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NX I: Hokages First ANBU

von

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Kapitel 9: FESTSTELLUNGEN

Kapitel 9
 

FESTSTELLUNGEN
 

„Hey, Sasuke! Ich bin ja schon viel Überraschendes gewöhnt, seitdem ich dich kenne, aber das ist doch schon etwas krass!“

Mein Schädel dröhnte. Meine Augen waren noch geschlossen und ich spürte, dass sie geschwollen waren. Es war eine fast schlaflose Nacht gewesen und ich war mir sicher, dass die Sonne noch nicht lange mit ihren Strahlen den Horizont überschritten haben konnte, als mich Suigetsus Stimme erreichte.

Ich hatte die Nacht damit verbracht in meinem neuen, alten Zimmer die Decke anzustarren und mir all die Informationen, die mich in den letzten drei Tagen fast schon überrannt hatten, durch den Kopf gehen zu lassen.

Durch mein Mokuton hatten wir nun ausreichend Zimmer. Jeder konnte sich jetzt irgendwie in diesem riesigen Anwesen häuslich einrichten.

Ich hatte mein altes Zimmer bezogen. Es lag direkt gegenüber von Itachis. Neben meinem Zimmer war das ursprüngliche Schlafzimmer meiner Eltern gewesen. Ich hatte es Naruto zugeteilt.

Doch nun spürte ich, dass dies wohl mit wenig Erfolg gekrönt war und dies auch Suigetsus seltsamen Kommentar begründete.

Auf mir lag ein größeres Gewicht. Ich wunderte mich gleich darüber, warum ich durch diese Belastung nicht eher aufgewacht war. Vermutlich hatte mich die ungewohnte Anwendung des Holzelementes doch mehr geschlaucht, als ich mir am gestrigen Abend eingestehen wollte.

Naruto lag dicht an meinem Körper gepresst und nutzte meinen Brustkorb erneut als Kopfkissen.

Wann war er ins Zimmer gekommen? Warum war er überhaupt in mein Zimmer gekommen?

„Hm!“, entfuhr es mir schon unbewusst und ich versuchte mich durch langsames zur Seite rutschen aus dieser Situation zu befreien ohne diesen Chaoten zu wecken.

Schnell schob ich schlussendlich mein Kopfkissen unter sein Haupt und rutschte vom Futon herunter.

Mit beiden Händen strich ich mir über die müden Augen und versuchte, irgendwie einen klaren Gedanken zu fassen, während Naruto hinter mir noch schlafend ins Kissen schmatzte und sich herumdrehte. Ich musste schmunzeln.

„Er hat es sich wohl so angewöhnt!“, hörte ich nun eine Stimme, mit der ich zu dieser Uhrzeit noch nicht wirklich gerechnet hatte und blickte auf.

Hinter Suigetsu, der immer noch ein undefinierbares Grinsen auf den Lippen hatte, erkannte ich Tsunade. Was machte sie so früh hier?

„Als du noch im Krankenhaus warst hat er jede Nacht bei dir gelegen. Er wollte dein Aufwachen wohl nicht versäumen!“, vollendete sie ihren Satz und hatte ein mildes Lächeln aufgelegt. Nun verstand ich, warum Naruto die üppige Blondine stets O-baa-chan nannte. Sie erinnerte einen wirklich an eine liebevolle Großmutter.

Ich erhob mich und streckte mich. Ich hatte mir durch die wohl aufgezwungene Schlafposition schlimmere Verspannungen erwartet, doch ich fühlte mich trotz zwischenzeitlichen Schlafmangel erstaunlich gut.

„Hat dein früher Besuch irgendeinen Grund?“, meine Frage richtete sich an die ehemalige Hokage und ich merkte, dass ich flüsterte. Anscheinend wollte ich den Blonden noch etwas schlummern lassen. Ich griff mir eine Hose und eines der Uchiha – Hemden aus dem Schrank und schritt dann an Suigetsu und Tsunade vorbei auf den Gang.

„Sei lieber froh, das Karin euch nicht so vorgefunden hat!“, flötete der Weißhaarige und erntete von mir einen schiefen Blick. Obwohl... er hatte Recht. Auf dieses Gekreische in aller Früh hätte ich verzichten können. Vielleicht sollte ich Naruto sagen, dass wenn er sich zu mir ins Zimmer schleicht er anschließend besser meine Zimmertüre verriegeln sollte.

Moment!

Was dachte ich da überhaupt? Der Baka hatte sich eigentlich überhaupt nicht zu mir zu schleichen!

Ich schritt die Treppe hinunter zum Erdgeschoss. Tsunade und Suigetsu folgten mir und wir setzten uns schlussendlich im Speisezimmer an die große Tafel.

„Ich bin für Itachis Untersuchungen hier. Er ist allerdings noch im Bad“, erklärte mir die Medicnin schließlich ihr frühes Erscheinen und ich nickte.

Durch das Fenster erkannte ich bereits Juugo im Garten. Ebenso Obito.

Während mein ehemaliges Teammitglied sich hingebungsvoll um den Rasen kümmerte versuchte mein Clanmitglied eine ältere wacklige Leiter an der Hauswand in Position zu bringen.

Anscheinend hatten diese Beiden sich schon selbst eine Beschäftigung für die Zeit des Wartens gesucht. Aber worauf warteten sie eigentlich?

Auf meine Rehabilitation? Auf Suigetsu, Juugo und Karin mochte dies bestimmt zutreffen, aber Obito? Und was würde nun mit Itachi geschehen?

Man konnte ja nicht den Rest seines Lebens versteckt hinter diesen Mauern des Uchiha – Viertels in Konoha leben.

Zu meiner Überraschung betrat nun auch Sakura den Raum. Sie trug ein Tablett mit dampfenden Tassen. Mir stieg der Geruch von frisch aufgebrühtem Tee in die Nase. Kaffee wäre mir eigentlich lieber gewesen.

„Oh! Guten Morgen, Sasuke – kun! Ihr seid auch hier im Viertel?“, sie stellte das Tablett auf dem Tisch ab und reichte mir eine der Tassen.

Ich nickte ihr nur zu. Was sollte ich denn jetzt schon groß erklären. Schließlich war es mein Haus. Es war doch nur verständlich, dass ich hier irgendwann einmal aufkreuzen würde, auch wenn es so früh noch nicht eingeplant gewesen war.

Vom Garten her vernahm ich hysterisches Gekreische und unser aller Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf das Fenster. Karin stand mit in die Hüfte gestemmten Fäusten vor Obito und wies ihn zurecht. Erst auf dem zweiten Blick erkannte ich, dass sie wohl Opfer einer unfreiwilligen Farbdusche geworden war. Anscheinend war Obito der Farbeimer vom Dach gefallen und er hatte Karin getroffen. Ich grinste. Dies hieß für mich eine weitere lange Zeit Ruhe vor der nervenden Rothaarigen. Sie würde Stunden brauchen, diese Farbe aus ihren Haaren zu waschen. Und wenn Naruto heute ins Büro musste, dann garantierte mir das noch mehr Ruhe!

Sakura setzte sich neben mich und ich spürte ihren eindringlichen Blick von der Seite. Nun ja, man konnte nicht alles haben. Aber dennoch: Eine Frau, die nervte, war immerhin weniger als Zwei.

„Guten Morgen, Itachi!“, Tsunades äußerst freundlich klingende Stimme ließ mich wieder zur Türe blicken, in der nun mein Bruder stand. Auch er hatte ein für mich schon fast in Vergessenheit geratenes sanftes Lächeln auf den Lippen.

„Guten Morgen, Tsunade. Auch dir, Sakura – chan und Suigetsu.“, dann wandte sich sein bandagierter Blick zu mir, „Ich hoffe, Naruto hat dich schlafen lassen, Sasuke!“

Ich zuckte leicht zusammen. Zum Einen fand ich es weiterhin erstaunlich, dass Itachi so genau wusste, wer überhaupt anwesend war und wo sich die jeweilige Person gerade befand, zum Anderen schien dies ein offenes Geheimnis zu sein, dass der Baka nachts meine Gesellschaft suchte.

Tsunade erhob sich und schritt auf meinen Bruder zu: „Wollen wir dann gleich anfangen, Itachi?“

Er nickte nur: „Gehen wir auf mein Zimmer. Da stören wir niemanden.“

Ich wollte aufstehen und mitgehen, doch Sakuras Hand legte sich fest um mein Handgelenk und deutete mir, sitzen zu bleiben.

Ich seufzte leise und nickte verstehend. Sie hatte vermutlich recht. Itachi war es wahrscheinlich unangenehm, wenn ich dieser Untersuchung beiwohnen würde.

Karins Geschrei im Garten wurde lauter. Suigetsu erhob sich und kratzte sich mit einem unnatürlich breitem Grinsen am Kinn: „Ihr Uchihas habt es echt drauf das Blut der Uzumakis in Wallung zu bringen! Ich schau mal raus, ob ich eine weitere Dezimierung deines Clans verhindern kann!“

Er lachte hell auf. Ich wusste, dass Suigetsu keine Möglichkeit ausließ um Karin in irgendeiner Form zu provozieren oder zu necken. Aber das er auch ihre Gegenwart suchte wenn sie von vorne rein schlecht gelaunt war und dies nur mit einigen Schlägen für ihn endete, war mir neu.

Nun war es schlagartig still im Esszimmer. Nur das Plätschern vom Umrühren des Tees in Sakuras Tasse war zu hören. Ihr Blick haftete weiterhin an mir.
 

„Morgenstund hat C3 im Mund!“, Deidaras Singen und umformendes Reimen in aller Frühe ging an die Substanz. Fröhlich, mit unmessbarer Vorfreude, befüllte er eine vierte Gürteltasche mit weißem Lehm und ließ sich in seiner Stimmung nicht von dem finsteren Blicken seiner Kameraden stören.

Sasori hatte eine erhöhte Felswand als ihren Aussichtspunkt festgelegt und beobachtete hoch konzentriert das morgendliche Treiben auf den Straßen seines ehemaligen Heimatdorfes.

Dort gab es schon lange nichts mehr Heimatliches für ihn. Es war nur noch ein Dorf. Ein Dorf gebaut aus Sand und Lehm. Mitten in der Wüste. Geschützt durch die naturgegebenen Felswände, die als Stadtmauer und Schutzwall dienten.

„Nach diesem Krieg ist man wohl nachlässig geworden mit den Wachen!“, stellte Hidan neben ihm kniend korrekterweise fest.

„Hm, ja! Zu meiner Zeit hätte es das nicht gegeben!“

„Deine Zeit war der dritte Ninjaweltkrieg! Das ist wohl schon was her!“

Ja, das war es wirklich! Eine ganze Weile. Nun war der vierte Krieg vorüber und so wie er es bisher analysieren konnte hatten sich wohl die fünf großen Nationen darüber zusammengefunden.

Hatte es dieser Madara wohl unbeabsichtigterweise geschafft für Frieden in der Ninjawelt zu sorgen.

Wäre er noch ein fester Bestandteil dieser Gesellschaft hätte er sich darüber gefreut.

Nun freute er sich eher darüber, dass wohl durch diesen neu gewonnenen Frieden die allgemeine Vorsicht gewaltig nachgelassen hatte.

Hidan hatte es bereits in die richtigen Worte gefasst: es war schlichtweg nachlässiges Verhalten!

„Früher waren die Werkstätten für die Marionetten unserer Familie dort“, er wies Hidan mit dem Finger auf einen Rundbau mit Flachdach direkt neben dem offensichtlichen Kazekage Kuppelbau, „und daher werde ich mich dorthin bewegen. Ihr“, sein Blick huschte von Hidan rüber zu Deidara und wieder zurück, „werdet euren Aktionsradius auf die andere Hälfte des Dorfes beschränken, so dass mir nicht so viele Wachen begegnen können!“

„Mach dir keine Gedanken, Danna! Wir halten dir diese Pfeifen schon vom Leib, hm!“ Deidara tätschelte den Hals seines Drachens als wäre dieser ein Lebewesen und kein stupides großes Stück Lehm.

Hidan erhob sich und gesellte sich zu dem Blonden: „Ich versteh nur nicht, warum wir nicht schon letzte Nacht angegriffen haben!“

„Weil jetzt Wachablösung ist. Die Nachtwache ist übermüdet, die Frühwache noch nicht ganz da. Perfekt! Ich habe das schon damals immer bemängelt und sie haben es immer noch nicht geändert!“, wisperte der Rotschopf mit diabolischem Grinsen.

„Die Zeit ist doch egal! Hauptsache ich komme irgendwann einmal zum Ausführen meiner neuen Kunst!“

„Deiner neuen Kunst?“, Hidan und Sasori blickten beide etwas überrascht.

„Lasst euch überraschen!“, schon sprang der Blonde auf den Rücken des Drachens.

Sasori fragte sich allerdings im Stillen, wann Deidara genau die Zeit gehabt hatte, an einer neuen Kunst zu feilen. Schließlich war er bis vor kurzem tot und seitdem immer bei ihm gewesen, aber hinterfragen wollte er es nun doch nicht. Hidan sprang hinter den Blonden ebenfalls auf das explosive Flugobjekt und hob die Hand zum Abschiedsgruß: „Also dann, Sasori! Wir sehen uns in alter Frische!“

Sasori nickte und hob sogleich seinen Arm schützend vor die Augen, um den aufwirbelnden Sand des nun aufsteigenden Drachens nicht in seine noch menschlichen Augen zu bekommen. Doch dieses Problem würde sich wohl bald in Wohlgefallen auflösen!
 

Die Knochen knackten laut. Für einen Shinobi von gerade einmal 20 Jahren kein gutes Zeichen.

Er hatte erneut die ganze Nacht in nicht gerade gesunder Körperhaltung an der Werkbank gesessen und wie verrückt geschraubt und gehobelt.

Dennoch hatte er nicht das Gefühl wirklich nennenswert weitergekommen zu sein.

Hiruko, eine der Hitokugutsu, die er aus Sasoris Marionettenlager übernommen hatte, hatte einige böse Kerben aus den vergangenen Schlachten, die er noch ausbessern musste. Ebenso der Sandaime Kazekage und einige Puppen des Akahigi: Hyakki no Soen Karasu. Auch Erbstücke des legendären Puppenspielers.

Kankuro seufzte. Er war eigentlich kein Freund der Hitokugutsus, den menschlichen Marionetten, doch er musste neidvoll eingestehen, dass sie Meisterwerke waren, die ihresgleichen suchten.

Sasori no Akasuna war wahrhaftig ein Genie gewesen.

Beim Gedanken an seinen Großonkel huschte sein Blick an eben diese Marionette, welche neben Kuroari und Sanshouo, seinen ersten eigenen Werken die er ebenfalls nach Notizen der Legende nachgebaut hatte, an der Wand hing.

Diese Marionetten hatte er bereits seit Ende des Krieges repariert und ausgebessert. Auch hatte er ihnen einige Neuerungen eingebaut, in der Hoffnung, diese doch nie verwenden zu müssen.

Zu den Marionetten, die er ebenfalls nie wieder verwenden wollte, gehörten auch Vater und Mutter. Sie hatten einen Ehrenplatz erhalten. Neben ihnen hatte er ein Familienfoto aufgehangen. Es zeigte eine hübsche dunkelhaarige Frau neben einem rothaarigen Mann. In ihren Armen ein kleiner, ebenfalls rothaariger Säugling. Es waren Vater und Mutter sowie Sasori. Das sie rund 40 Jahre nach Aufnahme dieses Bildes als Marionetten an einer Wand in einer geräumigen Werkstatt hängen würden war damals bei Weitem undenkbar gewesen und irgendwo stimmte dieser Gedanke Kankuro auch sehr traurig.

Generell hatte er sich durch die damaligen Ereignisse dazu verpflichtet gefühlt, sich mit der ganzen Familiengeschichte genauer auseinander zu setzen. Schließlich stammte er aus einem Clan ab, der viele großartige Marionettenbauer zu Stande gebracht hatte. Angefangen mit seiner unvergleichlichen Urgroßmutter Chiyo.

„Sitzt du immer noch hier?“, die leicht raue Stimme seines jüngeren Bruders holte ihn ins Hier und Jetzt zurück, „Wieso stellst du dir nicht wenigstens eine Pritsche hier rein?“

Kankuro lachte auf und betrachtete Gaara mit übermäßig brüderlichem Stolz.

Wo er gerade mit den Gedanken so in der Vergangenheit hing fiel ihm doch die Ähnlichkeit seines Bruders mit der verstorbenen Verwandtschaft auf.

Gaara hatte sich gemacht. Er war nicht nur groß geworden, sondern ein hervorragender Kazekage und hoch angesehener Shinobi. Der kürzlich beendete Krieg hatte zudem gezeigt, dass man auch in jungen Jahren schon ein brillanter Stratege und Feldherr sein konnte.

Und Gaara hatte sich in diesem Krieg mit seinem Vater aussprechen können. Auch wenn Kankuro zuvor immer gedacht hatte, Gaara wäre mit sich mittlerweile im Reinen, so konnte er feststellen, dass es nach diesem Gespräch eine weitere positive Veränderung bei seinem Bruder gab. Gaara schien angekommen zu sein. Nichts mehr deutete darauf hin, dass er einmal Hass auf Alles und Jeden in dieser Welt in sich trug.

Im Gegenteil...

„Gaara – sama! Hier seid ihr!“

Und da erschien auch schon das Gegenteil in der Türe hinter seinem Bruder. Kankuro nahm sich einen Schraubenzieher und widmete sich wieder dem Arm der Puppe auf seinem Werktisch. Ein Schmunzeln musste er sich allerdings unterdrücken. Seit Ende des Krieges war es doch recht offensichtlich für alle, aber dennoch fragte er sich, wann Gaara auch dazu stehen würde.

„Was gibt es, Matsuri?“, fragte der Kazekage die brünette junge Frau mit den großen grauen Augen und Kankuro konnte deutlich ein freudiges Aufleuchten in den Türkisen des Jüngeren erkennen.

Matsuri also. Aber das war zu erwarten. Irgendwann einmal. Schließlich war sie die Erste gewesen von der mittlerweile stetig wachsenden Mädchenriege, die sich um seinen mittlerweile sehr begehrten Bruder sammelte.

„Baki – sensei hat zu einer Versammlung aufgerufen! Es geht um Veränderungen in der Führung von Konohagakure!“

„Was ist mit Konoha?“, dies interessierte Kankuro nun doch.

Matsuri schien über Kankuros plötzliches Interesse überrascht. Wirkte er doch an sich hoch konzentriert bei seiner Arbeit.

„Es gibt einen Wechsel in der Leitung. Ich bin mir sicher, dass Baki – sensei erwähnt hat, dass Naruto Uzumaki nun der Hokage der sechsten Generation ist!“

„Naruto!“

Kankuro bemerkte deutlich, dass sich Gaaras ganze Körperhaltung straffte. Nicht vor Entsetzen oder dergleichen. Nein, es war deutlich Freude über diese Botschaft zu erkennen: „Er hat es also tatsächlich geschafft! Das freut mich!“

„Wen wundert's“, Kankuro legte den Schraubenzieher beiseite und drehte sich nun ganz zu seinen beiden Gästen innerhalb dieser Werkstatt um, „Mal ehrlich! Alles andere hätte mich doch sehr stark am Verstand des Feudalherren von Hi – no – Kuni zweifeln lassen! Zudem ein ganz ausgeklügelter Schachzug von Tsunade!“

Kankuro erkannte den leicht fragenden Blick seines Bruders.

„Na, wegen Sasuke Uchiha!“

„Da magst du Recht haben, Kankuro! Nur Naruto ist in der Lage ihn zu schützen. Im Kampf zwar nicht unbedingt, aber von politischer Seite her wird der Uchiha einige Steine in den Weg gelegt bekommen!“

„Und das nicht ganz unberechtigt!“, ergänzte Kankuro den Gedanken aller im Raum.

„Naruto ist mein Freund. Er war mein erster Freund. Und er vertraut Sasuke. Das hat er schon immer getan. Selbst als ich ihm davon abgeraten habe. Daher werde ich Narutos Entscheidung im Bezug auf Sasuke Uchiha voll und ganz akzeptieren und ihn da auch unterstützen!“, Gaara blickte zu Matsuri, vermutlich um sich in ihren Augen eine Bestätigung zu suchen für das was er nun sagen wollte, „Und ich denke, ich handle auch damit weiterhin im Sinne von den Bürgern von Sunagakure!“

Matsuri nickte mit strahlendem Gesicht. Kankuro war sich nicht so sicher, ob Gaara allein auf die Meinung einer einzelnen Bürgerin Sunas vertrauen sollte in seinem inneren Entschluss. Gerade, wo es so offensichtlich war, das Matsuri zu allem, was Gaara von sich gab nur bejahend und strahlend nicken würde.

„Ich glaube, Naruto geht diesbezüglich auch voll und ganz von deiner Unterstützung aus. Ich sehe da eher ein Problem beim Raikage!“

Gaara zog einen Mundwinkel nach oben: „Oh, das sehe ich allerdings auch!“

Ein dumpfes Grollen und ein darauffolgendes Beben ließ keinen weiteren Gedanken über Naruto oder Sasuke zu. Die drei Sunanins blickten irritiert zu den Fenstern.

„Was war das?“, flüsterte Matsuri und erst jetzt fiel ihr und auch den beiden Brüdern auf, dass sie sich an den Arm des Kazekages klammerte. Doch Gaara blieb ausgesprochen ruhig. Nicht nur wegen der vorangegangenen Detonation, sondern auch wegen der doch plötzlichen Nähe des Mädchens: „Solange kein Alarm ausgerufen wurde, bleibt es abzuwarten ob...“

Doch weiter kam er nicht mit seiner Ausführung. Der laute Schlag der Alarmglocke unterbrach ihn und ließ gleich seine Mimik versteinern.

„Also doch!“, Kankuro sprang auf, „Ein Angriff!“
 

Sasori zog zischend die Luft ein. Deidara hatte sich wohl nicht wirklich zügeln können. Die Explosion war laut gewesen und das kurz darauffolgende Beben deutete auf eine doch größere Ausübung seiner Kunst hin als das es der Rothaarige direkt zu Beginn ihres Angriffs vermutet hätte.

Er beobachtete das große Tor zu den Werkstätten neben dem Kazekage – Gebäude. Noch regte sich nichts. Solange er jedoch die außerordentlichen Chakrapräsenzen spürte, die sich noch darin aufhielten, konnte er nicht das Risiko eingehen, sich einfach hineinzuschleichen.

Er wusste, dass sich der Kazekage selbst darin befand. Er hatte ihn hineingehen sehen. Kurz darauf war ihm eine junge Kunoichi gefolgt. Ihre Fähigkeiten kannte er nicht. Wenn sie ein Sensortyp wäre würde er auffliegen noch bevor er das Tor erreicht hätte. Nun galt es für ihn noch ein wenig länger in seinem Versteck auszuharren und zu hoffen, dass die Personen innerhalb des Gebäudes durch das Kampfgeschehen auf der anderen Seite des Dorfes nach draußen gelockt wurden. Doch noch tat sich nichts. Es nervte ihn. Diese Nutzlosigkeit. Diese Starre. Dieses wortwörtliche Verdammtsein zur Untätigkeit!

Was war ein Marionettenspieler ohne seine Marionetten? Es war doch wohl ein schlechter Witz von demjenigen, der sie wohl wieder auf diese Welt losgelassen hatte, gewesen, ihn ohne vernünftigen Körper und dann noch nicht mal in Gegenwart wenigstens einer seiner Meisterwerke wieder zu erwecken!

Einige Sunanins rannten in Gruppen an ihm vorbei in die Richtung des Geschehens. Sie beachteten ihn nicht, wie er so da saß. In seinem übergroßen beigen Poncho mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze wirkte er vermutlich eh wie ein Bettlerkind.

Das regte ihn so unendlich auf! Er ballte seine Hand zur Faust, so dass die Knöchel seiner feingliedrigen Finger weiß hervortraten.

„Autsch!“, zischte er, als er spürte, dass er sich dabei seine eigenen Fingernägel in die Handflächen jagte. Es war doch zum Haare raufen! Egal, wer es gewagt hatte, ihn in diesen Körper zu stecken... derjenige würde dafür büßen!

„KAZUM!“, etwas großes Weißes schoss über seinem Kopf in luftiger Höhe hinweg und ließ einige kleine, ebenfalls weiße spinnenartige Tierchen vereinzelt auf die Gebäude in Sasoris näherer Umgebung rieseln.

„Dieser Idiot!“, Sasori sprang auf und hastete auf das Werkstatt – Gebäude zu, „Was versteht er nicht daran, sich an meine Anweisungen zu halten?“

Er sprang auf das untere Dach des Eingangsbereichs, rollte sich ab, sammelte Chakra in den Sprunggelenken und katapultierte sich so auf das riesige Flachdach der Werkstatt.

„Deidara, du hirnamputierter Vollpfosten!“, schrie er gen Himmel, doch wurden seine Schreie von den nun umliegenden Explosionen verschluckt.

Stimmengewirr vor dem Gebäude wurde laut. Sasoris rehbraunes Augenpaar wandte sich erneut der Straße zu. Ha! Sie waren heraus gekommen. In einer Gruppe Shinobis konnte er die leuchtend roten Haare Gaaras erkennen, ebenso das bemalte Gesicht des älteren Bruders des Kazekages! Perfekt! Die Werkstätten lagen nun unbewacht und ungeschützt da!

Dummerweise bewegten sich diese Shinobis nicht, sondern schienen sich zu besprechen.

Warum taten sie das ausgerechnet vor dem Eingang?

Verdammte Sunanins!

Deidara flog unweit eine Schleife. Das war eine Entfernung, die er überwinden konnte. Er konzentrierte sich und stieß fünf feine Chakrafäden aus seiner rechten Hand. Diese legten sich ungesehen und ungeachtet um den Hals von Deidaras C2 – Drachen.

„Ha! Erwischt!“, ein bösartiges Grinsen huschte über seine Mundwinkel, als er nun all seine Kraft in einen festen Zug legte, „Tut mir leid, Dei!“

Der Zug war so heftig, dass Deidara, der bis gerade noch hellauf begeistert laut lachte über die aufgescheuchte Masse unter ihm, die Balance verlor und sich zunächst gezwungen sah, auf allen Vieren zu landen. Doch hatte sein Drache eine solche Schräglage erhalten und dies alles geschah so überraschend schnell, dass er nun drohte nach hinten über den Schwanz des Drachens kopfüber in die Tiefe zu rutschen.

Krampfhaft, fast verzweifelt, versuchte er noch irgendwie Halt oder zumindest wieder Kontrolle über sein Flugtier zu bekommen, doch dies gelang ihm nicht wirklich.

Zunächst dachte sich Sasori, dass dies nur die gerechte Strafe sei für den Ungehorsam des Blonden, doch dann durchfuhr ihn auch der Gedanke, wie es wohl ohne diese blonde Nervensäge in der Zukunft wäre und das behagte ihm gar nicht.

Und während Deidara sich im freien Fall, der harten, staubigen Erde Sunagakures immer näher kommend, befand, lenkte Sasori den Drachen um und ließ den Iwagakure – Nukenin wieder auf dessen Rücken fallen.

„Hey! Was sollte das!“, schrie der aufgebrachte Blonde schließlich hysterisch zu dem Rothaarigen herunter, als sein Drache einige Meter über diesem im leicht rotierenden Standflug zum Stehen gekommen war.

„Schnauze, Dei!“, brüllte er hoch und war sich bewusst, dass die versammelten Sunanins vor dem Gebäude nun ganz genau seinen Standpunkt wussten, „Spreng das Dach weg und schaff mir“, er wies Deidara mit der Hand auf die Gruppe störender Shinobis, „diesen Müll da weg!“

Eine solch einfache Anweisung müsste doch selbst dieser Idiot hinbekommen!

Deidara grinste: „Kein Problem, Sasori – no – danna!“

Sein Drache schlug kräftiger mit den Flügeln und gewann wieder an Höhe.

Und plötzlich rieselte es erneut kleine, explosive Spinnen. Sasori wollte zunächst fluchen, da er vermutete, Deidara würde ihn gleich mit in die Luft sprengen, doch schnell merkte er, dass diese Spinnen nicht beim Aufprall detonierten, sondern selbst erst in eine richtige Position krabbelten. So befand sich schließlich nur Eine unter ihnen, welche ein Loch in das Dach sprengte und Sasori die Möglichkeit bot, in die Dunkelheit der Werkstatt hinab zu springen.

Um eben dieses Gebäude herum brach allerdings eine explosive Hölle aus, die dem Kazekage und seinem undurchdringlichen Schutzschild fast alles abverlangte.
 

„Es ist wirklich schön, dass du wieder da bist. Also in Konoha, meine ich!“, unterbrach sie schließlich die Stille zwischen uns, die eine wundervolle lange Weile gehalten hatte und mich in den trügerischen Schein wahrte, dass sie auf ewig bleiben könnte. Ich hätte wissen müssen, dass es für Sakura, als eine Frau als solches, schlichtweg unmöglich war, im wachen Zustand länger als eine halbe Stunde den Mund zu halten. Ich denke sogar, dass Sakura auch im Schlaf problemlos sinnlose Dialoge führen konnte welche dann sicherlich in Monologe abdrifteten. Zumindest wusste ich, dass dies nun hier der Fall sein würde. Denn sie holte mir viel zu viel Luft und das ließ mich schlussfolgern, dass sie ein längeres Gespräch suchte, in welchem vermutlich nur sie sprechen würde.

Nun denn. Ich beschloss zunächst einmal sitzen zu bleiben und ihr zu zu hören. Ich sah es als eine Entschuldigungsleistung für meine zwei Tötungsversuche an.

Ach ja...: „Sakura, ich bin bisher noch nicht wirklich dazu gekommen, aber ich wollte mich für das, was in der Vergangenheit passiert ist, bei dir entschuldigen!“, ob sie es akzeptieren würde, wusste ich nicht. Ich hätte es vermutlich nicht getan.

„Ach, ist schon okay!“, flüsterte sie mit leicht roten Wangen und gesenktem Blick.

„Hm!“, war auch das, was ich dachte. Versteh einer die Frauen. Ich wollte sie mehrfach abstechen und sie sagt 'ist okay'?!

„Ich habe schon nicht mehr daran geglaubt“, begann sie plötzlich und schielte immer wieder zu mir herüber, „das es noch einmal die Möglichkeit gibt, dass wir so zusammensitzen können!“

„Hm, ja!“

„Das ist doch im Nachhinein schon alles verrückt! Ich meine, was alles geschehen ist in den letzten Jahren! Und nun sitzen wir hier, im Esszimmer des Uchiha – Haupthauses, dein Bruder ist nur wenige Räume weiter und Naruto verschläft selbst jetzt wo er Hokage ist! Wer hätte das damals, als wir die Chounin – Prüfung ablegen wollten, gedacht?“

„Irgendwo habe ich Naruto immer geglaubt, dass er Hokage wird!“, versuchte ich mich nun doch in dieses aufgezwungene Gespräch zu integrieren. Vielleicht ließ sich dadurch das Risiko, stundenlang einem ihrer mich anschmachtenden Monologe zu hören zu müssen, minimieren. Das mit Karin hatte mir eigentlich schon wieder gereicht!

„Wirklich?“

„Hm, ja!“

„Ach, Sasuke – kun! Das glaube ich dir sofort! Aber ich habe nun ein Anliegen an dich!“

Dieser schnelle Themenwechsel konnte auch nur einer Frau gelingen! Ich nickte um ihr anzudeuten, dass sie fortfahren konnte.

„Ich möchte ganz klar feststellen, dass ich dir wirklich nichts nachtrage. Du warst einfach nicht wirklich du selbst in dieser Zeit!“, wieso switchte sie nun wieder zurück?

„Wie kommst du darauf?“, entgegnete ich recht kühl.

Sie schien etwas erstaunt über meine Frage: „Nun ja, ich glaube nicht, dass du mich oder Naruto wirklich töten wolltest!“

Ich antwortete nichts darauf. Das lag nicht daran, dass ich darauf nichts entgegen zu bringen hätte. Im Gegenteil. Ich war mir nur ziemlich sicher, dass ihr das, was ich gesagt hätte, nicht gefallen würde!

Naruto war sicherlich ein Punkt, wo ich mir im Nachhinein nicht sicher war.

Kurama hatte mir damals gesagt, ich solle Naruto nicht töten, da ich es sonst bereuen würde. Und auch wenn ich nun mit Bestimmtheit sagen konnte, dass ich mir ganz sicher nicht Kuramas Worte zu Herzen genommen hatte, so hätte ich ihm im Nachhinein sicherlich Recht gegeben.

Hätte ich Naruto irgendwann in meiner meist nicht ehrenwerten jüngsten Vergangenheit etwas angetan, so hätte ich mich vermutlich zwischenzeitlich selbst gerichtet. Aber Sakura?

Schwer zu sagen. Sie war mir wirklich zeitweise ziemlich gleichgültig.

Sie war früher ein Teammitglied gewesen. Daher hatte ich da eine Art Verbundenheit gespürt. Aber diese war bei Weitem nicht so ausgeprägt gewesen wie das Band, welches mich mit Naruto verband.

Was dieses Band zwischen mir und Naruto genau war, konnte ich so spontan nicht einmal benennen. Es war eindeutig mehr als Freundschaft. Ob es daran lag, dass ich Indra und er Ashura in einem früheren Leben waren? Aber sie waren auch Madara und Hashirama gewesen und da war die Geschichte über deren 'Freundschaftsverlauf' weitestgehend bekannt.

Nur diese Teamkamerad – Verbundenheit war nicht mehr vorhanden.

Sakura war halt da. Etwas mehr als eine Bekannte war sie gewiss. Eine vielleicht wieder in Zukunft gute Freundin sicherlich, wenn sie denn wirklich nicht nachtragend war.

„Was möchtest du jetzt von mir wissen, Sakura?“

„Wie du zu mir stehst!“

Oh je. Ich hatte es geahnt. Fragen, auf die ich zur Zeit keine Antwort wusste, waren anscheinend beliebt.

„Und was möchtest du da nun von mir hören?“, ich versuchte, im Nachhinein sinnlos, freundlicher zu klingen als mir gerade zu Mute war. Ich hatte keine Lust auf dieses Gespräch und schon gar nicht auf eines, zu welchem ich nicht wirklich Bezug nehmen konnte weil mir schlichtweg die Antworten fehlten.

„Erinnerst du dich noch an den Tag, als du nach Otogakure gegangen bist?“

„Hm, ja, ich erinnere mich an diese Nacht!“, verbesserte ich sie leise.

Ihr Griff um mein Handgelenk wurde lockerer. Ich hätte einfach aufstehen und gehen können, aber ich wollte auch nicht taktlos erscheinen. Irgendwo musste ich ja mit dem Integrieren wieder anfangen. Jedoch wären mir der Inuzuka oder ein Aburame für solche Gespräche lieber gewesen. Das Eine wäre wenigstens lustiger und das Andere schweigsamer verlaufen als diese doch seltsame Atmosphäre, in welcher ich mich nun befand.

„Ich habe dir da...ähm...etwas gesagt. Erinnerst du dich?“, ihre Gesichtsfarbe näherte sich dem Farbton ihrer Haare.

„Sakura. Das ist ja nun schon etwas her. Ich war dreizehn. Und seitdem ist wirklich verdammt viel passiert. Also verlange jetzt bitte nicht, dass ich mich an jede Einzelheit eines Gespräches erinnere. Könntest du das bitte konkretisieren?“, das war schon genervter. Nun denn, ich hatte bisher noch nicht gefrühstückt und anstatt an einem Kaffee auch nur an einem süßlichen Früchtetee genippt. Man dürfte noch nicht so viel von mir erwarten!

Ihre grünen Augen weiteten sich zunächst, ehe sie mit aufsteigender Gesichtsröte beschämt auf unsere Hände auf der Tischplatte heruntersah.

Als sie begann, weiterzusprechen, richtete sich nach und nach ihr Blick wieder zu mir auf und mit jedem Wort wurde ihre Stimme fester: „Ich habe nicht aufgehört, Sasuke – kun. Nie. Ich habe viele Dummheiten gemacht. Ich habe Naruto das Versprechen abgerungen, dich zu suchen und zu mir zurück zu bringen ohne zu wissen, welche schrecklich belastende Bürde ich ihm damit auferlegte. Auch wenn er jetzt im Nachhinein sagt, er hätte dich gesucht weil er es so wollte... ich war dumm und naiv und auch blind dies von ihm zu verlangen. Es wäre meine Aufgabe gewesen. Schließlich waren es auch meine Gefühle. Das will ich dir eigentlich sagen. Ich habe dir damals gesagt, dass ich dich liebe und dich brauche. Doch du bist gegangen. Und dann, am Damm...“, sie seufzte, „Ich wollte dich wirklich töten! Ich dachte, es sei meine Aufgabe! Ich hatte es nicht geschafft dich mit meiner Liebe zu dir daran zu hindern Konoha zu verlassen und deswegen... deswegen bist du ein abtrünniger Ninja geworden, der in allen Bingobooks der fünf Großreiche steht und daher...“, ein hörbares Schlucken, „...daher... wollte ich wenigstens diese Last von Naruto nehmen und dich aufhalten! Dabei war Naruto derjenige, der bis zum Schluss an dich geglaubt hat. Ist das nicht erschreckend? Ich, die dachte, dich wirklich zu lieben, was ich dennoch tue, hatte nicht dieses Vertrauen und diesen Glauben in dich wie Naruto. Ich habe dich nicht beschützt, so wie er es getan hat!“

Ich versuchte aus diesem Wirrwarr schlau zu werden. Wurde dies nun eine ziemlich seltsame Liebeserklärung oder mehr Propaganda für Naruto zur Wahl des besten Freundes der Gegenwart?

Doch mir blieb kaum Zeit darüber klar zu werden, da war sie nach erneutem tiefen Luftholen wieder mitten in ihrem Redefluss: „Und dann, dann warst du wieder da und damit auch alle Zweifel weg und... und...“, und dann geschah es.

Völlig unvorbereitet schlugen ihre Lippen fest auf meinen Mund auf. Ich merkte, wie sich meine ganzen Gesichtszüge schlagartig veränderten.

Ihr Griff um mein Handgelenk verfestigte sich schmerzhaft, ihre Augen waren geschlossen. Stellten sich Mädchen so etwas nicht eigentlich romantischer vor?

Vor Schreck wollte ich Luft holen, doch anscheinend interpretierte sie dies falsch und als Aufforderung, weiter fortzufahren. Denn unbewusst hatte ich den Mund geöffnet und spürte plötzlich, wie ihre Zunge über meine Zähne strich und gegen die Meine stupste. Ich wollte nach hinten zurück weichen, doch sogleich lag ihre Hand fest in meinen Nacken, die nun meinen ganzen Oberkörper fester zu sich heran zog.

Mir blieb fast keine Möglichkeit dies gewaltfrei zu lösen. Doch ehe ich auch nur ansatzweise in diese Richtung agieren konnte, löste sie ihre Lippen und verharrte nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht mit einem schüchternen, aber auch nachdenklich wirkendem Lächeln.

Ich hätte sie am Liebsten gefragt, was das sollte, doch dazu kam ich nicht.

Eine bisher noch nicht wahrgenommene Regung hinter ihr lenkte meinen Blick ab.

Da sie mich schon intensiv fixiert hatte, merkte sie, dass ich abgelenkt war und drehte sich auch herum.

Er stand nur da.

Regungslos.

Mit offenem Mund und geweiteten Augen.

Genauso hatte ich vermutlich auch ausgesehen.

In seiner Hand hielt er sein schwarzes Netzshirt. Auf seiner sonnengebräunten Brust glitzerte durch das einfallende Sonnenlicht durch das Fenster in diesem Raum nur die Kette des Hokage mit den sechs Anhängern. Seine typisch orangefarbene Hose deutete auf ein hastiges Anziehen hin, da der Bund seiner dunkelblauen Boxershorts darunter deutlich sichtbar war. Vermutlich war er erst vor wenigen Augenblicken aufgestanden und er hatte sich in seiner gewohnt chaotischen Art beeilt.

Niemand sprach.

Ich wusste auch nicht, wie ich genau reagieren sollte. War ich doch selbst noch verwirrt, nein eigentlich eher schockiert durch das vorangegangene Ereignis.

„Ha ha!“, durchbrach plötzlich sein Lachen die Stille. Ich erkannte sofort, dass ihm das Alles mehr als unangenehm war und dieses Lachen wirkte mehr als nur aufgesetzt. Seine Augen wandten verschämt den Blick von uns ab. Mit einem Schritt nach hinten und am Kopf kratzend schob er sich selbst auf den Gang zurück: „Lasst euch nicht stören! Ich...ähm... komm später wieder!“

Und schon drehte er sich hastig um und verschwand.

„Naruto! Warte!“, ich sprang auf, wurde aber durch den immer noch bestehenden Griff um mein Handgelenk wieder zurück gezogen.

Ich spürte ein schmerzliches Stechen in der Brust. Verdammt! Er hätte das nicht sehen dürfen! Überhaupt hätte das hier gar nicht geschehen dürfen.

Ich wusste doch, dass er schon damals in Sakura verliebt war. Und nun tauchte ich hier wieder auf und dann musste er das hier mit ansehen!

„Sakura! Lass los!“, meine Stimme klang finster und bedrohlich. Dem war ja auch so. Nur meiner Erziehung war es zu verdanken, dass ich ihr hier jetzt nicht laut und deutlich meine Meinung geigte.

„Er versteht das schon! Hey! Das ist doch nur Naruto!“, flüsterte sie.

In mir kochte es hoch. Nur Naruto? Nur Naruto?!

„Hast du nicht gerade noch gesagt, dass du ein schlechtes Gewissen hättest, weil du Naruto stets alles aufgebürdet hast?“, knurrte ich.

„Ich musste mir hier aber etwas klar werden!“, verteidigte sie sich da nun schon schnippischer klingend.

Bitte was?! Und genau diese Frage schien sie auch von meinen Augen ablesen zu können.

„Nun ja“, fuhr sie nun wieder ruhiger fort, „Ich habe doch gesagt, es hat sich viel geändert. Und ich wollte wissen, ob dies auf alles zutrifft!“

„Sakura! Entweder du sagst jetzt genau, was Sache ist, oder du lässt mich augenblicklich los!“, jetzt dürfte selbst ihr klargeworden sein, dass ich auf das hier alles überhaupt keine weitere Lust hatte. Zumal ich das mit Naruto klären wollte. Warum auch immer ich das mit Naruto klären wollte!

Sie seufzte laut auf: „Ich liebe dich nicht mehr!“, überraschend ließ sie meine Hand los, „Ich bin mir nun sicher. Und das war ich mir nicht mehr. Ich wusste nicht, ob das Freundschaft oder Liebe ist, welche ich für dich empfinde und nun weiß ich es!“

„Schön!“, knurrte ich und schritt an ihr vorüber. Sie rührte sich nicht weiter: „Ich denke, wo dass jetzt geklärt ist, können wir doch viel unbefangener miteinander umgehen. Ich wollte diesen Teil unserer Vergangenheit einfach nicht zwischen uns stehen lassen für einen Neuanfang!“

Ihr Lächeln war sanft und ehrlich, als ich mich beim Verlassen des Raumes noch mal zu ihr umdrehte. Antworten tat ich daraufhin nichts mehr. Das hätte man auch anders aufklären können.

Irgendwie war mir dies gerade alles etwas zu seltsam. Frauen an sich waren seltsam.

Nun galt es erst einmal Naruto zu finden und Missverständnisse zu klären. Schließlich war ich nicht nach Konoha zurückgekehrt um ihm Sakura streitig zu machen! Irgendwie gingen mir diese geschockten blauen Augen nicht mehr aus dem Kopf.
 

Eine weitere Erschütterung ließ Sunagakure nicht zur Ruhe kommen.

Ein helles Auflachen zischte über die Köpfe der in Panik aus den Häusern flüchtenden Einwohner des Ninjadorfes in der Wüste.

Wieder rieselten unzählige kleine Tonkugeln vom Himmel.

Baki rechnete mit dem Schlimmsten, doch fehlte das ohrenbetäubende Geräusch einer weiteren Detonation. Als sein Augenmerk wieder Richtung Himmel glitt, erkannte er den Grund des fehlgeschlagenen feindlichen Angriffs: eine schützende Sandschicht hatte sich über große Teile des Dorfes gelegt wie ein riesiger Schirm.

Der Gondaime Kazekage hatte seine undurchdringliche Abwehr schützend über Teile des Dorfes gelegt und war in der Ferne, stehend auf einer Sandwolke und aufsteigend zum Feind, zu erkennen.

Nun würde also Gaara eingreifen!

Das wirkte alles schon so surreal auf das Ratsmitglied. Alles so bekannt. Vertraut wollte er nicht sagen.

Es war der gleiche Angreifer wie damals. Eindeutig! Warum schon wieder? Und mit welchem Ziel? Shukaku war nicht mehr in Gaara. Shukaku befand sich, wie alle Bijus, an einem geheimen Ort, der nur den Kages bekannt war!

Gewiss befand sich Gaara in irgendeiner Form als sein ehemaliger Jinchuriki nun im Kontakt mit dem Schutzgeist des Kranichs, doch die Notwendigkeit, Gaara erneut einfangen zu wollen, war nicht mehr gegeben. Zudem... was wollten sie mit den Bijus? Akatsuki dürfte es doch eigentlich gar nicht mehr geben!

Musste er sich nun Sorgen um seinen Kazekage machen? Schließlich war das letzte Aufeinandertreffen Gaaras mit diesem blonden Nukenin nicht gerade zum Guten ausgegangen und nur Naruto und Chiyo sei Dank war Gaara aus dieser Katastrophe heil entkommen!

Zudem hatte Baki nun vor sich ein ganz anderes Problem, welches beim ersten Angriff nicht aufgetaucht war.

„Macht die Katapulte zur Unterstützung unseres Kazekages bereit!“, rief er den Jonins auf den hinter ihm liegenden Dächern zu, ohne seinen eigentlichen Blick von dem Mann vor ihm zu nehmen.

Dieser Mann war gefährlich. Das sagte ihm nicht nur dessen diabolisches Grinsen, sondern auch die unzähligen gefallenen Kameraden um diesen herum.

Ein eisiger Schauer durchfuhr ihn, als sein Gegenüber im schlichten, langen, schwarzen Mantel fast schon mit unerwarteter Ästhetik die Sense über seine Schulter warf und sie auf eben dieser ablegte. Den Kopf schräg legte. Ihn mit violett funkelnden Augen amüsiert betrachtete, fast schon begutachtete.

„Möchtest du auch an meiner Zeremonie zu Ehren Jashins teilnehmen?“

„Wer seid ihr und was wollt ihr!“, schrie er diesen Fremden dessen Frage ignorierend an.

Hoffnung hatte er allerdings nicht, eine Antwort zu bekommen, doch...

„Also, ich bin Hidan! Und wer bist du?“

Stille.

„Ist der ein bisschen dumm?“, hörte nun Baki neben sich eine leise flüsternde Stimme und schielte herüber. Temari stützte sich auf ihrem übergroßen Fächer ab und sah sich den Angreifer genauer an.

„Das hab ich gehört!“, grummelte dieser schon fast beleidigt klingend und seine Augen verfinsterten sich, „Ich bin nur höflich! Macht ihr das nicht so bei euren Prüfungskämpfen oder so? Sich erst einmal vorstellen?“, er schwang die Sense wieder von seiner Schulter herunter, „Ich finde das gehört sich so! Kakuzu hat auf so etwas auch immer viel Wert gelegt!“

Baki fragte sich sofort, wer dieser Kakuzu war. Etwa noch ein Angreifer, den er bisher nur noch nicht gesehen hatte?

Aber dieser Silberhaarige sprach einfach weiter: „Wer möchte zuerst?“

„Temari! Verschwinde!“, Baki zog eines seiner Kunais aus der Beintasche.

Doch anstatt auf ihn zu hören hob die große Blonde ihren Fächer an und begab sich ebenfalls in Position.

„Verdammt, Temari! Hau ab! Ich kann Gaara gegenüber nicht die Verantwortung übernehmen, dass ich seine Schwester nicht schützen konnte!“

„Vergiss es, Baki! Den Kerl da schaff ich auch alleine!“

Baki wusste, dass Temari gut war. Sie war sogar eine ausgesprochen hervorragende Kunoichi!

Kaum hatte sie das gesagt, stürmte sie auch schon mit ihrem Fächer weit ausholend nach vorne: „Dai Kamaitachi no Jutsu!“

Augenblicklich entstand ein großer zerschneidender Wind mit Hilfe des Riesenfächers, der auf Hidan zuraste.

„Wie langweilig!“, Hidan griff seine Sense mittig, hielt sie genau vor sich und ließ sie in seiner Hand nun so schnell rotieren, so dass ein gegenpoliger Luftdruck entstand und die scharfen Windschneiden daran abprallten, „Eine Futon - Anwenderin! Das hatte ich lange nicht mehr! Weißt du, Süße“; bei dieser Anrede lief Temari automatisch ein Schauer über den Rücken, „dich hebe ich mir für den Schluss auf!“

Er senkte erneut seine Sense und strich sich mit dem Zeigefinger fast schon lasziv wirkend über die Unterlippe.

Temari sprang zurück. Wollte sie gerade der Gegner anflirten?

„Er kann auch Futon anwenden!“, rief Baki zu ihr herüber.

Das hatte sie auch schon erkannt. Ihr war aber auch bewusst, dass dieser Kerl bestimmt noch die ein oder andere böse Überraschung in Petto hatte, sonst wäre er kein ehemaliges Akatsuki – Mitglied.

Nun griff ihr silberhaariger Gegner sich an seinen eigenen Hals und zog eine Kette mit ihr unbekanntem Anhänger hervor. Ein Kreis mit einem herumgedrehten Dreieck. Wollte er ihr nun Schmuck schenken?

„Ich habe keinerlei Interesse! Ich bin in festen Händen!“, zischte sie und kniete sich auf den Boden. Ein schneller Biss in den Daumen und anschließendem Streichen der flachen Hand über die Fläche des Fächers: „Kuchiyose no jutsu!“

Vor ihr erschien eine Rauchwolke, die sich schnell wieder legte.

Ein übergroßes Wiesel namens Kamatari, ihr herbeigerufener Kuchiyose Partner, befand sich nun genau vor ihr und hielt ebenfalls eine Sense: „Nun wollen wir mal die Schärfen unserer Sensen testen!“

Hidan würdigte sie stattdessen keines Blickes. Dieser lag auf dem Anhänger in seiner Hand, welchen er nun küsste: „Bitte gib mir die Kraft, dir viele Opfer zu schenken!“

Dann schien er dem Anhänger zu zu nicken, ehe er ihn wieder unter den Kragen seines Mantels gleiten ließ: „Mein Glaube verlangt von mir, dass ich alle Ungläubigen, die sich weigern die Lehren Jashins zu akzeptieren, in einem Ritual opfern muss! Da ich aber Jashins treuester Diener bin und du mir gefällst, könnte ich eventuell mit dem Ritual bei dir etwas warten!“

Grinste er sie an? Temari drehte es den Magen um. Was bildete sich dieser seltsame Vogel überhaupt ein?

„Ich bin sehr glücklich mit Shikamaru! Also überhaupt kein Interesse!“

„Shikamaru?“, Hidans Augen blitzten interessiert auf, „Etwa dieser Shikamaru Nara aus Konohagakure?“

Das Weiten ihrer Augen und das überraschte Zusammenzucken Temaris reichten Hidan völlig als Antwort.

Das war also nun die Freundin des Shinobis, der dafür gesorgt hatte, dass er Monatelang nur Würmer und Maulwürfe als Gesprächspartner hatte! Die Welt war doch wirklich klein! Und dann war es auch noch so ein schwächliches, wenn auch recht nett anzusehendes Mädchen! Jashin würde sich bestimmt freuen! Und er erst!

„Ich habe es mir überlegt, Kleine! Ich mache auch ganz schnell mit dem Ritual und dein Konoha - Freund wird dir ganz bald folgen!“, erneut holte er mit der Sense aus.

„Futon: Kirikirimai!“, lautete unterdes Temaris Befehl an Kamatari, welcher nur nickte und in atemberaubender Geschwindigkeit auf Hidan zuschoss.
 

Was dann geschah war für Temari und ihren ehemaligen Sensei unbegreiflich.

Nicht fassbar.

Kamatari war für ein menschliches Auge nicht sichtbar, dass wussten sie. Ein Gegner mit Sharingan hätte vielleicht die schnellen Züge des Wiesels erfassen können, doch nicht ein herkömmlicher Shinobi!

Das laute Klirren zweier aufeinanderprallender Klingen erschallte. Das unangenehme Geräusch aneinanderschabener geschärfter Schneiden.

Hidans Sense besaß drei dieser Schneiden und in einer für das Auge nicht fassbaren Geschwindigkeit war es dem Nukenin gelungen, dass sich die Sense von Temaris Bündnispartner in den Schneiden der Sense des Akatsukis verhakten und feststeckte.

Hidans rechter Mundwinkel zuckte amüsiert, während er zeitgleich mit viel Kraft seine Sense nach oben sausen ließ und somit Kamatari entwaffnete.

Damit nicht genug. Durch diese schnelle, ruckartige Bewegung schoss eben diese entwendete Sense im hohen Bogen in eine schier unerreichbare Entfernung.

Kamatari, der normalerweise schneller reagierte als ein Windhauch, blieb über diese noch nie dagewesene Tatsache versteinert stehen.

Wie war dies möglich?

Dies war wohl sein letzter Gedanke. Temari schrie vorahnungsvoll auf.

Hidans Sense sauste nieder.

Kamatari hatte keine Möglichkeit in irgendeiner Form zu reagieren oder auszuweichen.

Es war ein unwirkliches Geräusch, welches Temaris Ohren erreichte.

Etwa fünfzehn Meter trennte sie vom Feind. Dennoch spritzte ihr die warme Flüssigkeit entgegen und benetzte sprühnebelähnlich ihr gesamtes Gesicht.

Der Körper ihres Kuchiyose – Partners, des Partners, der sie seit vielen Jahren und in so vielen Schlachten begleitet und unterstützt hatte, sank zu Boden.

Bei seinem Aufprall auf die staubige Erde der Straße Sunagakures zerfiel er in zwei Hälften.

Sein Blut tropfte von der Sense des Gegners. Tropfte von ihrem Gesicht. Befleckte ihr dunkelblaues Shirt. Ihren weißen Fächer.

Hidan lachte laut auf: „Das war ja einfach! War das alles, was du drauf hast?“, er wischte sich die Schneiden seiner Sense an seinem schwarzen Mantel sauber, „Wollen wir dann nun richtig anfangen oder möchtest du noch mal mit mir über meinen Vorschlag reden?“

Baki neben ihr atmete erschrocken zischend ein: „Temari. Verschwinde!“

„Ninpo: Okamaitachi!“, schrie die mutige, blonde Suna – Kunoichi mit wütenden Tränen in den Augen auf und ließ ihren Fächer ein weiteres Mal mit einem schnellen, scharfen Windstoß attackieren.
 

Irgendetwas war faul.

Nicht nur die Tatsache, dass dies ein Angriff von Akatsuki Mitgliedern war, die eindeutig als tot galten, nein, er erkannte auch nicht den Sinn oder den Grund dieses Angriffs.

Noch nicht.

Zudem agierte dieser blonde Bombenleger wesentlich bedachter und vorsichtiger als bei seinem letzten Angriff.

Sein Sand schützte größtenteils die Bevölkerung vor den unendlich vielen herunter rieselnden, hagelkorngroßen Lehmkügelchen, die bei Berührung mit festem Untergrund eine vernichtende Wirkung auf ihr Umfeld hatten.

Gaara versuchte dem Blonden in rasender Geschwindigkeit zu folgen.

Doch dieser wich ihm auf seinem Drachen gekonnt aus. Der Drache schien um einiges wendiger zu sein als seine Sabaku Fuyu, der sandigen, schwebenden Plattform, auf der er sich befand.

Sein drittes Auge, Daisan no Me, schwebte unterdes über die wichtigsten Orte seines Heimatdorfes, um zu analysieren, warum dieser Blonde hier ein so aufwendiges Ablenkungsmanöver startete. Denn dies war Gaara schnell bewusst gewesen: Akatsukis arbeiteten stets in Zweierteams und der Sprengstoffmeister lenkte hier eindeutig von etwas ab. Nur bisher waren die wirklich interessanten Orte, wie das Archiv mit den verbotenen Jutsus oder die Mediceinheiten, die derzeit mit einigen Giften forschten, anscheinend nicht im Interesse der Angreifer gewesen.

Und er hatte auch Shukaku nicht mehr in sich. Er selbst konnte daher nicht wirklich interessant sein, außer diese Nukenins hätten es tatsächlich in Erfahrung gebracht, dass er zu den Wenigen gehörte, der wusste, wo sich die Bijus seit Ende des Krieges, bis auf eine regelmäßige Ausnahme, aufhielten!

Aber das konnte nicht sein! Dies war nur den ehemaligen Jinchuriki bekannt, wie ihn und Naruto sowie den anderen vier Kagen. Niemandem sonst!

Eine Lehmkugel in Form einer Fledermaus raste nun auf ihn zu.

Sein Sand wandte automatisch das Suna no Mayo an und umschloss ihn schützend in einer Kugel.

Leider war dadurch seine direkte Sicht auf den Gegner behindert, da sich Daisan no Me gerade anderweitig umsah. Schnell polte er das Chakra um und ließ dieses Auge seine derzeitige Lage und sein direktes Umfeld betrachten.

Dieser Deidara griff nicht an. Nachdem sich die Sandkugel um Gaara gebildet hatte, hatte auch Deidara gestoppt und nun zwei weitere Drachen erstellt, welche in zwei unterschiedliche Richtungen davonflogen.

Was ging hier vor?

Mehrere Harpunen schossen an Gaara vorbei auf den ehemaligen Iwanin zu, doch er hatte diese ebenfalls kommen sehen und wich ihnen aus.

Unten an den Katapulten stand Kankuro neben Matsuri und erteilte die Abschussbefehle.

„Suna no Yoroi!“, wisperte Gaara nachdenklich und seine Sabaku Fuyu löste sich in optisch pulverfeinem Sand auf, welches sich nun ganz zart über seine Haut und seinen Körper legte.

Für weitere Angriffe war diese direkt auf dem Körper anliegende Sandschutzschicht wesentlich effektiver, da er dadurch beweglicher war und selbst den Ablauf beobachten konnte. Innerlich gab er seinem dritten Auge, gelenkt durch sein Chakra, den erneuten Auftrag, jede noch so relevante Stelle in Suna unter die Lupe zu nehmen. Irgendwo musste dieser Teampartner von diesem Blonden sein. Damals war das Sasori no Akasuna gewesen. Aber dieser war doch damals gegen Sakura und Großmutter Chiyo gefallen. Aber wenn der Blonde lebte... vielleicht auch dieser rothaarige Sunanin, von dessen meisterhaften Marionetten Kankuro so viel hielt?

Er musste herausfinden, was hier gespielt wurde und das schnell. Er hatte ein ungutes Gefühl!
 

Er war durch das schmale, freigesprengte Loch im Flachdach der Werkstatt in einem schnellen Sprung hineingesprungen und dort in die Finsternis getaucht.

Er war so dicht dran an seinem Ziel! Er spürte es! Er spürte die Vorfreude in sich aufkommen. Wenn alles nach Plan ginge, so hatte er nun genau fünf Minuten, bevor ihn Deidara abholen ließ. Fünf Minuten dürften ausreichen. Auch wenn nur das flackernde Licht einiger Laternen sowie das häufige, blitzartige Aufleuchten der durch Deidara produzierten Explosionen durch die schmalen Fenster der Werkstatt schimmerten, so konnte er doch ausreichend erkennen, wo er sich gerade befand und wo er hin musste. Schließlich hatte er seine ganze Kindheit und einen Großteil seiner Jugend in eben diesen Hallen verbracht!

Dennoch ließ er absolute Vorsicht walten. Seine Chakrapräsenz auf ein Minimum reduziert, tastete er sich durch die Räumlichkeiten und gelangte schließlich in den großen Werkraum. Und es dauerte nicht lange, ehe er ehrfürchtig fast versteinerte.

Da waren sie. Sie alle. Tief zog er die Luft in seine Lungen. Wie schön sie doch waren! Und so perfekt!

Das war Kunst! Und nichts anderes! Er musste sie alle haben! Alle!

Dann würde er auch Deidara wieder überzeugen können, wer der wahre Künstler unter ihnen war!

Vorsichtig, ehrfürchtig, näherte er sich ihnen an und blieb nur wenige Zentimeter vor ihnen stehen.

Sie hingen an der Wand und waren in einem hervorragenden Zustand. Es war wirklich nützlich, dass sich sein Blutsverwandter anscheinend so hingebungsvoll in der Zeit seiner unfreiwilligen Abwesenheit um seine Meisterwerke gekümmert hatte.

Vater. Mutter. Hiroku. Und da... da war er! Sein Körper! Sein wahres Ich!

Langsam hob er seine Hand und strich sehnsüchtig über das edle Holz seines eigentlichen Körpers. Seufzend. Sehnsüchtig.

Bald würde er wieder er Selbst sein können. Nun würde ihn nichts mehr daran hindern können.

Nun musste er sie nur noch für einen sicheren Transport fertigmachen.

Sein Blick wandte sich einem Regal direkt neben dem riesigen Arbeitstisch zu. Dort brannte noch eine alte, mit Spiritus befüllte Handlaterne. Sie schenkte ihm das benötigte Licht auf der Suche nach einer unbeschrifteten Schriftrolle, die er auch relativ zügig fand.

Schnell rollte er sie auf und nahm einen der Pinsel sowie das Fässchen gefüllt mit Tusche vom Tisch.

Eilig ließ er den Pinsel über das Pergament gleiten und komplizierte Schriftzeichen erschienen um einen aufgezeichneten Kreis.

Ein schneller Biss in seinen Daumen. Das zügige Bestreichen seines blutenden Fingers über den Mittelpunkt des Kreises. Das Hinterlassen einer dünnen Blutspur.

Eiliges Herumdrehen zu seinen Marionetten mit dem flüsternden Murmeln der eben noch notierten Formel und beschriften der eben solchen Formel mit Blut auf dem glatt geschmirgelten Holzkörpern seiner Meisterwerke.

Erneuter Biss in den Daumen. Erneuerung des Bluteides.

„Kuchiyose no jutsu!“

Die eben noch an der Wand befestigten Marionetten Vater, Mutter, Hiroku, der dritte Kazekage sowie Sasoris Marionettenkörper selbst lösten sich mit einem leisen Puff in einer Rauchwolke auf und ihre Namen erschienen stattdessen auf der Schriftrolle. Die 100 Puppen des Akahigi würde er nicht mitnehmen. Er hatte seine wichtigsten Meisterwerke und nur das war das was zählte.

Sachte rollte er die Schriftrolle zusammen. Er war zufrieden mit sich. Er hatte sein Ziel erreicht.

Sein Blick fiel noch einmal ein letztes Mal auf die nun leere Wand. Nur noch ein Bild hing dort.

Erstaunt hob er die Augenbraue, als er die darauf abgebildeten Personen erkannte.

Warum hing es hier? Er stand auf und näherte sich eben diesem.

Es war ein altes Familienfoto. Seine Eltern und er.

Er selbst im Alter von wenigen Wochen, maximal ein halbes Jahr.

War es zum Gedenken an seiner Selbst aufgehangen worden?

Er war ja nun nicht mehr tot. Und bald war er auch wieder er Selbst und nicht mehr dieses verletzliche, menschliche Geschöpf mit unnötigen Gefühlen und Schmerzempfinden.

Eben dieses nervte ihn gerade wieder besonders. Es stach heftig zu.

Und er wusste noch nicht einmal warum! In seiner Brust. Undefinierbar. Warum löste der Anblick dieses Bildes so etwas in ihm aus?

Hastig riss er das Bild von der Wand. Wut stieg in ihm auf. Er wollte den Rahmen zerbrechen. Das Bild darin zerreißen. Und dann die Schnipsel verbrennen.

Aber würde dies dieses fremde Gefühl in ihm auch vernichten?

Vermutlich nicht!

Eine erneute Detonation von außen ließ ihn wieder zum aktuellen Geschehen zurückkehren. Hastig stopfte er die nun für ihn sehr wichtige Schriftrolle in die Gürteltasche unter seinem weiten, schwarzen Mantel und lief den Weg zurück, den er vorab gekommen war.

Rannte durch die Gänge, hastete zu dem kleinen Loch in der Raumdecke, sprang hoch und befand sich augenblicklich später auf dem Dach der Werkstatt.

Keinen Moment zu spät. Soeben landete sein Transportmittel mit einem dumpfen Aufprall.

Stimmen von der Straße vor der Werkstatt wurden laut. Natürlich hatte man den riesigen, weißen Drachen aus Lehm bei seiner Landung hier entdeckt und dadurch nun auch zweifelsohne ihn selbst, wie er sich auf dessen breiten Rücken schwang.

Gerne hätte er sich nun auch in den Kampf gestürzt, doch er wusste, dass dies jetzt noch keine gute Idee war.

Er musste sich selbst erst einmal in seinen ursprünglich Zustand zurückversetzen und sich dann auch die möglichen Modifikationen seiner anderen Marionetten genauer ansehen.

Kankuro war nun einmal ebenfalls ein talentierter Shinobi im Umgang mit diesen Puppen. Er hatte gewiss an ihnen weitergearbeitet!

Schon schwang sich der Drache flügelschlagend in die Lüfte. Wirbelte Staub auf und der Rotschopf grinste die irritierten Gesichter der Suna – Nins auf der Straße breit an.

Dann wandte er seinen Blick suchend an das Himmelszelt. Nun würde er sich Deidara anschließen und dann noch Hidan einsammeln.

Sie hatten ihre erste Mission seit ihrer Auferstehung fast mit Bravour und wie geplant, vollendet. Endlich fühlte er sich zum ersten Mal seit dem Tag, wo er die Augen wieder geöffnet hatte und sich wieder im Diesseits befand, rundum zufrieden!

Doch irgendwas stach erneut in seiner Brust. Um genau zu sein in seinem Herzen. Wieder sah er auf seine Hand und zuckte unwillkürlich zusammen. Wieso hatte er immer noch das Familienbild in der Hand? Warum hatte er es mitgenommen?
 

Sie kniete neben ihm. Sein Kopf lag auf ihren Oberschenkeln gebettet. Er hustete erneut und ein Schwall Blut lief im links und rechts aus den Mundwinkeln herunter. Tropfte auf ihre ebenfalls schon blutgetränkte Kleidung. Nicht ein Tropfen davon war ihr eigenes Blut gewesen. Kamatari zuerst und nun auch Baki.

Sie wischte ihrem ehemaligen Sensei sanft über das schmerzverzerrte Gesicht.

Sein Atem war brüchig. Stockend. Röchelnd.

„Ver... schwinde... endlich!“, erneut erbrach er Blut. Ein riesiges Loch klaffte in seinem Brustkorb. Die inneren Organe lagen teilweise offen da.

Rettung durch die heilenden Hände eines Medicnins war hier nicht mehr möglich. Das wussten sie beide. Doch Temari konnte sich nicht rühren.

Sie war beim Krieg dabei gewesen. Hatte so viel Elend und Leid auf dem Schlachtfeld an Gaaras Seite miterlebt im direkten Kampf gegen Madara selbst, bevor die beiden Shinobi aus Konoha, Naruto und Sasuke, dass Blatt hatten zu ihren Gunsten wenden können.

Doch das, was sie in den letzten Minuten hier mit ansehen musste, hatte sie für den Rest ihres Lebens gekennzeichnet.

Sie stand unter Schock. Und sie verspürte zum ersten Mal in ihrem Leben wirkliche Angst. Eine Angst, die ihr jegliche Kraft raubte. Ihre Beine lähmte. Ihre Atmung stocken ließ. Ihren Kopf alles Andere ausblenden ließ.

„Baki – sensei!“, ihre Stimme war tränenschwer. Leise. Was war geschehen?

Es war alles so schnell gegangen. Und so unbegreiflich. So unmöglich!

Ihr letzter Angriff war ins Leere verlaufen. Der Gegner mit den violett – stechenden Augen hatte seine Sense geworfen und diese war in ihre Richtung geschossen. Das wusste sie mit ziemlicher Sicherheit. Dann hatte ein harter Aufprall sie von der Seite her erwischt und sie war daraufhin gestürzt.

Baki hatte sie heftig zur Seite gestoßen und war dadurch in die genaue Flugbahn eben dieser Sense geraten. Doch sie hatte ihn nicht direkt erwischt. Es war nur ein kleiner Kratzer an seinem linken Oberarm gewesen.

Und obwohl sie zunächst beide ausgeatmet hatten, dass dieser Angriff so glimpflich ausgegangen war, so hatte der Kerl im schwarzen Mantel nur hämisch aufgelacht.

„Dann schein ich dich nun doch für den Schluss aufzuheben!“, hatte er ihr entgegen gerufen und sie hatte es bis dahin noch nicht verstanden, was dieser meinte.

Seine Sense war nach diesem Flug ungebremst in seine Hand zurückgekehrt und zu ihrem Ekel hatte er begonnen, diese mit einem seltsamen Grinsen genüsslich abzulecken. Dieser Angreifer legte nicht nur ein seltsames Verhalten an den Tag. Nein. Er sorgte noch für einen angewiderten Würgereiz bei ihr.

Dann erkannte sie eine körperliche Veränderung bei dem doch zuvor noch recht attraktiv wirkenden Mann: Sein Körper verfärbte sich tiefschwarz. Nur sein Gesicht wies weißliche Stellen auf, als wären sie angemalt. Ebenso konnte sie weiße Linien unter dem Mantel auf dessen Brust erkennen und an seinen Händen.

Was war das nur für ein seltsames Jutsu, welches dieser wohl dabei war, nun anzuwenden? Oder führte er es bereits die ganze Zeit aus?

Plötzlich landete neben dem Silberhaarigen ein riesiger, weißer Drache und er sprang auf dessen Rücken. Wollte er nun abhauen? Warum dann diese körperliche Veränderung und diese sadistische Selbstverstümmelung?

Doch dann geschah etwas, womit sie nicht gerechnet hatte: Er zog einen länglichen schwarzen, spitz zulaufenden Stab hervor und jagte ihn sich ungebremst in seine Handfläche. Er schrie auf vor Schmerz, zeitgleich hörte sie aber auch deutlich ein irres Lachen aus diesem Schrei heraus.

Baki hatte ihr schnell aufgeholfen und sie dann weiter nach hinten geschubst. Mehrfach vor sich hin murmelnd, sie solle doch schnellstens verschwinden.

Dem Fremden tropfte nun das eigene Blut von der Handinnenfläche auf den Rücken des Drachens, auf welchem er stand und der selbst sich auch nicht weiter rührte.

Dann schritt er mit einem Fuß in die sich nun gebildete Blutlache und zog diesen Fuß kreisförmig um seine eigen Achse.

Auf dem weißen Untergrund des Drachens konnte Temari erkennen, dass dieser Angreifer nun einen Kreis mit darin befindlichem Dreieck auf den Rücken des Drachens mit seinem Fuß gezeichnet hatte. Dieses Zeichen kannte sie! Genauso hatte der Anhänger ausgesehen, welchen er zu Beginn des Kampfes geküsst hatte.

Wieder erhob er den schwarzen Stab, hielt ihn fast triumphierend über seinem Kopf. Lachte fast schon hysterisch klingend auf, ließ den Stab niedersausen und stieß ihn mit voller Wucht in den eigenen rechten Oberschenkel.

Er selbst schrie auf.

Was sollte das?

Baki vor ihr schrie auf.

Griff sich ebenfalls an den rechten Oberschenkel.

Dieser blutete plötzlich unersichtlich stark.

Was?

Baki konnte sich nicht mehr auf seinen eigenen Beinen halten. Sein plötzlich auf rätselhafte Art und Weise verwundetes Bein sackte unter ihm weg und er dadurch auf die Knie.

Der Akatsuki zog langsam den Stab aus seinem Bein und grinste breit: „Wie hättest du es gerne? Ich bin unsterblich! Ich halte das Spielchen noch eine ganze Weile durch! Der Schmerz belastet mich nicht. Aber dich!“

Erneut hob er den Stab, um diesen dann augenblicklich in seine rechte Schulter zu rammen.

Erneut schrien er und Baki fast zeitgleich auf.

Bakis Oberkörper warf sich wie von fremder Hand gesteuert mit schmerzverzerrtem Gesicht nach vorne. Sein Gesicht landete auf die sandige Straße des Ninjadorfes in der Wüste.

„Baki!“, schrie sie und stürmte an seine Seite, drehte ihn auf den Rücken.

In seiner Schulter klaffte ein blutiges Loch! Wie konnte das sein?

„Ha ha! Na, da staunt das Weibsbild!“, unbeeindruckt von seinen eigenen körperlichen Schmerzen hatte er sie nun mit schräg gestelltem Kopf belustigt angesehen.

„Was...was geschieht mit ihm!“, keuchte sie und versuchte ihre wenigen Kenntnisse in Heiljutsus, die sie durch die Vorbereitung auf die eigene Jonin – Prüfung vor einigen Jahren erworben hatte, an ihrem ehemaligen Sensei anzuwenden.

„Verschwendetes Chakra! Er steht unter einem Kinjutsu!“, er strich sich amüsiert über sein Kinn.

Wieso hatte sie noch nie von einem solchen Kinjutsu gehört? Was war das für ein Kerl? Hatte ihr Shikamaru nicht einmal gesagt, dass es kein Jutsu gab ohne mindestens einen Schwachpunkt? Wie konnte sie dieses Jutsu jetzt auflösen und Baki retten?

Er, der sich ihnen als Hidan vorgestellt hatte, hob erneut den Stab.

Sie wusste, was nun folgen würde und sprang auf, hob den Fächer und holte aus: „Futon: Okakeami!“

Und noch während sie den Fächer schwang sah sie das freudige Aufblitzen in den Augen ihres Gegners.

Er ließ den Stab sinken und breitete stattdessen die Arme aus,so als ob er die scharfen Windklingen, die nun auf ihn zurasten, freudig erwarten würde.

Er wehrte sie nicht ab. Er hieß sie wirklich willkommen. Wie sie da so in seinen Brustkorb rasten und sein Fleisch zerschnitten.

Das Geräusch, welches nun von Hidans Körper zu ihr herüberschallte quoll nun auch von dem am Boden liegenden Shinobi zu ihr hoch.

Absolut identisch! Was hatte sie nur getan? Warum hatte sie nicht nachgedacht?

Während ihrem Gegner die schier zerfetzte Brust nichts auszumachen schien, erklang von Bakis Seite nur noch ein keuchendes Röcheln.

Ihr zog es nun selbst die Beine weg. Sie hatte ihm schlussendlich den Todesstoß gegeben!

Er erbrach einen Schwall Blut, der sich über sie ergoss.

Dennoch zog sie den schwächer werdenden Körper ungeachtet ihres Gegners an sich heran: „Baki – sensei! Es tut mir so leid! Es tut mir so leid!“

„Ver... schwinde...endlich!“

Sie schluchzte laut auf. Blendete das Geschehen um sich herum nun voll aus!

„Hidan!“, krächzte es von oben, „Los jetzt! Wir sind hier fertig!“

Sie bekam nicht mit, wie sich zwei weitere riesige Lehmdrachen von oben auf die Geschehnisse herabsenkten.

Der ehemalige Akatsuki schien weniger begeistert über den plötzlichen Abbruch seines bisher erfolgreichen Rituals und stierte giftig in den Himmel.

„Sasori! Ich stecke noch mitten im Ritual!“

„Dann machs während des Flugs, hm!“, zeterte nun Deidara vom anderen Drachen herunter, „Dieser Kazekage taucht hier gleich auf! Der ist ganz schön lästig!“

Hidan seufzte. Wen dem so war konnte er sowieso nicht das Ritual vollenden. Er müsste es wohl wirklich während des Fluges, und das tat er somit zum ersten Mal, erledigen.

Ärgerlich war es auch, dass er sich nicht noch das Mädchen hatte holen können. Wenn sie wirklich die Freundin dieses Shikamaru Naras war, dann wäre dies doch die ideale Rache gewesen. Aber seine Kameraden hatten Recht. Anscheinend hatte Sasori alles besorgen können weswegen sie hier waren und nun galt es sich möglichst schnell aus der Affäre zu ziehen.

Sein Drache schlug nun unter Deidaras unausgesprochenem Befehl mit den Flügeln und stieg in die Höhe.

„Wir werden uns bestimmt wieder sehen!“ , rief er der blonden Kunoichi noch zu, doch sie schien in gänzlich zu ignorieren. Sie konzentrierte sich auf die letzten Atemzüge des Shinobis in ihren Armen.

Als Hidan sich aus der luftigen Höhe das nun von ihm gestaltete Schlachtfeld betrachtete huschte ein zufriedenes Lächeln über seine Lippen.

Es hatte sich wirklich gelohnt.

„Ein perfektes Blutbad! Jashin ist erfreut!“, dann folgte sein Drache den beiden Vorausgeflogenen.

Fast zeitgleich spürte Temari eine leichte Erschütterung neben sich auf der Erde und zwei Füße in schwarzen Shinobi – Sandalen traten in ihr näheres Blickfeld.

„Temari! Was...“, die Stimme verstummte, als sie wohl den leblosen Körper in ihren Arm erkannte.

Sie hörte ein deutliches Schlucken.

Ebenso spürte sie, wie sich der Kopf ihres jüngsten Bruders erhob um sich die genauen Ausmaße dieser hier stattgefundenen und von ihm zu spät bemerkten Schlacht zu betrachten.

Die Zahl der Opfer war riesig. Der Grund dieses Angriffs immer noch ein Rätsel.

Und nach einem langen vierten Weltkrieg und den heutigen plötzlichen Ereignissen fühlte sie auch in dem jungen Kazekage das gleiche Gefühl aufkommen wie in sich selber: Müdigkeit und absolute Hilflosigkeit.

Wieso nahm das Alles nicht endlich ein Ende? Wieso trat der Frieden, den Naruto so hart erkämpft hatte, nicht endlich ein?
 

Wo war er hin?

Gerade ärgerte ich mich innerlich darüber, dass einmal vor nicht allzu langer Zeit fast schon Stolz in meinem Erstaunen festzustellen war, weil er gelernt hatte, seine Chakrapräsenz zu löschen und nun regte mich genau das auf. Ich hatte bis auf Itachis Räumlichkeiten, da ja noch immer Tsunade bei ihm war, das ganze Haus mehrfach abgesucht. Vom Dobe keine Spur! Ich war zuerst von der Küche ausgegangen. Schließlich hatte er noch nicht gefrühstückt. Aber als ich nun zum vierten Mal an diesem leeren Raum vorbei lief war ich nun wirklich ratlos, wie er so schnell hatte spurlos verschwinden können. Wenn er so etwas häufiger vor hatte, dann würden wir Probleme bekommen. Dann würde jeder ANBU an seiner Seite Probleme bekommen!

Es blieb mir nur noch der Garten. Vielleicht war er zu den Anderen in den Garten gegangen. Dort wäre natürlich ein aufklärendes Gespräch etwas weniger angenehm. Ich lief nun durch das Wohnzimmer auf die offene Terrassentür zu und wollte gerade mit einem Satz herausspringen, als...

„Sasuke – kun! Können wir uns kurz unterhalten?“

Ich fuhr erschrocken herum. Auch ihn hatte ich nicht bemerkt!

Vielleicht lag es gar nicht an Narutos neu gewonnener Fähigkeit, sich in Luft auflösen zu können. Vielleicht lag es eher daran, dass ich dabei war, meine wenn auch nicht so ausgeprägten aber eigentlich vorhandenen Sensorfähigkeiten zu verlieren!

„Ja“, antwortete ich und wandte mich zu meinem Gesprächspartner herum.



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