*~Kapitel 14~*
„Meinst du etwa…ein Mädchen?“, fragte mich Gyou. Ich wurde rot. „Ja.“, gab ich verlegen zu. „Und wer ist denn die Glückliche?“, bohrte er weiter. „K..k..konata.“, kam knapp aus mir heraus. Gyou bekam große Augen und fing das Lachen an. „Du willst mich doch verarschen, oder?“, fragte er mich. Sollte er das halt glauben. „Was ist so falsch daran?“ Er starrte nur in die Luft und sagte gar nichts. Gyou stand auf und verließ das Lager. Er wollte sich im Dorf mal so umhören.
Konata war drinnen und starrte Löcher in die Luft. Ich setzte mich zu ihr und redete ein bisschen mit ihr. So wie es sich anhörte, wusste sie nicht, was ich mit Gyou geredet hatte. Wir redeten nur über zusammenhangsloses Zeug wie z. B. dass das Wetter heute schön ist und so. Smalltalk eben. Aber genau das ließ mich darauf kommen, dass doch etwas los sein könnte. „Was ist denn los, Konata?“, fragte ich sie besorgt. Sie wollte ansetzen, doch Gyou stürmte herein und unterbrach sie.
„Schnell, wir müssen fliehen! Die Wölfe greifen an! Sie sind nicht darüber erfreut, dass sich die zwei Luchsclans verbündet haben! Ein Krieg bricht aus! Deswegen haben sie sich so lange zurückgehalten!“, schrie er außer Atem. Ich merkte, dass er sich mehr an Konata wendete, doch ich sagte nichts. „Ich packe meine Sachen.“, sagte ich ruhig. Doch Gyou wirkte entsetzt. „Ich kann nur Konata mitnehmen.“, antwortete er auf meine Aussage. „Warum?“, wollte ich wissen. „Ich kann nur auf einen von euch aufpassen.“ Konata fing plötzlich an zu schluchzen. „Ich gehe nicht ohne Hitomi!“, heulte sie und klammerte sich an mich. „Ich…Ich..Ich liebe sie!“, presste sie hervor. Ich konnte gar nicht realisieren was sie da sagte. Gyou stand verdattert daneben. Und jetzt geschah etwas, von dem ich dachte, dass es nie eintreffen würde. Sie gab mir einen Kuss. In mir loderte ein Feuer. Besser gesagt in meinem Herzen. Doch so schnell wie es angefangen hatte, war es auch wieder vorbei, denn Gyou löste uns.
Ich dachte erst, es hätte mit Eifersucht zu tun, doch er zeigte an einen Punkt in der Ferne. Wolfskrieger. Ich hauchte „Ich liebe dich!“ zurück und Gyou rief verzweifelt: „Ich nehme euch beide mit. Zu den Menschen, da war ich schon öfters. Scheißt auf die Sachen, wir müssen jetzt verschwinden.“ Die Wölfe kamen erschreckend nahe. Ich verwandelte mich und meine Begleiter taten es mir nach. Ich konnte sie hören. Sie sagten irgendwas. Konata übersetzte mir in Gedanken: „Sie wollen Gyou und dich töten. Weil euch ja mal die Stämme gehören werden.“ Dass sie uns töten wollten, wusste ich auch ohne Konata. Plötzlich hörte ich ein Jaulen. Sie hatten Gyou.