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The last sealed Second

Diarium Fortunae
von

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Es geht nicht darum, was ich will

Inzwischen zählten die fünf Stunden längst als vergangen und somit gehörte auch der Tag, den Vane für die Vorbereitungen zum Brechen der Atemhypnose angeblich mindestens benötigte, ebenfalls der Vergangenheit an. Trotzdem musste Luan sich weiterhin gedulden, denn momentan kümmerte sich der Arzt zuerst um alle Verletzten, die der Kampf gegen die Geißelsaat hinterlassen hatte.

Natürlich sollte das Vorrang haben, auch Ferris könnte das sicher verstehen und würde lieber etwas länger warten, statt andere Leben zu gefährden. Zwei Tage blieben Luan auch noch übrig, um rechtzeitig zu Verrell zurückzukehren, was seine Sorgen jedoch nicht zu mildern vermochte. Jede einzelne Sekunde bedeutete vielleicht mehr Leid für Ferris, alleine der Gedanke bedrückte ihn.

Deshalb, und auch wegen den Schmerzen in der Brust, konnte Luan nicht einfach seelenruhig schlafen, sondern saß aufrecht in einem der beiden Betten in dem Krankenzimmer, in das Vane sie nach ihrer Rückkehr vorerst hingebracht hatte. Nach einem solchen Überraschungsangriff in Athamos, dem Ort, der stets als frei von Alpträumen galt, kam ihm die friedliche Ruhe in diesem Raum seltsam unnatürlich vor. Nur wie eine zerbrechliche Illusion.

Draußen auf den Gängen schien dagegen eine Menge los zu sein, Schritte huschten ununterbrochen hin und her, begleitet von aufgeregten Stimmen. Hatte es wirklich so viele erwischt? Das war furchtbar.

„Es ist meine Schuld“, hörte er Mara leise sagen, die auf dem zweiten Bett im Zimmer lag und genauso hellwach wie er an die Decke starrte. „Ich habe das Geißel-Ei in mir hierher gebracht.“

„Eigentlich ist es eher meine Schuld“, widersprach Luan ihr ein wenig heiser. „Ohne mich hättest du Athamos niemals betreten können, aber ich habe dich mitgenommen. Gegen die Regeln.“

Immerhin hätte er sie vorher anmelden müssen und dabei wäre Atanas eventuell aufgefallen, dass etwas Gefährliches in ihr hauste. Normalerweise konnte ihr Anführer Alpträume doch irgendwie ausfindig machen, warum nicht auch das Geißel-Ei in Mara? Daraus durfte Luan ihm aber gewiss keinen Vorwurf machen, seine schwarze Ablagerung hatte als sonst zuverlässiger Radar hierbei ebenso versagt.

„Aber-“, wollte Mara einwerfen, doch er unterbrach sie.

„Wir sollten das nicht tun.“ Sein Blick glitt in ihre Richtung. „Es ist vorbei. Niemandem nützt es etwas, wenn wir jetzt die Schuld unbedingt auf uns nehmen wollen. Wir haben beide nichts von dem Geißel-Ei gewusst.“

„Hm ...“ Langsam richtete Mara sich in eine sitzende Position auf und nickte. „Du hast recht. Ich lasse es einfach nicht nochmal zu, dass jemand meinen Körper derart missbraucht.“

Ihre Worte klangen entschlossen. Auch ihre Mimik und Haltung wirkte wesentlich entspannter als zuvor, wie verändert. Ja, Mara hatte wirklich eingesehen, dass sie nicht dazu gezwungen war, ein Sakromahr bleiben zu müssen, wenn sie das nicht wollte. Diesmal war sie auf einem guten Weg, hoffentlich ohne Stimmungsschwankungen. Bestimmt waren diese nur das Resultat ihrer Unsicherheit und Zweifel gewesen, mit denen sie die ganze Zeit über zu kämpfen gehabt hatte, obwohl sie sich schon so früh wünschte, sich zu verändern.

Du bist eben schon sehr menschlich, nicht kaputt.

Als er sich an den auffälligsten Zeitpunkt ihrer Stimmungsschwankungen erinnerte, trieb ihn das dazu an, genauer nachzuhaken. „Du, Mara, was wolltest du mich damals vor dem Betreten des Buchladens fragen?“

Damals?“ Sie neigte leicht den Kopf. „So lange ist das nun auch nicht her.“

„Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor.“

Nachdenklich spitzte sie die Lippen, ehe sie zustimmte. „Irgendwie schon, ja.“

„Also?“

„Ach, ich wollte nur fragen, ob Träume eigene Gefühle besitzen können oder immer an die Vorgaben ihrer Erschaffer gebunden sind“, klärte sie ihn auf. „Ich habe mir solche Sorgen um Bernadette und auch um dich gemacht, aber ich wusste nicht, ob das von mir kam oder ich nur automatisch auf etwas zurückgriff, das ich von Estera übernommen habe.“

„Estera kannte Bernadette gar nicht“, gab Luan zu Bedenken.

„So weit habe ich zu dem Zeitpunkt nicht gedacht.“ Aus Gewohnheit wollte sie wohl ihre langen Haarsträhnen hinter die Ohren schieben, aber da ihre Frisur dafür nun zu kurz war, griff sie nur in die Luft. „Es hat mich so aufgewühlt, dass ich dich, den Grund für mein Dasein, getroffen habe, obwohl ich nicht gezielt nach dir suchte, da konnte ich nicht so weit denken.“

„Du hattest Angst, deine Existenz könnte bald vorbei sein“, sagte er mitfühlend. „Das tut mir leid. Vergiss einfach deine Bestimmung.“

Überrascht blickte Mara ihn an. „Ich soll das einfach vergessen?“

„Warum auch immer Estera dich gemacht hat, ich bin sicher, sie findet auch noch einen anderen Weg, um mit mir Kontakt aufzunehmen.“ Davon war er fest überzeugt, seine letzten zwei Träume bewiesen das zusätzlich. „Du hast schon eine Menge für uns getan, indem du mir mitgeteilt hast, dass Estera dich schuf. Glaub mir, mehr musst du nicht tun.“

Sollte sie ihrer Bestimmung doch folgen, könnte sie dadurch nur wieder zu unsicher werden und das sollten sie vermeiden. Mara musste lange genug unter ihren Ängsten leiden, das genügte. Außerdem verstand Estera seine Entscheidung sicher, so wie er sie kannte.

Mara kam nicht dazu, noch etwas zu dem Thema beizutragen, weil auf einmal die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet wurde und Vane hereinkam, der sie beide sofort prüfend musterte. Egal, wie viel auf seiner Krankenstation los war, er verlor niemals seine ruhige Art. Dafür war er zu beneiden.

„Schön, dass ihr noch wach seid.“

Sofort erfüllte seine Stimme den Raum mit einer wohltuenden Harmonie, obwohl Vanes ernster Gesichtsausdruck nicht dazu passen wollte. In seinen Händen hielt er ein Klemmbrett, das in der Regel stets ein Teil von ihm war, und einen Kugelschreiber, womit das Gesamtbild ihres Arztes wieder komplett war.

Vane notierte sich auch gleich etwas, während er weitersprach. „Wir sollten uns jetzt um deine Atemhypnose kümmern, Luan.“

Dagegen hatte er nichts einzuwenden, er wollte das unbedingt hinter sich bringen. Nur kam es unerwartet, dass sie damit nun doch recht zeitig anfangen konnten, weshalb Luan direkt nachhakte, was denn mit den Verletzten sei, worauf er von Vane folgende Antwort bekam:

„Ich kann mich leider erst richtig um die meisten kümmern, sobald ich mit dir fertig bin.“ Der Arzt hielt kurz beim Schreiben inne und deutete mit der Spitze des Kugelschreibers auf seinen eigenen Hals. „Meine Schall-Prägung darf mindestens vierundzwanzig Stunden lang nicht aktiv genutzt worden sein, um einen Erfolg bei der Auflösung deiner Atemhypnose zu garantieren.“

Das war neu für Luan. „Heißt das, eure Stimmen können sich abnutzen?“

„So in etwa“, bestätigte Vane und schrieb weiter. „Unsere Stimmen mögen sich zwar immer klar anhören, können bei häufiger Nutzung jedoch Unreinheiten ansammeln, wodurch die Wirkung von Befehlen und die Effekte allgemein gemildert werden. Nur geübte Traumbrecher sind in der Lage, ihre Stimmen so weit zu kontrollieren, dass sie nicht so schnell unrein werden.“

Also hatte wohl jede Prägung auch ihre Schwächen. Ob nur Vane bewusst war, worauf er bei seiner achten musste? Sonst hätte Luan bestimmt schon mal früher von Schall-Traumbrechern gehört, deren Stimmen zu abgenutzt waren, um noch etwas bewirken zu können. Oder diese Atemhypnose erforderte schlicht besondere Maßnahmen, wie eben vollkommene Reinheit.

„Die Frage ist vermutlich überflüssig, aber ich möchte sie dir dennoch stellen“, begann Vane und beendete seine Notizen vorerst, indem er den Kugelschreiber an dem Klemmbrett befestigte. „Willst du das wirklich tun?“

Missbilligend zog Luan die Augenbrauen zusammen. „Du hast nicht ernsthaft vor, nochmal darüber zu diskutieren? Ich habe meine Entscheidung getroffen.“

„Und ich werde mich nicht mehr gegen deine Entscheidungen stellen“, versicherte Vane und benötigte nur knapp zwei Schritte, bis er bei ihm am Bett stand. „Ich möchte dir zu diesem Thema trotzdem noch etwas sagen und hoffe, dass du meinen Worten Glauben schenken kannst.“

Nachdenklich warf Luan den Blick zu Mara, aber sie wirkte absolut ratlos und konnte daher nur mit den Schultern zucken. Eigentlich sollte er Vane diese Bitte nicht abschlagen, nachdem er nur dank ihm ohne größere Schäden das Problem mit dem Geißel-Ei hatte lösen können. Statt ihn also abzuweisen nickte Luan ihm schließlich zu und schenkte ihm diese wertvolle Zeit, um sagen zu können, was er anscheinend loswerden wollte.

Darüber zeigte Vane sich merklich erleichtert und sah ebenfalls kurz zu Mara hinüber. „Was ist mit dem Mädchen?“

„Sie darf ruhig zuhören.“

„In Ordnung.“ Seufzend nahm Vane auf der Bettkante Platz, woran Luan sich erstaunlicherweise nicht störte. Nicht mehr so sehr wie sonst. „Bernadette und ich, wir haben uns damals aus einem guten Grund für diese Atemhypnose entschieden.“

Zum Glück wusste er längst, dass Vane mit ihr zusammenarbeitete, sonst hätte ihn diese Information nun sicherlich schwer getroffen. „Was für ein Grund soll das sein?“

„Vor einigen Jahren ist etwas Schlimmes passiert.“ Er stockte und senkte den Blick auf sein Klemmbrett hinab, als könnte er dort die richtigen Worte finden. „Etwas, das dich stark mitgenommen und zerstört hätte, wären wir tatenlos geblieben. Bernadette hat am meisten dafür riskiert, um dich zu retten, und dafür etwas Unverzeihliches getan.“

Eine Vermutung bahnte sich in Luan an, die ihm nicht gefallen wollte. „Hat das etwa mit ihrem Verrat zu tun?“

„Richtig.“ Sacht schüttelte Vane den Kopf. „Wir wollten niemandem jemals schaden, weder Athamos noch den Traumbrechern. Es ging nur darum, dich zu retten.“

Am liebsten wäre Luan es, sein Misstrauen könnte ihn davon abhalten, diese Worte zu glauben, aber etwas in ihm wusste, dass es die Wahrheit war. Bedeutete das wirklich, Bernadette hatte die Regeln einzig seinetwegen gebrochen? Sollte er darüber froh oder bestürzt sein?

„Was ist denn so schlimmes passiert, dass ihr so weit dafür gehen musstet?“

Leider sollte Luan darauf keine Antwort bekommen. „Ich halte es für besser, wenn du dich aus eigenem Antrieb wieder daran erinnerst, wenn du das willst. Ohne die Atemhypnose werden so einige Erinnerungen nach und nach zurückkommen, einige schneller, andere weniger und ein paar sicher nur, solltest du das zulassen.“

Vor kurzem noch hätte Luan an der Stelle wütend reagiert, aber heute war ihm nicht danach. Einerseits fühlte er sich noch zu erschöpft von den letzten Geschehnissen, andererseits zeigte Vane gerade wieder diese verletzliche Seite, die es Luan unmöglich machte, auch noch verbal auf ihn einzuschlagen. Sollte das alles stimmen, trugen er und Bernadette ohnehin schon eine große Last mit sich herum. Alleine. Oder?

„Habt ihr beide das alleine geplant?“, wollte Luan wissen, um endlich herauszufinden, wie viele Verräter es noch in Athamos geben könnte.

„Es gab noch jemanden, der uns unterstützt hat“, gestand Vane unerwartet offen. „Aber niemand aus unseren Reihen.“

Wer könnte das wohl sein? An Vanes Tonlage erkannte Luan sofort, dass er auch darauf keine Antwort erwarten sollte. Wenigstens zeigte der Arzt sich überhaupt so gesprächig und offenbarte ihm einige Dinge, die er zuvor geheim gehalten hatte. Seine Sorge um Luan musste wahrlich groß sein, wenn er dieses Gespräch nun als letzte Möglichkeit dafür nutzte, ihn umstimmen zu wollen.

Wie traurig, dass Luan diese besorgte Seite an Vane die letzten Jahre über niemals wahrgenommen hatte.

„Warum tust du das für mich?“, fragte Luan vorsichtig. „Bei Bernadette kann ich es noch nachvollziehen, aber wir ... haben wir uns mal besser verstanden?“

Offenbar überlegte Vane, ob er darauf auch offen antworten sollte und entschied sich letztendlich dann sogar dafür. „Du warst die allererste Person, die keine Angst vor mir hatte.“

Sprachlos starrte Luan Vane an, der den Blick ebenso schweigend erwiderte. Sicher, gegenwärtig gab es Naola und auch Nevin, die sich gut mit ihm verstanden, aber die restlichen Traumbrecher begegneten Vane nur ungern und wenn, dann mit Furcht – oder mit Hass, so wie Rowan.

Damals musste er sich furchtbar einsam gefühlt haben, so wie Luan vor langer Zeit im Waisenhaus. Wie ähnlich sie sich in dem Punkt waren ...

„Luan, ich kenne dich gut“, sprach Vane nach einer Weile weiter, nun wesentlich väterlicher. „Du warst schon immer ein sehr gefühlsbetonter Mensch und hattest anfangs eine Menge Schwierigkeiten bei den Kämpfen mit Alpträumen, was du dir heute nicht mal mehr vorstellen kannst. Aber ich habe selbst miterlebt, wie du schon einmal kurz davor warst zu brechen, das dafür verantwortliche Gefühl steckt auch jetzt noch in dir und könnte erneut zum Leben erwachen, sobald du dich wieder an alles erinnerst.“

Luan musste schwer schlucken und griff an seinen rechten Arm, wo auch seine Atem-Prägung ruhte. Zurzeit war er der einzige Traumbrecher mit diesen Fähigkeiten und er benötigte sie auf jeden Fall, um gegen Verrell anzukommen. Sonst könnte er Ferris und Bernadette nicht befreien, zudem wären auch noch viele andere Menschen in Gefahr, sobald die Geißel erst mal ihren eigenen, richtigen Körper besaß.

All diese Opfer könnte Luan niemals für sein eigenes Wohl bringen.

„Möchtest du das wirklich riskieren?“, fügte Vane seinen letzten Worten hinzu.

„Es geht nicht darum, was ich will“, entgegnete Luan, dessen Entschluss sich nicht verändert hatte. „Menschenleben stehen auf dem Spiel und die müssen gerettet werden. Jemand muss für sie kämpfen. Ich könnte mir selbst nicht verzeihen, wenn ich diese Menschen einfach im Stich lasse. Also breche diese Atemhypnose bitte, Vane.“

„Ja, ich bitte Sie auch darum“, mischte Mara sich ein.

Gleichzeitig huschten die Blicke beider Augenpaare zu ihr hinüber, nur Vane war derjenige, der erneut seufzte und sich geschlagen gab. „Wenn das so ist, dann lass uns anfangen.“

Als Vane sich anschließend vom Bett erhob, beschloss Luan, sich daran ein Beispiel zu nehmen und ebenfalls aufzustehen. Kaum stand er aber auf den Beinen, ließ ihn ein kaltes Stechen in der Brust zusammenzucken und aufkeuchen, womit er gleich Vanes ärztliche Instinkte in Alarmbereitschaft versetzte.

„Was hast du?“

„Schmerzen“, sprach Luan das Offensichtliche aus. „Ich glaube, in Maras Alptraum ist meine Atemhypnose wieder ein Stück zersplittert.“

„Und das sagst du mir erst jetzt?“ In den Worten lag mehr Sorge als ein Vorwurf versteckt. „Wie konnte das passieren?“

„Keine Ahnung, du bist doch der Arzt hier.“

Während Luan eine Hand gegen die Brust presste und kontrolliert durchzuatmen versuchte, bekam Vane offensichtlich eine Erkenntnis, denn sein Blick heftete sich abermals auf Mara. Seine dunkelbraunen Augen waren klar und durchdringend, was ihr sichtliches Unbehagen bereitete. Schnell fiel Luan auf, wie fixiert Vane sie plötzlich ansah, wodurch die Schmerzen nebensächlich wurden.

„Stimmt etwas nicht?“

„Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was deine Atemhypnose überhaupt erst durcheinander bringen und dadurch beschädigen konnte.“ Aufmerksam rückte er seine Brille zurecht. „Es muss an dem Mädchen liegen.“

„An Mara?“, reagierte Luan verwundert.

Fragend wandte Vane sich ihm zu. „Ist bei eurer ersten Begegnung etwas Außergewöhnliches passiert?“

Erst vergingen einige Sekunden, bis sowohl Luan als auch Mara synchron tief einatmeten, als ihnen der Moment wieder ins Gedächtnis kam. Sie beide hatten durch ihre Berührung vor einigen Tagen etwas erlebt, das jeden gleichermaßen aufgewühlt haben musste.

„Ja, ich hatte eine Erscheinung“, berichtete Luan zögerlich. Persönliche Dinge teilte er nach wie vor nicht gern. „Als ich sie berührte, sah ich jemanden, der mir sehr wichtig ist und einige alte Gefühle in mir geweckt hat.“

Auch Mara erzählte zum ersten Mal, was sie gesehen hatte. „Und ich wurde an meine Bestimmung erinnert, nämlich Luan zu suchen und ihm etwas auszurichten.“

„Ein akuter Schock also“, hielt Vane für sich fest und nickte verstehend. „Das erklärt, warum alles aus den Fugen geraten ist.“

„Es sollte wohl so sein.“ Jedenfalls sah Mara das so. „Wir beide sollten zu uns selbst finden.“

Auf diese Aussage hin deutete Luan ein Lächeln an. „Gut möglich.“

Ein leises Kratzen auf Papier ertönte, was verriet, dass Vane sich mit dem Kugelschreiber nochmal einige Notizen machte – kein Wunder, auch für ihn musste das eine Menge Rätsel in Bezug auf die Atemhypnose gelöst haben. Noch während er blitzschnell ein Wort nach dem anderen verfasste, pfiff er einmal laut, woraufhin von draußen gedämpft ein schweres Tapsen zu hören war. Automatisch schritt Luan zur Tür hinüber, um diese zu öffnen, weil er wusste, wer nun zu ihnen stoßen würde.

Kurz darauf schob sich auch schon der große Körper eines Hundes träge in den Raum hinein. Ein Bernhardiner, der Vane gehörte und als beliebtes Maskottchen der Krankenstation galt. Auch das war eine der alten Regelungen von der vorherigen Ärztin: Tiere für die Patienten. Laut ihren Aufzeichnungen gab es kein besseres Beruhigungsmittel als die Anwesenheit eines flauschigen Freundes, den man streicheln konnte. Keine Medizin wusste seelisches Leid so gut zu mildern.

Daran hielt auch Vane sich und hatte nun diesen Hund, der ebenso viel Ruhe besaß wie er selbst. Eigentlich hatte Luan Angst vor Hunden, denn als Kind war er einst von einem gebissen worden, aber vor diesem Bernhardiner konnte er sich einfach nicht fürchten. Das Tier strahlte solch eine friedliche Aura aus und benahm sich zudem Patienten gegenüber äußerst rücksichtsvoll, da konnte man diesen Kollegen von Vane nur mögen.

„Mara, das hier ist Bernard“, stellte dieser seinen Hund vor und tätschelte ihm den Kopf. „Er wird dir Gesellschaft leisten und auf dich aufpassen, solange ich mich um Luan kümmere.“

Unschlüssig betrachtete Mara das riesige Tier von ihrem Bett aus. Sie wirkte nicht verängstigt, schien jedoch nicht mit Hunden vertraut zu sein und nicht zu wissen, wie sie sich verhalten sollte. Reglos saß Bernard neben Vane und hechelte gleichmäßig, den Blick auf Mara gerichtet. Gegenseitig machten sie sich ein Bild von dem jeweils anderen, bis sie etwas sagte: „Ein ... Bernhardiner namens Bernard?“

„Das ist doch naheliegend“, verteidigte Vane sich, der diese Aussage schon oft zu hören bekommen hatte.

Was das betraf, war Mara aber auf seiner Seite. „Stimmt, es macht Sinn.“

„Keine Sorge, Bernard ist ein guter Junge“, teilte Luan seine Erfahrungen mit. „Mir ist es auch lieber, wenn du nicht alleine bist.“

Vane hatte mitgedacht, was das betraf. „Deswegen habe ich ihn auch gerufen.“

Schwerfällig erhob Bernard sich und schleckte kurz Luans Hand zur Begrüßung ab, erst danach näherte er sich dem Bett, auf dem Mara saß. Dort nahm er wieder Platz und wartete geduldig ab, bis sie sich traute, die Hand auszustrecken und ihn zu streicheln. Die Begeisterung ließ nicht lange auf sich warten.

„Er ist richtig weich~“, stellte sie fest.

„Ich nehme an, wie können dich also ihm überlassen.“ Zufrieden begab Vane sich zur Tür. „Nevin wird zwischendurch auch nach dir sehen, sobald er Zeit hat.“

Nach einem letzten, fragenden Blick zu Luan, der ihm mit einem Nicken begegnete, verabschiedeten sie sich daraufhin von Mara und verließen das Krankenzimmer zusammen. Immer noch liefen einige Traumbrecher unruhig die Gänge entlang, wichen Vane jedoch wie gewohnt aus, was ihnen dabei half, ohne Hindernisse zum Labor zu gelangen. Genau dort lag ihr jetziges Ziel.
 

***
 

Vane hatte Luan in ein Behandlungszimmer im Labor geführt, den er für ihr Vorhaben schon komplett vorbereitet hatte. Sämtliche Gegenstände und Möbel, ausgenommen einem Bett in der Mitte des kreisrunden Raumes mit der hohen Decke, wurden dafür aus diesem Bereich verbannt. Einzig vier Maschinen aus Metall standen hier bereit. Tanks von den Fortunae.

Bei denen handelte es sich um die gleichen Gerätschaften, die auch zur Übertragung von reiner Energie für geschwächte Traumbrecher benötigt wurden und Kaminöfen ähnelten. Sie nahmen gemeinsam die Formation eines Quadrates ein und schlossen somit das Bett in sich ein, auf dem Luan sich hinlegen sollte. Diesmal wurde er aber nicht über dünne Schläuche mit den Maschinen verbunden, sondern musste einfach nur entspannt bleiben – soweit ihm das eben möglich war.

Nachdem Luan sich hingelegt hatte, aktivierte Vane die einzelnen Geräte, die gewohnt lautlos zu arbeiten anfingen und die silbern schimmernde Energie im Inneren ihrer Bäuche in Bewegung brachten. Konzentriert stellte der Arzt über die wenigen Tasten anschließend bei jeder einzelnen Maschine etwas ein und betätigte zum Schluss den jeweils einzigen Hebel, über den sich die kleine Tür mit dem Glasfenster öffnen ließ.

Ungehindert konnte die strahlende Energie dadurch nach draußen strömen und bildete eine netzartige Halbkugel um Luan. Das helle Licht blendete ihn und ließ wieder mal seine Augen tränen, aber daran störte er sich nicht, solange alles problemlos verlief. Ab jetzt gab es kein Zurück mehr, seine Gefühle kämen endgültig frei, mit ihren Erinnerungen.

„Die reine Energie wird die Teile der Atemhypnose wie Magnete anziehen, sobald sie sich von dir lösen“, lautete Vanes Erklärung, kaum dass er die letzte Maschine eingestellt hatte. „So verhindern wir, dass ein Splitter verlorengeht und sich doch in dir versteckt hält.“

„Bist du nervös?“, murmelte Luan leise. „Sonst redest du während den Behandlungen doch niemals.“

„Vielleicht ein bisschen. Ich mache so etwas auch zum ersten Mal.“

„Wie beruhigend.“

„Deinen Sarkasmus gewöhnst du dir hoffentlich bald ab“, kommentierte Vane unbeeindruckt. „Der passte von Anfang nicht zu dir.“

„Mal sehen, ich finde ihn eigentlich ganz nett.“

Solche kurzen Sticheleien mit Vane konnten recht unterhaltsam sein, wenn sie auf beiden Seiten nicht so todernst gemeint waren, wie es vorher der Fall gewesen war. Ein wenig Humor konnte im Leben nicht schaden, so sah Ferris das bestimmt auch.

Erneut bat Vane ihn darum, sich zu entspannen, und aktivierte die Traumzeit seiner Taschenuhr, woraufhin er von einer violetten Aura eingeschlossen wurde. Bei ihm sah sie also tatsächlich nicht blau aus. War er etwa zur einen Hälfte Mensch und zur anderen Alptraum? Daran müsste Luan sich auch bald erinnern können, deshalb dachte er vorerst nicht weiter darüber nach und schloss die Augen, um sich wirklich zu entspannen.

Wenig später setzte Vanes Gesang ein, intensiver und kräftiger als jemals zuvor. Wie üblich verstand Luan den Text nicht, was jedoch auch nicht nötig war. Sanft drangen die einzelnen Töne des Liedes in seinen Kopf ein und schienen seinen Geist langsam zu betäuben, indem er in ein tiefes, ruhiges Meer hinab tauchte. Genau wie zu dem Zeitpunkt, als Bernadette gesungen und schon versucht hatte, etwas an seiner Atemhypnose zu ändern.

Im Gegensatz zum letzten Mal fühlte Luan sich nun aber sicher und geborgen, wurde von Vanes Stimme tiefer in das Meer geleitet, in dem Schwerelosigkeit herrschte. Nach und nach verhallte der Gesang in der Ferne und wurde von einem melodischen Klirren abgelöst, von dem er, anders als bei Bernadette, nicht aus der Trance gerissen wurde.

Dennoch spürte Luan die Regungen in seinem Inneren. Die Gitter, hinter denen ein Großteil seiner Gefühle lange verharren musste, lösten sich auf und ließen die Gefangenen frei. Bilder rauschten an seinem inneren Auge vorbei, zu viele, als dass er sie allesamt erfassen und verstehen könnte. Eine Mischung aus Erleichterung aber auch Druck entfaltete sich in seinem Geist, der diese Veränderungen mühevoll zu verarbeiten versuchte.

Mit Hilfe von Vane, dessen Gesang nicht gänzlich verschwunden war, gelang es Luan, sich davon nicht erdrücken zu lassen. Wie lange dieser Zustand anhielt, konnte er nicht sagen, doch irgendwann ergriff jemand seinen Arm und zog ihn behutsam aus diesem Meer heraus, zurück in die Realität. Instinktiv atmete Luan tief durch und öffnete die Augen, wodurch er sah, dass Vane ihn in eine aufrechte Position gebracht hatte.

„Alles ist gut“, beruhigte dieser ihn und legte stützend eine Hand auf seinen Rücken. „Wie fühlst du dich?“

Anfangs kam Luan sich reichlich orientierungslos vor und sah sich um. Sein Herz schlug schneller als es sollte und sein Atem blieb schwer. Für einen kurzen, schrecklichen Moment lang wirkte die Welt wie ein einziger Fremdkörper und er selbst fühlte sich so verloren wie noch nie. In ihm herrschte eine Unruhe, die er nicht beschreiben konnte. Alles war so ... anders.

Als Vane bewusst wurde, dass er noch keine Antwort bekam, redete er von sich aus weiter. „In ein paar Minuten geht es dir besser, du musst dich nur stabilisieren. Es gab keine Probleme, demnach solltest du dich schnell fangen können.“

Irritiert huschte Luans Blick weiter ohne Unterlass durch die Gegend. Ein violetter Glanz lag überall in der Luft und in dem silbernen Netz hatten sich haufenweise bläuliche Splitter verfangen. Diese wurden von der reinen Magie Stück für Stück absorbiert und verschwanden somit spurlos, irgendwann waren keine Teile mehr zu entdecken.

Tatsächlich vergingen mehrere Minuten, in denen Luan einfach nur aufrecht dasaß und sich zu orientieren versuchte. Derweil machte Vane es sich zur Aufgabe, die Maschinen auszustellen, wodurch auch das Licht vom Netz verblasste und den Raum dunkler werden ließ. Erst als Vane sich danach zurück zu ihm neben das Bett stellte und anfing etwas auf sein Klemmbrett zu schreiben, hatte Luan das Gefühl, allmählich zu sich zu kommen.

Dieses vertraute Bild, wie Vane dastand und ausdauernd schrieb, womit er ihm geduldig die Zeit zu geben schien, sich zu fangen, brachte Klarheit in Luans Kopf. Wie von selbst kehrten alte Erinnerungen zurück, von ihrem ersten Treffen und anderen Szenen, die mit guten Gefühlen verbunden waren. Beinahe fühlte es sich familiär an.

Ich weiß wieder, warum deine Aura violett ist ... du bist auch eine Geißel.

Allerdings war Vane anders als Verrell, nicht bösartig. Das hatte Luan damals auf den ersten Blick erkannt und deshalb keine Angst verspürt, egal wie abweisend der Arzt sich gegeben hatte. Durch diese Erinnerung wurde ihm auch klar, warum ausgerechnet Vane so viel über Geißeln und deren Tricks wusste – es waren seine Artgenossen.

Nur wie Vane hier in Athamos gelandet war, das wusste Luan nicht. Hatte Atanas überhaupt eine Ahnung davon, dass er einen Alptraum auf der Krankenstation beschäftigte? Eine leise Stimme sagte ihm, gerade deswegen galt Vanes wahre Herkunft als Geheimnis, andernfalls wüssten auch viel mehr darüber Bescheid.

„Lange nicht gesehen“, gab Luan nach weiteren, endlos erscheinenden Minuten endlich von sich. „Das klingt komisch, es so zu sagen, wir haben uns ja die ganze Zeit gesehen.“

Abrupt hielt Vane beim Schreiben inne und schenkte ihm seine Aufmerksamkeit. „Warum sagst du das dann?“

„Ich hielt es irgendwie für passend, oder nicht?“

„Mhm.“ Leicht klopfte Vane ihm mit dem Kugelschreiber auf den Kopf. „Kannst du mir jetzt sagen, wie du dich fühlst?“

So wirklich konnte Luan darauf keine Antwort geben, doch er bemühte sich darum, seinen aktuellen Zustand zu beschreiben. „Es ist alles so wirr, aber ich habe keine Schmerzen mehr. Wie lange hat das Brechen denn gedauert?“

„Mal sehen“, setzte er an und warf einen Blick auf seine nicht vorhandene Armbanduhr, „etwa eine Stunde.“

„Sehr witzig.“

„Wir sind also noch sarkastisch, hm? Schade. Auf jeden Fall dürfte es einiges an Zeit in Anspruch genommen haben.“ Nach diesen Worten legte Vane das Klemmbrett und den Kugelschreiber neben Luan auf dem Bett ab. „Ich war nämlich sehr gründlich.“

Genauso gründlich führte er auch die folgende Untersuchung durch, wobei er jedoch nur einige bestimmte Reflexe kontrollierte und Merkmale überprüfte, die bei Traumbrechern beobachtet werden mussten. Nach einem ausführlichen Blick in Luans Augen, beendete er den letzten Check.

„Sieht gut aus.“

„Sind meine Augen wieder grüner geworden?“, nutzte Luan die Gelegenheit nachzufragen.

Beeindruckt hob Vane die Augenbrauen. „Dir entgehen wirklich keine Details. Aber ja, das sind sie. Je mehr sich deine Gefühle und Erinnerungen festigen, desto mehr erlangen sie ihre ursprüngliche Farbe zurück.“

„Und du sagtest, das kann unter Umständen etwas dauern?“

„Manchmal mehr, manchmal weniger.“ Vane schob die Hände in die Seitentaschen seines Kittels. „Normalerweise sollten sämtliche Erinnerungen nach dem Brechen einer Atemhypnose sofort zurückkehren. In deinem Fall habe ich aber schon vorher befürchtet, dass du zur Verdrängung neigst und es bei dir stückchenweise verlaufen wird. Wenn du die Wahrheit wirklich wissen willst, wirst du dich auch bald restlos an alles erinnern.“

„Du hast nicht gelogen, als du sagtest, du kennst mich gut ...“ Luan runzelte die Stirn. „Das kann einem glatt Angst machen.“

„Fang nicht an, mich zu ärgern“, warnte Vane ihn halbherzig und deutete mit einem Nicken zu seinem rechten Arm. „Lass mal sehen, ob deine Prägung wieder einsatzfähig ist.“

Richtig, darum hatte er doch diese Atemhypnose loswerden wollen. Aufgeregt hob er den Arm, an dem das leichte Gewicht der Klingen zu spüren war. Nur eine kurze Berührung mit der Fingerspitze genügte und die Atem-Prägung wechselte in die aktive Stellung. Die Klingen wurden sichtbar und glühten hellblau, als sie sich um sein Handgelenk aufbauten. Wie angenehm die kühle Atmosphäre war, die sie verbreiteten, solange sie noch nicht mit anderen Emotionen beschrieben waren.

Zum Test feuerte Luan die Klingen ab und ließ sie durch das Behandlungszimmer fliegen. Sie gehorchten seinem Willen reibungslos, so wie früher. Der Kontakt zu ihnen schien niemals gestört gewesen zu sein, das tat ziemlich gut. Mit ihnen fühlte er sich gleich um einiges stärker – so könnte er Verrell vernichten.

„Da du nun deine Klingen zurück hast, tu mir bitte einen Gefallen“, riss Vane ihn aus seinen Gedanken und musterte ihn streng. „Hör endlich auf mich und gehe sparsamer mit deiner Energie um. Du siehst schon viel älter aus, als du eigentlich bist, weil ohne Energie dein Atemfluss zu oft nicht richtig arbeiten konnte. Falten an sich sind nicht tragisch, aber du weißt, dein Körper muss frischgehalten werden.“

„Mit meiner Atem-Prägung werde ich keine Energiekugeln mehr brauchen“, konnte Luan ihn beruhigen. „Die genügt mir vollkommen.“

Zielstrebig stand er von der Liege auf, aber Vane reagierte schnell und hielt ihn noch zurück, indem er weitersprach. „Noch etwas.“

„Was denn noch?“, seufzte Luan schwer. „Ich muss los und Ferris helfen, er wartet auf mich.“

Unbeirrt zog Vane seine rechte Hand aus der Seitentasche und legte sie sich auf die Brust. „Denk daran, dass deine Ablagerung ein Problem bleibt. Ohne Atemhypnose wirst du merken, dass deine Emotionen viel schneller explodieren können. Reg dich nicht zu sehr auf, das bleibt wichtig für dich.“

Ungeduldig wollte Luan das ebenfalls nur knapp abhaken und sagen, was der andere hören wollte, aber er musste doch innehalten. Hatte diese schwarze Schicht etwas mit dem schlimmen Vorfall zu tun, über den Vane nicht reden wollte? Womöglich hing dieses Ereignis auch mit seiner versiegelten Sekunde zusammen. Nein, dafür war keine Zeit. Und doch ...

„Ich mache dir einen Vorschlag“, sagte Luan gefasst und blickte ihn dabei fordernd an. „Ich verspreche dir, alles dafür zu tun, dass ich heil von meiner Mission zurückkehre, wenn du mir danach meine Fragen beantwortest, ohne auch nur einmal abzublocken.“

Gequält verzog Vane das Gesicht. „Mit dir hat man es nicht leicht.“

„Mit dir auch nicht“, hielt er dagegen.

Wortlos nahm Vane seine Sachen vom Bett an sich und ging voraus zur Tür, was Luan ihm gleichtat. Seine Klingen kehrten an ihren Platz am Handgelenk zurück und er versetzte sie zurück in den Ruhemodus, damit sie nicht mehr zu sehen waren. Am Ausgang angekommen, berührte Vane die Klinke und schielte zu ihm hinunter.

„Meinetwegen. Ich tue es.“

Ein dankbares Lächeln bildete sich auf Luans Lippen. „Du willst um jeden Preis, dass mir nichts passiert, was?“

Diese Aussage ließ Vane unkommentiert und öffnete die Tür, woraufhin sie gemeinsam den Flur betraten. Hier herrschte eine unheimliche Stille, im Vergleich zur Krankenstation, wo einiges los war. Genau darauf kam Vane auch als nächstes zu sprechen, nachdem er den Raum abgeschlossen hatte und weiterging.

„Ich werde mich nun um meine Patienten kümmern. Wenn du noch etwas wartest, kann ich dir einige Informationen über Geißeln mitgeben, die du für diesen Verrell brauchen wirst.“

„Nicht nötig“, lehnte Luan ab, wofür er einen verwirrten Blick von ihm erntete, auf den er gleich reagierte. „Ich habe schon selbst durch genaue Beobachtungen herausgefunden, welche Schwächen Geißeln haben.“

„Bist du dir sicher?“

„Absolut.“ Selbstbewusst überholte er Vane, der aufgrund seiner Größe viel schneller als er sein müsste. „Ich kann gar nicht verlieren, wenn es um meine Freunde geht.“



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