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Come, what may...

Eine JohnLock-Story
von

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Ein rätselhaftes Treffen

Nach einer Weile blinzelte ich verwirrt und steckte das Telefon wieder in meine Tasche, ohne noch einmal einen Blick auf die Nachricht zu werfen.

Es war einfach unmöglich, das Sherlock mir eine Mitteilung geschickt hatte. Er war tot! Und er würde nie wieder Nachrichten an irgendjemanden schicken, so sehr ich mir das auch wünschte! Diese SMS war ein dummer, geschmackloser Streich von einer Person, der ich am liebsten eine Pistole an den Kopf halten und den Grund für die Nachricht aus ihr herausquetschen würde.

Bei dem Gedanken fuhr ich mir über das Gesicht und atmete tief durch. Das war nicht mehr ich. Solche Gedanken hatte ich früher nie gehabt. Ich meine, jeder kennt Leute, die er nicht mag, aber jemanden bedrohen - so jemand war ich nie gewesen.

Ich hatte mich inzwischen wieder soweit gefasst, dass ich solche Selbstanalysen durchführen konnte, darum versuchte ich nun den Grund für solche Überlegungen zu finden. Das war einfach der Arzt in mir.

Während ich nachdachte, machte ich mich auf den Weg. Ich hatte kein bestimmtes Ziel vor Augen, darum ging ich einfach los.

Ich hatte in den letzten Wochen kaum geschlafen - zumindest war es kein erholsamer Schlaf gewesen, wenn mir die Augen vor Müdigkeit zugefallen waren. Gegessen hatte ich auch nur, wenn ich gelegentlich bei Mrs. Hudson oder Sarah zu Besuch war oder wenn mich ein Anruf aus Scotland Yard in Lestrades Büro beorderte und mir jemand etwas essbares vorsetzte. Es war also kein Wunder, wenn ich nun anfing, zu halluzinieren. Um ehrlich zu sein hatte ich schon viel früher damit gerechnet. Ich hatte mich schon gefragt, wann ich wohl so fertig sein würde, dass ich unmögliche Dinge sehen würde...

Wieder bekam ich eine SMS und diesmal blieb ich sofort stehen und sah auf meine Jackentasche hinab. Ich schluckte schwer, mein Atem beschleunigte sich und ich überlegte einen Augenblick lang, was ich nun tun sollte. Noch während ich darüber nachdachte wanderte meine Hand zum Telefon und zog es langsam hervor.

Es war derselbe Absender, dieselbe Nachricht - FAST dieselbe. Zwischen den Zahlen und der Signatur stand nun noch das Wort „Bitte“.

Noch immer wusste ich nicht, wer die Nachricht wirklich geschickt hatte - Sherlock konnte es unmöglich sein! - doch ich beschloss herauszufinden, was sie bedeutete. Vielleicht konnte ich so in Erfahrung bringen, wer sich diesen Streich erlaubte.

Ich setzte mich auf die Bordsteinkante und betrachtete die SMS. „Inner Circle York 2134“ las ich murmelnd. „Was soll das heißen? Innerer Kreis... York... und was sind das für Zahlen?“ Wieder und wieder las ich die seltsame Nachricht, bis mich das plötzliche Läuten von Big Ben auf eine Idee brachte.

„Eine Uhrzeit! 2134 ist eine Uhrzeit! Und Inner Circle, York ist der Ort! Aber wieso schreibt er dann nicht 9.34 pm? Das ergibt doch gar keinen...“ Da traf es mich wie ein Schlag. Natürlich, es war ein Rätsel, keine Frage. Aber so einfach, dass man mit dem Wissen über die 24-Stunden Uhrzeit-Einteilung daraus einfach 9.34 pm machen konnte, war es dann doch nicht. Das war nur der Hinweis, damit man mit der Zahl etwas anfangen konnte, die sich ergeben würde, wenn man das Rätsel löste.

Angestrengt dachte ich darüber nach, welche Zeit hinter der Kombination stecken könnte. Aus reiner Gewohnheit las ich die Zahlen rückwärts - eine beliebte Möglichkeit, etwas zu Verschlüsseln - doch 34 oder 43 war wohl kaum die Stundenangabe einer Uhr. Grübelnd saß ich auf dem kalten Boden, bis mir eine weitere Idee kam: die Quersumme. Hastig zählte ich die einzelnen Zahlen zusammen. Sie ergaben die Zahl 10. Doch ob es 10 Uhr morgens oder abends war, ging daraus nicht hervor.

Enttäuscht seufzte ich und stützte meinen Kopf mit einer Hand ab. Es musste doch noch einen Hinweis geben! Ich musste irgendetwas übersehen haben!

Aufgewühlt stand ich auf und ging eine Weile die Straße auf und ab, in der Hoffnung, mich zu beruhigen und besser nachdenken zu können.

„Es muss doch noch einen Hinweis geben. Das kann doch nicht alles gewesen sein!“ schimpfte ich vor mich hin. Dann warf ich einen Blick auf meine Uhr. Es war kurz nach 9. Ich hatte also zwei Möglichkeiten: entweder, ich würde solange hier stehen bleiben, bis ich herausgefunden hatte, welche Uhrzeit genau gemeint war - und so vielleicht das Treffen verpassen, wenn es 10 p.m. sein sollte. Oder ich würde mich jetzt einfach auf den Weg machen, in der Hoffnung, dass es richtig war.

Ich straffte mich und rannte los. Wenn der Absender 10 a.m. meinte, würde ich jetzt eben nichts finden und einfach morgen noch einmal dort hingehen. Den Versuch war es zumindest wert.

So schnell ich nur konnte lief ich die Straße entlang, bis ich ein Cab fand, in das ich einsteigen konnte. Dann fuhr ich zu Baker Street, um von dort aus die letzten Meter zu Fuß zurück zu legen.

Die letzten Meter zum Regents Park, wo sich der Inner Circle und die York Bridge trafen.



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