auf, und versteckte sich hinter der Tür, die sofort aufging.

"Lena, was ist passiert? Du hast geschrien!", fragte sie aufgeregt und sah mich besorgt an.

"Tut mir leid, ich hatte einen schlimmen Traum...", murmelte ich.

"Versuch wieder zu schlafen, Schatz, ja?", sagte sie gähnend und schloss wieder die Tür.

Jack blieb noch einen Moment ruhig stehen, wartete. Als sich dann die Zimmertür meiner Mutter schloss atmete er hörbar aus und kam auf mich zu. Wir setzten uns aufs Bett.

"Was hast du geträumt?", fragte er mich leise.

Im selben Flüsterton erzählte ich ihm, was geschehen war.

"Dieser...", fing er an, schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief ein und aus.

"Er muss gestoppt werden."

"Aber bloß wie? Wie habt ihr es das letzte Mal geschafft?", fragte ich.

"Nun ja wir hatten Hilfe.", fing er an. "Fast alle Kinder hatten bereits den Glauben verloren. Bis auf eines. Ich kam als erstes bei ihm an, Jamie war sein Name. Er wollte den Glauben vom Osterhasen einfach nicht wegwefen, fragte nach einem Zeichen. Ich gab es ihm. Er war der erste, der je an mich glaubte, der erste der mich sehen konnte. Sandy war besiegt. Tooth, North und Bunny waren alle sehr schwach. Wenn die Kinder den Glauben verlieren, verlieren wir den Großteil unserer Kräfte. Aber dank Jamie und seinen Freunden erlangten sie wieder ihre Kraft.

Durch den Glauben wandelten die Kinder die Schatten in Sandys Goldsand um, und sie verloren dabei ihre Angst vor Pitch.

Sandy kehrte wieder zurück...

Und Pitch wurde in die Schattenwelt vertrieben. Aber nun ist irgendetwas anders. Er scheint es nicht auf Sandys Sand abgesehen zu haben, oder darauf, den Kindern Angst und Schrecken zu lehren. Er scheint bloß auf dich aus zu sein."

"Aber wieso? Ich bin doch einfach nur... Einfach nur ich.."

"'Einfach nur' ist so ziemlich die größte Untertreibung des Universums was dich betrifft.", murmelte er, sah mich dabei aus seinen eisblauen Augen an.

Er kam näher. Ich konnte schon die etwas dunkleren Sprenkler in seinen Augen erkennen, als ich meine Augen auch schon schloss und sich seine Lippen kühl auf die meinen legten.
 

"Erde an Lena, hörst du mir zu?", rief Jess mich zurück auf den Boden.

"Hm?", machte ich und lächelte sie an. Es war ein wunderschöner Tag.

"Ich hab dich gerade nur gefragt, wieso du den Neuen wie ein verliebtes Schaf anglotzt. Ist da was gelaufen?"

Der entging aber auch nichts.

Ich lächelte bloß geheimnisvoll und zuckte mit den Schultern.

Das machte Jess verrückt. Ich liebte es.

Die ganze Woche lief ich wie beschwingt durch den Alltag. Nichts konnte mich stoppen. Ich war Feuer und Flamme.

Jack und ich verbrachten viele Nachmittage zusammen. Nachts blieb er nicht mehr bei mir, denn die Feen wachten nun über mich.

Pitch war verblüffend unauffällig. Ich hatte seither keine Albträume mehr gehabt. Vielleicht war ich auch einfach bloß zu glücklich um Albträume zu kriegen, wer weiß...

Trotz allem war Vorsicht geboten. Jack wurde mit der Zeit immer angespannter, ich merkte, dass ihn etwas bedrückte. Wenn ich ihn aber fragte, was los sei, lächelte er mich nur an und sagte, ich solle mir keine Sorgen machen.

So glücklich ich auch zu diesem Zeitpunkt war, so heftig war der Schlag, als ich an diesem Abend nach Hause kam.

Ich war bei Matt gewesen, der nur ein wenig von mir entfernt wohnte. Ich bog in meine Straße ein, als ich es sah und gelähmt stehen blieb.

Das Haus, in dem ich meine Kindheit verbracht hatte, stand in Flammen.

"Mum", flüsterte ich und Angst packte mich. Sie musste noch dort drinnen sein!

Ich lief blindlings los, die Babyfeen kamen mir entgegen. "Ist sie noch da drin?", schrie ich aufgelöst. Sie sahen sich beklommen an und nickten.

Nein!

Der Eingang war frei von Flammen, und ich riss die Tür auf. Hitze schlug mir entgegen, und ich musste kräftig husten. Verdammt, wo war sie nur?

"MOM!", schrie ich, und Asche füllte meine Lungen. Bitte, bitte antworte. Du darfst nicht tot sein, bitte Mom...

Tränen rannen nun meine Wange hinunter. Die Vorhänge in der Küche hatten Feuer gefangen, breitete sich dort weiter aus. Hier war sie nicht... Das Wohnzimmer wurde von flammenden Zungen versperrt, ich kam nicht näher heran.

Im Schlafzimmer...

Zwei Stufen auf einmal nehmend sprintete ich hoch. Ihre Tür war geschlossen. Ich hörte wie es dumpf dagegen schlug.

"Mom?", rief ich heiser, klopfte an ihre Tür.

"Lena, bitte, verschwinde aus dem Haus!", schrie sie mir entgegen.

Ich versuchte ein "Nein" heraus zu bringen, aber meine Lunge tat weh von all der Asche die in der Luft lag. Ich schüttelte den Türgriff, aber die Tür klemmte. Suchend sah ich mich um. Hier musste doch irgendetwas sein... Etwas großes... Und mein Blick fiel auf eine Stehlampe. Schnell griff ich sie mir und schlug immer weiter gegen die Tür, gegen den Türgriff.

Ein Schrei entfuhr mir als er endlich abfiel. Mit ganzem Gewicht ließ ich mich nun gegen die Tür krachen, sie brach auf. Benommen lag ich ein paar Sekunden in den Trümmern der Tür.

Ich sah das tränende Gesicht meiner Mutter über mir, ihre Wangen schwarz vom Ruß.

Sie half mir auf. Zusammen schafften wir es bis zur Treppe.

Dann blieb ich abrupt stehen. "Geh schon mal vor, ich hole Dad...", krächzte ich.

Ich würde nicht das letzte Foto, das ich von ihm besaß verbrennen lassen.

"GEH", schrie ich nun, und stürmte in mein Zimmer. Es war verwüstet, die Vorhänge existierten schon gar nicht mehr. Hitze schlug mir entgegen, gleichzeitig ein Luftzug. Dort, wo mal das Fenster gewesen war, klaffte ein riesiges Loch in der Wand.

Ich fand das Gemälde meines Vaters auf dem Boden vor meinem Schreibtisch. Das Glas im Rahmen war zersplittert. Ich schloss es fest in die Arme und taumelte weg von der Hitze, weg von dem, was mal mein Zimmer gewesen war. In der Ferne bildete ich mir ein, Pitch lachen zu hören.

Pitch... dachte ich und Wut durchströmte mich. Er war es, er musste es gewesen sein, da war ich mir ganz sicher. Aber ich musste hier raus!

An der Treppe angekommen, sah ich, dass es keinen Durchgang mehr gab. Ein brennender Balken versperrte den weg. Ich war eingeschlossen...

Es gab kein entkommen, dachte ich und klappte auf die Knie. Es war vorbei, Pitch hatte gesiegt.
 

Dies war mein Ende



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