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Alive!

Kurosaki x Teru
von

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First encounter

„Sou, du bist betrunken!“, stöhnte Kurosaki, der von einem gut gelaunten, aber stark schwankenden Souichirou in die Wange gepiekt wurde.

„Quatsch!“, lachte dieser und bekam Schluckauf. „Ich binnur guddrauf!“ Er legte den Arm über Kurosakis Schulter und stützte sich so auf ihn, wodurch sein Wanken leicht zurückging.

Das war das erste Mal, dass sie zusammen einen trinken waren, seit Souichirou aus dem Krankenhaus entlassen worden ist. Er sollte es zwar ruhig angehen, aber er wollte auch mal eine Ausnahme machen. Er hatte lange gebraucht, um Kurosaki dazu zu überreden. Immerhin wäre er beinahe gestorben. Sein Krebs war noch nicht geheilt, er befand sich noch immer in Therapie. Aber er hatte die kritischste Phase überwinden können, auch wenn er es beinahe nicht geschafft hätte. Kurosaki hätte es sich nie vergeben, wenn Sou gestorben wäre. Er hatte ihn gerettet.

Souichirou wurde immer schwerer auf seinen Schultern und seine Schritte immer schlurfender. Kurosaki schielte auf seinen Kumpel, der mittlerweile sehr ruhig geworden war.

„Sag mal… schläfst du??“, fragte er skeptisch, als er Sous geschlossene Augen sah und ein leichtes Schnarchen wahrnahm.

Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Wie konnte er nur im Gehen einschlafen? Dieser… Er knurrte leicht, bevor er Souichirou packte und ihn sich über die Schulter warf. Jetzt lag es wohl an ihm, ihn nach Hause zu verfrachten.

„Mal sehen…“, murmelte er und sah sich um. Irgendwo hier wohnte er doch. Ein einziges Mal war er bisher bei Sou zu Hause gewesen. An diesem Tag hatte er seine Sünde begangen, hatte Jack Frost wieder ins Leben gerufen. Eigentlich hatte er an diesem Tag seinem Leben ein Ende setzen wollen, doch Souichirou hatte ihn gefunden und davon abgehalten. Er hatte ihn mehr als nur in einer Weise gerettet. Und dafür würde er ewig in seiner Schuld stehen.
 

Mit seinem betrunkenen Freund über der Schulter schlurfte Kurosaki durch die Straßen und hoffte, dass er das richtige Haus finden würde. Er war selbst nicht mehr nüchtern, aber ihm machte der Alkohol nicht so viel aus. Endlich stand er vor einem Haus, das ihm bekannt vorkam. Er suchte die Klingelschilder ab. „Kurebayashi“ stand auf einem. Er war also richtig. Zum Glück gab es einen Fahrstuhl. Sie fuhren in den vierten Stock hinauf und befand sich kurze Zeit später vor der Wohnungstür der Kurebayashis.

Er sah auf das Schloss und schielte dann erneut auf den selig schlafenden Sou. Entnervt und mit leicht zuckender Augenbraue griff er in Souichirous Hosentasche, in der er seinen Wohnungsschlüssel vermutete, da er gegen seine Schulter drückte. Volltreffer. Er holte den Schlüsselbund hervor und probierte zwei Schlüssel aus, bevor er den passenden fand und die Wohnung betrat. Leise schloss er die Tür und sah sich dann unsicher im Flur um. Wohin jetzt?
 

Er hörte das Geräusch nackter Füße auf dem Fußboden.

„Sou?“, hörte er ein Mädchen mit verschlafener Stimme fragen. Er drehte sich zur ihr um und sah mit leicht geweiteten Augen auf Sous Schwester, die dort in einem hellblauen Pyjama stand und ihn mit großen Augen anstarrte.

„Ähm hallo.“, begrüßte Kurosaki sie.

„Wer bist du?“, fragte sie unsicher und sah zwischen ihm und der Gestalt, die dort über seine Schulter hing, hin und her.

„Ich äh… ich bin Kurosaki Tasuku.“, stellte er sich vor. „Ein Freund deines Bruders.“

„Ich bin Teru.“, antwortete sie. Kurosaki lächelte. Irgendwie hatte Sou Recht. Seine Schwester war wirklich irgendwie süß, wie sie hier in ihrem Schlafanzug stand und ihn mit müden Augen ansah.

„Schläft Sou?“, fragte sie.

„Er äh… ja, er war sehr müde.“, antwortete Kurosaki. Plötzlich veränderte ihr Blick. Sie musterte ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen und aufgeplusterten Wangen.

„Ist er betrunken?“

Verdammt. Erwischt. Er hob leicht die Hand um ihre Vermutung abzuändern, aber Teru sprang darauf nicht an.

„Er stinkt nach Alkohol.“, stellte sie fest. Nachgebend seufzte Kurosaki auf. Es hatte wohl keinen Zweck, das zu leugnen.

„Er hat wohl etwas zu viel getrunken.“, gab er zu. „Wo kann ich ihn hinbringen?“ Souichirou wurde langsam schwer.
 

Teru zeigte auf eine Tür hinter ihm.

„Danke.“, sagte er und drehte sich um, sodass Souichirou nun Teru zugewandt war. Er hatte ein Auge leicht geöffnet und grinste bedröppelt.

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihren Bruder streng an. Sie wusste, dass sie ihn nicht hätte gehen lassen sollen. Er war noch nicht gesund! Wenige Augenblicke später war er aus ihrem Blickfeld verschwunden.
 

Ächzend hievte Kurosaki den Betrunkenen von seiner Schulter und legte ihn aufs Bett. Er zögerte kurz bevor er ihm seine Schuhe auszog. Alles andere ging ihn nichts mehr an.

„Danke.“, hörte er Souichirou sagen, der ihn mit halb geöffneten Augen ansah.

„Bitte.“, antwortete er kurz angebunden und verkniff sich einen bösen Blick. Er wollte sich gerade umdrehen, da packte ihn Sou am Hemdärmel. Fragend sah Kurosaki ihn an.

„Ist sie nicht süß?“, fragte er verträumt.

„Hä?“, hakte Kurosaki unelegant nach.

„Meine Schwester.“, war die offensichtliche Antwort. Er schwärmte immer von ihr. Kurosaki wusste nicht recht, wie er antworten sollte. Er zuckte mit den Schultern.

„Weiß nicht. Bestimmt.“, antwortete er schließlich und Souichirou grinste.

„Wenn du nett bist, lass ich dich vielleicht irgendwann mit ihr ausgehen.“

„Hmpf!“, machte Kurosaki und sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich das gar nicht will!“

„Aber nur weil du sie nicht kennst.“, sagte Souichirou überlegen. „Du weißt gar nicht, wie süß sie ist.“

„Sie ist in der Mittelschule!“, antwortete Kurosaki mit leicht unterdrückter Stimme. Er wollte nicht, dass Teru etwas davon mitbekam. Sou antwortete nicht mehr und grinste nur noch selig vor sich. Er schien schon wieder weggedämmert zu sein.

„Hmpf!“, machte Kurosaki erneut und verließ das Zimmer.
 

„Danke, dass du Sou nach Hause gebracht hast.“, sagte Teru, die noch immer im Flur stand.

„Bitte.“, antwortete er und gähnte herzhaft. Es war spät und auch er hatte viel getrunken. Jetzt musste er schauen, wie er nach Hause kam. Er linste auf seine Armbanduhr. 3 Uhr morgens.

„Wenn du willst, kannst du hier schlafen.“, bot Teru an, die den Freund ihres Bruders aufmerksam musterte. Er sah müde aus.

„Muss nicht sein.“, erwiderte dieser, dem die Anwesenheit des Mädchens etwas unangenehm war. Er wusste nicht, wie er mit 14-jährigend Mädchen umgehen sollte. Ganz besonders um diese Zeit und wenn sie einen Pyjama trug.

„Du kannst auf dem Sofa schlafen.“, sagte sie dennoch und zeigte auf das Wohnzimmer. „Du siehst müde aus.“

Sie hatte Recht. Jetzt, wo er Sou sicher nach Hause gebracht hatte, überfiel ihn die Müdigkeit gnadenlos. Er konnte ein weiteres Gähnen nicht unterdrücken.

„Na schön.“, seufzte er. Teru lächelte erfreut. Sie mochte es, wenn sie Besuch hatten. Das kam nicht so oft vor.

„Ich hol dir eine Decke.“, rief sie munter aus und lief in ihr Zimmer. Im Schrank hatte sie eine kuschelige Wolldecke. Die sollte ihr Gast heute Nacht bekommen.
 

Kurosaki zog derweil seine Schuhe aus und ging dann rüber ins Wohnzimmer. Er zog seine Jacke aus und hängte sie über einen Stuhl. Er setzte sich auf die Couch. Er hörte Teru, die das Wohnzimmer betrat und ihm eine weiche Decke reichte.

„Hier bitte.“, sagte sie vergnügt.

„Danke.“ Er nahm die Decke entgegen und wartete, dass das Mädchen gehen würde. Sie sah ihn erwartungsvoll an. Unsicher erwiderte er den Blick. Wollte sie noch etwas? Sollte er irgendwas sagen?

„Möchtest du was trinken?“, fragte sie, bevor er sich etwas hätte überlegen können.

„Ähm… Ein Glas Wasser wär vielleicht nicht schlecht.“, antwortete er. Er würde später vielleicht noch einen schrecklichen Nachdurst haben.

„Kommt sofort!“, rief sie enthusiastisch aus und lief in die Küche, um dort ein Glas Wasser für ihren Gast zu holen. Sie sollten wirklich öfter Gäste haben.

Kurze Zeit später kam sie zurück und reichte ihm das Glas, welches er ihr entgegennahm.

„Danke sehr.“, sagte er und nahm einen Schluck.

„Bitte.“ Sie strahlte geradezu. Kurz beobachtete sie ihn, was ihn etwas verunsicherte. Waren alle 14-Jährigen so?

„Das Bad ist übrigens da vorne.“, erklärte sie und zeigte auf eine weitere Tür.

„Okay.“, antwortete er.

„Ähm… ich geh dann auch wieder ins Bett.“, sagte sie lächelnd. „Gute Nacht, Kurosaki-san.“

Er sah sie an und konnte nicht anders, als ihr Lächeln zu erwidern.

„Gute Nacht, Teru-chan.“, wünschte auch er ihr. Sie verließ das Zimmer und löschte beim Hinausgehen das Licht. Seufzend legte er sich hin und zog die weiche Decke über sich. Er musste Lächeln. Ja, Sou hatte Recht. Sie war wirklich ein süßes Mädchen. Wäre sie seine Schwester, würde er vermutlich auch alles für sie tun.

Es dauerte nicht lange, bis er eingeschlafen war. Vermutlich war es die richtige Entscheidung, diese Nacht hier zu verbringen. Außerdem konnte er dann auch direkt sichergehen, dass es Sou auch wirklich gut ging.



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