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Athenas Soul

von

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Die Vorzeichen

Wir schreiben das Jahr 2225. Also 200 Jahre nach dem Kampf zwischen Athena und Pallas. Unsere Welt hatte sich seitdem stark verändert.
 

Alle Menschen sprachen nur noch englisch. Von Kultur oder Länder konnte kaum noch gesprochen werden, da sich alle miteinander vermischt hatten und Bräuche und Traditionen überflüssig geworden waren. Strom wurde durch Wind- und Sonnenenergie erzeugt. Wir aßen kaum noch Fleisch und ernährten uns gesund. Wir fuhren mitlerweile Eletroautos.
 

Jede Person besaß ein Gerät welches sich Akasha nannte und ans Ohr geklemmt wurde. Durch das Akashi hate man Zugriff aus das Wissen der gesamten Welt. alles war jederzeit abrufbar. Geschäfte konnten über das Akasha erledigt werden. Bargeld war also nicht mehr von Nöten. Auch auf das Internet konnte zugegriffen werden und das Benutzer standen Virtual Reality-Chats vor Verfügung, in dem man das Akasha als VR-Brille benutzte und so in eine fantastische vituelle Welt eintauchen konnte. Eine ID, die jeden Nutzer eindeutig kenntzeichnete, sorgte dafür, dass jeder Akasha-Benutzer erkannt werden konnte. So war es möglich, sexuelle Belästigungen, Hetze, Stalker und anderes direkt zur Anzeige zu bringen. Im Notfall konnten Akasha-Benutzer sogar getrackt werden.
 

Reisen zum Mond wurden angeboten und die Länder lieferten sich einen Wettstreit darum, wer wohl als erstes zum Mars gelangen würde. Alles war automatisierter, einfacher und praktischer. Gespräche fanden fast nur noch im Internet oder mit dem hauseigenen Persocom statt. Einem Androiden, der das Gefühl von Einsamkeit und Verlangen nach Nähe lindern soll. Mit einigen konnte sogar der Geschlechtsakt vollzogen werden. Aber ich möchte nicht weiter darauf eingehen. Kinder brauchten nicht mehr geboren werden, sie werden herangezüchtet.
 

Im Grunde ist es erstaunlich, wie sich unsere Welt verändert hat. Wie wir Menschen uns verändert haben. Geschichte hilft uns, das Alte zu bewahren und aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Allerdings wusste ich wirklich nicht, warum es wichtig war über das Mittelalter Japans zu sprechen.
 

"Wie hieß die erste Phase des Mittelalters und bis wann ging diese? Wer kann mir das sagen? - Ayumu?" wurde ich auch schon aus meinen Gedanken gerissen.

Seuftzend gab ich meinem Lehrer zur Antwort: "Kamakura-Zeit und die Jahreszahl... Keine Ahnung. Ich hab´s nicht so mit Daten."

"1185 bis 1333. Die Daten sind auch wichtig, Ayumu. Versuche sie also zu behalten." tadelte Mister Heinstein mich, blieb dabei aber freundlich. Ich sah ihm zu, wie er durch die Klasse marschierte und uns Schüler dabei etwas von der Kamakura-Zeit erzählte. Es interessierte mich nicht sonderlich. Wenn ich etwas über diese Zeit wissen wollte, brauchte ich nur meinen Akasha danach suchen zu lassen. Man würde meinen, die Menschheit verdummte. Und sicher war dem auch so. Allerdings konnte ich mich damit rühmen, um einiges inteligenter als Shinji Kobayashi zu sein, welcher ohne Akasha völlig aufgeschmissen war und regelmäßig schlechte Noten schrieb. Auch jetzt schien er nur die Hälfte von dem zu verstehen, was unser sonniger Lehrer uns mitzuteilen hatte. Sein Gesicht hatte wieder diesen begriffsstutzigen Blick.

"Shinji. Bist du wach oder schläfst du mit offenen Augen?" um seiner Frage Ausdruck zu verleihen, schnipste der Lehrer ein paarmal vor Shinjis Gesicht. Da ich mir meinen Schreibtisch mit dem Jungen teilte, hatte ich einen guten Blick auf den Lehrer. Mr. Heinstein war ein hochgewachsener Mann, mit blondem zerzausten Haar, welches ihm übr die Schultern fiel. Er trug ein schwarzes Gewand mit goldener Verzierung. eine violette Schleife als Gürtel, rundete das Outfit ab. Ein wenig wirkte er wie ein Priester oder ein anderer Religionsvertreter. Seine goldenen Augen versteckte er hinter einer Nickelbrille. Er war freundlich, zuvorkommend höflich und ein wenig zerstreut. Allerdings beschlich mich manchmal ein seltsames Gefühl. Ich wusste nicht woran es lag. Aber manchmal blitzte etwas seltsames in seinen Augen auf.

"Ich bin wach, Mister Hypnos Heinstein." entgegnete Shinji, wobei er den Vornamen des Lehrers mit so viel Verachtung ausspie...

Hypnos... Ein sehr auffälliger Name. Nicht viele konnten sich damit rühmen, mit dem Namen von einem grieschichen Gott des Schlafes gesegnet sein. Es würde mich aber auch nicht wundern, da wir uns in Athen befanden, der Hauptstadt Grieschenlands. Trotzdem wusste ich nicht, warum Shinji sich ausgerechnet auf den Vornamen so sehr fokussierte.

"Dann kannst du mir auch sicher sagen, wie der Shogun der Kamakura-Zeit hießt?" Fragte er Shinji mit süffisanter Stimme. Normalerweise sollte ein Lehrer sich nicht darüber freuen seinen Schüler bloßstellen zu können und eigentlich war es auch nicht seine Art. Aber er und Shinji schienen sowas wie erklärte Feinde zu sein. Solchen Unterhaltungen lauschte ich also nicht zum ersten Mal.

"Shogun von Kamakura." hörte ich Shinji sagen und versuchte mir instinktiv nicht die Hand vor den Kopf zu Schlagen.

"Minamoto no Yoritomo." flüsterte ich dem Schwarzhaarigen schnell zu. doch Mr. Heinstein hatte es gehört.

Seine Hand landete vor mir auf dem Tisch. was mich erschrocken zusammenzucken ließ "Ayumu. Es wird nichts vorgesagt. Sonst lernt Shinji nie etwas."

Vielleicht sollte ich zu freundlich, zuvorkommend, höflich und zerstreut noch dominant hinzufügen? - Ja. Das würde passen.

"Tut mir Leid. Aber ich ftage mich immer noch, warum wir die Phasen des japanischen Mittelalters durchnehmen, anstatt uns mit der Geschichte Grieschenlands zu beschäftigen. Das wäre sicher um einiges spannender."

"Weil über die Hälfte der Klasse japanischen Hintergrund hat und ich mir dachte, dass eure Lehrer euch in den Schuljahren davor bereits genügend mit der grieschichen Geschichte vertraut gemacht haben. Als Hausaufgabe lernt ihr bitte die einzelnen Phasen den Mittelalters. Die Jahresdaten, Ayumu und den Namen des jeweilig herrschenden Shoguns auswendig. Und Shogun von irgendwo lasse ich nicht gelten."

Kurz danch klingelte es auch schon zur nächsten Unterrichtsstunde.
 

Sport mit Herrn Thanatos Heinstein war angesagt. Mister Hypnos Zwillingsbruder war das komplette Gegenteil von dem freundlichen Geschichtslehrer. Er war kühl, hatte selten ein freundliches Wort über und liebte es die Schüler zu triezen. Seine Haare waren, im Gegensatz zu einem Bruder weiß und seine Augen silber. Es war so, als hätte jemand oder etwas, ihm seine Farbe entzogen. Üblicherweise trug er daselbe wie sein Bruder. Zum Sportunterricht hatte er allerdings ein schwarzes Top und eine schwarze Jogginghose mit weißen streifen angezogen. Gerade war er dabei in sengender Hitze uns im Dauerlauf über den Sportplatz rennen zu lassen. Ich keuchte und war kurz davor vor Anstregung zusammen zu brechen. Sportlich war ich noch nie gewesen. Die einzige Person, die noch hinter mir lief, war meine Schulfreundin Sara Muto. Sie war ein Engel mit lockigem langen Haar und meerblauen Augen. Ein sonniges Gemüt, modebewusstsein und die Tatsache; dass sie aus gutem Hause kam, machte sie für sehr viele Jungen attraktiv. So wie ich auch, hatte sie nicht nur japanische, sondern auch deutsche Wurzeln. Beide hatten wir hellblondes Haar und trotzdem stellte ich keine ernstzunehmende Konkurrenz für sie dar. Außer beim Sport natürlich. Als wir unsere Runden beendet hatten, gönnte der Lehrer uns fünf minuten Pause. Seuftzend ließ ich mich auf der kleinen Mauer nieder, die unseren Sportplatz abgrenzte. Sara, zusammen mit Nana Yuuki, Pandora Sahmir und Shinji, gesellten sich zu mir. Unsere Clique existierte in der Form noch nicht lange. Shinji und Pandora waren erst letztes Jahr auf unsere Schule gewechselt. Davor gehörte ich noch zu den Außenseitern. Sara und Nana kannten sich bereits von Kindesbeinen an und trafen sich auch außerhalb der Schule. Erst durch Shinji, welcher sich mit mir und später auch mit Sara angefreundet hatte, waren wir zu einer Clique geworden.

"Boah! Ich kann nicht mehr." platzte es auch Sara heraus, welche sich den Schweiß von der Stirn rieb.

"Du solltest mehr Sport machen, Sara. Dann fällt dir das Laufen auch nicht so schwer." lenkte Nana ein, welche bei weitem die Sportlichste unserer Klasse war und beim 100-Meter-Lauf ganz weit vorne lag.

"Nein, Danke. Wenn ich noch mehr rennen muss, schadet das meinem Taint. Sport ist eher was für Jungs oder Maniacs wie dich, Nana. Aber mal ein anderes Thema. Ich habe gehört, dass wieder eine neue Athena aufgetaucht sein soll."

"Nicht schon wieder DAS Thema.." grollte ich und verdrehte genervt die Augen. Nicht weit von unserer Schule, am Rande Athens, befand sich Athenas Sanctuary. Es war eine Art Heiligtum sowie Residenz der Göttin. Ein Teil davon ist der Öffentlichkeit zugängig. Diesen kannte ich bereits, weil wir eine Klassenfahrt dorthin unternommen hatten. Allerdings gab es noch einen anderen Teil, welcher nur für die Saints, die Krieger Athenas, zugänglich war und sich auf einer steilen Bergkette befand. Angeblich sollte es alle 200 Jahre einen Krieg zwischen Athena und irgendwelchen Göttern geben, in der es um die Rettung der Welt ging. Laut dieser völlig verrückten Erzählung sollte die Göttin in einer normalen Menschenfrau inkarnieren und die Saints anführen. Natürlich fanden irgendwelche Leute es lustig, diese heiligen Spinner, - pardon Soldaten, zu verarschen und ihnen zu erzählen, sie seien die prophezeite Athena. Wie diese Saints sich anzogen, ihre seltsamen Regeln und die sektenähnliche Dynamik, war ebenfalls ein Grund dafür sich lustig zu machen. Allerdings war das Thema Athenas Sanctuary so in aller Munde, dass es bereits ausgelutscht war.

"Wieso? Bist du nicht hier hergezogen, weil dein Vater Saint werden wollte?" witzelte Shinji sarkastisch, dem das Thema ebenfalls ein wenig nervte.

"Nein. Es gibt viele Idioten auf diesem Planeten, aber mein Vater gehört glücklicherweise nicht dazu. Er möchte kein Saiyajin werden und in ritterlicher Rüstung mit einem dämlichen Haarschnitt herumlaufen." gab ich ein wenig säuerich zur Antwort: "Er hat sich eine sinnvolle Arbeit als Schreiner gesucht und läuft keinem dummen Irrglauben hinterher."

"Manchmal ist an einem Irrglauben mehr dran, als man man geneigt ist zu glauben." erschrocken zuckte ich zusammen, als Thanatos Heinstein sich in unser Gespräch eingemischt hatte. Und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich mich zu ihm herumdrehte und in seine kalten Augen sah. Da war nichts, außer tiefte Leere und sein ebenso kaltes Lächeln ließ mich frösteln.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe das Kapitel nochmal komplett neu geschrieben, da das alte mir nicht mehr gefallen hat. Komplett anzeigen

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