Zum Inhalt der Seite

Rise of the Guardians

Fire and Ice
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Sporthalle war aufwendig dekoriert worden. Überall hingen Fledermäuse und Spinnen, am Buffet gab es diverse Spezialitäten: Augenpunsch, Gehirnmuffins, Fingerstummel und vieles mehr.

Die Halle war schon gut gefüllt. Einige tanzten auf der Tanzfläche, einzelne standen an den Tischen die am Rand der Tanzfläche aufgestellt waren. Ich begrüßte hie und da jemanden und ging mit Jess, Matt und Eric an einen dieser Tische. Wir redeten und lachten viel.

Ich fing nach einiger Zeit an, die reinkommenden Schüler zu beobachten. Werwölfe, Hexen, Vampire, Zombies... Alles war dabei.

Irgendwann gingen Eric und Jess auf die Tanzfläche. Matt entschuldigte sich kurz um ein paar Freunde vom Football zu begrüßen.

"Hast du dich für mich so schön gemacht?", flüsterte eine Stimme von hinten an mein Ohr. Vor Schreck drehte ich mich um und sah direkt in die eisblauen Augen von Jack Frost.

Ich wich ein wenig zurück – seine Nähe war mir unangenehm. Bewusst langsam musterte ich ihn von oben bis unten. Seine Haare sahen wie immer aus wie im Sturm geföhnt – wirr in alle Richtungen. Er trug ein locker sitzendes Hemd, mit ein paar Blutspritzern (wir waren anscheinend alle sehr Blutrünstig) und eine schwarze Hose. Er sah wirklich gut aus, und ich hoffte, dass ich ihn trotzdem desinteressiert ansah.

Er grisnte mich geduldig an.

"Wie kommst du darauf?", fragte ich. Mir fiel zum verrückt werden kein coolder Spruch ein.

"Ich würde mich geehrt fühlen", sagte er ganz ernst, grinste jedoch weiter ununterbrochen. Ich verstand ihn einfach nicht.

"Zu schade" sagte ich matt lächelnd und wandte mich wieder dem Tich zu. Er gesellte sich neben mich. Sein Ellbogen berührte meinen, und selbst diese kleine Berührung ließ mich zusammenfahren. Warum bloß machte seine Nähe mich immer so nervös?

"Tanz mit mir. Bitte", sagte er plötzlich und sah mir fest in die Augen. Ich konnte nicht wegsehen.

"Okay"

Warte, was? Es war mir einfach so rausgerutscht. Sei doch ein mal ehrlich zu dir selbst!, fuhr ich mich in Gedanken selbst an. Ich wollte wirklich mit ihm tanzen.

Und ich wollte gerade nach seiner Hand greifen, als sich eine andere Hand in seine legte.

"Ach, Lena! Nein, wie süß du aussiehst!", sagte Viola während sie mich mit zusammengekniffenen Augen musterte. Ein fieses lächeln umspielte ihre Lippen, als sie sich bei Jack einhakte.

"Tut mir wirklich sehr leid, aber ich werde Jack wohl den ganzen Abend für mich beanspruchen."

Gleichzeitig legten sich zwei Arme von hinten um mich, gefolgt von einer beißenden Alkoholfahne.

"Ich habe dich vermisst, Lena", sagte eine mir leider sehr vertraute Stimme

"Mike?", fragte ich ungläubig als ich mich umdrehte und- wahrhaftig – in die grauen Augen meines Ex-Freundes blickte. Der mich übrigens fest im Griff hielt und seine Lippen auf meine legte.

Sofort versuchte ich mich zu befreien. Was bildete er sich ein? Aber er hielt mich fest wie ein Schraubstock. Indem ich ihn nicht gerade unsanft in die Lippe biss schaffte ich es mich los zureißen. Jack sah mich ungläubig an.

"Ich...", stammelte ich, doch Viola unterbrach mich sofort.

"Wir verstehen schon. Du willst mit Mike alleine sein, ihr habt euch schließlich sehr lange nicht gesehen." Sie lächelte mich triumphierend an. "Komm Jack, das Lied ist gut." Sie zog an Jacks Arm, doch er sah mich weiterhin einfach nur an. Ungläubig, verletzt? Wie immer konnte ich es nicht deuten.

Mir war, als würde es eiskalt werden...

"Aber..."

"Wir verstehen ja dass ihr allein sein wollt."

"Nein du..."

"Jack, das Lied, jetzt komm endlich!"

"Jack..." Er war weg. In der Menge verschwunden. Mit Miss Ich-versau-dir-alles-Viola.

"Wer ist dieser Jack?", fragte mich Mike.

"Das geht dich gar nichts an.", erwiederte ich giftig und sah ihn wütend an.

"Was ist denn los mit dir, Süße?", fragte er zärtlich und wollte mich wieder an sich ran ziehen.

Ich hob abwehrend die Hände.

"FASS mich nicht an!", fuhr ich ihn an. "Und ich bin NICHT" deine Süße!"

Was fiel ihm ein!

Er war das letzte halbjahr irgendwo in Europa zur Schule gegangen und hatte vorher Schluss gemacht. Jess hat mir danach immer Bilder von ihm auf Facebook gezeigt – jedes Mal mit anderen Mädchen. Ich hatte ihn dieses Jahr aus irgendeinem Grund noch nicht zu Gesicht bekommen. Er ist eine Stufe über mir, aber ehrlich gesagt war es mir egal gewesen. Es war vorbei. Ich hatte auch keinen Gedanken an ihn verschwendet. Und jetzt tauchte er plötzlich auf, küsste mich als sei nichts gewesen, als wäre es das verständlichste auf der Welt! Ohne mich!

"Okay, du bist anscheinend etwas verwirrt, aber ich bin wieder zurück. Kein Grund, so abweisend zu sein", sagte er, unterzeichnet von einem selbstgefälligem Lächeln.

"Mike, muss ich dich daran erinnern, dass DU Schluss gemacht hast? Also was fällt dir ein, hier einfach so aus heiterem Himmel aufzukreuzen und mich zu küssen? Du spinnst wohl!"

"Sie hat recht. Verschwinde"Matt!

Mikes selbstgefälliges Grinsen verzerrte sich langsam vor Wut.

"Für jetzt gehe ich", sagte er und wandte sich zum Gehen, hielt jedoch kurz inne. "Denk bloß nicht, dass das alles war", fügte er an mich hinzu.

Was das eine Drohung? Es fühlte sich danach an.

"Wie konntest du nur mit so einem aroganten Bastard zusammen sein?",fragte mich Matt. Ich schüttelte müde den Kopf. "Lass gut sein, Matt."

Mike war damals anders gewesen. Irgendwas hatte ihn verändert.

Von wegen, lustiger Abend... Meine Stimmung war im Keller, wenn nicht sogar tiefer. Und ich hatte die Nase gestrichen voll. Das war einfach zu viel für einen Tag! Erst Viola, zu allem überfluss Mike...

Ich wollte nur noch nach Hause. Ich verabschiedete mich von Matt und Jess, die mich halbherzig zum Bleiben bewegen wollte, und ging nach draußen.

Dabei merkte ich nicht, dass ich verfolgt wurde...
 

Ich beschloss zu Fuß nach Hause zu gehen. Zum einen war es noch nicht allzu spät, und meine Mutter würde nur Fragen stellen weshalb ich so früh schon wieder aufkreuzte. Zum anderen würde mir so wenigstens nicht kalt werden, während ich aufs Taxi wartete.

Die Straßen waren menschenleer. Keine Seele wanderte umher. Nur ein paar Autos kamen mir entgegen, vermutlich Mütter und Väter, die ihre Kinder von der Feier abholten.

Die Kinder waren von ihrer Süßes-sonst-gibts-Saures-Tour sicher schon daheim und vernaschten ihre Süßigkeiten.

Ich bemerkte gar nicht, dass sich mir jemand in den Weg stellte, bis ich unmittelbar in ihn hineinlif. Sofort schlossen sich Arme um mich.

"Da ist ja mein Mädchen", nuschelte Mikes Stimme. Ich roch den Alkohol aus seinem Mund.

"Lass mich los", rief ich. Er packte fester zu und kicherte boshaft.

"Ach, Lena..." seufzte er. "Ich hatte gehofft, du würdest freiwillig mit mir kommen"

Freiwillig? Wovon redete er?

"Mike, bitte...", fing ich an, doch er schubste mich unsanft nach vorne, meine Arme schmerzhaft hinter dem Rücken verdreht.

Ich versuchte mich zu befreien, gab jedoch auf als mir Tränen in die Augen schossen. Eher würde ich mir die Schultern auskugeln, bevor sein eiserner Griff sich löste.

Er packte einfach erbarmungslos fester zu. Ein erstickter Schrei entfuhr mir.

Mike lachte nur.

"Ich weiß zwar nicht, was er von dir will", murmelte er leise. "Aber wehe er hält nicht was er verspricht."

"Von wem sprichst du?", rutschte mir raus.

"Klappte!", zischte er sofort.

Nach einiger Zeit standen wir vor dem Friedhofstor. Mike stieß es langsam auf. Es quietschte unheil verkündend, als er mich rein schubste.

Dann hörte ich, wie das Tor wieder zu knallte. Es hatte etwas endgültiges an sich.

Ich lauschte unseren stapfenden Schritten während ich von Mike zwischen den Grabsteinen voran gestoßen wurde. Ich war mir nicht sicher, was passieren würde. Wollte er mir bloß Angst machen?

Wollte er sich dafür, dass ich ihm nicht sofort um den Hals gefallen war, rächen? Oder gab es wirklich jemanden, der etwas von mir wollte?

Nein, ausgeschlossen. Meine Familie hatte weder viel Geld, noch besaßen wir wertvolle Gegenstände.

Wir befanden uns jetzt im alten Teil des Friedhofes. Das Gras und Unkraut wuchterte hier nur so vor sich her und Efeu rankte sich um die halb zerfallenen Grabsteine, die noch vom Krieg übrig geblieben waren. Die Grabsteine waren teilweise so groß wie ausgewachsene Männer und mindestens zwei mal so breit. Auf gruselige Art und Weise erinnerte es mich hier an meine Albträume.

"Da wären wir.", sagte Mike und sah mich an. Er fing an zu grinsen.

"Hey, ich hab sie!", schrie er in die Dunkelheit. Ein paar Augenblicke lang passierte gar nichts. Doch dann...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück