Zorro's Willen
Tag 12. Es sind nun schon fast 2 Wochen.. Ich mache mir immer mehr Sorgen, dass Zorro seinen Willen nicht mehr bekommt.. Nero geht es langsam besser. Er wird bald aufwachen. Aber Zorro.. Wie kann ich ihm helfen? Was muss ich tun? Jeder meiner Versuche scheitert kläglich.. Langsam weiß ich nicht mehr weiter.
Ich glaube: Ich habe meinen Zorro für immer verloren."
Es tropfte eine Träne auf das Papier. Nami legte ihr Tagebuch beiseite.
Sie lag in ihrem Bett. Sein Anblick hatte sie die letzten 2 Tage so deprimiert, dass er wieder in der Herren-Kajüte schlief.
Die Navigatorin rollte sich auf ihrem Bett zusammen und weinte.
Es klopfte leise an der Tür.
Nami wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Ja?"
Zorro öffnete langsam die Tür und kam zu ihr rüber.
"Ich.. soll dir das geben.", sagte er monotom wie schon die ganze Zeit über und streckte seine Hand aus.
Dort lagen seine drei Ohrringe.
Nami sah ihn geschockt an. Er hatte seine Ohrringe noch nie, unter keinen Umständen, abgenommen.
"W-wer hat gesagt, dass du das sollst?" Nami fragte vorsichtig.
"Irgendwas da drin..", murmelte er und tippte gegen seine Brust.
"W-wirklich?" Nami nahm die Ohrringe entgegen. Sie wollte ihm schon sagen, dass sie ihm sehr wertvoll waren, aber irgendetwas schien in ihm passiert zu sein.
"Soll ich... dann wieder gehen?", fragte er und sah sie fragend an.
Seine Augen waren mittlerweile ein tiefes Dunkelblau, anstatt des Hellblauen zuvor.
Nami fasste, dass was von ihrem Mut noch übrig war. "Willst du gehen?"
"Hm, ich.... darf das eigentlich nicht entscheiden, aber... ich glaube nein.", murmelte er und kratzte sich an seiner Wange.
Nami konnte es kaum fassen. "w-wenn du willst, kannst du gerne hier bleiben."
Zorro schien gerade zu versuchen etwas zu wollen.
Er nickte leicht und blieb stehen.
Nami schien nichts dagegen zu haben.
"w-wenn du willst.. kannst du dich auch setzten.." Nami war gerade der glücklichste Mensch auf Erden. Zorro hatte etwas gewollt und es getan.
Erneut nickte er und setzte sich langsam auf den Boden.
Langsam konnte Nami wieder Mut fassen.
"Du.. kannst dich auch wo anders hinsetzten.. wenn du willst.. Der Boden ist bestimmt kalt, oder?"
"Ist.. okay so", murmelte er.
Die dunkelblauen Augen färbten sich langsam türkys.
Nami musste ihm noch mehr wollen lassen. Aber ihr viel im Moment nichts neues ein, was sie ihn fragen könnte. Also sah sie sich im Raum um.
Zorro beobachtete sie dabei.
"Suchst du was?"
Nami sah ihn an. Ihr kam eine Idee. "N-nein ist alles in Ordnung. sag mal.. willst du vielleicht.. dass ich mich zu dir setze?" fragte sie während sie ein wenig zur Seite sah und ihre Zeigefingerspitzen sich anstubsten.
"Hm. Ich glaube.. ich habe nichts dagegen..", antwortete er.
Nami stand mitsamt ihrer Kuscheldecke auf und setzte sich neben Zorro.
"Willst du etwas Decke?"Lächelte Nami ihn an und hielt eine Seite offen in seine Richtung.
Auch Zorro fing an langsam zu lächeln und rutschte zu ihr rüber, um unter die Decke zu kommen.
Nami kuschelte sich an ihn. "Ist das OK für dich? Oder soll ich aufhören?"
"Ist.. okay..", meinte er zögerlich.
Sein Kopf lehnte sich gegen ihre Schulter.
Sie verweilten ein paar Stunden so. Bis Nami auf die Uhr sah.
"Es ist schon spät.. wir sollten ins Bett gehen.. Willst du hier schlafen?"
Er überlegte.
"Darf ich denn.. hier schlafen?"
"Wenn du willst, ja" Lächelte sie ihn an.
Sie wusste bereits jetzt, dass sie gut schlafen würde.
Langsam nickte er.
"Okay, dann.. dann bleib ich hier."
"Willst du mit mir in meinem Bett schlafen?" Nami legte ihren Kopf leicht an ihn.
Er zuckte mit den Schultern.
"Entscheide du.."
Nami seufzte, stand auf und setze sich auf ihr Bett.
"Also ich werde hier im Bett schlafen. Wenn du willst kannst du das auch. Es liegt ganz allein in deiner Entscheidung." sie sah ihn an.
Er kratzte sich an der Wange und nickte dann.
"Okay.."
Er stand auf und setzte sich auch auf's Bett.
Nami umarmte ihn und ließ sich mit ihm in die Federn fallen.
Die Decke fummelte sie noch irgendwie über sich beide.
"Gute Nacht, Zorro." Flüsterte sie noch, bevor sie mit dem Kopf an seine Brust gelehnt die Augen schloss.
Sie schlief noch nicht, wollte aber wissen wie er nun reagieren würde.
Zorro lächelte knapp und und schloss die Augen.
"Nacht, Nami..", murmelte er und schlief dann ein.
Nami lies sich auch in das Land der Träume sinken.
Ihre Hoffnungen waren wieder da. Sie glaubte nun fest daran, dass Zorro wieder der Alte werden konnte.
Erst am nächsten Morgen wurde er wieder wach und gähnte.
Nami lehnte noch immer an seiner Brust und schlief.
Er überlegte.
Durfte er das?
Er strich leicht durch ihr Haar.
Ein lächeln tat sich auf den Lippen der schlafenden Nami auf. Sie schmiegte sich noch mehr an ihn.
Es schien sie nicht zu stören, also machte er weiter.
Nami wachte langsam auf. Sie sah nach oben in das Gesicht des Schwertkämpfers.
"guten Morgen, Zorro." Sagte sie sanft. Es war ein etwas anderer Anblick. Zorro ohne seine Ohrringe.
Er lächelte sie an.
"Morgen!"
Seine Augen waren grün, die Haare allerdings noch weiß.
Nami wollte Zorro schon zu sich runter ziehen und Küssen, doch dann bemerkte sie seine Haare. Noch war er nicht wieder er selbst.
"Hast du.. gut geschlafen?"
Zorro nickte.
"Mhmh. Du?"
Nami lächelte. "Auch." antworte sie kurz.
"Zorro.. was glaubst du.. wie lange wird es dauern.. bis du deinen kompletten Willen wieder hast?" Sie zeigte auf seine Haare.
Sie war so direkt, weil er sich langsam wieder so benahm wie früher.
"Das... weiß ich nicht..", murmelte er und seufzte leise.
"Das kann ich dir nicht sagen."
"Schade.. aber immerhin.. den halben Weg haben wir geschafft! Zorro, willst du heute wieder mit mir an deinem Willen üben?" Sie sah ihn an. Sie betete innerlich, dass er nicht wieder sagte sie solle es entscheiden.
"Hnn.. Aber du hast doch bestimmt noch andere Sachen zu erledigen..", murmelte er.
Er wollte ihr doch nicht auf die Nerven gehen..
Sie sah ihm ernst in die Augen. "Zorro, ich liebe dich.. Nur weil ich nicht auf mich aufgepasst habe, bist du in diesem Zustand. Von mir aus kann da Draußen die Welt unter gehen! Ich will dass du wieder so wirst wie früher! Es gibt im Moment keine Aufgabe für mich außer dir deinen Willen zurück zu erkämpfen!"
"Na gut.. dann machen wir das.. aber... können wir vorher was essen?", fragte er sie und wie auf Komando grummelte sein Magen.
Nami musste lachen. "Natürlich, mein Held." Sie gab ihm einen Kuss, bevor sie aufstand.
Nach einem kurzen Moment, fiel Nami ein was sie gerade getan hatte. Sie hatte Zorro geküsst. Das war ja eigentlich nicht weiter schlimm, aber Zorro war im moment nicht er selbst..
Was würde er wohl nun von ihr denken?
Zorro legte seine Finger auf die Lippen und sah sie an.
"Wofür.. war das denn jetzt?"
Er konnte das grade nicht nachvollziehen und starrte sie darum regelrecht an.
Nami wurde etwas nervös. "Naja.." sie wurde rot und suchte nach einer Erklärung.
"Ich liebe dich.. und.. nun ja Liebende küssen sich eben ab und zu.."
"Ah.. verstehe."
Nun stand auch er auf.
"Ist ja nicht schlimm", lächelte er sie an und ging zur Tür.
Jetzt war Nami verwirrt. Zorro verhielt sich fast genauso wie früher.
Hatten seine Haare vielleicht nur etwas mit der Zeit zu tun, wie lange er schon einen Willen hatte?
Sie hielt seine Hand fest. "Warte... bitte.. "
Er drehte sich fragend zu ihr um.
"Was ist los, Nami?"
Nami sah ihn etwas verwirrt und traurig an. "willst du... die hier wieder?."
Sie hielt ihm seine Ohrringe hin. Er konnte sich verhalten, wie er wollte. Ohne seine Ohrringe schien er nicht Lorenor Zorro zu sein.
Er schüttelte den Kopf.
"Später.."
Nami wurde immer verwirrter. "Wie später?"
"Später halt.", meinte er und wurde kein Deut konkreter.
Nami seufzte und legte die Ohrringe wieder auf ihren Nachttisch.
Danach bewegte sie sich in Richtung Küche.
Zorro folgte ihr in die Kombüse.
"Morgen.", meinte er an die Anderen gerichtet.
Diese staunten nicht schlecht. "Z-zorro! dir gehts besser!" Chopper freute sich einen Ast ab.
Er grinste.
"Jo, mir geht's gut!"
Irgendwie kam er allen.. zu freundlich und vorallem zu offen rüber.
"hey Marimo sicher, dass du ok bist?" Fragte Sanji.
Er nickte.
"Jap. Hatte ich doch grade gesagt, oder etwa nicht?"
"oookeeyy~" Sanji kam das alles nicht geheuer vor.
So ging es allen.
Erst mal wurde gefrühstückt.
Nach dem Frühstück ging dann jeder seinen Tätigkeiten nach.
Als alle den Raum verlassen hatten, Fragte Nami Zorro etwas.
"Also.. was willst du jetzt machen?"
Er zuckte mit den Schultern.
"Meinen Willen trainieren? Wie du's vorgeschlagen hattest."
"Willst DU das auch wirklich?" Harkte Nami nach.
Es konnte ja sein, dass er es wieder wollte nur weil Nami es gesagt hatte.
Er zuckte wieder mit den Schultern.
"Ist mir egal."
Vereinzelte Haarsträhnen färbten sich grün.
Nami begann zu lächeln. Langsam schien er wieder diese gleichgültige Seite zu bekommen.
"Du willst trainieren nicht war?" Fragte sie nun mit einem 'Typisch Du'-Ton. "Und dabei wahrscheinlich deine Ruhe, oder?"
Er grinste schief.
"Hab ich schon lange nicht mehr gemacht."
"Willst du?"
"Hn. Kannst ja mit hoch kommen", schlug er vor.
"Dann bist du nicht so allein."
"Willst du, dass ich mit hoch komme?" Nami nutze jede Gelegenheit aus um seinen Willen zu verstärken.
"Nur wenn du willst. Ich zwinge dich ja nicht."
"..Ich meinte eigentlich.. ob du es willst.. oder ob du es nur auf Höflichkeit sagst."
"Wegen mir kannst du ruhig mitkommen", meinte er grinsend.
"Hab da nichts gegen."
Nami lächelte. "Na gut.. ich komm nach." Nami wollte sich noch die Zeitung mitnehmen.
Zorro nickte das ab und ging vor, kletterte hoch ins Krähennest und fing an zu trainieren.
Als Nami das Krähennest betrat musste sie lächeln. Ihr gefiel der Anblick.
Zorro trainierte, wie immer, oben ohne. Ein paar Schweißperlen saßen bereits auf seinem Körper und wie immer ließ er sich von nichts ablenken.
Also setzte sie sich auf die Bank und begann in der Zeitung zu lesen.
Während er trainierte schielte er hin und wieder zu Nami, machte aber ungestört weiter mit dem Gewichte stämmen.
Nami schielte auch hin und wieder zu ihm. Sie hatte ihn ja schon oft beim trainieren beobachtet, aber nun konnte sie es wirklich genießen. Er war nun ja auch offiziell 'ihr' Zorro.
Mit den kleinen Gewichten angefangen wechselte er zu den 'monströsen' Gewichten und sein Keuchen war ihm Raum zu hören.
Als Nami das Keuchen vernahm sah sie von ihrer Zeitung ab. Sie musste schlucken.
Wenn sie sich nicht verlesen hatte waren das 1,5 Tonnen, die er da mit einer Hand hob und sank.
Ihr wurde wieder klar, wie viel Kraft er doch besaß und wie präzise er sie einsetzten konnte.
Von der Tatsache erstaunt konnte sie ihre Augen kaum noch von ihm ablassen.
Wie nützlich für ihn, das er Blicke auf der Haut spürte wie andere Feuer.
Grinsend sah er zu ihr rüber.
"65.. 66..", nuschelte er leise.
"Stimmt was nicht, Nami? ..70", fragte er seine Freundin.
Nami erschrak leicht und wurde etwas rot. "N-nein.. alles bestens." Sie sah wieder in ihre Zeitung.
Da wurde sie doch glatt beim Gaffen erwischt.
Ein leises Glucksen war von ihm zu hören.
"Hn.. Und ich hatte gedacht, dir würde gefallen, was du siehst.."
Er zwinkerte ihr kurz zu.
Nami sah ihn nun verdaddelt an. Am liebsten hätte sie ihm eine gescheuert, aber irgendwie auch wieder nicht.
"N-natürlich.. gefällt es mir." Flüsterte sie, für sich, in die Zeitung.
Zorro lachte leise.
Wenn er etwas hören wollte, dann verstand er das leiseste Nuscheln.
"Ich glaube.. ich geh dann mal." Nami war die Situation irgendwie unangenehm geworden.
"Hm. Hätte ich das nicht sagen sollen?"
Nami sah ihn an und wurde noch röter. Der fragende Blick ließ ihn irgendwie süß erscheinen. "Nein.. ähm.. ja.. ähmm.." Der Anblick ließ keinen Platz für Gedanken.
Er legte den Kopf schief und sah sie perplex an.
Das Trainig hatte er vorerst eingestellt.
"Was denn nu?"
Sie hatte dieses 'Ich weiß nicht was ich sagen soll'- Gesicht und genau so klang es auch.
"Ähm.. äh.. ich.. ähh.."
Ratlosigkeit spiegelte sich in seinem Gesicht wieder.
"Mit "äh" kann ich wenig anfangen..."
Nami wüsste echt nicht was sie tun sollte.. also ging sie einfach zu ihm und küsste ihn.
Ein etwas überraschter Laut kam aus seiner Kehle.
Achtlos ließ er die Hantel fallen und zog sie näher zu sich, den Kuss nun erwidernd.
Nami hatte aus irgendeinem Grund nicht mit dieser Reaktion gerechnet und biss Zorro deshalb aus versehen auf die Zunge.
"Ngh", war leise von ihm zu hören, löste den Kuss allerdings nicht.
Das wäre ja nicht er..
Als Entschuldigung streichelte die gebissene Stelle mit ihrer Zunge und legte ihre Hände wieder in seinen Nacken, welchen sie zu massieren begann.
Seine Nackenhaare stellten sich verzückt auf.
Seine Zunge umkreiste die ihre und er zog sie näher, auf seinen Schoß um genau zu sein.
Nami hatte in der Eifer des Gefechts gar nicht mitbekommen, wie sie sich hingesetzt hatten. Stören ließ sie sich dennoch nicht. Also küssen konnte er schon wieder wie der Alte.
Zorro's Hand vergrub sich in ihren Haaren und drückte sie weiter zu sich.
Allerdings musste er den Kuss dann irgendwann lösen, um Luft zu holen.
Nami sah ihn an. Er war etwas außer Atem geraten. Sie musste lächeln, denn sie war es nicht. Verstehen tat sie es trotzdem. Er hatte gerade schwer trainiert, da konnte er eben mal außer Atem kommen.
Zorro grinste sie kurz an und ließ sich dann auf den Rücken fallen.
"Ich penn ne Runde...~", meinte er und schloss die Augen.
Nami seufzte. Er war schon fast wieder normal. Sie stand auf und ging in ihr Arbeitszimmer. Sie hatte auf dem Weg dorthin noch in der Damenkajüte vorbeigeschaut und die Ohrringe betrachtet, welche auf ihrem Nachttisch lagen. Er konnte sein wie er wollte, aber ohne sie.. schien er nicht er zu sein.
Warum hatte er sie ihr gegeben? Doch darüber wollte sie sich nun nicht den Kopf zerbrechen.
Sie begann ihre Karten zu zeichnen.
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sooo ^^
ein kapi und einen Epilog gibt's noch, dann is fertisch ;P
