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Dämonengefühle

Ciel x Sebastian
von

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Prolog

Lange Zeit war es her seit Ciel zum Dämonen wurde und Sebastian, noch immer vom Fluch gefangen, musste an seiner Seite bleiben, denn der Vertrag bestand.

Jeder Befehl, den der junge Herr aussprach, musste dessen teuflischer Butler ausführen.

Ciel war der letzte Phantomhive und mit ihm endete die Blutlinie.

Zumindest wussten das die eingeweihten, der Rest der Welt sah die Funtom Company unter Generationen aufblühen.

Alle fünfzig Jahre vererbte sich Ciel das Erbe der Phantomhives an sich selbst und nahm eine neue Identität an und verändert mit Hilfe seiner Dämonischen Kräfte sein Aussehen ein wenig.

Er war schon lange nicht mehr der Wachhund der Königin und sein Leben hatte über die Jahrhunderte neue Wege eingeschlagen. Langweilige und eintönige. Ciel bereiste die Welt. Am Anfang um nach einem Weg zu suchen Sebastian, dass zu geben was dem Dämonen Zustand. Seine Seele.

Doch alles schien aussichtslos und so hörte er irgendwann auf.

Und über all die Jahre bestand Sebastians Loyalität. Denn als Alois Trancy ihn zum Dämonen machte, würde es für Sebastian unmöglich Ciels Seele zu holen. Von diesem Moment an war er Ciel bis zu seinem Tod verpflichtet, denn Dämonen sind unsterblich, unfähig eines natürlichen Todes zu sterben.

Der selbe Shit wie sonst auch seit Jahrtausenden *aber auch NUR für Ciel*

Der selbe Shit wie sonst auch seit Jahrtausenden *aber auch NUR für Ciel*

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Es war Montag morgen und Sebastian betätigte einen Knopf an der High-Tech-Anlage, so dass die Rolladen von alleine nach oben fuhren. So konnten die breiten Sonnenstrahlen in das 'Schlafgemach' des Lords gelangen. Dämonen musten zwar nicht schlafen, doch Ciel tat es trotzdem. So viele Menschliche Angewohnheiten hatte er beibehalten.

"Bocchan, ihr müsst aufstehen! Heute ist euer erster Tag an der neuen Schule.", weckte die Stimme seines Dieners den Earl. Doch anstatt aufzustehen drehte sich der Lord weg. "Bitte, Mylord, steht auf!" Natürlich wusste Ciel, dass er aufstehen musste. Aber nach so langen Ferien, musste er sich erstmal daran gewöhnen wieder früher aufzustehen. Langsam schlug er die Augen auf. Man sah das Vertragszeichen deutlich im einen Auge. Das andere Auge war rot. Kurz schloss der Phantomhive seine Augen wieder und als er sie plötzlich erneut öffnete, waren beide Augen Blau. Doch das Vertragszeichen war immer noch deutlich zu erkennen. Ciel richtete sich auf und setzte sich an die eine Bettkante. Sebastian hatte auf dem Nachttisch eine Tasse Earl Grey abgestellt nach der Ciel jetzt griff. Während der Lord gemütlich Tee trank, kleidete Sebastian ihn an. Heute trug er eine lange Schwarze Jeans, ein weißes Hemd und einen dunkelblauen Blazer. "Was ist das? Was du mir da angezogen hast?", fragte Ciel herrisch. Der Butler senkte demütig seinen Kopf. "Eure Schuluniform, junger Herr.", erwiderte er. Kurz blitzten die Augen des Earls dämonisch auf bis sie wieder normal Blau wurden. "Wieso muss ich so etwas tragen?", wollte Ciel zornig wissen. "Das ist Pflicht für alle Schüler, die diese Schule besuchen.", beantwortete Sebastian die Frage treu. "Wieso hast du mit davon nicht schon eher was erzählt?", herrschte Ciel ihn an. "Es tut mir leid, Mylord. Das war mein Fehler.", endschuldigte sich der ältere Dämon. "Was ist das für ein Wappen?", fragte der junge Herr schon wesentlich ruhiger. "Das ist das Schulwappen, Bocchan." Nun betrachtete Ciel das Wappen eingehender als zuvor. Er fuhr mit seiner Hand den japanischen Buschtaben nach.

"Wir müssen uns beeilen!", stellte Sebastian fest. Mit finsteren blicken musterte der Lord ihn. "Wieso sprichst du Japanisch?" Sebastian musste Lächeln: "Damit ihr euch schon mal einstimmen könnt, Master. Ihr habt einen langen japanischen Tag vor euch!" Darauf verließ der Butler das Schlafzimmer und Ciel war allein. Er stand auf und ging auf den Spiegel zu. Er hatte dieses wunderschöne Aussehen bekommen seit er zu einem Dämon geworden war. Unwiderstehlich sah er nun aus. Er hatte sich langsam an die gaffenden Blicke gewöhnt. Andere Leute?! Die hatten ihn schon immer wenig interessiert.

Er sah ein wenig Erwachsener aus, wenn auch nicht viel. Mit seinen Aussehen von dreizehn Jahren musste er eine siebte Klasse besuchen! Toll! Den Stoff konnte er mehr oder weniger schon auswendig. Er hatte sein Abitur an einer Hochbegabten Schule gemacht, aber alle paar Jahrzehnte musste er es wiederholen. Er stöhnte auf. So etwas kotzte ihn an, aber was sollt's.

Sein Spiegelbild sah nahe zu perfekt aus. Allein die Augenklappe, die er tragen musste störte manchmal ein wenig.

Dann machte er sich auf in das moderne Esszimmer. Sebastian hatte das Essen auf den Tisch verbreitet, denn obwohl Ciel als Dämon nichts mehr essen musste, wollte er es weiterführen. Außerdem konnte er Sebastian Kochkünsten nicht lange standhalten. "Ist alles zu eurer Zufriedenstellung, Bocchan?" Ciel nickte mit vollen Mund, denn seine Manieren hatte er nicht verlernt.

Nachdem Essen gingen er und Sebastian zu Ciels Autos. Er besaß so viele, dass er sie unmöglich zählen konnte. "Welches Auto soll ich nehmen, junger Herr?", erkundigte sich Sebastian. "Nimm den Mini!" Das Auto war am wenigsten Auffällig und das war wichtig, vor allem an seinem ersten Tag. "Freut ihr euch?", fragte der Butler. "Ich bitte dich, Sebastian! Wer freut sich auf Schule?" Genervt stöhnte der Phantomhive auf und machte damit nur mehr als deutlich, dass er sich garantiert gar nicht darauf freute. "Es könnte ja sein...", begann Sebastian, wurde aber unterbrochen. "Hab ich mich jemals auf Schule gefreut? Du kennst mich solange... Solltet du das nicht am besten wissen?" Doch die Antwort blieb der Butler seinem Herren schuldig, denn sie waren vor der Schule angekommen.

"Junger Herr, ihr wisst das ihr mich jeder Zeit rufen könnt sollte etwas sein..." Ciel entglitt ausnahmsweise mal ein echtes Lächeln. Er kannte den anderen Dämon jetzt schon so lange, dass er genau wusste, wie besorgt Sebastian war. "Ja ich weiß... Aber... Danke..." Dann stieg er mit seiner Schultasche auf den Schultern aus und ging auf den Schuleingang zu. Sebastian sah ihm, wie immer wenn er von seinem Lord getrennt war, besorgt hinter her.

Ciel hingegen ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen und genoss es. Er schritt langsam und majestätisch durch das Tor und irgendwie kam es ihm so vor, als würden ihn alle Menschen ansehen. Menschen. Vor etlicher Zeit war er selber mal ein Mensch gewesen. Schwach. Doch jetzt. Naja... Er konnte nicht behaupten nicht länger schwach zu sein. Aber ein bisschen stärker war er auf jedenfalls. Endlich war er vor der riesigen Eingangstür angekommen, die er nach kurzen Zögern auf schob. Zum Glück konnte er das Büro der Direktorin, dank der vielen Schilder schnell finden.

"Hallo, ich bin Mrs Dusrty, die Schlulleitung. Du bist Ciel Phantomhive, nicht?" Ciel kam nur dazu zu Nicken, denn Mrs Dursty sprach schon weiter. "Ich habe gehört du bist der Nachfahre eines englischen Lords.", plapperte die gesprächige Direktorin weiter darauf los. "Ich bin selber Earl Lord Phantomhive." Mit großen Augen sah die Frau den Jungen sprachlos an. Nachdem die Direktorin ihm eine nur noch langsam vorangehende Einführung gegeben hatte führte sie ihn zu seiner Klasse. Vor der Tafel stand ein hochgewachsener Mann. Seine weißen Haare fielen ihm auf die Schultern und er betrachtete den Jungen neugierig. Mit seinem weißen Anzug erinnerte er ein wenig an den ehemaligen Butler der Queen, Charles Grey. "Hallo, zusammen! Das ist der Neue.", erzählte die Direktorin freudig. Dann verließ sie ohne weitere Worte das Klassenzimmer und begab sich zurück in ihr Büro. "Hallo, ich bin Mr Grey und unterrichte Mathe und Physik bei euch.", stellte sich der Lehrer in dem weißen Outfit vor. Mr Grey?? Er hieß wie der Butler der Queen. Das hieße er war wahrscheinlich ein direkter Nachfahre oder, was auch logisch wahr - eigentlich viel logischer - er hatte den selben Namen. Ciel war geschockt, ließ sich aber nichts anmerken. Kein Muskel rührte sich. Er hatte viel gelernt in seiner Zeit, als Dämon. Eigentlich war er sogar nicht länger Ciel Phantomhive. Er war der Dämon Ciel. "Hallo, ich bin Ciel Phantomhive...", stellte er sich vor. Ein Blick durch die Schülerreihen verriet ihm das die Schüler dieser Klasse genau so alt waren wie er. Zumindest so alt, wie er äußerlich schien. Die Meisten Jungen sahen in neidisch oder eifersüchtig an. Die Mädchen begafften ihn förmlich, als wäre er eine Statue oder so etwas derart. "Habt ihr noch Fragen?" Mr Grey sah durch den Klassenraum. Einige Finger schossen nach oben. "Jack?", wollte der Lehrer wissen. Ein Junge räusperte sich und blickte Ciel mit seinen Brauen Augen durchdringend an. "Woher kommst du?" Ciel entglitt ein kleines aufgesetztes Lächeln. "Aus England.", antwortete er. Unruhe brach in der Klasse aus. Einige Schüler riefen Fragen durcheinander rein. Mr Grey ging ärgerlich dazwischen: "Immer nach der Reihe! Ich werde euch nach der Reihe aufrufen und dann könnt ihr eure Fragen stellen." Automatisch würde es still und nun meldeten sich wieder mehr als die Hälfte der Klasse. "Minuzuki!" Ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren hatte sich gemeldet. "Heißt du wirklich Phantomhive? Ist das nicht..." Sie unterbrach sich selbst und schien zu überlegen. "Die Corporation. Ja. Ich heiße Phantomhive." Alle Augen musterten ihn. Selbst Mr Grey blieb einen Moment die Spuke weg. "Kayji!", rief er einen Jungen mit braunen Haar auf. "Gehört deinen Eltern die Phantomhive Corporation?" Ciel schüttelte leise den Kopf. "Meine Eltern sind tot." Seine Stimme war nicht abgehackt oder weinerlich, wie man es erwartet hätte. Sie hatte den selben Klang, wie er die anderen Fragen beantwortet hatte. Es war mucksmäuschenstill und man hätte ein Stecknadel auf den Boden fallen hören können. Nach einiger Zeit rief Mr Grey jemand neues auf. Ciel konnte die bewunderten Blicke auf sich spüren, doch so etwas hatte er schon zu seiner Zeit als Wachhund der Königin zu ignorieren gewusst. "Bist du dann der Chef, oder so?" Ciel setzte wieder sein gekünstelte Lächeln auf. Keiner außer Sebastian wusste, wie er ehrlich lächelte und dass würde auch erstmal so bleiben. Sebastian derjenige, den er mehr brauchte als alle anderen. Sie hatten sich verändert, seit er ein Dämon war. Beide. Sebastian war nicht mehr so sadistisch und er versuchte nicht mit aller Kraft seinem Butler einen Befehl zu geben, den dieser nicht ausführen konnte. Der Butler tat zwar immer noch still seine Pflicht, aber von Ciel bekam er nur noch höchst selten wirkliche Befehle.

Ciel tat sogar Dinge, die er niemals, als Mensch, in Erwägung gezogen hätte. Manchmal schien es beiden nicht mehr als wäre es der Vertrag der sie aneinander band. Doch was war es dann?

Ciel konzentrierte sich auf die Frage. "Ja, eigentlich bin ich der Chef. Doch momentan habe ich dafür einen Stellvertreter bis ich achtzehn bin." Oder auch nicht. Den äußerlich würde er niemals achtzehn werden. Und irgendwann würde er wieder umziehen, damit das keinem auffiel. Sein Stellvertreter war niemand anderes als Sebastian. Obwohl das auch nicht wirklich stimmte. Sebastian vertrat nur Ciels Meinung und beriet diesen hin und wieder mal. Aber Letzt endlich war es doch Ciel, der die Entscheidung traf.

"Wie alt bist du?", fragte ein Mädchen, dass Mr Grey gerade aufgerufen hatte. "Dreizehn.", antwortete Ciel langsam. Das es nur sein äußerliches Alter war musste keiner wissen. "Ich glaube wir hören dann mal mit den Fragen auf... Ihr könnt Ciel auch noch in der Pausen löchern.. Sonst geht zu viel von meinem Mathe Unterricht weg." Die Klasse stöhnte auf. Und ein ganz kurzes, so dass es keiner bemerkte, ehrliches Lächeln huschte über sein makelloses Gesicht. Jetzt wusste er wieso so viele sich gemeldet hatten, um möglichst viel Unterricht zu verpassen. Dumm, waren die Schüler nicht. "Setzt dich doch zwischen Jack und Kayji!", schlug Mr Grey vor. Lautlos nickte Ciel und begab sich auf seinen neuen Platz.

"So dann wollen wir im Stoff fortfahren. Wir sind bei den Variablen. Hattest du das schon?", fragte Mr Grey an Ciel gewandt. Dieser nickte. Mr Grey hätte nach jedem Thema fragen können und er würde ja sagen. Er hatte den kompletten Siebte Klasse Stoff schon so oft gemacht und es war auch nicht sein erstes mal auf Japanisch.

Ciel achtete nicht wirklich auf die Tafel und den Stoff. Viel interessanter fand er die anderen Schüler. Kayji saß gelangweilt da und schien auch nicht wirklich interessiert im Stoff zu sein. Jack hingegen schrieb schnell mit.

"Ciel? Kannst du diesen Term vollständig zusammenfassen?", wollte Mr Grey wissen. Auch er hatte sehr wohl gemerkt das der neue sich nicht wirklich für Mathe interessiert hatte. Ciel war sich bewusst das hin gerade mehr oder weniger die ganze Klasse, dem Lehrer eingeschlossen, anstarrte. Auch wusste er, dass die meisten erwarteten, dass er dieses Thema nicht konnte. Der Phantomhive blickte auf und sah sich kurz den Term an. Ja, dass konnte er. Wieso auch nicht? Sebastian hatte ihm das Thema so oft erklärt. Jetzt konnte er es perfekt, wie es von einem Dämon verlangt wurde. Ciel musste also nicht wirklich lange nachdenken und nannte dem Lehrer die richtige Lösung. Das einzige was Ciel beachten musste nicht schon Sachen anzuwenden, die ein Siebt-Klässler noch gar nicht können dürfte. Erstaunt sah er Mr Grey, genau wie der Rest der Klasse den Jungen an. Ciel hatte vielleicht zwei Sekunden überlegen können, den Mr Grey hatte den Term erst gerade an die Tafel geschrieben. "...Ähm... Du scheinst gut in Mathe zu sein..." Ciel musste stark der Versuchung mit den Augen zu rollen widerstehen. Doch er schaffte es. Außerdem konnte er den anderen schlecht vorwerfen ihn zu unterschätzen, wenn sie noch nicht einmal wusste, das Ciel die Siebte-Klasse schon so oft widerhallt hatte und selbst schon Abitur geschrieben hatte. An einer Hochbegabten Schule! Sein Abi war eines der besten gewesen. Ciel nickte gespielt schüchtern. Dann gongte es zum Glück zur Pause. Schnell packte Ciel seine Sachen zusammen und sah auf den Stunden Plan. Toll! Als nächstes war Japanisch angesagt. Er merkte sich die Raum Zahl und wollte gerade das Klassenzimmer verlaßen, als ihn jemand zurück hielt. Jack. "Soll ich dir das Schulhaus zeigen?", fragte er freundlich. Ciel sah ihn skeptisch an. "Wenn du nichts besseres zu tun hast.", erwiderte er. Jack lächelte. "Wieso? Es ist doch Pause!" Ciel sah in ungläubig an. In der Pause hätte Jack doch um einiges bessere Sachen machen können, als ihm die Schule zu zeigen. "Okay... Wenn du willst..." Jack lächelte und zog ihm am Arm raus, aus dem Klassenzimmer.

"Das hier ist die Aula... Da drüben kann man den Kiosk sehen... Die weiße Tür da, ist die zum Lehrerzimmer... Wenn du da lang gehst kommst du zur Sporthalle..."

Gespannt hörte der Earl zu und sah sich neugierig um. Jack schwärmte im von dem Essen in der Cafeteria vor, doch Ciel bezweifelte, dass das Essen dort nur halb so gut, wie Sebastian's. Sebastian... "Was sind deine Lieblingsfächer?", kam es plötzlich von Jack. Ciel musste nicht lange überlegen: "Musik, Geschichte und Englisch." Musik, weil Sebastian ihn so oft mit dem Geige spielen genervt oder bedrängt hatte, dass er jetzt perfekt spielen konnte. Geschichte, weil er zumindest von den späteren Ereignissen viele selber mit erlebt hatte. Englisch. Englisch war seine Muttersprache.

"Naja, Englisch würd leicht für dich sein.", lachte Jack. Ciel wusste nicht wieso, aber irgendwie fand er den Jungen sympathisch. "Wieso kannst du eigentlich so gut Japanisch?" Ciel zuckte kurz zusammen. Was sollte er darauf bloß antworten? "Naja, ich... Ich habe es halt gelernt.", antwortete Ciel verlegen. "Du scheinst ein Musterschüler zu sein. Aber ich habe noch eine andere Frage. Wieso trägst du eine Augenklappe." Ciel überlegte lange, was er sagen sollte. "Mein Auge ist... nun ja... besonderes... Es naja... Ist egal...", murmelte Ciel. Jack musterte ihn. "Komm. Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät in Japanisch." Ciel nickte und folgte seinem Klassenkameraden. So schnell es ging hetzten die beiden die Gänge entlang. Völlig außer Atem kam Jack an, Ciel schien es keine Mühe gekostet zu haben. Sport lag dem neuen wahrscheinlich auch noch! Multitalent!

"Ich bin Mr Shite. Ah... Wir haben einen neuen... Ciel Phantomhive... Willkommen, an unserer Schule... Ich unterrichte euch in Japanisch...", erklärte die Lehrerin den letzteren Teil an den Phantomhive gewandt.

"Wir lesen heute ein Stück von Shakespeare. Hamlet. Ciel? Kannst du bitte beginnen. Jack wird dir sicher seine Lektüre leihen." So begann der Earl. Erstaunt sah die Japanischlehrerin ihren Schüler an. Seine Aussprache war perfekt und auch grammatikalisch fügte er keine eigenen Fehler ein. Wow! Dieser Schüler sollte tatsächlich aus England kommen?

So verging die Stunde relative Schleppend für Ciel, den er konnte nicht sagen wie oft er Hamlet schon gelesen hatte. Sogar als Theaterstück hatte er es aufgeführt und das noch zu seiner Zeit als Wachhund der Queen. In der Zweiten Pause ging er mit den drei Freunden: Jack, Kayji und Minuzuki in die Cafeteria. Die beiden waren Jacks beste Freunde und Geschwister. (Minuzuki ist Kayjis Schwester.) Jack war heimlich in Minuzuki verliebt. Das hatte Jack persönlich ihm erzählt und nur ihr Bruder wusste davon. Sie nicht.

"Früher haben wir immer mit Spielzeug von Funtom gespielt.", meinte Minuzuki gerade. Kayji nickte zustimmend. "Du auch?", fragte er. Ciel schüttelte den Kopf. "Meine Eltern wollten nicht, das ich mit ihren Produkten spielte. Weshalb auch immer...", murmelte Ciel. Na gut, dass war eine Lüge. Als er klein war, war die Abteilung Spielzeug noch nicht so ausgereift. Aber das war auch schon sehr lange her. In der letzten Stunde hatten sie Physik, wobei Kayji fast eingeschlafen wäre. "Wieso bist du eigentlich so gut?", wollte Ciel neugierig wissen. "Ich bin ein Jahr durchgefallen.", erklärte er. "Seit dem kann er es sich leisten jedes Fach zu verpassen bis auf Englisch und Geschichte, das waren die Fächer, weswegen er durchgefallen ist."

Ciel verzog sein Gesicht. Das waren seine absoluten Lieblingsfächer.

"Was ich dich eh noch fragen wollte Ciel ist... Ich meine du musst nicht... Aber... Kannst du mir eventuell... Nachhilfe geben... In Mathe... Du bist da doch so gut...", fragte Jack schüchtern und ziemlich nervös. "Ja, willst du morgen nach der Schule zu mir kommen?" Jack nickte und bedankte sich überschwänglich, was Ciel mit einer Handbewegung abtat. Da sah er, dass ein Schwarzer Mini vor fuhr. Sebastian. "Okay Leute, ich muss los! Bis morgen!, verabschiedete er sich und rannte zum Mini. Die Beifahrertür wurde von innen geöffnet und Ciel stieg ein. Er gab Sebastian seine Tasche der diese nach hinten legte. "Wie war euer Tag, Master?", erkundigte sich der andere Dämon. Schon oft hatte Ciel Sebastian angeboten ihn zu dutzen und beim Vornamen zu nennen, doch der Dämon war nie darauf eingegangen und befehlen würde Ciel es ihm nicht.

"Ganz ok. Er wäre besser gewesen, wenn du auch dabei wärest. Aber, danke der Nachfrage. Ich habe drei nette Leute kennengelernt.", antwortete er mit einem Hauch von Lächeln. "Die dort Drüben?", fragte der Butler während er auf Jack, Kayji und Minuzuki zeigte. Ciel nickte. "Ja, genau. Jack kommt morgen Mittag vorbei. Ich gebe ihm Mathe Nachhilfe." Sebastian startete den Motor und fuhr los. "Was soll ich für morgen zu bereiten, junger Herr?" Ciel sah aus dem Fenster. "Weiß nicht... Wie wäre es mit Reis oder Sushi?" Ciel liebte Sushi und das wusste der andere Dämon. Der junge Herr mochte es fast so gerne, wie Süßes. Fast. Aber natürlich ließ Ciel keine Möglichkeit außer Acht, Sushi zu essen. "Wir hatten in letzter Zeit so oft Sushi, Bocchan.", lachte Sebastian. "Na und?", wollte der Lord scheinheilig wissen. "Ich werde mal schauen!", murmelte Sebastian. "Was gibt es den heute?" Gespannt sah Ciel den Dämon an, der gerade in die Tiefgarage fuhr. "Englisch..." Über Ciels Gesicht huschte ein dickes Lächeln. Englisch.

Sebastian erfreute sich an dem wunderschönen Lachen seines Herren.

In der Penthouse Suite ließ sich der Junge Earl ungeduldig auf das Sofa fallen, während Sebastian den Tisch deckte. "Bocchan...", hörte Ciel eine weiche Stimme. Sebastians Stimme. Er folgte diesem ins Esszimmer und setzte sich an den reichlich gedeckten Tisch. Als Sebastian sich hinter den jungen Earl stellen wollte, wurde er von diesem abgehalten. "Stopp!" Sebastian blieb stehen und sah den Phantomhive abwartend an. Hatte er etwas falsch gemacht? Wollte sein Herr noch etwas haben? Hatte er etwas vergessen? Wollte der Lord noch etwas sagen?

Schon einige Male hatte er Sebastian gebeten mit ihm zu essen, doch sein Butler wollte davon nichts wissen. Es waren Bitten gewesen.

"Hol dir einen Teller und setzt sich zu mir!", befahl der Earl freundlich. Diesmal war es kein Bitte. Es war ein klarer eindeutiger Befehl. Befehl war Befehl. Der Butler musste tun, was Ciel wollte, dem war sich der Lord schon immer bewusst gewesen. Schon als Mensch und auch jetzt noch. Aber er hatte sich geändert. Er war kein Mensch mehr. Auch nicht so kaltherzig und fies. Er hatte sich von Grund auf verändert und seblst Sebastian musste zugeben, dass es ihm gefiel. Ciel war ein anderer geworden. Man konnte ihn fast nicht wieder erkennen. Er war nicht mehr der arrogante, egoistische Earl. Er war ein Dämon, der auf der Erde lebte, getarnt als Mensch.
 

Sebastian blieb nichts anderes übrig als das Zutun, was Ciel ihm aufgetragen hatte. Total verwirrt kam er zurück und wagte es nicht Ciel ins Gesicht zu sehen. Er setzte sich neben diesen. "Komm, iss auch was!" War das ein Befehl?

Langsam nahm sich Sebastian auch etwas auf den Teller. Er war sich bewusst, dass der Lord ihn dabei eindringlich beobachtete. Er aß etwas von dem Toast und den Bohnen. Ciels Lächeln wurde breiter und Sebastian aß mehr. "Warum?", wollte der ältere Dämon plötzlich wissen. "Weil alleine Essen langweilig ist und ich gerne mit DIR essen möchte." Ungläubig musterte der Butler seinen Herr. Stimmte das wirklich? Er hatte keine Lüge in den Worten seines Herren hören können. Der weiter Verlauf des Essen verlief schweigend. Ciel sagte nichts und Sebastian war viel zu sehr in Gedanken vertieft. Ciel stand auf und ging in sein Arbeitszimmer, wo er zuerst schnell Hausaufgaben machte und sich dann seiner Firma zuwandte. Irgendwann kam Sebastian mit Tee und Kuchen. Am Abend war Ciel so müde, dass er beschloss ohne Abendessen ins Bett zu gehen. "Sebastian?"

"Ja, Mylord?"

"Bleib hier bis ich eingeschlafen bin!"

Sebastian setzte sich auf die Bettkante des riesigen Bettes und wachte über seinen Herren.

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Sorry, für die aber tausenden Rechtschreibfehler :$

Hoffe es hat euch trotzdem gefallen :)

Der zweite Schultag von denen Ciel bestimmt schon tausende hinter sich hat!aber diesmal ist es etwas anders....

Der zweite Schultag von denen Ciel bestimmt schon tausende hinter sich hat!aber diesmal ist es etwas anders....

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"Welches Auto soll ich heute nehmen?", wollte Sebastian gerade wissen, als sie vor Ciels ganzen Autos standen. Ciel besaß eine eigene Tiefgarage, weil er einfach viel zu viele Autos hatte. Ciel deutete auf einen Sportwagen. Sebastian sah kurz blöd aus der Wäsche tat dann, aber dass was sein Herr verlangte.
 

Vor der Schule warteten Jack, Kayji und Minuzuki auf ihn. Den drei fielen bei dem Anblick des supermodernen Sportwagens fast die Augen aus. "Woher hast du den?", wollte Kayji aufgeregt wissen. Ciel huschte ein stolzes Lächeln übers Gesicht. Ein ehrliches. Er fühlte sich in der Gegenwart der drei wohl, doch er hatte keinen blassen Schimmer warum.

"Heute haben wir als erstes, Geschichte.", erklärte Jack. Ciel nickte und Kayji stöhnte genervt auf.

"Wir bekommen einen neuen Lehrer! Ich bin schon so gespannt...", quickste Minuzuki aufgeregt. Ciel verdrehte genervt die Augen.

Sie betraten den Klassenraum und begaben sich sofort auf ihre Plätze. Kayji war total angespannt, so dass es nicht zu übersehen war. Geschichte. Eines der Fächer die er nicht verpatzten durfte. Wie der neue Lehrer wohl war? Hoffentlich war sein Unterricht nicht als zu schwer.

Es gongte und die Tür ging auf.

Alle Schüler huschten auf ihre Plätze, schließlich wollte keiner am ersten Tag einen schlechten Eindruck hinterlassen. Ein Mann betrat den Raum. Er war für einen Lehrer noch relativ Jung. Äußerlich zumindest. Menschen würden ihn attraktiv nennen. Außerdem war er komplett in Schwarz gekleidet. Ihm fielen ein paar Strähnen seines Pechschwarzen Haares ins Gesicht. Seine Augen waren rubinrot. Rubinrote Augen. Unmöglich. Das konnte nicht sein. Wieso bloß? Was hatte er hier zu suchen?

"Unmöglich...", hauchte Ciel wütend. Er blitzte den Lehrer zornig an.

Jack stieß ihm in die Rippe, doch Ciel beachtete ihn kein bisschen. Stattdessen beobachtete er den Lehrer und wenn Blicke umbringen könnten, dann wäre die Person dort vorne tod umgefallen.

Der neue Lehrer sah in die Runde und ignorierte Ciel dabei völlig.
 

"Hallo, alle zusammen. Ich bin euer neuer Lehrer für Englisch, Geschichte und Musik. Meine Name ist Mr Michaelis."
 

Er hatte sich verhört, oder? Das war ein Traum! Es konnte nicht anders sein.

"Das glaub ich jetzt nicht!", fauchte Ciel und zwar so laut das es die ganze Klasse hören konnte.

"Wären sie bitte so freundlich und würden uns erklären, was sie nicht glauben, sofern es etwas mit meinem Unterricht zutun hat. Aber fassen sie sich bitte kurz wir sind nicht im Religionsunterricht."

Ciel blieb die Spucke weg. Was zum Teufel bildete Sebastian sich ein. Wieso machte er das?

Was sollte er sagen.

"Nun denn, wenn sie nicht wollen. Können wir ja mit unserem Vorstellungsgespräch fortfahren, oder?", fragte er eindringlich.

"Nein!", erwiderte Ciel kalt. "Ich kann ihnen Gerne erklären was ich nicht glauben kann.", grummelte er. "Und es hat ziemlich sicher etwas mit ihnen zutun oder viel mehr der Tatsache das d... Sie hier sind!"

Die restliche Klasse wollte nun unbedingt wissen, wieso der neue sich so aufregte. Allerdings ging Mr. Michaelis dazwischen.

"Es tut mir wirklich unendlich Leid nun ihr Lehrer zu sein, aber damit werden Sie sich abfinden müssen, wie der Rest der Klasse."

Das wurde Ciel zu viel. Hiermit hatte Sebastian eine Grenze überschritten. Der jüngere Dämon nutzte seine Kräfte und sprach in Gedanken zu Sebastian: "Das werde ich nicht!" Gefährlich und bedrohlich hallten die Worte seines Herren in seinem Kopf nach.

Die Mädchen schwärmten von der ersten Sekunde an für den neuen Lehrer und würden wahrscheinlich gleich anfangen zu sabbern, so weit standen ihre Münder auf. Von Abfinden, konnten man da wohl kaum reden.

Einzig und allein Ciel war wütend.
 

Befolgte Sebastian nicht einzig und allein seine Befehle? Was bewegte ihn dann dazu sich eigenhändig als Lehrer zu bewerben?

Da wurde Ciel sich auf ein mal der Lage bewusst. Gestern hatte er noch gesagt, das es toll wäre, wenn Sebastian auch da wäre. Was auch immer ihn dazu gebrachte, dies zu sagen, wusste er nicht. Hatte Sebastian das als Befehl aufgenommen? Aber hatte sein treuer Diener ihm nicht auch versprochen jeden Wunsch zu erfüllen. War es das? Sebastian hatte nur seine Wünsche erfüllen wollen. Jetzt konnte Ciel eigentlich gar nicht mehr sauer sein. Eigentlich. Den er zwang sich trotzdem wütend zu sein. Das war eine schwachsinnige Idee! Außerdem sollte sein Butler vorher gefälligst fragen, wenn er etwas der Art tat und nicht einfach eigenmächtig handeln.

"So dann beginnen wir mal. Hier!" Sebastian deutete auf Minuzuki, die anfangen sollte sich vorzustellen.

"Ich heiße Minuzuki Sezi und bin die Zwillingsschwester von Kayji..." Das Mädchen redete und redete gefühlte 3 Stunden. Zum Glück waren es aber nur 3 Minuten, dann unterbrach Mr Michaelis sie.

"Wir können nicht den ganzen Tag lang ihrer Biographie zugehören, Miss Sezi."

Peinlich errötet nickte Minuzuki.

So hin es weiter bis Sie zu Ciel kamen.

"Mein Name ist Ciel Phatomhive. Mehr müssen Sie über mich nicht wissen, 'Mr Michaelis'.", zockte der Dämon, wobei er 'Mr Michaelis' extra scharf betonte.
 

Sebastian atmete tief durch. "Sie scheinen mich wirklich zu hassen. Also frage ich nochmal. Mr Phantomhive? Haben sie etwas daran auszusetzen, dass ich ihr neuer Lehrer bin?"
 

"Allerdings...", fauchte Ciel herrisch.

"Woher wollen sie wissen, wie ich bin. Oder kennen sie meinen Unterricht bereits?"

"Nein, dafür muss ich Ihren Unterricht nicht eine erlebt zuhaben.", gab er zurück. Jack wusste nicht was mit seinem neuen Freund kaputt war. Dieser Lehrer war doch um vieles cooler als die andern auf ihrer Schule.

"Mr. Phatomhive anscheinend sich zu sehr vom äußern beeindrucken." Der angesprochene zog eine Augenbraun in die Luft was hatte das eine mit dem andern zutun.

"W...Wiebitte?"

Mit großen Augen verfolgte iseine Komplete Klasse das Gespräch.

"Naja, woran wollen sie denn sonst meinen Unterricht und meine Fähigkeiten als Lehrer feststellen, wenn sie noch nie eine meiner Stunde erlebt haben?"

"Das wissen Sie ganz genau."

Denn letzten Kommentar überging Sebastian, aber er fragte Ciel auch nicht weiter.

"Hat noch jemand etwas gegen mich?", wandte er sich an den Rest der Klasse. Alle schüttelten, wie hypnotisiert den Kopf. Warum auch nur? Mr. Michaelis war charmant, cool, sexy und humorvoll. Und Ciel konnte verstehen, warum alle andern ihn mochten, auch wenn er selbst es nicht zeigte.

"So dann wollen wir mal beginnen..." Jack sah verdutzt zu seinen neuem Freund rüber. Er schrieb etwas auf einen Zettel. »Woher kennst du ihn?« Ciel schüttelte den Kopf und schrieb ein einziges Wort drauf:

»später«

Dann folgte er geduldig dem Geschichtsunterricht. Dieses Thema hatte er so oft mit Sebastian besprochen. Als es endlich gongte verließ Ciel so schnell, wie es ging das Klassenzimmer. Das schlimmste an der Sache war. Sie hatten gleich auch noch Englisch. Bei... Sebastian...

Er grummelte und setzte sich missgelaunt in die Aula. Seine neuen Freunde saßen neben ihn und warteten geduldig bis er anfing zu sprechen. Wie viel sollte er ihnen erzählen? Jack würde heute zu ihm kommen und Sebastian sehen. Das hieße er musste wenigstens ein wenig von der Wahrheit erzählen.

"Also?", fragte Kayji. Ciel blieb lange still. Er war unsicher. Warum zur Hölle musste so etwas banales so schwer sein.

"Er ist mein Erziehungsberechtigter...", murmelte Ciel leise. Mit offenen Mund sahen ihn seine Freunde an. Minuzuki sah aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen.

"Bitte... Was?", fragte Jack. Keiner der drei glaubte ihm so recht. "du verarscht uns, richtig?"

"Ja... So ist es...", antwortete der Dämon, aber sein Stimme triefte nur so vor Sarksmus. Ciel lehnte sich zurück und dachte nach.

Er dachte an früher. An Tanaka, an Meirin, Finni, Bard und an Lizzy. An alle die ihm nahe gestanden hatten. Die jetzt tot waren. Bis auf Sebastian. Sebastian... Sein treuer Butler...

Ciel schloß die Augen und dachte an seine Eltern. Sie erschienen klar vor seinen Augen.

"Komm, wie müssen los!", riss Jack ihn aus seinem Gedanken. Ciel nickte und folgte ihm. Mr Michaelis wartete schon und natürlich war Ciel der letzte der die Klasse betrat. "Ah... Mr Phantomhive? Kommen sie doch direkt vor..." Nun hatte Sebastian ihn auf dem Kieker, aber das würde der Lord ihm Zuhause alles heimzahlen.

"Also dann übersetzten sie mir doch mal ....?", wollte der ältere Dämon wissen. Und natürlich fragte er genau die Dinge, die Ciel nicht wusste. Genau die, die er nicht kannte. Oft genug hatte er mit dem andern gelernt und Dämonen gegessen nicht so leicht. Nicht das Ciel das Wort auf Englisch nicht kannte, viel mehr war es so das ihm das Japanische Wort nichts sagte.

"Willst du mich eigentlich verarschen?", fauchte Ciel wütend. Er ließ sich nicht als völlig dumm darstellen.

"Nein. Ich frage ledenglich ein paar Vokabeln ab.", gab Mr Michaelis cool zurück. "S...Sie...", schnaufte der Schüler. "WAS ZUR H...", schrie Ciel, brach aber plötzlich ab. Kurz durchatmen. Am Rienen reißen. Mit seinem verzweifelten Wutschrei hatte er sogar die Schläfer in der letzen Reihe geweckt. Noch mal ganz tief durchatmen. "Es ist gerade mal die erste Stunde. Wie wollen sie mich bitte Vokabeln abfragen, die sie uns noch gar nicht auf gegeben haben?", fragte der jüngere triumphierten. Doch natürlich hatte der neunmal kluge Lehrer ein Antwort parat. "1. dachte ich sie sind gebürtiger Engländer und würden die Vokabeln besser kennen und 2. sind das Wiederholungen vom Letzten Jahr. Ich bin echt enttäuscht, müssen sie wissen." Ciel schnappte wieder nach Luft und wollte wieder los schreien, blieb dann aber doch ruhig. Er wollte nicht gerade am zweiten Tag als jemand rüberkommen, der bei jede Kleinigkeit einen Wutausbruch bekommt. Aber Sebastians Anwesenheit trotzte ihn dermaßen. "Sebastian, ich warne dich...", flüsterte er stattdessen bedrohlich per Gedanken.

Mr Michaelis schluckte und teilte der ganzen Klasse mit: "Ich glaube da reicht für heute. Sie können sich setzten, Mr Phantomhive.... Ahhh... Ms Sezi... Was wollen sie noch?" Ohne ein weiteres Wort zu sagen ließ Ciel den Englischunterricht an sich vorbei ziehen. Danach hatten sie zum Glück Sport. Nicht bei Sebastian.

Ciel war die restliche Zeit ziemlich ruhig, sogar für seine Verhältnisse.

Nachdem auch an diesem Tag endlich die Schule vorbei war, verabschiedeten sich Jack und Ciel herzlich von Kayji und Minuzuki. Dann gingen sie beide zu dem Sportwagen, der am Tor schon wartete. Ciel öffnete die Hintertür und stieg durch, so dass auch Jack noch Platz hatte. Ciel hatte nicht gelogen, vorne im Auto saß niemand anderes als Mr Michaelis. "Hallo.", begrüßte dieser die beiden freundlich. Ciel ignorierte ihn, während Jack die Geste erwiderte. Die Fahrt verlief schweigend. "Hammer!", entfuhr es Jack, als sie in die Tiefgarage einbogen. "Wow!", bewunderte er die vielen moderne Autos. Sie fuhren mit dem Aufzug in die Penthouse, wo der Butler auf schloß. "Jack wartest du hier kurz?", wollte Ciel wissen. Unentschlossen nickte der Junge. Ciel zog den andern Dämon eilig in die Küche.

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Ist etwas kürzer geworden, weil ich mit dem zweiten Teil des 2. Kapitels noch überhaupt nicht zufrieden bin. Also der wird jetzt das 3. Kapitel ;). Das könnte allerdings etwas dauern, weil ich jetzt in den Urlaub fahre und da gibts Kein WLAN!! Ich bin völlig verloren... Wenn ich in zwei Wochen wieder da bin, gibts auf jeden Fall das dritte Kapitel. Mehr kann ich leider nicht versprechen... Naja dann mal viel Spaß.

Lioness

Ps: ich hoffe es sind nicht zu viele Rechtschreibfehler vorhanden

*ich sollte mit den langen Kapitelnamen aufhören* also Kapitel 3

Kapitel 3
 

*ich sollte mit den langen Kapitelnamen aufhören* also Kapitel 3
 

Ciel zog seinen Butler eilig in die Küche. "Was sollte das?", schrie er auf einer Sprache, die Jack auf keinen Fall verstehen konnte. Die Sprache der Dämonen. Dämonisch. "Es...", setzte Sebastian an. "War das mein Befehl? Wieso handelst du auf einmal eigenhändig?", schrie Ciel weiter. "Also hat es euch nicht gefallen? Ich dachte es wäre eurer Wunsch, mein Herr." Der Earl schnaubte auf. "Du dachtest?", brüllte er. Auf die Frage ging erst gar nicht ein. "Weißt du was da alles passieren kann?", fragte Ciel herrisch, aber schon etwas ruhiger. Es fühlt sich auf einmal so blöd. Es tat ihm leid! Warte mal...!? Ihm tat es leid SEBASTIAN anzuschreien. Seinen Butler??? Es tat ihm leid?? Was er aus ihm geworden? Das war doch sein recht, weil sein Diener einen Fehler gemacht hatte oder nicht? Ciel war hin und her gerissen... Noch nie hatte es ihm leid getan, den andern Dämonen anzuschreien! Warum jetzt auf einmal? Er verstand sich selber nicht... Wieso machte sich jetzt dieses Gefühl in ihm breit, selbst einen Fehler begangen zu haben? Innerlich war er hin und her gerissen äußerlich hingegen ließ er sich nichts anmerken. Nun zwang sich der Lord auch innerlich wieder zu Ruhe und fragte ganz vorsichtig: "Weißt was passiert, wenn jemand erfährt das du mein Butler bist?" Schon beinahe sanft klang seine Stimme. Sebastian bemerkte die Unruhe des Lords. Doch wie immer tat er, als bekäme er die Gewissensbisse des andern nicht mit. Für einen minimalen Augenblick dachte der ältere Dämon darüber nach, wieso sich Ciels Gewissen in letzter Zeit öfter zu Wort meldete als sonst? Doch ehe er sich in dieses Thema vertiefen konnte, besann er sich wieder den offensichtlichen Fingen. Er MUSSTE sich endschuldigen, auch wenn er eigentlich nur gutes gewollt hatte. Sebastian ließ seinen Kopf hängen und kniete sich demütig vor seinen Herren hin. "Es tut mir inständig leid, mein Herr. Ich werde nicht noch einmal eigenmächtig handeln. Jedoch möchte ich bemerken, dass Ich ebenso jeden eurer Wünsche ausführen MUSS! Darüber wisst ihr bescheid, nicht? Ich wollte euch mit meiner Absicht nur diesen Wunsch erfüllen. Dennoch tut es mir leid euch nicht vorher mit euch darüber geredet zuhaben. Verzeiht ihr mir?"

Ciel musterte ihn und zog ihm dann sanft hoch. "Ja, ich weiß das. Ja, ich verzeihe dir. Aber ich bin einfach wütend geworden. Ich hatte Angst das es vielleicht jemand heraus findet." Jetzt erst bemerkte Sebastian etwas, was er schon viel früher hätte bemerken sollen. Ciel wollte dieses Leben nicht vermasseln, er wollte seine Freunde nicht enttäuschen. Aber woher kam dieser plötzlicher Wandel? Noch nie war Ciel etwas wirklich wichtig gewesen, seit sie England verlassen hatten und bis jetzt nicht zurückgekehrt waren. Der Butler wusste auch nicht, ob Ciel jemals wieder englischen Biden betreten wollte. Das ironische an der Sache war: Als Ciel noch ein Mensch war, war er kalt gewesen, wichtig war für ihn eigentlich nur seine Rache, seine Ehre und Pflicht als Lord gewesen. Für andere Menschen hatte er sich nicht viel interessiert. Natürlich hatte er Elizabeth, Bart, Meirin, Finnian & Tanaka ins Herz geschlossen, aber niemals hätte er es gezeigt. Doch jetzt... Als Dämon war er viel menschlicher... Der ältere Dämon riss sich aus den Gedanken und widmete sich wieder seinem Herren an. Dieser tat etwas was er noch nie gemacht hatte. Tief sah er Sebastian in die Augen und zog ihn zu sich in den Arm. Die Augen des Butlers weiteten sich und musterten den kleineren. Wieso tat er das auf ein mal? All die Jahrhunderte die sie zusammen verbracht hatten lang, war er nie so gewesen? Was also bewegte ihn dazu. Anfangs war Sebastian sauer. Sehr sauer. Wütend. Zornig. Weil er die, ihm versprochene Seele, nie bekommen würde. Aber der Vertrag bestand und das hieß er musste weiterhin alles für seinen Vertragspartner tun. Es gab Tage an denen wurde er einzig und allein von seiner Wut beherrscht. An diesen Tagen ging Ciel ihm aus dem Weg. Doch auch Ciel hatte sich verändert. Er sah nicht mehr alles als selbstverständlich und befahl dem älteren Dämon nicht total unnütze Sachen. Er zeigte ihm zwar immer noch das er der Herr war, der seinen Willen bekam, aber er ließ Sebastian in gewisser Weise seine Freiheit. Er war sanfter geworden und mehr in sich gekehrt. Sebastian lernte sein Schicksal zu akzeptieren. Ihr Schicksal zusammen. Vielleicht war es des Schicksals Absicht. Er wusste es nicht. Aber er tat das was von einem Butler verlangt wurde. In diesen Jahrhunderten lernte er Ciel auch von einer anderen Seite kennen. Es waren nicht viele Augenblicke, aber sie waren dennoch vorhanden. Zum Beispiel als Sebastian Ciel einen großen Wunsch erfüllte. Ohne Befehl. Ohne Andeutung. Von sich aus.

Als das große Feuer über London gekommen war, das ein Engel und in gewisser Masse auch Pluto verursacht hatten, war Ciel auf einem Schiff gewesen. Eigentlich sollte dieses Schiff nach London fahren, doch weil die Stadt brannte wollte das Schiff nicht im Hafen anlegen. Sebastian hatte den Lord verlassen. So gab der Junge Earl dem Fährmann seinen Ring, der ihn als Oberhaupt der Phantomhives auszeichnete. Sebastian wusste das der Earl es nur getan hatte, weil er dachte eh sterben zu müssen. Sebastian hatte lange gebraucht, um den Ring wieder zu finden. Doch er hatte ihn gefunden und brachte ihn zu seinem rechtmäßigen Besitzer zurück.

Ciel hatte ein glitzern in den Augen, wie nie zuvor. Ciel hatte aufgehört für Rache zu leben. Seine Eltern waren gerächt und jetzt würde er leben so wie Aberforth es gewollt hatte. Der Polizist der für ihn gestorben hatte. Der sich zwischen das Schwert, mit dem Lau eigentlich ihn treffen wollte, warf. Der zu ihm gesagt hätte er habe noch eine Zukunft. Damals hatte er nicht so gedacht. Aber jetzt. Er durfte leben. Als Dämon. War für immer in die Hölle verbannt. Mit Sebastian an seiner Seite. Aber er konnte leben. Doch was war Sebastian für ihn? Was war Ciel für Sebastian?

"Junger Herr...", setzte Sebastian an. Doch er wurde von Ciel unterbrochen. "Sebastian... Nenn mich Ciel..." Er deutete mit dem Kopf nach draußen, wo Jack wartete. Sebastian nickte langsam. Er kannte Ciel schon so lange, dass er wusste, dass Jack nur eine Ausrede war.

"Wie ihr wünscht, mein Herr.", flüsterte er Ciel, der ihn immer noch umarmte, ins Ohr. Als Ciel, Sebastian endlich los ließ, ging dieser erneut auf die Knie, senkte seinen Kopf und sprach auf Englisch:"As you wish my Lord!"

Wie ihr wünscht, Mylord. Dann stand er auf und sah Ciel abwartend an. "Komm, lass uns wieder zu Jack gehen." Die beiden verließen die Küche. "Komm, Jack. Sebastian hat was leckere gekocht." Jack drehte sich von der Sicht, die man in der Penthouse Suite hatte, weg. Ciel lächelte ihn an und er lief ihm ins Esszimmer hinter her. "Du scheinst echt viel Geld zu haben, Ciel." Ciel ignorierte diese Aussage. Was hätte er sagen sollen? Ich bin auch ein Lord? Ich stamme aus der Zeit um 'Jack the Ripper'? Ich hatte Jahrhunderte zeit, dass Geld zu verdienen? Ich bin der Kopf einer großen Firma? Na gut, dass letztere hätte er wirklich sagen können, aber er entschloss sich dagegen. Als sie im Esszimmer ankamen war der Tisch voll mit Sushi, Reis und anderen leckern Speisen zu gestellt. Doch es war nur für zwei gedeckt!

Hatte Sebastians Ciels Wink von gestern nicht verstanden? "Isst du nicht mit, Sebastian?", fragte er seinen Butler. Dieser konnte sich gerade noch das "Wenn ihr es wünscht, mein Herr." abringen. Wollte Ciel das er wieder mit aß? Jetzt gerade konnte er ihm keinen Befehl geben. Aber Sebastian hatte sich auch verpflichtet die Wünsche des kleineren zu erfüllen und das war ja wohl ein Wunsch. Sebastian lächelte. "Ich geh noch schnell Gedeck für mich hole. Fangt doch schon mal an!" Ciel setzte sich an seinen Stammplatz am Tischende und Jack rechts daneben. Wenig später kam Sebastian mit einem breiten Grinsen zurück. Das Ciel völlig aus der Bann warf. Er starrte Sebatian lange ohne laut an. Jack blickte von einem zum anderen. Die beiden hatten ein komisches Verhältnis. Irgendwie schien es als habe Ciel, Sebastian in der Hand und nicht anders rum. Er war auch der einzige den er vorhin hatte brüllen hören in einer fremden Sprache. Sicher hatte Mr Michaelis geantwortet, aber davon hatte man nichts verstanden. Etwas später war es ruhig geworden und man hatte gar nichts mehr gehört bis die beiden rausgekommen waren. Was hatten die beiden für eine Beziehung?

Plötzlich krachte es die Glasfront war zersplittertet. Jack drehte sich um und da stand ein Mann oder war es doch eine Frau? Er oder sie hatte einem roten Umhang, lange rote Haare und eine Brille und das erschreckendste war eine Kettensäge? Was machte er hier? Wie war er hier rein gekommen? Durch das Fenster?

Ciel erschrak sich ganz kurz. Er hatte zwar irgentwas in der Nähe gespürt, hatte aber gedacht es sei ein Helikopter oder so. Sebastian Lächeln verblasste. Was machte er hier? Was sollten sie Jack erklären? Wie viel würde Grell verraten? Und weswegen war er überhaupt hier?

"Grell...", fauchte Ciel. "Was hast du hier verloren?" Ciel Stimme hatte einen überaus bedrohlichen Klang angenommen, so wie es nur die eines Dämonen konnte. Jack erschrak als er seinen Freund so reden hörte. Was wurde hier gespielt?

"Hach... Ich wollte einfach meinen Sebastian sehen...?" War es doch eine Frau? Jack war sich nicht sicher. Ihren Sebastian???

"Sebastian ist nicht deiner!!", brüllte Ciel außer sich vor Wut. Wie konnte dieser widerlicher Todesgott es bloß wagen erst hier in SEINER Wohnung aufzutauchen zu allem Überfluss, wenn ein unschuldiger, nichts ahnender Mensch dabei war, der sich auch noch als Ciels FREUND betiteln durfte. Nun wusste Ciel weder was er Jack erzählen sollte, noch wie er diesen verdammten Grell ihr weg schaffen sollte. Angesichts der Wut in Dem Gesicht des Dämonen wich Grell zurück. "Ist ja schon gut, kleiner Lord.", beschwichtigte Grell. "Nein, ist es nicht! Wie kannst du es wagen einfach in meine Wohnung ein zu brechen!", schrie er. "Deine Wohnung? Ganz sicher das du hier nicht zu Besuch bist?", fragte er während er Sebastian mit seinen Blicken begaffte. Dieser hoffte allerdings Ciel würde schnellst möglich den Befehl geben Grell zu entfernen. "Ja, ich bin ganz sicher das das meine Wohnung ist!", gab Ciel zornig zurück. Grell holte sein Buch raus. "Jack Ashes...", murmelte er. "Warte? Du bist wegen Jack hier?", fragte Sebastian."Ähm... Ja...", zwinkerte Grell. Nun war es ihm egal, was auch immer Jack danach denken würde, solange Grell nicht seine Seele holte war ihm alles egal. Ciel war selbst überrascht, wie schnell Jack ein wirklicher echter Freund von ihm würde.

Er kannte diese Gefühle nicht, gar nicht. Der einzige der Ciel in den letzten Jahren wirklich wichtig war, hieß Sebastian Michaelis.

Zwar wusste er redete sich das nur wegen dem noch immer bestehenden Vertrag ein, aber tief in ihm sagte ein im ziemlich bekannte Stimme etwas anders.

"Das lasse ich nicht zu!" Ciel funkelte den Shinigami an. "Wirst du aber..." Doch Ciel wusste Grells letzte Aussage Schwachsinn war. "Dann scheinst du schlecht zu wissen wenn du vor dir hast!", zischte Ciel. Auf einmal verfärbte sich sein Auge rot und begann zu auf zu leuchten. Grell trat noch einen Schritt zurück. Das durfte doch nicht war sein! Wieso bekam er immer die schwierigen Jobs? Jetzt musste er William sagen, er hatte es nicht geschafft.

Ciel zog seine Augenklappe ab und deckte damit das Vertragszeichen auf. Sebastian zog seine Handschuh aus, die Jack erst jetzt auffielen. Der Butler hielt seine Hand hoch. "Sebastian, schmeiß ihn raus!", befahl Ciel und das Vertragssymbol leuchtete hell auf. "Wie ihr wünscht, Mylord.", erwiderte Sebastian während ging auf die Knie. "Soll ich ihn aus dem Fenster werfen, Herr?" Ciel zuckte mit den Schultern. "Ist mir egal." Sollte Grell doch aus dem Fenster geschmissen werden, dann würde er sich vielleicht endlich nie wieder mit den beiden anlegen und sterben konnte der Shinigami eh nicht.

Grell schaute ängstlich zwischen den beiden Dämon hin und her. "Aber, Sebby-Chan das wirst du doch nicht tun?" Es sollte eigentlich eine Aussage werden, aber es hörte sich mehr nach einer Frage an. "Mit Vergnügen.", antwortete Sebastian sadistisch. Jack blieb die Spuke weg. Wollte Mr Michaelis diesen Mann jetzt ernsthaft aus dem Fenster werfen? Das würde ihn töten. Sebastian hob Grell hoch der jetzt so viel strampeln konnte wie er wollte der Dämon würde ihn nicht loslassen. "NEIN!", schrie Jack, als Sebastian den anderen aus dem Fenster werden wollte. Der Diener drehte sich zu seinem Herren um, der eine Handbewegung machte, die so viel wie 'Stopp' heißen sollte. Jack hatte Angst vor seinem neuen Freund. Tierische Angst. Wieso tat er das? Was war das für ein Mann? Ein Steuereintreiber? Nein. Das glaubte er selbst nicht. Ging es um seine Mutter? Was wollte er von ihm? Anscheinend wussten Ciel und Mr Michaelis was er wollte. Aber wieso waren sie so brutal? "Was ist?", fragte Ciel und drehte sich zum ersten mal zu Jack um. Dieser keuchte auf. Ciel hatte ein rotes leuchtendes Auge und ein anderes in dem ein Symbol war. Trug er deshalb die Augen Klappe? Wegen des Symbols? Ja, das schien irgendwie logisch zu sein.

Jack stolperte zurück und fiel auf den Boden. "Das bringt ihn um!", flüsterte Jack. Ciel lächelte ehrlich. Nicht dämonisch. Nicht aufgesetzt. Ehrlich. "Nein, tut es nicht er ist ein Shinigami. Ein Todes Gott.", gab er zurück. Jack sah geschockt von dem roten Mann zu Ciel und Mr Michaelis. "Ein was?"

Ciel seufzte kurz. " Ein todes Gott... Sebastian entferne unseren unerwünschten Besuch doch bitte auf normale Art und Weise." Sebastian nickte Stumm. Schade eigentlich. Der jüngere Dämon drehte sich nun wieder zu Jack. Er schloß kurz die Augen und sein rotes Auge war wieder Blau. Himmlisch Blau.
 

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A/N: Ich hoffe es waren nicht zu viele Gedanken & zu wenig Handlung...

Danke an alle Kommentareschreiber :) Thx für eure einfach mega süßen und total netten Worte, die mich so motivieren! :), an alle Leser (, die sich die Zeit nehmen das zu lesen! Thx) & alle andern Leute die mich so unterstützen diese Geschichte weiter zu schreiben!! Danke, ihr seit die besten!! <3 :*

Schreibt mir ruhig eure Meinung & so... Ich freu mich über jeden Kommi!! Lioness

Uhh und ich schreib mal wieder viel zu viel, aber das musste ich unbedingt loswerden!

Jack wird eingeweiht (Kapitel 4)

Kapitel 4
 

Jack wird eingeweiht
 

Butler packte den Shinigami und wollte ihn vor die Tür setzten, als es noch einmal klirrte. Wie nicht anders zu erwarten stand dort William Spears. Der berühmt berüchtigte Todesgott. Oder auch weniger berüchtigt, denn so brutal war Will dann auch nicht und auch sonst hatte sich nichts über ihn herum gesprochen. Man wusste, dass es ihn gab, aber berüchtigt war er noch lange noch nicht. Naja berühmt wohl auch nicht, bekannt trifft es höchstwahrscheinlich besser. Berühmt war der Undertaker. Auf jedenfall war er ein Todesgott und der Partner von Grell. Natürlich rein beruflich.

"Was hast du hier zu suchen?", legte Ciel auch gleich fauchend los. "Wer ist das jetzt?", fragte Jack entsetzt. "William!", rief Grell verliebt. Unterdessen bemerkte Jack ganz nebenbei, dass diese Frau oder dieser Mann, was auch immer es jetzt sein sollte, ziemlich flatterhaft war. Erst Sebastian & jetzt schon wieder jemand anderes.

"Grell?" Der schwarzhaarige Todesgott zog seine Augenbraun fragend hoch. "Was ist hier los? Erklär mir das jetzt sofort!", forderte er. "Ähm..." Grell drehte sich an seinen Fingern umher.

"Grell ist hier eingebrochen...", fing Ciel an. Allerdings wurde er von William unterbrochen: "Sie habe ich nicht gefragt!" Williams Verachtung war aus seinem arroganten Ton nicht zu überhören.

Nun schaltete sich Sebastian ein. "Sprich nie wieder so mit meinem Herr, William.", diesmal konnte man Sebastian Verachtung für den Shinigami raushören. Der Dämon hatte die Tonlage des Todesgott perfekt nachgeahmt. Natürlich war es auch William aufgefallen.

Jedoch konnte er nichts entgegen bringen, da er ja angefangen hatte. Außerdem war es nicht besonders ratsam einen Streit mit einem Dämonen vom Zaun zu brechen. "Komm Grell wir gehen!", befahl er. Grell starrte ihn verwundert an, da sie die Seele ja noch nicht mitgenommen hatten. Aber wenn William meinte, würde er nichts sagen. Die beiden verschwanden auf die Art, wie sie gekommen waren. Durchs Fenster.
 

Jack starrte ungläubig zu Ciel. "Wie...", zu mehr war Jack nicht fähig. Das alles war einfach zu viel. Das musste ein Traum sein. Aber wieso träumte er soeteas bizarres? Es gab nur ein Weg das heraus zu finden. Jack sah sich verzweifelt um. Mit dem nächst besten Stuhl stampfte er sich mit voller Kraft auf den Fuß. Ihn durchzuckte ein heißer Schmerz. Aber vielleicht war auch das nur Einbildung. Also musste er weiter machen. Kurz atmete Jack tief durch und war drauf und dran gegen die Wand zu laufen. Ciel war schneller. Der Earl packte Jacks Arm.

"Stop."

"Nein."

"Wieso??", fragte der Dämon. Leicht erröteten seine Wangen. "Ich...", stammelte er. Ciel nickte und zog seine Augenbraun fragend hoch. "Was ist...?"

"I...ich...." Weiter kam Jack wieder nicht, er war nun knallrot und schaute zu Boden.

"Du....?" Wieso tat Jack sich selber weh? Das Handeln des andern war für Ciel völlig unverständlich.

"Jack. Warum tust du dir selber weh...?"

Jack schaute unsicher in Ciels Augen, der ihn immer noch fragend ansah. "Okay.", seufzte er. "Ich wollte wissen, ob ich nur träume...", flüsterte er. Sicher würde sich Ciel jetzt über ihn lustig machen. "Deswegen musst du dir doch nicht weh tun. Das hier ist völlig real. Du träumst nicht Jack...", erklärte er warm. Unterdessen durchzuckte Sebastian ein Stechen. Was war passiert? Dieses Gefühl hatten er noch nie verspürt. Er konnte es sich einfach nicht erklären. Der Dämon riss sich aus seinen Gedanken, woher dieses Komische neue Gefühl kam. Als er sah wie Ciel, Jack warm anlächelte, durchfuhr es ihn erneut. Eifersucht. Aber das waren menschliche Gefühle, denen er sich nie hingeben würde, dass hatte er sich geschworen. Eifersucht. Sebastian wurde klar, dass Ciel ihn menschlich machte. Aber wieso... Wieso war er eifersüchtig? Ciel hatte den anderen Schüler nur angelächelt. Warum? Sebastian wollte es einfach nicht verstehen. Aber irgendwie wusste er es, aber er würde es nie zugeben.

"Aber das kann nicht er sein. Es gibt keine Dämonen oder so... WAS ist überhaupt ein Todesgott?" Jack hatte sich wieder ein wenig gefasst.

"Todes Götter sammeln die Seelen der Menschen ein, die sterben sollen.", erklärte Ciel. Jack musterte ihn ungläubig. Es war schwer zu verstehen. Und noch schwerer zu glauben. "Verarscht du mich?", wollte der Junge wissen. Ciel seuftzte erneut. "Nein."

Vorerst reichten Jack diese Worte.

"Was ist das für eine Beziehung zwischen dir und Mr Michaelis? Er nannte dich 'Herr' und 'Lord'."

Was sollte Ciel jetzt sagen? Diesem Moment war er doch ein wenig sauer auf Sebastian. Sicherlich war es nicht Sebastians Absicht gewesen, sondern nur ein Versehen. Aber Jack hatte es gehört.

"Das liegt daran das ich Lord Phatomhive bin.", erklärte er vorsichtig. "Und wieso wollte Mr Michaelis diesen Mann aus dem Fenster werfen? Und wie ist der da überhaupt hingekommen? Wieso hast du so einen Stern im Auge? Warum leuchtet dein anderes Auge rot?"

Ciel atmete tief durch. "Dieser Mann sammelt die Seelen von Menschen ein, deswegen heißt er Todesgott und er ist unsterblich.", erklärte der Dämon zum zweiten mal. "Deshalb hätte es ihm nicht viel ausgemacht wenn Sebastian ihn aus dem Fenster geworfen hätte und genau aus diesem Grund konnte Grell hier herein gelangen. Das Symbol mit dem Stern in meinem Auge ist das Vertragszeichen von Sebastian und mir." Jack riss die Augen auf und starrte Ciel an. "Sebastian!", forderte Ciel. Sein Butler nickte, er verstand den Earl ohne Worte. Mit Schwung zog er sich den weißen Handschuh von seiner Hand und brachte so das Vertragssymbol auf seiner Hand zum Vorschein.

"Mein anders Auge war rot, weil... Ich ein Dämon bin." Nun war es raus. Ciel hatte es gesagt und konnte es nicht mehr zurück nehmen. "Was?", entfuhr es Jack. Wie versteinert stand dieser da, unfähig sich zu bewegen. "Aber Dämonen existieren nicht.", lachte er. Es war kein fröhliches Lachen, eher ein verzweifeltes.

"Dämonen gibt es. Jeder könnte er einer sein. Der Bäcker bei dem du dein Schulbrot gekauft hast, der Hausmeister der Schule, die nette Frau von nebenan oder auch einer unserer Mitschüler... All das KÖNNTEN Dämonen sein.", versuchte er zu erklären. "sie werden es nicht sein, weil es so viele Dämonen nicht gibt. Aber rein theoretisch könnten sie es sein." Jack erstarrte und dachte an alle Leute die er glaubte gut zu kennen. Konnte einer von ihnen ein Dämon sein. Ein Teufel.

"A-Aber D...Dämonen sssind böse."

"Vielleicht. Vielleicht auch nicht." Ich hatte bis jetzt hunderte von Jahren Zeit, um darüber nach zu denken. Vielleicht sind sie böse. Vielleicht auch nicht. Es kommt darauf an wie du es betrachtest." Ciel lächelte gedrückt.

"Aber Dämonen fressen Seelen... Oder etwa nicht?"

"Doch. Dass tun sie."

"Aber das ist doch böse, dass musst du doch erkennen."

"Weißt du wie Sebastian und ich überlebt haben all die Jahre? Natürlich musste auch ich Seelen fressen.... Auch wenn es mir zu wider war..."

Jack schreckte zurück. "Willst du auch meine Seele fressen?", wollte Jack jämmerlich wissen. Sein Ende. Verraten von einem Mitschüler. Der niemals dafür bestraft werden würde. Weil er ein anders Wesen war übernatürlich. Ein Dämon. Ein Teufel. Er war erstarrt und überlegte fieberhaft, wie er das überleben konnte.

Ciel antwortete ihm: "Nein, natürlich nicht. Ich wollte dir wirklich mit Mathe helfen." Jack glaubte ihm nicht.

"Okay. Setz dich hin und ich werde dir die komplette Geschichte erzählen." Langsam kam in Jacks Körper wieder Bewegung und setzte sich auf den von Sebastian angebotenen Stuhl.

Ciel nahm ebenfalls Platz und begann zu erzählen.

"Ich wurde Ende des 19. Jahrhunderts im viktorianischen Zeitalter als Sohn des Earl Phatomhives, dem Wachhund der englischen Königin geboren. Schon früh wurde ich mit einer Nichte mütterlicher Seite verlobt: Lady Elizabeth (...). Ich habe sie als kleines Kind oft gesehen, wir haben viel gemeinsam im Garten des Ansehens meiner Eltern gespielt. Mir ging es gut, es fehlte mir an nichts, was man mit Geld kaufen konnte, ich hatte Leute, die sich um mich sorgten. Aber vorallem hatte ich meine Eltern, die mich über alles liebten und die ich über alles liebte. Aber an meinem 10. Weihnachtabend wurde unser Haus niedergebrannt und meine Eltern kamen in den Flamen um, ich hingegen würde von einer Organisation entführt. In ihrem 'Hauptquartier' haben sie mich über Wochen hinweg für irgendwelche Rituale ihrer Sekte gefoltert und misshandelt. Jeden Tag habe ich aufs neue zu Gott gebetet er würde mich von dieser Qual befreien. Irgendwann gab ich die Hoffnung auf, ich muss kurz davor gewesen zu sein zu sterben, und flehte die Hölle an mir zu helfen. Zum Glück wurde ich erhört und ein Dämon kam, damit ich einen Vertrag schließen konnte. Er befreite mich von den Qualen. "Bist du sicher, dass du diesem Vertrag eingehen willst? Wer sich einmal vom Himmel abgewandt hat, kann nie wieder durch das Himmelstor schreiten...", ertönte die Stimme des Dämons. "Genug!", entgegnete ich ihm stattdessen. "Ich wünsche den Vertrag abzuschließen..."

Dafür das er mir half an jenen Leuten Rache zu nehmen, die meine Eltern ermordet und mich fast bis in den Tod missbraucht und gequält hatten, bekam er meine Seele versprochen.

Unser Vertragszeichen musste besiegelt werden und das Geschöpf der Hölle sagte mir, je näher das Zeichen des Vertrages am Auge ist des so stärker ist die Bindung zwischen Mensch und Dämon. Also beschloss ich das Auge aus zu wählen. Sebastian, diesen Namen gab ich dem Dämon, der von nun an jeden meiner Befehle folge leisten musste. So wurde er mein Butler.

Ich übernahm alle Pflichten meines Vaters und wurde somit der Geschäftsführer der 'Funtom' Company oder Corporation, wie auch immer... Sie existierte schon damals, zwar war sie definitiv nicht so weit verbreitet und so bekannt, berühmt und beliebt, aber schon damals war sie in England weit verbreitet. Ich übernahm ebenfalls die Pflicht als Wachhund der Königin und begab mich auf den Befehl ihrer Majestät des Öfteren in Lebensgefahr, während ich Serienmörder oder einzelne Mordfälle aufklärte, bei denen die Königin dachte ich würde ein effektiveres Ergebnis liefern. Ich hatte zur damaligen Zeit sogar mit Jack the Ripper Zutun. Auf jeden Fall schafften Sebastian und ich es meine Eltern zu rächen, doch wegen eines andern Vertrages den der junge Lord Alois Trancy mit einem weiteren Dämon schloß, Hannah hieß sie, konnte ich nicht sterben. Zuerst musten sich sein Dämonischer Butler Claude und mein Sebastian um meine Seele kämpfen. Wenn Claude gewann würden Alois und Claude überleben und wenn mein Sebastian gewann würden ich und Sebastian überleben. Alois Seele bekam in diesem Fall Hannah und im Anderen Fall auch, also war es für sie gleich. Sebastian gewann, Claude starb und Hannah bekam Alois Seele und ich wurde zu einem Dämon. Ich wollte durch die Welt ziehen und mir alles mögliche ansehen. Ein letztes mal tanzte ich mit Lizzy, verabschiedete mich von meinem Personal und überließ ihnen mein Grundstück. Die Jahre seitdem habe ich in allen Winkeln der Welt verbraucht und alle paar Jahre das ganze Erbe selbst vererbt."

Jack wusste nicht was er sagen sollte. Im fehlte seine Sprache. Er war völlig unfähig mit Ciel zu reden.

"Das glaube ich jetzt nicht...", flüsterte er nach Minuten langen Schweigen. Ciel lächelte:"Kannst du aber. Und ich werde dir nichts antun!"

"Okay...", meinte Jack langsam. "Ich glaube dir." Auf Ciels Gesicht erschein ein Lächeln, während Sebastian ein Stechen durchzog, dass jedoch diesmal dem Lord nicht entging. Fragend hob er eine Augenbraun, woraufhin der ältere Dämon nur den Kopf schüttelte. Ciel würde später nochmal darauf zurück kommen. Nun wandte er sich wieder Jack zu. "Ach und eine Sache noch... Wir essen nur die Seelen der Menschen, die böses getan haben." Jack grinste. "Das ist gut und könntest du mir Mathe jetzt wirklich nochmal erklären... Wir schreiben doch bald diesen Test..." Ciel nickte. "Mach ich."

Emtionen (Kapitel 5)

Kapitel 5
 

Emotionen

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A/N:Hallo, allerseits, so hier ist das 5. Kapitel. ich hoffe es gefällt euch. Sorry das es so lange her ist seit dem letzten Update, aber ich kann nicht sagen ob ich es in nächster Zeit schneller schaffe. Ich werde es versuchen. Aber ich bin der Meinung: Lieber langsam, als nur hingefetzt. Sonst gefällt es euch wahrscheinlich auch nicht mehr...... Hoffe ihr seit einer Meinung mit mir. Nun denn, dann wünsche ich euch viel Spaß mit dem 5. Kapitel. Lg, Lioness *-*

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"Sebastian?", fragte Ciel vorsichtig, nachdem er Jack verabschiedet hatte. "Was war da gerade los Sebastian?"

Der Butler hatte nicht die geringste Ahnung wie er reagieren sollte, was er sagen sollte. Er atmete durch und setzte seine perfekte Butlermaske auf. Richtig. Maske.

Als ob ihn nichts interessieren würde, immer etwas unterwürfig und manchmal sadistisch. Doch niemals würde er seine Gefühle zeigen. Zeigen was er wirklich fühlte.

Was er noch nicht mal vor sich selbst zugeben wollte. Dennoch er fühlte es, jeden Moment in dem Ciel anfing zu lachen, ihn etwas mit seiner klaren Stimme fragte oder erst recht wenn er nicht in Ciels Nähe war. Wie er ihn mit jeder Faser seines Körper vermisste. Kein anderes Wesen kannte ihn so gut, wie Ciel. Kein anderes Wesen kannte Ciel so gut wie er. Man könnte sie für Brüder halten, für Lehrer und Schüler, für Beste Freunde, für Lebenspartner oder für Geliebte. Doch all das waren sie nicht.

So sehr sich Sebastian nach mehr ersehnte sie waren es nicht.

Liebe. War es das was er empfand? Mit einmal kam ein weiteres für Sebastian unbekanntes Gefühl hoch. Angst. Er spürte es. Er wusste es. All die Jahrhunderte hatte er noch nie etwas derart gefühlt. Immerhin war er ein Dämon. Fast perfekt. Denn für einen Dämonen gab es nur eine Liebe. Es war unmöglich danach nochmal jemanden zu lieben. Die Angst kam in Sebastian hoch. Was, wenn nun dieses eine mal gekommen war?

Ciel sah wie Sebastian seine Maske für Sekunden entglitt. Es waren Sekunden, doch er sah es. Sebastian. Er sah so anders aus. Irgendwas machte ihn fertig. Irgendwas. Doch was? Sein sonst so makelloses Gesicht sah schrecklich aus. Er litt. Es war als würde man eine Wachsschicht von ihm abziehen.

Traurig, angespannt, kaputt. All das konnte Ciel in dem andern Dämonengesicht erkennen.

Entsetzt riss Ciel seine Augen auf.

"Sebastian?", flüsterte er. Sebastian schaute weg und antwortete nicht. "Sebastian." Der ältere Dämon blickte noch immer weg.

"Sebastian." Immer noch keine Reaktion. Was war nur los? Ciel wollte nicht das Sebastian so schaute, auch wenn es ihn selbst überraschte. Vielleicht war der andere in den vielen Jahren, die sie nun schon Seite an Seite verbrachten, wertvoller für ihn geworden, als er zu sagen vermochte. Aber er wollte mit jeder Faser seines Körpers, das Sebastian lächelte. Ihn an lächelte... Fest in seine Augen... Er wusste es. Er wusste es zu genau. Aber er wollte es auf keinen Fall zu geben. Um nichts in der Welt würde er ein Wort zu Sebastian sagen.

Ciel brach seine Gedanken ab. In ihm begann ein Kampf.
 

Er könnte Sebastian den ganzen Tag anschauen.

Nein, konnte er nicht.

Doch.

Nein.

Doch.

Nein.
 

Es war, wie wenn die eine Hälfte von ihm Sebastian über alles liebte und die andere es unter seiner Würde fand: einen Mann zu lieben, seinen Butler zu lieben, einen Dämonenleben zu lieben, Sebastian zu lieben.
 

"Sebastian. Was ist los?", wollte er nun endlich wissen. Doch der angesprochene drehte sich weder um, noch gab er auch nur einen Ton von sich.

"Sebastian. Du weißt ich kann dich zwingen."

Sebastian hasste diese Momente, die Momente in denen er Ciel hoffnungslos ausgeliefert war.

Schwungvoll drehte Sebastian sich um. "Was wollt ihr, mein Herr?", fragte er mit seiner zuckersüßen, demütigen, aufgesetzten Stimme. Erschrocken fuhr der Lord zurück.

"Hör auf damit!", befahl er verzweifelt. Was hatte er falsches getan? Der Butler ließ seine Miene fallen und sah ihn wütend an. "Sebastian?", fragte Ciel zaghaft.

Doch der andere schnaubte, als Antwort nur auf. "Was habe ich falsch gemacht?" Ciel konnte gar nicht aussprechen, wie sehr ihn dieser Ausdruck auf Sebastians Gesicht weh tat. Er war den Tränen nah. Sein Herz zerriss. Von all denen, die er je geliebt hatte waren alle gestorben. Alle. Bis auf Sebastian. Wusste er nicht, dass er das einzige Wesen war, dass ihm was bedeutete? Wusste er das nicht? "Sebastian.", flüsterte er leise. Sehr leise. Geschockt sah Sebastian ihn an. "Was?" Über Ciels Gesicht lief eine Träne. Doch währenddessen überkam den Butler eine Wut. "WIESO WEINST DU? ICH HABE DOCH NICHTS GETAN!! DER EINZIGE DER HIER WEINEN MÜSSTE BIN ICH!", schrie der ältere Dämon. Seine Wut hatte überhand genommen. Ciel wusste selbst nicht wieso er geweint hatte, aber Sebastians Zustand hatte ihm zugesetzt. Sehr zugesetzt.

"I...ich... w-weiß n...nic...ht wieso...o ich... geweint h-hab...", stotterte Ciel. Wobei es schon verwunderlich war, dass Ciel stotterte. So etwas war bisher noch nie vor gekommen. Aber es gibt für alles ein erstes mal.

"Pff. Du weißt es nicht...", meinte Sebastian sarkastisch.

"Nein... Doch... Ich glaube schon..."

"Du glaubst?"

"Ja..."

Auf eine Antwort wartend sah der Butler den Earl an, dieser blickte kurz verlegen zur Seite. "D...Du sahst so traurig aus... So niedergeschlagen...", versuchte er zu erklären. "In Ausreden finden wart ihr schon immer gut."

"Das ist keine Ausrede!!", fauchte Ciel. "Ich werde euch jetzt nicht weiter belästigen, my Lord." Er drehte sich um und ging geradewegs auf die Tür zum Flur zu. "Stopp, Sebastian." Aprupt blieb Sebastian stehen, würdevoll drehte er sich zu Ciel. "Was ist?" Der Lord öffnete seinen Mund wollte anfangen zu reden. Und Schloß ihn wieder. Sebastian sah ihn abwartend an und drehte sich schließlich wieder um. "Stopp!", fauchte Ciel. "Hab ich nicht gesagt du sollst stehen bleiben!" Laut ausatmend blieb der ältere Dämon und wartete. Ciel kämpfte mit sich. Sollte er es wirklich sagen?

Sebastian würde ihn noch mehr verachten, als er es schon tat.

Nicht nachdenken, Ciel mach es einfach, sprach er sich selbst zu. Was hast du gerade zu verlieren?
 

"Du bist die letzte Wesen das mir etwas bedeutet. Ich weiß nicht ob du das weißt, ebenso bin ich mir nicht so sicher, ob du dir im Klaren bist, wie viel du mir bedeutest. Aber das du mich so angemacht hast tat ziemlich weh."

"Ciel... ", wisperte er. "Es ist okay. Ich wollte nur das du das weißt."

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Der nächste Tag brach an. Ciel wurde zärtlich gestreichelt, immer und immer wieder spürte er eine Hand zärtlich über seinen Arm streichen. Normalerweise hätte der Lord denjenigen angeschrien, wer auch immer es war. Aber er verspürte dieses wohlige Gefühl, was er nur in der Nähe seines Butlers fühlen konnte. Vorsichtig öffnete er seine Augenlider, um sich zu versichern, dass es wirklich Sebastian war der dort neben ihm lag. Leicht verschob er seine Kopf und sah in das Gesicht des anderen Dämon. Vorsichtig lächelte Sebastian, ein bisschen verunsichert. Ciel hingegen war sich völlig sicher, er strahlte Sebastian an. Schloß seine Augen erneut und genoss diese Nähe. Er hatte keine Ahnung, warum er aufeinmal Sebastians Nähe suchte. War es wirklich weil Sebastian schon so lange bei ihm war? ... Doch er unterbrach seine Gedankengänge für den Moment wollte erst mal die Nähe zu dem andern genießen. Wohlig seufzte der kleiner auf. Sebastian musste lächeln und nahm die andere Hand um durch die schwarzen Haare seines Schützlings zu streichen. Auch er genoss diesen Augenblick, für jetzt würde er sich erstmal nicht fragen, warum Ciel ihn nicht weggestoßen hatte. Darüber konnte er später lange genung nachdenken. Es verstrichen 5 Minuten, in denen niemand etwas sagte. 10 Minuten, dann in denen sie gegenseitig ihre Nähe genossen. 15 Minuten, in denen beide beschlossen sich keinen Kopf über das 'Warum' zu machen. 20 Minuten, in denen sie sich beide nach einer Ewigkeit wieder etwas geliebt fühlten. 25 Minuten, in denen beiden klar wurde wie sehr sie den andern brauchten.

25 Minuten nicht mehr oder weniger.

So lange lagen sie nun schon da, bis Sebastian, obwohl es ihm widerstrebte, die Stille zu brach. "Herr...", wollte er schon anfangen. Doch wie so oft wurde er unterbrochen.

"Sag meinen Namen."

"Noch einmal."

"Es klang so schön."

"Ich bitte dich, Sebastian."

Sebastians schluckte.

"Ciel....", murmelte er viel zu Leise. Er schluckte ein weiteres Mal.

"Ciel.", wiederholte er mit einem sanften Lächeln. In Ciel breitete sich ein warmes Gefühl aus.

Erneut dauerte es ein paar Minuten bis Sebastian wieder drauf kam, was er ja eigentlich von seinem Jungen Herren wollte. "Wir müssen bald in die Schule."

Der angesprochene nickte und stand auf.

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Nun saßen beide im Auto auf dem Weg zur Schule. "Was war das heute morgen eigentlich für eine Weckmethode?", fragte Ciel interessiert, leicht neckend. Aber es brachte Sebastian in Verlegenheit. "Ähm... Eine Neue?" Seit wann war Sebastian so verunsichert. "Und wie komm ich zu dieser Ehre?", wollte Ciel verschmitzt wissen. "Ähm...nun ja... Ich wollte mich für gestern endschuldigen...", murmelte er. "Ich nehme deine Entschuldigung an.", lächelte Ciel. "Ich werde jetzt nicht danach fragen, aber ich hoffe du erzählst mir irgendwann, was dich so aggressiv gemacht hat. Aber wir haben ja Zeit, nicht?" Ciel erwartete keine Antwort und das wusste Sebastian.

Vor der Schule setzte Sebastian ihn ab und der kleiner Dämon wurde von seinen drei neugewonnen Freunden begrüßt. In der Ersten Stunde hatten sie Unterricht bei Mr Grey. Doch kurz danach trat auch Sebastian aka Mr Michaelis ein. "Sehr verehrte Schüler und Schülerinnen wir haben Ihnen allen eine Ankündigung zu machen."

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Die böse Überraschung (Kapitel 6)

Kapitel 6
 

Die böse Überraschung
 

Gespannt warteten alle auf die Ankündigung der beiden Lehrer. War es etwas schönes? So wie ein Ausflug? Oder eher etwas schlimmes? Hatten sie etwas falsch gemacht? Jeder im Raum hielt die Luft an. Mr Grey räusperte sich. Sah nochmal jeden durch dringlich an, bevor er begann zu sprechen: "Wir machen eine Klassenfahrt!" Alle stießen freudig die Luft aus. Bis auf Ciel, denn dieser wollte keine Klassenfahrt machen oder mit den andern auf irgendwelche komische Wanderungen oder Besichtigungen gehen.

Aber wie es aussah hatte er diesmal keine Wahl. Sebastian würde immerhin auch mitkommen, als Lehrer. Seine bis vorhin noch so gute Laune verschlechterte sich um weiten, was Sebastian natürlich auch mitbekam. Mit einem kleinen Lächeln versuchte er ihn auf zu muntern. Ciel fühlte etwas komisches im Bauch, als würde ihn jemand IN seinem Bauch kitzeln. Was war das? Er zog die Augenbrauen zusammen, konnte aber das kurze Lächeln, dass er Sebastian schenkte, nicht verhindern. Der Dämon lächelte zufrieden und wandte sich wieder dem Rest der Klasse zu.

"Und wo geht die Fahrt hin?", wollte Kayji wissen. Die alles entscheidende Frage. War es nur eine Fahrt in den Nachbarort oder weiter weg. Vielleicht sogar aus Japan hinaus? Ciel spannte sich an. Er hoffte das es eine kurze Klassenfahrt innerhalb Japans war. Dennoch machte sich eine böse Vorahnung in seinem Kopf breit.

Kayji musste die Frage nochmal stellen, damit Mr Grey ihn bei dieser Lautstärke verstand.

"Würden Sie sich jetzt alle beruhigen.", dieser einfache Satz Seitens Sebastian genügte. Der einzige der nichts von der Macht in der Stimme des Dämonen mitbekam, war Ciel. Auf diesen würde Sebastian nie Einfluss haben. Nachdem es nun endlich leise war, wiederholte Kayji seine Frage nochmal: "Ich wollte wissen wo die Klassenfahrt hingeht."

Jeder, eingeschlossen Lord Phantomhive, und das hieß schon etwas, hing jetzt an den Lippen des Lehrers.

Mr Grey schien sein Lage sichtlich zu genießen. Entschloss sich nun dann aber doch die Schüler nicht noch länger warten zu lassen. "Nach London, England."

Für Ciel blieb die Zeit stehen. Sein Herz sackte in seine Hose. Automatisch kniff er seine Augen zusammen, biss seinen Zähne aufeinander und spannte sich an. Nicht London. Überall anders. Nur nicht England.

Sein Tag war gelaufen. Nein die nächsten Wochen waren ruiniert. Monate. Vielleicht Jahre oder sogar noch mehr. London. London hatte immer alles verändert. Was sollte er groß sagen. Natürlich war London seine Heimatstadt oder, wie man besser sagen sollte, sein Geburtsort, denn der Lord hatte seiner Meinung nach keine Heimat. Wenn er einen auswählen müsste, würde er immer den Ort wählen an dem er gerade lebte.

Aber London.... England.... Er wollte nicht dorthin zurück. Sein schlimmster Albtraum.
 

Er hatte dort seine Eltern verloren.

Er war dort misshandelt geworden.

Er hatte dort den Vertrag mit Sebastian geschlossen.

Er hatte dadurch eine Zukunft ruiniert.

Er wäre dort fast mehrere Male gestorben.

Er hatte dort Menschen für Ohms sterben lassen.

Er hatte dort die Menschen, die er mochte, in Gefahr gebracht.

Er war dort zu einem Dämon geworden.

Er hatte das Erbe seiner Eltern dort hinter sich gelassen.

Er hatte dort, die Menschen, die ihm etwas bedeuteten zurück gelassen.
 

Doch für all das gab es keine andere Möglichkeit.
 

Ciel wollte nicht zurück an all die Orte, die ihn an seine Vergangenheit erinnerten.
 

Inzwischen hatte die Klasse wieder angefangen zu brüllen.

Ciel bekam kein einzelnes Wort mit von dem was Mr Grey erzählte. Darum würde Sebastian sich schon kümmern. Den würde er sich eh nochmal vorknöpfen. Wieso hatte er ihm nicht schon vorher etwas erzählt?

Nach London? Wieso ausgerechnet nach London?

Wieso konnten sie nicht innerhalb Japans eine Reise machen?

Wieso nicht nach Amerika? New York? Los Angeles? Miami? Hawaii? Oder ein Land in Europa? Frankreich? Italien? Spanien? Österreich? Schweden? Deutschland? Aber England? Wieso?

Er atmete tief durch. Es war schon so viel passiert. Er hatte schon so viel durchgestanden. Dann würde er nun noch einmal an den Ort des Schreckens zurück kehren können. An jenen Ort, an dem seine Eltern ermordet wurden. An jenem Ort an dem all die Dinge passiert waren, die er am liebsten vergessen wollte.

Er wandte sich wieder Mr Grey zu. Der gerade erklärte, wie sie dort hingelangten.

"Wir werden uns hier vor der Schule treffen und mit einem Bus zum Flughafen fahren. Mit diesem Flugzeug nach Paris fliegen." Fragende Augen in der ganzen Klasse. "Aber Paris liegt in Frankreich. Ich dachte wir fliegen nach London?", wollte Minuzuki wissen. "Immer mit der Geduld. Dort werden wir zwei Nächte übernachten. Und Paris für einen Tag anschauen und anschließend mit dem Zug an die Küste. Nachdem wir uns Calais angesehen haben, werden wir von dort abends mit einer Fähre nach Dover fahren. Das ist ein Küstenort in England. Von dort werden wir mit dem Zug bis nach London fahren."

Ciel gefiel die Fahrt immer weniger. All das was passiert war, musste er nochmal durchmachen.

Von Paris nach Calais und mit der Fähre nach England...
 

Er hatte Angst.

Zum ersten Mal seit er den Vertrag mit Sebastian besiegelt hatte, musste er zugeben, dass er Angst hatte.

Denn vor all dem könnte Sebastian ihn nicht beschützen.

Er schloss die Augen... Er wusste früher oder später würde er in London landen. Oder die Schule verlassen, aber das würde zu viel Aufsehen erregen. Eine andere Möglichkeit wäre sich krank zu melden, aber sicher müsste Sebastian dann allein mit fahren, weil das in seinem Vertrag mit der Schule stand und so weiter. Es war sicherlich nicht das beste eine Woche allein zu bleiben. Sicher er war jetzt auch ein Dämon und Sebastian hatte ihm schon die ein oder andern Tricks gezeigt und ihm vor allem beigebracht wie er seine Kräfte einsetzten konnte. Dennoch war er nicht so erfahren und sie hatten viele Feinde.

Feinde mit mehr Erfahrung, Skrupel und mehr Verbündeten.

Auf einmal kamen in ihm ein paar Worte hoch. "Du bist unser Mittel, kleiner Ciel. Wenn wir dich haben, können wir Sebastian endlich besiegen. Und dann, kleiner. Dann wird seine Macht unsere sein." Diese Worte kamen immer und immer wieder. Ciel schaffte es sie nicht zu vergessen. Immer wenn er in solch einer Lage war, wo er überlegte sich für eine längere Zeit von dem älteren zu trennen, kamen sie wieder. Solange Sebastian da war, hatte er keine Angst vor irgendwelchen düsteren Gestalten, aber wenn er weg war... fing das Grauen an.

Für den Moment schaffte er es seine Erinnerung an jenen Vorfall weg zu drängen und sich auf Sebastian zu konzentrieren, der ihn besorgt ansah.

"Wir geben euch nun den Elternbrief für eure Eltern.", schallte Mr Greys Stimmte in seinem Kopf wieder. Darauf hin gingen die beide Lehrer rum und teilten den Zettel aus. Auch vor Ciel legte Sebastian einen ab. Kurz Strich Sebastians Hand seine. Es durchzuckte ihn. Warum zur Hölle fühlte sich jede Berührung mit Sebastian so gut an?

"Nun denn...", begann Mr Grey wieder, da nun alle einen Zettel haben. "Da ihr nun den Ablauf der Reise kennen. Bitte ich euch auf die zweite Seite des Elternbriefes zu sehen. Dort stehen die Kosten für diese Reise. Das Flugticket, so wie die Fahrt mit Fähre und auch die jeweiligen Hotels sind nicht ganz günstig, berechnet das ein. Deshalb ist der Preis verhältnismäßig niedrig."

Ciel brauchte sich nicht anschauen, wie viel es kostete. In seinen tiefen Taschen wäre es nichts. Es würde ihm noch nicht mal auffallen, dass es fehlte.

Erst jetzt sah er zu Jack, dieser schien nicht gerade glücklich. Er starrte wie gebannt auf den Preis. Ciel sah auf die zweite Seite. Das ging ja noch... Er drehte sich wieder zu Jack. Was hatte er nur? Konnte er den Preis nicht bezahlen?

Er atmete tief durch. "Jack?", wollte er wissen. Sein Freund drehte sich nicht zu ihm. Zeigte noch nichtmal das winzigste Anzeichen, dass er ihn gehört hatte. "Jack?", fragte er wieder. Doch erneut reagierte Jack nicht. Fragend sah er zu Kayji. Dieser sah einfühlsam zu Jack. Ciel zog die Augenbraue nach oben, wie um zu fragen was los sei. Kayji formte mit seinen Lippen ein 'später', was Ciel reichte.

"Darf ich wieder um eure Aufmerksamkeit bitten?", wollte Mr Grey wissen. "Also Mr Michaelis und ich werden euch begleiten, wie ihr euch vielleicht schon gedacht habt. Noch etwas diese Fahrt sind keine Ferien. Es ist etwas gelockerter Unterricht, aber wir werden am Ende ausführlich darüber reden. Wie ich gehört habt, werdet ihr in Japanisch eine Erzählung darüber schreiben." Die Klasse stöhnte. "Und auch wir werden in Englisch dieses Thema genauestens bearbeiten.", sprach Sebastian weiter. "Also behaltet das im Hinterkopf. Das ALLES was euch da erzählt wird, alles was ihr erfahrt wichtig ist. Ist das klar?" Die Klasse nickte. "Für diejenigen, die nicht mitfahren werden wir eine Lösung finden, dass sie sich auch noch am Unterricht beteiligen können.", sprach nun wieder Mr Grey.

"Noch etwas, diese Fahrt ist ein Privileg. Uns wurde zum Beispiel der Hinflug nach Paris und die Zugfahrt nach Dover, so wie zahlreiche Museums Besuche in London gesponsert. All das wurde natürlich bei euren Kosten abgezogen."

Er sah sich in der Klasse um. "Hat noch jemand Fragen?" Minuzuki meldete sich. "Wie kommen wir zu diesem Privileg?", wollte sie wissen. "Die Anzahl Schüler in euer Klasse plus zwei Lehrer passt genau.", erklärte Mr Grey. "Aber wenn nun einer nicht mit kann? Verfällt dann nicht das Ticket?", fragte ein Junge, dessen Name Ciel nicht kannte. "Das muss man immer in Kauf nehmen.", lächelte Sebastian zur Antwort. Keiner meldete sich mehr. "So da nun anscheinend alle Fragen beantwortet sind. Fangen wir mit dem Unterricht an. Euere heutige Aufgabe ist es auf einer Welt Karte die wir euch aushändigen werden, unsere Route ein zuzeichnen. Beachtet bitte das ein Zug nicht den Flugweg nimmt usw. Solange werdet ihr für die Aufgabe nicht brauchen. Ab jetzt 15 Minuten." Das Rascheln fing. "Noch was!", rief Sebastian. "Ihr werdet in zweier Teams arbeiten." Ciel wandte sich Jack zu. Nach ganzen 15 Minuten, in denen sie nicht sehr viel geredet hatten. Eigentlich nur wenig Worte über die Route, die sie einzeichnen sollten, brachten sie das Blatt nach vorne.

"Als zweite Aufgabe werden wir nun jedem von euch eine Pariser Sehenswürdigkeit aushändigen. Und ein Team darf eine Route durch Paris erstellen und all die Sehenswürdigkeiten verbinden. Und wie wir dort hinkommen. Zu Fuß oder mit der Metro. Bedenkt bitte das wir nur einen halb Tage da sind. Diesem Team wird Mr Michaelis noch mehr Informationen geben. All die andern recherchieren über ihre Sehenswürdigkeit. Im Internet oder auf den Zetteln die wir Ihnen geben. Nur das wichtigste Bitte, so dass ihr uns vor Ort darüber Informieren könnt. Daraus wird eine Note. Die Hälfte schriftlich die andere praktisch dort. Alles verstanden? Dann los geht's!"

Auf in den Kampf!

All die Mädchen wollten unbedingt den Eiffelturm haben. Letztendlich losten sie aus. Wie hätte es nicht anders kommen können. Ciel und Jack waren das Koordinationsteam.

So endete sie mit einer riesigen Karte von Paris und dem Metroplan und dem der ganzen Busse.

"Am besten wir zeichnen erstmal alle Sehenswürdigkeiten ein..."

Natürlich wurden sie diese Stunde nicht fertig, genau wie alle andern. Dafür hatten sie noch die nächste Stunde Zeit.

Doch was hatte Jack nur? Ciel schien sich ernsthafte Sorgen zumachen, was mit seinem Freund los war und für den Moment vergaß er seine eigenen Ängste. Jack hatte auch während der gemeinsamen Gruppenarbeit nicht viel geredet. Hoffentlich erzählte ihm bald jemand was mit Jack los war...

Gefühlsausbrüche (Kapitel 7)

Kapitel 7
 

Gefühlsausbrüche
 

"Jack!", riss Ciel seinen Freund zurück. "Was?", fauchte dieser nun. Seine Augen funkelten seinen Freund böse an, damit dieser ihn in Ruhe ließ. Doch dieser wäre davor auch nicht zurück geschreckt, wenn er noch ein Mensch wäre. "Wieso läufst du vor mir weg?", fragte Ciel angespannt. "Ich muss dir gar nichts sagen!", entgegnete der andere und startete den nächsten Versuch dem Dämonen zu entkommen. Doch der Lord ließ nicht locker. "Ich will wissen was los ist.", zischte er verärgert. Er konnte sich gerade noch beherrschen nicht seine machtvolle Dämonenstimme zu benutzen, denn dann wäre Jack gezwungen ihm zu antworten. So gern er es auch wissen wollte, diese Kraft würde er nicht an seinem Freund benutzen. Jack's Blick veränderte sich augenblicklich. Er glitt in die Leere auf der anderen Seite des Ganges und blieb dort hängen. Seine Augen wendeten sich nicht von diesem Punkt ab und starrten abwesend weiter. "Jack?", Ciels Stimme war schon viel sanfter. "Ich dachte wir sind Freunde. Warum sagst du mir nicht was los ist?" Jack wandte sich nicht zu Ciel, tonlos fragte er nur: "Würde ein Freund mich so packen und gegen die Wand drücken?" Erschrocken ließ Ciel den anderen los. Jack hatte Recht. So etwas tat man nicht als Freund. "E-Es t...tut mir leid....", hauchte der Dämon erschrocken und voller Angst Jack würde ihn nun hassen. Woher kam diese Angst? "Weißt du in all den Jahren hatte ich... nie... einen richtigen... wirklichen... F-Freu...nd... Die ganze Zeit hatte ich... nur Sebastian..." Ciel sackte zusammen und sein Stimme wurde immer brüchiger. "U-und bei dem b...bin i-ich mir nicht... sicher ob er... ... mich mag... Weißt du... er ist immer da... immer für mich da.. Seit meinem zehnten Lebensjahr... Über die Jahrhunderte hinweg... Aber er... ist..." Ciel entwich eine Träne. "...wegen..." Und noch eine Träne tropfte sein Gesicht hinunter. "...Vertrag an m-mich gebunden..." Ciel sackte zu Boden. Seinen Kopf legte er in seinen Schoß. "Ohne ihn... wäre i...ich... ein n-niemand, wenn ich überhaupt leben würde.... Aber ich weiß nicht ob... er sich wirklich... um mich sorgt... Oder eigentlich weiß ich, dass..." Ciel schluchzte auf. "...dass er es nicht würde..." Jack bückte sich zu ihm runter. Nach einigen Momenten des Schweigens, sagte Jack mit etwas trauriger Stimme:"Ich kann dir leider auch nicht viel weiter helfen..." Ciel nickte. "Ich weiß." Natürlich konnte Jack das nicht. Sebastian war ein Dämon. Jack kannte sich in diesem Bereich nicht aus. Selbst Ciel tat es nicht wirklich, es gab viele Dinge, die er nach all diesen Jahren noch immer nicht wusste.

Er wandte sich wieder Jack zu. "Aber ich sorge mich um dich." Dieser setzte sich neben Ciel und legte ihm kurz seinen Arm auf den Rücken. "Ich sorge mich um dich.", wiederholte Ciel die Worte für sich.

Genau diese Szene bekam Sebastian Michaelis mit. Er sah wie Jack sich erst neben SEINEN weinenden Ciel setzte, dann seinen Arm auf dessen Rücken legte und ihm nun zu flüsterte: "Ich sorge mich um dich." In dem Dämon schäumte die Wut auf. Wie konnte es dieses Balg wagen seinem Ciel an zufassen und ihm solche Worte zärtlich zu wispern? Der ältere Dämon hatte Lust etwas zu zerschmettern, gerne auch Jack. Ciel zur Liebe würde er sich allerdings zurück halten. Die nächsten Sätze brachten ihn definitiv zum Überkochen. "Ich mich auch um dich.", hörte er Ciels verweinte Stimme. Für Sebastian war es unerträglich. In ihm zerbrach etwas, was er glaubte gar nicht mehr zu besitzen. Ciel hatte sich niemals eingestanden, dass er sich um jemanden sorgte. Niemals. Nicht vor seiner Verlobten, nicht vor seiner Dienerschaft, nicht vor den anderen Leute, die sich sehr wohl offen um ihn kümmerten und ihm das auch klar machten und letzt endlich auch nicht vor ihm. In all den Jahrhunderten. Kein einziges Mal. Sicher es gab Anzeichen dafür. Aber die Worte hatte er nie benutzt. Und jetzt tat er es bei diesem Menschenjungen?

Obwohl Seabstian sich so sehr danach sehnte und es so sehr brauchte.

In all der ganzen Zeit war es nicht mehr Ciels Seele gewesen die er begehrt hatte sondern sein Herz. Er wollte Ciel gehören und er wollte das Ciel ihm gehörte.
 

Aber... ... es... sollte ... und .... d... durfte ... nicht.... Ciel war unschuldig... so unschuldig... rein... Seine Seele.... sie war so... klar... unbeschmutzt... erfüllt von dem edlen blau... und Sebastian... war das exakte Gegenteil... Seine Seele war... beschmutzt... mit Blut getränkt... umgeben von Dunkelheit...
 

"Durchatmen.", sprach er sich selber zu. Er wusste das er damit leben musste. Wenn Ciel diesen Menschen... begehrte,.... wenn ... er für ihn... L-Lie...be empfand... Sebastian musste hier weg. So schnell es ging rannte er zurück in das Klassenzimmer, aus dem er gerade gekommen war.

Bevor er Ciel kennenlernt und mit ihm einen Vertrag schloss, hatte er nie Schwäche gezeigt. Niemand konnte ihm was. Niemand wagte es ihn in Frage zu stellen. Auch kein übermenschliches Wesen. Doch seit... er mit Ciel den Vertrag geschlossen hatte. Seitdem hatte er des öfteren Schwäche gezeigt und er wusste das ein Aufstand sich anbannte. Vielleicht war bald das Ende gekommen. Vielleicht war bald sein Ende gekommen. Vielleicht wäre Ciel sein Untergang. Vielleicht wäre Ciel der erste der ihn bezwingen konnte. Vielleicht.
 

Sebastian wusste, dass er so nicht hier bleiben konnte. Nicht in Ciels Nähe.
 

Ciel hingegen fühlte sich etwas wohler. "Ich sorge mich auch um dich." Er musste es Jack sagen. Er wusste das er es noch nie jemanden gesagt hatte. Für sich gedacht hatte er sich es schon. Gesagt jedoch hatte er es nicht. Vorallem Sebastian hätte diese Worte verdient. Wie oft schon hatte sich dieser rührselig in der beiden gemeinsamen Dämonenleben um ihn gekümmert. Jedes Mal hatte Ciel es hingenommen. Sicher ihr Verhältnis hatte sich geändert. Aber... Heute Morgen. Er hatte sich so gut gefühlt. Es war alles was er gebraucht hatte. Der andere Dämon hatte es ihm gegeben... Liebe. Es war ein Ansatz. Aber es hatte ihm fürs Erste gereicht. Allein die kleinen Berührungen lösten so große Emotionen in ihm aus.

"Weil du mir dein Geheimnis erzählt hast...", begründete Jack. "Erzähle ich dir was mit mir los ist." Ciel hatte sich von seinen Gedanken abgewandt und Jack zu. "Danke.", lächelte er. Ehrlich. Bis jetzt hatte er nur Sebastian so angesehen. Ach Seb-... Stop Ciel! Wenn du so weiter machst endest du noch wie Grell.

Er musste sich dazu zwingen nicht mehr an Sebastian zu denken. Warum waren die Gedanken an seinen Butler auf einmal so intensiv? CIEL!, fuhr er sich selber an.

"Tut mir leid. Ich bin ziemlich abwesend momentan.", antwortete er auf Jacks fragenden Blick. "Ist schon okay.", lächelte dieser. "Also willst du es wissen?", fragte sein Freund nochmal nach. "Ja...", antwortete der Dämon. "Sehr gerne." Jack setzte sich nochmal anders hin. Wechselte die Position und schaute wieder auf die andere Seite. "Ich bin in einer eigentlich relative glücklichen Familie aufgewachsen. Ich war Einzelkind. Doch eines Tages..." Jack unterbrach sich. Es tat weh darüber zu reden. Schon solange hatte er kein Wort mehr drüber verloren. Der alleinige Gedanke schmerzte ihn.

"Doch eines Tages saß meine Mutter weinend auf dem Sofa. Ihre Wange war blutrot angeschwollen. An ihren Handgelenken waren mehrere Blutergüsse..."

Er stoppte die Beschreibung, er konnte nicht weiter reden.

Die Erinnerungen überfluteten ihn. Jede einzelne war grausam. Seine Mutter... Seine Mommy... sie war soo stark gewesen...

"Erst im Nachhinein kann ich sagen, was passiert ist. Sie wurde vergewaltigt."

Oftmals hatte dieses Event in seinen Träumen verfolgt. Und noch immer wollten sie nicht stoppen. Während er zuschauen musste, wie seine Mutter vergewaltig wurde, konnte er sich nicht von der Stelle bewegen. So sehr er sich danach sehnte ihr zu helfen, er konnte nicht dazwischen gehen. So sehr schreien wollte, die Worte verließen seinen Mund nicht. Ciel hatte gemerkt, wie Jack von schlechten Erinnerungen überrannt wurde und drückte seine Hand. "Jack...", flüsterte er. Sein Freund krallte seine Finger in Ciels Hand. "Deiner Mutter geht es besser...", wagte er wispern, auch wenn er nicht mit Sicherheit wusste, ob dem so sei, hatte er das Gefühl, Jack würde diese Worte brauchen. Jack riss sich aus seinen grauenvollen Albtraum-Erinnerungen. Ciel hatte Recht, seiner Mutter ging es besser. Er raffte sich zusammen und erzählte weiter:

"Und weißt du was? Mein Vater hat sie geschlagen. Anstatt sie zu trösten und ihr weiter zu helfen, hat er ihr noch mehr weh getan." Tränen liefen nun, wie vorher über Ciels Gesicht, über Jacks. "...Meine Mutter war am Ende.", schluchzte er.

Er versuchte angestrengt die Bilder von dem damaligen Zustand seiner Mutter zu verdrängen, allerdings funktionierte es nicht ganz.

"Ich wusste damals zwar nicht wirklich was passiert war, aber ich wusste das mein Vater der 'Böse' war. Als ich seinen Blick sah, habe ich Angst bekommen. Damals habe ich gedacht, er hätte ihr das angetan, was nicht ganz stimmte. Ich zog sie also von ihm weg, in einen andere Raum. Im Nebenzimmer packten wir die wichtigsten Sachen in Rucksäcke und flohen vor meinem Vater. Wir hatten nur das was wir eingepackt hatten. Und so zogen wir zu meiner Oma. Sie nahm uns glücklicherweise auf. Meine Mutter und ich sind ihr wirklich dankbar dafür. Ohne sie hätten wir kein Dach über den Kopf. Ohne sie... "Jack brach ab. Die Tränen liefen ihm übers Gesicht. "Meine Mutter ist noch immer total schwach." Jacks Gesicht war Tränen überströmt. "Sie gibt sich die Schuld daran das wir so wenig Geld haben." "... Dass... äh... tut mir leid..", murmelte Ciel. Er wusste schlichtweg nicht, was zu sagen war. Ob es taktvoll war... oder... nicht...

"Also ist das der Grund wieso du nicht mitkommst?", wollte er wissen. Jack nickte. "Einerseits fehlt uns das Geld, andererseits muss ich mich um meine Mutter und Oma kümmern." Ciel bewunderte den Jungen. Ciel fehlten die Worte. Er hatte absolut keine Ahnung wie er Jack helfen konnte. "Darf ich heute mal mit zu dir kommen...?", wagte es Ciel nach einigen Momenten zu fragen. "Wenn du willst...", erwiderte Jack. "... E-Es ist nicht besonders... schön... bei uns... So wie bei dir..." Ciel legte den Arm auf Jack's Rücken. "Es kann überall sehr schön sein. Es kommt auf die Menschen drauf an die dort leben, denn das verleiht der Wohnung die Herzlichkeit. Ich wette deine Wohnung ist auf ihre Art wunderschön.", erklärte Ciel und machte seinem Freund ein wenig Mut.

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A/N: Da bin ich wieder! :D Diesmal gab es ein paar mehr Einblicke in die Gedanken und Gefühle von Ciele und Sebastian (und natürlich auch Jack, um denn nicht zu vergessen). Nächstes Mal gibt es wahrscheinlich ein bisschen mehr Handlung. Vorallem kommen ein paar neue Figuren... Aber gut... Das ist das nächste Kapitel.... Hoffe ihr freut euch schon... :)))
 

Nehmt das Kapitel als neu Jahres Geschenk... An alle meine Leser: a Happy New Year <33 ich hoffe es hat euch gefallen :) ich freue mich über jeden Kommentar, gern auch konstruktive Kritik und jedes Favo... Danke an all die jenigen, die das hier lesen...

Ich geh dann mal weiter feiern... Frohes Neues... Alles Liebe Lioness

Ein untypischer Tag (Kapitel 8)

Kapitel 8
 

Ein untypischer Tag
 

Sebastian musste hier weg. Raus. Weg von Ciel. Seine Gefühle überrannten ihn.

"Frau Direktorin. Es tut mir unsäglich leid, aber ich muss mich entschuldigen. Ich fühle mich in meiner derzeitigen gesundheitlichen Lage nicht mehr fähig einen vernünftigen Unterricht zu halten.", die Worte verließen ungehalten seinen Mund. Er hätte es auch noch höflicher ausdrücken können. Sein ganzes Dämonenleben hatte er gelernt auf alle möglichen Weisen zu reden. "Gehen sie ruhig, Mr Michaelis.", meinte sie bemüht ebenso fein zu reden, was Sebastian mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm, als er sich wegdrehte.
 

"Komm Jack lass uns zurück in Klassenzimmer gehen. Wir haben jetzt Englisch bei Sebastian.", seufzte Ciel. Am liebsten würde er sich nun verkriechen, so würde er nicht Sebastian begegnen. Denn dann würde er zweifelsfrei mit seinen Gefühlen konfrontiert, über die er sich selbst noch nicht einmal im Klaren war.

"Warte lass uns noch kurz ins Bad gehen. Dann können wir unsere Tränen trocknen." Die beiden machten sich fertig und gingen zurück zu ihren Klassenzimmern.

Doch anstatt das Sebastian den Raum betrat, kam ein anderer Lehrer durch die Tür geschneit. "Auf die Plätze!", donnerte dieser, wesentlich genervt.

"Da Mr Michaelis krank ist," Ciel erstarrte. Sebastian war NIE krank. Er war ein Dämon und Dämonen wurden nicht krank. War etwas passiert? Und wenn ja, WAS war passiert?

Bitte, lass es ihm gut gehen, betete er. Warte, ermahnte er sich selbst. Wieso machte er sich schon wieder Sorgen? Wieso war Sebastian ihm auf einmal so wichtig? Oder war er es schon solange gewesen nur Ciel hatte davon nichts mitbekommen? Und seit wann betete er?

Er hatte sich von Gott abgewandt. Er betete nicht mehr. Er war Gott egal. Aber für Sebastian... STOP CIEL!, fuhr er sich selber an. Er wurde wirklich noch wie Grell.
 

"...muss ich euch jetzt unterrichten.", brachte der Lehrer gepresst hervor. Die Klasse murrte kurz. Was hatte dieser Lehrer nur? "Was los ist?", fragte der Lehrer theatralisch. Die Schüler nickten leicht, etwas verwirrt warum dieser so dramatisch mit den Händen durch die Luft wedelte. "In dieser ach so wertvollen Zeit, wo ich bei euch Vertretungslehrer spielen darf und meine kostbare Zeit verschwende könnte ich so manch andere Dinge tun.", beantwortete der komische Vogel vor der Tafel, die ungefragte Frage.

Die Reaktionen fielen verschieden aus, aber die meisten konnten diesen Lehrer nicht mehr Ernst nehmen.

Ciel unterdessen erinnerte sich nun wieder daran, warum der Lehrer ihm bekannt vorkam. Er erinnerte ihn an Aleister Chamber.

Es war lange her seit Ciel ihn das letzte Mal gesehen hatte. Damals in Londons High Society. Bei der Hamlet Aufführung, wo Ciel selbst den Prinzen von Dänemark gespielt hatte. Er erinnerte sich gut an die Aufführung. An Soma, der ständig auf die Bühne eilen wollte. An Agni der seinen Prinzen aufhalten hatte müssen. An Elizabeth, die in einem Kostüm hatte auftreten müssen, das absolut nicht süß war. An Grell der mit voller Elan geschauspielert hatte.

Und natürlich an Sebastian. An ihr Duell und wie sie improvisiert das Ende auf Wunsch des Publikum zum Guten verändert hatten.

All diese Momente. Er hielt sie tief in seinem Herzen fest.
 

Unerwartet riss die nächste Frage den Lord aus seinen Gedanken. "Wie heißen Sie eigentlich?", wurde der Lehrer gefragt. Ciel blickte auf. Mit einem gleichgültigen Blick musterte er den neuen Lehrer. Er war das Gegenteil von Sebastian, zumindest was den Kleidungsstil betraf, da der Lehrer ausschließlich weiß trug.

"Mr Chamber, mein Liebe.", flötete der Lehrer dem Mädchen zu, das diese Frage gestellt hatte.

Ciel hielt seinen Atem an. NEIN! Wie war das schon wieder möglich? Wieso geschahen heute reiheweise unmögliche Sachen? Erst war Sebastian krank und jetzt das....
 

"Nein. Das ist nicht möglich...", wisperte Ciel leise. Unterdessen flogen Mr Chambers Augen über die Klasse und blieben immer wieder an Ciel hängen. Er blinzelte ein paar mal, drehte sich ganz weg, nur um sich wieder um zu drehen. Erneut musterte er den jungen Grafen. "Was zur Hölle...", entfuhr es ihm, zu leise für menschliches Gehör. Aber nicht zu leise für Ciel. Scharf atmete er ein. Konnte es sein? Das Aleister Chamber auch ein Dämon war?

Oder vielleicht noch schlimmer und der Lehrer war ein Engel. Nein, dass konnte nicht stimmen.

Wenn er ein Engel war, würde er weitere rufen und mit ihnen zusammen versuchen Ciels Da-sein zerstören?

Wo war Sebastian wenn man ihn brauchte?

Mittlerweile war auch dem Rest der Klassen aufgefallen, das Mr. Chamber Ciel musterte. Fragende Blicke wurde Ciel von allen Seiten zugeworfen. Genervt stöhnte der junge Earl auf. Wieso musste er immer er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen? Nach den etlichen Jahren, die er nun schon lebte, hatte er es irgendwann satt.
 

Er war so vieles satt. Aber vor allem die Einsamkeit.
 

Auch wenn er all die Jahre seit seiner Verwandlung in einen Dämon beinahe jeden Tag an Sebastians Seite verbracht hatte, fühlte er sich einsam.

Verlassen. Abgestoßen.

Und das was er sich am meisten ersehnte, was er sich noch nicht mal eingestehen wollte, würde niemals eintreffen. Niemals. Nicht in diesem Jahrhundert und auch nicht im nächsten.
 

"Darf ich dich etwas fragen?", kam Mr. Chamber auf den Lord zu. Dieser nickte zur Antwort kurz.

"Wie ist ihr Name?"

Gespannt ruhten die Augen des Vertretungslehrer auf ihm.

"Ciel Phatomhive, Sir."

Die Augen des Mannes weiteten sich und sein Mund öffnete sich leicht.

"Ciel? Phatomhive? Earl Ciel Phatomhive?", fragte er vollkommen aus der Fassung gebracht.

"Ich bin sehr interessiert an dem englischen Königshaus und den Adelsgeschlechtern des Landes. - Es gibt viele Gerüchte über das Haus Phatomhive, wissen Sie..."

Ciel verzog mitleidig sein Gesicht. Wenn er eines hasste, dann war es über seine Familie zu sprechen.

Sei es, wie sehr er die Phatomhives mit Schande befleckt hatte oder wie das Haus Phantomhive untergegangen war.

Es schmerzte, mehr nicht.

Er hatte alles für seine Eltern gegeben und er würde es wieder tun.

Dennoch... der Gedanke schmerzte ihn... sehr... immer wieder aufs neue...

"Ich habe gehört das die Familie Phatomhive ihre Erben schon seit mehreren Jahrhunderten alle Ciel nennen.", lächelte der Lehrer breit. Er sah aus wie ein kleines Kind, dass mit seinem Wissen prahlen wollte, fand Ciel. "Da haben sie recht Mr. Chamber." Dieser nickte nur.

Gedanken verloren starrte der Lehrer durch den Raum, auf die Wand hinter Ciel. Bis er auf einmal ausprobierte, wie sich der Name der Phatomhive-Erben am besten anhörte.

"Ciel... Ciiiel... Cieeeel... Ciellll... Ciel... Mh... Ciel...", wiederholte Aleister Chamber öfter seinen Namen auf verschiedene Art und Weisen. Nach einer Weile kam er zum Entschluss, wie sich der Name am besten anhörte.

Neugierig wandte sich der Lehrer, dessen Blick vorher abgeschweift war, wieder an seinen Schüler.

"Mein Namenspatron und Vorfahre, müsste einen deiner Ahnen gekannt haben...", himmelte er voller Elan, während sich Ciel völlig fehl am Platz fühlte. Aus der Klasse hörte sich leises Gekicher. Er hingegen konnte ein genervtes Stöhnen beinahe nicht zurück halten.
 

"Okay...", begann der Lehrer und drehte sich von Ciel weg.

"...dann wenden wir uns nun wieder der Englisch Vertretungsstunde zu."

Vorne an der Tafel angekommen, sah er über die Klasse hinweg. "Da ich ja leider keine Ahnung hab, wo ihr in Englisch seid, hatte ich eine Idee. Wir werden ein bisschen etwas über englische Adelshäuser lernen... Da wir hier einen echten Phatomhive sitzen haben... Werden wir damit anfangen..."

"Wo soll ich anfangen?", fragte Ciel etwas genervt, was er noch nicht verbergen zu versuchte.

"Kommen Sie doch erstmal nach vorne und stellen sich hier hin."

Der Lehrer winkte ihn zur Tafel und deutete neben sich.

"Fangen Sie doch bei Ciel dem ersten an." Das fehlte ihm gerade noch. Von all seinen Leben sollte er mit jenem anfangen, dass ihm a meisten Schmerzen bereitete.

"Ciel der erste, war der erste Phatomhive mit dem Namen Ciel. Er lebte zur Zeit von Jack dem Ripper, also im 19. Jahrhundert. Als er gerade mal 10 Jahre alt war, brannte das Anwesen der Phatomhives komplett ab. Seine Eltern kamen in dem Feuer um und er galt als vermisst. Es gab damals Gerüchte, dass er entführt wurde, nachweisen konnte man das jedenfalls nicht. Jedoch kehrte er zurück und übernahm sowie die Funtom Company als auch den Titel als Earl. Ebenso übernahm er alle Pflichten seines Vaters, als Earls. Allerdings nahm das Schicksal des jungen Lords eine Wendung, nachdem er erneut beim großen Brand in London verscholl und abermals zurückkehrte. Jedoch starb er im Alter von 13 Jahren. Die Ursachen sind bis heute unklar. Unter ihm machte die Funtom Company einen riesen Fortschritt, er war allerdings auch der letzte Lord, der in London wohnte. Nachdem die schwangere Witwe angeblich das Land verlassen hatte, kehrte kein Phatomhive bis jetzt dorthin zurück."

In Wahrheit war Lizzy natürlich nicht schwanger... Und verheiratet waren die beiden auch nicht. Aber CIEL hatte dafür gesorgt, dass es in allen heute bekannten Aufzeichnungen so und nicht anders stand.
 

"Den Titel hat meine Famille aber bis jetzt noch inne. Wenn wir dort auf Klassenfahrt hinfahren werde ich der zweite Ciel Phatomhive sein der jemals Englischen Boden betreten hat.", beendet Ciel seinen Vortrag und ging ohne ein weiteres Wort auf seinen Platz.

Denn Rest der Stunde ließ Mr. Chamber ihn in Ruhe, wofür Ciel ihm sehr dankbar war.
 

Nach Schulschluss trafen Jack und Ciel sich vor dem Schulgebäude. "Ich schreib Sebastian kurz ne Nachricht, dass ich zu dir gehe.", meinte Ciel und kramte sein Smart-phone raus.
 

» Gehe heute zu Jack nach der Schule. Ich nehm ein Taxi für den Rückweg, brauchst nicht vorbei kommen. Hoffe dir geht's gut. Mach mir ein wenig Sorgen...

Ruh dich aus, damit es dir wieder gut geht! Einen kranken Butler kann ich nicht gebrauchen.

Ciel «
 

Obwohl es untypisch für Ciel war, schrieb er dennoch, Sebastian solle sich ausruhen, da er sich sich riesige Sorgen machte.

Mit dem Bus fuhren sie immer weiter aus Tokyo raus. Wenn Ciel ehrlich war, war er bis jetzt erst zweimal mit einem Bus gefahren. Einmal in Südamerika und das zweite mal in Neuseeland. Der Bus brachte sie in ein Armenviertel. Ciel hatte schon viel schlimmere gesehen, während seiner Zeit in London, dennoch war es schrecklich.

Vor allem da er wusste, dass Jack hier lebte.

Leichter Nebel lag in der Luft. Viele Menschen saßen auf der Straße, unter ihnen mehrere die rauchten. Der Earl war sich sicher, dass manche davon Drogen nahmen. Es lag irgendwie in der Luft.

Der Straßenlaternen waren kaputt, man sah nur gelegentlich ein sehr altes Auto an der Ecke stehen. "Sicher nicht das was du gewöhnt bist, was?", meinte Jack. Ciel schüttelte den Kopf. "Ich war in London öfters in ähnlichen Stadtteilen unterwegs, wenn du verstehst was ich meine..." Jack nickte traurig. Aufeinmal verspürte Ciel das Verlangen seinen Freund zu trösten, so legte er vorsichtig seine Hand auf Jacks Schulter. "Wir müssen noch ein bisschen gehen...", wisperte dieser leise und Ciel nickte zur Antwort nur. Sie gingen an die 15 bis 20 Minuten bis sie vor einem alten Reihenhaus ankamen. Die gelbe Farbe bläterte an manchen Stellen Der Hauswand ab. Das ein oder andere weiße Fenster sah so aus, als ließe es sich nicht so leicht öffnen, manche waren sogar mit Papier abgeklebt, weil sie Risse hatten. Die Haustür war abgenutzt, wies Kratzer auf, die Türklinge schien bald abzufallen und das Türschloß brachte nicht fiel.

"Das ist es...", meinte Jack mit belegter Stimme. Er öffnete die Tür mit einem lauten Knarren. "Ich bin zuhause!", brüllte er nach oben. Ciel atmete durch. Nun würde er sehen, wie Jack lebte.

Jack, sein Freund.
 

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A/N: Hoffe es hat euch gefallen, Lioness

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Alte und überraschende Bekanntschaften (Kapitel 9)

Kapitel 9
 

Alte und überraschende Bekanntschaften
 

Die Treppe knarrte unter jedem Schritt den die beiden machten.

"Jack?", hörte der Dämon eine Stimme rufen. Als sie in der ersten Etage ankamen, sah der Earl auch schon, wem die Stimme gehörte. Eine alte Frau saß in einem Schaukelstuhl, vor einem großen Kamin. "Hallo, Großmutter...", bergüßte Jack sie. "Ich habe jemand mitgebracht. Ein Junge aus meiner Klasse, ein guter Freund von mir. Sein Name ist Ciel." Ihre Augen öffneten sich schlagartig. Ciel?

Ciel trat vor die alte Dame und verbeugte sich, wie es für Japan typisch als Begrüßung war. "Guten Tag, Frau Ashes..."

Die alte Dame, schaukelte einmal nach vorne und nach hinten und musterte den Lord, dabei gründlichst. "Du siehst aus als hättest du viel Geld...", motzte sie.

"Großmutter...", fuhr Jack aufgebracht dazwischen. "Ich mag Leute mit dem Namen Ciel nicht!" Ciel verzog sein Gesicht und verhinderte so sein dämonisches Grinsen. "Tut mir leid, Madame. Aber ich kann meinen Namen leider nicht ändern.", gab er höflich zu verstehen. "Selbst deine Manieren sind die eines reichen Erbens...", schnauzte sie. "Großm-...", setzte ihr Enkel an, doch sie unterbrach ihn. "Bring diesen Jungen augenblicklich wieder raus!" Jack sah die schockiert an. "Großmutter, bitte. Er ist mein Freund...", flehte Jack hilflos. Doch seine Großmutter patzte nur zurück. "Ach, hat er dich bestochen... Warum ist er hier? Wolltest du ihm zeigen, wie ach soo schlecht es dir geht? Damit er dir mehr Geld gibt? ... " Jack drehte sich zu Ciel, gerade als er seinem Freund erklären wollte, dass seine Großmutter ziemlich verbittert war, sah er Ciels höllisches Grinsen. Was wurde hier gespielt?

"Ach Lilith...", grinste Ciel. "Du bist älter geworden... " Der Dämon war langsam auf die alte Dame zu gelaufen und stand nun direkt vor hier. "Und ihr kein bisschen gealtert, Lord Phatomhive...", lächelte sie. Jack blinzelte einmal, zweimal, dreimal und selbst nach dem vierten mal saß seine Großmutter noch lachend in ihrem Schaukelstuhl. Er hatte sie noch nie lachen gesehen. Nie. Warum jetzt? Was hatte das alles mit Ciel zutun? Wusste sie, dass Ciel ein Dämon war?

"G...Gro...ß...m-utter....", wisperte Jack und Ciel hörte es natürlich. Er drehte sich schwungvoll um. Mit einer Handbewegung winkte er seinen Freund zu sich. "Deine Großmutter ist eine alte Bekannte von mir." Lilith Ashes nickte fröhlich. "Ciel, mein Lieber... Was hast du die Zeit gemacht? Ach ich bin froh dich noch einmal sehen zu dürfen, bevor ich diese Welt verlasse und ihn endlich wieder sehe." Jack verstand nichts von dem was die beiden redeten.

"Was ich in der Zeit gemacht habe? Naja ich habe 7 Jahre in Südafrika verbracht, 8 Peru, dann 6 in der Schweiz, 12 Jahre in Neuseeland und letztendlich 4 Jahre Kanada.

Jetzt bin ich wieder in Japan und ebenfalls froh, dich wieder zu sehen.", gab Ciel zur Antwort. "Lass uns an den Tisch setzen. Jack, hol Lord Phatomhive doch bitte etwas zu trinken." Jack nickte und sah fragend zu Ciel. "Was möchtest du gerne haben, Ciel?" Der gefragte lächelte entschuldigend. "Ähm.. Wasser..."

"Wo hast du eigentlich Sebastian gelassen?", fragte Lilth an Ciel gewandt. Der angesprochene lachte leise. "Naja... Ich denke er ist Zuhause...", erwiderte er. "All die Jahre ist er dir überall hin gefolgt, über die ganze Welt hinweg und jetzt ist er Zuhause?", wollte sie etwas schockiert wissen. Ciel lächelte leicht... "Soll ich ihn rufen? Dann kannst du auch ihn nochmal sehen?" Eigentlich wäre es ein guter Vorwand Sebastian an seine Seite zu befehlen.

Lilith lächelte: "Es wäre mir ein Vergnügen ihn nochmal zu sehen..."

Der Dämon ging in sich. "Sebastian!", befahl er während er an seinen Butler dachte. Es kam jedoch keine Antwort. Auch nach einem erneuten Versuch meldete sich der ältere Dämon nicht. "SEBASTIAN!!", schrie er fast per Gedankenübertragung. Es kam noch immer nichts. "Da ist irgendwas faul!!", flüsterte Ciel ein wenig beängstigt. Hoffentlich war Sebastian nichts passiert. "Meldet er sich nicht? Das ist tatsächlich merkwürdig...", bemerkte die alte Lady. "Am besten siehst du mal nach... Du kannst ja morgen nochmal wiederkommen... Dann ist Anne vielleicht auch da." Ciel nickte gedankenverloren. "Soll ich dich noch zurück bringen?", bot Jack an. Der Earl schüttelte den Kopf. "Nein, ich werde auf anderem Weg zurückkehren, aber danke Jack." Er nickte beiden zum Abschied lächelnd zu, doch seine Besorgnis verblasste nicht. Lilith schmunzelte, es war nicht das erste Mal dass sie sah, wie Ciel um seinen Diener besorgt war. Er hatte schon früher oft bekümmert geschaut, wenn Sebastian was passiert war, oftmals nebenbei nach ihm gefragt oder sich nach seinem befinden erkundigt. Doch heute war das erste Mal das er es so offensichtlich zeigte.

"Bis morgen. Ich werde auf jeden fall nochmal vorbei kommen. Vielleicht so... um halb drei? Passt das?", wollte Ciel wissen. "Natürlich komm wann du willst. Du bist immer bei uns willkommen, Ciel. Und Sebatian natürlich auch!" Der Lord nickte noch einmal, winkte und schon war er weg. Aus der Tür, durch die Straßen auf und davon, um schnellst möglich zu Sebastian zukommen. Es war nicht weit von Lilith's Haus entfernt, da nahm er seine wahre Dämonengestalt an. Aus seinem Rücken ragten riesige schwarze Flügel, wie die eines Engels nur eben nicht in weiß. Sein Gesicht nahm seine vollkommene Gestalt an, die eines Erwachsenen so um die 25. Ciels Augen glühten rot, wie Feuer. Was er für ein Dämon war? Niemand konnte das sagen. Er hatte nicht wie andere etwas von einem Tier oder von einem natürlichen Element. Das einzige was an ihm nicht an einen wunderschönen Menschen erinnerte, waren seine prächtigen schwarzen Flügel und die beiden flammenden Augen.

In rasender Geschwindigkeit eilte er durch die langen Straßen zurück in Tokyos Innenstadt. Bis zu seinem Haus hin. Kein Mensch konnte ihn erkennen, er war bloß ein Windzug. Doch leider beherbergte die Stadt nicht nur Menschen.

Er lief das Haus an der Hauswand hoch, ähnlich wie Sebastian damals an dem Big Ben in London.

Zum Glück war das Fenster noch zersprungen, da Grell ihnen ja gestern einen überraschenden Besuch abgestattet hatte.

Die Szene die er nun sah, verschreckte ihn ein wenig. Zwölf fremde Dämonen standen in seinem Wohnzimmer und Sebastian ihnen gegenüber. "Wo ist der Junge?", fauchte einer gerade.
 

Du hast schon viel erlebt Ciel, da werden dich diese Dämonen auch nicht einkriegen, sprach der Lord sich selber zu, zeig ihnen was du kannst!
 

"Sucht ihr nach mir?", fragte er arrogant. Es fühlte sich unheimlich gut an mal wieder mit seiner rauen, lauten, mächtigen Dämonenstimme zu reden. "Herr?", hörte Sebastian Stimme, der eindeutig noch in seiner menschlichen Gestalt war.

"Ja, genau dich haben wir gesucht, Frischfleisch.", provozierte der Mann. Doch Ciel ging nicht drauf ein. Stattdessen lächelte er stumpf. "Ach, darf ich dann fragen. Wieso ihr auf Sebastian losgeht und nicht auf mich?" Der Provokateur und Anführer, so schien es, schrie ungeduldig: "Fasst ihn!"

So jetzt zahlt sich mein elendiges Training mit Sebastian vielleicht mal aus, dachte Ciel. Sebastian zu befehlen, die Dämon zu erledigen, kam ihm in diesem Moment gar nicht in den Sinne. Er wollte zeigen was ER konnte. Er wollte sich selbst beweisen. Zeigen, dass er nicht Sebastian immer alle Arbeit machen lassen tat oder sogar auf sie angewiesen war. Noch nie hatte er solche Gedanken, während der Zeit die er nun schon lebte gehabt. Nie. Warum änderte sich all das schlagartig? Warum?

Der erste Dämon kam rasend auf ihn zu und Ciel vergaß alles. All seine Gedanken, die er gerade noch gedachte hatte. Alles was jetzt zählte war, die Dämonen auszuschalten.

Er wich den Schlägen des Dämons perfekt aus, der andere schlug mit seinen geballten Fäusten jedes mal ins Leere.

"Awwr...", fauchte sein Gegner und wollte sich mit seinem ganzen Körper auf ihn stürzten, doch er fiel hoffnungslos auf den Boden. Schlug seinen Kopf auf, für eine gewisse Zeit wäre er außer Gefecht, doch Ciel wusste nicht für wie lange. Lange konnte er jedoch nicht überlegen, denn der nächste Dämon kam auf ihn zu.

Die erste Regel in Sebastian's Training war gewesen, seine Dämonenkraft immer nur zu benutzen, wenn es wirklich nötig war, sonst wäre der eigene Körper zu ausgepowert.

Ausweichen war die eine Methode, doch wie konnte er den andern verletzten ohne seine Kräfte zu aktivieren? Zudem zog der andere noch einen Dolch. Dolch, dass war das Stichwort. Er drehte sich um, über dem Kamin, müsste noch einer liegen. Er hob sein Bein und trat zu. Dann rannte er so schnell es ging zu dem Kamin. Mit dem Dolch in der Hand wehrte er geschickt jeden Schlag ab und stach zu. Doch anderes als andere Dolche konnte dieser auch Dämonen verletzten. Ohne großes Mühe schaltete Ciel einen nach dem anderen aus. Es kam ihm nur zu gelegen, als zwei Dämonen von beiden Seiten auf ihn zu stürzten und somit denn anderen verletzten, da Ciel einen Sprung nach hinten gemacht hatte.

Nachdem jetzt schon fünf Dämonen auf dem Boden lagen, vier durch seine Dolch-Attacken, verblieben noch acht. Dabei hatte er noch nicht von seinen Dämonenfähigkeiten Gebrauch gemacht, weder Sebastian befohlen sie um zu legen.

Doch der nächste Dämon schlug ihm seinen Dolch aus der Hand. Er hatte zu lange über seinen Triumph nach gedacht.

Der Dämon rannte mit erhobener Waffe geradewegs auf ihn zu. Jetzt könnte er Sebastian befehlen seinen gegenüber zu erledigen, denn ohne Befehl würde er ihn wohl sterben lassen.

Für Sebastian war er doch nur ein Belastung, jemand dessen Befehl er ausführen MUSSTE.

Jemand, der ihn rum kommandieren konnte, wie er wollte.

Jemand auf den er bedingungslos hören musste.

Jemand, den er lieber tot als lebendig sah.

Sebastian würde wahrscheinlich ein Fest feiern, weil er ihn los war und damit wieder frei war. Über Ciels Gesicht lief eine Träne er sackte in sich zusammen. Auf einmal war all sein Selbstbewusstsein weg und die Trauer, die er so lange in sich verschlossen hatte, kam zum Vorschein. Immer mehr Tränen verließen seine Augen.

Er gab es ja zu. Zu seinen Lebzeiten war oft mehr als ätzend zu Sebastian gewesen. Aber Sebastian war einer der wichtigsten Lebewesen in seinem Leben, nein das wichtigste. Zweifellos.

Er brauchte Sebastian.
 

Der gegnerische Dämon war zwar etwas verwirrt über das plötzliche Zusammensinken seines Gegenübers, letztendlich stoppen tat es ihn aber nicht. So raste die Schwertspitze weiter auf den Lord zu.

Ciel schloss die Augen. Gerade war er noch voller Elan, doch jetzt. Eigentlich wollte er nicht sterben. Er wollte noch so wichtige Sachen zu Sebastian sagen, sich entschuldigen, Anne, Lilith und Jack wiedersehen und sollte er sterben, dann nicht durch irgendeinen Dämon. Sollte er sterben, dann wollte er durch sein eigenes Schwert oder Sebastian's zu Tode kommen. Noch eine Träne lief über sein vollkommenes Dämonengesicht.

Vielleicht aber war es längst Zeit für ihn zu gehen. Er sah zu Sebastian rüber, der immer noch hinter den Dämonen stand. Der Lord sah den perplexen Ausdruck auf dem Gesicht seines Dieners, schenkte diesem aber keine weitere Aufmerksamkeit. Er brachte ein Lächeln über die Lippen, dass einzig und allein für Sebastian gedacht war. Im nächsten Moment schloss er die Augen und drehte sich dem Schwert zu.

Geschockt keuchte Sebastian auf. Was hatte sein Herr vor? Er riss die Augen auf. Wollte der Earl wirklich sterben, dass würde er niemals zulassen. Egal, wie eklig Ciel war, ob er ihn verhöhnte, erniedrigte oder Sebastian auf den kleineren sauer war, er würde Ciel nicht sterben lassen. Er fand es nicht toll, was Ciel ihm manchmal angetan hatte, aber ihn deshalb sterben lassen? Dafür war ihm Ciel zu wichtig. Er würde ihn beschützen, auch wenn Ciel jemand anderes lieben sollte und keine Gefühle für ihn an hatte. Dann sollte es so sein. Ciel glücklich zu sehen war viel mehr wert.

Die Schwertspitze kam dem Oberkörper des Lords immer näher. Näher. Näher. Und näher. Nur noch wenige Zentimeter trennten das Schwert und Ciel's Burst.

Jeden Augenblick würde das Schwert sich durch den Körper des Dämonen bohren, danach würde dieser noch mehr in sich zusammen sinken.

Der Lord war sich sicher das dies sein Ende war, er wollte noch nicht gehen. Aber manchmal kommt der Tod früher als gedacht. Es tut mir leid, Lilith, Anne und Jack, dafür das ich euch nicht wieder sehen werde und mich nicht verabschieden kann.

Doch seine letzten Gedanken widmet er nur Sebastian... Aber all das was er Sebastian sagen wollte, wurde von einer Erkenntnis zu Nichte gemacht.

Nach den Jahrhunderten, die er mit Sebastian zusammen verbracht hatte, erkannte er genau ihn diesem Moment etwas... Wichtiger als alles andere zuvor. Es traf ihn wie der Schlag. Nun wusste Ciel nun endlich warum er Sebastian nicht mehr gehen lassen konnte. Warum er Sebastian brauchte. In jener Nacht dem Tode geweiht machte er die größte Erkenntnis seines Lebens.
 

Er liebte Sebastian. Mehr als alles andere.
 

Er schloss die Augen und lächelt, immerhin hatte er geliebt. Er wusste, wie es sich anfühlte jemanden zu lieben. Und so näherte sich die Spitze des Dolches immer mehr seiner Brust an. Er würde sterben. Der Dolch raste mit mit enormer Geschwindigkeit auf ihn zu.

Gerade als Ciel dachte es wäre aus mit ihm.

Klirrte es laut, das Schwert traf auf einen Löffel. Auf einen Esslöffel.

So viel Kraft der Dämon auch Aufwand, es war zu wenig, der Butler war stärker.

"Ich würde es sehr bevorzugen, wenn ihr meinen Herren nicht anrührt.", lächelte er ironisch. Der andere hob seine Klinge nur um sie gleich wieder zu senken, nur um wieder von Sebastian's Löffel gestoppt zu werden. "Soll ich mich eventuell noch genauer ausdrücken?", wollte er gereizt wissen. "Keine Manieren... Naja, die kann man euch ja noch ganz schnell beibringen." Er lachte gefährlich auf.

"My Lord...", wandte er sich an seinen Herren. "Ja?", hauchte Ciel leise. "Bitte schließt eure Augen. Bitte gewährt mir diese eine Bitte und lasst eure wundervollen Augen geschlossen, junger Herr...", bat er mit gesenkten Kopf. Ciel nickte und schloss seine Augen. Der Earl war noch immer zu durcheinander von dem was gerade passiert war.

Sebastian hatte ihn gerettet?

Sebastian hatte ihn nicht sterben lassen?

Er hatte ihn ohne Befehl beschützt?

Sebastian fand seine Augen wundervoll?

Ciel hörte ein Flattern oder Zischen, es klang als würde etwas durch die Luft wirbeln. Der jüngere würde seine Augen jedoch nicht öffnen. Er würde Sebastian vertrauen.

"Ich werde an eueren Beispiel zeigen, was ich mit den Leuten mache, die meinen Herren etwas antun...", lachte Sebastian, so wie ein Psychopath. Einerseits machte diese Seite von Sebastian ihm Angst, andererseits faszinierte sie ihn.
 

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A/N: So ich hab mich lange nicht mehr gemeldet, das Kapitel ist etwas länger :))) hoffentlich sind nicht zu viele Rechtschreibfehler enthalten.. hoffe es gefällt euch, Lioness

danke für alle favos und Kommentare!! *-* bis bald dann mit einem neuen Kapitel

Für immer ein Geheimnis (Kapitel 10)

Kapitel 10
 

Für immer ein Geheimnis
 

"Wieso hast du mich gerettet?", flüsterte Ciel. "Wieso?" Es war nicht die einzige Frage, die durch seinen

Kopf ging, aber die wichtigste. Sebastian lächelte. "Ihr seid mein Herr.", waren die einzigen Worte, die über seine Lippen kamen. Der jüngere war keinesfalls befriedigt mit den Worten des andern. Lange sah er Sebastian traurig an.

Sah der ältere wirklich nichts anders als einen Herren in ihm? Hatte er nicht zufällig Gefühle für ihn? Nein. Bestimmt nicht. Er hatte sich oft so arrogant verhalten, Sebastian herum gescheucht und gedemütigt. Wie sollte man so Gefühle entwickeln? Außerdem sah er aus, wie ein 13-Jähriger. Selbst wenn Sebastian Gefühle hätte, würde er sie bestimmt verleugenen, weil er sich pädophil vorkam. Es war hoffnungslos.

An diesem Abend war Ciel schweigend ins Bett gegangen, hatte aber die ganze Nacht wach gelegen. In der Schule hatte er ebenfalls wenig geredet. Nur an dem Projekt hatte er mit Jack fleißig weiter gearbeitet. Nun war es Nachmittag kurz vor drei und der Lord war mit seinem Butler auf dem Weg zu seinen alten Bekannten. Die Tür wurde von einem strahlenden Jack geöffnet, der die beiden rein winkte. "Hallo Lilith... Oh, Anne, du bist heute also auch da!", meinte der jüngere Dämon und auf sein Gesicht schlich sich ein leichtes Lächeln, dass sich dort seit dem letzten Abend nicht hatte blicken lassen. "Lord Phatomhive, ihr habt euch kein bisschen verändert." Leider, dachte Ciel. Wäre ich ein wenig älter könnte ich Sebastian gefallen. Wieso verhielt er sich eigentlich durchgehend wie Grell? Ach richtig, weil er ja wie der andere Gefühle für einen gewissen Dämon hatte. Und sehr Ciel es nicht zugeben wollte, er hatte gerade ziemlich viel mit dem Todesgott gemeinsam.

Dennoch lächelte er Anne weiter an und ließ sich seine Gedanken nicht anmerken. "Kann ich leider nicht von dir behaupten... Wunderschön bist du dennoch...", gab der Lord zurück. Die junge Frau errötete und sah schüchtern auf den Boden, was dem jüngeren Dämon leicht lachen ließ. "Heute hat Sebastian mich allerdings begleitetet.", er drehte sich ein wenig um und deutete auf seinen Butler der dort im Schatten stand. "Sebastian...", rief Anne und man konnte Freude mit schwingen hören, was Ciel so gar nicht gefiel. Mochte sie Sebastian? Mochte Sebastian sie? War sie sein Typ?

"Ms Ashes...", erwiderte Sebastian in seiner gewohnten Tonlage. Der Lord konnte keine übermäßige Freude raus hören, was für die beiden als "Paar" sprechen würde. Aber anderseits der ältere würde es sicher schaffen das zu verbergen. Nachdem der Butler sich verbeugt hatte, war sein Blick wieder auf Ciel gerichtet. Wieso sieht er mich so an, fragte sich der junge Herr. Wollte Sebastian ihn etwas fragen? Wollte er wo möglicherweise um die Hand von Anne anhalten? In Ciels Kopf machten sich die größten Fantasien breit.

Lilith, die den verzweifelten Blick von Ciel bemerkt hatte, musste erst schmunzeln, bevor sie beschloss dem Grafen zu helfen. "Jack und Anne würdet ihr so lieb sein und den Tisch decken?" Die beiden nickten. Mit einem enttäuschten Blick drehte sich auch Anne um und folgte ihrem Sohn. "Ich werde schauen, ob alles so gemacht wird, wie es euch recht ist, mein Herr.", meinte Sebastian und wollte ihn gerade aufhalten, als Lilith ihn aufhielt. Es gefiel dem Dämon so gar nicht, dass sein Butler den beiden gefolgt war und nun noch mehr Zeit allein mit Anne verbrachte. Sicher er mochte Anne, aber Sebastian war ihm dann doch wichtiger.

"Ciel?", riss seine alte Freundin den Earl aus den Gedanken. Dieser schüttelte kurz den Kopf, wie als wolle er seine Gedanken abschütteln, bevor er sich der älteren Dame zu wand. "Bist du dir deiner Gefühle bewusst?", fragte sie. Fragend hob der Lord seine Augenbraun hoch. "Deine Gefühle für Sebastian... Sie gehen doch über das freundschaftliche hinaus, nicht?" Ciel erstarrte. War es so offensichtlich? Hatte sein Butler es schon bemerkt?

Lilith konnte über den geschockten Gesichtsausdruck in Ciel's Gesicht nur lachen. Früher hatte er sich nie etwas anmerken lassen. "Du hast dich verändert, Ciel.", sagte sie sanft. Der angesprochene hatte das Gefühl ihre Worte würden im Raum nachhallen. "So sehr?", wollte er mit belegter Stimme wissen. "Das ist nichts schlechtes... Zumindest habe ich es nicht in dieser Hinsicht gemeint...", erklärte sie. "Es ist also so offensichtlich...", hauchte Ciel in den Raum, er hätte nie gedacht es würde jemand anders heraus finden. Vor allem nicht so schnell, er hatte es erst gestern für sich selbst

zugegeben und nun wurde er schon von andern damit konfrontiert. Der Dämon war dafür einfach noch nicht wirklich bereit. Es war als hätte man ihn ins kalte Wasser geschmissen.

"Um ehrlich zu sein mir ist es schon damals aufgefallen. Natürlich habe ich dich nicht darauf angesprochen. Du warst noch nicht bereit dafür. Was auch immer ich gesagt hätte, am Ende hätte ich es vielleicht sogar noch schlimmer gemacht und du hättest nicht einfach deine Gefühle für Sebastian verleugnet. Aber du hast dich verändert ich denke du bist jetzt bereit zumindest nur für dich selbst deine Gefühle zu akzeptieren. Und irgendwann, glaub mir Ciel, wird der Zeitpunkt kommen, da bist bereit den nächsten Schritt zu gehen. Vielleicht ist es ja ein Schritt auf Sebastian zu. Wann auch immer die Zeit kommt, wenn du bereit bist, kann niemand wissen. Vielleicht schon morgen... Vielleicht erst in einem Jahrtausend..." Lilith lächelte und Ciel fiel einmal mehr auf, wie begabt sie mit ihren Worten umgehen konnte.

" Aber für den Moment würd es mein dunkles Geheimnis bleiben, dass ich nur mit dir teile. Ich bin mir noch nicht voll und ganz meinen Gefühlen und deren Ausmaß bewusst. Aber eins weiß ich, so sehr die Tatsache, dass ich Lord Phantomhive bin, ich liebe ihn." Endlich war es raus, er hatte es wirklich gesagt. Gesagt, was die letzten Jahrhunderte ihn der Luft schwebte. Es hatte lange gedauert bis Ciel sich verliebt hatte, um Längen länger als die Lebenszeit, die einem Menschen blieb. Stück für Stück waren seine Gefühle mehr geworden und erst jetzt wagte er es aus zu sprechen. Es hatte seine Zeit gebraucht, aber besser jetzt als nie.
 

Nach einiger Zeit Schweigen wechselte Lilith das Thema. "Ich hab gehört ihr macht eine Klassenfahrt nach London.", meinte die Lady. Ciel nickte und natürlich sah Lilith das der Lord hin und her zwischen Freude und Angst war. "Ich will Jack diese Fahrt unbedingt bezahlen, aber er will es nicht annehmen. Selbst als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk nicht.", erzählte sie. Ciel hörte seiner alten Freundin aufmerksam zu. "Ach deshalb war er so traurig neulich...", flüstertest mehr zu sich selber. "Kannst du ihn vielleicht überreden? Auch wenn ich denke du wirst wenig Erfolg haben, also nicht das ich an deiner Kompetenz zweifle, aber Jack ist wirklich dickköpfig bei diesem Thema..." Sie seufzte auf und sah fragend zu Ciel. "Ich könnte ihm einen Job in meiner Firma besorgen... Dann könnte er sich ein bisschen Geld dazu verdienen. Ich kann ihn verstehen, dass er nicht eine zu große Last sein will... Auch wenn ich natürlich weiß, dass er das für dich nicht ist... Du musst mir nur sagen, was er gut kann.", schlug der Lord vor. "Das ist eine wirklich gute Idee.", antwortete Lilith begeistert. "Was ist eine wirklich gute Idee?", wollte Jack neugierig wissen, als er mit einem Tablet Kekse dein Raum betrat. "Ciel wollte dir einen Job in seiner Firma besorgen, so dass du einen Teil des Geldes für die Fahrt selbst bezahlen kannst." Jack ließ beinah das Tablet fallen, so überrascht war er. "Das würdest du für mich tun?", fragte er noch immer leicht geschockt. Ciel nickte zur Antwort einfach nur.

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Die Wochen vergingen und die Fahrt nach London rückte näher. Für Ciel und Sebastian war es einigermaßen normal weiter gegangen. Zumindest hatte sich ihre Beziehung nicht wirklich geändert, jedoch war beiden aufgefallen, dass ihre Berührungen länger anhielten, der Blickkontakt von Auge zu Auge von beiden Seiten intensiver wurde und ihre Unterhaltungen immer tiefgründiger und vertrauter. Ciel mochte vielleicht noch nicht dazu bereit für Sebastian seine wahren Gefühle zu enthüllen, allerdings war ihm nun vollkommen klar, dass Sebastian ein wichtiger Teil seines Lebens war, wenn nicht sogar der wichtigste. Außerdem fühlte er sich endlich ein wenig wohler, wo nun jemand von seinem Geheimnis wusste und vor allem, da er sich endlich dieses komischen Gefühl in seiner Magengegend erklären konnte. Allein diese Umstände an sich, entspannten den Earl. Was ihn allerdings beunruhigte war die Klassenfahrt. Sein persönlicher Albtraum.

Ich hab mich wirklich von Gott abgewandt und nun kann mich selbst Sebastian, der mich sonst vor allem beschützen konnte, nicht retten, dachte Ciel und lächelte ironisch in sich hinein.

Selbst Jack schien sich nun auf die Fahrt zu freuen und so war Ciel der einzige der alles andere als begeistert war.

Jack war nun in Ciel's Firma angestellt, als Ciel's Sekretär. Ciel erklärte ihm Taktiken Geschäftspartner für sich zu gewinnen, den höchstmöglichen Profit aus einer Angelegenheit zu schlagen und so weiter und so fort. Dinge die Jack nie irgendwo lernen konnten. Ciel war der Meister in seinem Werk, immerhin machte er diese Arbeit schon Jahrhunderte lang, und wusste so genau, was er machen musste. Manchmal schien es so als könnte er die Gesichter der andern lesen, aber es war nur einfach so, dass er so viel gesehen hatte. Im Berufsalltag benötigten Sebastian und Ciel nicht mal ein Wort miteinander zu sprechen. Sie waren mehr als nur eingespielt und es war allen, die etwas mit Ciel zu tun hatten, klar, dass was auch immer Sebastian tat, es in Ciels Sinn war.
 

Die Freundschaft zwischen Jack und Ciel wuchs. Und Sebastian? Obwohl er sich seine Gefühle nicht im geringsten anmerken ließ, war er eifersüchtig. Sehr eifersüchtig.

Aber vielleicht war es besser so, dachte er sich immer wieder. Liebe zwischen Dämonen war gefährlich. Vor allem bei ihm. Ihm, Sebastian. Ciel war viel zu unschuldig für ihn. Selbst als Dämon blieb seine Seele rein und verlor nicht an Glanz. Die ganze Hölle hatte ihn damals für verrückt erklärt, als er den Rufen des Menschenjungen in dessen Welt folgte. Doch er hatte dem Klang nicht wiederstehen können. Noch weniger hatten andere Dämonen verstanden, warum er die Seele des Jungen nicht sofort an sich gerissen hatte. Nein, stattdessen hatte er auch noch einen Vertrag geschlossen. Und gegen den Glauben aller hatte er den Vertrag nicht einfach gebrochen, wovon der Junge noch nicht mal ahnte, dass es möglich war. Sebastian war all die Jahre an der Seite des Menschen geblieben. Auch wenn dieser ihn zutiefst gedemütigt hatte. Stets hatte er die Befehle des jungen Lords ausgeführt, ohne wenn und aber. Was auch immer es war das Ciel von Sebastian verlangte, er tat es. Andere Dämonen hatten ihn ausgelacht, natürlich nur hinter seinem Rücken. Trotzdem wusste er davon und dennoch tat er nichts. Er ließ es über sich geschehen, ohne den Grund zu kennen.

Der Dämon kehrte kein einziges mal zurück in die Hölle, nahm sich keine Seelen mehr und veränderte sich so sehr, dass alle dachten, er wäre nicht mehr der gefährliche Dämon, denn sie alle fürchteten. Doch sie hatten sich getäuscht und Sebastian machte ihnen das nur all zu deutlich. Auch nachdem Ciel zum Dämon geworden war blieb er. Er hätte es gekonnt. Sebastian kannte durchaus Wege den Vertrag zu brechen, auch wenn sein Vertragspartner ein Dämon war, aber er tat es nicht. All die Jahre hatte er sich gefragt, warum er so handelte. Er hatte sich die ganze Zeit mit Ausreden belogen. Auch wenn er tief in seinem inneren den wahren Grund seit er die klare Stimme des jungen Lords das erste mal gehört hatte, kannte, hatte er es verdrängt, tief in ihm versteckt, sich selbst belogen.
 

Doch nun nach all den Jahren, war es als hätte er den Grund tief aus ihm selbst aus gegraben.

Es war als, wäre er nach solange Zeit endlich bereit, seine Gefühle nicht länger zu verleugnen.
 

Dennoch würde es für immer sein Geheimnis bleiben, denn Sebastian wusste, dass nur ein Wort ihre Beziehung zerstören könnte.

Ein Wort war genug.

Ein Wort.

Und alles wäre vorbei.

Alles.

Wirklich alles.

Deshalb hatte Sebastian all seine Gefühle verleugnet, denn sonst würde er Ciel verlieren.

Nie wieder könnte er den andern ansehen.

Nie wieder die Augen des andern auf ihm spüren.

Nie wieder seinen Namen aussprechen.

Nie wieder seinen Namen hören.

Nie wieder Ciels Auge aufleuchten sehen, dass ihm zeigte wem die Seele des Earls Seele gehörte.

Nie wieder an Ciels Seite stehen.

Nie wieder.

Und die Gedanken waren für Sebastian pure Folter.

Es tat weh.

Noch mehr, als Ciel mit jemanden andern zu sehen.

Denn in diesem Fall konnte er Ciel wenigstens noch sehen.

Wenigstens das.

Und deswegen würde es sein Geheimnis bleiben.

Für die Ewigkeit.

Für immer.

Für immer ein Geheimnis.

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A/N: So ich melde mich seit langen mit dem neusten Kapitel zurück. Ich hoffe, wie immer, dass ich so wenig, wie möglich Rechtschreibfehler gemacht habe. Hoffe es hat euch gefallen. Zum Ende hin hab ich mal ein bisschen was anders ausprobiert. Ich mag diesen Stil ganz gerne. Wenn ihr irgendwelche Wünsche habt, könnt ihr die auch gerne äußern. Vielleicht baue ich sie ein. Je nachdem, wie es passt. Aber in meiner Storyline kommt noch ein bisschen was, also wir sind noch nicht am Ende. Das nächste Kapitel ist bereits in Produktion, aber wie immer kann ich nichts versprechen. Gar nichts. Ich habe jetzt auch noch stressvolle Wochen vor mir, aber werde natürlich so schnell wie es geht weiter arbeiten. Bis Bald, Lioness

Für die Ewigkeit, oder? (Kapitel 11)

Kapitel 11
 

Für die Ewigkeit, oder?
 

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A/N: Also es tut mir leid das es so lange gedauert hat und jetzt erst kommt. Ich endschuldige mich schon mal im vorraus für Rechtschreib- und Grammatikfehler. Ich hoffe das es euch gefällt und ihr weiterhin mein Fanfic verfolgt. Lioness :)

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Sebastian machte den Kofferraum mit einem "Rumms!" zu und widmete sich dem jungen Earl. "Seit ihr sicher das ihr alles habt, Herr?", wollte er wissen. Ciel nickte. "Ja, Sebastian. Und du stellst diese Frage gerade zum zehnten Mal.", meinte er genervt. "Wie ihr meint, Bocchan.", lächelte Sebastian und öffnete die Tür für den andern Dämonen, der sich selbstgefällig auf den Sitz fallen ließ. Sebastian schloß die Tür hinter Ciel und setzte sich ans Steuer. "Sebastian?", fragte Ciel. Verwundert drehte der Butler sich zur Seite. "Was habt ihr denn, Mylord?" Auf seinem Gesicht war ein Lachen. Ein breites. Ciel hielt den Atem an. Es fühlte sich irreal an. "D...Du... lachst...", stotterte noch mehr aus dem Konzept gebracht, als er es eh schon war. "Soll ich lieber traurig schauen oder weinen?", fragte Sebastian noch immer lachend. "Nein.", entgegnete Ciel schnell. Er mochte dieses Lachen. Am liebsten hätte er es wenn der andere Dämon immer so schauen würde. Oder ihn immer so anschauen würde. Er wollte der einzige sein, der dieses Lächeln sah. "Du... Ähm... Nur... Du lachst...", lachte Ciel zögerlich und drehte sich weg, weil er spürte das seine Wangen sich leicht rot verfärbten. "Ich lache öfter, Bocchan." Ciel zog scharf die Lift ein. Die Stimme von Sebastian, sie war atemberaubend. So heiß und rauchig, ein leichtes Kratzen schwang mit und obwohl der ältere ein Dämon war, für Ciel war es die Stimme eines Engels. Er schloss seine Augen. Diese Momente nahmen in letzter Zeit immer mehr zu. Egal, was er versuchte Sebastian trieb Ciel in den Wahnsinn.

"Was wolltet ihr denn nun, Herr?", fragte Sebastian. "Ich..." Ciel brach ab und sah aus dem Fenster. Er wusste nicht, wie er Sebastian das sagen sollte. Er wollte sich nicht als Idioten darstellen. Er wollte kein Schwächling in Sebastians Augen sein. "Ich... Ich..." er sah weit in die Ferne, obwohl weit konnte er nicht schauen, denn sie waren noch immer in der Tiefgarage. "Ich...", begann er erneut und drehte seinen Kopf nur um in Sebastians abwartendes Gesicht zu schauen. "Bitte lach nicht.", flüsterte er und seine Augen sahen den andern Dämonen flehend an. Sebastian keuchte erschrocken nach Luft. Er hatte Ciel noch nie in diesem Zustand gesehen. Sooo... Hilflos und bettelnd. Was könnte es sein, dass seinem Herren so zu setzte? Er wollte es unbedingt wissen. "Ich werde niemals lachen." Er machte eine Pause und überlegte kurz, weil er sich nicht sicher war, ob er die folgenden Worte so formulieren sollte. Er hoffte er traf die richtige Entscheidug. "Ich werde niemals über etwas lachen, wenn es dir so zu setzt, Ciel." Diesen einen Namen über seine Lippen gleiten zu lassen, war ein wundervolles Gefühl für Sebastian und am liebsten hätte er dieses eine Wort tausendmal wiederholt.

Ciel war überrascht über Sebastian Reaktion. Doch es gefiel ihm den älteren seinen Namen hören sagen, dass gab ihm das Gefühl, dass jene Worte wirklich nur für ihn bestimmt waren. Dieses eine Wort gab Ciel, das Gefühl etwas besonders zu sein. Am liebsten hätte es Ciel, wenn der ältere seinen Namen so oft wiederholte wie es nur ging. Tag und Nacht. Nur seinen Namen.

"Also verratet mir bitte, was euch auf dem Herzen liegt." Sanft sah Sebastian Ciel in die Augen.

"Ich..." Tief atmete der Earl ein. "Ich habe Angst...", sprach er endlich aus, was ihn schon länger bedrückte.

Aber er hatte nicht einfach Angst, er hatte höllische Angst.

Sebastian legte seine Hand auf die des kleineren. "Wir schaffen das schon.", dann lachte er das breite Lachen und Ciel konnte nicht anders, als es zu erwidern. "Ich stehe hinter dir. Was auch immer passiert, wenn du fällst, werde ich dich auffangen.", sprach er dem jüngeren zu. Ciel sah zu Boden und drückte seine Schuhe aneinander. "Danke", flüsterte er. Er hatte sich noch nie bei Sebastian bedankt, deshalb brachte es den andern auch so aus der Fassung. "Danke für alles, Sebastian. Für alles, was du in meinem Dienst getan hast. Für alles, was du getan hast, ohne dass du es musstest. Für alles, was du für mich getan hast. Danke."

Sebastian konnte es nicht fassen. Ciel sagte diese Worte gerade zu ihm. Wie gerne hätte er sie nur aufgenommen, nur um sie immer wieder und wieder abspielen zu können.

"Das hört sich irgendwie, wie einer dieser typisch emtionalen Abschiede aus einer dieser viel zu dramatischen Fernsehserien. Der eine Hauptcharakter sagt etwas besonderes zu dem der andern und am nächsten Tag wird er tot irgendwo aufgefunden. Ich hoffe ihr lebt morgen noch, Bocchan.", lachte er um die Situation etwas zu lockern,da er diese ernste Spannung zwischen ihnen nicht mehr aushielt, außerdem wusste er nicht, was er hätte erwidern sollen. "Haha. Sehr lustig. Können wir jetzt endlich los fahren.", motzte Ciel und die komische Stimmung, die beide unbewusst wirklich genoßen hatte, legte sich wieder. Sebastian startete den Motor. "Aber ist doch so.", entgegnete er. "Du schaust die Serien doch auch gerne!", kritisiert Ciel ihn.

"Was ihr mögt, mag ich auch."

"Ist klar."

"Seit ihr sicher das ihr alles habt, Bocchan?"

"11-mal! Verdammt, Sebastian!! Das ist das elfte Mal, dass du diese Frage stellst."

"Ich wollte ja nur sicher gehen. Es wird eine lange Reise."

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Der Flug war nicht wirklich außergewöhnlich bis auf das Jack und Ciel beide fast vor Aufregung umkamen, obwohl Ciel würde wahrscheinlich nur in Ohnmacht fallen, da er nicht so einfach sterben konnte. Während Minuzuki es irgendwie süß fand, wie die beiden sich so aufgeregt, beinahe aneinander krallten, beobachtete Sebastian die ganze Szene argwöhnisch.

Jack plagte die Angst vor einem Flugzeugabsturz, er war noch nie in seinem Leben geflogen und hatte über viele Flugunglücke gelesen und gehört. Es verschreckte ihn. All seine Gedanken waren einem möglichen Flugzeugabsturz oder andern möglichen Hindernissen gewidmet.

Ciel hingegen war aus einem ganz andern Grund aufgeregt und verängstigt.
 

Paris.

Die Stadt der Liebe.

Die Stadt in der er von seiner großen Liebe allein gelassen worden war.

Die Stadt in der er die harte Realität kennenlernt hatte.
 

Er war verloren ohne Sebastian.

Ohne den andern war er ein nichts.

Er brauchte Sebastian.
 

Es war nicht das erste Mal, dass er allein hinterlassen wurde und auf sich gestellt war. Doch in der kurzen Zeit, die der Dämon sein Butler war, hatte er verlernt, wie es ohne Sebastian war.

Ohne jemand, der einen aus zweifellos jeder Gefahr zog.

Ohne jemand, der ihm den Weg wies, beschütze und dem er vertraute.

Er kannte das Gefühl völlig allein zu sein nicht mehr.

All das war ihm in Paris bewusst geworden. Es war der erste Schritt zur Erkenntnis, dass er Sebastian liebte.

Paris, die Stadt der Liebe.

Und nun würde er nach Jahrtausenden zurückkehren mit der Erkenntnis, dass er Sebastian liebte.

Die Stadt der Liebe.

Doch die Liebe würde er dort nicht finden.

Denn er würde schweigen.

Ansonsten würde Sebastian ihn auslachen und wieder verlassen.

Und das war das letzte, was Ciel wollte.

Seine Finger krallten sich immer mehr in denen Sitz. All die Erinnerungen überrannten ihn. Er keuchte auf. Und riss beinahe den Sitz mit seinen Fingernägeln auf.

"Bitte...", flehte er. Vor seinem Augen bildeten sich Halluzinationen. Sie waren in Paris und es war Zeit für Ciel

schlafen zugehen. Es alles aus einer andern Perspektiv, wie als wäre Ciel ein Geist der daneben stand. Sebastian brachte sein zweites Traum-ich ins Bett und half ihm beim umziehen. "Gute Nacht, Bocchan.", wünschte der Butler und auf seinem Gesicht erschien das dämonische Lächeln, dass der jüngere Dämon früher so oft zusehen bekommen hatte. Doch diesmal jagte es ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken. Den Ciel in seiner Halluzination schien es jedoch nicht weiter zu bekümmern. Er drehte sich um und schloss die Augen. Während er tief schlief verschwand sein Diener. Er ließ ihn allein zurück.

"Nein, tu's nicht! Tu mir das nicht an."

Sebastian drehte sich zu ihm um. Zu ihm, nicht dem Traum Ciel.

"Bitte... Sebastian... Geh nicht.", flehte er. Tief sah er dem Dämon in die Augen. "Verlass mich nicht."

Er fing an zu zittern.

Doch Sebastian lächelte nur wieder das höllische Lächeln, was Ciels Magen umdrehte. "Wenn du etwas willst, dann musst es mir nur befehlen. Ich bin dir ausgeliefert. Du bist mein Herr." Für einen kurzen Moment fiel Sebastians Maske und was Ciel sah ließ ihn zurück schrecken.

Das war seine Schuld. Wegen ihm... Wegen ihm... Er zitterte immer mehr.

"Tut mir leid...", fing er an zu stottern. "Bitte verzeih mir..." Ihm lief eine Träne übers Gesicht. Seinetwegen war Sebastian so ausgelaugt. Nur wegen ihm war Sebastian seinem Ende nah. Seinetwegen.

Er hatte Sebastian zerstört.

"I-Ich.. w...wa..wa..ar so-ssoo ego-egoistisch..." Man verstand ihn kaum noch.

All das war allein seine Schuld.

"In der Tat. Du bist das selbstsüchtigste Wesen, dass die Hölle je gesehen hat."

Sebastian hatte Recht. Er war eine Schande für die Welt. Er sackte zusammen. Seine Beine hatten einfach nicht mehr genug Kraft mehr, um ihn zu tragen. "Befehle es mir und ich muss hier bleiben.", schrie Sebastian in Rage. In seinem Gesicht könnte man einzig und allein Wut erkennen. Er war zu allem bereit, er würde Ciel umbringen und sich endlich seine erbärmliche Seele nehmen. Die Seele, die zwar edler war als jede andere und dennoch war es nur eine schwache Menschenseele. "I... I-Ich... w...wil..lll a-abber d...d...daaaasss d...du f-fr-frei...wi-willig...g b... blei-bst..."

Der ältere Dämon lachte verächtlich auf. "Glaubst du wirklich ich würde jemals bei einem schwachen, selbstverliebten, nichtwissenden, erbärmlichen Menschlein bleiben?" Sein teuflisches Lachen wurde lauter. "Niemals würde ich freiwillig auch nur eine Sekunde in deiner Nähe bleiben. Niemals." Die Wut breitete sich wieder auf seinem Gesicht aus und Sebastian fletschte die Zähne. "Ich bereue jeden Tag... jeden verfluchten Tag diesen Vertrag geschlossen zu haben.", fauchte er und kam Ciels Gesicht ganz nah. "Und du bist als Dämon sogar noch verachtenswerter als als Mensch." Ciel wich zurück. Das war nicht der Sebastian den er kannte. War das sein wirkliches ich. War das seine Natur? Er wich noch mehr zurück bis er gegen eine Wand stoß.

"Ciel du hast alles ruiniert!", schrie Sebastian und verschwand. Er löste sich ihn Luft auf.

Ciels ganzer Körper zitterte und er drückte sich immer mehr gegen die Wand. So sehr, dass drohte seine Knochen würden brechen.

"Alles meine Schuld."
 

Ciels Herz schmerzte. Er war gebrochen. Und es gab nur ein Wesen, dass ihn zu Heilen vermochte.
 

Die Tränen, die seine Wangen runterliefen, glichen einem Fluss.

"C-Ciel.", hörte er eine sanfte Stimme und jemand schüttelte ihn. Sebastian beugte sich besorgt über ihn.

"Du musst aufwachen...", flüsterte der Lehrer vorsichtig. Ciel hatte ihm Schlaf gezittert, geweint und sogar aufgeschrien.

"Es tut mir so leid.", flüsterte er. "Wirklich." Er weinte und sah Sebastian tief in die Augen. "Was ist los?", fragte der Ältere. "Bitte verzeih mir. Ich tu alles, um es wieder gut zu machen. Nur bitte geh nicht.", weinte er bettelnd. "Mr. Chamber? Ich werde Ciel kurz zur Stewardess bringen und schauen ob es dort ein Beruhigungsmittel oder etwas in der Art für Ciel gibt." Mit diesen Worten brachte er Ciel nach vorne und zehn Minuten später saß dieser in der First-Class, wie auch immer Sebastian das geschafft hast.

Nachdem Ciel einige Tabletten geschluckt hatte, wurde er etwas weniger panisch. Dennoch plagte ihn tierische Angst, Sebastian könnte ihn verachten und würde wieder gehen.

"Ich werde dir noch was zu trinken holen." Ciel fasste den Butler an seiner Hand. "Bitte verlass mich nicht.", flehte er. Sebastian war überrascht über die Verzweiflung, die er im Gesicht seines Herren sah. "Ich werde nicht gehen." "Lass mich nicht allein.", wiederholte der Earl. "Niemals, Ciel. Niemals." Er drückte sie kleiner Hand und setzte sich in der Hocke wieder vor den jungen Herren. "Verlass mich nicht. Bitte. Ich brauche dich." Sebastian war überrascht diese Worte zuhören. Es waren jene Worte auf die er Jahrhunderte gewartet hatte. Sie zu hören ließ seine Herz aufspringen.

"Ciel ich würde dich niemals allein lassen." Sanft streichelte er über seien Hand. "Warum hast du es dann damals getan?" Sebastian antworte eine Weile nicht.

"Ich hatte also Recht. Es tut mir SOOO leid. Wirklich."

"Was tut dir leid?"

"Ich.."

"Ciel, dir muss mir gegen über rein gar nichts leid tun. Es gibt keinen Grund sich bei mir endschuldigen."

"Doch. Ich..." Eine Träne lief über Ciels Gesicht und dieser nahm all seine restliche Kraft.

"Ich hab dich zerstört."

"Was?", entfuhr es dem Älteren entgeistert. Und es brauchte schon einiges, um einen Dämon, wie Sebastian zu entgeistern.

"Du hast alles für mich getan und doch kann ich dir meine Seele nicht geben. Ich kann meinen Teil des Vertrags nicht einlösen und doch musst als mein Diener an meiner Seite bleiben. Es tut mir leid, dass du an der Seite eines erbärmlichen menschenartigen Dämons bleiben musst, der dich kaputt macht. Es tut mir leid, dass ich so selbstsüchtig bin und alles ruiniere. Es tut mir leid, dass du jeden Tag den Vertrag bereuen musst. Es tut mir leid, dass ich dich zerstöre." Die Tränen liefen immer stärker. "Und am meisten tut mir leid, dass ich dich nicht fortschicken kann, weil ich dich mehr als alles andere brauche."

Sebastians Augen weiteten sich? Wovon hatte sein Herr geträumt? Was hatte Ciel gesehen? Was hatte ihm so zu gesetzt? Was ließ ihn so denken?

"Ciel nun hör mir mal genau zu. All das brauch dir nicht leid zu tun. Du bist nicht selbstsüchtig, schau mal wie Jack geholfen hast mit Mathe oder dass er auf die Reise mitkommen kann. Das war definitiv nicht egoistisch. Außerdem konnte immer spüren, dass du dich nicht um mich gesorgt hast, weil du dann deinen Butler verloren hättest, sondern weil du wirklich besorgt warst. Du denkst auch an andere. Du zeigst es nur auf deine Art. Du zerstörst mich nicht. Ein Dämon zu sein, ich sah es immer mehr als Fluch. Doch durch dich habe ich gelernt zu leben. Auf ein mal hat mein Leben einen Sinn ergeben. Dich zu beschützen. Ich tat es nicht, wegen dem Vertrag, sondern weil ich bei dir bleiben wollte. Und es gab keinen Tag an dem ich nicht froh darüber war den Vertrag geschlossen zu haben. Ich habe es nicht auch nur eine Sekunde bereut. Und bitte denk erst gar nicht daran mich jemals fortzuschicken. Denn das wäre schlimmer, als jede Folter der Welt. Denn ich brauche dich auch mehr als ALLES andere der Welt, Ciel.

Was auch immer du gesehen hast, Ciel das war nicht ich. Ich bin hier bei dir. Ich werde nicht gehen. Damals bin ich gegangen, um dich zuretten. Nicht um dich allein zulassen."

Die Worte von Sebastian klangen so ehrlich, dass Ciel den ganzen Traum von vorher vergaß. Die Worte von eben hallten immer, immer und immer wieder in seinem Kopf nach. Es waren die schönsten, die jemals ein Geschöpf zu ihm gesagt hatte. Und er würde sie nicht vergessen. Nie wieder.

Dafür waren all die Sorgen verflogen, er freute sich nun sogar schon auf Paris, um es nochmal aus einer andern Perspektive zu sehen. Mit Sebastian an seiner Seite würde er all das bewältigen. Es war nur eine Halluzination, Ciel, sprach er sich selber zu. Er lächelte. Nur eine Halluzination. Sebastian war all die Zeit gerne bei ihm geblieben. Dass Gefühl, dass sich in seinem Bauch ausbreitete, Ciel könnte es nicht beschreiben. Es war schlicht weg wundervoll. Mehr als das. "Kannst du mich umarmen?" Es war eine Frage, kein Befehl. Sebastian lächelte breit, selbst wenn es ein Befehl wäre er hätte es liebend gern getan. "Natürlich." Er schloss seine Arme dicht und den schlanken Körper des andern. "Am liebsten würde ich dich nun nie wieder loslassen.", flüsterte Sebastian Ciel ins Ohr.

"Dann tu es nicht."

"Du weißt, die Klasse wartet auf uns."

"Ich möchte dich aber auch nie wieder los lassen."

Sie hatten sich nicht gegenseitig ihre Gefühle gestanden. Sie hatten nicht diese drei Worte gesagt, auf die sie beide warteten. Dennoch dieser Augenblick war für sie beide perfekt. Sie würden das ganze langsam angehen auf ihre Art und Weise. Schritt für Schritt.

Sie hatten ja immerhin noch für Ewigkeit Zeit.

Oder?

Der 14. Dezember (Special)

Special
 

14. Dezember
 

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A/N:

SOOOO da ich solange nichts mehr geschrieben hab, gibts jetzt erstmal ein kleines Special (sollte eig eine Art Weihnachtsgeschenk sein, aber der übliche Weihnachtsstress und private Probleme haben es raus gehauen... sorry).

Dann kommt hoffentlich bald auch das nächste Kapi, bin derzeit leider ziemlich im Stress...

Hoffe es gefällt euch und damit ihr nicht verwirrt seit, das Special ist zeitlich nicht in den Handlungsverlauf ein zu ordnen.

Dann viel Spaß, Lioness

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Special: Der 14. Dezember
 

Als Ciel seinen Kopf vom Schreibtisch hob, auf dem er wenige Sekunden zuvor zusammen gesunken war, sah er unmittelbar direkt auf den Kalender vor ihm und ihm sprang ein besonderes Datum in nächster Nähe nur so ins Gesicht.
 

14.12.
 

Der 14. Dezember.
 

Sein Geburtstag.
 

Dennoch war es ein Tag mit dem er nicht unbedingt positive Ereignisse verband.

Es war der Tag an dem alles begann.

Der Tag an dem seine Eltern ermordet wurden.

Der Tag an dem er entführt wurde.

Der Tag an dem die elendige Qual an Misshandlung und Folter seiner Seele anfing.

Der Tag, der ihn dazu brachte, nicht mehr an Gott zu glauben. Sich von ihm ab- und der Hölle zu zuwenden.

Der Tag an dem er sich gegen den Himmel entschied und sich die Tore zum Himmel für ihn für immer schlossen.

Der Tag, der Sebastian an seine Seite brachte.

Der Tag, der ihn dazu veranlasste Sebastian seine Seele zu versprechen im Austauch gegen Loyalität bis zum bitteren Ende seiner Existenz.

Aber dieses Ende war noch nicht gekommen.
 

Das war der 14. Dezember.
 

Ein Tag voller grausamer und schmerzhafter Veränderung.

Der Tag der sein Leben bis jetzt am stärksten beeinflusst hatte.
 

Obwohl die Menschen, die ihm nahe standen, diesen Tag immer feiern wollten, wie Lizzy beispielsweise, entsprach das nicht Ciels Willen. Er wollte diesen Tag nicht auf eine besondere Art und Weise, verschönern und schon kann nicht feiern. Es war der Tag, der alles verändert hatte. Der sein glückliches Leben zu einem düsteren vom Teufel bestimmten gemacht hatte. Es war nicht ein Tag den er feiern wollte.

Er wollte nicht fröhlich sein an einem Datum, dass ihm so viel Schmerzen bereitet hatte. Er wollte einfach mit Gedanken an die Vergangenheit, Einsamkeit und vielleicht auch ein wenig Tränen, die er sich an sonst keinem andern Tag erlaubte, diesen Tag vorüber gehen lassen.

Und es gab nur ein Wesen, dass dies jemals verstanden hatten, Sebastian.

Er hatte ihm, wie immer Tee gekocht, ihm Gegensatz zu anderen Tagen nicht früh geweckt, alle Termine abgesagt oder erst gar nicht auf diesen Tag legen lassen, ihn später dann in den Jahren, als er zur Schule ging, krank gemeldet, Frühstück gebracht und ihn allein gelassen. Er hatte getan, als hätte er Ciels Tränen, seine Schwäche nicht gesehen. Er war still gewesen, aber verständnisvoll.

Auch hatte er hatte nicht von Ciel verlangt eine Party für Londons Adel und die gehobene Gesellschaft zu schmeißen. Sebastian hatte so getan als wäre es ein normaler Tag, zwar ohne Termine, aber ansonsten so wie jeder andere.

Und dieses Handeln bewegte Ciel dazu ihm zu vertrauen, er wollte nicht mehr alleine an diesem Tag des Jahres sein, er wollte ihn mit Sebastian verbringen. Der in aller Stille ohne Worte für ihn da war.

Und Sebastian verstand die nicht ausgesprochene Bitte. Er blieb an Ciel's Seite, war für ihn da, wenn er urplötzlich Tränen vergoß oder ohne jegliche Vorwarnung vor Angst vor möglicher erneuten Folter zu zittern und beben anfing.

Für Ciel war es ein Tag der Schwäche, an dem er niemanden an sich heran ließ. Niemanden außer Sebastian.

Ein Tag an dem er alle Verbindung zur Welt abtrennte und ihn Trauer versank.

Dennoch war es ebenfalls ein Tag, ohne den, seine Gefühle keinesfalls so stark für Sebastian geworden wären.

Ein Tag, an dem er Sebastians Nähe auf eine völlig neue Art und Weise kennengelernt hatte.

Ein Tag an dem sein Vertrauen zu Sebastian Jahr zu Jahr wuchs.

Und würde ihn jemand fragen, so würde er zweifellos sagen, dass er mit dem 14. Dezember das größte Leid seines Lebens, aber gleichzeitig auch die größte Verbindlichkeit, die er jemals einem Wesen gegenüber empfunden hatte, verband.

Der 14. Dezember war für ihn kein Tag den er feiern wollte.

Schon gar nicht in großer Gesellschaft.

Aber es war auch kein Tag der Trauer mehr, obwohl er es es einst gewesen war.

Jetzt aber nach all den Jahren hatte er genug getrauert, er wollte diesen Tag ehren.

Als den Tag der er war.

Der Tag der größten Veränderung seines Lebens.

Die zweifellos durch Gewalt, Leid, Schmerz und Trauer in sein Leben getreten war, ihn aber andererseits zu dem Wesen, dass er am meisten liebte, geführt hatte.

Es war ein Tag der nur ihm und Sebastian gehörte.

Und so kam es als er aus seiner Starre erwachte, dass sich ein kleines Lachen auf seinen Lippen widerspiegelte.

"An was denkst du?", fragte Sebastian, während er seine großen Hände sanft auf Ciels Schultern legte. Ciel musste noch breiter grinsen, als er sich zu dem älteren drehte. "Daran das bald der Tag, der Tage ist."

Sebastian sah erst ein wenig verblüfft aus, dann lächelte er aber zurück.

"Der Tag der Tage...", murmelte er und wusste sofort welchen Tag der jüngere Dämon meinte. "Hast du etwas bestimmtes dieses Jahr vor?" Ciel nickte und sah ihm tief in die Augen. "Etwas wirklich besonderes.", murmelte er. Sebastian lachte ihn an und es entstand eine gewisse Intimität zwischen ihren Blicken.

"Ich werde es schon rechtzeitig erfahren, nicht?"

"Natürlich."

Gefühlschaos (Kapitel 12)

Kapitel 12
 

Gefühlschaos
 

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"Zielobjekt 01 und Zielobjekt 02 haben gerade das Sichtfeld verlassen, Sir."

~

"02 ist angeblich schlecht."

~

"Yes, Sir."

~

"Zu Befehl."
 

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Als Ciel und Sebastian zurück kehrten wurden sie bereits erwartet. Jack sprang Ciel beinahe an. "Ist es schon besser?", wollte er besorgt wissen. Ciel nickte und setzte sich schweigend neben seinen Freund auf den Sitz. Er musste unwillkürlich lächeln, als er daran dachte, was vor wenigen Minuten zwischen ihm und Sebastian vorgefallen war. Er war zwar noch immer nicht alles los, was ihm auf dem Herzen lag, aber der Schmerz war trotzdem weniger geworden. Es fühlte sich gut an. Es war so warm, um sein Herz. Und er fühlte sich so frei. So erfrischt. Er hatte Sebastian noch nicht seine Gefühle gestanden und diese drei magischen Worte gesagt, aber er hatte Zeit.

"Hey...", stieß Kayji ihn von hinten an. Ciel drehte sich zur Seite, um über den Gang zu seinem Klassenkameraden blicken zu können. "Ja?", fragte er. "Wollte nur wissen, ob nun alles wieder in Ordnung ist." "Ähm... Ja...", nickte Ciel. "Danke, der Nachfrage.", fügte er noch mit einem schiefen Lächeln hinzu. "Wir teilen uns doch mit Jack ein Zimmer, oder?", fragte Kayji. Ciel nickte. "Natürlich, wenn du willst..." "Hätte ich sonst gefragt?", lachte der angesprochene und Ciel stieg ebenfalls ins das Gelächter ein. "Ok... Dann bis später." Mit diesen Worten setzte Ciel sich wieder richtig hin und sah auf den schwarzen Display vor ihm.
 

Nachdem sie nach einer halben Ewigkeit endlich auf dem Pariser Flughafen gelandet waren, fuhren sie schnurstracks mit einem Bus zu ihrem Hotel, checkten ein, bekamen die Zimmer zugewiesen und verschwanden im Fahrstuhl auf dem Weg zu ihren Räumen.

Sebastians Zimmer lag natürlich - rein zufällig - neben dem von Ciel.
 

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Am nächsten morgen begann dann auch schon ihre Tour durch Paris.

Es verlief alles nach Plan, die Schüler stellten ihre Sehenswürdigkeiten vor und die Klasse beendete ihre Stadttour erfolgreich.

Ciel hatte dank Sebastian nur wenig Flashbacks gehabt und kam so ganz gut zurecht.

Auch wenn die Stadttour wirklich spannend und wunderschön war, fielen sie abends völlig erschöpft und ausgepowert auf ihre Betten. "Und was machen wir jetzt?", wollte Jack nach einiger Zeit wissen. Kayji zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung..." "Wie wärs mit Fernsehen schauen?", wollte Jack wissen. Sie schalteten das Ding kurzer Hand an und ganz schnell wieder aus, als sie bemerkten, dass sie nur Französische Sender empfangen konnten.

Ciel konnte es zwar ohne Probleme verstehen, ließ sich aber nichts anmerken, denn das würde nur weitere Fragen aufwerfen.

"Also was nun?", meinte Jack und die Blicke schwenkten erwartungsvoll zu Ciel. "Was?", wollte er wissen. "Dir gehört eine Spielwarenfirma, Ciel!!", begründete Jack die Aussage Ciel solle sich um ihr Vergnügen kümmern.

"Macht mich das zum Entertainer?", fragte der Dämon mit gerunzelter Stirn. "Ach, vergiss es." Jack schüttelte den Kopf und sah auf den Boden, während sich eine komische, unangenehme Stille ausbreitete. Ciels Gedanken rasten umher. Normalerweise war Sebatian immer für so etwas zuständig. Was würde Sebastian jetzt tun? Er dachte nach, der Butler hatte mal eine Skluptur aus Schokoloade, einen Turm aus Champagner-Gläsern, eine Zaubershow und mehr gemacht, aber das waren alles keine Ansätze um die beiden zu bespaßen. Sollte er vielleicht ein Gespräch anfangen? Besser als die Stille war es auf jeden Fall, aber über was? Aber über was sollte er reden?

"Ich bin kein guter Entertainer... Aber ähm wir könnten irgendein... Partyspiel spielen?", Ciel sprach zögernd, was Jack and Kayji zum Lachen brachte. "Können wir machen.", nahm Kayji den Vorschlag an, um den unbeholfenen Ciel nicht noch mehr zu verunsichern. "Okay", stimmte auch Jack ein. "Wie wär's mit Wahrheit oder Pflicht?" Fragend sah Jack die andern beiden an. "Das ist doch voll das Mädchenspiel.", meinte Kayji.

"Aber es macht Spaß.", gab Jack widerwillig zurück.

"Ach komm schon Jack, dass ist was für kleine Mädchen."

"Bin ich etwa ein kleines Mädchen?"

"Nein, aber-"

"Dann kann es ja nicht sein..."

"Ich wette-", wollte Kayji ansetzten, doch Jack unterbrach ihn.

"Was meinst du, Ciel?" Dieser sah zu Boden.

"Ich hab das noch nie gespielt...", antwortete er.

"Das ist doch nicht dein Ernst?", fragte Kayji verblüfft.

"Ähm... Doch..."

"Ok, Jack wir spielen Wahrheit oder Pflicht.", entschied Kayji nun.

"Also du beginnst Ciel. Wahrheit oder Pflicht?" Ciel atmete tief ein. "Wahrheit?" "Warst du schon mal mit jemandem zusammen?" Jack boxte Kayji in die Seite. "So was kannst du ihn doch nicht gleich in der ersten Runde fragen. Ciel, du musst nicht antworten." Ciel schüttelte den Kopf. "Ich wollte doch auch mitspielen... Ähm... Ja, ein mal..." Lizzy war zwar oft nervig, aber er hatte sie doch irgendwie gemocht. Auch wenn sie mehr, wie eine Schwester für ihn gewesen war. Als Kayji weiter fragen wollte, fuhr Jack erneut dazwischen. "Eine Frage, Kay! Du bist dran! Was nimmst du?" "Wer sagt, dass du nicht dran bist?", stichelte Kayji schon wieder. Ciel beobachtete ihre Neckereien schon länger, sie schien ziemlich gut befreundet zu sein. "Ich sage das!" "Na gut... Pflicht." Jack grinste teuflisch und war drauf und dran Sebastian Konkurrenz zu machen. "Ok, ich hab da eine Idee.", lachte Jack schämisch. Ciel hatte diese Seite von Jack noch nicht zu sehen bekommen und war überrascht. Irgendwie schien Kayji ihn zu verändern.

"Was?", rieß Kayji empörter Schrei ihn aus den Gedanken. "Jack! Du bist so hobbylos!" Ciel sah sie verwirrt an. "Was sollst du den tun?" "Ich soll runter zu den Mädchen fahren und mich als vollkommen perverser darstellen." "So schlimm ist es auch nicht, Ji.", gab Jack zurück. "Du weißt ganz genau das es das ist!" "Komm schon Ji. Sei nicht so ein Grummelchen." "Ich weiß schon wieso ich das Spiel nicht spielen wollte.", murrte Kayji zu leise, als das Jack es gehört hätte, aber Ciel tat es und musste leicht grinsen. Irgendwie waren die beiden süß zusammen, fand Ciel. Seine Gedanken gingen zurück zu Sebastian. Die Schmetterlinge ihn seiner Bauchgegend fingen wieder an seine Organe unsicher zu machen.

Er dachte an die Jahre zurück, die sie zusammen verbracht hatten. Wie er sich langsam seiner Liebe bewusst wurde. Ciel konnte keinen speziellen Moment fest legen, seit wann er Sebastian liebte. Es war einfach gekommen, Stück für Stück.

"Ciel!", jemand wedelte vor seinem Kopf umher. Nach wenigen Sekunden konnte er dann auch ausmachen, dass es Jack war. "W-Was?", fragte Ciel irritiert. "Ich fragte, ob du mir zustimmst, dass das eine fantastische Pflichtaufgabe für Kayji ist.", erklärte Jack und sah ihn auffordernd an. Er erwartete ein klares Ja von Ciel. Dieser sah allerdings an ihm vorbei zu Kayji, der ihn flehend ansah und den Kopf schüttelte.

Ciel hatte mittlerweile, jedoch genug Lebenserfahrung, um zu wissen wie er aus dieser Sackgasse heraus kam.

"Keine Ahnung, Jack... Ich spiel das doch zum ersten Mal...", erwiderte er während er zögernd umher sah. So kam es, dass er wenige Minuten später im Fahrstuhl nach unten stand, weil Kayji an irgendeiner Tür klopfen sollte und... Ciel verstand's nicht ganz.

Seine Gedanken glitten wieder zu Sebastian. Ciel war sich relativ sicher, dass Sebastian seine Gefühle nicht erwidern würde. Aber vielleicht? Nein, Ciel, mach dir keine Hoffnung, ermahnte er sich selbst in Gedanken. Sebastian hatte keine Gefühle für ihn. Natürlich nicht. Er war der verzogene kleine Junge, den er nicht los wurde. Aber- wieder zwang Ciel sich selbst den Gedanken abzuschütteln. So sehr es auch versuchte, der Gedanke ob es nicht doch ein ganz kleines wenig Hoffnung gab, kam immer und immer wieder.

Und erneut bewies Ciel, wie menschlich er geworden war. Sich nach jedem kleinsten bisschen Hoffnung zu sehnen, zu suchen und sich zu recken, nur um den Glauben nicht zu verlieren. Nur um zu wissen, dass es doch noch eine allerletzte Chance gab. Nur um zu wissen, dass noch nicht alles vorbei war.

Das war ziemlich menschlich, oder?

Aber was war Menschlichkeit?

Was ein Dämon war, oder zumindest was die Menschen dachten, wäre er, war ziemlich einfach zu erklären.

Die Ausgeburt der Hölle.

Die Bösen schlechthin.

Die Teufel, die die Erde verfluchten, heimsuchten und ihr willkürlich Seelen entrießen.

Das waren sie doch, oder? Das Böse schlechthin, oder? Aber so ganz stimmen konnte es dann doch nicht, immerhin hatte er mit Sebastian London gerettet vor den Engeln. Dem Wesen das die Mensch als rein, unschuldig und als den Boten eines guten Gottes darstellen. Aber als solche Wesen hatten sie für Ciel nicht ausgesehen.

Und überhaupt, was urteilten die Menschen eigentlich, denn es waren nicht die Dämonen, die ihre Kraft über andere Lebewesen, so stark ausnutzten und täglich barbarisch und brutal Tiere in solchen Ausmaß abschlachteten und sogar einzelnde Arten ausrotteten. Es waren ebenfalls nicht die Dämonen, die so emotionslos über die Erde wüteten, sie in den Untergrund stampften, sie ausschöpften, bis nichts mehr übrig blieb. Genauso wenig, wie es die Dämonen waren, die Tag für Tag ihre eigne Art ausbeuteten, bekriegten und ihr nur für den eigenen Profit schadeten, ohne einen Hauch von Reue. Nein, dass waren die Menschen. Zumindest eine bescheidenene Gruppe von Menschen. Andere schienen ihnen blind zu folgen. Und wieder andere schauten weg.

Zumindest in den meisten Fällen, hatte Ciel, dass über die Jahrhunderte beobachten können. Es betraff nicht alle Menschen, dem war Ciel sich sicher, aber dennoch schienen gerade, die mit Macht dazu zu tendieren sie auszunutzen. Es gab Menschen, die sich dafür einsetzten den Krieg, die Hungersnöte, den Kilmawandel und noch so viele andere Probleme der Erde zu stoppen und es waren auch nicht gerade wenig Menschen, aber dennoch schienen ebenso viele gegen sie zu arbeiten.

Sollten die Menschen also nun nicht zuerst auf sich selbst schauen, bevor sie andere beschimpften?

Natürlich wäre es falsch zu behaupten Dämonen hätten eine weiße Weste. Nur waren sie doch, wie alle andern Wesen. Sie wollten, nein, sie mussten überleben und so wie die Menschen dafür Tiere und Pflanzen nahmen, um sich zu ernähren und weiterhin zu bestehen, so nahmen Dämonen sich Seelen.

Und dann gab es eben selbstverständlich die Guten und die Bösen.
 

Doch was davon traf nun mehr auf ihn zu?

Und was auf Sebastian?

Fragen über Fragen kreisten wild durch seinen Kopf.
 

Währenddessen lag Sebastian auf seinem Bett, durch die Wand hatte er dank seines dämonischen Gehör, die Konversation der drei Schüler mit anhören können. Und nun wartete er darauf, dass sein Ciel heil zurück kam. Sein Ciel. Wie gerne er das laut sagen würde, so dass es alle hörten. Wie gerne er Ciel für sich beanspruchen wollte. Wie gerne, dafür gab es keinen Ausdruck. Aber er konnte nicht.

Ein Klicken aus dem anderen Zimmer signalisierte ihm, dass die drei zurück waren. "War das so schlimm?", hörte er Jack Kayji fragen. "Ja.", schnaubte der andere zur Antwort. Er hörte Ciel die Tür schließen und konnte an Hand des Schrittmusters erkennen, dass er ihnen in den Raum folgte. "Ich werde mich rächen, Jack.", raunte Kayji, so dass der angesprochene Gänsehaut bekam. "Wahrheit oder Pflicht?", fragte er mit einem Unterton der Jack schlucken ließ. Der angesprochene biss sich auf die Lippen, warum verflucht, war Kayji's Stimme so unglaublich sexy? Doch so leicht ließ Jack sich nicht unterkriegen, er würde Kayji nicht das Geben, was er wollte. Und hatte er gerade wirklich gedacht Kayji war sexy? Einer seiner besten Freunde?

"Pflicht.", sagte er entschlossen. Kayji war durchaus von der Entschlossenheit des anderen erstaunend, musste aber trotzdem schief Grinsen.

"Das würst du noch bereuen, Jack Ashes"

"Ok ok, Mister. Ich bin gleich zurück.", summend verließ Kayji den Raum und Jack sah Hilfe suchend zu Ciel. "Ich kann dir auch nicht wirklich helfen, du hast ihn provoziert.", antwortete Ciel vorsichtig. Jack nickte. "Hast ja recht, aber irgendwie... Ach- vergiss es Ciel.", er lächelte und Ciel nahm es hin, er würde Jack zu nichts zwingen. Das letzte mal, als er eine Antwort aus dem anderen heraus gepresst hatte, lagen sie danach beide weinend am Boden.

"Ach bin ich froh, dass der Koffer meiner Schwester bis zum Rand voll war und ich das hier für sie mitnehmen musste." Kayji hielt ein rosa Täschen hoch. "Und das wäre?", wollte Ciel skeptisch wissen. "Jack's Albtraum.", antwortete Kayji. "Ji!!", beschwerte sich dieser. "Was? Du hast mich vollkommen blamiert! Ich stand wie ein perverser da, vor einer Frau, die ich noch nicht einmal kenne." "Wäre es dir lieber gewesen, du würdest sie kennen?" "Mir wäre es lieber gewesen, du hättest dir was anderes ausgedacht!" Jack sah zum Fenster. "Aber das ist Wahrheit oder Pflicht! Und du hast Pflicht genommen!" "Trotzdem dachte ich du - ach vergiss es... Du hast auch Pflicht genommen, also würst du jetzt auch mitmachen." Kayji machte die Tasche auf und nahm Make-up und Nagellack raus.

20 Minuten später war Jack eine wahrhafte Drag Queen. Ciel erinnerte es an das eine mal als er sich als Mädchen hatte verkleiden müssen, nur das Jack kein Kleid tragen musste. Dafür hatte Kayji mit dem Make-up leicht übertrieben. Ok, nicht nur leicht, sehr stark traf es wohl eher.

Kayji sah Jack grinsenden an und bewunderte sein Kunstwerk, während Jack errötete. Kayji sah ihn so an, als würde er ihn gleich aufessen wollen und dann war da noch dieses Blitzen und Glitzern in seinen Augen, als würde er zum ersten Mal in seinem Leben etwas so schönes sehen. Es machte Jack verlegen, nicht nur ein bisschen, es ließ ihn verrückt spielen. "Ji...", wisperte er. "Bitte hör auf so zu starren...", fügte er mit schwacher Stimme hinzu. Kayji sah direkt in Jacks Augen. "Was war das, Babe?", grinste er. Jack zog scharf die Luft an. Dieses Wort, sein Herz hatte einen Sprung gemacht, aber Jack hielt sich zurück. Kayji spielte nur mit ihm und würde er sich darauf einlassen würden später all seine Hoffnungen zerstört werden. "Lass uns weiter machen. Wer ist dran?" "Ciel?"
 

---
 

Alles in allem war es ein lustiger Abend gewesen, in manchen Momenten dann doch für einzelne Personen ziemlich peinlich, aber im Nachhinein würden es schöne Erinnerung werden.

Der nächste Tag war nicht weniger schön und anstrengend, als der zuvor. Paris zu besichtigen war energieaufwendig, vor allem da Ciel und Jack die Koordinierung planen mussten. Allerdings schienen die meisten den Tag dennoch wirklich zu genießen. Sebastian jedoch war eher unruhig. Er war froh nach Paris zurück gekehrt zu sein, vor allem nachdem Ciel keine Angst mehr hatte, die Geschichte könnte sich wiederholen.

Aber dieses flaue Gefühl im Bauch, dass sie jemand verfolgte, ließ ihn die ganze Zeit nicht los.

Irgendwer dort draußen beobachtete jeden ihrer Schritte und das behagte Sebastian gar nicht.

Sebastian war ein alter Dämon. Gefährlich. Mächtig. Erfahren.

Niemand, der wusste wer er war, würde ihn ohne weiteres verfolgen.

Niemand, es sei den dieser jemand war ebenfalls ein mächtiger Dämon, der ihn heraus fordern wollte, eine andere Kreatur, die sich dafür befähigt hielt oder jemand, der den Drang verspürte zu sterben.

Niemand, der wirklich wusste wer er war, würde sich Sebastian sonst nähern, aber vielleicht wusste ihr Verfolger nicht, wer er war oder unterschätzte ihn. Vor allem junge Dämonen wurden immer übermütiger und arroganter. Sie verloren den Respekt gegenüber den Urdämonen, wie Sebastian. Sie vergaßen, über welche Kräfte, Fähigkeiten und über welche Macht diese Dämonen verfügten.

Dass Sebastian sich solange in der Menschenwelt aufgehalten hatte schien den ihm entgegengebrachten Respekt nicht gerade zu fördern. Man schien gerade ihn zu unterschätzen. Was für einen Fehler die meisten damit begingen, würde Sebastian sie noch lehren.

Den es brachte ihn in Rage, er hatte viel für die Dämonen getan und was man ihm zurück zahlte war Vergessenheit. Er hatte sich geschworen eines Tages in die Hölle zurück zu kehren und sie für gewisse Dämonen wortwörtlich zur Hölle zu machen.

Allerdings wagte er zu bezweifeln, dass Ciel dort hin wollte. In die Hölle. Und er würde Ciel sicherlich nicht von der Seite weichen. Deswegen würde er sich noch zurücknehmen, doch sollten sie Ciel auch nur ein Haar krümmen, so würden sie Sebastians Zorn zu spüren bekommen. Und angenehm würde das nicht werden. Nein auf keinen Fall. Nicht mit ihm.

Denn nichts war ihm wichtiger als Ciel. Nichts. Seine Famillie nicht, wenn man die überhaupt als solche bezeichnen konnte. Sein Zuhause, die Hölle, nicht. Seine Besitztümer nicht. Sein Titel nicht. Seine Kraft nicht. Seine Macht nicht. Nichts. Selbst seine Existenz nicht.

Nein, er würde nur mit Ciel zusammen diese Welt verlassen.

Eines Tages vielleicht würden sie zusammen durch die Tore zur Hölle streiten.

Vielleicht sogar Hand in Hand.

Vorher aber müsste Sebastian Ciel endgültig alles erzählen.

Alles.

Wirklich alles.

Alle seine Geheimnisse aufdecken und hoffen, dass Ciel ihm verzeihte.

In Sebastian's Träumen tat er das, aber es waren eben nur Träume.

Er müsste Ciel seine Gefühle gestehen.

Doch würde Ciel sie annehmen?

Würde Ciel ihn nicht als Perverser sehen?

Würde Ciel nicht anfangen ihn zu hassen?

Würde Ciel nicht...

Er konnte es nicht. Noch nicht. Aber eines Tages würde er.
 

--

"Die Zielobjekte befinden sich in den Zimmer 501 und 502, Sir."

~

"Yes, Sir."

~

"Wir werden morgen aufbrechen."

~

"Yes, Sir. ... Genau, bis London. Ich werde mich im Londoner Stützpunkt melden und die Unterstützung erwarten."

~

"Yes, Sir."

--
 

Der Zug am nächsten morgen war voll, stickig und unerträglich heiß. Ein paar der Zimperliesen aus Ciel's Klasse stellten sich unheimlich an. Sie hatten noch nicht mal den Zug betreten wollen, aber für solche Fälle hatten sie ja Sebastian oder besser gesagt Mr. Michaelis. Als Ciel sah, wie leicht Sebastian die Mädchen um den Finger wickeln konnte, musste er anfangen zu Grinsen und schnell wurde aus dem Grinsen ein schmachtendes Lächeln.

Und natürlich musste Sebastian ihn dabei erwischen, wie er so so nach ihm verzehrte. Schwungvoll hatte Sebastian sich umgedreht und direkt in Ciels verträumtes und verlangendes Gesicht geschaut. War ja klar, dass so etwas passieren musste, bei seinem Pech. Und dass nach all den Jahren als Dämon. Der Teufel wird von Unheil selbst verfolgt. Wie ironisch.

Als Sebastian die Mädchen in den Gang geschickt hatte, sah Ciel ihn noch immer an. Zwar nicht mehr ganz so begierig, aber nicht wirklich weniger schmachtend. "Denkst du gerade etwa an mich?", neckte Sebastian. Ciel errötete leicht und sah zu Boden. Sebastian fand Ciels Reaktion wirklich süß und speicherte den Augenblick für immer in seinem Gedächtnis ab, da er sich sicher war, dass Ciel es so gar nicht gefallen würde, wenn er jetzt ein Foto machen würde. Als Ciel sich seiner Reaktion allerdings bewusst wurde, schnappte nach Luft, er zog sie scharf ein und verschlang sie, wie eine Hyäne ein Stück Fleisch in der Dürezeit.

Endlich fasste sich der jüngere Dämon wieder und antwortete kühl: "Wieso sollte ich?"

Doch Sebastian lächelte ihn einfach weiter an und Schmetterlinge fingen an in alle Richtungen, vollkommen chaotisch in Ciels Magengegend herum zu schwirren.

Er holte Luft, atmete tief ein und aus, versuchte wieder klar zu denken, schloss seine Augen zusammen, riss sie wieder auf, kräuselte seine Augenbrauen und sah Sebastian vollkommen planlos an. Dieser wiederum war verwirrt, dieses Verhalten hatte er bei vielen Menschen beobachten können über all die Jahrhunderte hinweg. Doch es schien so zusammenhangslos bei Ciel. Viele junge Mädchen hatten so ihre erste Liebe angeschmachtet und er würde lügen, wenn er sagen würde er hatte keine Erfahrungswerte. Auch ihn hatte des öfteren ein Mädchen und gelegentlich ein Junge so angesehen.

Und ihm vermittelt, dass er sie verrückt spielen ließ, ihnen das Leben schwer machte durch seine verführerischen Existenz. Doch Ciel? Warum sollte er das auf einmal tun? Und galt der Blick überhaupt ihm? Oder war es Jack? Liebte Ciel Jack?

Eifersucht kochte ihn ihm auf, das unkontrollierbare Stechen fing an seine Brust zu tyrannisieren. Hastig schaute Sebastian sich um, doch Jack hatte das Zugabteil vor einigen Minuten verlassen. Außerdem hatte Ciel ihn vorher angeschaut. Könnte es sein? Nein, dass war schlicht weg unmöglich. Vielleicht täuschten ihn seine Menschenkenntnisse. Es hieß doch immer jeder Mensch reagiert anders. Zudem war Ciel schon lange kein Mensch mehr. Er war ein Dämon. Aber auch von dem Verhaltensmuster eines Dämonen wich Ciel ab.

Ciel war eben Ciel.

Und wenn es um Ciel ging schienen auf einmal alle seine Erfahrungen zu Grunde zu gehen, sein Gehirn herunter zu fahren und es schien, als würden nur noch seine Gefühle und Emotionen ihn kontrollieren und das war gefährlich. Zumindest sollte ihr Verfolger sie angreifen, wäre es von Vorteil, wenn Sebastian klar denken könnte.
 

Aber als Ciel ihn kurz anlächelte schien, dass alles schon wieder vergessen. Es war, wie als wäre Ciel seine persönliche Droge, die nur nicht wusste, dass man schon von ihr abhängig war.

Oder war es andersrum?



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Kommentare zu dieser Fanfic (46)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  petrololy
2020-05-20T19:40:42+00:00 20.05.2020 21:40
Bitte weiter schreiben. Gerade wo es jetzt spannend wird :)
Von:  Ookami-no-Tenshi
2017-07-03T03:57:50+00:00 03.07.2017 05:57
Die FF ist so genial. Bitte, bitte weiterschreiben!!!!
Von:  kirishuka
2017-05-28T19:55:26+00:00 28.05.2017 21:55
Ohhhhh my goooooooooooood.
Diese Story is so fucking AWESOME!!!!!!!!
*_________*
MACH BITTE SCHNELL WEITER!!!!
Von:  kirishuka
2017-05-28T18:47:16+00:00 28.05.2017 20:47
Ich hoffe er hat doch nicht etwa das vor, was ich denke das er vor hat, oder?
(Ich denke wieder zweideutig....)
Von:  kirishuka
2017-05-28T18:33:58+00:00 28.05.2017 20:33
Nawwwwwww
Ich bin gerade so im Fangirl-mode!!!!!!!!!
Ich könnte ausrasten, so geil war das beschrieben!!!
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh
Okay......ich drehe schon vollkommen durch aber das ist nur das mindestens.
Von:  kirishuka
2017-05-28T17:01:33+00:00 28.05.2017 19:01
*-*
Kann......nicht....schreiben......
Muss......Regenbogen....sabbern.....
Von:  kirishuka
2017-05-28T16:37:17+00:00 28.05.2017 18:37
Der arme sebby hat es echt nicht leicht und dabei ist es doch nur etwas zwischen freunden, das heißt er brauch eigentlich nicht eifersüchtig zu sein.

Jack tut mir ebenso Leid. Er hat so ein schlechtes Schicksal gehabt.
Schicksalsschläge sind schon übel.....
Von:  kirishuka
2017-05-28T16:19:58+00:00 28.05.2017 18:19
Oh Man....
Das war so ober Kawaii!!!!!
*-*
Von:  kirishuka
2017-05-28T15:45:12+00:00 28.05.2017 17:45
Oh.....jetzt darf sebby nicht mal seinen Spaß haben....
Schade eigentlich x'D
Von:  kirishuka
2017-05-28T14:58:56+00:00 28.05.2017 16:58
Oh Gott.
Noch chaotischer kann es doch nicht werden, oder?
X'D


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