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Christmas Miracle

Weihnachtswunder (Shinichi&Ran)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vorgeplapper gab es ja nun im eigentlichen Vorwort genügend, deswegen werde ich mich hier kurz halten und kann euch nur noch ganz viel Spaß beim Lesen wünschen! :-D Komplett anzeigen

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Das Weihnachtswunder

Vereinzelte Schneeflocken fielen vom inzwischen schwarzblauen Himmel herab, tänzelten elegant umher und landeten sanft auf den Straßen, die inzwischen komplett durch eine flächenübergreifende, weiße Schneeschicht bedeckt waren. Wären nicht die Autos und die zahlreichen Passanten gewesen, wäre alles lückenlos durch die Schneedecke gesäumt gewesen. Zahllose Lichter in den unterschiedlichsten Farben schenkten der Umgebung eine moderne und zugleich weihnachtliche Stimmung.

Weihnachten. Das war heute.

Ran schloss ihre Augen und seufzte tief. Es war Weihnachten und sie hatte nichts Besseres zu tun, als vor dem Fenster zu sitzen und das Treiben des heimischen Stadtviertels von ihrem Zimmer aus zu beobachten. Eigentlich war es wirklich entspannend und sogar schön, einfach mal nichts zu tun und die Seele baumeln zu lassen. Wäre da nicht noch die andere Seite der Medaille: dass sie sich ihrer Einsamkeit nun nur umso mehr bewusst wurde.

Ihr Vater war für ein paar Tage beruflich mit Kommissar Megure auf Reisen. Sogar ihre Mutter war mit dabei, weil der Fall auch einen Mandanten von ihr betraf. Eigentlich hätten sie heute wieder zurückfliegen sollen, doch da bei ihnen starke Schneestürme herrschten, wurden alle Flüge storniert, sodass sie nun am anderen Ende des Landes festsaßen.

Selbst Conan hatte sie allein gelassen. Er hatte sie mit so einem wundervollen Leuchten in den Augen angesehen und sie angefleht, bei Professor Agasa Weihnachten feiern zu dürfen, dass sie ihm seinen Wunsch gar nicht abschlagen konnte. Dazu war sie eigentlich noch nie richtig fähig gewesen, denn wenn es dieser kleine Junge wirklich darauf anlegte, konnte sie einfach nicht anders, als ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Ausnahmslos jeden. Er schaffte es immer, sie komplett um den Finger zu wickeln. Seinem Charme war sie hoffnungslos unterlegen. Dieser kleine Herzensbrecher.

Lächelnd schüttelte sie den Kopf. Wie absurd wäre es denn auch gewesen, wenn sie ihm verboten hätte, zu Professor Agasa zu gehen? Wenn sie gegen seinen Willen von ihm verlangt hätte, bei ihr zu Hause zu bleiben, nur, damit sie nicht alleine sein musste? Wenigstens der kleine Junge sollte sein Leben und seine Kindheit in vollen Zügen genießen dürfen. Er würde noch früh genug erwachsen werden müssen.

Wie gerne wäre sie auch noch ein richtiges Kind. Dann würde ihr ganzes Leben nur aus Schule, Essen, Spielen, ihren Hobbys und Shinichi bestehen. Ganz genau: Shinichi. Selbst als Kind war er ein entscheidender Bestandteil ihres Lebens gewesen. Er war immer an ihrer Seite gewesen; wie ein Bruder, den sie nie hatte. Und doch noch so viel mehr …

Bei dem Gedanken daran wurde ihr jedoch entgegen aller Erwartungen nicht warm ums Herz. Im Gegenteil: Es verstärkte ihre Trauer nur noch; trieb sie an. Denn was sie an dieser ganzen Sache am traurigsten machte, war die Tatsache, dass sie sich damals, vor vielen Jahren, näher waren als heute. In der Zwischenzeit waren sie sich völlig fremd geworden – zumindest fühlte es sich für sie so an. Aber war das denn auch verwunderlich? Sie hatten sich jetzt, seit er verschwunden war, gerade mal viermal zu Gesicht bekommen. Und dieser Vorfall im ›Tropical Land‹ lag nun auch schon fast zwei Jahre zurück. Eine Zeitspanne, in der sich alle voneinander entfremden könnten, unabhängig davon, wie eng ihre Beziehung zueinander auch gewesen sein mochte.

Er lebte nun ein anderes Leben. Ein Leben, an dem sie nicht mehr teilnehmen konnte und durfte. Das gab er ihr mit seinem Verhalten mehr als deutlich zu verstehen.

Sie atmete leise aus. Diese Erkenntnis war ihr schon früher gekommen, und doch fühlte es sich jedes Mal, wenn sie daran dachte, erneut so an, als würde sie vor Schmerzen keine Luft mehr bekommen.

Sie hatten sich definitiv auseinandergelebt. Und so wie es aussah, schien es ihm überhaupt nichts auszumachen. Wenn er auf ihre Freundschaft mehr Wert läge, dann würde er sich doch mal öfter blicken lassen oder melden. Das wäre doch das Mindeste in ihren Augen.

Oft quälte sie sich mit Fragen, wie nun sein Leben ohne sie aussah. Wo lebte er? Wie lebte er? Unter welchen Umständen?

Sie hatte ihm diese Fragen immer stellen wollen, doch sie war nie dazu gekommen. Immer hatte er sie zuvor ununterbrochen und stattdessen von Gott und der Welt geredet und sich bei ihr erkundigt, was denn bei ihr so lief. Und wenn sie fertig erzählt hatte und bei ihm nachhaken wollte, musste er mal wieder sehr schnell auflegen. Es war fast schon zu einer Routine geworden. Und wenn sie es doch einmal schaffte zu fragen, kamen nur ausweichende Antworten von ihm. Dass alles streng geheim war und er ihr wirklich nichts erzählen durfte. Irgendwann hatte sie sich damit auch zufriedengegeben. Es brachte ja sowieso nichts: Sie würde nichts aus ihm herauskitzeln können – da war er ein noch schlimmerer Dickkopf als sie. Statt mit ihm am Telefon sinnlose Streitereien zu führen, genoss sie lieber die wenigen Minuten, in denen sie seiner herrlichen Stimme lauschen durfte.

Es gab allerdings einen weiteren, nicht gerade irrelevanten Grund, warum sie nicht nachhakte in dieser Angelegenheit. Einen Grund, den sie sich erst sehr spät eingestanden hatte: Sie hatte Angst. Angst vor seiner Antwort. Egal, wie sie lauten würde: Keine Antwort würde ihr gefallen. Die Antwort, welche ihr die Auskunft über sein Leben geben würde, in dem für sie offensichtlich kein Platz mehr vorgesehen war.

Sie biss sich auf ihre Lippen, um die aufsteigenden Tränen, die sich in ihren Augen ansammelten, aufzuhalten. Sie war so eine erbärmliche Heulsuse. Sie hasste sich selbst für ihre Schwäche. Zwar bewunderten sie viele wegen ihrer vermeintlichen Stärke, doch niemand von ihnen wusste, wie es wirklich in ihrem Inneren aussah. Niemand sah ihre Trauer und Verletzlichkeit. Und dies sollte auch so bleiben. Nur in Momenten, wo sie ganz für sich war, konnte sie es sich erlauben, ihrer Trauer freien Lauf zu lassen und musste nicht die Starke spielen. Es war anstrengend und zehrte an ihren Nerven, immer so tun zu müssen, als wäre alles in bester Ordnung. Als ginge es ihr gut. Wo doch leider das absolute Gegenteil der Fall war.

Es tat gut, alleine und einfach nur ungestört zu trauern. Nur leider häuften sich diese schwachen Momente in letzter Zeit. Auch hier kostete es sie unheimlich viel mentale Kraft, die sie brauchte, um sich immer und immer wieder mit ihrem Schmerz auseinanderzusetzen. Ein weiterer Nebeneffekt war, dass ihr damit auch immer wieder vor Augen geführt wurde, wie einsam sie in Wahrheit war. Niemandem konnte sie sich anvertrauen. Wobei … sie könnte schon, wollte aber nicht. Sie wollte niemandem mit ihrem Geheule zur Last fallen. Es gab genügend Leute, denen es viel schlechter ging, und da brauchte sie bei so etwas kein riesiges Drama zu machen.

Doch sie konnte nichts unternehmen gegen diese Sehnsucht, die sie von innen auffraß. Vor allem jetzt, wo die Tage kürzer wurden und die Temperaturen immer weiter sanken, hatte sie ein noch größeres Verlangen als sonst schon, ihn zu sehen.

Angestrengt kniff sie ihre Augen zusammen. Sie wollte nicht mehr länger trauern. Sie musste an etwas Schönes denken.

Unwillkürlich wurde sie in das Weihnachten von vor fünf Jahren zurückversetzt …
 

Hochkonzentriert blickte das braunhaarige Mädchen erwartungsvoll in den Backofen, wo ihre mühsam gerührte Teigmasse langsam aber sicher eine feste Form annahm.

Seit Stunden befand sie sich nun in der Küche und backte Plätzchen, Muffins und weitere Kekse. Im Backofen ging gerade ihr größtes Werk in die Fülle: ihr Zitronenkuchen.

Shinichi liebte Zitronenkuchen. Und heute hatte sie sich das erste Mal da herangewagt. Hoffentlich würde er ihm schmecken.

Es sollte auch ein Trost für ihn sein. Sie wollte ihm damit unbedingt eine Freude bereiten. Das war schließlich sein erstes Mal Weihnachten ohne Eltern.

Und auch sie war praktisch alleine. Ihre Eltern hatten sich vor zwei Monaten getrennt; ihre Mutter war auf Geschäftsreise und ihr Vater … Er war nur physisch anwesend. Er hatte vor dem Fernseher mal wieder ein paar Bier zu viel getrunken und schnarchte gerade seinen Rausch aus.

Es war also auch ihr erstes Weihnachten ohne die gesamte Familie. Vielleicht würde es ihn ja auch freuen, wenn sie ihm kurz Gesellschaft leisten würde. Zumindest hoffte sie das inständig.
 

Summend schmückte sie den großen Korb mit ihren Backkünsten voll, bevor sie sich in den Flur begab, sich Jacke, Handschuhe und Mütze anzog und mit dem Korb ausgerüstet die Wohnung leise verließ, um ihren Vater nicht zu wecken. Obwohl … So, wie sie ihn kannte, hätten nicht einmal eine unmittelbar neben ihm hochgehende Bombe ihn aus seinem Schlaf reißen können.

Es war ziemlich kalt draußen. Aus ihren Mund atmete sie weiße Rauchwolken aus; die Luft war eisig kalt und feucht. Dennoch schneite es nicht.

Schnellen Schrittes bewegte sie sich fort, wollte so schnell wie möglich zu Shinichi, weil die Kälte kaum auszuhalten war. Mit bibbernden Gliedern bog sie um die Ecke ab und stieß unglücklicherweise mit jemandem zusammen. Bevor sie durch den Aufprall zu Boden fallen konnte, wurde sie an den Schultern festgehalten, während ihre Arme ihren Korb fest umklammert hielten und sie ihre Augen vor Angst automatisch fest zusammengekniffen hatte.

»R – Ran? Was machst du denn hier?«

Erstaunt machte sie ein Auge auf. Diese krächzende Stimme, das war doch …

»Shinichi!«, stieß sie überrascht hervor und stellte sich aufrecht hin, bevor er sie langsam wieder losließ.

Dass seine Stimme nicht mehr wiederzuerkennen war, wunderte sie nicht mehr. Er befand sich immerhin mitten im Stimmbruch. Anfangs hatte sie es ziemlich lustig gefunden, dass seine Stimme plötzlich so merkwürdig klang, doch inzwischen hatte sie sich daran gewöhnen können.

»Das Gleiche könnte ich dich fragen«, erwiderte sie mit hochgezogener Augenbraue.

Verlegen sah Shinichi zur Seite. »Ähm, nun ja … I – Ich wollte einen kleinen Spaziergang machen.«

Von wegen. Eigentlich wollte er sie besuchen kommen und ihr sein Geschenk überreichen an Weihnachten. Doch im letzten Moment hatte ihn doch der Mut verlassen, es zuzugeben. Vor allem, weil es in Japan nur eines bedeuten konnte, wenn ein Junge und ein Mädchen gemeinsam Weihnachten verbrachten. Zwar waren sie erst 13, doch nicht einmal Ran konnte so naiv sein, um diese Bedeutung des Fests nicht zu kennen. So ganz kleine Kinder waren sie ja nun auch nicht mehr.

Wobei hinter seinen wahren Absichten eigentlich auch gar keine Hintergedanken steckten. Das war schließlich ihr erstes Weihnachten, den sie nicht mit beiden Elternteilen feiern konnte. Auch, wenn sie es nicht zugab, nahm es sie doch sehr mit, dass sich ihre Eltern getrennt hatten. Das musste sie ihm gar nicht sagen; das konnte er aus ihren Augen ablesen. Sie war für ihn schon immer wie ein offenes Buch gewesen.

»Außerdem habe ich dich zuerst gefragt. Was machst du hier? Kleine Mädchen sollten sich um die Uhrzeit nicht mehr alleine draußen aufhalten. Du weißt doch, wie gefährlich es in unserer Stadt ist.« Es lag unerkennbar Besorgnis in seiner Stimme – da konnte er sich noch so sehr bemühen, sie zu verbergen. Die stahlblauen Augen wanderten zu dem Korb, den sie immer noch fest mit den Armen umschlang. »Wem wolltest du denn einen Besuch abstatten?« Seine rechte Augenbraue wanderte in die Höhe, während sein Blick wieder auf ihr ruhte. Die Neugier war ihm förmlich anzusehen.

»Na ja, ich wollte …«, begann Ran, schaute auf und erkannte, dass Shinichi … schwitzte. Abgesehen davon, dass er wirklich sehr selten ins Schwitzen geriet, war es für diese Temperaturen doch sehr merkwürdig. Nun bemerkte sie auch erst, wie rot Shinichi eigentlich war. Da es draußen inzwischen doch schon recht dunkel war, war ihr das anfangs gar nicht aufgefallen.

»Du bist ja total rot; hast du etwa Fieber?«, fragte die Mittelschülerin und legte besorgt ihre Hand auf seine Stirn, nachdem sie aus einem Handschuh geschlüpft war. Und tatsächlich. »Ach du meine Güte, du glühst ja richtig! Und bei dem Fieber gehst du fröhlich draußen spazieren! Nicht zu fassen!« Tadelnd schob sie ihn kopfschüttelnd in die Richtung seiner Villa. »Dich kann man aber auch nie alleine lassen!«

»Du übertreibst mal wieder maßlos – es geht mir doch gut!«, maulte Shinichi verteidigend, während ihm augenblicklich ziemlich schummrig vor Augen wurde.

Zugegeben: Er hatte sich schon die ganze Zeit etwas komisch und auch nicht wirklich fit gefühlt. Und es war immer schlimmer geworden. Mittlerweile kam es ihm so vor, als würden Eis und Feuer in ihm einen verbitterten Kampf führen. Dennoch wollte er unbedingt zu Ran an diesem Abend. Ein bisschen Fieber konnte ihn von seinem Vorhaben sicher nicht abbringen.

Er merkte jedoch, wie seine Kraft zu schwächeln begann und ihm trotz der eisigen Kälte draußen sehr heiß war. Daher ließ er sich widerstandslos von Ran zu seinem Haus führen. Ihm blieb auch gar keine andere Wahl.

Nachdem sie bei ihm angekommen waren, verfrachtete Ran ihren Sandkastenfreund sofort in sein Bett und setzte ihm anschließend einen Tee auf. Zusätzlich holte sie sich eine Schüssel, füllte sie mit kaltem Wasser und legte ein kleines Handtuch hinein. Damit ausgerüstet begab sie sich wieder in Shinichis Zimmer.

»Du musst nicht hier bleiben; ich komme schon alleine klar. Du wolltest doch noch jemandem einen Besuch abstatten. Geh lieber gleich hin und sieh zu, dass du schnell wieder nach Hause kommst. Es gefällt mir nicht, zu wissen, dass du dich so spät noch draußen herumtreibst.« Er kniff seine Augen zu, weil das Schwindelgefühl sich in den letzten zehn Minuten zu seinem Leidwesen noch einmal intensiviert hatte. Zu allem Überfluss kamen nun auch noch Kopf – und Gliederschmerzen hinzu. Hoffentlich bekam er jetzt nicht auch noch eine fette Grippe. Die hätte ihm gerade noch gefehlt.

Wortlos setzte sich Ran auf das Bett, wrang das Handtuch aus dem Eimer und legte sie ihm auf seine glühende Stirn. »Ich bleibe«, sagte sie kurz gebunden, ohne ihn anzusehen und nahm mit einem Löffel geschickt den Teebeutel aus der Tasse heraus. »Ich hoffe, die Honigmenge ist okay«, sagte sie und hielt ihm den Tee mit einem aufmunternden Lächeln unter die Nase.

Verstohlen blickte er sie mit großen Augen an. Wie herzensgut sie doch war … Es dauerte eine Weile, bis er seine Stimme wiederfand. »D – Danke«, stotterte er kleinlaut und nahm ihr die Tasse ab. »Du musst wirklich nicht bleiben. Außerdem möchte ich dich nicht anstecken.«

Gerade das wollte er eigentlich gar nicht. Er wollte nicht, dass sie ging. Andererseits wollte er ihr auch nicht zur Last fallen.

»Ich werde dich sicher nicht krank hier ganz alleine lassen. Wenn du das wirklich geglaubt hast, dann kennst du mich aber schlecht.«

»Aber dein Besuch …«, wollte er einwenden und anschließend auch gleich fragen, wen sie nun noch mit ihrer Anwesenheit beehren wollte, doch Ran schnitt ihm mit einem vernichtenden Blick das Wort ab.

»Ich wollte dich besuchen, du Trottel.«

Nun war Shinichi vollends verwirrt. »Hä, wie meinst du denn das?«, fragte er sogleich nach. Denn wenn er etwas wie die Pest hasste, dann war es Ungewissheit.

Die Dreizehnjährige kicherte leise. »Du meine Güte, und du willst mal Detektiv werden? Dann hast du aber noch einen sehr langen Weg vor dir.«

Als er sie weiterhin mit seinen wissbegierigen Augen fixierte, entschied sie dann doch, mit der Sprache herauszurücken und fuhr mit sanfter Stimme fort. »Na ja, das ist ja das erste Weihnachten, das du ohne deine Eltern verbringst. Niemand sollte Weihnachten alleine verbringen.« Sie wurde leicht rot um die Nase, als sie ihm auch gestand, dass sie etwas für ihn dabeihatte. »Ich hoffe, sie schmecken dir.« Sie beugte sich kurz herunter, holte ihren Korb hervor und hielt ihn ihm hin. »Such dir etwas aus. Und in der längeren Box wäre ein Zitronenkuchen dr –«

Shinichis Augen leuchteten erfreut auf, als er ›Zitronenkuchen‹ hörte. So schnell er konnte setzte er sich auf. »Das ist ja total lieb von dir. Vielen Dank, Ran!«

Diese sah ihn schmunzelnd an und legte ihren Kopf schief. »Habe ich doch gerne gemacht. Und lass mich raten: Du möchtest natürlich sofort vom Zitronenkuchen kosten, stimmt’s oder habe ich Recht?« Sie wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern erhob sich und begab sich in die Küche, um ein Messer, zwei Gabel und zwei Teller zu holen.

Der Krankenpatient blieb schweigend in seinem Zimmer zurück und kam ins Grübeln. Nun hatte er ein schlechtes Gewissen, dass er sie angelogen und vorgegeben hatte, einfach nur einen Spaziergang unternommen zu haben. Warum hatte er sie überhaupt angelogen? Was war so schlimm daran gewesen, ihr einfach die Wahrheit zu sagen? War das wieder so ein pubertärer Affekt, der im Nachhinein überhaupt nicht logisch zu erklären war?

Er griff in seine Hosentasche und holte ein kleines Päckchen heraus. Misstrauisch musterte er es, als ob er darüber rätselte, was sich darin befinden könnte. Was natürlich absurd war – schließlich hatte er selbst dieses Geschenk vorhin eigenhändig eingepackt. Ob es ihr gefallen würde?

Rasch ließ er das Päckchen unter seiner Decke verschwinden, als Ran mit einem Tablett wieder eintrat und es auf seinen Nachttisch abstellte.

»Vielen Dank, Ran«, bedankte er sich nochmals bei ihr, als sie ihm den Teller mit dem Zitronenkuchen reichte. Ihm lief schon das Wasser im Munde zusammen; der Kuchen sah einfach schon so unwiderstehlich lecker aus. Geschickt trennte er mit der Gabel ein kleines Stück ab, spießte es auf und schob es sich genüsslich in den Mund. Entsetzt riss er seine Augen plötzlich auf.

Ran zuckte bei diesem Anblick zusammen. Als ob sie nicht schon angespannt genug wäre, zumal dies doch ihr allererster Versuch war. »Was ist? Schmeckt er etwa nicht?«

Heftig schüttelte Shinichi den Kopf und sah sie verständnislos an. »Soll das ein Witz sein? Das ist der beste Zitronenkuchen, den ich jemals probiert habe!«

Nun blieb dem Mädchen der Mund offen stehen. Sie kannte den Jungen vor ihr gut und lange genug, um zu wissen, dass er nicht der Typ war, der grundlos herumschleimte und Süßholz raspelte. Wenn er schon ein Kompliment machte, was ohnehin schon selten genug vorkam, dann meinte er es auch wirklich ernst. Ein Kompliment von ihm musste man sich wirklich erst einmal verdienen.

Und dass er nun ihren Kuchen so in den Himmel lobte – das haute sie total vom Hocker. Sie merkte, wie ihr Herz schneller schlug vor Glück. »Ach was«, winkte sie schüchtern ab und sah verlegen zur Seite.

Genau so selten, wie er Komplimente machte, konnte sie sie genauso selten annehmen geschweige denn damit umgehen.

Argwöhnisch musterte Shinichi seine langjährige Freundin. »Das ist wirklich mein voller Ernst. Der Kuchen schmeckt göttlich. Ich …« Er räusperte sich kurz und schaute aus dem Fenster. Er konnte ihr bei dem folgenden Satz nun wirklich nicht in die Augen sehen. »… freue mich wirklich, dass du hier bist.«

Ran strahlte über das ganze Gesicht, als sie das zu hören bekam. »Wirklich? Das freut mich. Ich wusste doch, dass du heute unbedingt Gesellschaft brauchst!« Hocherfreut machte sie sich nun ebenfalls an ihrem Stück Kuchen zu schaffen.

»Nicht nur irgendeine Gesellschaft, sondern einzig und allein deine«, dachte er sich heimlich und musste innerlich lächelnd den Kopf schütteln. Rans Naivität war wirklich beachtlich. Doch er fand das total niedlich. Außerdem hatte sie ihnen damit schon so einige peinliche Momente erspart.

Während er sich den Kuchen weiter schmecken ließ, kam er weiter ins Reden. »Weißt du … Also wenn ich ganz ehrlich sein soll, war ich vorhin nicht nur spazieren.« Ein verlegenes Räuspern verließ seine Kehle, bevor er endlich mit der Wahrheit herausrückte: »Ich wollte dich besuchen.«

Auch diesmal staunte das Mädchen nicht schlecht. »Tatsächlich?«

Dieser nickte bloß stumm, tastete unter seiner Decke herum und holte ein kleines Päckchen heraus. »Ich wollte dir das hier geben. Fröhliche Weihnachten, Ran.« Nun traute er sich doch, sie anzusehen und hielt ihr sein Geschenk mit beiden Händen entgegen.

Überrascht sah sie ihn an. »Das wäre doch nicht nötig gewesen, Shinichi. Aber danke. Vielen vielen Dank!« Überglücklich fiel sie ihm um den Hals. Dieser realisierte vor Anspannung kaum, wie ihm geschah. Doch auch er erwachte aus seiner Starre und legte langsam ebenfalls seine Arme um sie. Auf seinen Lippen bildete sich ein zärtliches Lächeln.

»Und ich habe auch etwas für dich.« Sie löste sich aus der Umarmung, beugte sich nach unten zu ihrem Korb und legte ihn vorsichtig auf seinen Schoß ab. »Da befindet sich nämlich nicht nur Essbares«, gab sie ihm augenzwinkernd den Hinweis.

Anerkennend nickte Shinichi kurz, als er verstand. Es hatte ihn ja schon von Anfang an gewundert, dass der Korb so riesig war. Er begann ihn zu durchforsten und wurde auch schnell fündig: Unter der Schicht mit selbstgebackenen Plätzchen und Keksen befand sich eine rote Schachtel mit goldener Schleife. Dabei hätten doch die Leckereien vollkommen ausgereicht.

»Danke, liebe Ran.«

»Frohe Weihnachten auch dir, Shinichi.«

Lächelnd schloss dieser aufgeregt seine Augen. »Mach du dein Geschenk zuerst auf.«

Gespannt löste sie die Schleife und packte das kleine Päckchen auf. Als sie den Deckel der quaderförmigen Verpackung abnahm, wurden ihre Augen mit einem Mal größer. In einem cremefarbenen Kissen lag ein großer, tiefblauer Stein eingebettet. Darauf war ein kurzer Satz eingemeißelt: Stein unserer Freundschaft.

»Das ist ein Lapislazuli. Diesen Steinen wird nachgesagt, dass sie die Freundschaft aufrechterhalten. Er soll unsere Freundschaft für immer beschützen.«

Wie gebannt hörte sie ihm zu, wurde immer verlegener bei seinen Worten. Shinichi schnitt selten solche ernsten Gesprächsthemen an. Und deswegen verwunderte sie der folgende Satz auch ganz besonders.

»Du … bist mir im Laufe der Zeit wirklich sehr wichtig geworden. Und ich hoffe sehr, dass wir uns niemals aus den Augen verlieren werden, denn du bist meine allerbeste Freundin und ich bin echt froh, dass ich dich habe.«

Ran war so platt von seinen Worten, dass es ihr die Sprache gänzlich verschlug. Sie wusste gar nicht, was sie sagen sollte – so gerührt war sie. So starrte sie ihn erst einmal nur wortlos an, brachte keinen Ton heraus.

Shinichi wurde zunehmend unruhig. Waren seine Worte vielleicht doch zu viel gewesen? So viel, dass sie sie nun in einen Schockzustand versetzt hatte? Oder war sie vielleicht … eingeschlafen? Es sollte ja Leute geben, die mit offenen Augen schliefen. Erlebte er dieses Phänomen womöglich gerade live und in Echtzeit mit?

»R – Ran?«, flüsterte er verunsichert.

Dies brachte sie zurück in die Realität. Sie musste sehr an sich halten, um nicht vor Rührung loszuweinen. Stumm stand sie auf und legte beide Arme um ihren Freund. »Du bist so süß, Shinichi! Und natürlich bleiben wir Freunde! Freunde für immer und ewig!«
 

Mit offenem Mund und aufgerissenen Augen starrte er auf den Ball, den er gerade ausgepackt hatte. Ein Original –Fußball von der J –League mit den echten Unterschriften der größten Fußballstars des Landes. »W – Wie … Woher …« Selbst ihm hatte es die Sprache verschlagen, obwohl er ja für seine unübertroffene Schlagfertigkeit bekannt war.

Zufrieden grinste Ran ihn breit an. »Tja, das bleibt mein Geheimnis.«

Der Dreizehnjährige lachte nur leise, bevor er ihr glücklich Haare durchstrubbelte. »Vielen, vielen Dank!«
 

Nachdem sie sich Tee, Kuchen und Plätzchen so richtig schmecken lassen hatten und Shinichi merkte, wie es ihm merklich besser ging, entschied er sich schließlich, sich endlich einen Ruck zu geben und ihr neben dem Geschenk den wichtigsten Grund für seinen geplanten Besuch an diesem Abend zu offenbaren.

Er setzte sich aufrecht hin und sah dem wunderhübschen Mädchen ernst in die Augen.

»Ran? Ich muss dir noch etwas sage. Es gibt da noch einen Grund, warum ich unbedingt zu dir wollte.

Dir geht es nicht gut. Zwar tust du immer so, aber … dass deine Eltern sich getrennt haben, macht dir mehr zu schaffen, als du es zugeben willst. Vor allem, weil das doch das erste Weihnachtsfest ist, das du nicht mit beiden Elternteilen verbringen kannst. Ich wollte dich ein bisschen trösten und auf andere Gedanken bringen.«

Wie vom Donner gerührt starrte sie den Jungen vor sich an. Er hatte nun erstmals das Thema angesprochen, welches sie in letzter Zeit am meisten zu schaffen gemacht hatte. Das Thema, dass sie seit der Trennung immer geschickt vor den anderen verdrängen hatte können. Das Thema, das sie tunlichst vermied, weil sie niemanden damit belasten wollte. Und weil sie ihre Schwäche nicht jedem kundtun wollte. Es musste ja nicht jeder wissen, was für eine Heulsuse sie war. Sie würden sie doch nur auslachen und sich über sie lustig machen. Und das brauchte sie vor allem in ihrer momentanen Verfassung, wo ihre gute Stimmung nichts als trügerische Fassade war, nicht unbedingt. Eine Fassade, die in diesem Moment erstmals vor einem anderen Menschen gewaltig zu bröckeln begann. Sie merkte, wie in ihr wieder die Tränen aufstiegen. Nein, nicht hier. Nicht jetzt. Sie war nicht alleine. Sie konnte hier nicht still und heimlich vor sich hin weinen.

Eine sanfte Stimme riss sie abermals aus ihrer verwirrenden Gefühlswelt. »Es ist schon gut.« Er drückte behutsam ihren Arm, bevor er sie zu sich runterzog und sie fest in den Arm hielt.

Allerspätestens jetzt konnte Ran sich nicht mehr zurückhalten. Sie krallte sich an ihm fest und weinte sich hemmungslos an seiner Schulter aus. Beruhigend strich er ihr immer wieder durch den Rücken, flüsterte ihr immer wieder aufheiternde Worte zu und ließ sie nicht los.

Es war nun seine Aufgabe, sie aufzufangen und sie zu beschützen. Für immer.

»Ich werde immer für dich da sein.«
 

Das war ihr allererstes gemeinsames Weihnachten gewesen.

Dieser Tag war ein enormer Schritt für ihr Verhältnis zueinander gewesen; hatte sie immens zusammengeschweißt.

Zumindest auf freundschaftlicher Ebene, denn damals hatte sie noch keinerlei romantische Gefühle für ihn gehegt. Sie waren ja auch noch viel zu jung dafür gewesen. Zu jung für die Liebe. Und doch hatte sie damals schon so viel miteinander verbunden.

Seitdem hatten sie jedes Weihnachten zusammen gefeiert. Weitere drei Jahre lang. Außer letztes Jahr. Und dieses Jahr würde es sich wohl leider wiederholen.

Er würde nicht kommen. Das hatte er ihr ganz klar und deutlich zu verstehen gegeben bei ihrem letzten Telefonat. Und sie war viel zu verletzt, um ihn zu überreden, vielleicht doch noch zu kommen.

Warum musste auch immer sie ihn anflehen, sie einmal besuchen zu kommen? Warum musste immer sie die Einzige von ihnen sein, die sich ein Wiedersehen zwischen ihnen wünschte? Wollte er sie denn überhaupt nicht mehr sehen? Hatte er denn überhaupt nicht das Verlangen danach?

Unwillkürlich musste sie an ihr letztes Treffen denken. In London, vor dem ›Big Ben‹
 

»Wie kann man das Herz des Mädchens, das man liebt, entschlüsseln?!«
 

Sie wurde leicht rot um die Nase. Sie war nicht auf den Kopf gefallen – auch, wenn er es nur indirekt ausgesprochen hatte, wusste sie natürlich, dass er sie damit meinte. Allerdings war sie trotzdem … unsicher, was seine Gefühle betraf.

Wenn er wirklich Liebe für sie empfand, warum … ließ er sich dann nie bei ihr blicken? Wenn sie ihm wirklich so wichtig war – warum führte er dann weiterhin sein Leben ohne sie? Warum … sprachen sie am Telefon nun so miteinander, als ob es dieses Geständnis nie gegeben hätte?

Diese Gefühlsoffenbarung hatte eigentlich rein gar nichts zwischen ihnen geändert. Sie waren nach wie vor nicht richtig zusammen. Doch auch ihre Freundschaft war nicht mehr ganz die, die sie einmal war.

Ob – sie wagte es kaum, diesen Gedanken weiterzuführen – dieses Liebesgeständnis nun unwiderruflich irgendetwas zwischen ihnen kaputt gemacht hatte?

Sie schüttelte diese abstrusen Gedanken ab. Nein. Sie war doch eigentlich überglücklich, von ihm genau das gehört zu haben, wovon sie schon so lange geträumt hatte. Doch die Zweifel, ob er sie wirklich lieben konnte … Sie blieben leider. Was nicht zuletzt sicher auch daran lag, dass er weiterhin fast verschollen blieb. So verstärkte sich nur weiter der Glaube daran, dass sich das alles nur um einen imaginären, aber wundervollen Traum gehandelt haben könnte.
 

Ein Klingeln ließ sie aufschrecken und in Richtung Flur sehen. Es war fast 18 Uhr und Heiligabend. Wer konnte denn jetzt noch etwas von ihr wollen? Ihr Vater und Conan hatten schließlich beide jeweils einen Schlüssel, und jeder andere Mensch hatte doch sicherlich am Weihnachtsabend Besseres zu tun, als bei ihr aufzutauchen.

Sie stand von ihrem Stuhl auf und schritt zur Haustür. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, doch irgendwie … machte sich ein ganz eigenartiges Gefühl in ihr breit, welches sie nicht deuten konnte. Sie wusste nur, dass sie … sich freute. Doch aus welchem Grund?

Als sie direkt vor der Tür stand und die Hand um die Türklinke legte, zögerte sie plötzlich.

Was war denn mit ihr los? Warum scheute sie sich schon davor, die Tür aufzumachen? Warum … keimte plötzlich diese leise Hoffnung in ihr auf? Und weswegen hielt sie nun inne, weil sie plötzlich Angst hatte, dass ihre Hoffnung in dem Moment, wo sie aufmachte, mit einem Schlag zunichte gemacht werden könnte? Dass sie die Enttäuschung dann nicht ertragen könnte? Das war doch absurd.

Über sich selbst den Kopf schüttelnd holte sie tief Luft und drückte die Türklinke nach unten. Als sie die Tür einen ganzen Spaltbreit aufmachte und damit bereits freie Einsicht hatte auf das Antlitz ihres Gegenübers, verschlug es ihr regelrecht den Atem. Sie fragte sich ernsthaft, ob sie nicht immer noch in ihrer Gedankenwelt gefangen war. Ob ihr ihre Sinne wieder einen Streich spielten. Ob sie am Ende die Realität nicht mehr vom Traum unterscheiden konnte und verrückt geworden war. Ob sie nicht schon reif für die Klapsmühle war. Alles. Alles war wahrscheinlicher als die Tatsache, dass Shinichi Kudo aus Fleisch und Blut in diesem Moment direkt vor ihrer Tür stand!

Sie öffnete den Mund, doch kein Laut wollte ihre Kehle verlassen. Sie ließ ihre Augen über ihn wandern. Zu seinem kurzen, dunkelbraunen Haar, das von vereinzelten, weißen Schneeflocken bedeckt war, hin zu seinen perfekten Gesichtskonturen, die seit ihrem letzten Zusammentreffen noch etwas maskuliner geworden waren. Zu den wunderbar geformten Lippen, der geraden Nase und letztlich … verlor sie sich in diesem unendlichen Blau. Dieses Blau, welches sie wie ein magischer Saphir vollkommen in seinen Bann zog.

Sie kam sich vor wie Arielle, die kleine Meerjungfrau. Umgeben von dem unendlichen Blau des Ozeans. Die aber ihre Stimme aufgeben musste, nur um demjenigen nahe zu sein, den sie über alles liebte. Es kam ihr nämlich in der Tat gerade so vor, als ob sie ebenfalls ihre Stimme verloren hätte.

»Hallo Ran. Ist alles in Ordnung mit dir?«

Diese Stimme.

Stumm sah sie ihm in die Augen. Erkannte, wie sich zwischen ihnen eine kleine Sorgenfalte bildete.

Ein Schütteln durchfuhr sie. Angespannt ermahnte sie sich selbst, sich doch endlich zusammenzureißen. Doch bevor das passieren konnte, musste sie sich erst einmal über eines klarwerden: »Bist du es wirklich, Shinichi?« Zögernd sah sie ihn aus misstrauischen Augen an. Zu groß war die Angst, dass sich dieses wunderbare Bild im nächsten Moment in Luft auflösen könnte. Dass es sich nur um ein Trugbild handeln und in der nächsten Sekunde wie eine Seifenblase zerplatzen könnte.

»Erkennst du mich etwa nicht mehr wieder? Soll ich nun wirklich anfangen, mir Sorgen zu machen?« Er grinste sie schief an. Doch es blieb bei diesem einen frechen Spruch. Eine Spur von Melancholie begleitete seine glockenhelle Stimme, als er weiter sprach. »Ist ja aber eigentlich auch kein Wunder. So ›oft‹, wie ich mich bei dir blicken lasse … Ich kann froh sein, dass du mich überhaupt wiedererkennst und mir nicht schon längst sofort die Tür vor der Nase zugeknallt hast, weil du mich für irgendeinen Perversen hältst, der nichts Besseres zu tun hat, als fremde Mädchen am Weihnachtsabend zu belästigen.«

Und er erreichte erfolgreich sein Ziel damit: Ein zaghaftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Besser als gar nichts.

Er war es wirklich. Er war wirklich da. Für sie ging damit ihr persönliches Weihnachtswunder in Erfüllung.

»Spinner«, erwiderte sie leise und blickte verlegen zu ihren Füßen runter.

Er kam ihr so vertraut vor. Und gleichzeitig irgendwie auch fremd.

Shinichi lächelte ebenfalls etwas verlegen; überlegte, wo er am besten anfangen sollte.

»Möchten wir uns weiter vor der Tür unterhalten? So sehr ich mich auch freue, dich zu sehen …« Hastig fiel seine Freundin ihm bereits ins Wort.

»Oh, das tut mir leid! Komm doch rein!« Sofort trat sie peinlich berührt beiseite und gewährte ihm Einlass in die Wohnung. Dass sie nun sogar schon ihre guten Manieren vergaß, sollte schon etwas heißen.

Allmählich kam jedoch ihre alte Aufgewecktheit wieder. »Setz dich doch bitte schon mal ins Wohnzimmer – ich mache uns währenddessen einen Tee«, kündigte sie freundlich an, nachdem er seine Jacke ausgezogen und sie an einen Kleiderhaken gehängt hatte.

Er trug eine schwarze Hose, dazu ein nachtblaues, langärmliges Hemd und darüber einen eleganten Blazer. So überirdisch perfekt wie immer, als wäre er nicht von dieser Welt.
 

Eine halbe Stunde später saßen sie gemeinsam im Wohnzimmer, hatten es sich mit Tee und selbstgebackenen Plätzchen auf der Couch gemütlich gemacht mit dem unaufdringlichen Licht der Kerzen auf dem Tisch und dem liebevoll geschmückten Weihnachtsbaum vor ihnen. Zwar wollte Ran anfangs das Licht einschalten, doch Shinichi hatte sie davon abgehalten mit dem Argument, dass es doch so ganz angenehm war. Wohl gemerkt, dass dies dem Ganzen eine ziemlich entspannte, gemütliche Atmosphäre gab. Um nicht zu sagen: Eine äußerst romantische.

Für längere Zeit unterhielten sie sich unverfänglich über ganz belanglose Dinge. Anfangs gingen sie noch sehr vorsichtig miteinander um, doch mit der Zeit siegte die altbekannte Vertrautheit über diese Befangenheit. Sie hatten sich ja nun doch schon eine ganze Zeit lang nicht gesehen. Verständlich, dass sie sich daher noch etwas fremd vorkamen. Zum Glück währte das aber nicht lange. Schließlich kannten sie sich bereits ihr ganzes Leben lang und hatten sämtliche Lebensstationen gemeinsam durchgemacht. Wie sie schon festgestellt hatte: Sie waren sich vertraut wie Geschwister. Und doch auch wieder nicht. Die geschwisterliche Beziehung war vielleicht früher einmal präsent gewesen, doch im Laufe der Jahre hatte sie sich … ja, zu Liebe entwickelt.

Shinichi warf kurz einen Blick auf die Uhr. Unweigerlich wurde er daran erinnert, dass seine Zeit begrenzt war. Mal wieder. Diese Tatsache hatte er bisher bewusst nicht erwähnt, weil er die schönen Momente hier mit Ran nicht von Vornherein zerstören wollte. Noch nicht. Das änderte aber leider nichts an der Tatsache, dass er sich noch an diesem Abend von ihr verabschieden musste. Bevor der nächste Morgen anbräche, würde er sich bereits wieder im Körper eines Knirpses befinden.

Innerlich seufzte er resigniert, als er an heute Nachmittag zurückdachte, was gerade einmal eine Stunde zurücklag.
 

Misstrauisch beäugte Conan die kleine Kapsel zwischen seinen kleinen Fingern. »Und wie lange hält die Wirkung diesmal an? Und ich warne dich: Lass mich diesmal bitte nicht wieder absichtlich im Dunkeln tappen. Ich möchte nicht noch einmal so eine unangenehme Überraschung erleben.« Der Junge verzog das Gesicht, als er kurz an ihr missglücktes Date von damals zurückdachte.

Ai verdrehte gelangweilt ihre Augen und wandte sich desinteressiert ab. »Zwölf Stunden. Maximal.«

Verwundert schaute der kleine Brillenträger auf. »Nur zwölf Stunden? Die letzten Male hat die Wirkung doch auch immer 24 Stunden angehalten?« Er zog eine frustrierte Grimasse.

Die geschrumpfte Forscherin neigte ihren Kopf in seine Richtung und musterte ihn missbilligend. »Dir scheint wohl immer noch nicht bewusst zu sein, dass du mit diesem Zeug jedes Mal leichtfertig dein Leben auf’s Spiel setzt. Es ist hochgefährlich, und wir möchten doch deine Zähigkeit nicht überstrapazieren, oder? Mit zwölf Stunden musst du dich also wohl oder übel zufrieden geben – sei froh, dass ich dir überhaupt das Mittel gebe.«
 

Wahrscheinlich war es wohl auch besser so. Denn je länger sie nun miteinander Zeit verbrachten, desto schwerer würde ihnen der Abschied nachher fallen. Virtuell schüttelte er seinen Kopf so heftig, als wollte er damit auch seine trüben Gedanken damit abschütteln. Er durfte jetzt nicht schon an Abschied denken. Er hatte sich zurückverwandelt, einzig aus dem Wunsch heraus, ihr und sich einen schönen, besinnlichen Weihnachtsabend zu schenken. Nicht mehr und nicht weniger. Mehr konnte er in seiner derzeitigen Lage nicht verlangen.

Da ihm buchstäblich die Zeit davonlief, entschied er sich, rasch zum geplanten Hauptteil dieses Abends überzugehen.

Ohne Vorwarnung packte er plötzlich sanft ihr Handgelenk, arbeitete sich mit seinen Fingern vorsichtig über ihren Handrücken vor und umschloss letztendlich mit seiner Hand zärtlich ihre.

Über alle Maßen verwundert über diese Geste sah Ran ihren Sandkastenfreund errötend an. Was hatte er denn jetzt vor? Sie konnte sich überhaupt keinen Reim daraus machen – was aber auch gar nicht weiter verwunderlich war, denn ihre aktiven Hirnfunktionen hatten sich bei seiner Berührung automatisch abgeschaltet.

Nachdem er sich komplett zu ihr gewandt hatte, sah er ihr nun fest in die Augen. Eine plötzliche, tiefe Entschlossenheit war darin zu erkennen und eine ganz neue, mächtige Aura baute sich um ihn auf. Das war der große Moment, wo aus dem schüchternen, kleinen Teenager ein richtiger Mann wurde. Ein Mann, der keine Scheu davor hatte, der Frau, die er über alles liebte, seine Gefühle offen zu gestehen.

Die Achtzehnjährige hielt ohne es zu merken die Luft an. Sie brachte kein Wort heraus; wollte es auch nicht. Sie wartete darauf, dass er mit dem Reden beginnen würde, was er auch kurz darauf tat.

»Ran, letztes Mal in London habe ich es aus dem Affekt heraus nicht wirklich direkt gesagt. Das war so nicht geplant gewesen.« Er holte tief Luft. »Das möchte ich hier und jetzt gerne nachholen.«

Die Angesprochene glaubte, dass ihr Herz gerade so laut gegen ihre Brust hämmerte, dass er es sogar hören könnte. Was natürlich unmöglich war. Sie konnte langsam erahnen, was nun kam. Und gleichzeitig war es viel zu schön, um wahr zu sein. Sie konnte es nicht glauben. Nicht, bis er es nicht tatsächlich ausgesprochen hatte.

Kurz zuckte sie zusammen, als seine klare Stimme, die sie so abgöttisch liebte, wieder ertönte.

»Wir kennen uns nun schon so lange. Und dafür bin ich einfach unendlich dankbar. Dankbar, dass ich derjenige sein durfte, der bereits von klein auf an deiner Seite sein durfte. Dankbar dafür, dass ich dabei zusehen durfte, wie du von einem unglaublich süßen, unschuldigen Mädchen in eine so starke, wunderschöne Frau herangereift bist.

Dem Himmel bin ich dankbar, dass er mir so einen Engel geschenkt hat.

Ich bin glücklich, dass wir bisher schon sämtliche Lebensstationen miteinander erlebt haben. Schon immer waren wir zusammen gewesen. Und weißt du, was mein größter Wunsch nun ist? Was für mich alles noch perfekter machen wird?«

Sie brauchte eine Weile, bis sie merkte, dass die Frage an sie gerichtet war. Na ja, an wen denn auch sonst? Noch völlig benommen schüttelte sie ihren hellbraunen Schopf. Sie wusste es wirklich nicht. Und ihr Denkvermögen hatte sich in den letzten Sekunden auch nicht wirklich wiederhergestellt. Im Gegenteil. Es schien sich nun endgültig von ihr verabschiedet zu haben.

Ein Lächeln, für das sie zweifelsohne hätte sterben können, legte sich auf Shinichis Lippen. Seine Augen waren so voller Liebe, als er seinen Wunsch bedächtig äußerte.

»Weiterhin alle folgenden Lebensstationen mit dir zu verbringen. Ich bin mit dir groß geworden; mit dir möchte ich auch alt werden. Mit dem Unterschied, dass wir nun nicht nur Freunde oder heimlich Liebende sind, sondern … endlich ein offizielles Liebespaar.«

Es war, als stünde sie abermals unter Schock. Sie konnte sich nicht rühren; war wie gelähmt. Es war noch viel schlimmer als damals, als er vor fünf Jahren den Wunsch ausgesprochen hatte, für immer mit ihr befreundet zu sein.

War das jetzt wirklich … die langersehnte richtige Liebeserklärung von seiner Seite? Hatte sie sich wirklich nicht verhört? Geschah das alles tatsächlich? Das war kein Traum, oder?

»Damit du niemals vergisst, was ich für dich empfinde«, setzte er ein weiteres Mal an, ließ seine linke Hand kurz in die Innentasche seines Blazers verschwinden und fischte eine quadratische Schachtel heraus, elegant verpackt in glänzend goldenem Geschenkpapier und rotem Schleifband.

Um Fassung ringend holte Ran tief Luft. Fast schon ehrfürchtig nahm sie das Geschenk an. »D – Danke«, flüsterte sie leise und sah ihm schüchtern in die Augen.

Shinichi schmunzelte. »Mach schon auf«, drängte er sie sanft.

Abrupt schrak die Oberschülerin auf. »Ich habe doch auch ein Geschenk für dich!«, fiel es ihr plötzlich ein. Mit einem »Warte kurz!« verschwand sie schnurstracks schnell in ihrem Zimmer, um mit einem größeren quaderförmigen Paket zurückzukommen. Mit geröteten Wangen übergab sie es ihm.

Mild lächelnd nahm er ihr das Geschenk ab. »Vielen Dank, Ran.« Sein Blick wurde zärtlich, als er an die letzten Tage zurückdachte, in denen sie sich stundenlang in das Stricken seines Schals und der Mütze vertieft hatte. Besonders süß fand er es, dass sie unbedingt wollte, dass die Sachen perfekt werden würden und hatte sich von nichts und niemandem stören oder rausbringen lassen von ihrer Arbeit.

»Mach du zuerst auf«, forderte er sie mit einem etwas angespannten Lächeln auf. Er war schon so auf ihr Gesicht gespannt, wenn sie das Geschenk sehen würde. Hoffentlich würde es ihr gefallen.

Ran musste einen Überraschungslaut unterdrücken, nachdem sie das Geschenk ausgepackt hatte und ihr eine weißgoldene Kette auf einem weinroten Schaumkissen entgegen funkelte. Ein wunderschöner, ebenfalls weißgoldener Herzanhänger, in dem innen ein Rubin liebevoll eingebaut war, glitzerte edel unter dem flackernden Licht der Kerzen. Sprachlos starrte sie die Kette an.

Nach einigen Sekunden des Schweigens räusperte sich Shinichi dann doch unauffällig. Doch ein Grinsen konnte er dabei nicht unterdrücken: Es war auch immer das Gleiche mit ihr. »Wir mögen ja beide Rot. Und diesmal handelt es sich um einen Rubin, der ja bekanntlich der Stein der Liebe ist.« Er schmunzelte schüchtern. »Ich hoffe, sie gefällt dir«, fügte er etwas zaudernd hinzu und lächelte unsicher. Gefiel es ihr vielleicht doch nicht?

»Wunderschön.«

Es war nur ein leises, unscheinbares Hauchen, doch Shinichi verstand es. Erleichtert seufzte er auf.

»Sie ist einfach wunderschön.« Immer noch ungläubig betrachtete sie die Kette, bevor sie aufschaute und ihm in die Augen sah. Ein zaghaftes Lächeln umspielte plötzlich ihre Lippen. »Ich … Ich danke dir.«

Der Detektiv weitete verwundert seine Augen; sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Ohne zu zögern legte er seinen Arm plötzlich um ihren Rücken und zog sie ganz nah an sich, sodass sie seinen beschleunigten Herzschlag hören konnte.

»Mit deiner Schönheit kann sie es aber nicht annähernd aufnehmen.«

Ein peinlich berührtes Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Was war denn mit ihrem Shinichi los? Seit wann machte er ihr Komplimente solcher Art?

»Dreh die Kette bitte mal um.«

Verwundert löste sie sich ein Stück von ihm und ging seiner Bitte nach. Sie wendete den Anhänger, und am Rand stand ganz klein eingraviert: R & S.

»Ich liebe dich.«

»Ich liebe dich.«

Fassungslos fuhr sie hoch. Hatte sie sich verhört oder hatte er gerade wirklich nun wahrhaftig die drei Worte ausgesprochen? Ungläubig, beinahe schon ängstlich sah sie ihn an. Aus der Angst heraus, dass sie jeden Moment aufwachen könnte.

Unbeirrt strich er sanft über ihre Wange, strich ihr einige Haarsträhnen hinter das Ohr.

»Ich liebe dich«, formten seine Lippen ein weiteres Mal, und spätestens in diesem Augenblick waren jegliche Zweifel wie ausgelöscht.

Die junge Frau konnte ihr Glück nicht fassen; sie war einfach überwältigt von seinen und vor allem von ihren eigenen Gefühlen. Vor lauter Hochgefühlen wusste Ran gar nicht mehr, wohin mit all ihren explosiven Emotionen. Sie hätte vor Glück schreien können. Hinaus in die ganze Welt. In das ganze Universum. Es war, als würde ein riesiger Tsunami an Liebe auf sie einstürzen und sie für immer mit sich hinwegschwemmen.

Doch kaum, als sie es sich versah, war sein Gesicht ihrem plötzlich ganz nahe. Er hatte seine Finger unter ihr Kinn gelegt und sah ihr nun tief in die Augen. In die Augen, die das tiefgründigste Blau aufwiesen, welches sie jemals in ihrem Leben gesehen hatte. Darin konnte sie nur versinken. Unweigerlich. Sie hatte nicht die geringste Chance, sich dagegen zu wehren. Sie war ihm komplett ausgeliefert.

Sein duftender Atem streichelte zärtlich ihre Wangen. Sie schloss ihre Augen und genoss diesen Augenblick. Sie blendete mit einem Mal alles um sich herum aus. Alles außer ihn und sich. Nicht einmal ihren sich überschlagenden Herzschlag nahm sie noch wahr, als sie seine Lippen auf ihren eigenen spürte …
 

Die nächsten Stunden waren für sie wie ein wunderschöner Traum. Ein Traum, der für beide endlich in Erfüllung gegangen war.

Sanft streichelte Shinichi den Kopf seiner Freundin, fuhr zärtlich durch ihr langes Haar, während er seine Augen geschlossen hielt, um diesen überaus wertvollen Moment so gut es ging auszukosten.

Sie lagen auf der Couch; sie auf ihm, ihren Kopf auf seine Brust gebettet und seinen beruhigenden Herzschlag lauschend. Wenn es nach den beiden gegangen wäre, hätten sie ewig so liegen bleiben können.

Doch auch in jedem anderen Traum kam irgendwann der Moment, wo der Zeitpunkt gekommen war, langsam aufzuwachen …
 

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits kurz vor Mitternacht war.

Shinichi kniff gequält seine Augen zusammen. Er wollte nicht gehen. Er wollte bei ihr bleiben. Aber als Shinichi. Nicht als Conan.

»Ran, ich … muss langsam gehen«, kündigte er leise an.

Eine böse Vorahnung schlich sich an Ran heran. Sie spürte bereits die Tränen in ihren Augen aufsteigen, bevor sie zu ihm heraufsah. Sie traute sich kaum, ihm die Frage zu stellen, die ihr berechtigterweise sofort in den Sinn kam.

»Und … wann kommst du wieder?«

Sie hoffte inständig auf eine Antwort wie ›Na morgen natürlich; ich bin doch wieder endgültig zurück!‹, doch ihre stillen Gebete wurden zu ihrem Leidwesen wieder einmal nicht erhört.

»Ich weiß es nicht.«

Alle Glücksgefühle waren mit einem Schlag wie weggefegt. Sie hätte selbst nie gedacht, wie nahe höchstes Glücksgefühl und niederschmetterndste Trauer beieinanderliegen konnten. Nun musste sie dies am eigenen Leibe spüren.

Sie biss sich auf ihre Unterlippe, doch es half nichts. Die Tränen begannen zu fließen.

»Ran, bitte wein doch nicht.«

Er umschloss sie mit seinen Armen und drückte sie abermals fest an sich. Er fühlte sich richtig schlecht. Um nicht zu sagen: miserabel. Was nicht zuletzt auch daran lag, dass er ihr hier scheinheilig einen Abschied vorheuchelte, nur um später wieder zu kommen. Nur in einer anderen Gestalt. Als eine andere Person. Um weiter diese verlogene Illusion zu wahren. Ironischerweise zu ihrem Schutz.

Bedrückt senkte er seinen Blick. Trotz allem fühlte es sich auch für ihn wie ein richtiger Abschied an.

»Ich komme doch wieder«, raunte er ihr zu.

Sie sah ihn aus todtraurigen Augen an. Dieser Blick zerriss ihm beinahe das Herz. Ihre Stimme war nicht mehr als ein Krächzen. »Und wann? In wie vielen Jahren?« Sie verfiel in ein Schluchzen; er hielt sie weiterhin fest. Und zum Glück wehrte sie sich nicht dagegen, stieß ihn nicht von sich weg. Hemmungslos weinte sie sich an seiner Brust aus.

Das war sein einziger Trost: Dass er sie wenigstens im Arm halten durfte. Doch auch das würde nur von kurzer Dauer sein.

Das junge Mädchen war untröstlich. Sie war wütend, traurig, enttäuscht – einfach alles zugleich. Gerne hätte sie ihm weitere Schimpftiraden an den Kopf geworfen, ihn verbal in die Hölle geschickt, auf ihn eingeprügelt und, und, und … weil er sie schon wieder verließ. Ausgerechnet jetzt, wo sie doch endlich richtig zueinandergefunden hatten.

Doch sie konnte es nicht. Viel zu sehr genoss sie es, in seinen Armen zu liegen. Da sie nun wusste, dass ihnen die Zeit davonlief, wollte sie die übrige Zeit mit ihm erst recht genießen. Jede Minute. Jede Sekunde. Jeden Augenblick.

Warum war das Schicksal so ungerecht? So verdammt ungerecht?

Kaum hörbar seufzte er, strich sanft über ihren Kopf und wisperte ihr aufmunternde Worte zu. »Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, damit ich so schnell wie möglich wieder endgültig zu dir zurückkehren kann. Ich werde alles Erdenkliche tun, damit wir … endlich so richtig zusammen sein können, in Ordnung?«

Nein. Nichts war in Ordnung.

Sie wollte ihn zum Bleiben bewegen. Koste es, was es wolle. Doch … wie egoistisch wäre das von ihr gewesen?

Er löste all seine Fälle schließlich zum Wohle der Menschheit. Zugegeben: Der Fall an sich gab ihm schon immer den Kick, den er einfach brauchte, aber … Er tat es auch für das Gute, für die Gerechtigkeit auf dieser Welt. Das konnte und durfte sie ihm nicht übelnehmen. Und sie durfte ihn auch nicht daran hindern – das wäre falsch. Er tat das Richtige. Ohne Zweifel.

Doch war es so abwegig, wenn sie einmal – nur ein einziges Mal – an sich und ihr eigenes Glück dachte? War es wirklich so verwerflich? Hatte sie es nicht auch verdient, einfach glücklich zu sein? Wenigstens für kurze Zeit?

Und sie entschied sich. Nun sprach sie aus, was sie wirklich wollte. »Bitte bleib. Wenigstens bis morgen. Wenigstens für diese Nacht.«

In diesem Moment geschah es.

Ein bekannter, fast unerträglicher Schmerz befiel seine Brust, breitete sich wie ein Lauffeuer in seinem gesamten Körper aus und ließ ihn unweigerlich zusammenzucken.

Jetzt schon? Nein, bitte nicht … Wieso ließ sie Wirkung jetzt schon nach? Er müsste doch noch locker einige Stunden Zeit haben!

Da Ran direkt auf ihm lag, bemerkte sie das Beben natürlich sofort, sah alarmiert zu ihm hoch und stützte ihren Ellbogen auf der Couch ab. »Shinichi, was ist los?«

Dieser setzte sich langsam auf und versuchte krampfhaft, sich nichts anmerken zu lassen. Was sich jedoch als unmöglich herausstellte. Allein sein beschleunigter, schwerer Atem und die Schweißperlen auf seiner Stirn verrieten, dass es ihm nicht gut ging.

Zärtlich legte er seine Hand auf ihre Wange, die von den Tränen ganz weich und durchnässt war. Erst da bemerkte er, wie seine Finger vor Schmerzen schon zu zittern begannen. Wie sein gesamter Körper wie Espenlaub zitterte. Verdammt!

Was würde Ran nun wohl denken? Er sah aus wie ein Drogenabhängiger in der schlimmsten Phase seines Entzugs. So würde sie ihn doch niemals gehen lassen!

Er musste weg. So schnell wie möglich. Bevor er noch vor ihren Augen zusammenschrumpfte. Jede Sekunde zählte.

»Ich muss los«, zischte er aus zusammengebissenen Zähnen heraus und schob sie sanft von sich weg, um mit Mühe und Not aufzustehen. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, torkelte schwankend zur Tür.

»Shinichi, bleib gefälligst hier! Dir geht es nicht gut, bleib wenigstens so lange, bis es dir wieder besser geht!« Ran fand zu ihrem bekannten Temperament zurück, als sie sich nun ebenfalls erhob und ihn streng und gleichzeitig besorgt musterte.

Irgendetwas stimmte hier nicht. Warum hatte es Shinichi plötzlich so eilig? Hier war etwas im Busch, und sie schwor bei Gott: Sie würde herausfinden, was es war. Diesmal kam er ihr nicht davon!

Heftig schüttelte der Oberschüler den Kopf. Er hörte das Flehen in ihrer Stimme und hätte alles getan, um ihrem und seinem Wunsch nachzugehen. Wenn es in seiner Macht gestanden wäre. Was es leider nicht war. Sie waren nicht mehr als hilflose Marionetten des Schicksals und waren ihm vollkommen ausgeliefert.

»Bitte lass mich gehen!« Seine Stimme war nun auch nicht mehr als ein flehentliches Winseln. Er arbeitete sich – nach vorne gebeugt, um den Schmerz wenigstens etwas erträglicher zu machen – weiter zur Tür, die ihm plötzlich so weit entfernt vorkam, und die sich immer weiter von ihm entfernte statt näherte. Bis ein erneuter Schmerzensschub ihn fast zusammenbrechen ließ. Keuchend fasste er sich an die Brust, war außer Stande, klar zu denken. Oh nein, das hieß nichts Gutes.

In jedem Moment könnte es passieren … seine Verwandlung.

»Nein.« Er spürte ihre Arme, die ihn von hinten fest umschlangen. Ihre Stirn hatte sie an seinen Rücken gelehnt. »Ich lasse dich nicht gehen. Diesmal nicht. Erst recht nicht in diesem Zustand.« Tief holte sie Luft und schluckte ihre neu aufsteigenden Tränen runter, bevor sie noch hauchend etwas hinzufügte. »Wenn du mich wirklich liebst, dann bleib bitte. Wenn du mir nicht wieder das Herz brechen möchtest, dann bleib bei mir.«

Ihre Worte zeigten Wirkung. Shinichi hielt inne und sah verzweifelt zu Boden.

Es sah ihr gar nicht ähnlich, dass sie auf solche erpresserischen Methoden zurückgriff. Doch daran erkannte er erst deutlich: Diesmal war es ihr wirklich wichtig. Wichtiger als jemals zuvor, dass er nicht ging.

»Gerade, weil ich dich liebe, muss ich gehen«, flüsterte er schwach, doch Ran verstand jedes einzelne Wort.

Was meinte er denn damit?

Eine weitere Flut des Schmerzes stürzte auf ihn ein wie eine gigantische Flut. Dieser Schmerz … Es brachte ihn beinahe um den Verstand. Er sah verzweifelt hoch zum Ausgang.

»Bitte lass mich los, Ran!«, brüllte er mit letzter Kraft, bevor das Unvermeidliche nun mit einem ohrenbetäubenden Schrei aus Shinichis Kehle eintrat.

Es war ein Schrei, den Ran niemals in ihrem Leben vergessen würde.

Ein seltsamer Druck ging plötzlich von ihm aus. In diesem Moment wurde er in ihren Armen schlagartig immer … kleiner. Er schrumpfte regelrecht zusammen. Das, was sich unmittelbar vor ihr abspielte … Das war doch unmöglich!

Ran konnte ihren eigenen Augen nicht trauen. Sie war wie paralysiert, als sich statt eines ausgewachsenen Mannes plötzlich ein kleines Kind in ihren Armen befand. Zwar hatte er sich weiterhin von ihr abgewendet und hatte seinen Kopf hängen gelassen, doch Ran war nicht dumm. Sie wusste sofort, um wen es sich hier handelte.

Conan.

»Du …« Stück für Stück ließ sie ihn los, torkelte einen Schritt rückwärts.

Es war, als ob ein hartnäckiger Nebel ihr Gehirn umschloss. Ein Nebel, der nur noch eine einzige Frage in ihrem Kopf schwirren ließ. »Warum?«

»Ich werde es dir erklären, alles«, ertönte seine ernste Stimme, bevor er sich langsam zu ihr umdrehte.

Rans Herz setzte aus. Sie sah ihn an, als wäre er ein Gespenst. Geschah das hier wirklich oder bildete sie es sich wirklich gerade nur ein? Wie war das möglich…?

Allmählich vertraute sie dann doch darauf, was sie gerade sah. Nach und nach sickerte in ihr nun durch, was das alles bedeutete.

»Die ganze Zeit …. hast du mich angelogen. Und weißt du was? Das Schlimmste daran ist, dass du mich weiterhin angelogen hättest, wenn ich es nicht auf diesem Weg erfahren hätte. Du hättest dich draußen wieder in ein kleines Kind verwandelt und wärst fröhlich hier hereinspaziert. Du hättest so getan, als ob nie etwas passiert wäre. So wie die letzten Male zuvor auch schon! Schon mal daran gedacht, mir die Wahrheit zu sagen?

Wie kann man nur so verlogen sein? Ausgerechnet du?«

Sie konnte sich nicht erinnern, jemals in ihrem Leben so wütend und enttäuscht gewesen zu sein. Noch nie.

»Ich habe dir mehr vertraut als jeden anderen, du Mistkerl!«
 

Getroffen sah Conan drein.

Sie war maßlos enttäuscht. Von ihm. Und das Furchtbare daran war ja: Sie hatte mit allem Recht. Er hatte ihr Vertrauen schamlos ausgenutzt. Hier heiligte der Zweck nicht die Mittel. Auch wenn er sich das immer eingeredet hatte.

»Was ist? Hast du nichts zu deiner Verteidigung zu sagen? Du kannst dich doch sonst immer rausreden! Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?«

Als Conan weiterhin schwieg und schuldbewusst den Boden anstarrte, wurde Ran stutzig.

Es gehörte schon sehr viel dazu, wenn selbst er sich so beharrlich in Schweigen hüllte und keinen Ton herausbrachte. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht.

»Sh – Shinichi?«, fragte sie etwas unsicher nach.

Keine Reaktion.

Sie griff mit beiden Händen an seine Schultern. »Shinichi, sieh mich an!«, forderte sie ihn eine Spur energischer auf.

Was sie nun zu sehen bekam, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Seine Augen. Sie waren so unendlich traurig. Aber warum? Warum er? Sie musste doch diejenige sein, die maßlos traurig darüber sein müsste, weil ihr jahrelang etwas vorgemacht worden war. Nicht er.
 

»Es tut mir alles so entsetzlich leid«, hauchte er leise. Seine Augen glänzten verräterisch. Rans Herz verkrampfte sich schmerzlich.

Erst jetzt leuchtete es ihr ein. Shinichi, der Gerechtigkeits- und Wahrheitsfanatiker, der Moralapostel der jungen Generation – er würde niemals freiwillig lügen. Es sei denn …

»Du … hattest bestimmt deine Gründe gehabt. Bitte erkläre es mir, damit ich dich besser verstehen kann.«

»Ich wollte dich beschützen. Beschützen vor den zwielichtigen Gestalten, dank denen ich überhaupt in dieser misslichen Lage stecke.« Leise seufzte er. Wie schon so oft fragte er sich, womit er das verdient hatte. Schon in jungen Jahren hatte er sich für die Gerechtigkeit eingesetzt und wollte Verbrechen aufklären und bestenfalls auch verhindern, hatte sich stets für das Gute eingesetzt.

Was hatte er nur falsch gemacht, um derart bestraft zu werden? Und was ihn noch viel mehr zu schaffen machte: Warum musste auch noch Ran bestraft werden?

War das der Preis für den Einsatz für das Recht? Der hohe Preis für alle, die das Böse bekämpften? Wo blieb denn da die Gerechtigkeit? Die Gerechtigkeit, für die sie alle tagtäglich ihr Leben auf’s Spiel setzten?

Das ganze Leben war einfach ungerecht. Eine hundertprozentige Gerechtigkeit existierte schlicht und einfach nicht. Sie konnten es anstreben, doch erreichen würden sie es niemals. Wie konnte man auch etwas erreichen, was es nicht gab?

»Zwielichtige Gestalten?«, fragte Ran vorsichtig nach und holte ihn somit aus seinen dunklen, deprimierenden Gedankengängen zurück.

Tief holte er Luft, bevor er fortfuhr. Es war nun an der Zeit, ihr die komplette Geschichte zu erzählen. Er hatte sie nun lange genug hingehalten. Sie hatte die ganze Wahrheit verdient. Nichts als die Wahrheit.

»Damals, als wir beim ›Tropical Land‹ waren – erinnerst du dich an die zwei schwarz gekleideten Männer, die ebenfalls mit der Achterbahn gefahren und in der letzten Reihe gesessen sind?«

Ran hielt während seiner Erzählung unbewusst den Atem an, nickte bloß stumm.

»Diese zwei Männer sind Mitglieder einer gefährlichen Verbrecherorganisation. Als ich damals noch kurz weg wollte, bin ich dem einen Mann gefolgt. Ich konnte nur noch sehen, wie sie einen sicher nicht ganz legalen Deal geschlossen haben, als ich plötzlich von hinten niedergeschlagen worden bin.«

»Sie wollten dich umbringen.« Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Eine Feststellung, die sie leichenblass werden ließ. Sie war so kurz davor. So kurz, ihn für immer zu verlieren. Das wurde ihr erst jetzt so richtig klar.

Zur Bestätigung nickte er abermals kurz. »Da aber überall noch die Polizei war wegen des zeitlich vorangegangenen Mordes, konnten sie mich natürlich nicht erschießen.

Und so wollte Gin, so sein Codename, ein innovatives Gift an mir ausprobieren. Ein Gift, das sich auch später bei einer Obduktion nicht nachweisen lässt. Eigentlich eine perfekte Mordwaffe. Er hat es mir verabreicht, während ich halb bewusstlos war und ist danach mit seinem Kollegen verschwunden.

Ich habe wirklich geglaubt, vor unsäglichen Schmerzen zu sterben. Es gab einen Moment, da habe ich mir sogar gewünscht, zu sterben, weil diese Schmerzen einfach unerträglich waren.«

Mitgenommen beobachtete sie ihren geschrumpften Sandkastenfreund. Er hatte wirklich Schreckliches erleiden müssen.

»Und dann bist du geschrumpft«, schlussfolgerte sie leise und sah nach unten. Dieser Schlussfolgerung bedarf gar keiner detektivischen Meisterleistung. Es lag glasklar auf der Hand.

»Ja. Auf dem Weg bin ich Professor Agasa begegnet. Er hat Ewigkeiten gebraucht, um mir die Geschichte abzukaufen. Als er mir dann endlich geglaubt hat, hat er mir sofort angeordnet, niemandem von meiner Misere zu erzählen, da ja die Organisation im Glauben ist, dass ich gestorben bin. Würden sie erfahren, dass ich noch quicklebendig bin, dann würden sie mit allen Mitteln versuchen, mich auszuschalten, da ich ja über sie Bescheid weiß. Und nicht nur ich wäre in Gefahr, sondern auch alle anderen Personen, die mit mir zu tun haben.

Ich wollte dich einfach nicht mit in diese Sache reinziehen und dich damit in Gefahr bringen.«

Allmählich verstand Ran. Also hatte sie Recht gehabt mit ihrer neuesten Vermutung, dass er sehr wohl seine Gründe gehabt hatte, warum er gerade so handeln musste.

»Und dann bist du bei uns untergetaucht.«

»Professor Agasa hat es entschieden – damit hat er auch mich überrumpelt. Er hat gemeint, dass ich es bei euch sicher einfacher haben werde, der Organisation auf die Schliche zu kommen, da dein Vater ja eine Detektei betreibt.«

Die Achtzehnjährige hielt schlagartig inne. Ihr Vater … Wann hatte sein plötzlicher Erfolg begonnen?

Es war ganz schlagartig ungefähr zu der Zeit gewesen, wo sie Conan bei sich aufgenommen hatten. Aber das konnte doch kein Zufall sein. Plötzlich durchfuhr sie ein Geistesblitz.

»Diese ganzen Fälle … Nicht Paps hat sie gelöst, oder?« Lange holte sie einen tiefen Atemzug. Das waren doch sehr viele Erkenntnisse auf einen Haufen, die sie erst einmal nach und nach verarbeiten musste.

»Ja, das war ich«, gestand er etwas kleinlaut.

»Jetzt so im Nachhinein ist es schon sehr merkwürdig gewesen, dass er so ganz plötzlich von einem Tag auf den anderen so ein begnadeter Detektiv geworden ist. Warum habe ich das nicht schon viel früher hinterfragt?« Über ihre eigene lange Leitung konnte sie nur resigniert aufseufzen. »Außerdem kam mir das doch auch seltsam vor. Ich habe dich schon einige Male verdächtigt, aber immer konntest du meinen Verdacht erneut zerstreuen. Offensichtlich hast du das ja äußerst geschickt eingefädelt.«

Der Junge biss sich kurz auf die Unterlippe. »Ich war auch einige Male so kurz davor gewesen, dir alles zu erzählen. Aber deine Sicherheit zu gefährden, nur, um mein schlechtes Gewissen zu erleichtern … Wie egoistisch wäre das von mir gewesen? Dein Leben ist mir wichtiger, hat stets die oberste Priorität. Und so habe ich dich weiter belogen. Doch glaub mir: Auch für mich war das alles andere als leicht.«

Ran hatte noch so viele Fragen, dass sie gar nicht wusste, wo sie weitermachen sollte.

»Und … wie ist der aktuelle Stand?«

Betrübt atmete er leise aus. »Leider habe ich noch keine richtige Spur. Zwar kenne ich die Nummer vom Boss dieser Organisation, aber das bringt uns auch nicht wirklich weiter.« Die Niedergeschlagenheit lag deutlich in seiner Stimme, als er ihr davon berichtete. Bevor sich die Frustration in ihm ausbreiten konnte, lag er im nächsten Moment plötzlich schon in Rans Armen. Sie hatte sich zu ihm runtergekniet und umarmte ihn nun ganz fest.

»Wir werden das schon schaffen.«

Vorsichtig legte er seine Hände auf ihren Rücken, erwiderte ihre Umarmung. »Es tut mir alles so leid«, entschuldigte er sich wieder und vergrub seine Stirn gegen ihr Schlüsselbein.

»Pscht, es ist schon gut«, vertrieb sie sein schlechtes Gewissen und fuhr ihm zärtlich durch das Haar. Er hatte schon genug gelitten. Eigentlich war er derjenige von ihnen gewesen, der mehr leiden musste. Auf eine andere Art und Weise als sie, aber er hatte es schwerer gehabt. Schließlich musste er sich mit der Sache fast alleine herumschlagen. Und sich dann auch noch ständig ihr Gejammer anhören.

Sie legte noch fester ihre Arme um ihn, bevor sie sich erhob und sich mit ihm vor das Fenster setzte. Sanft legte sie ihn auf ihren Schoß ab und drückte ihn an sich. Und zum zweiten Mal an diesem Abend sah sie aus dem Fenster und beobachtete das Geschehen dort draußen. Im Gegensatz zu vorhin war sie aber nicht mehr alleine.

Lange sahen sie schweigend dem weißen Naturschauspiel zu, denn es schneite immer noch. Die Schneeflocken fielen weiter, fanden ihren Weg vom Himmel zur Erde, stellten einen Traum aus Weiß dar.

»Bitte komm bald zu mir zurück.«

Verwundert blickte Conan auf. Seine Augen weiteten sich, als er sah, wie wieder salzige Flüssigkeit ihr Gesicht benetzte.

Ach Ran …
 

»Ich vermisse dich jetzt schon«, schluchzte sie leise und wischte sich beschämt die Tränen weg. Sie wollte doch nicht weinen – warum konnte sie einfach nichts dagegen machen? Warum war sie nur so schwach? Und das, obwohl sie doch wusste, dass er da war. Er war da und würde auch nicht gehen.

»Das werde ich. Und wenn es das Letzte ist, was ich tun werde: Ich werde zu dir zurückkehren.«

Überrascht blickte sie ihn an. Erkannte an seinem ernsten Gesichtsausdruck, dass er es wirklich so meinte, wie er es sagte. Realisierte, dass er sich keinesfalls über sie lustig machte, dass sie nach wie vor weinte, obwohl es eigentlich gar keinen Grund dazu gab. Sah ein, dass er sie verstand. In jeder Hinsicht.

Ein zuverlässiges Lächeln umspielte ihre Lippen.

»Danke, dass du bei mir bist …«


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war nun mein Beitrag zum diesjährigen Weihnachten gewesen :-)
Ich hoffe sehr, dass ich euch damit ein wenig unterhalten konnte und ihr dadurch vielleicht auch ein wenig vom vorweihnachtlichen Stress abschalten konntet ^_^
Joa, viel mehr hab ich eigentlich nicht mehr zu sagen ... und leite das Wort somit an euch weiter :-)

Ach ja: Ich wünsche euch von ganzem Herzen ein wunderbares, gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise eurer Familie und euren Nahestehenden, entspannte, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins hoffentlich tolle, glückliche und erfolgreiche Jahr 2014, welches bespickt sein wird mit stabiler Gesundheit und ganz viel Liebe! :-)

Alles, alles Liebe :-)
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Kommentare zu diesem Kapitel (12)

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Von:  Bulma2006
2019-05-24T19:41:47+00:00 24.05.2019 21:41
Liebe Lina Kudo,
deine Geschichte ist der absolute Hammer. Sie ist unglaublich und macht mich glücklich. Meinen allergrößtes Kompliment.
Habe deine Geschichten leider erst kürzlich entdeckt. Finde diese wunderschön. Hoffe der Manga/ Anime geht ähnlich aus.
Ggglg

Antwort von:  Lina_Kudo
12.04.2020 01:52
Liebe Bulma2006,

ich danke dir ganz herzlich für deinen Kommentar und entschuldige mich, dass ich erst jetzt darauf antworte ... Irgendwie habe ich es total verplant ... :(
Ich freue mich natürlich riesig, dass dir die Geschichte so gut gefallen hat und ich dir damit so eine Freude bereiten konnte! :D

Ganz liebe Grüße
Lina
Von:  nils1292
2017-09-30T04:47:30+00:00 30.09.2017 06:47
Eine super Geschichte die mir sehr gut gefällt du hast eine gute Geschichte aufgebaut die man vielleicht sogar noch weiterführen könnte wenn du dazu irgendwann mal Lust hast
Antwort von:  Lina_Kudo
08.10.2017 12:41
Hab vielen lieben Dank für deinen netten Kommentar! Habe mich riesig darüber gefreut - vor allem, dass meine Fanfics überhaupt noch gelesen werden! ^___^
Da hast du Recht ... Vielleicht setze ich sie mal fort, bald kommt eh Weihnachten, dann komme ich vielleicht auch wieder in Stimmung :) Vielleicht so eine Silvestergeschichte ... :)

Ganz liebe Grüße <3
Lina
Von:  shinran
2014-10-28T16:55:44+00:00 28.10.2014 17:55
hey
tut mir leid das mein kommi fast ein ganzes jahr zu spät kommt aber iich hole es jetzt nach ok?
Ich finde die geschichte warnsinnig toll ^^ ich hab sogar bei einer stelle angefangen zu Tränen :D
Ich finde dein schreibstil sehr gut und deswegen kann ich nicht aufhören deine geschichten zu lesen ^^ Ich liebe dieses paaring einfach so dolle *knuddel*
Ich bin echt froh das Ran jetzt die wahrheit weiß und endlich sind sie zusammen ^^
Ich fand es segr gut das du den satz mit in die geschichte genommen hast den Shinichi Ran in london sagte :D Und die szene wo die beide 13 jahre sind fand ich sehr niedlich.
Ich freu mich schon auf deine nächste geschichte ^^
Mfg Shinran
Antwort von:  Lina_Kudo
01.11.2014 18:34
Hallöchen nochmal :-)

Ach Gott, bitte entschuldige dich doch nicht; du hast die Story halt einfach jetzt erst entdeckt; und außerdem freue ich mich ehrlich gesagt umso mehr, wenn alte Fanfictions von mir noch entdeckt und gelesen werden :-D
Also vielen lieben Dank für deine liebe Rückmeldung <3
Das ist so schön, dass dir auch diese Geschichte so gut gefallen hat, dass sie dich so sehr berührt hat ... <3
Vielen lieben Dank dir nochmal - entschuldige bitt die ständigen Wiederholungen; ich weiß gar nicht mehr, was ich sagen soll, um meinem Dank Ausdruck zu verleihen :-D

Ganz liebe Grüße
Deine Lina
Von:  Leah_Ranpha
2014-02-02T16:09:50+00:00 02.02.2014 17:09
Hey Lina!

Gut, ich muss jetzt versuchen einen klaren Kopf zu behalten und nicht loszuschreien.
Ich könnte *räusper*... momentchen....
Ich könnte wegen dieser Fanfic vor Freude schreien, hinaus in die ganze Welt. In das ganze Universum.
Nein, wirklich sie ist wie immer einfach wuuuuuuunderschön geschrieben!!!
Sie wurde bei mir sofort auf die Favoritenliste gesetzt. (Nachdem ich entdeckt hatte dass das geht;-)

Du beschreibst die Gefühle und Gedanken der Personen soooo toll! Man kann total mitfühlen und wenn ich Shinichi wäre, wäre ich jetzt auch in Ran verliebt!
In Shinichi bin ich quasi schon verknallt!xD
Und diese fantastischen Ausdrücke, die du immer benutzt,..... "Es war als würde ein Tsunami der Liebe auf sie einstürzen..."
die sind einfach unglaublich! Ich weiß gar nicht, was ich jetzt noch sagen soll.......
Ojeoje......
Dann werde ich wohl doch noch meine schreckliche Angewohnheit an dir auslassen....MANNO!
(Meine schreckliche Angewohnheit=Bei den Besten der Besten der Allerbesten wird immer nach Fehlern gesucht, seien sie noch so mickrig und unbedeutend!)
*seufz*
Also...wo war das jetzt nochmal? *such such* ah! Hier ist es ja!
"Mach du zuerst auf.", forderte sie sie mit einem etwas angespannten Lächeln auf.
Es müsste eigentlich nicht sie sie sondern er sie heißen.
Dann war da noch was.
Als Shinichi vor der Tür steht, glaubt Ran ihren Augen nicht.
Und dann steht da: "Sie entschied, sich auf ihren einzigen Sinn zu verlassen, bei dem sie glaubte, dass er seinen Dienst zuversichtlich ausübte und ließ ihre Augen auf ihn wandern."
Naja, es ist ein bisschen komisch, dass sie zuerst ihren Augen nicht traut und dann urplötzlich ihre Sehkraft für den einzigen zuverlässigen Sinn hält.
(Übertrieben gesagt)
*puuuuh* Aber mehr fällt mir nicht auf! Großes Lob dafür!
Und trotzdem 'schuldigung, aber das musste einfach raus!
Tja so bin ich eben niemand ist perfekt. Das doofe ist nur, das ich diese Macken nicht bei meinen eigenen Fanfics anwenden kann.
Meine sind überhäuft von Fehlern! Ok, ich komme vom Thema ab.

Inhaltlich finde ich die Story auch sehr gelungen. Super, das sie an Wheinachten spielt! Auch der Rückblick ist richtig klasse!

Besonders gut rausgekommen sind natürlich ebenfalls Ran's Trauer, Liebe und letztendlich sogar Wut und Enttäuschung.
Ich finde es hammer, wie Ran ihn dann versteht und ihn umarmt!
Eine meiner vielen Lieblingsstellen. Dazu gehören auch noch die Stelle, an der Shinichi Ran seine Liebe beichtetund sie sich küssen,
*o*
die Stelle an der Shinichi anfängt zu schrumpfen, die Anfangsszene an der Ran so traurig ist,
der Rückblick, da wo Shinichi vor Ran's Tür steht und die Schlussszene.(Cool, drei "s")
Moment mal......*angestrengt nachdenk*
Ich habe gerade versehentlich die ganze Geschichte aufgezählt! Gut, wie du siehst gefällt mir einfach alles an der Fanfic!
Wobei ich es eher als "Die einzigartige Geschichte von Gosho Aoyama's stärkster Rivalin!"
*Trompete*
"Tada!"
Mehr ist mir einfach nicht dazu eingefallen. Ich hätte allerding eine halbe Seite noch mit den Buchstaben
"I-C-H L-I-E-B-E D-I-E-S-E F-A-N-S-T-O-R-Y!!!!" schreiben können.
Aber da war das, was ich geschrieben habe sicherlich sinnvoller.
Dir noch einen schönen Sonntagabend!

LG Lena;-)





Von:  jane-pride
2014-01-02T15:40:31+00:00 02.01.2014 16:40
Hi!
War lange nicht mehr hier gewesen. Ein frohes neues Jahr wünsche ich dir!

Ich war entzückt zu sehen, dass eine neue Fanfiction von dir hochgeladen wurde. Und die Länge finde ich auch gar nicht schlimm. Du hast alles rübergebracht, was man uns Lesern vermitteln musste, bzw. was du vermitteln wolltest, nehme ich an. Man konnte sich sehr gut in Rans Lage hineinversetzen, aber auch in Shinichis. Seine Überraschung ist in jeder Hinsicht gelungen. Zuerst taucht er plötzlich zu weihnachten bei Ran auf und dann erfährt sie auch noch sein größtest Geheimnis, besser gesagt, zwei Geheimnisse, dass er in sie verliebt ist und das er als Conan immer an ihrer Seite war. Einerseits sehr romantisch, andererseits wieder sehr traurig. Am Ende muss Ran weiterhin auf ihn warten.

Auch Rans Erinnerung fand ich sehr schön, wie sie ihn pflegt, umsorgt und alles andere. Wenn es drauf ankommt, findet auch Shinichi die richtigen Worte. Ich stimme dir auch zu, dass man mit 13 Jahren noch nicht fühlen oder wissen, ob man in jemanden verliebt ist, zumindest nicht als solches deuten kann. Aber es war zwischen den schon immer wahnsinnig süß! Sie sind wirklich füreinander geschaffen.

Nur noch morgen, und dann sind die Ferien leider wieder zuende. Wenn es nach mir ginge, könnte ich ruhig nochmal doppelt so lange frei haben. muss ich gerade sagen, ich arbeite noch nicht einmal.
Meine ersten und letzten KLausuren in diesem Semester stehen Anfang Februar an und ein Referat. Dann wäre es erstmal geschafft. Allerdings befürchte ich, nicht die Zulassung zur Matheklausur zu bekommen. Meine Punkte werden wohl nicht reichen, die ich bisher gesammelt habe und aufholen ist keum möglich, es fehlen zuviele. Naja, im schlimmsten Fall, im nächsten Wintersemester erneut veresuchen. Es war auch alles zuviel für mich, gebe ich zu. Abitur, Umzug, Krankheit, Arbeit noch vor dem Studium, dann der Stress mit dem Bafögamt und dann eine neue Stadt, neue Leute, neues Lehrsystem, bis jetzt bin ich noch nicht richtig angekommen. Ich hoffe, dass sich das spätestens im nächsten Semester legen wird. Ansonsten muss ich mich fragen, ob das alles für mich das richtige ist. In letzter Zeit hatte ich oft das Gefühl, dass ich nicht wirklich vorwärts komme, mit dem, was ich mir vorgenommen habe. Sicher, geht ein Studium länger als nur ein Semester, aber ich hatte es mir doch anders vorgestellt, dass mir Mathe so schwer fallen würde, hätte ich nicht gedacht. Dummerweise kann ich mir auch nichts anderes vorstellen, was ich stattdessen studieren könnte und irgendwie bin ich auch noch nicht bereit die Flinte so schnell ins Korn zu werfen!
Das Gute ist, dass ich jetzt mein Bafög bekommen habe und alles weitere planen kann. Zudem bekomme ich mehr als gedacht!

Also, bis demnächst!
jane-pride
Antwort von:  Lina_Kudo
04.01.2014 03:18
Sei gegrüßt, jane-pride! :-)

Hihi, das habe ich schon gemerkt :-) Wir haben halt auch alle ein Leben außerhalb von Animexx, nicht wahr? ;-) Und das ist doch auch richtig so :-D
Ich danke dir - dir wünsche ich natürlich ebenso ein wundervolles, neues Jahr 2014 mit ganz viel Glück, Erfolg, Freude, Gesundheit und Liebe! :-)

Hach, da geht mir immer das Herz auf - es freut mich riesig, dass das für dich immer eine positive Entzückung ist, wenn du etwas Neues von mir entdeckst *_* Ich danke dir! <3
Es freut mich, dass alle Gefühle rübergekommen sind und dass dir die Fanfic auch wieder so gut gefallen hat! ^___^

Oh je, daran will ich gar nicht denken ...
Einerseits freue ich mich ja auf Arbeit und Fachlehrgang, andererseits heißt es wieder: Früh aufstehen und lernen! ^^‘ xDD Das Nichtstun im Urlaub war schon angenehm, aber ewig konnte das ja auch nicht weitergehen :-)
Anfang Februar stehen also deine letzten Klausuren an - dann wird dieser Monat ja sicher sehr lernintensiv für dich ausfallen - aber du packst das schon!
Deine Bedenken und Zweifel kann ich so gut nachempfinden - glaub mir, ich verstehe echt gut, was du meinst :-/ Ich war ja in der Schule auch wirklich eine der Besten und hatte keinerlei Probleme gehabt - im Studium war das dann doch etwas völlig Anderes (wobei es wohl auch mein größter Fehler war, plötzlich Informatik studiere zu wollen - wovon ich ja keine Ahnung habe xD) ^^‘ Und daher bewundere ich jeden, der sein Studium voll durchzieht; es ist nämlich echt eine Meisterleistung in meinen Augen^^ Und dass man mehr als nur einmal an seine Grenzen stößt, höre ich sooo oft - der eigentliche Erfolg besteht darin, dass man einfach nicht aufgibt und weitermacht! :-) Das ist ja im Studium der Vorteil: Man kann ja immer wieder wiederholen, falls es bei den ersten Versuchen nicht hinhauen sollte :-) Eine Bekannte von mir studiert seit neun Semestern Physik, obwohl sie nach sechs zumindest den Bachelor in der Tasche hätte haben sollen - sie hatte zwischendurch einfach keine Lust gehabt; aber sie ist eh so Eine, die das ziemlich locker angeht xD
Also mach dir da bitte keine Gedanken und kämpfe einfach weiter - denn du weißt, wofür du kämpfst: Für deine gesicherte Zukunft; und all die Mühe wird sich auszahlen, behalte das immer im Hinterkopf :-) So motiviere ich mich zumindest immer xD

Na wenigstens ist das mit dem Bafög geklärt - und mehr zu bekommen ist immer gut ;-)
Hast schon eine Sorge weniger, und auch alles Weitere wird sich mit der Zeit schon einpendeln :-)

Liebe Grüße und Kopf hoch :)
Lina
Von: abgemeldet
2013-12-25T19:57:14+00:00 25.12.2013 20:57
Oh gott, ich liege hier jetzt wirklich da und muss weinen so gerührt bin ich *-*
Ich muss sagen,mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet :) Aber deine Idee für das Weihnachten vor 5 Jahren.. zu süß ♥
Und ein Shinichi im Stimmbruch? Oh gott diese Vorstellung alleine hat mich schon zum schmunzeln gebracht :)
Was soll ich jetzt noch sagen? Wenn das so im Anime/Manga passiert bin ihc glücklich und kann sterben *o*
grüßchen mennchen ♥
Antwort von:  Lina_Kudo
27.12.2013 01:19
Hallöchen mennchen :-)

Ui, vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar! *_* Freue mich sehr, dass du auch hierher gefunden hast! <3 Und toll, dass dich die Geschichte so berührt und dir so gut gefallen hat! */////* Bin ganz baff über deine Worte <3
Vielen Dank! :-D Wobei das ja streng genommen zeitlich nicht sooo gepasst hat; ihre Eltern haben sich schon zuvor getrennt, ist mir erst im Nachhinein wieder gekommen, weil ich gestern den zweiten Film gesehen habe ... Na ja^^' xDD
Jaa, schon lustig, hihi :-D
Ach, bist du süß <3 Vielenn, vielen Dank! ^___^
Antwort von: abgemeldet
27.12.2013 20:06
Selbst wenn :D
Ich wusste es auch und mich hat es nicht gestört ^^
Es hat trotzdem gepasst (naja diesmal war er halt auch ohne Eltern :P)
Ja aber Shinichi im Stimmbruch? Ich kanns mir nicht vorstellen bei mir ist es wie wenn er sich zurückverwandelt xD
Von der Kinderstimme in diese absolut geniale und fantastische Männerstimme xD
(Ja die Stimme von Shinichis Synchronsprecher = ♥ *////*
Haha :D
Antwort von:  Lina_Kudo
27.12.2013 20:51
Da bin ich beruhigt, dass es dich nicht gestört hat :-)
Oh ja, das ist schon witzig :-D
Ah, die sprichst mir aus der Seele: Ich liebe seine Synchronstimme, sie macht Shinichi einfach noch so viel attraktiver, als er ohnehin schon ist - Tobias Müller lebe hoch, ein echter Stimmengott meiner Ansicht nach *____*
Antwort von:  Lina_Kudo
27.12.2013 20:52
Den würde ich glaub ich sogar heiraten, nur, um jeden Tag seine Stimme hören zu dürfen <3 <3 <3 xDDDDDDDDDDDDd
Antwort von: abgemeldet
27.12.2013 21:36
Ja :D
Naja vll nicht den Synchronisationssprecher (In echt ist der nicht so mein Typ :P) Aber einen Shinichi mit dieser verdammten genialen fantastischen Stimme *O* Sag wo das nächste Standesamt ist und ich bin weg :D
Mein Einstellung! Wenn ein Finale da ist, muss das synchronisiert erden.. BITTE TToTT
Seine Stimme .. Ich liebe sie so abgöttisch xD
Heijis Stimme find ich auch gut :D
Ich muss sagen die Japanische Stimme von Shinichi ist auch gut, aber nichts absolut nichts kann die deutsche Stimme toppen. (Englisch erst recht nicht. Der englische Name von ihm .. Jimmy. Kotz würg, welcher idiot hat den sich bitte ausgedacht Dx?!)
Antwort von:  Lina_Kudo
28.12.2013 01:28
Ja, dass ich Shinichi sofort heiraten würde, wenn es ihn geben würde, steht ja wohl außer Frage *___* xDD Aber Tobias Müller - ihn gibt es wirklich, das wäre rein theoretisch wirklich möglich */////* Also wahrscheinlicher, als dass es einen echten Shinichi Kudo geben würde, haha xDDD
Ah, Aussehen wird überbewertet, also bei der geilen Stimme ... :-D xDDD <3
Heijis Stimme - da mag ich die Stimme von den Filmen lieber; die mag ich auch ganz gerne *_* Ode die Stimme von Sebastian Schulz - die ist auch toll *////*
Die japanische Stimme von Shinichi mag ich auch sehr gerne >///< Aber klar, die deutsche Stimme kann sie nicht toppen :-)
Ja, "Jimmy" - seinen wunderbaren Namen haben sie damit echt extrem verunstaltet :-/
Antwort von: abgemeldet
28.12.2013 14:21
Da denk ich mir wirklich, wie konnten sie es tun :(?
Heijis Namen in englischen kenne ich nicht, also ich denke er wurde auch verunstalten oder?
Naja:
Ran -> Rachel.. es geht noch
Kogoro -> der Name wurde auch verändert aber ich habe ihn gerade nicht im Kopf :(
Shin'ichi -> Jimmy. Wie, Wie konnten sie nur? :(

Hejis Stimme und sein Charakter *-*♥
Wenn es keinen Shinichi gibt, dann nehme ich halt Heiji :D Der ist auch genial ♥
Haha jaa :)
Aber ein echter Shinichi.. *-*
Traum von einem Mann xD
Wie wir hier gerade total den Shinichi fanclub eröffnen :D
haha xD
Antwort von: abgemeldet
28.12.2013 14:23
Aber Shinichis Charakter. Seine Art mit situationen umzugehen! °-°♥
Alleine der Fall in New York *_* ♥
Da die Szene wo er mit Ran den Mörder rettet, liegt er ja so halbe auch noch auf ihr, damit sie nicht runter rutscht.. und ich so:

Ah, omg, omg, omg er liegt auf ihr *///* *O*♥♥♥♥

Du verstehst, dass ich teilweise ausgetickt bin xD
Von:  Albert_Wesker
2013-12-21T23:35:23+00:00 22.12.2013 00:35
Oho noch eine wundervolle FF die meine Äuglein erblicken ^^ und dann noch so schön geschrieben, dass sie meine zutiefst gestressten Nerven beruhigt und mir ein Lächeln auf's Gesicht zaubert!
Zu Anfang war ich schon etwas traurig, dass Ran "alleine" Weihnachten verbringen müsste, was man keinem wirklich wünscht und dann war es so, als würde ein Engel in Form von Shinichi die Nacht hell erleuchten xD

Ich fand es schön, dass er sein London Geständis nachgeholt hat und diesmal bei passender Atmosphäre - schade eigentlich, dass er wieder so schnell gehen musste, aber das Ende hatte mich doch überrascht.
Hätte nicht gedacht, dass er sich in ihren Armen zurückverwandelt, na ja, war auch mal wieder was neues ^^
Ich muss schon sagen, dir fallen immer wieder tolle und neue Sachen ein und das du momentan geradezu von Ideen erschlagen wirst find ich gut - da kann man sich sicher auf weitere DC FF's freuen!

LG Albert_Wesker
Antwort von:  Lina_Kudo
22.12.2013 21:42
Guten Abend :-)

Hihi, freut mich, dass du auch auf diese Fanfic gestoßen bist und sie gelesen hast :-) Und das ist ja noch schöner, wenn ich damit sogar deine gestressten Nerven beruhigen konnte - vor allem zu diesem vorweihnachtlichen Stress ist ja ein bisschen Ruhe ganz bestimmt nicht schlecht :-)

Ein Engel *__* - hihi, da ist aber was dran xDDD

Hihi, das Ende sollte ja auch übeerraschend sein :-) Freut mich, dass es mir bei dir gelungen ist ^__^

Hihi, das ist schön zu wissen, dass es Leser gibt, die sich über meine Ideen und daraus resultierenden Fanfics freuen :-) Dann schreibe ich ja glatt noch lieber als ohnehin schon ^__^

Liebe Grüße
Lina :-)
Von:  KiraNear
2013-12-21T22:51:12+00:00 21.12.2013 23:51
Eine wirklich tolle FF :3
Auch wenn ich zuerst dachte, dass er wirklich erst als Shinichi geht und dann als Conan wiederkommt ... aber mit dem Ende hab ich nicht gerechnet. Hat mir auch wieder sehr gut gefallen X3
Antwort von:  Lina_Kudo
22.12.2013 00:08
Hey KiraNear! :-D

Ah, vielen lieben Dank für deinen Kommentar - habe mich ganz riesig darüber gefreut! ^____^ Ganz besonders natürlich, dass dir die Idee auch so gut gefallen hat :-)

Schöne Weihnachten! ^^

Liebe Grüße
Lina


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