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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Erste Ermittlungsergebnisse

@ Vanilein - ja, Sam ist nicht Dean. Und manchmal ist der ein wenig ... naja, er war eben immer der kleine Bruder, für den der große den Weg schon geebnet hat.
 


 

40) erste Ermittlungsergebnisse
 

Sam atmete erleichtert auf, als die Tür ihres Motelzimmers ins Schloss fiel. Kleine Brüder nervten!

Aber wo Dean vor Monaten meistens einfach nur niedlich war, war Adam anstrengend. Natürlich konnte er all das, was sie in Jahren gelernt hatten nicht wissen und er wollte es ihm lieber früher als später beibringen, aber zuerst musste er dringend zwei Menschen finden und da war ein unwissender kleiner Bruder wirklich mehr als hinderlich.

Er setzte sich an den kleinen Tisch in seinem Zimmer und versuchte etwas zu dem Nummernschild herauszubekommen.

Adam hatte sich endlich bereit erklärt, ihnen etwas zu Essen zu holen, immerhin das konnte er.
 

Sein Halbbruder kam gerade zurück, als Sam seinen Laptop zur Seite schob.

„Und?“, wollte Adam sofort wissen.

„Nichts. Die Nummernschilder wurden vor vier oder fünf Wochen gestohlen und gehörten eigentlich zu einem weißen Chrysler. Woher der kleine Blaue stammt, kann ich nicht sagen. Hier fahren viel zu viele mit einem Golf rum.“

Adam nickte nur traurig und begann dann den Tisch zu decken.

Immer wieder warf er einen Blick zu Sam. Der war so … Er hatte immer gedacht, Dean wäre derjenige, der gegen alles wäre, was ihn betraf, und hier das Sagen hatte, aber so langsam fragte er sich, wer von beiden wohl der Verständigere war.

Irgendwie schien Sam von ihm zu erwarten, dass er genau wusste, was er tun und was er lassen musste. Und er schien zu erwarten, dass er seine Gedanken lesen können müsste.

Waren seine Brüder so aufeinander eingespielt?

Aber warum? Sie waren beide erwachsen. Sollten sie nicht eigene Wege gehen? Eigene Familien und Freunde haben? Warum machte der sich erst kam Sorgen um Dean und dann war er kaum noch ansprechbar?

Klar war es mehr als komisch, dass der sein Handy weggeworfen haben sollte, aber trotzdem blieb die Frage, wieso sie so aufeinander hockten.

Hatte Sam in dieser Beziehung das Sagen? Und was zum Teufel war das eigentlich für eine Beziehung?

Waren die beiden vielleicht gar keine Brüder? Waren sie ein Paar und versteckten sich nur hinter dieser Behauptung?
 

Schweigend deckten sie den Tisch fertig und auch während des Essens fiel kein Wort. Sam grübelte viel zu sehr über das nach, was für eine Kreatur seinen Bruder haben könnte und Adam versuchte sich noch immer ein Bild über seine Brüder zu machen.

„Ich will nachher in die Bar“, sagte Sam plötzlich und riss den Jungen aus seinen Gedanken. „Kommst du mit?“

„Nein, ich denke ich bleibe hier und lerne für die Schule. Eine Klausur habe ich schon verpasst“, überlegte der Milligan. Dass ihm im Moment jede andere Person, oder gar keine, lieber war als Sam, wollte er dem besser nicht auf die Nase binden, doch es war so. Im Moment fühlte er sich in dessen Gesellschaft einfach nur unwohl. Außerdem wollte er sich in Ruhe darüber klar werden, wie es weitergehen sollte und was er wollte. Mal abgesehen davon, dass er in der Bar eh kein Bier bekam, denn er bezweifelte stark, dass Sam ihm eins ausgeben würde.

Der Winchester wollte erst auffahren, immerhin sollte Adam hier ja was lernen, aber dann winkte er nur ab. So würde er schneller und besser nach Dean fragen können und, falls ihm diese Erzieherin wirklich über den Weg laufen sollte, dann hätte er keinen Hitzkopf bei sich, den er bremsen müsste.

Ja, es war besser, wenn er alleine unterwegs wäre. Adam würde ihm nur hinderlich am Rockzipfel hängen.

Wurde Zeit, dass er Dean fand, damit sie beginnen konnten, den Jungen richtig auszubilden!

„Okay, ich fahre alleine. Soll ich noch bei dir reinkommen, wenn ich wieder hier bin, oder reicht es dir, wenn wir das morgen besprechen?“

„Ich denke, morgen reicht.“ Unschlüssig stand der Junge noch kurz im Zimmer rum. Dann wandte er sich zum Gehen.

„Hast du ein Foto von deiner Mutter?“, fragte Sam noch.

„Ja. Ist aber schon älter.“

„Kannst du es mir leihen?“

„Ja“ Adam nickte, holte es aus seiner Brieftasche und reichte es Sam. Seine Mine allerdings widersprach seiner prompten Zustimmung.

„Du bekommst es wieder!“

„Davon gehe ich aus!“ Jetzt verließ der Jüngere endgültig das Zimmer und auch Sam griff nach seiner Jacke.
 

Der Winchester betrat die Bar und schaute sich suchend um. Noch herrschte hier Ruhe. Es waren nur zwei Tische und einige Stühle an der Bar besetzt.

Sam suchte sich einen freien Platz am Tresen, von dem aus er den Raum und den Eingang gut im Blick hatte. Er bestellte sich ein Bier und versank in seinen Grübeleien.

Was sollte er mit Adam machen? Er fand es unverantwortlich von seinem Vater, dass der den Jungen aus dem Jägerleben herausgehalten hatte. Jetzt hatten sie den Schlamassel. Adams Mutter war verschwunden und das hing bestimmt mit John Winchester zusammen. Auf ihrer Familie lag ein Fluch. Er hatte das schmerzhaft lernen müssen, genau wie Dad und jetzt auch Adam. Nur Dean hatte sich widerspruchslos in sein Schicksal gefügt. Er war verschont geblieben. Obwohl? Sein Bruder hatte eine Mutter verloren, genau wie Adam. Auch er kannte den Verlust eines geliebten Menschen.

Aber warum wollte er dann nicht verstehen, dass es besser war Adam ebenfalls in die Jagd einzubinden und ihm so einen weiteren Verlust zu ersparen?

War nur die Frage, wie er ihrem Halbbruder am besten von ihrem Kampf gegen das Böse erzählen und wie er ihn in die Jagd einführen sollte. Aber darüber konnte er sich immer noch den Kopf zerbrechen, wenn er Dean und Kate gefunden hatte.

Menschenleben gingen hier eindeutig vor und nichts war wichtiger als Deans Leben!

Er ließ seinen Blick durch die, sich nur langsam füllende Bar gleiten und winkte dann den Barmann zu sich. Er bestellte ein weiteres Bier und als er das bekam, sprach er ihn an.

„Ich suche meinen Bruder.“ Er holte sein Handy hervor und zeigte dem Mann ein Foto. „Haben Sie ihn gesehen?“

„Der war gestern Abend hier. Hat was getrunken und ist dann zu Kate, um mit ihr zu reden. Sie sind gemeinsam weg“, erzählte der Mann freimütig.

„Kate?“ Sam zog ein Foto hervor. „Diese Kate?“

„Ja, genau. Sie sieht jetzt etwas älter aus, aber sonst. Ja, diese Kate.“

„Kam sie öfter hierher?“

„Warum sollte ich Ihnen das sagen?“, wurde der Mann jetzt misstrauisch.

„Sie ist die Mutter unseres Cousins und sie meldet sich nicht mehr bei ihm. Er macht sich wirklich große Sorgen.“

„Na dann scheint ihr Bruder sie ja gefunden zu haben.“

„Das wohl. Leider ist er jetzt mit ihr verschwunden. Also bitte, kommt sie oft?“

„Sie ist öfter da, aber unregelmäßig. Die letzten Tage war sie nicht hier. Gestern kam sie mal wieder. Sie hatte zwei Männer im Schlepptau. Ihr Bruder hat ihr wohl die Nacht verdorben. Sie war ziemlich angepisst.

Ganz ehrlich? Ihr Cousin sollte froh sein, diese Mutter los zu sein. Sie scheint ein ziemliches Flittchen zu sein! Aber das haben Sie nicht von mir!“, flüsterte er.

Sam nickte. „Eine Frage noch: Haben Sie mitbekommen, wohin sie mit meinem Bruder wollte?“

„Nein leider nicht.“

„Okay, Danke!“ Der Winchester schob dem Mann einen Schein über die Theke, trank sein Bier aus und orderte noch ein weiteres, darauf hoffend, dass diese Kate heute hier auftauchen würde. Während er trank, überlegte er sich, wie er die Frau trotzdem ausfindig machen könnte.

Sie hatte den kleinen blauen Golf gefahren, mit dem eine Erzieherin Stunden später dann aus dem Heim abgehauen war. Da musste es einen Zusammenhang geben.

Okay, er würde mal wieder die Überwachungskameras der Straßen anzapfen und den Weg der beiden verfolgen. Das würde ihn zwar die halbe Nacht kosten, aber wenn es zu Dean führte, war das den Preis mehr als wert.
 

An diesem Abend hatte Sam kein Glück. Er war einer der letzten Gäste, die das Lokal verließen. Leider war Kate nicht aufgetaucht. Und ihre Freundin auch nicht. Wäre ja auch zu einfach gewesen.

Er trank sein Bier aus und machte sich auf den Weg, zurück zum Motel um sich dort den Rest der Nacht um die Ohren zu schlagen.
 

Energisches Klopfen riss Sam aus dem Schlaf. Orientierungslos blickte er sich um.

Wieder donnerte jemand gegen die Tür.

Er stemmte sich hoch, blinzelte in das trübe Tageslicht und setzte sich auf.

Erneutes Klopfen ließ seinen Geduldfaden reißen. „Ja verdammt! Ich komm ja schon!“, brüllte er wütend, stapfte ungehalten zur Tür und riss diese auf.

„Was?“, blaffte er unfreundlich.

„Ich hab Frühstück besorgt und ich …“, unschlüssig brach Adam ab und starrte Sam irritiert an. Sein älterer Bruder war irgendwie vollkommen zerknautscht, so als hätte er in seinen Sachen geschlafen und seine Haare standen wirr nach allen Seiten ab. Das sah schon irgendwie lustig aus!

Heldenhaft versuchte er das Lachen zu unterdrücken.

„Soll ich später wiederkommen?“, fragte er und starrte dabei auf den Türrahmen.

„Wie spät ist es?“

„Fast neun. Ich wusste nicht, wie lange ihr sonst schlaft, deshalb hab ich bis jetzt gewartet.“

„Was neun? Verdammt!“, knurrte der Winchester und stürzte, ohne Adam weiter zu beachten, ins Bad.

Der nahm das als Einladung und betrat das Zimmer. Er deckte den Tisch und verteilte das Frühstück. Hoffentlich war etwas dabei, was Sam mochte. Dann setzte er sich auf einen Stuhl und wartete, bis das Rauschen der Dusche aufhörte und Sam mit nassen Haaren, Zahnbürste im Mund und Handtuch um die Hüften, Minuten später wieder ins Zimmer stürzte.

Hektisch suchte der sich frische Kleidung zusammen und schon knallte die Badezimmertür wieder hinter ihm zu.
 

Weitere zehn Minuten später kam er wieder. Jetzt sah er endlich so aus, wie Adam ihn kannte.

„Hast du was rausgefunden?“, wollte er auch sofort wissen.

Sam verdrehte die Augen. Konnte er nicht erst mal einen Kaffee haben und richtig wach werden?

Er kniff die Augen zusammen und dachte nach.

„Nein, ich hab keine Ergebnisse. Dean war gestern, vorgestern in der Bar. Er ist mit einer Frau rausgegangen und danach verliert sich seine Spur.“ Sie mussten unbedingt reden! Dieses Rumgeeiere musste aufhören!

„Hör zu Adam. Wir müssen reden, doch zuerst müssen wir Dean und deine Mutter finden. Danach werde ich dir alles erklären. Okay?“, sprach Sam diesen Gedanken auch sofort aus.

Unschlüssig nickte Adam. Was gab es da noch zu erklären? Seine Brüder waren Privatermittler, und?

‚Ja, Dean schien der, war Härtere das richtige Wort? Der Härtere zu sein, aber er war auch geradliniger. Sam verwirrte ihn. In einem Augenblick war er freundlich und wollte erklären und im anderen wurde er herrisch und schien etwas vorauszusetzen, vom dem er nicht wusste, was es war. Vielleicht verstanden sich die beiden Älteren ja wirklich blind. Er konnte Sam jedenfalls nicht lesen.

Der Winchester öffnete eine der Tüten, die Adam mitgebracht hatte. Sie enthielt Bagels mit Salat und Putenbrust.

Sofort holte er sich einen heraus und biss hinein.

„Danke“

„Ich wusste nicht, was du magst. Aber da du gestern nur Salat gegessen hast, dachte ich …“

„War genau richtig. Danke“, bestätigte Sam noch einmal.
 

Mit dem zweiten Bagel in der Hand stand er auf, ging zu seinem Bett und kam mit einer Straßenkarte wieder.

Er zeigte auf ein rotes, eingekreistes Kreuz.

„Hier hab ich den blauen Golf zuletzt orten können, als deine Mutter ihn gefahren hat. Hier“, er zeigte auf ein weiteres Kreuz mit Kringel, „als uns diese Erzieherin entwischt ist. Die nächsten Verkehrskameras sind hier, hier und hier.“ Dieses Mal tippte er auf einfache Kreuze. „Aber weder deine Mutter noch diese Frau sind hier vorbei gekommen. Hast du eine Ahnung, was in diesem Gebiet“, er zog einen roten Kreis, der die Kreuze miteinander verband, „ist?“

„Nein. Aber wie hast du das rausgefunden?“, staunte Adam.

„Wir haben da so unsere Mittel und Wege.“

Der Milligan legte den Kopf schief und musterte Sam weiterhin fragend. „Kannst du das Gebiet nicht weiter eingrenzen?“

„Nein. Es sind zu viele Abzweigungen, die sie genommen haben könnten. In dieser Gegend gibt es keine Kameras. Hier scheint auch kaum einer zu wohnen. Viel Wald, einige Felder und ein paar Höfe.“ Er schob sich den Rest seines Frühstücks in den Mund.

Adam schüttelte bedauernd den Kopf.

„Okay, dann müssen wir anders vorgehen. Ich werd nachher zum Heim fahren und warten, bis diese Erzieherin auftaucht. Dann kann ich dem Wagen eine Wanze verpassen und wir wissen, wohin sie verschwindet.

Willst du mitkommen?“

„Gerne“, antwortete Adam sofort. Alles war besser als hier rumsitzen und Däumchen drehen. Außerdem bot ihm sein Bruder einen Weg, seine Mutter zu finden.

„Dann los.“



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