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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Fremde Götter

@ Vanilein: Mal sehen - vielleicht kenne ich da jemanden, der jemanden kennt ...
 

LG Kalea
 

162) Fremde Götter
 

„Meinst du nicht, dass es besser wäre, wenn du uns uns bei den Vorbereitungen helfen würdest“, wollte der Schamane leise wissen. Sam schüttelte den Kopf, doch das ließ William nicht gelten. Er fasste den widerstrebenden Winchester an den Schultern und schob ihn langsam aber unmissverständlich aus dem Raum.
 

>>>Dean sprang auf und wollte seinem Bruder folgen. Er musste ihm doch sagen, dass er wieder bei ihm war! Er musste ihm doch sagen, dass alles wieder gut wurde! Er kam bis zur Tür.

Eine junge Frau vertrat ihm den Weg. Sie hatte dunkles, halblanges Haar, dass in einem starken Kontrast zu ihrer hellen Haut stand. Sie sah gut aus, wenn sie nur nicht so ernst geschaut hätte.

„Hallo Dean“, grüßte sie ihn.

„Kenne ich dich?“, wollte er misstrauisch wissen und trat einen Schritt zurück.

„Ich bin Tessa.“

„Tessa ...“ Der Name sagte ihm nichts.

Sie trat an ihn heran und legte ihre Hand an seine Wange. Bevor er zurückzucken konnte, fluteten Bilder von ihm in Krankenhauskleidung seine Erinnerungen. Er lag im Koma. Der Unfall. Der Unfall nachdem John sein Leben für ihn eingetauscht hat.

„Du bist der Tod“, sagte er und sie nickte.

„Ja, und ich bin wegen dir hier.“

Sein Blick wanderte zwischen ihr und dem Körper auf der Liege hin und her. Nur langsam begriff er, dass das sein Körper war, der da lag.

„Ich bin tot!?!“, stellte er nach einer halben Ewigkeit verwirrt fest. Unruhig lief er hin und her und versuchte Licht in den Nebel seiner Gedanken zu bringen.

Er hatte Kopfschmerzen. In seinem Kopf schwirrte alles. In den letzten Monaten hatte er nur reagiert, war einzig seinen Instinkten gefolgt und jetzt sollte er denken? Er wollte nicht denken, er wollte sich mit Sam unterhalten, wollte wissen, was passiert war und … Sam!?!

„Wo ist Sam?“, fragte er alarmiert.

„Ich weiß es nicht, Dean, aber du solltest dich mit dem Gedanken anfreunden, dass du dieses Mal mit mir kommst.“

Unwirsch schüttelte er den Kopf „Ich will zu Sam!“ Nichts anderes hatte in seinem Kopf Platz.

Er ging zur Tür und griff nach der Klinke.

Er bekam sie nicht zu fassen.

Seine Hand glitt durch das Metall!

Er knurrte irritiert, was …?

Dean schüttelte noch einmal den Kopf und lief einfach auf die Tür zu und durch sie hindurch. Er stand im Schnee. Langsam sah er sich um. Die Hütten, die er nie wieder von Innen sehen wollte! Tja, so war das in seinem Leben. Was er wollte bekam er nicht, dafür durfte er all das auskosten, was er nicht wollte. Tolles Schicksal!

Irgendwo hier musste Sammy sein! Er begann auf die anderen Hütten zuzugehen. Er schaute in die Fenster und endlich fand er seinen Bruder. Sam sah ... Dean konnte es nicht fassen, Sam sah irgendwie gefasst aus. Was war passiert? Wie lange war er schon tot? Hatten sie Sam unter Beruhigungsmittel gesetzt? Was hatte sie mit ihm gemacht?<<<
 

Sam nickte. Er wandte sich zur Tür um und verließ den Raum. Langsam ging er zu der Hütte zurück, in der Dean lag.

Dean folgte ihm.

Sam setzte sich neben die Liege.

„Bitte Dean, komm zurück. Ich liebe dich, ich brauche dich!“, schluchzte er.

>>>„Ich bin hier, Sammy. Hier bei dir“, versuchte der auf sich aufmerksam zu machen. Verdammt! Sam hatte doch mal Visionen gehabt. Wieso jetzt nicht mehr? Wieso klappte das nicht, wenn es wirklich gebraucht wurde!

„Dean, du solltest dich von ihm verabschieden. Bitte. Du weißt was passiert, wenn du hier bleibst.“

„Sam hatte Visionen, warum sollte er mich nicht auch so hören oder noch besser fühlen können?“, fragte er wütend.

„Er wird älter werden und er wird sterben und dann wird er weg sein und du bist immer noch hier“, versuchte sie ihm ins Gewissen zu reden.

Dean nickte und setzte sich auf die Liege. Lange schaute er zu Sam, der wie versteinert da saß und eine stumme Zwiesprache mit dem Körper auf der Liege zu führen schien.

„Dean!“

„Noch ein paar Minuten, bitte.“

Jetzt nickte Tessa. Sie wusste ja dass es schwierig war und sie konnte verstehen, dass er sich verabschieden wollte. Immerhin schien er sich ja nicht ganz so sehr dagegen zu sperren mit ihr zu gehen, wie damals vor einigen Jahren.

Der Winchester atmete tief durch. Was er jetzt zu sagen hatte, würde nicht einfach werden doch er wollte es richtig machen.

„Sammy“, begann er leise, „ich hätte schon vor langer Zeit sterben sollen und du weißt was alles passiert ist, nur weil John mich zurückgeholt hat. Ich habe Angst zu gehen, aber ich habe noch mehr Angst hier zu bleiben. Ich will nicht so werden, wie die ganzen verrückten Geister, die wir vernichtet haben. Und ich will nicht, dass du mich zurückholst. Ich will nicht, dass du auch noch einen Pakt schließt, um mein Leben zu retten. Nicht um diesen Preis. Ich meine … Ich will nicht gehen, aber ich ...“ Dean schluckte. Zu gerne würde er seinen Bruder jetzt in den Arm nehmen.

„Sammy, ich ...“<<<

Tränen liefen über Sams Wangen. Er versuchte zu hoffen und er versuchte zu glauben, aber es war schwer. Dean lag vor ihm auf der Liege, tot und kalt und der Schamane breitete eine Zeremonie vor, die, nach Sams Verständnis, eine Beerdigung werden sollte.

„Ich liebe dich Dean!“, schluchzte er.

>>> „Ich liebe dich auch, Sammy und ich möchte dich nicht allein lassen, aber ich bin tot“, tief holte Dean Luft, er sah keinen Weg, wie er wieder in seinen Körper kommen konnte.

„Leb wohl Sammy. Ich werde versuchen, über dich zu wachen!“Langsam ging er auf Tessa zu.

Ein helles Licht zwang ihn und sie die Augen zu schließen. Als sie sie wieder öffneten, stand eine junge Frau vor ihnen. Sie hatte lange dunkle Haare und mandelförmige, braune Augen. Sie trug ein sehr helles Lederkleid.

„Er ist nicht für dich“, wandte sie sich sofort an Tessa.

„Er ist tot und es ist meine Aufgabe die Toten ins Licht zu führen.“

„Ja, aber dieser ist nicht tot.“

„Ich wäre nicht gekommen, wenn er nicht tot wäre.“

„Ähm, hallo? Ich stehe daneben!“, knurrte Dean und trat neben die Frauen. Sie schienen ihn trotzdem nicht wahrzunehmen.

„Hey!“, brüllte er, packte Tessa am Arm und drehte sie zu sich herum.

„Was soll das?“, wollte er wissen.

„Ich weiß es nicht.“

„Wer bist du?“, wandte sich Dean jetzt an die Andere.

„Ich bin Malina, die Sonnengöttin“, erklärte die Frau.<<<
 

Die Tür öffnete sich und William und Jonah betraten den Raum. In ihren Zeremoniegewändern waren sie jetzt ganz Inuit.

„Es ist soweit, Sam. Wir wollen beginnen“, sagte Jonah.

Sam nickte. Er stand auf. Vorsichtig schob er seine Hände unter Dean hindurch und hob den Körper an. Fest an sich gedrückt trug er ihn aus dem Raum.

>>>„Hey wo wollt ihr mit mir hin?“, rief Dean und wollte den Männern folgen.

„Bleib hier Dean. Sie bereiten dich, deinen Körper, für die Zeremonie vor“, erklärte Malina.

„Welche Zeremonie?“

„Eine Beerdigung der großen Krieger.“

„Beerdigung? Ich soll beerdigt werden? Warum nicht verbrannt und warum soll ich dann hier bleiben?“, der Winchester schaute sie ratlos an.

„Diese Zeremonie ist wichtig. Wir brauchen sie, um deine Seele, um dich wieder mit deinem Körper zu vereinen. Nur so können wir den Fluch wirklich als beendet ansehen.“

„Aber...“, Dean schüttelte den Kopf.

Der Fluch.

Daran hatte er überhaupt nicht mehr gedacht.

„Du hast so vielen Menschen das Leben gerettet, so viel Böses von dieser Welt getilgt, dass es uns eine Ehre ist, dir einen Gefallen zu tun. Nur deshalb bin ich überhaupt bereit mit meinem Bruder zusammen hier her zu kommen. Nur für dich, euch habe ich diese Ausnahme gemacht.“<<<
 

In der Zeremonienhütte lag Deans Körper inzwischen wieder auf dem Altar. Vor einem Tag war er ein Halbwolf, der wieder eins mit seiner Seele werden sollte, und vor etwas mehr als einem Jahr kämpfte er um sein Leben. Heute war er tot. Sie hatten ihn gewaschen und in die Kleidung eines Kriegers gehüllt.

Die Hütte war mit dem Rauch verbrannter Kräuter gefüllt, der Sam wieder die Tränen in die Augen trieb. Die Männer schlugen einen eintönigen Rhythmus auf ihren Trommeln. Eintönig und traurig.

Ukpik sang dazu und es klang so traurig, wie der Rhythmus der Trommeln. Zwischen den Strophen sog der Schamane immer wieder an einer Pfeife und blies den Rauch über Deans Körper.

Plötzlich öffnete sich eine Tür.

Drei Männer traten ein. Einer hatte ein von Ruß geschwärztes Gesicht. Der Zweite trug einen Mantel aus Wolfspelz und der Dritte hatte einen komischen Auswuchs auf der Stirn.

Sie traten an den Altar und sofort zog sich William respektvoll zurück.

Sam starrte die Ankömmlinge mit großen Augen interessiert an. Wer waren diese Männer?

Diese Drei traten einer nach dem anderen an den Altar. Zuerst legte der mit dem schwarzen Gesicht seine Hand auf Deans Stirn. Als nächster trat der mit dem Wolfspelz heran. Er legte seine Rechte auf Deans Herz. Als letzter folgte ihnen der mit dem Auswuchs. Er legte seine Hände auf die seiner Begleiter. In einer für Sam unverständlichen Sprache begann er zu sprechen.
 

>>>Dean stand immer noch bei den Frauen und versuchte zu verstehen, was hier passierte.

Mit einem Mal erfasste ihn eine Macht und zerrte ihn davon. Hilfesuchend versuchte er sich an Tessa festzuhalten, doch die Kraft war zu stark.

„Lass los, Dean. Es wird alles gut werden“, erklärte Malina mit einem Lächeln, bevor der Sog zu stark wurde und er loslassen musste.<<<
 

Unter den Händen der drei Fremden bäumte sich Deans Körper auf. Gierig sog er die Luft in seine Lungen und musste husten.

Sam sprang von seinem Sitz auf und stürzte nach vorn.

„Dean?“, fragte er und hielt seinen Bruder an den Schultern. Doch der hörte ihn nicht. Immer noch versuchte er nur zu atmen und musste doch bei jedem einzelnen Atemzug auch wieder husten.

„Wer … wer seid ihr?“, wollte Sam von den Fremden stammelnd wissen. Auch ihn reizte der Rauch und er versuchte mit schlucken den Hustenreiz zu unterdrücken.

„Das ist Anningan, der Mondgott“, der mit dem Wolfspelz zeigte auf dem Mann mit dem schwarzen Gesicht. „Das ist Tulungersaq, Vater Rabe, der, der alles Leben schuf“, erklärte er feierlich und deutete auf dem mit dem Auswuchs. „Und ich bin Amaruq.“

„Du bist Amaruq?“, fragte Sam. „Du bist der Schatten, der mich gestern ...“

„Ich bin Amaruq“, bestätigte der Mann.

„Danke!“, stammlte Sam, „Das … danke!“

„Du solltest die nächsten Tage auf ihn achten. Er war sehr lange ein Wolf und ich weiß nicht, wie fest das schon in ihm verwurzelt ist. Er muss sich erst wieder daran gewöhnen Mensch zu sein.“ Er lächelte leicht bedauernd. „Ich hab versucht ihn so weit wie möglich zu schonen. Er hielt das nicht unbedingt für eine gute Idee. Er hat es mir sehr schwer gemacht. Er war ein würdiger Gegner.“

Sam konnte nur nicken. „Danke!“, stammelte er wieder.

„Du musst ihm helfen Mensch zu bleiben!“, erklärte Amaruq eindringlich.

Sam nickte noch einmal. Gleich darauf wandte er sich wieder seinem Bruder zu und zog ihn in seine Arme, um ihn möglichst nie wieder loszulassen.

„Dean!“, keuchte er immer wieder atemlos. „Dean!“ Schon wieder liefen Tränen über sein Gesicht, aber dieses Mal waren es Tränen der Freude.

„Sammy!“, krächzte der ältere Winchester und versuchte seinen kleinen Bruder ebenfalls zu umarmen. Seine Hände gehorchten ihm nicht.
 

Die Fremden verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren und die Männer in der Zeremonienhütte unterhielten sich immer noch leise und voller Erstaunen über das Erscheinen ihrer Götter, für einen Mann, der ihnen zwar geholfen, aber doch keiner der ihren war.



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