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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Gerettet?

@ Vanilein - Die Hoffnungen ruhen hier wirklich auf Sam. Er muss sich was einfallen lassen!
 

Vielen Dank für Deinen Kommi.
 

LG Kalea
 

105) Gerettet?
 

Der Früchtekuchen drückte mit aller Macht gegen die Tropfsteine, die Dean und die Maus schützten. Sie knackten und knirschten und dann gab der erste dem enormen Druck nach und brach. Auch die zwei noch verbliebenen würden nicht mehr lange halten. Dean atmete noch einmal durch. Ein paar Minuten noch. Vielleicht hörte das ja auf, wenn er nicht mehr lebte? Dann hätte wenigstens die Maus eine kleine Chance zu überleben.

Leid tat es ihm wieder einmal nur, dass er sich weder von Sam noch von Bobby verabschieden konnte und dass er das normale Leben nun doch nicht mehr kennenlernen würde.

Wieder krachte es und von einem weiteren Tropfstein platzte ein Stück ab und prallte wenige Zentimeter neben ihm gegen die Wand.

Er zog den Kopf noch weiter zwischen die Beine.

‚Eigentlich auch Quatsch’, überlegte er. ‚Erschlagen werden dauert bestimmt nicht so lange wie zerquetscht werden.’ Er richtete sich kerzengerade auf, lehnte den Kopf an die Wand in seinem Rücken und schloss die Augen.

Er fühlte, wie die Maus an seinem Bein hinaufkletterte und unter seiner Jacke verschwand.

Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht.

Friedliche Ruhe breitete sich in ihm aus.
 

~“~
 

Sam schrie gepeinigt auf. In seinem Arm pulsierte der Schmerz, so als würde Salzsäure durch seine Adern fließen. Schweiß trat ihm aus allen Poren. Er zitterte und konnte kaum denken.

Er musste unbedingt zu Dean! Sofort!

„Konzentriere dich, Sam! Konzentriere dich!“, knirschte er und presste seine Hand auf den Arm. Der Schmerz schien etwas abzuebben.

‚Okay, noch mal von vorn! Drei Schlüssel, drei Truhen und ein dreiköpfiger Hund. Das heiß also, dass jedes Ding aus den Truhen für einen Kopf eine Bedeutung haben musste.

Der Knochen und die Pfeife hatten sich schon bewehrt. Blieb noch die Fiedel.

Er holte sie aus seiner Jacke.

„Da dann viel Spaß“, resignierte er. Er hatte noch nie ein Instrument spielen können.

Sam legte die Fiedel auf seinen schmerzenden Arm, umfasste den Hals mit der Rechten und begann mit dem Bogen über die Saiten zu streichen. Das Kreischen ging ihm durch alle Knochen.

Doch als wüsste das Instrument genau wozu es da war, bewegte sich der Bogen wie von selbst und eine leise Melodie erklang.

Der Knochen entglitt den mahlenden Kiefern des linken Kopfes. Endlich erreichte der Rechte den Knochen und gab ein zufriedenes Schnaufen von sich.

Aus der Kehle des linken Kopfes entrang sich ein leises Winseln und die Augenlider senkten sich.

Sam legte die Fiedel weg und blies noch einmal in die Pfeife. Erneut spitzte der mittlere Kopf die Ohren und schauten ihn mit heraushängenden Zunge an.

„Bleib“, sagte Sam und kam sich dabei etwas blöd vor.
 

So schnell er konnte, ohne dass es jedoch zu sehr nach Flucht aussah, lief er an dem Hund vorbei und hetzte den Gang entlang.

Fast hätte er die Nische übersehen, in der, von zwei Fackeln erleuchtet, ein goldener Schlüssel hing. Es war ihm egal, ob er eine Bedeutung hatte, und wenn, wozu er war. Hektisch riss er ihn vom Haken und rannte weiter.

Schon wenige Meter weiter wurde der Gang von einer Wand versperrt.

„Nein!“, schrie er und brach in die Knie. Es war alles umsonst gewesen! Diese Fee oder was immer sie war hatte ihn also doch verarscht.

„Dean“, schrie er vollkommen verzweifelt.
 

„Reiß dich zusammen, Sam!“, versuchte er sich selbst zurechtzuweisen.

Er stemmte sich in die Höhe und wischte die Tränen weg, die sich in seinen Augen gebildet hatte. Er hatte doch einen Schlüssel gefunden. Dazu musste es ein Schloss geben. Nur wo? In einem der anderen Gänge? Hatte er die Zeit danach zu suchen? Seinen Arm fühlte er kaum noch, aber das einzig Gute daran war, dass er wieder etwas klarer denken konnte.

Er musste sich beeilen!

Hastig riss er eine Fackel aus ihrer Halterung und untersuchte die Wand, vielleicht war das Schloss ja doch hier.

Und dieses eine Mal glaubte er wirklich an Glück. Kaum fiel das Licht der Fackel darauf, erstrahlte das Schloss in hellem Glanz.

Er rammte den Schlüssel hinein. Ohne dass er ihn drehen musste, begann es in der Wand zu knirschen. Es rumpelte und schabte und dann sah Sam wie die Wand vor ihm langsam zur Seite glitt.

Kaum war der Spalt halbwegs breit genug für ihn, drängte er sich hindurch und prallte gegen eine dunkle, zähe und klebrige Masse. Was war das denn?

Schnuppernd hob er die Nase. Es roch nach Weihnachten!

Verwirrt schüttelte er den Kopf. Wieso? Was war hier los? Er hatte doch alles richtig gemacht, oder? Er hatte die Aufgaben erfüllt, die Schlüssel bekommen und jetzt stand er hier vor diesem Zeug. Schon wieder wollte sich Panik in ihm breit machen. Tränen drängten sich in seine Augen.

„Dean“, brüllte er verzweifelt.

Noch immer kratschte und knirschte der Felsen. Das metallische Klirren, mit dem sich die Kette, die den dreiköpfigen Hund hielt, löste ging darin fast unter.

Plötzlich sah Sam aus den Augenwinkeln, wie der Hund auf ihn zugerast kam. Er drückte sich gegen die Felswand und hielt die Luft an. Gegen dieses Vieh hatte er keine Chance, dachte er resigniert.

Doch der Hund interessierte sich nicht einmal für ihn.

Ausgehungert stürzte der sich auf das Früchtebrot und verschlang soviel er nur konnte.

Sam beobachtete ihn verwundert. Vorsichtig trat er in die frei werdende Höhle.
 

Am Boden, da wo eben noch ein Kopf des Hundes riesige Klumpen der süßen, zähen Masse verschlungen hatte, kam ein Schuh zum Vorschein.

„Dean“, brüllte Sam, stürzte auf den Schuh zu …
 

… und knallte mit seinem Kopf gegen die Seitenscheibe des Impalas.

„Au“, schimpfte er leise und rieb sich die schmerzende Stelle.

Verwirrt starrte er durch die Scheibe in die Dunkelheit. Wo war er hier denn gelandet?
 

Nur langsam drangen Einzelheiten in sein Bewusstsein.

Er saß im Impala!

Hektisch schaute er zum Fahrersitz und atmete erleichtert durch. Sein Bruder saß neben ihm!

Er streckte den Arm aus, berührte Dean an der Schulter und rüttelte ihn sanft.

„Dean?“, fragte er schon wesentlich ruhiger.

„Was? Wo?“, stotterte der Ältere und versuchte automatisch sich aufzurichten. Augenblicklich zuckte er zusammen. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als wäre er in die Presse gekommen. Was war passiert?

Sein Blick suchte seinen Beifahrer. „Bist du okay?“, wollte er leise wissen und versuchte gleichzeitig eine innerliche Bestandsaufnahme zu machen. Er hatte einen widerlichen Geschmack nach Kupfer im Mund und den Geruch von faulen Eiern in der Nase. Hatte ein Dämon sie … Ja was eigentlich?

„Ich schon, und du?“, antwortete Sam besorgt.

„Ich …“ Deans Augen weiteten sich und er begann hektisch den Türgriff zu suchen. Er zerrte daran, rammte sie Schulter gegen die Tür und stieß einen erschrockenen Schrei aus. Die Tür ging nicht auf! Noch zwei Mal warf er sich dagegen, doch mehr als einen Spalt breit war nicht drin.

Sam hatte ihm erstaunt zugesehen und dann auf seiner Seite versucht, die Tür zu öffnen. Das Ergebnis seiner Bemühungen war fast das Gleiche. Seine Tür ging zwar etwas weiter auf, aussteigen konnte er allerdings auch nicht.

Dean beobachtete seinen Bruder und hoffte, dass dessen Versuche von mehr Erfolg gekrönt werden würden, bis ihm plötzlich etwas auffiel.

„Sam“, rief er und fasste ihn am Arm.

„Was?“ Augenblicklich stoppte der Jüngere.

„Mach mal langsam!“

„Was?“

„Die Tür! Kannst du die mal langsamer öffnen?“

Sam gehorchte und dann hörte er es auch. Ein dumpfes Geräusch, als die Tür gegen einen Widerstand stieß.

Sofort versuchte Dean das bei seiner Tür mit dem gleichen Ergebnis.

Er kniff die Augen zu und atmete langsam durch und beeilte sich gleich darauf über die Rückenlehne in den Fond des Wagens zu kommen. Schon mehr als verzweifelt versuchte er hier die Tür zu öffnen und fiel fast aus dem Wagen. Er rappelte sich auf, stolperte ein paar Meter weiter zu dem ersten Baum, den er in dem wenigen Licht erkennen konnte. Hektisch fummelte er an seinem Reißverschluss und atmete erleichtert auf, als er seine, zum Bersten volle, Blase entleeren konnte.

Doch die Erleichterung war nur von kurzer Dauer, dann machte sich der Schmerz in seinem Bauch bemerkbar. Keuchend legte er seine Hand darauf und versuchte zu ergründen, was genau ihm wehtat.

Erschrocken stellte er fest, dass der Bund seiner Hose fürchterlich spannte.

Das hatte er ja noch nie erlebt! Aber wieso? Er hatte doch die meiste Zeit gehungert! Hatte Früchtebrot so viele Kalorien? Das Zeug war einfach nur eklig!

Plötzlich bewegte sich etwas unter seiner Jacke.

Für Sekunden erstarrte er, bevor er diese vorsichtig öffnete und in die Innentasche griff.

Er fühlte Fell an seinen Fingern und war versucht die Hand zurückzuziehen. Doch dann würde er nie wissen, was sich in seine Jacke verirrt hatte.

Er fasste zu und holte das Fell-Ding heraus.

Vollkommen verwirrt sah er auf die Maus, die ihn mit ihren Knopfaugen anblickte. Schnuppernd bewegte sich die kleine Nase und etwas in Dean verbot ihm, das Tierchen wegzuschleudern.

Er setzte die Maus auf den Boden, wo sie schleunigst im Unterholz verschwand.

Und wieder schnitt der Bund seiner Hose in seinen Bauch.

Stöhnend öffnete er den Gürtel und den Knopf und atmete erleichtert durch.

Er drehte sich zu Sam und augenblicklich verfinsterte sich sein Blick. Sein Baby klemmte zwischen zwei Bäumen! Wie waren sie hier gelandet? Bevor er aber diese Frage klären würde, wollte er erst sehen, was für Schäden sein Baby hatte!

Er ging zum Kofferraum, öffnete ihn und wollte die Abdeckung hochheben, um an eine der Taschenlampen zu kommen. Durch seine Finger zuckte ein scharfer Schmerz.

„Verdammt“, knurrte er und griff vorsichtiger nach der Lampe. Mühsam schaltete er sie ein und leuchtete auf seine Hände. Doch da waren keine Verletzungen, die diese Schmerzen rechtfertigen würden. Wieder und wieder musterte er erst die eine Hand und dann die andere. Nichts! Er hatte nicht mal einen Kratzer! Woher kamen dann die Schmerzen?

Unwirsch schob er diese Gedanken beiseite. Zuerst sein Baby und dann seine Hände!
 

Sam kletterte jetzt ebenfalls aus dem Wagen und musterte seinen Bruder fragend.

„Was ist los?“, wollte er wissen.

„Nichts! Ich …“ Dean brach ab. Er musste seine Gedanken erst einmal sortieren. Er fühlte sich komisch, sein Körper fühlte sich komisch an und das was da durch sein Hirn spukte konnten doch keine Erinnerungen sein, oder?

Außerdem wollte er gerade mit niemandem reden, zumindest nicht, bis er mit seiner innerlichen Bestandsaufnahme fertig war, und so widmete er seine ganze Aufmerksamkeit seinem Baby.

Selbst Sam hatte in den Jahren gelernt, dass er so nicht wirklich ansprechbar war, und ließ ihn in Ruhe.

Langsam umrundete Dean den Wagen. Er ließ seine Finger über die kleineren Kratzer gleiten und kontrollierte die Schweller. Jede Berührung ließ ihn mit den Zähnen knirschen und als er an der Stoßstange zog, um deren Sitz zu überprüfen, konnte er ein ersticktes Keuchen nicht unterdrücken. Seine Hände fühlten sich an, als bestünden sie nur aus offenem Fleisch.

Wortlos nahm Sam ihm die Taschenlampe aus dem Mund und versuchte ihm so gut er konnte zu leuchten. Auch als Dean die Spuren, die sie in der Wiese hinterlassen hatten überprüfte, war er an seiner Seite.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vanilein
2014-11-17T03:19:50+00:00 17.11.2014 04:19
Das ist ja seltsam.....hat er die Schmerzen aber nicht die Wunden aus diesem "abenteuer" mit genommen?
Nee nee was du Dean immer antust Instinkthandlung mehr aus zu halten ^^
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel und bin gespannt ob sie der Fee schon entkommen sind :)


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