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Dämonengefühle

Ciel x Sebastian
von

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Ein untypischer Tag (Kapitel 8)

Kapitel 8
 

Ein untypischer Tag
 

Sebastian musste hier weg. Raus. Weg von Ciel. Seine Gefühle überrannten ihn.

"Frau Direktorin. Es tut mir unsäglich leid, aber ich muss mich entschuldigen. Ich fühle mich in meiner derzeitigen gesundheitlichen Lage nicht mehr fähig einen vernünftigen Unterricht zu halten.", die Worte verließen ungehalten seinen Mund. Er hätte es auch noch höflicher ausdrücken können. Sein ganzes Dämonenleben hatte er gelernt auf alle möglichen Weisen zu reden. "Gehen sie ruhig, Mr Michaelis.", meinte sie bemüht ebenso fein zu reden, was Sebastian mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm, als er sich wegdrehte.
 

"Komm Jack lass uns zurück in Klassenzimmer gehen. Wir haben jetzt Englisch bei Sebastian.", seufzte Ciel. Am liebsten würde er sich nun verkriechen, so würde er nicht Sebastian begegnen. Denn dann würde er zweifelsfrei mit seinen Gefühlen konfrontiert, über die er sich selbst noch nicht einmal im Klaren war.

"Warte lass uns noch kurz ins Bad gehen. Dann können wir unsere Tränen trocknen." Die beiden machten sich fertig und gingen zurück zu ihren Klassenzimmern.

Doch anstatt das Sebastian den Raum betrat, kam ein anderer Lehrer durch die Tür geschneit. "Auf die Plätze!", donnerte dieser, wesentlich genervt.

"Da Mr Michaelis krank ist," Ciel erstarrte. Sebastian war NIE krank. Er war ein Dämon und Dämonen wurden nicht krank. War etwas passiert? Und wenn ja, WAS war passiert?

Bitte, lass es ihm gut gehen, betete er. Warte, ermahnte er sich selbst. Wieso machte er sich schon wieder Sorgen? Wieso war Sebastian ihm auf einmal so wichtig? Oder war er es schon solange gewesen nur Ciel hatte davon nichts mitbekommen? Und seit wann betete er?

Er hatte sich von Gott abgewandt. Er betete nicht mehr. Er war Gott egal. Aber für Sebastian... STOP CIEL!, fuhr er sich selber an. Er wurde wirklich noch wie Grell.
 

"...muss ich euch jetzt unterrichten.", brachte der Lehrer gepresst hervor. Die Klasse murrte kurz. Was hatte dieser Lehrer nur? "Was los ist?", fragte der Lehrer theatralisch. Die Schüler nickten leicht, etwas verwirrt warum dieser so dramatisch mit den Händen durch die Luft wedelte. "In dieser ach so wertvollen Zeit, wo ich bei euch Vertretungslehrer spielen darf und meine kostbare Zeit verschwende könnte ich so manch andere Dinge tun.", beantwortete der komische Vogel vor der Tafel, die ungefragte Frage.

Die Reaktionen fielen verschieden aus, aber die meisten konnten diesen Lehrer nicht mehr Ernst nehmen.

Ciel unterdessen erinnerte sich nun wieder daran, warum der Lehrer ihm bekannt vorkam. Er erinnerte ihn an Aleister Chamber.

Es war lange her seit Ciel ihn das letzte Mal gesehen hatte. Damals in Londons High Society. Bei der Hamlet Aufführung, wo Ciel selbst den Prinzen von Dänemark gespielt hatte. Er erinnerte sich gut an die Aufführung. An Soma, der ständig auf die Bühne eilen wollte. An Agni der seinen Prinzen aufhalten hatte müssen. An Elizabeth, die in einem Kostüm hatte auftreten müssen, das absolut nicht süß war. An Grell der mit voller Elan geschauspielert hatte.

Und natürlich an Sebastian. An ihr Duell und wie sie improvisiert das Ende auf Wunsch des Publikum zum Guten verändert hatten.

All diese Momente. Er hielt sie tief in seinem Herzen fest.
 

Unerwartet riss die nächste Frage den Lord aus seinen Gedanken. "Wie heißen Sie eigentlich?", wurde der Lehrer gefragt. Ciel blickte auf. Mit einem gleichgültigen Blick musterte er den neuen Lehrer. Er war das Gegenteil von Sebastian, zumindest was den Kleidungsstil betraf, da der Lehrer ausschließlich weiß trug.

"Mr Chamber, mein Liebe.", flötete der Lehrer dem Mädchen zu, das diese Frage gestellt hatte.

Ciel hielt seinen Atem an. NEIN! Wie war das schon wieder möglich? Wieso geschahen heute reiheweise unmögliche Sachen? Erst war Sebastian krank und jetzt das....
 

"Nein. Das ist nicht möglich...", wisperte Ciel leise. Unterdessen flogen Mr Chambers Augen über die Klasse und blieben immer wieder an Ciel hängen. Er blinzelte ein paar mal, drehte sich ganz weg, nur um sich wieder um zu drehen. Erneut musterte er den jungen Grafen. "Was zur Hölle...", entfuhr es ihm, zu leise für menschliches Gehör. Aber nicht zu leise für Ciel. Scharf atmete er ein. Konnte es sein? Das Aleister Chamber auch ein Dämon war?

Oder vielleicht noch schlimmer und der Lehrer war ein Engel. Nein, dass konnte nicht stimmen.

Wenn er ein Engel war, würde er weitere rufen und mit ihnen zusammen versuchen Ciels Da-sein zerstören?

Wo war Sebastian wenn man ihn brauchte?

Mittlerweile war auch dem Rest der Klassen aufgefallen, das Mr. Chamber Ciel musterte. Fragende Blicke wurde Ciel von allen Seiten zugeworfen. Genervt stöhnte der junge Earl auf. Wieso musste er immer er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen? Nach den etlichen Jahren, die er nun schon lebte, hatte er es irgendwann satt.
 

Er war so vieles satt. Aber vor allem die Einsamkeit.
 

Auch wenn er all die Jahre seit seiner Verwandlung in einen Dämon beinahe jeden Tag an Sebastians Seite verbracht hatte, fühlte er sich einsam.

Verlassen. Abgestoßen.

Und das was er sich am meisten ersehnte, was er sich noch nicht mal eingestehen wollte, würde niemals eintreffen. Niemals. Nicht in diesem Jahrhundert und auch nicht im nächsten.
 

"Darf ich dich etwas fragen?", kam Mr. Chamber auf den Lord zu. Dieser nickte zur Antwort kurz.

"Wie ist ihr Name?"

Gespannt ruhten die Augen des Vertretungslehrer auf ihm.

"Ciel Phatomhive, Sir."

Die Augen des Mannes weiteten sich und sein Mund öffnete sich leicht.

"Ciel? Phatomhive? Earl Ciel Phatomhive?", fragte er vollkommen aus der Fassung gebracht.

"Ich bin sehr interessiert an dem englischen Königshaus und den Adelsgeschlechtern des Landes. - Es gibt viele Gerüchte über das Haus Phatomhive, wissen Sie..."

Ciel verzog mitleidig sein Gesicht. Wenn er eines hasste, dann war es über seine Familie zu sprechen.

Sei es, wie sehr er die Phatomhives mit Schande befleckt hatte oder wie das Haus Phantomhive untergegangen war.

Es schmerzte, mehr nicht.

Er hatte alles für seine Eltern gegeben und er würde es wieder tun.

Dennoch... der Gedanke schmerzte ihn... sehr... immer wieder aufs neue...

"Ich habe gehört das die Familie Phatomhive ihre Erben schon seit mehreren Jahrhunderten alle Ciel nennen.", lächelte der Lehrer breit. Er sah aus wie ein kleines Kind, dass mit seinem Wissen prahlen wollte, fand Ciel. "Da haben sie recht Mr. Chamber." Dieser nickte nur.

Gedanken verloren starrte der Lehrer durch den Raum, auf die Wand hinter Ciel. Bis er auf einmal ausprobierte, wie sich der Name der Phatomhive-Erben am besten anhörte.

"Ciel... Ciiiel... Cieeeel... Ciellll... Ciel... Mh... Ciel...", wiederholte Aleister Chamber öfter seinen Namen auf verschiedene Art und Weisen. Nach einer Weile kam er zum Entschluss, wie sich der Name am besten anhörte.

Neugierig wandte sich der Lehrer, dessen Blick vorher abgeschweift war, wieder an seinen Schüler.

"Mein Namenspatron und Vorfahre, müsste einen deiner Ahnen gekannt haben...", himmelte er voller Elan, während sich Ciel völlig fehl am Platz fühlte. Aus der Klasse hörte sich leises Gekicher. Er hingegen konnte ein genervtes Stöhnen beinahe nicht zurück halten.
 

"Okay...", begann der Lehrer und drehte sich von Ciel weg.

"...dann wenden wir uns nun wieder der Englisch Vertretungsstunde zu."

Vorne an der Tafel angekommen, sah er über die Klasse hinweg. "Da ich ja leider keine Ahnung hab, wo ihr in Englisch seid, hatte ich eine Idee. Wir werden ein bisschen etwas über englische Adelshäuser lernen... Da wir hier einen echten Phatomhive sitzen haben... Werden wir damit anfangen..."

"Wo soll ich anfangen?", fragte Ciel etwas genervt, was er noch nicht verbergen zu versuchte.

"Kommen Sie doch erstmal nach vorne und stellen sich hier hin."

Der Lehrer winkte ihn zur Tafel und deutete neben sich.

"Fangen Sie doch bei Ciel dem ersten an." Das fehlte ihm gerade noch. Von all seinen Leben sollte er mit jenem anfangen, dass ihm a meisten Schmerzen bereitete.

"Ciel der erste, war der erste Phatomhive mit dem Namen Ciel. Er lebte zur Zeit von Jack dem Ripper, also im 19. Jahrhundert. Als er gerade mal 10 Jahre alt war, brannte das Anwesen der Phatomhives komplett ab. Seine Eltern kamen in dem Feuer um und er galt als vermisst. Es gab damals Gerüchte, dass er entführt wurde, nachweisen konnte man das jedenfalls nicht. Jedoch kehrte er zurück und übernahm sowie die Funtom Company als auch den Titel als Earl. Ebenso übernahm er alle Pflichten seines Vaters, als Earls. Allerdings nahm das Schicksal des jungen Lords eine Wendung, nachdem er erneut beim großen Brand in London verscholl und abermals zurückkehrte. Jedoch starb er im Alter von 13 Jahren. Die Ursachen sind bis heute unklar. Unter ihm machte die Funtom Company einen riesen Fortschritt, er war allerdings auch der letzte Lord, der in London wohnte. Nachdem die schwangere Witwe angeblich das Land verlassen hatte, kehrte kein Phatomhive bis jetzt dorthin zurück."

In Wahrheit war Lizzy natürlich nicht schwanger... Und verheiratet waren die beiden auch nicht. Aber CIEL hatte dafür gesorgt, dass es in allen heute bekannten Aufzeichnungen so und nicht anders stand.
 

"Den Titel hat meine Famille aber bis jetzt noch inne. Wenn wir dort auf Klassenfahrt hinfahren werde ich der zweite Ciel Phatomhive sein der jemals Englischen Boden betreten hat.", beendet Ciel seinen Vortrag und ging ohne ein weiteres Wort auf seinen Platz.

Denn Rest der Stunde ließ Mr. Chamber ihn in Ruhe, wofür Ciel ihm sehr dankbar war.
 

Nach Schulschluss trafen Jack und Ciel sich vor dem Schulgebäude. "Ich schreib Sebastian kurz ne Nachricht, dass ich zu dir gehe.", meinte Ciel und kramte sein Smart-phone raus.
 

» Gehe heute zu Jack nach der Schule. Ich nehm ein Taxi für den Rückweg, brauchst nicht vorbei kommen. Hoffe dir geht's gut. Mach mir ein wenig Sorgen...

Ruh dich aus, damit es dir wieder gut geht! Einen kranken Butler kann ich nicht gebrauchen.

Ciel «
 

Obwohl es untypisch für Ciel war, schrieb er dennoch, Sebastian solle sich ausruhen, da er sich sich riesige Sorgen machte.

Mit dem Bus fuhren sie immer weiter aus Tokyo raus. Wenn Ciel ehrlich war, war er bis jetzt erst zweimal mit einem Bus gefahren. Einmal in Südamerika und das zweite mal in Neuseeland. Der Bus brachte sie in ein Armenviertel. Ciel hatte schon viel schlimmere gesehen, während seiner Zeit in London, dennoch war es schrecklich.

Vor allem da er wusste, dass Jack hier lebte.

Leichter Nebel lag in der Luft. Viele Menschen saßen auf der Straße, unter ihnen mehrere die rauchten. Der Earl war sich sicher, dass manche davon Drogen nahmen. Es lag irgendwie in der Luft.

Der Straßenlaternen waren kaputt, man sah nur gelegentlich ein sehr altes Auto an der Ecke stehen. "Sicher nicht das was du gewöhnt bist, was?", meinte Jack. Ciel schüttelte den Kopf. "Ich war in London öfters in ähnlichen Stadtteilen unterwegs, wenn du verstehst was ich meine..." Jack nickte traurig. Aufeinmal verspürte Ciel das Verlangen seinen Freund zu trösten, so legte er vorsichtig seine Hand auf Jacks Schulter. "Wir müssen noch ein bisschen gehen...", wisperte dieser leise und Ciel nickte zur Antwort nur. Sie gingen an die 15 bis 20 Minuten bis sie vor einem alten Reihenhaus ankamen. Die gelbe Farbe bläterte an manchen Stellen Der Hauswand ab. Das ein oder andere weiße Fenster sah so aus, als ließe es sich nicht so leicht öffnen, manche waren sogar mit Papier abgeklebt, weil sie Risse hatten. Die Haustür war abgenutzt, wies Kratzer auf, die Türklinge schien bald abzufallen und das Türschloß brachte nicht fiel.

"Das ist es...", meinte Jack mit belegter Stimme. Er öffnete die Tür mit einem lauten Knarren. "Ich bin zuhause!", brüllte er nach oben. Ciel atmete durch. Nun würde er sehen, wie Jack lebte.

Jack, sein Freund.
 

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A/N: Hoffe es hat euch gefallen, Lioness

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