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Wenn Hass vergisst zu hassen

von

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Prolog

Feuer.

Überall Feuer. Alles verschlingend zog es sich über die einst so grüne, lebhafte Stadt, die ich meine Heimat nannte. Hohes Kinderlachen konnte man dort vom frühen Morgen bis zum späten Abend vernehmen. Doch auch diese erheiternden Laute verschlang das Feuer, lies nichts übrig, außer die Klageschreie der Jenigen, die die einst blühende Stadt zudem betörenden Anblick gemacht hatten, welches man noch vor ein paar Stunden stilliegend im Gras beobachten konnte. Mittendrin, in diesem grauenvollem und doch auch faszinierendem Schauspiel stand ich. Mit tränenden Augen und triefender Nase sah ich meinem Werk entgegen. Ja, genau. Mein Werk. Ich hatte diese Zerstörung über meine eigene Heimat gebracht, auch wenn ich, mit meinen elf Jahren, in den Augen der Erwachsenen noch ein Kind seien mochte.

In meinen Gedanken nach dem Zeitpunkt suchend, den ich dafür verurteilen konnte, meiner Stadt und den Menschen, die in dieser lebten, mit solch einer grauenhafter Tat zu bestrafen, sank ich auf meine Knie. Mir war, als würden ganze Meere meinen Augen entweichen, denn ich konnte einfach nicht aufhören so haltlos vor mich hin zu heulen. >Halt’ jetzt deine verdammte Fresse!< Schalt ich mich selbst, >Du bist ganz alleine daran Schuld, also sei ein Mann, steh’ auf und tu’ gefälligst irgendetwas!< Ich nickte, immer noch verstört, und stand auf. Mit nun wachem Verstand, sah ich mir das Haus, vor dem ich die ganze Zeit gehockt hatte, genauer an. Eisenstangen, Zahnräder, Messer und Schwerter ragten aus dem dunklen Holz hervor. Wie waren die denn da hingekommen? Ich durchforstete angestrengt meinen Kopf, bis es mir wieder einfiel. Die Gegenstände waren plötzlich zu mir geflogen, als mich die Nachbars Kinder mal wieder für meine große Klappe verprügelt hatten.

Nichts besonderes eigentlich, hätten sie nicht angefangen wie wild über meine verstorbene ‚Hure einer Mutter’ zu lästern. Ich kannte sie zwar nicht, da sie kurz nach meiner Geburt gestorben war. Aber ich war mir sicher, dass sie ein guter Mensch gewesen sein musste. Diese Annahme und der Gedanke, sie für ihren Tod an dieser ungerechten Welt zu rächen, hielten mich davon ab in der trostlosen Welt, die mir mein dauerbetrunkener Vater bieten konnte, elendig unterzugehen. Und aus diesem Grund hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt entschlossen, den Anfang zu machen und mich zu wehren (aha, da haben wir auch schon den gesuchten Schuldigen) Doch plötzlich hörten die Kinder von alleine auf, auf mich einzuprügeln. Als ich meine vor Schmerz geschlossenen Augen öffnete, sah ich in die leblosen Augen meiner Peiniger. Mit Messern und ähnlichen metallischen Gegenständen waren sie durchbohrt. Ein wahnsinniges Lachen entlockte sich meiner trockenen Kehle. Erst leise. Dann immer lauter.

An dieser Stelle verstummten meine Erinnerungen prompt, wenn ich versuchte, sie vor mein inneres Auge zu zerren. Also blieb mir nichts anderes übrig. Ich wand mich von meinem einstigem Heim ab, starrte nicht mehr wie besessen auf den verkohlten Körper des Mannes, welcher sich früher mein Vater geschimpft hatte.

Ich wanderte ziellos umher und betrachtete mit zusammengebissenen Zähnen die zerstörten Häuser und verunstalteten Leichen, welche sich in ihnen befanden. Dabei beachtete ich die Hitze des Feuers gar nicht. Irgendwann kam ich an einem Haus vorbei, vordem viel altes Gerümpel stand. Ich schnaubte. ‚Willys Antiquitäten’ stand in verschnörkelten Lettern auf dem herabgefallenen Schild, welches mir zu Füßen lag. >Der alte Sack hat sich sein Ende redlich verdient!< Dachte ich mir. Der alte, mürrische Greis hatte mir immer irgendwelche Holzklötze vor die Füße geworfen, als ich an seinem Haus vorbei gerannt war, um mich vor irgendwelchen Leuten zu verstecken, die mir mal wieder mit ihren üblichen Beschwerden hinterher hetzten.

Ich setzte ein Fuß auf die nicht mehr ganz so heilen Stufen, die zum Eingang des Lädchens führten. Ich schaute mich neugierig um, immerhin war es das erste Mal, dass ich diesen Laden betreten ‚durfte’. Und der stand nun schon neun Jahre hier.

Das erste, was mir ins Auge fiel, war ein alter, aber gut instand gehaltener Spiegel. Ich trat vor ihn und betrachtete mich. Meine feuerroten Haare standen mysteriöserweise in alle Richtungen ab und eine Fliegerbrille hing mir locker um den Hals. Eigentlich hatte sie mir der Schmied geschenkt, als ihm aufgefallen war, dass mir oft ein paar lose Strähnen in den Augen hingen. Er hatte gemeint, es sei eine Art männliches Haarband. Nachdem ich es mit roten Wangen entgegengenommen hatte, strich er grinsend durch meine Haare und wünschte mir alles Gute. An diesem Tag hatte ich mein erstes Geburtstags Geschenk bekommen.

Auch ihn hatte ich getötet, den einzigen Menschen, der je nett zu mir gewesen war.

Ich blickte vom Boden auf und sah meinem von Tränen gerötetes Gesicht entgegen. >Jetzt hör’ aber mal auf! Das ist schon Jahre her!< Dachte ich mir zähneknirschend >Reiß’ sich verdammt noch mal zusammen!< Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und merkte, dass ich dabei meine Bemalung verwischt hatte. Ja! Bemalung, keine Schminke. Genervt aufstöhnend putzte ich mir mit dem nächstbestem Tuch die schwarzen Spuren von den Wangen. Meine goldenen Augen waren nach wie vor von schwarzer Kohle umrandet. Gut, wenigstens musste ich nichts neu aufmalen.

Ich schaute wieder in den Spiegel. Mit der Schminke, äh, Bemalung und meinen nicht vorhandenen Augenbrauen sah ich ziemlich bedrohlich für mein Alter aus, genau nach Plan.

Nun betrachtete ich auch meine dunkelroten, zu einem Grinsen verzogenen Lippen. Sie ergänzten mein Gesicht perfekt. Meine Nase war schmal und spitz, und zeugte von den harten Schlägen, die sie schon aushalten musste.

Der Körper, auf dem mein Kopf trohnte, war jetzt schon ansehnlich gebaut. Flacher Bauch, breite Schultern, gefolgt von dünnen, aber muskulösen Armen. Ein hellblaues Top mit zwei Flicken an der rechten Seite zierten diesen Körper. Meine Hose hatte auch einen Flicken, der überhaupt nicht zu dem schwarz-gelb gestreiften Muster passte, aber was soll’s. An den Füßen war sie schon zerrissen, zeigte ein wenig meiner blassen Haut. Sie war definitiv zu blass, dafür, dass ich im Southblue lebte. Meine Schuhe waren nichts weiter, als kakifarbene Lappen, die schlaff an meinen Füßen hingen. Und trotzdem.

Ich will und werde es niemals leugnen: Ich sah verdammt gut aus.

>Irgendjemand wird mich, meines Egos wegen, wahrscheinlich einmal noch umbringen.< Dachte ich mir, immer noch grinsend. >Ach was, ein Eustass Kid wird von nichts und niemandem umgebracht!<

Ein Wort

Immer wieder stolperte ich über meine Füße, die ich schon ganz wund gelaufen hatte.

Doch ich wollte weg hier. Weg von dem Leid, welches mich wahrscheinlich bis ans Ende meines Lebens verfolgen würde. Ob ich daran zugrunde gehen werde, lag an der Gestalt des Verfolgers. Werden es Alpträume sein? Werden es irgendwelche Hirngespinste sein, die meinen Verstand jeden Tag aufs Neue foltern? Oder etwa, ein Mensch, ein Überlebender, ein kleiner Hoffnungs Schimmer, welcher seine Brüder, Schwestern und Freunde rächen wollte? Aber nein. Das war ausgeschlossen. Immerhin hatte ich die gesamte Stadt nach Überlebenden abgesucht, fand aber nur verkohlte Leichen und deren früheres Heim.

Auch ein paar Münzen, die das Inferno überstanden hatten, lagen nun sicher verwahrt in meiner löchrigen Hosentasche.
 

Als die Sonne sich entschieden hatte, sich einen Spaß zu erlauben und hinter den flachen Hügeln gen Norden Verstecken zu spielen, suchte auch ich mir ein verborgenes Plätzchen, um meinen erschöpften Kräften eine Pause zu gönnen. Ich wählte einen mit Moos bewachsenen Fels, der hinter und unter ein paar Bäumen von dem schmalem Gehweg aus kaum zu erkennen war. Eigentlich hatte ich noch vor Nahrung für den nächsten Tag aufzutreiben, aber das hatte auch bis morgen Zeit. Ich legte mich also in eine halbwegs gemütliche Position hin und wartete sehnlichst auf den erlösenden Schlaf. Ich wartete und wartete und wartete.

Doch irgendetwas drückte mir auf den Magen; und zwar nicht der unbändige Hunger oder irgendein Kiesel. Nein, es war vielmehr ein ziehen meines sechsten Sinnes, welcher mich vor einer bevorstehenden Gefahr warnen wollte.

Nach einigen weiteren gescheiterten Versuchen, ins Land der grenzenlosen Möglichkeiten abzudriften, wurde ich langsam wütend. Ich setzte mich ruckartig auf und lauschte in die Dunkelheit hinein. Sehen wäre im Moment sinnlos, denn es war schon stock dunkel.

Ich konzentrierte mich, nahm nach und nach die Klänge der Natur wahr.

Das Rauschen der Blätter im Wind, das leise Zwitschern eines Abendvogels, das leichte aneinander klappern der trockenen Grasstängel.

Da.

Ein kaum zu hörendes Knacken, man könnte es leicht mit einem Rauschen verwechseln, doch ich erkannte darin einen Misston.

Ein ungewollter Laut im immerwährenden Rhythmus der Nacht.

Instinktiv hatte ich meine Beine aufgestellt und saß nun auf allen Vieren auf dem Moos, jeder Muskel, jede Sehne bis zum zerreißen gespannt.

Ein Schluchzen. Ein Schniefen, gefolgt von der leisen Kinderstimme, die flüsterte: “Mama…Mama“

Ich entspannte mich ein wenig, kletterte vom Fels herunter und bewegte mich so leise wie es ging auf das jammernde Kind zu.

Hinter ein paar Büschen konnte ich es dann erkennen, denn nun spendete mir der Mond seinen vollen Schein. Ein kleiner Junge, ungefähr neun Jahre alt, kauerte in zerlumpten Sachen auf dem Boden und ritzte etwas in die trockene Erde. Er hatte schulterlanges, strohblondes Haar, welches etwas strähnig und unordentlich aussah. Ich sah von meiner Position aus nur seinen Rücken, weshalb ich mich entschied, ihn auf mich aufmerksam zu machen.

„Hey, du!“ rief ich ihm entgegen. Er zuckte zusammen und verstummte.

Ich ging vorsichtig noch ein paar weitere Schritte auf ihn zu, als er seinen Kopf ruckartig bewegte und ich in sein Gesicht sehen konnte.

Ich erstarrte.

Nicht etwa wegen den trüben und doch auch strahlend blauen Augen, die mir erst erschrocken, dann mit solch einem Hass entgegen starrten, dass ich ein paar Schritte zurück stolperte.

Nein, es waren die rostigen Eisennägel, welche ihm aus der rechten Schläfe ragten.

Ich konnte noch das dicke, getrocknete Blut erkennen, das wohl nicht gerade sparsam aus der Wunde gequollen war. Seine linke Gesichtshälfte war übersäht mit mehr oder weniger schlimmen Brandwunden, jedenfalls sah es grauenvoll aus. Doch sein Gesicht zeigte mir wahrscheinlich nicht einmal annähernd den Schaden, den er wirklich davon getragen hatte.
 

Erst jetzt bemerkte ich, dass ihm ein leises Knurren entwich und er sich langsam mit seinem gesamten Körper zu mir drehte. Ich bereute es wahnsinnig ihn angesprochen zu haben, immerhin war ich der jenige, dem er seine Wunden und seine Verluste zu verdanken hatte, das wusste ich auch schon. Aber nun kam langsam eine unbändige Furcht in mir auf…diese Augen fesselten mich in ihrem Hass, fraßen mich auf, um mir klar zu machen, was ich getan hatte.

Gerade wollte ich meinen Mund auf machen, als er wie ein wildes Tier aufsprang und sich auf mich stürzte. Ich schrie auf und schlug mitsamt dem Jungen hart auf den Waldboden auf.

Ich öffnete meine vom Sturz geschlossenen Augen wieder und sah, dass der Junge nun auf meinem Bauch saß. Er fing an auf mich einzuprügeln, merkte jedoch schnell, dass er dazu zu wenig Kraft besaß.

Darauf holte er weit aus und fing an, mir mit seinen nicht gerade sauberen oder kurzen Fingernägeln mein Gesicht zu zerkratzten. Brennender Schmerz breitete sich an den Stellen aus, an denen er seine unförmigen Nägel in mein Fleisch rammte. Langsam wurde sein Geschrei und seine Beleidigungen, die er mir ins Gesicht spuckte, von wildem Heulen und Jammern abgelöst. Sein kleiner Körper erschlaffte immer mehr unter dem Kraftaufwand, den ihm sein Aufschluchzen abverlangte.

Ich verfolgte das Schauspiel mit aufgerissenen Augen, setzte mich wieder auf.

Nun saß er vor mir, auf seinen geschundenen Knien, den Kopf in seinen kleinen Händchen vergraben.

Ich bis die Zähne fest aufeinander, als ich plötzlich seine jetzt so schwache und zerbrechliche Stimme vernahm: „Warum?“
 

Ein simples Wort, das meine Gefühle plötzlich aufflammen ließ.

Ein simples Wort, das er mich so ohne Hass und Verzweiflung ins Gesicht sagte.

Ein simples Wort, das ich mir am heutigen Tage so oft vor Augen geführt hatte.
 

Warum.

Warum ich?

Ein Fünkchen Hoffnung

Warum?

Warum ich?
 


 

Ich wusste die Antwort nicht. Ich wusste sie nicht und das machte mich rasend, traurig und…schuldig zu gleich.

Immer noch starrte er mich an, ich sah die Frage immer wieder in seinen Augen. Was erwartete er denn von mir? Was würde denn eine Antwort bringen? Rein gar nichts, nicht einmal weitere Fragen, die er mir stellen würde. Wenn ich ihm jetzt eine Antwort geben würde, bliebe nur noch sein Hass auf mich übrig, da war ich mir sicher.

Aber was sollte ich denn jetzt tun?

Sollte ich ihn mitnehmen?

Sollte ich ihn zurück lassen?

Sollte ich ihn…beseitigen?

>Was soll das denn< Oh, mein inneres ich hatte sich entschieden auch etwas zur Lösung meines Dilemmas beizutragen, wie äußerst hilfsbereit es doch war >Da hast du nun den einzigen Überlebenden deines Massakers vor dir – ein kleines Kind wohlgemerkt – und du überlegst ernsthaft, ihn zurück zu lassen?!< Ich hielt meine zuvor rasenden Gedanken zurück um ihm, äh, mir besser zu hören zu können. >Da bringt dir das Schicksal sie einzige Möglichkeit, wenigstens einen Teil deiner Schuld zu begleichen, vor die Füße und du willst ihn von dir stoßen?! Du bist zwar stumpfsinnig, aber für so blöd hatte ich dich noch nicht gehalten!< Ich ignorierte meine an mich gerichteten Beleidigungen einfach und dachte nach.

Nach einer Weile fasste ich den Entschluss:

Ich werde ihn beschützen, komme was da wolle! Er ist mein Fünkchen Hoffnung, welches mich aus dieser Hölle führen wird und ich werde ihn nicht verlöschen lassen!

Das bin ich ihm schuldig.

Wenigstens das bin ich allen schuldig.
 

„Hey!“ Während ich nachgedacht hatte, schien er ein wenig abgedriftet zu sein. Seine Augen kamen in das Hier und Jetzt zurück und sahen mich abwartend an.

Wie sollte ich denn anfangen? Wie man sich es vielleicht schon denken konnte, war ich im Umgang mit Kindern nicht besonders gut.

„…Wie ist dein Name?“ Erstaunt sah er mich an. Hatte wohl nicht damit gerechnet, weswegen ich ein leises Grinsen nicht unterdrücken konnte.

Als er mir weiterhin nicht antwortete, wurde ich langsam ungeduldig. „Meine Fresse, deinen Namen will ich wissen oder hast du ihn vergessen?“ Er sah mich etwas trauriger an, und dann auf den Boden. Meine nichtvorhandene Braue hebte sich ein wenig.

„Ich…Ich hab keinen Namen“ hörte ich ihn murmeln.

So war das also. Er war ein Waisenkind. Kein Waisenkind in unserem Dorf hatte einen Namen bekommen, bis es nicht mitgenommen wurde.

„Na, dann wollen wir dir einen geben. So kann ich dich ja schlecht rufen, wenn wir auf dem Weg verloren gehen“ „Auf dem Weg?“ fragte er mich erstaunt. Ich antwortete mit einem Grinsen:

„Ja willst du etwa hier rumhocken bis die nächsten Gauner vorbei kommen, oder was?“

Er senkte den Kopf wieder auf seine Knie und murmelte etwas. Das nahm ich mal als ‚Nein’.

„Kira“ Er hob den Kopf ein wenig „Wie wäre es mit Kira?“ Ich hatte mich nun vor ihn hin gekniet und hielt ihm meine Hand unter die Nase.

Sein Blick traf auf meinem, Zweifel quollen aus ihnen hervor, doch dann Entschlossenheit.

Er nickte eifrig, und überspielte somit recht gut den letzten Funken hasserfüllten Zorn, den ich seinem Blick noch entnehmen konnte.

„Gut Kira, dann lass uns mal was zu essen suchen. Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich bin am verhungern!“ Er öffnete den Mund um etwas zusagen, doch sein Magen kam ihm zuvor. Ein markerschütterndes Knurren schallte durch den Wald, nun, jedenfalls kam es mir so vor. Kira presste schnell seine Hände auf den schmalen Bauch und starrte mich an.

Es konnte zwar auch am Hunger liegen, doch ich könnte schwören, damals hätte er mich zu ersten Mal an gelächelt.

Schüchtern, aber ehrlich.

Rückfall

„Darf ich dich was fragen?“

„Nur zu…du fragst doch sowieso…“

„Wann sind wir endlich da?!“

„Ich weiß es nicht! Wie oft willst du mich das noch fragen?!“

„Bis du ne Antwort weißt“

„…“
 

„…Kid?“

„Ja?!“

„…wann sind wir-„

„-ICH WEIß ES NICHT!“

„Hey Ki-

„-Sag mal hast du nichts besseres zu tun, als mich zu nerven?!“

„Nein, ich wollte doch nur-„

„-fragen wann wir da sind, ich weiß!“

„Aber-„

Die Ader an meiner Stirn hörte nicht mehr auf zu pochen, und das seit drei geschlagenen Tagen! Langsam wünschte ich mir, ich hätte Kira zurück gelassen, auch wenn die Alpträume wieder schlimmer geworden wären. Ich blieb abrupt stehen, als mich das erneute ‚Aber’ des Jüngeren erreichte. Ich drehte mich langsam zu ihm um, das Maß war endgültig voll. Ich spürte, wie meine Gedanken langsam ins Groteske abdrifteten, dorthin, wo die Gedanken eines Elfjährigen nichts verloren hatten. Nein, seit wann reagierte ich denn so heftig? Ich senkte meinen Kopf, sodass ich ihn nicht ansehen konnte. Ich wusste was gleich passieren würde, und wehrte mich mit aller Kraft dagegen. Es durfte nicht noch einmal geschehen!

In meiner verzweifelten Wehr gegen mich selbst hatte ich nicht bemerkt, dass ich auch schon meine Faust erhoben hatte und langsam auf Kira zuschritt. Der Wehr zum Trotz formte sich mein Mund zu einem abartigen Grinsen. Vielleicht war es ja gar nicht so Falsch…Kann etwas Falsch sein, selbst wenn es sich so gut anfühlt? Nein, das glaube ich nicht. Somit wurden auch die letzten Zweifel von meinem aufwallenden, wahnsinnigen Lachen überschattet. Ich überlegte mir verschiedenste Möglichkeiten, wie ich diesen kleinen Plagegeist am besten, langsamsten und qualvollsten beseitigen konnte. Es sollte viel Blut fließen. Blut! Ich hatte zu lange darauf verzichtet. Gleich würde das Spektakel beginnen, ich konnte förmlich seine Angst riechen und…dann war sie weg. Was sollte das?! Er soll winseln, um sein erbärmliches Leben flehen, diese kleine Missgeburt!

Plötzlich legten sich kleine, warme Hände um meine beiden Handgelenke, wie Handschellen, die das Grauen in mir zurück hielten. Meine nach Blut lüsternen Gedanken verschwanden und auch das Lachen ebbte ab, mein Arm senkte sich wieder, ich spürte wie meine Knie nachgaben und ich zu Boden sank.

Ich hatte ein Bild vor Augen. Zwei schmale, seefarbende Spiegel. In ihnen konnte ich mich erkennen, dieses abartige Grinsen mit eigenen Augen sehen…und ich bekam Angst.

Dann hörte ich eine Stimme nach mir rufen, aus weiter Ferne. Doch ich konnte mich von diesen Augen nicht losreißen, sie hielten mich gefangen, beschuldigten mich, aber ich wusste, dass es nicht Kiras Augen waren. Seine waren wärmer, waren fähig zu vergeben, nicht zu vergessen. Kira…Kira? Die Stimme kam näher und holte mich langsam aus meiner Starre, ich kam in das Hier und Jetzt zurück. Jetzt bemerkte ich auch, dass er es war, der mich rief und mich an den Schultern schüttelte, so fest wie es ihm sein Körper erlaubte.

Ich sah vom Boden auf, mein Mund war geöffnet, meine Augen aufgerissen und ließen den Tränen so freien Lauf.

Ich merkte wie eine zweite Stimme hinzukam, doch diese schrie einfach, ununterbrochen.

Jetzt lagen Kiras Hände an meinen Wangen. Ich hörte, wie er verzweifelt versuchte mich zu beruhigen, aber seine Verzweiflung bewirkte nur das Gegenteil. Die immer noch schreiende Stimme wurde nun lauter…Moment, war ich das etwa? Auf einmal sah ich wieder etwas klarer, das Gesicht vor mir schien auch von Tränen benetzt zu sein. Er hatte Angst. Angst…um mich?

Mein Schrei verklang und ich starrte Kira verzweifelt an. „Was…was ist den los?...Was ist passiert? Habe ich dir wehgetan?“ Meine Stimme hörte sich kratzig an und mein Hals schmerzte vom Schreien. Ich sah ihm in die Augen, dann glitt mein Blick über sein Gesicht, seine Arme, seinen ganzen Körper. Ich sah, dass er seinen Kopf eifrig schüttelte.

Den Göttern sei Dank, ich hatte ihm nichts zu Leide getan. Eine Welle der Erleichterung fuhr durch meinen Körper. Ich schloss nun meinen Mund und nahm die Hände Kiras, die immer noch auf meinen Wangen lagen, sah ihn beruhigend an. „Ruhig…Sag, was ist passiert, während ich…abwesend war?“ Ich wunderte mich insgeheim über die Ruhe, die meine sonst so energische Stimme befallen hatte, aber ich musste mich jetzt darauf konzentrieren den aufgelösten Jungen vor mir zu beruhigen. „I-Ich…“, stotterte er,“…Du hast auf einmal angefangen, wie ein Irrer zu lachen…Genauso wie an dem Tag als du… auf jeden Fall hab’ ich Angst bekommen und bin zurück gewichen…Dann hast du mich so gruselig angeguckt und ich…ich“ Er brach erneut in Schluchzern aus. Ich nahm ihn instinktiv in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Schhhhh, ist ja gut…was ist dann passiert?“ Ich fühlte, wie sein Körper von den letzten Schluchzern durchzuckt wurde, dann fuhr er mit ruhigerer Stimme fort: „Ich fiel hin und dachte du würdest mich gleich anfallen. Aber dann…ich weiß nicht was in mich gefahren war…jedenfalls stand ich wieder auf und rannte auf dich zu. Du schienst dich höllisch darüber aufzuregen, da hab ich deine Hände genommen und dich gerufen. Du hattest aufgehört zu lachen und hast mich angestarrt. Ich weiß gar nicht, was mir mehr Angst gemacht hat. Dein Lachen oder dieser Blick? Du hast mich so ängstlich angesehen…Dann fingst du an zu schreien und wolltest weglaufen, aber ich hab dich aufgehalten…irgendwann bist du wieder zu dir gekommen“ Ich hatte die Umarmung gelöst und hielt Kira jetzt an den Schultern fest, sah ihn an. Dieser Junge hatte sich an mich herangetraut, obwohl er wusste, was ich in diesem Zustand mit ihm anstellen konnte?

„…Danke“ sagte ich schlicht und stand auf. Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Augen und ging voran. „Was ist? Willst du da weiter hocken? In einem Tag werden wir das nächste Dorf erreicht haben, also komm!“ rief ich ihm im Weggehen noch zu. Ich hörte, wie er sich nach kurzer Zeit aufrappelte und mir nachlief.

Ich wartete kurz auf ihn und sah, dass er mich belustigt angrinste. Ich hob meine nicht vorhandenen Augenbrauen und fragte: „Was soll denn bitte so lustig sein?“ Als antwort deutete er mit dem Finger an mir vorbei. Ich sah hinter mich, und wieder zu ihm zurück: „Ja Kira, ein wirklich schöner Busch. Genau wie alle anderen hier auch.“ Er klatschte sich die Hand an die Stirn, ging zum Busch und schob in ein wenig zur Seite. Skeptischen Blickes trat ich vor und sah nun auf das freigelegte Tal hinab. Ich sah Häuser, fröhliche Menschen, die ihrer Arbeit nachgingen, Kinder, die vor anderen wegliefen und dabei lachten. Was war den so toll daran, durch die Gegen gehetzt zu werden? Dann realisierte ich erst, dass wir wohl schon da waren. Mit einem leichten Grinsen sah ich zu Kira.

„Willkommen in Nahiko!“ grinste er zurück.

Nahiko

Der feine Kies knirschte unter den Füßen der Menschen, die hier in Nahiko umher gingen. Sie lachten fröhlich und unterhielten sich über die Neuigkeiten, die in der Stadt umher gingen. Am äußersten Rand der Stadt bekamen die Leute ohnehin nicht viel mit, da nutzten sie jede Gelegenheit um über die neusten Ereignisse mit einander zu tratschen, zu plaudern oder auch zu diskutieren. Doch auch wenn die Bauern hier ganz am Rande lebten, waren sie doch glücklich. Dies lag auch zum Teil daran, dass die Stadt zwar kreisförmig war, aber nicht in einzelne ‚Ringe’ unterteilt wurde, in welchen die Armut immer drückender und offensichtlicher schien, je weiter man sich vom Stadtzentrum entfernte. Nein, diese hier war anders. Die Bauern, welche die Stadt ernährten, lagen zwar ganz außen, jedoch hatte jeder Einzelne einen größeren Anteil an Land, als in den meisten anderen Städten. Die Häuser der Farmer waren keine kleinen, verkommenen Hütten, es waren große, robuste Holzvillen. In ihnen wurde das Essen gelagert und Pferde gehalten, sodass schon die Hälfte des Platzes genutzt wurde, die Villa aber immer noch genug Platz für eine große Familie hielt.

Meist bauten die Farmerfamilien eine Villa, welche jeweils an das Kind weitergegeben wurde, wenn man selbst schon in einer anderen Welt verweilte. Die Domizilen erbauten die fleißigen Landsleute aus massiven Eichenpfählen, die waagerecht übereinander angebracht wurden. Da die Villen oft Jahrzehnte alt wurden, verdunkelte sich das helle Holz mit der Zeit, was ihnen ein altertümliches Aussehen verlieh. Natürlich blieben die Fassaden nicht unverziert, so stellten auch die Frauen ihr künstlerisches und handwerkliches Können zur Schau.

Jede Familie trug ihre eigenen Symbole, die oft aus Tieren, Naturelementen oder auch Göttern bestanden.

Den Bauern folgten die Handwerker, mit ihren zum Teil riesigen Schmieden, in denen bis zu 25 geschulte Schmiede ihr Tagewerk verrichteten. Auch Lehrlings-Schmieden gab es dort, in denen sich die größten Meister der Gegend versammelten um ihr Wissen an die neuere Generation wissbegieriger Schmiede weiterzugeben.

Verließ man nun diesen belebten Teil der Stadt nach innen, errichte man viele kleine Läden, Webereien und kleinere Marktplätze. Auf diesen boten die Farmer ihre frischen Früchte, das knackige Obst und Gemüse, sowie verschiedenste Sorten an Gewürzen an. Hier lebten auch die Bürger, die ihr tägliches Brot mit Schriften oder der Politik verdienten. Ihre Häuser waren meist aus Stein. Dunkler Stein, der aber nicht finster oder gar kalt wirkte, nein, er bildete einen angenehmen Kontrast zu den ewig bunten Läden und dem Trubel des Marktplatzes, ließ dem Blick jedoch nicht zur Ruhe kommen. Denn sie waren ebenfalls verziert. Nicht etwa der Stein war behauen, die Leute hier verstanden davon nicht gerade viel, eher waren es die hohen Fenster und ihre Bögen. Sie waren aus buntem Glas und spiegelten jeden Sonnenstrahlen in lustigsten Farbenspielen wieder. Damit standen die kleinen Kapellen, die überall in Nahiko aufgebaut worden waren, in nichts nach. Für sie wurden sogar die besten Steinhauer aus anderen Städten und Dörfern gerufen, um auch den Stein ihrer inne wohnenden Gottheit gerecht zu machen.

Doch das beeindruckenste aller Gebäude war wohl jenes, das im Zentrum der Stadt trohnte.

Aus dunklem Granit gefertigt erleuchtete es die Stadt mit ihrem bezaubernden Funkeln, was wohl auf die Rubine, Saphire, Bergkristalle und anderer Edelsteine zurückzuführen war.

Die Galdur, wie sie allerorts genannt wurde, hatte einen ganz anderen Baustil, als die Stadt selbst. Sie war eher hoch und spitz zulaufend, als versuche sie in das Himmelreich hinauf zu gelangen, aus dem sie einst hinab gestürzt war. Jedoch hatte sie nur ein paar höher gelegene, tropfenförmige Spalten, welche etwas Licht in ihr Inneres scheinen ließen.

Das einzige richtige Fenster, das die Galdur aufwies, prangte an ihrer Rückseite, gegenüber dem kunstvoll gehauenem Torboden. Diese gigantische Glaswand wies eine Größe auf, bei der man etwa fünf der Landwirtsvillen aufeinander stapeln müsste. Doch dieses Glas war in dezenten Blau-Tönen gehalten und stellte mit diesen ein wallendes Meer dar. In dem Meer stieg eine Frau empor. Ein Auge geschlossen, das andere aus dem wohl reinsten Saphir, den diese Welt zu Gesicht bekommen hatte, gefertigt. Mit ihren vier Armen formte sie verschiedene Bewegungen und Handzeichen, welche die vier Elemente darstellen sollten. Sie war die Mutter aller Götter und wurde allerorts und in jeder Sprache nur Nai genannt. In diesem Tempel durfte man keine Opfer bringen, denn die Mutter war die Schöpferin des Lebens und duldete den Tod in ihren Hallen nicht. Das Einzige, was sie von ihren Geschöpfen erwartete, war Licht und Wärme in ihrer ewig andauernden Einsamkeit. Deshalb schlossen sich alle Schmiede der Stadt zusammen und erschufen riesige und auch kleinere Kronleuchter aus dem reinsten Silber, das sich die Stadt leisten konnte. Auf ihnen trohnten unzählige Kerzen aus verschiedenstem Wachs.

Ein paar Wächter waren stets in der Galdur aufzufinden, denn sie waren für das unauslöschliche Licht der Kerzen verantwortlich. Das neuneckige Gebäude besaß keinen Altar oder kleine Türmchen, obwohl die nach oben ragenden Spitzen daran erinnerten. So hatte sie auch keine ‚Haupt-Reliquie’ wie es viele Kirchen und Tempel besaßen. In ihr zählte jedes einzelne Kerzchen, egal ob es nun größer oder besser war und heller brannte als alle anderen. So stellten die Leute für jedes Neugeborene ein weiteres Kerzchen auf, vergrößerten es im Laufe des Lebens.

Einige sagten, diese Kerzen würden nach dem Tod ihres Besitzers keinen Wachs mehr verbrauchen, denn die Seele würde nun ihre eigene Kraft hergeben um Nai weiterhin Wärme und Licht spenden zu können. Doch so genau wusste es niemand.
 

* * *
 

Ich muss sagen, ich war ziemlich erstaunt. Als wir die Felder der Bauern betraten, dachte sowohl ich als auch Kira, dass es nur ein Dorf sein konnte. Doch je weiter wir vordrangen, desto lebendiger und prachtvoller erschien mir diese Stadt. Kira dachte wohl dasselbe, denn als ich mich still zu ihm umdrehte, lief er mit weit offen stehendem Mund durch diese Gegend und betrachtete jedes Haus, das seinen Blick streifte, aufs Genaueste. Mir viel das Funkeln in seinen Augen auf, er schien wirklich glücklich zu sein und von da an wusste ich es: so schnell würden wir hier nicht mehr weggehen.

„Sehen wir zu, dass wir noch eine Unterkunft für diese Nacht bekommen“ meinte ich nach einer Weile zu Kira, der mich wie aus einem Bann gerissen anstarrte. „Äh…ja…ja, das sollten wir wohl machen“ antwortete er. „Ist alles in Ordnung? Irgendwie siehst du ein wenig blass aus“ Ich grinste. Er schüttelte leicht seinen zotteligen Kopf und flüsterte: „Nein, alles gut. Nur…ich war noch nie in so einer riesen Stadt“, „Gefällt es dir denn hier?“ Nun grinste er mich ebenfalls an. „Und wie!“
 

Nach etlichen Versuchen, eine billige Herberge zu finden, verlor ich langsam die Geduld. Kira hatte mich wieder beruhigen müssen, jedoch erkannte er meinen bevorstehenden Ausbruch sofort an den zu Fäusten geballten Händen, sodass es nicht so weit kam, wie beim letzten Mal. Ich hatte die Hoffnung auf ein leckeres Essen und ein warmes Bett schon längst aufgegeben, aber Kira zwang mich zum Weitergehen. Er führte uns wieder zu den Handwerkern mit der Begründung, hier seien die Herbergen bestimmt nicht so teuer, wie in der Oberschicht. Doch auch hier hatten wir kein Glück und als ich mich strikt weigerte auch nur noch einen Schritt vorwärts zu gehen, kam uns eine große Person entgegen. Kira hörte auf an meiner Faulheit zu nörgeln, als er sah, wie ich fast schon ängstlich hinter ihn starrte. Ja, ja, Eustass Kid und ängstlich. Es war dunkel, ich war jung und hatte nichts im Magen!

Als der Mann - als solchen konnte ich ihn inzwischen identifizieren - zu uns ins Licht einer Laterne gesellte, konnte ich ihn genauer betrachten. Er hatte nussbraunes Haar, das ihm drohte bald auszufallen, wenn er nicht aufhören würde, zu altern. Sein Gesicht war rußgeschwärzt und unter seinen buschigen Brauen starrten mir kohlschwarze Augen entgegen. Er trug einen Vollbart, der aber nicht sehr lang war. Eine steife, schwarze Lederschürze bedeckte seine breite Brust und seinen, vom vielen Bier trinken, schon etwas gewölbten Bauch. Seine Hose konnte ich nicht genau erkennen, doch sie schien auch entweder schwarz oder braun zu sein. Als er mit seinen schweren Stiefeln vor uns zu Halt kam, schluckte ich, um meine Furcht wenigstens ein wenig unter Kontrolle behalten zu können. „Was wollen so kleine Kinder wie ihr um diese Zeit hier draußen, hm? Und dann auch noch ganz allein“ Seine Stimme war tief, aber hingegen meiner Erwartungen nicht besonders schroff oder unfreundlich. Ich wollte ihm eigentlich ins Gesicht schreien, dass ich gar kein Kind mehr war, aber ich besann mich eines Besseren. „Wir…Wir sind neu hier und haben kein Gasthaus zum Übernachten gefunden“ beantwortete ich seine Frage. Ein lang gezogenes ‚Hmmm’ entwich ihm und nun konnte ich auch Kira deutlich schlucken hören. „Na dann könnt ihr doch bei mir bleiben! Meine Frau hat gerade ein wunderbares Essen gezaubert, ihr habt doch sicher Hunger, nicht wahr?“ rief er uns auf einmal in einer herzlichen Stimme entgegen, lächelte warm und lachte anschließend. „W-Was…?“ brachten ich und Kira gleichzeitig heraus. „Ja, kommt mit. Ihr habt doch sicher was zu erzählen, und außerdem habe ich genug Platz bei mir“ erwiderte er auf unser Herumgestotter. Er drehte uns den Rücken zu und deutete mit einer Hand darauf hin, ihm zu folgen. Zögernd ging Kira seiner Aufforderung nach. „Was machst du denn?! Wir kennen den Typen doch gar nicht!“ zischte ich ihm zu und packte seinen Arm. „Ich weiß, mir gefällt das doch auch nicht, aber im Moment haben wir keine andere Wahl. Lass mich bitte los“ Ich starrte ihn mit offenem Mund an, ließ in jedoch schließlich los. „Und, was ist? Kommt ihr jetzt?“ rief uns der Mann entgegen. Ich sah zu Kira, er erwiderte meinen fragenden Blick mit seinem bittendem. Ich seufzte und setzte mich mit dem sichtlich erleichterten Kira in Bewegung. Als wir beim Alten ankamen, lächelte er und fragte uns beide: „Wie heißt ihr denn eigentlich?“ Ich sah ihn etwas mürrisch an, antwortete aber: „Ich bin Kid, das ist Kira“ Er nickte. „Ich bin Forn“ Der Alte reichte mir seine große, haarige Hand und ich betrachtete sie skeptisch. Nach kurzem Zögern ergriff ich sie, grinste dem Alten ins Gesicht.

Vergebung?

Ich starrte sie an, sie starrte zurück. Und das ging jetzt schon eine ganze Weile so. Eine Zeit lang hatte Kira versucht sie mit mir nieder zu starren, hat dann aber Angst bekommen vor diesen großen, im Schatten der klobigen Brauen liegenden Augen. Jetzt schlief er seelenruhig neben mir und hat es doch tatsächlich gewagt, sich an mich anzulehnen. Knacks, knacks sie tat es schon wieder. Ungefähr alle zehn Minuten knackte sie ihre großen, ledernen Hände. Ihr großer Kiefer machte sich an der zähen Hammelkeule zu schaffen, ich konnte ihre monströsen Backenzähne mahlen hören. Ja, man könnte meinen sie wäre Forns älterer und wesentlich größerer Bruder (woran auch ihre tiefe, raue Stimme keinen Zweifel lassen sollte), wenn man nicht gerade erfahren hätte, dass sie Forns Frau Greta war.
 

Als ich, Kira und Forn (ja, ich weiß: der Esel nennt sich zu letzt, Nai sei Dank bin ich kein Esel) ins Haus gelangt waren, kam sie ganz aufgeregt zu uns hin gestapft und fiel regelrecht über Forn her, wahrscheinlich etwas, was mich mein ganzes Leben lang noch verfolgen wird.

Nachdem die beiden endlich fertig waren, musterte sie uns grimmig. Sie schnaubte und stampfte in ein anderes Zimmer, nicht ohne Forn noch einen anklagenden Blick zuzuwerfen.

Der Schmied bedeutete uns ihm zu folgen, schritt dann selbst seiner Frau hinterher, bis wir vier in einem geräumigen Wohnzimmer ankamen. Es war alles aus Holz, bis auf den Boden und den großen, erstaunlich sauberen Kamin, beides aus hellem, grauem Stein. Greta setzte sich an einen scheinbar grob angefertigten Tisch mit dazu passenden Stühlen, wir taten es ihr gleich. Doch sobald ich mich setzte, merkte ich, dass der Tisch und seine Stühle keines Wegs grob oder eilig fertig gezimmert wurden. Das Holz war samtig weich unter der Haut und der Stuhl passte sich seinem Gewicht ein wenig an. Mir fiel jetzt erst auf, wie herrlich es hier duftete! Nach gebratenem Fleisch, frischen Beeren und weichem, warmen Weißbrot. Ich schüttelte ein wenig den Kopf um aus meinen Träumereien zu erwachen.

Ab da hatte es angefangen. Greta starrte mich an, ich blickte erst etwas verwirrt zurück, starrte dann ebenfalls.

Ich merkte gar nicht, wie Forn und Kira verschwanden und nach einiger Zeit mit Schüsseln, Tellern, Krügen und Silberbesteck zurückkamen. Sie deckten den Tisch um mich und Greta herum, um uns nicht beim Starren zu stören.

Mein Auge fing langsam an zu zucken, denn ich hatte viel zu selten geblinzelt. „Junge, Junge. So stur wie du war bis jetzt noch niemand. Du solltest nicht jeden Wettbewerb annehmen, und schon gar nicht so einen Unsinn als solchen ansehen!“, brummte Greta und wurde zum Ende hin dezent lauter. Ich zuckte zusammen und wendete meinen Blick auf den Tisch, überflog das Essen und blieb schließlich an den blauen Augen meines Begleiters hängen. Er musterte mich besorgt und auch etwas…amüsiert?! Was fällt dem denn bitte ein!

„Junge, beruhig dich, du verbiegst mein ganzes Besteck.“, lenkte mich Greta nun von Kira ab. Da merkte ich erst, mit welcher Gewalt ich das Messer umschlungen hatte. Und bei dem Glück, das ich besaß, war es natürlich die scharfe Seite. Ich zischte leise und besah mir den doch recht tiefen Schnitt in meiner Hand, während das Blut auf meinen leeren Teller troff.

„Hach, nicht einmal mit’m Essen angefangen, schon gibt es Verletzte“, Greta hörte sich etwas angesäuert an, „Komm mit, das muss verbunden werden, Junge“. Ich nickte etwas zögerlich und ging diesem Bär einer Frau hinterher. Bevor wir in einem weiteren Zimmer verschwanden, drehte sich Greta noch einmal um, und rief den anderen beiden zu, dass sie schon einmal anfangen konnten.

In dem neuen Raum angekommen befahl sie mir, mich auf die gepolsterte Liege zu setzten, denn anscheinend war das hier das Krankenzimmer. Ich knurrte, setzte mich aber brav auf die Liege, denn hätte ich es nicht getan, würde sie wahrscheinlich nicht mehr so freundlich darum bitten. Sie scharrte in den Schubladen herum und trat mit einer Salbe in der einen, einem sauberen Verband in der anderen Hand an mich heran. Nachdem sie die Utensilien auf der Liege ausgebreitet und noch ein dünnes, scharfes Messer hinzu gelegt hatte, streckte Greta ihre Hand aus, woraufhin ich nur meine nicht erkennbare Augenbraue hochzog und sie skeptisch ansah. Sie rollte ihre ungewöhnlich hellen, braunen Augen und sagte: „Meine Güte, du solltest aufhören, zu denken, jeder und alles wolle dir an den Kragen! Was kann so ein kleiner Knirps wie du schon anstellen, he?“ Ich kniff meinen Mund zu einem engen Strich zusammen und senkte meinen Blick widerwillig. Meine Hände zitterten etwas, wahrscheinlich der Erinnerungen wegen, die sich vor meinen inneren Augen (mal wieder) abspielten. Ich blickte auf sie herab, befahl ihnen stumm, endlich still zuhalten, doch sie wollten nicht hören! Dann spürte und sah ich plötzlich die klobigen Hände Gretas auf meinen. Verwirrt blickte ich zu ihr hoch und sah ihren immer noch strengen, aber wesentlich wärmeren Blick. „Was ist geschehen? Sag es mir doch, Junge. Ich merke, dass etwas nicht stimmt. Warum willst du mir denn nichts sagen?“ Ich lachte kurz auf, dann antwortete ich: „Ah ja! Entschuldige, kleine Kinder, die einen großen, unheimlichen Mann mitten in der Nacht auf einer menschenleeren Straße treffen, in sein Haus eingeladen werden und dort von seiner Bärenfrau stundenlang angestarrt werden, ohne dass die sich auch nur selbst vorgestellt hätte, sollten wirklich nicht so übervorsichtig sein! Ha! Tut mir Leid, dass ich ja sooo misstrauisch bin, nachdem mein ganzes Leben lang belogen und verprügelt wurde! Ah ja, und da wäre ja noch die kleine Tatsache, das ich daraufhin mein komplettes Dorf abgeschlachtet habe!“ Ich schrie. Ich heulte. Ich schrie und heulte, denn diese dumme Frau wusste gar nichts! Nichts wusste sie von mir und verlangte dann auch noch mein Vertrauen! Doch anstatt irgendwie erstaunt zu wirken, mich ebenfalls anzuschreien oder mich raus zuwerfen, nahm sie meine Hand und verband sie seelenruhig. Wäre ich nicht damit beschäftigt gewesen, sie entgeistert anzustarren, hätte ich das wohl nicht zu gelassen.

Als sich mein beschleunigter Atem, genau wie meine Wut, wieder beruhigt hatte, schaute ich Greta in die Augen. „Wenn du jetzt irgendein Trost von mir erwartest, eine Umarmung, dann sag es nur. Ich kann dir zuhören und dich jammern lassen, oder wir gehen jetzt zurück und tun etwas gegen deinen Hunger. Du solltest nur wissen, dass ich kein Mitleid mit dir habe. Ich finde, du hast es dir nicht verdient. Und das meine ich sowohl im guten, als auch im schlechten Sinne.“

Ich schniefte. „Mitleid will ich auch gar nicht“ Sie neigte den Kopf etwas zur Seite und fragte: „Was willst du dann?“ Ihre Stimme beruhigte mich ein wenig. Doch trotzdem senkte ich meinen Blick erneut.
 

„Vergebung“

Danke

Mit einem wohlig warmen Gefühl wachte ich auf. Ich gähnte herzhaft und wischte mir den Schlaf aus den Augen. Nach weiteren zehn Minuten in denen ich mich herumgeräkelt hatte, beschloss ich mich, möglichst langsam aufzustehen, damit dieses kuschelig-weiche Gefühl nicht verloren ging.

Ich schritt langsam zum Fenster hin und öffnete die Vorhänge ein Stück weiter, sehr zum Bedauern Kiras. Ich grinste in mich hinein als ich sah, wie verschlafen Kira versuchte, sich unter seinem Kissen zu verstecken. Ich wandte meinen Blick wieder nach draußen und genoss den Anblick der flachen Felder. Ein paar Häuser einiger Bauern konnte ich noch erkennen, sonst jedoch nichts, das nach Menschen aussah. Forns Familie hatte sich eine fantastische Lage für ihre Residenz ausgesucht, zwar etwas weiter von der Stadt weg, dafür aber mit weniger Lärm verbunden und einen tollen Ausblick beinhaltend. „Hey, Kira! Steh’ auf!“ Nur ein gebrummtes, ziemlich unhöflich klingendes ‚Lass mich doch’ bekam ich zu hören. Doch hingegen meiner Annahme, brachte mich das keineswegs aus der Fassung; im Gegenteil. Mit einem frechen Lachen sprang ich auf sein Bett und riss ihm das Kissen vom Kopf. Mit vor Schock geweiteten Augen starrte er mich an ehe ein weißes Kissen unseren Blickkontakt unterbrach. Er verstand, dass es nichts Ernstes war, also kicherte er ebenfalls und sprang vom Bett um sich mit meinem Kissen zu bewaffnen. Wir lachten und rangelten und schlugen mit den Kissen um uns, bis plötzlich die schwere Holztür mühelos aufgerissen wurde. >Verdammt, Forn!<

Ohne hinzusehen, packte ich Kira am Handgelenk und rannte davon. Kira, das absolute Hirn unter uns beiden, schrie wie am Spieß und übertönte somit die Schreie die uns Forn hinterher warf. Ich rannte weiter bis ich vor dem gemütlichem Sessel zum stehen kam. „Beeil dich! Runter da!“, befahl ich Kira, der mir ohne große Widerrede gehorchte. Als Kira unter dem Sessel verschwand, sah ich mich nach einem weiteren Versteck um. Eigentlich hätte Forn schon längst hier sein müssen, aber ich denke, die immer noch in der Luft herumflatternden Federn haben ihn etwas aufgehalten. Verzweifelnd sah ich mich um. Der Kamin! Perfekt! Schnell tapste ich zu dem kohlverdrecktem Kamin hin und stellte mich darunter. Ich müsste etwas höher klettern, was aber kein Problem für mich darstellte, immerhin hatte ich Kraft! Ich hangelte mich also nach oben – gerade rechtzeitig, wie ich an den schweren Schritten und dem schnaufenden Atem erkennen konnte. Die Geräusche näherten sich. Mein Körper spannte sich an. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Ich musste mich konzentrieren, meinen Atem unter Kontrolle zu behalten. Totenstille herrschte. Nur das leiseste Geräusch und er- Platsch. Verdammt! Verfluchter Schweiß! Wozu war der überhaupt gut?! Erneut ertönten die Schritte und Panik überrannte meinen Geist. Eine große haarige Hand erschien an der Kaminöffnung und schnappte mich an meinen Hemd. Ich schrie und strampelte. „Ich will doch noch nicht sterben!“ , „Jetzt fang doch nicht gleich an zu flennen, Junge!“ …Greta?! Moment, hatte ich das gerade laut gesagt…? Die Röte, welche zunehmend mein Gesicht übernahm, erwähne ich jetzt nicht weiter. Ich starrte sie mit großen Augen an und musste dabei ziemlich an mich halten, um nicht laut los zu lachen. Sie war über und über mit weißen Federn bedeckt, die übrigens an ihr klebten, als wäre sie aus Honig. Das kam wahrscheinlich vom Schweiß, den sie von der Verfolgungsjagd hatte. Ihr sowieso schon grimmiges Gesicht wirkte jetzt um einiges düsterer und man konnte die Wut, die dahinter steckte, nur schwer übersehen. Wegen meines leichten Grinsens – das konnte ich nun wirklich nicht unterdrücken – gab sie ein tiefes Grollen von sich, hob mich noch ein Stückchen höher an ihr Gesicht und fragte mit gefährlich leiser Stimme: „Wo ist denn dein kleiner Freund, hm? Wenn ich schon jemanden bestrafe, dann richtig und mit allen Schuldigen, also rück’s schon raus, Junge!“ Ich schluckte hart, blickte flüchtig zu Kira: „Ich…Ich weiß nicht, wovon-„ „-Ah, da unten also…“ Damit ließ Greta mich fallen und beugte sich zu Kira herunter. Verdammt!
 

„Kid, komm her!“ Entnervt eilte ich zu der großen Frau. „Du musst das Stück Eisen von vorhin eben für mich aus dem Feuer holen.“ Ich seufzte, stülpte mir erneut die abgetragenen Lederhandschuhe über und schnappte mir eine der schweren Zangen. Der Lärm in dieser Schmiede war Ohrenbetäubend. Zum Glück übertönten die Hammerschläge Gretas alle anderen Geräusche noch einmal um Längen, sodass ich an gar nichts anderes denken konnte, als an die weiteren Strafstunden, die mir noch bevor standen. Na, wenigstens war ich nicht so arm dran wie Kira. Der musste mit Forn die Felder bestellen. War das nicht eigentlich Frauenarbeit? Ich lachte auf. Ich und Greta waren anscheinend die einzigen Männer im Haus.

Ich schritt zum Heizofen, sah nach dem Stück Eisen, dass Greta meinte. Meine Fliegerbrille hatte ich mir vorher über die Augen gezogen, da die ganzen Staub- und Metallteilchen in der Luft meiner Ansicht nach ziemlich gefährlich werden konnten.

Ich langte mit der Zange nach dem Stückchen und holte es raus. Mit ausgestreckten Armen lief ich zu der Frau, die mich schon erwartete. Das Ganze hatten wir schon ein paar Male durch, also wusste ich, dass ich das Stück vorsichtig – aber zügig – vor ihr auf den Amboss legen sollte. „Gut“, meinte sie zwischen ihren Schlägen. Kurz hielt sie inne und musterte mich, machte dann weiter. „Ich denke, du könntest schon einmal anfangen, das Schwert da zu schleifen“ Sie deutete mit ihrem Kopf auf die gerade eben fertig geschmiedete Waffe. Eben diese blickte ich an, und dann sie. „A-Aber das ist sicher unglaublich wertvoll!“, „Ist mir bewusst“ Ich schluckte. „Was ist, wenn ich was falsch mache, wenn ich zu viel abschleife oder- „ „-Hey!“ unterbrach sie mich. „Du hast mir schon oft dabei zu gesehen, du kriegst das hin! Außerdem“ sie blickte mich kurz amüsiert an „wirst du es ganz bestimmt nicht ruinieren“ Was? Wie kann sie sich da bitte so sicher sein…? „Das, nämlich, wird deine Waffe sein. Mit ihr wirst du trainieren, ich hab sie an deine Größe angepasst“ Ungläubig starrte ich sie an. Dieses Schwert hatte sie viel Zeit und Anstrengungen gekostet. Sie hatte mir erzählt, dass sie schon vor unserem Auftauchen daran gearbeitet hatte. Zwar hatte sie mit dem Schmieden noch nicht angefangen, doch die Stoffe für das Heft, die Scheide und die Klinge selbst hatte sie sorgfältig ausgesucht. Eine Skizze war entstanden und der Lederer hatte besagtes Heft und die Scheide fertig gestellt, der Juwelier hatte einen feurig-roten Granat, den sie später in den Knauf eingearbeitet hatte, geschleift. Sie hatte eine besonders alte Technik ihrer Ahnen benutzt, um den Stahl der Klinge und des Knaufes widerstandsfähiger und härter zu machen. Ich half ihr heute nun den zweiten Tag beim Schmieden und konnte meine Augen nicht davon abhalten, dieses Meisterstück unentwegt anzustarren. Und sie wollte mir…? Aber das ganze hier war doch…
 

„Danke, danke!“ Ich sprühte gerade zu vor Freude. Ungehalten lief ich auf sie zu, zog sie in eine kurze, aber feste Umarmung, woraufhin ihr ein hohes Quietschen entwich. Ich nahm mir das Kurzschwert und lief damit zum Schleifstein. Das warme Lächeln, das mir Greta hinterher warf, nahm ich gar nicht mehr wahr.

Der Jahrmarkt (Teil 1)

Lautstark schlürften ich und Kira unsere Teller aus, bis auf den letzten Tropfen. „Dürfen wir heute in die Stadt?“ fragte ich aufgeregt. Wir aßen gerade zu Mittag. Genauer gesagt: Dem vierten Mittag seit unserer Ankunft und wir hatten nicht einmal das Stadtzentrum gesehen. „Ja, bitte!“ meinte nun auch Kira „Ihr habt uns so tolle Dinge über die Stadt erzählt…“ „…und jetzt wollt ihr es mit eigenen Augen sehen, nicht wahr?“ beendete Forn den Satz des blonden Jungen. Eifrig nickten wir und Forn lachte herzhaft. „Na dann, aber wenn ihr euch schon vergnügt, bringt wenigstens die Einkäufe auf dem Rückweg mit. Hier habt ihr das Geld“ Damit übergab er mir ein paar kupferne Münzen. „Moment, ich geb’ euch eine Liste“ Greta stand auf und verschwand in der Küche. Ich sah zu Kira, der mich voller Freude anstarrte. Ein leises Klimpern zog unsere Aufmerksamkeit wieder auf Forn und die weiteren Münzen, die nun vor ihm verteilt auf dem Tisch lagen. „Hier, nehmt es schnell! Ich habe bei meinem letzten Besuch des Stadtzentrums mitbekommen, dass zurzeit ein Jahrmarkt in Nahiko sein soll. Geht, schaut es euch an und habt Spaß!“ Na, das ließ man sich nicht zwei Mal sagen! Schon wollte ich nach den Münzen greifen, als Kira mir auch schon zuvor kam. Er verstaute sie eilig in seinen Taschen und rannte schnell weg. Ich rief ihm hinterher, er solle stehen bleiben und auf mich warten, aber er lachte nur und rannte weiter! >Verdammt, jetzt reicht’s aber!< Ich riss der gerade eben wiedergekommenen Greta die Liste aus den Händen und sprintete Kira hinterher.
 

Schnaufend und hechelnd kam ich vor einem hölzernen Tor zum Stehen. Fayfar stand in geschwungenen Lettern auf dem blauen Stoff, der von zwei kunstvoll geschnitzten Pfählen gehalten wurde. Das musste der Jahrmarkt sein! Ich wischte mir über die Stirn und sah mich kurz um. Ich entdeckte ein paar aufgebrachte Männer, die an einem ebenfalls aus Holz errichtetem Häuschen, direkt neben dem Tor, standen. Ich näherte mich ihnen und rief grimmig: „Hey! Habt ihr einen Jungen vorbeirennen sehen? Er ist ungefähr so groß“ Ich hielt meine Hand in Höhe meines Kinns. „Ja, der Bengel ist hier mit `nem Affenzahn an uns vorbei gerast. Und hat nicht mal bezahlt!“ Tse. Was machte der denn bitte hier, wenn er nicht ein mal ein acht Jahre altes Kind am unbefugten Betreten hindern konnte? Im Vorbeigehen warf ich ihm ein paar Münzen zu. Ich spürte seinen verdatterten Blick in meinem Rücken und fügte noch ein bissiges ‚Dann such’ dir gefälligst einen anderen Job, du schlaffer Sack’ meinem Abgang hinzu.
 

Ich durchkämmte sämtliche Geschäfte nach ihm, doch niemand hatte sich gemerkt, wo genau Kira lang gelaufen war. Entnervt sah ich mich zum wiederholten Male um, erblickte diesmal ein Plakat, das ungewöhnlich schlicht gehalten war, für einen Jahrmarkt. Ich sah es mir genauer an: Gitai, die tödliche Sichel.

Na, das war doch einen Blick wert! Und wenn ich ihn da nicht fand, könnte ich mir immerhin eine Show ansehen. Ich folgte der Wegbeschreibung und nach ein paar Minuten hatte ich mein Ziel erreicht. Eine kleine Menschenmasse hatte sich vor einem hölzernen Waggon versammelt, worauf sich zwei Menschen befanden. Ein Mann, der irgendwelche Früchte und brennende Steine in die Luft warf und eine Frau, die eben diese mit ihren Händen…zerteilte?! Das musste ich mir genauer ansehen. Unsanft drängelte ich mich zur vordersten Reihe hindurch, ließ dabei ein paar Leute Bekanntschaft mit meinem Ellenbogen schließen. Als ich vorne ankam, sah ich, mit was die Frau diese Dinge zerteilte. Sicheln! Zwei rotierende Sicheln, jeweils eine an einer Hand, mit denen sie ihre kunstvollen Sprünge vollführte. Sie hielt sie an einer Metallstange fest, an deren Außenseite sich die Klingen befanden. Aber wie schaffte sie es, dass die sich so schnell drehten?

Nach einer Weile, in der ich ihren Bewegungen staunend folgte, fasste ich mich wieder, und suchte auch hier die Gegend nach Kira ab. Und Tatsächlich! Dort stand er, mit geöffnetem Mund und wachen Augen, die die Sicheln nicht einen Moment unbeachtet ließen. Knurrend wollte ich mich gerade auf den Weg zu meinem kleinen Gefährten machen, da fingen die Leute an zu jubeln und zu klatschen, schubsten mich ein wenig umher, verstreuten sich aber in alle Richtungen, bevor ich sie anschreien konnte. Ich sah mich um. Anscheinend war die Show vorbei. Ich schnaubte. Kira stand immer noch wie versteinert da, fing sich schließlich wieder und blickte sich nun ebenfalls um. Dann sah er mich. Bevor er irgendwie reagieren konnte, war ich bei ihm und packte ihn beim Arm. „Bist du eigentlich vollkommen bescheuert?!“ blaffte ich ihn an. Er zerrte und wollte sich frei machen, aber gegen mich hatte er nun mal keine Chance. „Kid! Lass mich los, das tut weh!“ Ich sah rot. „Ach das tut weh? Soll ich dir zeigen, was wirklich weh tut?!“ Ich brüllte und wollte gerade ausholen, als mir ein brennender Schmerz durch das Gesicht fuhr. Der harte Aufprall auf dem Boden war das nächste, das ich wahrnahm. Ich öffnete zischend meine Augen und sah diese Gitai vor mir stehen. „Na, wer will denn hier gleich handgreiflich werden, hm?“ Ihr spottender Ton ließ mich den kurzen Schmerz vergessen und ich sprang auf, lief auf sie zu. Sie machte sich bereit, mich abzuwehren, doch ich grinste nur. Sie konnte ja noch nicht wissen was…Hände an meinen Schultern, die sanften Druck ausübten, und der brodelnde Vulkan in meinem Inneren beruhigte sich. Ich sah ihn an. Ernst. Er lächelte kurz.

„…Alles klar“ Sie sah uns beide, besonders mich, misstrauisch an, lockerte ihre Haltung jedoch. Sie grinste wieder und ging mit eleganten Schritten auf weitere Wagen zu. „Na? Wollt ihr nicht auf `nen Drink mit in meinen Waggon kommen?“

Der Jahrmarkt (Teil 2)

Wirklich nur sehr widerwillig waren wir Gitai gefolgt. Nun gut, ich zumindest, und das auch nur, weil mir nach dieser Hetzjagd die Kehle ausgetrocknet war. Kira hatte sie die ganze Zeit über mit Fragen über ihre Vorführung bombardiert, hat wie ein Irrer auf ihre Sicheln gestarrt. Die Frau jedoch hatte bisher noch kein einziges Wort gesagt, was wohl daran lag, dass der Kleine keine Pause zwischen den Fragen ließ. Ab und an sah ich zu ihr hoch und erblickte dabei ein kleines Lächeln auf den scharfen Zügen. Es wirkte nicht höhnisch, sondern eher amüsiert und ließ mich mein Misstrauen ihr gegenüber langsam vergessen.

Nach einer Weile, in der ich mir die Ohren bewusst auffällig zu hielt, hielt Gitai an einem purpurfarbenen Waggon und sagte uns mit einem breiten Grinsen: „Wir sind da, tretet ein!“ Sofort kehrte das Misstrauen zurück und ich hielt Kira mit meinem ausgestreckten Arm davon ab, den Waggon zu betreten. Die Akrobatin seufzte. „Hach, du bist mir ja einer. In deinem Alter schon so misstrauisch zu sein…“ Sie schüttelte den Kopf und zog uns kurzer Hand in den Waggon. Zu überrascht von der immensen Kraft über die die Frau verfügte, wehrte ich mich nicht. „Du solltest deine Kindheit mehr genießen! Wartet hier, setzt euch hin. Ich hol’ euch was zu trinken“ Damit deutete sie auf zwei etwas hellere rote Sessel. Gerne nahmen wir das Angebot an, wobei ich sie nicht aus den Augen ließ.

Als sie in einem Nebenraum verschwunden war, sprang ich leise auf und fing an, mich ausgiebig umzuschauen. Das leise Annähern kleiner Schritte verriet mir, dass auch Kira mehr über diese geheimnisvolle Fremde erfahren wollte. „Gut, du fängst an dich vorsichtiger zu bewegen.“, lobte ich ihn kaum hörbar mit einem leichten Lächeln. Sein grinsendes Gesicht brauchte ich gar nicht erst zu sehen, um zu wissen, dass es vorhanden war.

Ich bemerkte ein großes, mit Runen beschmücktes Buch. Zwar wimmelte es hier nur so von großen, mit Runen beschmückten Büchern, aber dieses hier ließ auf seltsame Weise die Luft vibrieren und knistern, je näher ich ihm kam. Ich wand mich kurz zu Kira um und sah, dass er in eine andere Ecke verschwunden war, um sich die unzähligen Traumfänger und Glücksbringer anzusehen.

Schulterzuckend drehte ich mich wieder in die vorher eingeschlagene Richtung und krepierte dabei fast an einem Herzinfarkt. Das Buch. Ist es vorher noch in einem dunklen Holzregal, ungefähr sechs Spannen entfernt von mir, gewesen, so war es mir nun, als sei der gesamte Schrank drei Spannen vorgerückt. Ich schluckte. Ich traute mich nicht nach hinten zu sehen, musste aber sicherstellen, dass niemand mein Erschrecken bemerkt hatte.

Zögerlich, ganz langsam drehte ich meinen Kopf nach links. Meine Atmung hatte sich beschleunigt und mein Herz schien meine Idee, jetzt sofort die Flucht zu ergreifen, in die Tat umsetzen zu wollen. Meine Augen hingen immer noch an dem Buch, mein Kopf drehte sich weiter. Ich hielt inne. …Hatte sich der Buchdeckel gerade bewegt? Ich verengte meine Augen, blendete alles andere aus und konzentrierte mich auch das Buch.

Tatsächlich! Es schien, als würde jemand gegen den Deckel pochen…von…von innen?

Die Gänsehaut an mir konnte man nun wirklich nicht mehr übersehen und um mich zu beruhigen, schloss ich meine Augen. Die bekannte Dunkelheit umfing mich, mein Atem vertiefte sich und auch mein Herz schien seine Fluchtversuche vorerst zu unterbinden.

Kurz lachte ich auf. War ja lächerlich! Diese Gitai hatte sicher irgendwo auf dem Boden so was wie eine Druckplatte versteckt, die diese Illusion auslöste. Ein billiger Trick, nichts weiter! Sicher stand sie hinter mir und lachte sich leise ins Fäustchen.

Ich schüttelte den Kopf und öffnete die Augen.

Das konnte doch nicht wahr sein. Mit tränenverschleiertem Blick musterte ich das nun noch eine Spanne entfernte Regal.

Die Frau war krank. Oder ich war es. Ich wollte nur noch raus hier, also drehte ich mich um und rannte mit gesenktem Kopf los.

Ein paar Sekunden später lag ich auf dem Boden und dieses verdammte Buch auf mir. Es sah so aus, als hätte ich mich gar nicht erst umgedreht, sondern wäre direkt gegen das verfluchte Ding gelaufen. >Nun gut! Du wolltest es ja nicht anders< dachte ich mir und packte das schwere Buch mit beiden Händen.

Ein ohrenbetäubendes Zischen erklang, ich verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Nach ein paar Sekunden, verklang das Zischen, dafür setzte nun ein hoher Ton ein. Benommen entspannte ich mein Gesicht wieder und versuchte dieses nervige Geräusch in meinen Ohren irgendwie abzuschalten. Schnell versuchte ich mich wieder aufzurappeln und wand mich um. Heiße Tränen quollen aus meinen aufgerissenen Augen. Als wäre ich völlig geistesabwesend, schlich ich über den blutverschmierten Boden. Die Möbel waren zerhackt, die Kissen zerfetzt und deren Federn klebten blutgetränkt an meinen Sohlen. In einem angrenzenden Zimmer angekommen, schlug ich mir die Hände vor den Mund und schrie.

Kira.

Ein lebloses, blaues Auge starrte ins Nichts, das andere war nicht vorzufinden. Stattdessen klaffte ein schwarzes Loch an seiner Stelle, das vor braunem, getrocknetem Blut umrandet war. Ich wand meinen Blick ab und sah nun Gitais von der Decke herab hängenden Körper.

Mit einem eisernen Stacheldraht war ihr vom Kopf getrennter Hals befestigt, ich musste mich beinahe übergeben, da ich in den Hals hineinschauen konnte. Hatte ihn jemand ausgehöhlt? Neben den tropfenden Füßen lag ihr Kopf…oder was davon übrig geblieben war. Immer noch schreiend nahm ich die Hände von meinem Mund und rannte zu der Tür, die wir vorhin benutzt hatten.

Vor ihr blieb ich wie angewurzelt stehen. Ein bodenlanger Spiegel. In ihm sah ich mich. Verheult und zitternd.

Plötzlich wurde alles still. Mein Schrei verstummte. Mein Atem versiegte. Mein Herz blieb stehen. Das Zittern legte sich, hörte komplett auf.

Da war ein Handabdruck. Auf meiner Schulter. Zuerst blass, dann immer deutlicher.

Meine sowieso schon blasse Haut verlor mit zunehmender Geschwindigkeit mehr an Farbe. Die Farbe manifestierte sich über dem Abdruck zu einem Arm, einer Brust einem Körper, einem…Grinsen.

Ich sah wie ich hinter mir die Lippen bewegte. Der mit Blut umrandete Mund spuckte ein Stück Fleisch aus. Die gelben Iriden funkelten nicht. Sie starrten nicht. Sie durchbohrten nicht. Sie waren nicht da.
 

„Möchtest du nicht mit essen? Möchtest du nicht gerne deinen Durst stillen?“
 

Mit meinem lauter werdendem Lachen, kamen auch die anderen Geräusche zurück.

Schreie. Knacken. Schritte. Klirren. Knarren.

Ich sah in meinem Kopf, wie sich meine Hände einen Weg durch das Fleisch von Gitai und Kira bahnten. Eine Zunge, die das Blut über meinem Mund verteilte.

Die Farben der Bilder wichen immer mehr einem durchdringendem Rot. Kein knalliges Rot. Kein Blutrot.

Meine Hände bohrten sich in meinen Kopf, wollten das es aufhört. Ich schlug meinen Kopf gegen das Regal, spürte nun mein eigenes Blut an meinen Schläfen. Spürte nun den brennenden Durst.

Spürte die Hände an meinen Schultern.

Magie und Blut

Ich fühlte mich ausgeruht. Als hätte ich tief geschlafen und das drei Tage lang. Trotzdem wollte dieses dumpfe Gefühl in meinem Schädel nicht weichen. Es war kein Schmerz, aber auch nicht besonders angenehm. Es fühlte sich an wie…ja, wie Wissen. Wie Wissen, das mich bedrückt und einschränkt. Je mehr ich mich auf die Information, die mir dieses drängende Stückchen Intelligenz offenbar zu kommen lassen wollte, konzentrierte, desto mehr wandelte es sich in Schmerz um. Also ließ ich es nach einer Weile bleiben und konzentrierte mich nun auf andere, im Moment wichtigere Dinge. Warum war es denn plötzlich so schwer meine Augen zu öffnen? Ich war doch schließlich hellwach! Erst jetzt bemerkte ich das leichte pieksen auf meiner Wange. Ich versuchte, meinen Kopf zu schütteln und damit die Hand weg zuschlagen. Zwar klappte dieses Vorhaben nicht ganz, aber dafür schien meine Gesichtsmuskulatur wieder auf zuwachen. Ich zog meine Augenbrauen zusammen, verzog meinen Mund und brachte gerade noch ein leises Murren zu Stande. Das pieksende Etwas fand das anscheinend sehr lustig, schließ ich aus dem erheiternden Kichern, das ich nun zu hören bekam. „K…Ki…a…?“ Mehr schaffte ich nun wirklich nicht. Das Gefühl der hindurch strömenden Luft in meinem Hals war zwar wieder da, doch ein ausgetrocknetes Kratzen, welches mir das Reden fast unmöglich machte, vermischte sich damit. Nur Sekunden später wurde mein Kopf von kleinen, kühlen Händen angehoben. Kaltes Glas streifte meine Lippen und in freudiger Erwartung auf das lindernde Nass, hob ich meinen Kopf aus eigener Kraft noch ein Stückchen höher.

Nach zwei weiteren Gläsern setzte ich mich auf. Der dumpfe Schmerz schien sich zu verziehen und meine Augen konnte ich nun auch öffnen. Eigentlich hatte ich den Anblick des vom morgendlichen Sonnenlicht erhellten Zimmers, das ich und Kira bei Forn bezogen hatten, erwartet. Aber hier sah es ja aus wie in einem billigen Magier-Geschäft für billige Magier-Tricks! Die Decke konnte man kaum noch erkennen, stattdessen hingen einem dutzende von Traumfängern und komische Glasaugen mit Runen-Medallien ins Gesicht.

Auch der Rest des Zimmers sah nicht besser aus: Mein Bettbezug schien aus alten Zauberpergamenten zusammengenäht zu sein, voller Pentagramme und mehr gruseligen Augen. Als sich mein Blick in den einer ganz bestimmten Person bohrte, war mir, als bliebe mir die Luft weg. Die ganzen Glücksbringer drehten sich auf einmal, ohne jeden ersichtlichen Grund. Ich folgte ihnen mit den Augen, was sich als fataler Fehler herausstellte: Ich übergab mich. Mitten auf das Laken. Na ja, wenigstens starrten mich diese Augen nicht mehr an.

Ich verlor mich immer mehr in einem dumpfen Nichts, als mir plötzlich ein Bild vor die Augen sprang. Nur für ein paar Sekunden. Dafür sehr intensiv. Und rot.

Ich jappste und sog wieder Luft in meine Lungen. Hechelnd blickte ich erneut zu dieser Person. Kira.

Lächelnd klopfte er mir auf den Rücken, denn ich hatte angefangen zu husten.

Als ich endlich aufhörte, meinte er: „Na, geht’s wieder?“ Ich schnaubte, nickte aber schließlich. „…Ähm“, fing Kira wieder zögernd an zu sprechen, „Erinnerst du dich an das, was passiert ist?“ Ja, ja das tat ich. „…Ja. Warum?“ Nun verzog er das Gesicht. „Warum? Weil ich auch gerne wüsste, warum du schreiend und zuckend auf dem Boden lagst!“

Was? Auf dem Boden? „Aber…Sind…Sind wir nicht tot?“ Entgeistert sah er mich an.

Aber wie konnte das denn sein? Ich hatte ihn und Gitai doch…Und dann war ich doch selbst…! Aber warum schien er denn so überrascht? War das hier nicht das Leben nach dem Tod? „Was redest du denn da! Du hattest höchstens einen Zusammenbruch, dir ist nichts passiert! Und uns, außer dem riesigen Schock, auch nicht!“ Gerade wollte ich meinen Unglauben zum Ausdruck bringen, als ich Gitai durch die Tür kommen sah.

Und plötzlich wirkte sie gar nicht mehr so jung. Sie sah aus, als hätte sie jahrelang eine schwere Bürde auf sich getragen, die nun langsam zu ihrem Verhängnis wurde.

„Kira“, sagte sie dann mit bestimmter Stimme. Nun sah sie ihn an, ihr Blick wurde weicher, wärmer, sie lächelte sogar. „Geh’ du doch bitte zu Fron und erklär’ ihm was geschehen ist. Er kennt mich.“ Jetzt nickte Kira entschlossen und rannte auch schon los.

Ich blickte ihm hinterher, fragte mich, was um alles in der Welt nun wirklich geschehen war, als Gitais scharfe Stimme meine Gedankengänge durchschnitt. „Was hast du dir dabei gedacht?“

Ich erzitterte bei dieser Frage. Meinte sie das Buch? Ich hatte es doch nicht einmal absichtlich angefasst! „Was meinst du denn?“ Statt sie sofort anzuschreien, schluckte ich meinen Ärger herunter und stellte diese Gegenfrage. Sie schnaubte. „Na was wohl? Hatte ich euch nicht ausdrücklich gesagt, nicht anzufassen?“ Obwohl sie ihre Stimme nicht hob, fühlte ich mich ein wenig eingeschüchtert. „Angefasst hab ich ja auch nichts!“, „Sag’ mal, bist du ernsthaft so dumm oder tust du nur so?!“ Offenbar hatte ich sie leicht verärgert, dem Aufschlagen ihrer Hand auf dem Tischchen nach zu urteilen. „Und das Regal ist auch einfach so herunter geplumpst! Wie hast du das überhaupt hin bekommen?! Es war in die Wand eingebaut, verdammt noch mal!“ …Was? Ich wollte ihr antworten, wollte ihr sagen, was passiert war, aber gerade bildete sich ein großer Kloß in meinem Hals. Ihr vor Wut verzerrtes Gesicht entspannte sich wieder, als sie sah, wie ich mit den Tränen zu kämpfen hatte. Doch weniger sorgenvoll wurde es dadurch nicht. Mit nun sanfterer Stimme meinte Gitai: „Also gut, erzähl’, was passiert ist.“ Und das tat ich.

Ich stockte oft während ich sprach, besonders als ich an der Stelle angelangt war, an der ich sie und Kira tot vorfand. Gitai wurde immer nachdenklicher, je mehr ich erzählte. Bis jetzt hatte ich ihr verschwiegen, wer sie und Kira ermordet hatte. Ich war mir ja nicht einmal selbst sicher, denn offenbar war es eine Art Traum gewesen. Vielleicht hatte ich es einfach nur falsch gedeutet? Den Gedanken, dass es überhaupt nichts zu bedeuten hatte, lehnte ich von vornherein ab.

„…Und dann ging ich zu der Tür. Ich wollte einfach nur noch raus, verstehst du?

Jedenfalls, als ich dann an der Tür ankam…hing ein Spiegel davor. Ich sah automatisch hinein und…und…“ Ich brach ab. Die Erinnerung war noch zu lebendig. „Nur Mut. Sprich weiter“ Gitai hatte sich inzwischen vor mich auf das Bett gesetzt. Im Schneidersitz lauschte sie mir gespannt, aber immer noch ernst. Ich atmete tief durch. „Da war ein Handabdruck. Aus Blut. Auf meiner Schulter. Und hinter mir stand…nein!“
 

Nein. Nicht hinter mir. Hinter ihr!

Ich schrie. Hinter ihr lachte ich.
 

Das Schütteln an meinen Schultern holte mich nicht aus meiner Starre.

„Wer? Wer war hinter dir?!“ Immer wieder, immer wieder wiederholte sie diese Frage.

Und als ich eben dies bemerkte, verschwand das Ich hinter Gitai.

Mit aufgerissenen, noch nicht ganz in dieser Welt angekommenen Augen starrte ich in ihre Seelenspiegel. Das geflüsterte „Ich“ stoppte das Schütteln und ihre Fragerei.

Ich spürte, wie sie nach einer Weile die Arme um mich legte.

Ihren entsetzten Gesichtsausdruck jedoch, den erahnte ich erst Jahre später.

. . . .

.*.*.*.
 

Immer noch saß ich in Gitais Bett, lauschte dem Gespräch mit Forn. Ich verstand zwar kein Wort, konnte aber deutlich deren Stimmen vernehmen. Wahrscheinlich erklärte sie ihm nun etwas, dass sie mir später und in Ruhe beibringen wollte. Nach einer Weile hörte ich, wie sich große, schwere Schritte und kleine, Unruhige vom Waggon entfernten. Anscheinend hatte ich mit meiner Vermutung Recht.

Ein Seufzen ertönte und kurz darauf betrat Gitai das Zimmer. Sie lehnte sich an den Türrahmen und sah mich erschöpft an. Ich schluckte, was sie dazu veranlasste sich in derselben Position wie vorhin, vor mir nieder zu lassen.

„Ich erkläre dir nun das, mit dem Buch. Falls du Fragen hast, schluck’ sie runter oder merk’ sie dir bis zum Schluss, denn ich möchte nicht unterbrochen werden.“ , erklärte sie mir wie eine strenge Lehrerin. Ich nickte und versuchte nicht allzu verunsichert zu wirken.

Ein letztes Seufzen ihrerseits und Gitai fing an:

„Das Buch, das da auf dich drauf gefallen ist, war natürlich kein normales. Es war eines der mächtigsten Bücher, die ich kenne und besitze. Du glaubst sicher nicht an Magie, und das ist wahrscheinlich auch besser so. Die meisten Magier sind nämlich Heuchler und Betrüger, wie du sicher schon bemerkt hast. Aber manche unter uns haben Gaben, die man als Magie bezeichnen könnte. Dabei handelt es sich eigentlich nur um das Beherrschen. Das Beherrschen einer bestimmten Sprache. Manche sagen, es sei die Sprache der ersten Naturgeister, mit der sie alle Dinge benannten. Andere sagen, und der Meinung bin ich auch, es wäre die Sprache Nais. Die Sprache, die sie ihren Kindern, und nur ihnen, lehrte, damit sie den Dingen, über die nur sie alleine herrschen und entscheiden durften, Befehle erteilen konnten.

Und diese Sprache ist nun irgendwie zu uns Menschen durchgesickert, nachdem Drachen und Phönixe diese Gabe erhielten. Wie gesagt, nur sehr wenige Menschen erhalten diese Gabe, und falls du jetzt denkst, man könnte diese Sprache, wie jede andere auch, erlernen, dann täuschst du dich. Sie fasst sich nämlich nicht in Worte, sie ist pure Willenskraft.

Jedenfalls wurde auch ich mit dieser Gabe geboren. Natürlich bekommt man dabei nicht das gesamte Vokabular mit, sonst wäre diese Welt durch die Hand machthungriger Magier schon lange unter gegangen. Nein, jeder Magier bekommt einen spezifischen Wortschatz.

So können wir nur in bestimmten Bereichen „Magie“ anwenden. Das macht uns noch lange nicht zu einem Gott, aber das erklär’ ich dir vielleicht ein anderes Mal.

Also, Götter haben ebenfalls nur ein bestimmtes Maß an Wörtern zur Verfügung, außer Nai, die Mutter aller Götter. Und so werden wir Magier dem Gott als „Geweihter“ zugeteilt, dessen Vokabular mit dem eigenen übereinstimmt. Ich, zum Beispiel, bin die Geweihte der Göttin Kizuna. Sie ist ein unterrängiger Gott und ist so etwas, wie eine Hellseherin. Sie kann der Zeit befehlen, ihr Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit zu zeigen. Während sie dies aber mit ihrer bloßen Magie, also ihrer Willenskraft, schafft, brauche ich dafür „Verstärker“.

Das ist auch der Grund, warum es hier so merkwürdig aussieht. Aber dies alles sind keines Falls billige Anhänger. Jedes Einzelne hilft mir die Ausrufe der Zeit besser wahrzunehmen, jedes Einzelne habe ich selber angefertigt. So ist auch dieses Buch ein Verstärker, einer der mächtigsten, die ich geschaffen habe. Natürlich hat es Unmengen an Jahren benötigt, das alles hier herzustellen, aber wir Magier haben da so unsere kleinen Tricks in Sachen Alterung.

Nun zu dem Buch: Es schützt mich.

Es schützt mich vor Mördern, deren Morde schon Jahre hinter ihnen liegen und es schützt mich vor Mördern, deren nächstes Ziel ich sein könnte.

Vor gegenwärtigen Mördern schützt es mich nicht, schließlich ist es ein Buch und keine Leibgarde. Du fragst dich jetzt sicher, wie es mich denn schützten kann, hm?

Nun, es lockt die Mörder mit seiner Präsens heran und lässt sie nicht mehr gehen. Sobald sich die Person umdreht oder anderweitig fliehen will, erscheint es vor ihm. Natürlich nicht in Wirklichkeit, es bildet eine Kuppel um den Mörder, und auf dessen Oberfläche erscheint die Illusion des Buches. So treibt es den Gefangenen in den Wahnsinn, bis dieser blindlings davonläuft. Dabei gibt es zwei mögliche Ereignisse, die folgen können.

Erstens: Ich komme und entledige mich des Angreifers.

Zweitens: Der Mörder berührt das Buch und blickt dabei in seine eigene Zukunft. Diese wird bei der Berührung im Buch festgehalten, sodass ich sie später abrufen kann. Während dem Eindringling dieser Einblick gewährt wird, wird er in Trance versetzt. Tja, früher oder später komme ich und entledige mich des Angreifers, hehe!“

Mit einem Grinsen saß sie vor mir. Ich war fassungslos.

„Aber…Aber das heißt ja, dass ich dich umbringen wollte!“ Das Grinsen verschwand.

„Ja, aber da du dies offenbar nicht vorhast, muss ich wissen, warum du es getan hättest.“

…getan hättest? Also werde ich es nicht tun? Erleichtert, wie noch nie zuvor, sank ich zurück in die Kissen. Doch Gitais mahnende Stimme ließ mich wieder aufhorchen.

„Freu’ dich nicht zu früh! Es stimmt, vorerst wirst du niemanden umbringen, doch das könntest du später immer noch tun. Deshalb muss ich den Grund für dein ungewolltes Vorhaben herausfinden, er könnte dich zu späteren Dummheiten verleiten“

Ich schluckte. Ich war gerade einmal elf und hatte gemordet. Und nun drohte mir ein Rückfall?

„Und wie möchtest du den Grund herausfinden?“, fragte ich mit schlimmer Vorahnung.

„Ich werde mir deine Erinnerung an die Zukunft im Buch ansehen müssen. Mit meiner Gabe werde ich in deiner Vergangenheit herumstöbern.“

Verdammt! So würde sie das, mit meinem Heimatdorf erfahren…Moment. Aber wusste sie es nicht jetzt schon, wenn sie meine Vergangenheit sehen konnte?

„Wieso kannst du das den nicht mit meinen…meinen realen Erinnerungen, hier und jetzt machen?“ Ihre Antwort darauf schockierte mich: „Das habe ich schon.“ Ich sah sie entsetzt an. Doch sie schaute nur nachdenklich an die Decke und sprach weiter: „Ich habe deine Kindheit mitverfolgt, sie war sehr traurig. Aber so etwas habe ich bei Straßenkindern in anderen Dörfern auch schon beobachtet. Und glaub mir, die wollten mich deswegen nicht umbringen! Jedenfalls ist mir nichts an deiner Kindheit aufgefallen.“ Aber wie konnte das- „Halt, warte! Doch!“ Hellwach sah sie mich an, als wäre ihr etwas Wichtiges wieder in den Sinn gekommen. „Wie du und Kira zusammen hierher gekommen seid, habe ich gesehen. Auch wie deine Mutter zu Besuch kam und dich in den Arm genommen hat. Aber dazwischen: Eine große Lücke!“
 

Meine Mutter. Umarmung? Von meiner Mutter?
 

Wut stauchte sich an. Meine Gesichtszüge entgleisten mir. Ein Knurren war zu vernehmen.

Es steigerte sich in ein Lachen. Die Frau vor mir schien zu begreifen, schien nun die verdrängten Ereignisse in meinen Erinnerungen sehen zu können.

Zu spät.



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  KankuroPuppet
2014-10-23T07:29:54+00:00 23.10.2014 09:29
Hey hey :)

Also der Morgen war ja wirklich super knuffig :D

Deine Darstellung von Kid lässt ihn häufig älter wirken, als er eigentlich ist. Er ist argwöhnisch, vorsichtig, skeptisch und sieht zunächst erst einmal die Gefahr und das Schlechte im Menschen - so, wie es eigentlich nur die Erwachsenen tun, die schon zu lange leben, um kindlich naiv zu denken. Aber da gibt es Kira, der Kid hin und wieder eben doch das Kind sein lässt, dass er eigentlich ist - süß! Lange schlafen, sich müde räkeln, aus dem Fenster starren und danach mit allem Schabernack im Kopf eine Kissenschlacht anzetteln :D

Daraufhin folgt die für mich schönste bzw. interessanteste Stelle im Kapitel, auch wenn sie quasi nur ein Nebensatz ist :D Kid will nur rumalbern, Kira ist sich aber der Gefahr bewusst, die im ersten Moment in der Handlung liegt. Bevor er sich auf das Spiel einlässt, geht er zunächst in Abwehrhaltung und versucht einzuschätzen, womit er des gerade zu tun hat. Dann sieht er Kid und er weiß - alles gut :D Und die Schlacht beginnt!

Greta ist mal wieder klasse - immer diese Lausbuben :D Eigentlich denke ich, dass es Kid genießt, von ihr seine Grenzen zu erfahren. Deshalb macht es ihm sicherlich auch nichts aus, ihr in der Schmiede zu helfen :D Wie schön, dass er sich schon als "Mann" sieht. Greta hingegen ist auf jeden Fall einer. Es gefällt mir, dass du hier den üblichen Rollenbildern zu Trotz Greta in der Schmiede arbeiten lässt ^.^ Frauenpower! Ich frage mich allerdings, wie weit der Zeitsprung war? Denn wenn Kid mitbekommen hat, wie das Schwert in all seinen Teilen hergestellt wurde, dann sind es doch sicherlich ein paar Wochen, oder? Und Greta braucht ja nun auch Vertrauen in Kid, dass sie ihm ein Schwert gibt - bam! Wieder geil gemacht: Die Frau stellt das Schwert her und überreicht es auch noch! Mehr Frauenpower!

Ein schöner Gedanke, dass die beiden Waisenkinder quasi "adoptiert" wurden und nun in ihrer ganzen, seltsamen Art von eben so seltsamen und doch liebevollen Menschen ver-/umsorgt werden ^.^ Das kann Kid nur gut tun! Oder? Hoffentlich gibt es keinen Rückfall D:

Obwohl ich eigentlich kein Fan davon bin, eigene Charaktere in Storys einzubinden, muss ich sagen, dass ich Greta-Fan geworden bin! Unsere Welt braucht mehr von diesen starken, liebevollen und "straighten" Frauen :D

Wie immer ein schönes Kapitel! Und zu der letzten Frage: Nein, ich wollte nicht sagen, dass du das Kapitel überarbeiten sollst. Es gefiel mir gut und es ist auch mehr meine persönliche Vorliebe, dass ich die Gedankengegänge eines etwas anders Denkenden mitverfolgen möchte. Das dachte ich hier auch: Was genau geht in Kid vor, als er das Schwert bekommt? Wieso meint er, dass Greta will, dass er kämpfen lernt? Aber wie gesagt, dass sind meine persönlichen Vorlieben und wegen denen sollte kein Kapitel erweitert werden müssen, denn ich mag die Art, wie du schreibst ^.^

Ich freu mich auf den Jahrmarkt!
GLG KankuroPuppet
Von:  Blitte
2014-10-19T21:44:54+00:00 19.10.2014 23:44
Bitte schreib so schnell du kannst weiter ich liebe diese Fanfiction
Antwort von:  Plixel
20.10.2014 19:28
Hey! :D
Ich werd's versuchen! Danke für das Lob und deinen Kommi :)
LG Xuscha :3
Von:  KankuroPuppet
2014-10-08T20:55:54+00:00 08.10.2014 22:55
Hey ho!

Also erst einmal zu geil: Greta :'D
Greta, das Mannsweib. Ich stelle sie mir vor, groß und breit und haarig und mit zwei geflochtenen Zöpfen auf jeder Seite. Der Wikingerhelm kann auch irgendwie nicht aus meinen Gedanken verbannt werden - was ist da los? :D Aber ich meine, so eine Figur ist am Ende eigentlich immer die Gute, oder? Eine erst sehr harsch wirkende Frau, die aber eigentlich einen liebevollen Kern hat, der nur erst einmal zum Vorschein gebracht werden muss. Der Starring Contest? - Einfach genial!

Kid veruscht also der Aufpasser zu sein - zu Recht! Die beiden Erwachsenen sind ihnen fremd und man kann nicht genau sagen, ob sie den beiden Kindern wirklich etwas Gutes wollen oder ob sie vielleicht doch Menschenfresser sind D: Ok nein... Meine Phatasie geht wieder mit mir durch! Das Haus war aber schön beschrieben, auch das Essen - eigentlich war es eine ganz heimelige Atmosphöre, kein Wunder also, dass sich Kid nicht ganz so wohl fühlt - was der Bauer nicht kennt und so :D Kira ist da etwas anders und kuschelt sogar - so süß *.* (und auch seine Unterstützung beim Starren! Die beiden gehören zusammen wie Max und Moritz :D)

Ich muss sagen, dass ich es ja riesig mag, wenn du Kids Gedankengänge darstellst. Gerade in diesem Kapitel passiert ja unglaublich viel bei Kid > Er ist durcheinander, in dieser fremden Umgebung, dann starrt Kira ihn auch noch an und er verletzt sich (immerhin besser als auszurasten) und die ihm unsympathische Frau versorgt ihn dann auch noch, wobei er schlussendlich "zusammenbricht" und seiner Trauer freien Lauf lässt. Greta reagiert ganz richtig, lässt Kid den Schmerz abtrauern, aber stellt auch sicher, dass sie kein Mitleid mit einem mutmaßlichen Mörder hat (wahrscheinlich werden die Nachrichten über die Zerstörung inzwischen auch Nahiko erreicht haben). Kid kommt dadurch zu der Erkenntnis: Er will, trotz dessen, dass er sich über seine Tat bewusst ist, Vergebung erfahren. Das ist ein krasser Prozess, den du da beschreibst und ich muss sagen, ich hätte mir noch etwas mehr Gedanken von Kid gewünscht, die die einzelnen Stufen genauer darstellen. Warum auf einmal das Weinen? Wieso hört es wieder auf? Wie genau erkennt er, dass er Verbung will, warum aber kein Mitleid? Wie kann das eine ohne das andere sein, schließlich ist er doch der Täter?
Deine Beschreibungen sind gut, besonders die zitternden Hände, aber ich hätte gerne noch etwas mehr dazu gelesen - einfach weil mich der psychologische Aspekt interessiert :D

Die Entwicklung der FF gefällt mir dabei weiterhin sehr sehr gut ^-^
GLG KankuroPuppet
Antwort von:  Plixel
20.10.2014 19:27
Hellooo! :D

Nach einem beleöden ersten Schultag gibt es nichts besseres, als auf deine wunderbaren Kammentare zu antworten! :D (Ich tu einfach mal so, als hätte ich mir deinen Kommi wirklich für heute aufgesparrt, damit du nicht merkst, wie verpeilt ich bin! ... Ups :p) ;D

Haha :'D Jaaa...Greta! Ich hatte wirklich viel Spaß als ich sie beschrieben hab' --und hier muss ich kurz einwerfen, dass wir die exakt gleiche Vorstellung von ihr haben! xD
Ich denke Greta hast du bis jetzt gut zusammen gefasst! ;) Ich wollte einfach schon am Anfang so viele Zweifel wie möglich abschütteln -- Wer passt da besser als ein großes, haariges Mannsweib..? - Haha, danke! Wenn Kid schon so mit seiner Männlichkeit konkurriert wird, muss ja irgendwas passieren ;)

Stimmt, er hat sich ja auch vorgenommen seine Taten gegenüber Kira 'wieder gut zumachen', da ist sowas schon mal ein guter Schritt nach Vorne.
Heimelige Atmosphäre? Schön, dass dir das aufgefallen und mir das gelungen ist :) Ich schreibe ja grundsätzlich nach Lust und Laune, und bei dem Kapi hatte ich Kekse :3 Kekse machen alles heimelig (<--btw bestes Wort der Welt :D) Hach ja, Kira ist echt knuffig, nicht? Mit seinen großen blauen Augen und dem strubbel-blonden Schopf *knuddelt mit irgendwas* (Da hast du absolut recht! xD)

Wow, deine Analysen und Interpretationen sind echt Weltklasse! :O Es freut mich wirklich sehr, dass dir dieser Teil gefallen hat, da er ja ein wichtiger Wendepunkt in diesem Kapi, aber auch in Kid und Gretas Beziehung ist.
Aber du hast auch Recht, ich hätte so einen komplizierten Vorgang wirklich noch mehr beschreiben und darauf eingehen sollen (Ich bin mir grad nicht sicher, deswegen frag ich einfach mal, obwohls mega doof klingt: Sollte ich das Kapi nochmal überarbeiten?) Oh, aber ich bin jetzt kein Psychologie-Professer-Doctor-Doctor, ich weiß ehrlich gesagt echt wenig darüber ^^'

Viiiielen lieben Dank für einen weiteren wundervollen Kommentar! :D Ich entschuldige mich hier mal für meine 'kurzen' Antworten, ich bin irgendwie schlecht :p Wir lesen uns noch ! ;)
LG Xuscha :3
Von:  KankuroPuppet
2014-10-03T19:30:29+00:00 03.10.2014 21:30
Guten Abend!

Man man man... Da ist aber jemand der Detailverliebtheit verfallen, nicht wahr? :D
Also, bei Nahiko scheinst du dir wirklich eine Menge Gedanken gemacht zu haben oder gibt es eine Vorlage? Also, wenn ja, ist das auch gut, ich frage nur aus Interesse, weil ich beim Lesen immer mal wieder so einen Herr der Ringe oder auch bei der Lederschürze Game of Thrones Flash hatte ^^° Aber ich mag die Idee und da du dir so viel Mühe gegeben hast, gehe ich mal schwer davon aus, dass Kiddo die Stadt nicht in den nächsten zwei, drei Kapiteln in Schutt und Asche legen wird :D

Kira ist wirklich rührend! Er kümmert sich so liebevoll darum, dass Kid nichts anstellt, ganz so wie der große Killer <3 Ich liebe es übrigens, wenn Kid im Anime "Killer" sagt ^^° Die Stimmlage, zusammen mit dem Versuch mit einem japanischen Akzent das englische Wort zu sagen ist immer... kA... Gänsehaut O.O Gleichzeitig ist es so süß, dass Kiddo immer von seinem Killer bestätigt werden möchte... Hach! Ich freue mich drauf, was da noch so kommen wird in deiner FF!

Ich wäre mir dem Kerl ja nicht mitgegangen... Aber na ja, wenn er nicht gerade Seestein dabei hat, da muss sich Kid keine Gedanken machen. Gerade wenn er viel Metal im Haus haben sollte ;P

Ich bin gespannt wie es weitergeht!
GLG KankuroPuppet
Antwort von:  Plixel
05.10.2014 00:50
Hellou! :)

Ach...das war schon immer so, nur hat sich hier die perfekte Gelegenheit geboten! ;D
Wow, cool, dass du dabei an Herr der Ringe denken musstest! :D Ich meine, ich VERGÖTTERE diese Filme (Ich lese nicht gerne Bücher ;( ) Aber ich habe mir das eigentlich alles ausgedacht, vielleicht habe ich nur unterbewusst was von HdR eingebaut :/ ;) Aber Game of Thrones schaue ich gar nicht :o

Ich finde ja, dass die beiden, wenn man so darüber nachdenkt, auch im Anime sehr vertraut mit einander umgehen. Und hier versuche ich eben, die Vorlage für die spätere Freundschaft aufzubauen.
Auch wenn das hier nicht ganz so glatt laufen wird... *erneut diabolisch lach*
Ou, ich weiß was du meinst! :O Ich könnte mir das Ewigkeiten anhören, obwohl es sich wahrscheinlich irgendwann wie 'ne Todesdrohung anhören würde xD

Hm, ja, stimmt, ich denke ich auch nicht, aber in Anbetracht dessen, was die beiden schon erlebt haben, ist ein Mann wohl nicht mehr ganz so abschreckend. Besonders wenn es irgendeine Aussicht auf ein Bett und was Essbares gibt!
Naaa, aber Kid weiß ja noch nicht viel über seine Kräfte und kann sie auch nicht so gut kontrollieren (Wie man bei dem Dorf vielleicht gesehen hat ;)

...und ich danke dir, für dein Review! :D
LG Xuscha :3

PS: Sollte ich Kids Heimatdorf nicht mal 'nen Namen geben? xD
Von:  KankuroPuppet
2014-10-01T20:24:31+00:00 01.10.2014 22:24
Soooo.... zu lange ist es her...

Wo waren wir stehen geblieben xD

Ach ja, Kid und (noch) Kira streifen durch die Lande. Also ich muss sagen, dass ich mich noch einmal mehr gefreut habe, das Kapitel zu lesen (hatte ich schon einmal, aber damals noch nicht kommentiert, deshalb wird das jetzt nachgeholt!), denn es passt jetzt thematisch so gut zu der FF, die ich im Moment schreibe, um mich etwas an Kids Wahnsinn auszulassen^^

Mein Liebligssatzteil: "Ich spürte, wie meine Gedanken langsam ins Groteske abdrifteten [...]" Das trifft einfach genau mein "Kid-feeling" ;P Dieser Moment, in dem die Kontrolle verloren geht und einfach alles geschehen kann - das macht die Spannung aus. Für Kid und Kira wohl eher das Grauen. Aber der Kleine reagiert instinktiv genau richtig und so ist es wohl seine erste "Killer" Aktion, in der er seinen Captain in spe auf die Erde zurückholt. Es hat mich etwas überrascht, dass der Junge so ruhig und analytisch an seinen Bericht herangeht... Ich hätte noch etwas mehr Entsetzen erwartet, aber vielleicht ist das der Preis der Abgebrühtheit, nach dem, was er mit Kid schon im letzten Dorf durchmachen musste O.O Der Arme!

Die Sache mit dem Busch war auch gut :D Konnte mir Kiddos Gesichtsausdruck richtig richtig gut vorstellen! xD Jetzt kommt also das nächste Dorf... Hfftl dreht Kid nicht gleich wieder durch x.x (na ja... eigentlich würde es die Sache auch äußerst spannend machen ^-^)

Hach ja... Ich mag es, meine Kid-Sucht teilen zu können :D
GLG KankuroPuppet
Antwort von:  Plixel
02.10.2014 15:01
Oho, hallöchen! :D

Oh, na dann danke, dass du das Review noch nachgeholt hast! :) (Stimmt, fällt mir auch gerade auf! Du musst wissen, dass dieses Kapi ungefähr 2-3 Monate alt ist, da ich die story vorher auf ff.de hochgeladen habe :p)

Haha, das ist aber auch so'ne Vorstellung bei Kid, da bekomme ich einfach Gänsehaut!
Ja, Kira hat da wohl diesen sechsten Sinn, (ACHTUNG, SPOILER!) der ihm und Kid noch sehr nützlich sein wird.
Nun, das liegt nicht NUR an Kids Massaker, obwohl das wohl den Großteil ausgemacht hat, sondern auch an der Behandlung, die er im Dorf erfahren hat. Es hat in etwas abgehär tet und in gewissen Dingen auch gefühlskalt gemacht :/ Ich möchte ihn manchmal ganz doll durchknuddeln x( :D

Hihi, nach so einem Horror-Tripp verdienen sich die Beiden aber auch etwas fröhlichere Szenen :3
Hmhm, jup, das nächste 'Dorf' *fies grins* xD

Ohoho, und ich erst! *zufrieden seufz* Na dann danke ich dir gleich nochmal, für diesen sehr ausführlichen Kommentar :) Bis denn!
LG Xuscha

Von:  lealove
2014-09-22T19:17:05+00:00 22.09.2014 21:17
Mensch.. ich hab grad soviele Theorien.. es is schrecklich nich zu wissen welche davon richtig is ;__; *cookies hinstell* hmm... hab ich was vergessen.... achja :D das hast du ma wieder suuuuuuuuupaaaa~ gemacht~^^ freu mich schon aufs nachste kapi..

Lg Lea^^
Antwort von:  Plixel
22.09.2014 21:27
Hach, ihr wisst gar nicht wie schön es ist, für mich zu hören, dass ihr so viel drüber nachdenkt, wenn vielleicht auch nur unterbewusst! Das und deine lieben, lieben Worte sind das größte Kompliment für mich! :)
*cookies auffress und oreos hinstell* Also danke noch mal und wir lesen uns dann! :D

LG Xuscha
Von:  KankuroPuppet
2014-08-26T16:15:34+00:00 26.08.2014 18:15
Hey hey :)

Und das nächste Kapitel!
Also du hast nicht zu viel versprochen in Bezug auf Kiddos Wahnsinn xD Ich mag es!

Also erst einmal die Fragen, die ihn überfluten. Sie bestätigen mich weiterhin in der Annahme, dass Kid sich selbst genau diese Fragen bereits gestellt hatte, zu einer anderen Zeit. Jetzt ist es wie ein Flashback, als der Junge die Frage an ihn richtet und er sich auf einmal auf der anderen Seite wiederfindet und einfach keine Antwort weiß. Vom Opfer zum Täter und als Täter sprach- und machtlos - das ist schon etwas fies. Er tut mir Leid :(

Und dann schaltet sich auch noch der kleine Gollum in ihm ein, aber wenigstens hat er einen guten Vorschlag. Den kleinen jetzt auch schon zurückzulassen, das wäre zu hart. Aus Sicht des Jungen ist es aber auch nicht einfach, weil er schließlich mit seinem Peiniger mit soll, der seine Stadt und sein Gesicht auf dem Gewissen hat.
Jetzt ist die Frage, weshalb er sich da mit den Waisenkindern auskennt...? War er etwa selber mal eines? Ich habe mir schon einmal Gedanken darüber gemacht, was es über ihn aussagen würde, hätte er sich selbst "Kid" genannt. So in der Art von Peter Pan :D Na ja... Ich glaube, ich drifte ab^^

Kid ist leicht reizbar, aber das passt nur :D Dass er dem Kleinen einen Namen gibt, finde ich sehr süß. Daddy Kiddy ist am Start und regelt die Situation - sehr süß! Und dann Freunden sich die beiden auch noch auf ihre Art und Weise an. Aber was ist mit den Nägeln in seinem Kopf? Da sollte jemand was dran machen^^
'Kira' ist im Übrigen nah dran an 'Killer'... Also wie wäre es, wenn Kira sich später umbenennt in Killer, weil Kid sich in 'Kid' und dann bin ich schon bei Billy the Kid und... Sorry! Wieder vom Thema abgekommen :D Muss der Arbeitstag heute gewesen sein^^

Ich bin gespannt, wohin die Reise geht! Im wörtlichen und übertragenen Sinne :D
GLG KankuroPuppet
Antwort von:  Plixel
21.09.2014 20:11
Ung gleich nochmal Hallo! :)

Ohoho, da kommt noch einiges, das kann ich dir sagen! *diabolisch lach*

Und schon wieder: So viele Gedanken habe ich mir gar nicht gemacht! Ehrlich gesagt stell ich mir jedes mal mich vor, und was ich in so einer Situation machen, denken, fühlen würde.
Ja, es ist fies, aber ich bin auch ein klein wenig sadistisch! ;)

Also, das mit den Waisenkindern: Er hat sein Leben lang in diesem kleinen uninteressanten Dorf gelebt, ich denke, er hat da vieles von anderen Lebensweisen mitbekommen, gerade wenn die Waisen es ebenfalls nicht sehr leicht haben.

Ach, der Gedanke an Kid und den kleinen Jungen hat mich einfach dazu gezwungen, irgendetwas zu schreiben, das nicht mit Tod und Verderben zu tun hat! Und irgendwie muss der Kleine ja heißen :)
Die Nägel! Oh Gott, ich hab mich da so hineingeschrieben, dass ich die Nägel ganz vergessen habe! Verdammt o~o

Nochmal danke für deine wundertollen Reviews! :D
LG Xuscha
Antwort von:  KankuroPuppet
21.09.2014 20:54
Hey! :D

Kuhl, dass du noch dabei bist!
Ich muss auch langsam mal weiterlesen, fällt mir grade so auf ^^°
Aber sage mal... Du hast mich echt mit dem guten Kiddo angesteckt...
Jetzt bin ich süchtig xD

LG
Von:  KankuroPuppet
2014-08-24T19:10:19+00:00 24.08.2014 21:10
Guten Abend :)

So, jetzt versuche ich noch einmal, direkt unter das Kapitel den Kommentar zu laden :D

Also ich muss sagen, dass ich trotz des verwundeten Kindes finde, dass der erste Abschnitt der dramatischte ist und ich totaler Fan von der Personifikation der "Gestalt des Verfolgers" bin. Es scheint ganz so, als hätte Kid nicht gewollt was passiert, als hätte er der Stadt gar nicht das antun wollen, was letztendlich passiert ist. Jetzt könnte es daran liegen, dass er seine Kräfte noch nicht gezielt einsetzen kann, es könnte auch andere Gründe haben. Wirklich schrecklich ist die Vorstellung, dass er in all der Zerstörung steht, weiß, dass es seine Schuld ist, aber dennoch nicht zurück kann und die Bilder ihn verfolgen werden. Seine einzige Hoffnung ist ein ihn hassender Überlebender... Das ist einfach mega traurig :'(
Was tust du dem armen Kiddo nur an?

Er zieht sich also in den Wald zurück. Auch hier beschreibst du die Umgebung gut, alles etwas dunkel und feucht, alles ungequem passend zur Stimmung :D Dann trifft er auf das kleine Kind und ich muss sagen, dass ich lealove Recht geben möchte^^ Ich denke auch, dass Kid da gerade Killer aufgegabelt hat. Warum? Na ja... es scheint ganz so, als hätte Kids Attacke das Gesicht des Jungen unwiderruflich zerstört, besonders durch die Verbrennungen. Die Verletzungen sind übrigens gut beschrieben - man fühlt den Horror geradezu! Könnte das vielleicht deine Erklärung sein, warum Killer später die Maske trägt? Ich halte es für sehr wahrscheinlich ;)

Und dann die schlussendliche Frage. Also ich habe den Eindruck, dass Kid die Frage nicht ganz unbekannt ist und dass er sich selbst im Leben schon gefragt hat: "Warum ich?", weshalb ihn die Frage des Kindes so sehr erschreckt, auch wenn sie die logische Konsequenz aus dem Geschehenen ist, da Kid nun realisiert, dass er auf einmal selbst der Auslöser des Schreckens geworden ist. Dazu folgen sicher noch weitere Erklärungen in den nächsten Kapiteln ;)

Wie schon gesagt, mag ich deinen Schreibstil. Er ist abwechslungsreich und bringt die Stimmung sehr gut rüber.
Außerdem ist Kids innerer Kampf unglaublich spannend und sollte der Kleine Killer sein, dann wird es spannend, wie die beiden nun 'Freunde' werden.

Ich freu mich aufs nächste Kapitel :)
GLG KankuroPuppet
Antwort von:  Plixel
21.09.2014 20:00
Hallo! :)

tut mir Leid, dass ich nicht schon früher geantwortet habe! :( Ich hab schon seit etwas längerer Zeit nicht mehr hier vorbeigeschaut, was auch der Grund für das ausbleiben meiner Reviews ist.
Also zu aller erst: Danke! :D Wow du machst dir echt viele Gedanken und deine Interpretationen meiner Geschichte gefallen mir wirklich gut! :)
Ich möchte dir nicht zu viel vorweg nehmen, also wird das 'ne relativ kurze Antwort.
Die Gründe für seine Tat werden in den nächsten Kapiteln kommen, da kannst du dir sicher sein ;)

Auch bei Kira/Killer liegst du ganz richtig, ich bin beindruckt! ;)

Und zu der 'Warum ich?' Frage: Wow, ehrlich gesagt habe ich mir beim Schreiben nicht so viel gedacht, wie du jetzt beim interpretieren!

Also hier noch mal einen ganz herzlichen Dank an die lieben Komplimente und die unglaublich guten Interpretationen! Wir lesen uns...? ;)
LG Xuscha
Von:  lealove
2014-08-20T05:37:56+00:00 20.08.2014 07:37
Das is ja wie son Horror Film o.o Stellt Kid sich das jetz nur vor oder passiert das wirklich? Wenn ja/nein was hat dieses Buch damit zutun? Warum stell ich so viel Fragen? ......... Ich stell gerne Fragen :3 Okay Letzte Frage... Warum bist du so gemein und hörst an so einer *mit hand rumfuchtel und dabei aufs Kapi zeig* Stelle auf? '"-"' *cookies hinstell* Du musst mir nich auf die Fragen antworten ich wollte die nur irgendwie an jemanden los werden xD

Lg Lea
Antwort von:  Plixel
20.08.2014 15:04
Jaaa, ich hab so ein RICHTIG gruseliges Lied von Two Steps from hell gehört, da kam sowas raus xD
...Du denkst doch nicht wirklich, dass ich vorhatte, dir diese Fragen zu beantworten...? ;)
Ne Spaß, aber danke für die Cookies ;D *Oreos zurück stellen*
LG Xuscha
Von:  Annie04
2014-08-19T20:32:52+00:00 19.08.2014 22:32
Richtig süß! Wie so ne Familie. Die Sicheln sind überhaupt nicht wie die von Killer (Kira). *sarkastisch*
Na dann, bin gespannt wie es weitergeht.
Antwort von:  Plixel
20.08.2014 15:02
Hey, danke, für dein Review :3 Ich hatte ja auch gar nicht vor die Sicheln wie Kiras erscheinen zu lassen *sarkastisch ;)* Und ich freu' mich auf ein weiteres Review...? Ne Spaß :D


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