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Our Time

von

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Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie jemand besuchen kam. In letzter Zeit hatte sie ihre Freundinnen kaum gesehen, weil alle mit ihren eigenen Sachen beschäftigt waren. Umso mehr überraschte es sie, dass Makoto jetzt bei ihr war und sie wusste noch nicht so richtig, ob sie sich darüber freuen sollte, denn eigentlich wusste keine ihrer Freundinnen, dass sie wieder Zuhause wohnte. Es gab also nur zwei Varianten entweder hatte Makoto es von Mamoru oder von ihrer Mutter. Wie sie ihre Mutter kannte, hatte sie Makoto über die Trennung mit Mamoru aufgeklärt und Makoto sollte sie jetzt etwas ablenken. Sie kannte ihre Mutter einfach zu gut dafür und wusste, dass sie alles erdenkliche dafür tat, dass es ihr wieder besser ging. Es war nicht so, dass sie diese Eigenschaften nicht an ihr liebte. Aber manchmal wünschte sie sich, dass sie sich einfach heraushalten würde und sie selbst etwas machen lies, da sie kein kleines Kind mehr war. Sie seufzte kaum hörbar bevor sie ein Hallo stammelte. Makoto und Ikuko erwiderten es. Ikuko stand vom Sofa auf und ging auf ihre Tochter zu, die noch immer im Flur stand. „Na, hast du alles bekommen?“, fragte sie bevor sie ihr die Tüten aus der Hand nahm. Sachte übergab Bunny die Tüten ihrer Mutter und zog sich ihre Jacke, ihren Schal und ihre Mütze aus. „Ja, ich habe alles bekommen für unser heutiges Abendessen“, sagte sie und ging auf Makoto zu, während Ikuko den Einkauf fix in die Küche brachte. Bunny umarmte Makoto zur Begrüßung und setzte sich neben sie. „Was beschafft mir die Ehre?“, fragte Bunny ohne Umschweife und nahm sich einen der Kekse. „Brauche ich einen Grund um meine Freundin mal zu besuchen?“, stellte Makoto ihr eine Gegenfrage. Lächelnd schüttelte Bunny ihren Kopf. Eigentlich hatte sie gedacht, dass Makoto ihr damit kam, dass sie genau wisse, warum sie hier war aber das war nicht so, was sie ziemlich überraschte. „Nein aber du bist noch nie spontan bei mir gewesen und wir haben uns sonst immer telefonisch etwas ausgemacht? Eigentlich lag ihr die Frage auf der Zunge woher sie wusste, dass sie wieder hier war aber sie wollte nicht vor ihrer Mutter auf dieses Thema eingehen und beließ es kurz damit.
 

Makoto musste Bunny innerlich zustimmen, sie war nie ein spontaner Mensch gewesen und ihr hätte klar sein müssen, dass Bunny Verdacht schöpfen würde, weil sie sie einfach zu gut dafür kannte. Kurz überlegte sie, was sie ihr darauf antworten sollte. Doch vernahm sie Bunnys Stimme neben sich. „Entschuldige kurz“, kam es von Bunny. Diese stand auf und ging zu Ikuko. „Soll ich dir helfen?“ „Nein, geh ruhig mit Makoto, wenn du magst in dein Zimmer, Liebling. Ich räume unseren Einkauf fix alleine weg“. Dankbar gab sie ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange bevor sie sich zu Makoto herum drehte. „Lass uns in mein Zimmer gehen“, signalisierte sie Makoto. Zu zweit betraten sie Bunnys Zimmer. Es hatte sich nichts verändert stellte Makoto fest. Sie hatte noch immer dieselben Regale und die süße Mondbettdecke, die sie früher immer hatte. „Es hat sich nichts verändert“, sprach sie ihren Gedanken aus. „Ja, meine Eltern wollten es so belassen, falls ich mal zum Übernachten bleibe und mich dann wie Zuhause fühle.“ „Eine liebe Geste von deinen Eltern“, brachte Makoto an. Ein kleines Lächeln umspielte Bunnys Gesicht. „Ja, das ist es“, sagte sie. Kurz schwelgte sie in Erinnerung an vergangene Kindertage ehe sie wieder ernst wurde und Makotos Blick suchte. „Du bist aber nicht hier um mit mir über mein Zimmer zu sprechen. Warum bist du wirklich hier? Ich meine niemand weiß, dass ich wieder hier wohne, woher also du?“ Makoto wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen aber wenn Bunny den ersten Schritt tat, worauf sollte sie dann warten? Sie machte es sich auf dem Bett bequem, bevor sie offen mit Bunny über ihr Anliegen sprach. Bunny tat es ihr nach und gesellte sich zu Makoto. Erwartungsvoll sah sie zu ihrer Freundin. „Du hast recht. Ich bin nicht einfach so bei dir vorbei gekommen.“, fing sie an. „Ich bin hier, weil ich wissen möchte, warum du dich von Mamoru getrennt hast?“ Bunny schluckte schwer, sie ahnte schon, dass Makoto von der Trennung wusste aber es aus ihrem Mund heraus zuhören, überraschte sie dann doch ein wenig. „Weißt du das von meiner Mutter?“ „Nein“, sagte sie leise. Innerlich verkrampfte sie sich, denn es gab nur noch eine Möglichkeit, woher sie davon wissen konnte. Unruhig fing sie an mit einer Haarsträhne zu spielen. So beiläufig wie möglich formulierte Bunny ihre Frage. „Du hast es von Mamoru oder?“ Obwohl Bunny gleichgültig klingen wollte, erkannte Makoto die Unsicherheit dahinter. „Ja ich habe es von Mamoru. Er war gestern ziemlich aufgelöst und hat uns von eurer Trennung erzählt. Mensch Bunny, was ist denn los zwischen euch?“ Bei Mamorus Namen rutschte ihr das Herz in die Hose. Jedes Mal wenn sie seinen Namen hörte und sein Gesicht vor sich sah, fühlte sie sich wie in einen Gefühlschaos. Da waren die Trauer und die Wut über seinen Betrug, dann war da aber noch die Sehnsucht nach ihm. Mit jeder Faser ihres Körpers vermisste sie Mamoru. Sie konnte an nichts anderes denken und es trieb sie schier in den Wahnsinn, dass er nicht mehr bei ihr war. Sie hatte sich doch aber getrennt, warum schmerzte es dann nur so sehr? Ohne es zu wollen stiegen ihr die Tränen in de Augen und sie musste sich zusammen reißen, dass sie nicht die Oberhand gewannen. Sie versuchte sich zu fassen, doch es gelang ihr nur schwer. „Mamoru hat mich betrogen mit Saori. Anscheint ist er jetzt mit ihr zusammen.“, hauchte sie leise. Makoto hatte trotzdem jedes Wort verstanden und war nicht verwundert darüber, dass Bunny so dachte, wusste sie ja von Mamoru, dass sie alles mit angesehen hatte. Sie wusste auch, dass er versucht hatte mit ihr darüber zu reden aber Bunny völlig abblockte. Deshalb gab sich Makoto alle Mühe ihr so einfühlsam wie möglich näher zu bringen, dass Mamoru sie nicht betrogen hatte. Hör mal, Bunny. Mamoru liebt dich überalles und könnte dich nie betrügen.“ Bunny glaubte sich verhört zu haben. Was glaubte Makoto denn, dass sie sich das Ganze nur eingebildet hatte? Eine immense Wut stieg in ihr auf und sie stieg vom Bett, um Abstand zwischen sich und Makoto zu bringen. Die kurze Phase der Traurigkeit war verschwunden. „Ach ja und ich habe mir das Ganze nur eingebildet oder was?“ Plötzlich wirkte Bunny nicht mehr so geknickt sondern ein wenig bedrohlich. „Nein, dass wollt ich damit nicht sagen“, versuchte sie klar zu stellen aber Bunny lies sich nicht davon beeindrucken. „Seit Wochen habe ich Mamoru darauf hingewiesen, dass Saori etwas von ihm will aber er wollte davon nichts hören. Hat mir gesagt, dass das nicht stimme und ich mir nur einbilde, dass was zwischen den beiden lief. Als wenn das nicht schlimm genug gewesen wäre, dass er mich in dieser Hinsicht nur belogen hat. Nein, er musste mir auch noch zeigen, dass ich die ganze Zeit Recht damit hatte und er anscheint glücklich mit ihr ist.“, schrie sie ihr entgegen. Makoto war tief betroffen von Bunnys Worten. Wie konnte sie nur glauben, dass Mamoru sie belogen und betrogen hatte? Sie verstand es nicht. Sie musste sie wieder zur Vernunft bringen und zwar ganz schnell. „Bunny, Mamoru hat Saori nicht geküsst sondern sie ihn“, versuchte sie ihr klar zu machen. Aber Bunny lachte nur verächtlich. „Ach ja, das hat er gesagt oder? Ich bitte dich, ich glaube ihm kein Wort.“ Bemüht ruhig zu bleiben, zählte Makoto bis zehn ehe sie auf den Widerspruch einging. „Bunny, hör dir doch zu, das bist nicht mehr du. Mamoru kam gestern zu uns und hat uns erzählt, dass das Ganze ein Missverständnis war. Wir beide kennen Saori und wissen, wie sie drauf ist. Sie würde nichts unversucht lassen, um Mamoru zu bekommen.“ Bunny verstand nicht wie Makoto die Augen vor der Wahrheit verschließen konnte. „Makoto, Saori mag sein, wie sie ist aber so fies wäre nicht einmal sie. Mamoru hat sie auch nicht weggestoßen. Nein im Gegenteil, er hat es genossen und sie bestimmt dann noch mit zu sich genommen.“, brüllte sie sie an. Plötzlich spürte Bunny einen stechenden Schmerz. Völlig geschockt hielt sie ihre Wange und sah ihre Freundin mit großen Augen an. Makoto wusste sich nicht anders zu helfen, als ihr eine schallende Ohrfeige zu verpassen. Sie konnte Bunny einfach nicht verstehen, was war nur mit ihr los? Wo war die alte Bunny hin, die immer das Gute in ihren Freunden sah? Bunnys Beine fühlten sich an wie Wackelpudding, weshalb sie sich auf den Boden kniete. Sie war selbst wie in einer Schockstarre gefangen. Noch nie hatte sie es erlebt, dass Makoto ihr eine Ohrfeige verpasste. Sie wusste, dass sie diese mehr als verdient hatte. Sie war wirklich unfair zu Mamoru und erkannte sich selbst nicht wieder. Im Moment fühlte sie rein gar nichts außer Hass auf sich selbst. Wann war sie so geworden?
 

Vorsichtig kniete sich Makoto zu ihrer Freundin herunter. „Icc..hh..es..oh..g.ott..es..es..tu..t..mir..wirk..lich..leid“, stammelte sie und konnte den Blick nicht vom Boden abwenden. Bunny war nicht in der Lage zu antworten und schüttelte nur sachte ihren Kopf. Bedacht nichts Falsches zu tun, traute Makoto sich nicht zu bewegen. „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist aber wie du von Mamoru gesprochen hast, das war einfach so unfair. Du hättest sein Gesicht sehen müssen als er völlig betrunken und voller Trauer zu uns kam. Ich habe seine Tränenreste gesehen, auch wenn er es versucht hat zu verstecken. Bunny er liebt dich und er ist am Ende.“, flüsterte sie. Makotos Worte sickerten nur langsam zu Bunny durch und sie versuchte diese zu verarbeiten. Jetzt wo sie die Wahrheit hörte, konnte sie diese nicht mehr ignorieren und ehe sie es aufhalten konnte, schwabten Tränen aus ihren Augen. Sie schluchzte verzweifelt auf. Sie war so dumm gewesen und ärgerte sich über sich selbst. Warum nur hatte sie Mamoru nicht gleich von Anfang an zugehört und ihm geglaubt? Jetzt kam all die Trauer in ihr hoch und ihr Körper zitterte vom weinen. Gebrochen vergrub sie ihr Gesicht in ihre Hände. Makoto brach der Anblick das Herz und behutsam schloss sie ihre Freundin in die Arme. Beruhigend strich sie ihr über den Rücken. „Tsch..Bunny, alles wird wieder gut.“ „Nichts wird wieder gut. Wie soll ich das denn wieder gut machen. Ich kann doch nie wieder mit Mamoru reden.“, schluchzte sie. „Sieh mich an, Bunny“, flehte Makoto. „Wir schaffen das zusammen aber du darfst nicht aufgeben. Du liebst ihn doch und er liebt dich. Versprich mir bitte, dass du mit Mamoru reden wirst.“ Bunny blickte in Makotos ernstes Gesicht und wusste, dass es ihr wichtig war. Aber sie schämte sich so sehr und ihr wäre es am liebsten, wenn sie sich verstecken könnte. „Ich weiß nicht, ob ich das kann“, gab sie ihre Bedenken zu. Makoto schloss kurz ihre Augen, um ging um sich. Jetzt half nur noch eins, um ihr verständlich zu machen, wie dringend es war. „Wenn du nicht mit ihm redest, ist es zu spät, weil Mamoru in New York sein wird.“ Sofort schrillten Bunnys Alarmglücken und ungläubig wiederholte Bunnys Makotos Worte. „New York?“ „Mamoru hat ein Jobangebot in New York bekommen und nimmt es am Freitag an, wenn du nicht einen Schritt auf ihn zugehst. Er ist am Ende und möchte sich ablenken von den Kummer.“ Fassungslos starrte Bunny sie an. Mamoru wollte weg. Ihr war mit einmal ganz schlecht und sie musste sich anstrengen sich nicht zu übergeben. „Aber?“ „Nichts aber Bunny rede mit ihm bitte.“ Unschlüssig zuckte sie mit den Schultern. „Ich..ich..weiß nicht. Was wenn er fliegt?“ Plötzlich war sie von der Angst ergriffen, dass sie Mamoru nie wieder sehen würde. Makoto spürte dies und wollte Bunnys Angst nehmen. „Wenn ihr über eure Probleme redet, bleibt Mamoru ganz sicher hier. Das weiß ich.“ Bunny biss sich auf die Unterlippe und konnte trotz Makotos Motivation ihr Unbehagen nicht ganz abstellen. Aber sie wusste, sie musste um Mamoru kämpfen, wenn sie wollte, dass er hier blieb. Also nickte sie ihr zu. „Danke Makoto, dass du mir den Kopf gewaschen hast.“ Liebevoll streichelte ihr Makoto über die Wange und strich ihr die letzten Tränenreste weg.. „Habe ich gerne gemacht. Ich hoffe es tut nicht mehr weh.“ Die Ohrfeige war schon längst vergessen. „Nein.“
 

Makoto brannte trotzdem noch eine Frage auf den Lippen. „Was ist eigentlich mit dir und Seiya gewesen?“ Bunny wusste, dass das genauso ein Missverständnis war wie wohl Mamorus. „Zwischen Seiya und mir läuft nichts. Seiya wollte Kakuya einen Antrag machen. Neugierig wie ich war, habe ich ihn gefragt, was er machen möchte und wie. Dann hatte Seiya die Idee, dass ich ja Kakuya spielen könnte und er hat mir dann den Antrag gemacht, den er Kakuya machen wollte. Ich habe mich als Spaß in seine Arme geschmissen und ihm gesagt: „Ja, ich will.“ In dem Moment kam Mamoru hinein und du kannst dir ja denken, wie das Ganze geendet ist.“, antwortete sie ihr enttäuscht. „Ehrlich gesagt ja. Mamoru dachte bestimmt, du hättest was mit Seiya und war stinkwütend. Hat dann Seiya herausgeschmissen und dir nicht zugehört, als du das Ganze aufklären wolltest.“ Frustiert ging Bunny sich durch die Haare. „Ja, Mamoru war einfach viel zu wütend und ich glaube, ich kann ihn im Nachhinein verstehen. Ich kann mir denken, was er gefühlt haben muss, als er mich und Seiya so gesehen hat. Für mich war es auch die Hölle zusehen, wie Saori und er sich geküsst haben.“ Aufmunternd legte Makoto ihre Hand auf Bunnys. „Ihr schafft es eure Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und ich werde dir dabei helfen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  bella230109
2015-12-13T11:14:42+00:00 13.12.2015 12:14
Super Kapitel wurde mich freuen wenndu weiter machst


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