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Die lange Reise zurück ins Glück

von

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Ein holpriges Wiedersehen

 

Aiko

 

Seit dem überraschendem Umzug eines meiner besten Freunde aus der Kindheit, waren drei lange Jahre vergangen. In dieser Zeit, hatte ich viel an mir gearbeitet und mich verändert. So einsam wie in der Grundschule, wollte ich in der Mittelschule nicht mehr sein. Die Zeit, hatte ich dazu genutzt mich neu zu finden, ein anderes Leben zu führen als bisher. Äusserlich, hatte ich einiges an Gewicht verloren um nicht mehr so "stark", oder gar männlich zu wirken. Das ich damals auf andere opulent wirkte, hatte ich dem Karate zu verdanken. Den schwarzen Gurt, hatte ich erlangt ehe ich meine Veränderung in die Hände nahm. Es war an der Zeit gewesen mädchenhafter zu werden. Ausserdem, war es doch normal mit 16 Jahren, langsam eine junge Frau zu werden. Ich wollte einfach dazu gehören. Keine blöden Blicke oder Sprüche mehr.

Gerade vor einigen Wochen, hatte ich das dritte Semester des ersten Oberschuljahres begonnen. Viele meiner ehemaligen Mitschüler erkannten mich auf den Gängen nicht, was gut war. Denn, ausser Shouta-kun und Yamato-kun, hatte ich nicht wirklich viele Freunde damals. Ich war ich sogar zur Kapitänin der Cheerleader ernannt worden.Nebenbei half ich einer Mitschülerin, Rina Kamizawa, dabei den Basketballclub zu managen. Mein Stundenplan war demnach relativ voll. An Jungs, hatte ich sowieso momentan kein Interesse. Fumiko Tujihana, eine andere Mitschülerin, Rina-chan und meine Wenigkeit liefen gerade die Gänge entlang da drängte sich jemand zwischen uns und legte mir ein Arm um die Schultern.

-"Guten Morgen Ladies"

Es war Yamato-kun , Shouta-kuns und mein bester Freund, seit der Grundschule. Er war im selben Jahr, leider aber in einer anderen Klasse. Nach dem Umzug unseres gemeinsamen Freundes waren wir zum Glück gute Freunde geblieben. Seine positive, quirlige, tollpatschige Art machte ihn zu jemand besonderem.

-"Guten Morgen Yamato-kun", entgegneten wir drei gleichzeitig mit einem Lächeln.

Zwar hatte er einige Freunde aus der Basketballmannschaft, aber die Pausen verbrachte er am liebsten bei uns. Im Gespräch verwickelt betraten wir die Schulkantine an der wir unsere Pausenbrote holen wollten. Wie jeden Morgen war diese relativ vollgestopft von hungrigen Schülern die sich in der Großen Pause um die Brote stritten.Einige der Jungs teilten sogar gerne ihr Essen mit uns.Schon komisch, wie schnell man von der Aussenseiterin zur angesehen Schülerin werden kann.Es war am Anfang ein komisches Gefühl, aber ich hatte mich langsam daran gewöhnt.Allerdings barg dies auch seine Schattenseiten.Während die Jungs uns anhimmelten, schäumten viele Mädchen vor Neid. Weshalb wir oft unangenehmen Situationen ausgesetzt waren, in denen Yamato-kun uns immer vor Gemeinheiten von anderen beschützte.

Nachdem die Schulglocke das Ende unserer Pause anklingelte, machten wir uns alle auf den Weg zurück, in unsere entsprechenden Klassenzimmern. Als wir gerade den Gang entlang liefen, stieß ich aus versehen mit jemanden zusammen. Meine Tollpatschigkeit war immer noch so wie vor einigen Jahren...unverbesserlich! Beim unsanften Zusammenprall drohte ich beinahe umzufallen. Ich war so überrascht gewesen, das mir sogar die Brötchen aus der Hand zu fielen. Die andere Person, reagierte zum Glück schnell und bewahrte mich somit vor einem peinlichen Fall vor den Augen anderer Schülern.

-"Ah! Entschuldige, ich habe nicht gesehen wo ich hinlaufe", sagte ich gleich hastig.

Meine Rettung, drückte mir die Brötchen einfach in die Hände und wandte sich zum Gehen um:

- "Nichts passiert."

Mein ganzer Körper versteifte sich, als ich die Stimme des Jungen hörte. Diese leise, nuschelnde Stimme kannte ich doch! Schnell blickte ich von meinen Brötchen auf, genau dahin wo die Person den Gang entlang lief. Nein, das könnte unmöglich sein. Er war viel zu groß um Shouta-kun sein zu können. Dennoch, es war viel Zeit vergangen, es wäre also schon Möglich das er noch einen Wachstumsschub bekommen hatte, in den letzten Jahren. Ich drehte mich komplett um und wollte nach ihm rufen, in der Hoffnung sein Gesicht sehen zu können. Da kam mir jemand aber zuvor:

-"Oi! Yoshida-kun!"

<Yoshida-kun?>, dachte ich mir verwundert. Der Schüler der ihm einen Arm um die Schulter legte, musste wohl mit ihm befreundet sein.Die beiden hatten andere Uniformen an als wir. Welche ich bisher, kaum zu Gesicht bekommen hatte. Leicht verwundert blickte ich ihnen hinterher. Verdammt, wo war Yamato wenn man ihn brauchte! Er würde mir sagen können ob es sich um Shouta handelte, in solchen Sachen war er besser als ich.

-"Aha. Das ist also Yoshida-kun ja?". Fumikos Stimme drang sich in meine Gedanken.

Sowohl Rina, wie auch Fumiko sahen mir wohl an, dass ich gerade Bahnhof verstand.

-"Na Yoshida-kun, der aus Kyoto hierher verlegt wurde. Das angebliche Wunderkind, weil sein Aufnahmetest die beste Punktezahl bisher war.", klärte Rina mich auf. Beschämt drehte ich mich zu meinen Freundinnen um:

- "Ach so...Dann war er also dieser Yoshida?"Gott, am liebsten wollte ich im Erdboden versinken.

Wie, hätte ich bloss auf die Idee kommen können, das dieser Yoshida mein Shouta sein könnte?

Meine Freundinnen verdrehten, bei meiner Aussage bloß die Augen.

-"Nein dieser gutaussehender, intelligenter Junge war der Weihnachtsmann", entgegnete Rina sarkastisch

-"Bitte Rina verwirre sie nicht noch mehr.", fügte Fumiko lachend hinzu und unterbrach die kleine rothaarige somit. Wir setzten unseren Weg zum Klassenzimmer fort, dabei war Yoshida-kun immer noch unser Thema.

-"Er sah aber schon ziemlich süss aus" ,seufzte Rina verträumt, -"Fandest du doch auch oder Aiko-chan ? Weshalb, hättest du ihm sonst so hinterher gestarrt", fragte sie mit einem breitem Lächeln und zwinkerte mir vielsagend zu. Rina tat zwar stets auf braves Mädchen, doch sie hielt kein Blatt vor dem Mund.

-"N-nein, ich doch nicht. I-ich wollte nur ..mich bedanken. Immerhin hat er mich vor einem Sturz bewahrt. Hättet ihr doch an meiner Stelle auch getan!" Beide sahen mich breit Grinsend an und verdrehten lachend die Augen: -"Natürlich"

 

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Der Rest des Tages verging ruhig, ohne weiteren peinlichen Aktionen. Wenn ich genau überlegte, war dies mein bisheriger Rekord. Mit den Kopfhörern in meinen Ohren, wartete gerade auf meinen Zug. Eines meiner Lieblingslieder spielte gerade, da entglitt mir ein Seufzer. Mir ging dieser Junge nicht aus dem Kopf. Er hatte, von hinten zumindest, wirklich Ähnlichkeit mit Shouta-kun gehabt. Es war zum verrückt werden! Genervt, raufte ich mir die Haare. <Du darfst nicht an ihn denken!> Ich hatte schon genug gelitten die letzten Jahre. Jetzt musste ich mich nicht noch weiter Quälen. Im Zug, konnte ich mich ausnahmsweise hinsetzen und etwas lernen. Normalerweise, war es die Hölle in den Zügen Tokyos zu fahren. Müde, packte ich mein Buch weg, da ich endlich in meiner Station angekommen war. Ich war doch schon so weit gekommen, nicht mehr an ihn denken zu müssen, aber dieser Junge wühlte alles in mir wieder auf. Nein, ich musste stark bleiben! So jemanden brauchte ich nicht in meinem Leben. Shouta-kun hielt es nicht für nötig mir zu sagen, dass er umzog. Er war ein Feigling, dass mir nicht einmal sagen konnte, dass er keinen Kontakt mehr mit mir wollte. Er war einfach verschwunden. Gerade als ich wütend durch die Strassen lief stand jemand vor mir. <Der Brötchen Junge!> Ja, ich hatte ihm in meinen Gedanken bereits einen Spitznamen gegeben. Ich schluckte leicht, es war beängstigend das er gerade jetzt auftauchte. Mir entfloh ein leises schnauben, weshalb ich nicht unbemerkt blieb. Der Junge drehte sich zu mir um, da wandte ich mein Blick ab und streckte meine Hand aus.

-"Ich wohne hier in der Nähe ich folge dir nicht", sprudelte es aus mir heraus.

Dabei, hatte er gar kein Wort gesagt. <So ein Mist!> Zum Glück lief er ohne zu Antworten weiter. Nachdem er weitere Schritte gemacht hatte, begann auch ich meinen Weg fortzusetzen. Da fiel mir ein, er wohnte in derselben Gegend wie ich. Hastig richtete ich meinen Blick auf ihn. Könnte es doch sein? Sein Gesicht, hatte ich bisher noch gar nicht gesehen aber, es würde alles passen. Nur die Stimme und die Größe stimmten nicht überein. Plötzlich, schien etwas die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich gezogen zu haben. Neugierig folgte ich seinem Blick. Meine Augen weiteten sich überrascht als ich erkannte was er anstarrte. <Unser Treffpunkt!>

Hier hatte ich damals, zwei Stunden auf ihn gewartet. Der Ort brachte mir keine guten Erinnerungen, doch das war gerade nur an zweiter Stelle. Weshalb blickte er genau da hin? Zögerlich ging ich auf den Jungen zu und ballte nervös eine Hand zur Faust.

-"Kyoya-kun?", fragte ich leise.

Nervös biss ich mir auf die Unterlippe. Wie in Zeitlupe, drehte er sich in meine Richtung.<Bitte lass es ihn sein>

Die Gesichtszüge waren reifer, aber ER WAR ES!

Diese Augen, würde ich doch überall erkennen. Wusste ich doch, dass meine Vermutung richtig war!

Jedoch hielt sich meine Freude in Grenzen, denn er warf mir einen undefinierbaren Blick zu.

So gut es ging, versuchte ich meine Enttäuschung zu verbergen. War es vielleicht doch eine Verwechslung?

-"Ich heisse Yoshida zum Nachnamen"

-"Oh...entschuldige. Ich muss mich wohl geirrt haben", gab ich leise von mir.

Ich beugte mich kurz zur Entschuldigung, bevor ich versuchte an ihm vorbei zu gehen.

Gerade als ich an ihm vorbei lief, nuschelte er etwas vor sich hin:

-"Ah je du bist ja völlig nass. Bei dem Regen wundert es mich auch nicht."

Mein Blick wanderte zum Himmel.

<Es regnet doch nicht...>

Wie vom Blitz erschlagen stand ich stocksteif an Ort und Stelle.

<D...diese Worte...>

Mit geweiteten Augen, drehte ich mich auf den Fersen in seine Richtung.

Der schwarzhaarige Junge sah bereits zu mir und lächelte schief. Ein Feuerwerk der Gefühle spannte sich in mir zusammen.

Freude, Trauer, Wut, alle möglichen Gefühle durchflossen jede Faser meines Körpers.

-"Kyoya-kun du bist es also wirklich", hauchte ich kleinlaut.

Sein Gesichtsausdruck verunsicherte mich aber. Hatte ich etwas Falsches gesagt?

-"Was sollen die Formalitäten? Du kennst mich ja nicht erst seit heute. Ausserdem sagte ich doch, ich heisse Yoshida jetzt"

Seine Worte waren kühl, genauso wie sein Blick. Das war definitiv nicht der Shouta denn ich kannte.

-"Es ist lange her seit wir uns das letzte Mal sahen, da ist es wohl normal", entgegnete ich genervt.

Nein ein Wiedersehen wie in meinen Träumen war es nicht. Meine Worte schienen ihn zu amüsieren, ich fand es aber alles andere als witzig.

-"Mein Fehler, ich dachte du würdest mich in den ersten zwei Semestern erkennen. Da habe ich mich wohl in dir getäuscht. Ich habe dich natürlich gleich erkannt"

Diese Hochnäsige Art war mir Fremd. Wer zum Teufel hatte ich gerade vor mir?

Einst war er so ein netter, sanfter Junge gewesen. Was war in den letzten Jahren bloss passiert?

-"Du hättest auch ruhig Hallo sagen können!", wütend biss ich die Zähne zusammen.

-"Entschuldige, du hast ja Recht", entgegnete er leise.

Meinte er es aufrichtig? Es fiel mir schwer ihn zu lesen.

Seine Augen wirkten so, leer.

Als ob jegliche Emotionen, Gefühle in ihm nicht existierten.

-"Wie wäre es mit einer Wiedersehens Umarmung? Komm her"

Als hätte sich nichts verändert, stellte sich Shouta vor mich hin und streckte seine Arme aus.

Diese Geste erschreckte mich.

-"Sag mal spinnst du? Und sag nicht Komm her in dieser Tonart!", fuhr ich ihn an.

Mein Gesicht glich sicherlich bereits einer Tomate.

-"Ach stimmt, du magst Jungs nicht sonderlich."

Seine Worte trafen mich, an einem ziemlich wunden Punkt.

Damals schrie ich diese Worte voller Zorn, weil ein Junge mich unaufhörlich ärgerte.

Es war ein unglücklicher Zufall das Shouta dies mitbekam. Wahrscheinlich, hatte er sich deshalb nicht mehr bei mir gemeldet, oder verabschiedet.  All die Jahre muss er wohl daran gedacht haben. Er dachte bestimmt, das ich auch ihn hasste. 

- "A-aber...das war nie gegen dich. Im Gegenteil Kyoya-kun. I-ich ... ich habe dich gemocht, sehr sogar.

Du warst viel mehr, als nur mein bester Freund"

Es tat gut die Worte endlich zu sagen. Bisher hatte ich nie die Chance gehabt es ihm zu sagen.

Wieso fühlte ich mich also gerade so schüchtern? Immerhin lag es einige Jahre zurück. 

-"Du warst meine erste Liebe...", flüsterte ich mit gesenktem Blick.

Er fuhr sich kurz durch die Haare und senkte seinen Blick verlegen 

-"Hm ist das so..." 

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, so angespannt war ich. War das alles was er dazu sagen konnte? 

-"Oh man was soll ich sagen... Weißt du... auch ich habe dich geliebt" 

Schon wieder nuschelte er leise vor sich her aber ich verstand jedes einzelne Wort. Der erste Junge den ich je geliebt habe, war auch in mich verliebt gewesen?! Wäre es Möglich, dass wir zu der Zeit vielleicht zurückkehren können? Ist dieses Wiedersehen, vielleicht eine zweite Chance?

 -"Das ist aber schon lange her. Es ist also eine Sache der Vergangenheit. Wir können nicht mehr zu der Zeit zurückkehren", prompt wurde ich eiskalt vor den Kopf gestoßen.

Nein das war nicht der Shouta von damals, so kalt, gleichgültig hatte ich ihn nie erlebt. Mit seinen Worten, meinte er wohl das ich vergessen sollte, dass wir wieder Freunde wurden. Irgendwie stimmte mich das traurig. Unbewusst, begannen mir Tränen über die Wangen zu fließen. Als ich diese spürte wischte ich mir immer wieder über die Wangen. Die ganzen Gefühle, die sich in mir angestaut hatten in diesen Jahren, kamen zum Vorschein. 

-"Ba-ka, jetzt heul doch nicht", seufzte er genervt.  

Plötzlich tippte er mir sanft gegen die Stirn, bevor er sich von mir abwandte. 

-"Ich hab keine Zeit für so etwas. Wir sehen uns" 

Immer noch mit Tränen in den Augen blickte ich Shouta grimmig hinterher.

 -"Baka!", knurrte ich beleidigt. 

Stampfend ging ich meinen Weg weiter, der sich in eine andere Richtung begab als seine. Wäre er doch da geblieben wo er hingezogen war!  Eine Frechheit so ein Auftritt hinzulegen, nach so langer Zeit. Nach einigen Metern ließ meine Wut langsam nach.Ich kannte nicht die Gründe wieso Shouta sich so benahm. Es war nicht mein Recht ihn zu beurteilen. Trotz allem schlich sich langsam ein schwaches Lächeln auf meine Lippen. 

Shouta war wieder da...Er war wieder da!

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr lieben <3
Somit wäre das erste Kapitel zu Ende...
Na das kann ja wohl noch etwas werden zwischen beiden...unter ein friedliches Wiedersehen stelle ich mir anders vor ^^'

Freue mich auf eure Kommis
LG

eure Hazel Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  May_Be
2015-01-16T09:58:05+00:00 16.01.2015 10:58
Dein Kapitel war wieder einmal ein Lesevergnügen ^w^
Du hast die Text sehr fließend geschrieben und die Gefühle schön beschrieben. Und vor allem, es war nicht kitschig :D
Hach, ich mag einfach solche Geschichten ^^ unerwiderte Liebe zuerst und dann... vielleicht ein Happy End? ^_^
Ich hoffe, du bist schon fleißig am nächsten Kapitel dran!

Dein Fan :D May_Be


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