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Course of Time

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Aktion "Deidara" - Teil 2

Drei Tage später war Teil 2 immer noch nicht im Gange. Klar, nichts stand dem noch im Wege, schließlich machte Deidara bereitwillig mit, mein Plan stand fest, Konan störte auch nicht, nichts und niemand könnte mich daran hindern. So sah die Theorie aus. Aber irgendwie haperte es noch mit der Praxis…

Das Ganze war ein bisschen verzwickter als gedacht. Das Problem war mir wenige Stunden nach der Streichaktion klar geworden: Ich ließ mich zu sehr gehen. Während der Durchführung hatte ich gar nicht mehr daran gedacht und mich einfach gehen lassen, hatte gelacht und mich amüsiert, nur dabei hatte ich vollkommen den eigentlichen Grund des Ganzen vergessen. Das alles galt Deidara und nur Deidara allein. Dabei sollte ich endlich lernen, meine momentan ziemlich merkwürdigen Stimmungen endlich mal zu verdrängen. War sowieso lächerlich, wie ich mich aufführte.

Nun ja, Teil 2 war schon komplizierter. Wesentlich komplizierter, denn wenn ich mich schon bei Teil 1 hatte mitreißen lassen, dann jetzt erstrecht. Aber wie sollte man lernen, sämtliches zu ignorieren? Gar keine so leichte Aufgabe, wenn man gleichzeitig ja auch noch überzeugend schauspielern sollte. Aber wir würden sehen, worauf das alles hinauslaufen würde. Fragte sich nur noch, wie ich es jetzt am Geschicktesten anstellen sollte…

Deidara liebte Explosionen. Das war klar. Aber was brachte mir dieses Wissen? Sonst wusste ich doch kaum etwas über ihn. Zu blöd, dass ich einfach keine Lust gehabt hatte, mir seine Akten durchzulesen. Tss, spätestens jetzt hätte es sich ausgezahlt. Aber jetzt nochmal bei Pain-sama danach zu verlangen war auch Quatsch… Tja, es blieb mir wohl nichts anderes übrig, als Deidara erneut kennenzulernen. Oder besser gesagt, besser kennenzulernen.

Ich sah von meinem Buch auf, das ich als Tarnung vor mir liegen hatte, sonst hätte ich auch vor mich hin starren können, und sah meinen Partner lächelnd an. Erstaunt sah der auf und sah mich seinerseits fragend an.

„Äh, was ist, Danna, un…?“, fragte der Blonde leicht verwirrt. Ich lächelte einfach weiter.

„Weißt du, ich habe von etwas hier in der Nähe gehört. Du magst doch Explosionen und so, oder?“, fragte ich wie nebenbei zurück.

„Äh klar, blöde Frage, un. Und was willst du jetzt von mir?“

„Weißt du, das kommt jetzt wirklich blöd, aber ich habe in meinem Leben noch nie ein Dorffest gesehen. Auch keine Feuerwerke. Ich habe mich gefragt, ob du als Partner mitkommen willst, oder ob ich alleine gehen soll.“, ich zuckte leicht mit den Schultern, als sei ich vollkommen ratlos. Der Köder biss sofort an. Allein das Wort ‚Feuerwerk‘ ließ die Augen des Explosionsfanatikers aufleuchten.

„Klar, kann ich mitkommen, un! Das wird sicher lustig, ich hab schon lange kein Dorffest mehr gesehen, un! Wann denn?“

„Heute Abend. Es ist nicht mal sehr weit von hier, wir könnten hin laufen und-“

„Ja man! Endlich mal was Lustiges, un!“, erfreut sprang der jüngere Akatsuki auf und grinste breit, während das Blau seiner Augen vor Freude Funken zu schlagen schien. Es war doch irgendwie ein ganz netter Anblick, ihn so fröhlich zu sehen, wenn meine Pläne aufgingen. Ich lächelte.
 

Erst später fiel mir ein, dass ich etwas Grundlegendes total vergessen hatte: Ich hatte ja nicht mal frei! Warum sollte Pain uns einfach so weglassen, wenn wir auch Arbeiten für ihn erledigen konnten? Abgesehen davon, wenn ich ihn jetzt fragen würde, würde er uns nur noch nebenbei eine Mission aufbrummen und mal ernsthaft, sowas passte mir gerade gar nicht in den Kram. Also, was tun…? Ihn fragen kam also nicht infrage. Einfach wegschleichen? Das würde auffallen. Natürlich würde das auffallen und wahrscheinlich würden wir dann noch mehr Arbeit als sonst schon aufgebrummt bekommen, aber war es das nicht trotzdem irgendwie mehr als wert…? Ich musste mich jetzt also entscheiden, was mir wichtiger war. Ob es Deidara war und mein Plan, oder meine Freizeit, die Zeit, die ich in meiner Werkstatt verbringen konnte.

Das erste Mal in meinem Leben entschied ich mich also doch für etwas anderes als meine Kunst und ich musste ja schon ehrlich sagen: Der Bengel konnte sich geehrt fühlen! Das war sowieso nur dieses dumme Gefühl Schuld, was wiederum von ihm ausging, also war es dem entsprechend seine Schuld.

Seufzend kehrte ich doch wieder ins Zimmer zurück. Es war bereits später Nachmittag und eigentlich hatte ich Deidara gesagt, dass wir in einer Stunde loswollten. Tatsächlich stand er schon im Zimmer und suchte sich Klamotten raus, die er auf dem Fest anziehen könnte. Als ich eintrat, lächelte er mich gut gelaunt an.

„Na, un? Schon fertig?“

„So halb. Hör mal, wem hast du erzählt, dass du heute Abend mit mir dahin gehst?“, fragte ich. Schließlich kam es darauf an, dass Pain ja nichts mitbekam. Und wenn der Bengel das jetzt schon überall rumerzählt hatte, konnten wir das fast schon vergessen.

Verwundert sah Deidara mich an. „Na ja, eigentlich keinem. Ist das schlimm, un? Ich dachte, es wäre gemein, ihnen das unter die Nase zu reiben.“

„Nein, nein. Sehr gut. Das Problem ist nämlich, dass Pain davon nichts weiß, verstehst du? Wir müssen uns hier raus schleichen und auch heimlich wieder rein schleichen, er darf das nicht erfahren. Haben wir uns verstanden?“

„Ähm… Ja, un. Also machen wir das mal gegen die Regeln? Wow, Danna, du hängst zu viel mit mir rum, un.“, er grinste, nahm seine Jacke und zog sie über sein Shirt. Die Mäntel ließen wir hier, das sollte schließlich nicht mit einem Massaker unter Anbu enden. Das hier war ein ganz einfaches Ausgehen unter Partnern. Oder sowas ähnliches.
 

Bereits wenig später schlichen wir tatsächlich durch die Gänge, wobei wir unser Chakra unterdrückten, damit ja keiner auf die Idee kam, uns doch noch aufzuhalten und zu fragen, was genau wir vorhatten. Das ging niemanden was an, außer Deidara und mich. Dieser Abend gehörte mir. Nicht uns. Ganz allein mir, denn er wusste nicht die wahre Bedeutung. Hätte er sie gewusst, wäre er vielleicht nicht mitgekommen. Oder vielleicht auch doch. Ich wusste es nicht. Und genau das war der Grund des Ganzen. Ich wusste nichts und das machte mich rasend.

Schweigend liefen wir nebeneinander her. Ausnahmsweise flogen wir nicht, dafür war das Dorf einfach zu nahe und wir wollten einfach unerkannt bleiben. Man konnte sagen, so als ‚Zivilisten‘. Irgendwie störte es mich, dass Deidara so ruhig war. Er war niemals so ruhig, wenn wir zusammen unterwegs waren. Außerdem hatte er eben noch so aufgeregt gewirkt… Ich warf einen heimlichen Blick zur Seite und erkannte, dass er nachdenklich in den Himmel sah, als warte er darauf, dort irgendetwas zu sehen. Alles, was dort oben auf ihn wartete, waren hunderte von Sternen. Woran er wohl gerade dachte…?

„Danna…?“, ertönte plötzlich seine Stimme, kaum lauter als ein Flüstern. Verwundert sah ich ihn an.

„Ja?“

Unsere Blicke trafen sich, hingen lange ineinander. Durchgehend sah ich in seine unglaublich blauen Iriden und wartete auf eine Antwort, denn irgendwas schien ihn zu beschäftigen und ich wollte nicht, dass ihn heute irgendwas anderes beschäftigte. Dann auf einmal fing er an zu lächeln und sah geradeaus.

„Ach nichts, un. Sieh mal, wir sind gleich da.“, winkte der Blonde ab und lächelte weiter stur geradeaus. Irgendwie leicht verletzt folgte ich seinem Blick und erkannte tatsächlich bereits die hellen Lichter des Dorfes und hörte die ausgelassene Musik des Festes. Aber das alles erschien mir unwichtig, gegenüber den seltsamen Sorgen meines Partners, die er anscheinend nicht mit mir teilen wollte.

Ich seufzte leise und folgte ihm weiter, während die Musik immer lauter und lauter wurde. Inzwischen hörte man auch den verschwommenen Unterton von einer Menschenmenge, wenn alle möglichen Menschen mit unterschiedlichen Stimmen durcheinander redeten. Eigentlich mochte ich sowas ganz und gar nicht. Früher in Suna hatten wir mal solche Feste gehabt, sie wurden immer noch dort gefeiert. Nur als ich noch sehr jung war, war ich ein paarmal da gewesen. Die vielen Menschen hatten mich schon immer gestört. Zu viele Gesichter, zu viele Stimmen. In jedem Kopf ging etwas anderes vor und überall musste man aufpassen. Menschen waren einfach nicht so mein Typ.

Gut, die Feste in Suna konnte man hiermit nicht vergleichen. Damals waren sie mir immer…irgendwie magisch vorgekommen. Unwirklich. Sie hatten dort spezielle Traditionen, die man nur in der Wüste fand und genau die machten das alles einzigartig. Jede Veranstaltung hatte eine Hintergrundgeschichte und einen Sinn. Sie wurden immer zum Anlass von etwas Großen gefeiert, was normale Menschen wie hier, mitten im Wald, meistens gar nicht zu schätzen wussten. Sie wussten einfach nicht die kleinen Dinge zu bewundern. Wie oberflächlich. In der Wüste lernte man wenigstens, wie hart es sein konnte, wenn man mal nicht alles bekommen konnte, was man wollte. Dort herrschten andere Gesetze. Ich spürte es immer wieder. Wie eine andere Welt. Irgendwann würde ich Deidara vielleicht diese Welt, meine Welt, zeigen…

Sobald wir den ersten Schritt auf das Pflaster der Straße setzten, schienen wir ebenso in eine andere Welt zu tauchen. Obwohl es eben noch ruhiger gewesen war, nur umringt von der kühlen und stillen Nacht, war es jetzt auf einmal unglaublich laut. Alles stürzte auf einmal auf meine Sinne ein. Einen Moment musste ich mich benommen fassen – zu lange hatte ich sowas nicht mehr erlebt.

Musik von den unterschiedlichsten Instrumenten erscholl von allen Seiten und drang sofort in meinen Kopf, in meinen Körper ein, erfüllte ihn und ließ ihn nicht mehr los. An jeder Ecke gab es einen anderen Geruch von den vielen Essensständen am Rand der Straßen. Gerüche von den verschiedensten Gerichten, die man sich nur vorstellen kann. Von allen hatte ich den Geschmack vergessen. Von allen Seiten hörte man das Lachen ausgelassener Menschen, die Stimmen, tiefe, hohe, junge, alte. Ich brauchte wirklich erstmal Zeit, um das alles auf mich einwirken zu lassen. Wie man doch irgendwie vereinsamen konnte… War mir gar nicht aufgefallen.

Doch Deidara hingegen schien in dieser Umgebung regelrecht aufzublühen. Seine Augen fingen wieder an zu strahlen und lachend packte er meine Hand und zog mich mitten ins Gedränge hinein. Stolpernd folgte ich ihm und ergriff seine Hand noch fester, um ihn ja nicht zu verlieren. Zwischen all dem Gejubel kam ich mir fremd und fehl am Platz vor… Der junge Akatsuki schien mein einziger Anhaltspunkt hier zu sein.

Nach einer Weile kamen wir in eine etwas ruhigere Straße und es war auch nicht so vollgestopft, sodass ich ihn zwar nicht losließ, aber neben ihm laufen konnte.

Rechts und links an der Straße standen nun nur noch vereinzelte, ruhige Essensstände. Dazwischen tummelten sich nun Händler mit den unterschiedlichsten Gegenständen, die zum Verkauf angeboten wurden. Ich atmete einmal tief durch und schlenderte langsam neben meinem Partner her. Der lachte.

„Du siehst total gestresst aus, Danna, un.“, meinte er und grinste.

„Ich bin nicht gestresst. Nur ein wenig… überfordert.“, ich zuckte die Schultern und sah mich um.

„Schon klar, un. Das kommt davon, wenn man immer nur in der alten Dunkelkammer hängt, un! Du musst doch auch mal Spaß im Leben haben. Oder weißt du nicht wie das geht?“

Verwundert sah ich ihn an und antwortete nicht, denn ich hatte keine Ahnung, was er meinte oder wovon er redete. Spaß im Leben? Was sollte das denn? Als Nuke-nin war Spaß im Leben nun mal gestrichen. Man lebte immer als Gejagter, immer musste man damit rechnen, dass der nächste Tag der letzte war. Für etwas anderes hatte man keine Zeit.

Doch Deidara schien das wiedermal anders zu sehen. Er blieb stehen, nahm meine beiden Hände jeweils in seine, sah mir fest in die Augen und strahlte fröhlich.

„Okay, Danna, hier ist mein Vorschlag, un! Du bleibst mein Partner und dafür zeige ich dir, was es heißt, Spaß im Leben zu haben, okay, un? Ich bringe es dir bei, bis du es selber kannst und dann haben wir zusammen Spaß! Einverstanden?“

Ich starrte ihn perplex an, absolut sprachlos. Was…was sollte das denn jetzt…? Er brachte doch noch alles durcheinander… Sowas sollte man gar nicht zu mir sagen, immerhin war ich nur eine Puppe… Aber dieser Bengel… Er schaffte es, was sonst noch keiner geschafft hatte. Ich musste lächeln. Und es fühlte sich seltsam in meinem Gesicht an, denn es war nicht wie sonst. Es war nicht dieser Reflex gewesen, dieses ‚jetzt musst du lächeln, damit es echt aussieht‘. Es kam einfach so und ich konnte es nicht einmal zurückhalten. Ein außergewöhnlicher Mensch…

Ganz automatisch setzte sich mein Kopf in Bewegung und ich nickte. Und auch meine Gedanken setzten sich wieder in Bewegung. Also wenn wir schon dabei waren, so freundschaftlich miteinander zu reden, dann war doch sicher auch noch Platz für eine kleine Unterstützung meines Plans.

Ich lächelte noch einmal, beugte mich vor, streckte meine Arme aus und umarmte ihn. Ganz langsam, als hinge mein Leben davon ab. Nun gut, das tat es vielleicht nicht, aber dafür rief es schon wieder dieses merkwürdige Gefühl wach, nach dem ich inzwischen so süchtig geworden war. Eines stand fest: Wenn das alles hier vorbei war, würde ich herausfinden, was genau das für ein Gefühl war. Aber erst wenn ich hier fertig war.

Nach einem kurzen Moment trat ich zurück, wich Deidaras vollkommen perplexen Blicken aus und ging langsam weiter, augenscheinlich sehr an den Händlern am Rand interessiert. Mal wieder ein perfekter Ablauf.
 

Ein paar Stunden später saßen wir am Rande des Dorfes auf der Wiese an einem Teich. Der Mond war schon lange aufgegangen, vermutlich war es so um die elf Uhr oder so.

Deidara saß sehr zufrieden neben mir. Eben erst hatte er sich etwas zu essen geholt und mich gefragt, ob ich auch etwas wolle. Ich hatte ihn solange angesehen, bis er leicht verlegen gelächelt und sich entschuldigt hatte, da er erst dann den kleinen Fehler an der Frage bemerkt hatte. Obwohl ich kein Problem damit gehabt hätte, wieder etwas zu schmecken, so wusste ich doch, dass das einfach nicht möglich war, egal was ich tat.

Nun saßen wir hier schweigend nebeneinander. Er lächelte immer noch selig. Ich ging meinen Gedanken nach. Das hier war der perfekte Moment. Genau hierauf hatte ich gewartet.

Mein Partner war abgelenkt, denn er wartete sehnsüchtig darauf, dass das Feuerwerk endlich begann. Er saß mit angezogenen Knien da und sah mit leuchtenden Augen in den Himmel, diesmal schien er ein Wunder zu erwarten, zumindest sah er so aus. Tss, für ihn war ein Feuerwerk sicher ein Wunder.

Er war so abgelenkt, dass er es nicht merken würde, wenn ich nun endlich Teil 2 anfangen würde… Noch nicht, erst wenn es schon fast zu spät war. Dann würde er sich umdrehen und mich ansehen, würde vielleicht die Augen ein bisschen weiten, aus Unglauben, vielleicht auch aus Schreck. Aber sicher nicht aus Abscheu, dafür war ich einfach zu weit und…

„Danna? Warum starrst du mich so an, un?“

Seine Frage riss mich aus meinen Gedanken und erst da merkte ich, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte. Eilig schüttelte ich den Kopf und sah wieder weg. Auch er sah nach einer Weile wieder in den Himmel, als hätte er eingesehen, dass es Wichtigeres gab, als den Partner zu löchern. Und es gab wirklich viel Wichtigeres, sehr viel Wichtigeres.

Langsam und unbemerkt rutschte ich näher an ihn heran. Dann beugte ich mich ein wenig zu ihm hin und legte kaum spürbar eine Hand an seine Wange. Sofort wandte er den Kopf zu mir und sah mich an, den Mund aus Erstaunen ein wenig geöffnet. Ich lächelte nicht und sagte auch nichts. Stattdessen beugte ich mich einfach noch weiter vor und zog seinen Kopf zu mir. Und er ließ sich ohne jeglichen Widerstand ziehen. Ein gutes Zeichen.

Fast hätte ich gelächelt, wenn ich nicht genau in dem Moment seinen Mund getroffen und langsam angefangen hätte ihn zu küssen. Sofort brach wieder das Gefühl nach oben, stärker als beim ersten Mal. Es setzte mich innerlich in Brand und doch musste ich noch irgendwie bei Verstand bleiben, schließlich war das alles ein Plan und…

…und er ließ das einfach mit sich geschehen, machte sogar mit. Einfach so, als hätte er damit gerechnet. Ich spürte seine Hand in meinem Nacken und so blieben wir, noch eine ganze Weile, länger als beabsichtigt.

Doch irgendwann siegte doch mein Verstand und erinnerte mich an mein Vorhaben. Also riss ich mich zusammen und versuchte das alles halbwegs zu ignorieren, auch wenn es schwer möglich war.

Langsam tasteten sich meine Finger vorwärts, an seiner Wange entlang, seinem Hals, ganz langsam, suchend. Dann hatte ich es gefunden, diesen einen Punkt, und drückte zu. Sofort sank Deidara in meinen Armen zusammen, bewusstlos. Ich selbst setzte mich zurück, leicht außer Atem und etwas durcheinander. Schon wieder hatte ich mich gehen lassen, so konnte das nicht weitergehen. Schließlich war das der Anfang gewesen.

Im Hintergrund begann das Feuerwerk.

Seufzend zog ich meine Jacke aus, rollte sie halbwegs zusammen und legte sie meinem Partner als Kissen unter den Kopf, sodass er dalag, als würde er schlafen. Ein kleines Stück rutschte ich weg und wartete. Alles lief perfekt gesteuert, wie eine Marionette an meinen Fäden. Genauso ließ Deidara mit sich spielen, ohne zu merken, dass er immer tiefer in meinem Netz aus Fäden versank. Ganz im Gegenteil, er schien sich ja noch freiwillig reinzuwerfen. Wie zuvorkommend von ihm. Zufrieden betrachtete ich das farbige Schauspiel im Himmel.

Nach ungefähr zwanzig Minuten wachte er langsam auf und setzte sich gerade hin. Sein Blick ruhte auf mir, wenn auch ein wenig verschlafen. Unbekümmert lächelte ich ihn an.

„Gut geschlafen, Deidara? Da schläfst du einfach so ein und hast das Feuerwerk verpasst! Warst du so müde? Das nächste Mal warnst du mich bitte vor.“, meinte ich locker.

Sein Blick wurde verwirrt. „Aber…was…? Wir haben doch…? Un…. Danna, du hast…! Oder nicht?“

Ich lachte. „Hör auf zu stottern, ich verstehe dich doch kaum. Du hast was gegessen und sobald wir uns hierhin gesetzt haben, bist du sofort eingeschlafen, einfach so. Sogar das Feuerwerk hat dich nicht geweckt.“

Genau betrachtete ich seine Reaktionen. Erstaunen, Verwirrung, Zweifel. Dann Erkennen und irgendwie… war das etwa leichte Enttäuschung? Ich stand auf und hielt ihm meine Hand hin.

„Komm, es ist spät. Lass uns nach Hause gehen.“

Er ergriff sie, sah dabei allerdings schweigend auf den Boden, als würde er nachdenken. Es war alles nur ein Traum. Genau das war es, nichts weiter. Und er sollte seinen kleinen Traum weiterträumen, bis mein Experiment geglückt war. Ich würde ihn weiter mit Träumen füttern. Er würde sich wünschen, dass sie wahr werden.

Als wir gingen, folgte er mir langsam und schleppend und noch immer still. Er konnte nicht sehen, dass meine Augen glänzten vor Triumph.

Ich grinste.



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