Prolog
Love & Loss
Prolog
„Es gibt da etwas, was du wissen solltest.“
Wie vom Donner gerührt, stand Steve nach wie vor an derselben Stelle in dem kleinen, etwas stickigen Büro und berührte seine Lippen. Der Blick der tiefblauen Augen war auf einen unbestimmten Punkt an der gegenüberliegenden Wand gerichtet und sein Herz schlug ihm bis zum Hals.
Das konnte Howard einfach nicht ernst meinen. Er konnte einfach nicht!
Es gibt da etwas, was du wissen solltest … Diese Worte geisterten schon seit gut und gerne zwanzig Minuten in seinem Kopf herum, überschlugen sich mit anderen, nicht minder verwirrenden Gedanken seinerseits. Wieso in Gottes Namen, hatte Howard ihn geküsst? Wieso? Steve konnte es weder begreifen, noch seine wirren Gedanken ordnen.
Noch immer sah er die braunen Augen vor sich. Augen, deren Blick ihn einfangen konnten. Augen die belustigt funkelten, wenn er etwas falsch verstand. Augen, die ihn ansahen und Steve das Gefühl vermittelten viel tiefer sehen zu können, als die Augen jedes anderen Menschen.
Seufzend strich sich Captain America durch die blonden Haare. Seit Buckys Tod hatte er sich nicht mehr so verwirrt gefühlt. So verloren. Und nun stand er hier und sein Kopf, seine Gefühle, alles wurde nur von der Frage nach dem ‚warum’ dominiert. Warum er geküsst worden war, von Howard, einem Mann und vor allem: Warum, warum zum Henker schlug sein Herz so schnell, als wolle es sich aus seiner Brust katapultieren? Er verstand es nicht. Eigentlich verstand er gerade sogar absolut gar nichts mehr. Weder sich selbst, noch den Mann, dessen Maschinen es ermöglicht hatten aus ihm das hier zu machen.
Wie sollte er Howard nun begegnen? Was sollte er tun? Wie sollte er sich verhalten? Wie mit der Situation umgehen?
Der Blick des jungen Mannes wanderte zu dem Spiegel im Raum, welcher über einem Waschbecken in einer Ecke hing. Keine Seltenheit in den Büros … Er starrte sein eigenes Spiegelbild an, bemerkte, wie es ebenso verwirrt zurückstarrte.
„Und jetzt?“, murmelte er leise, verwirrt.
„Jetzt wäre es nett, wenn sie wieder zu uns stoßen würden, Captain Rogers.“
Erschrocken drehte sich Steve um, sah genau in das Gesicht von Peggy. Er hatte sie überhaupt nicht gehört. War er so sehr in seinen Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, wie sich die Tür öffnete? Es schien fast so. Gequält erwiderte er das Lächeln von Agent Carter und folgte ihr aus dem kleinen Büro. Sie war hübsch, selbstsicher und mutig und Steve war sich sicher, dass sie die Frau an seiner Seite werden sollte. Warum nur geisterte dann die ganze Zeit Howards Gesicht vor seinem inneren Auge herum, während er Peggy folgte?
Tbc.