Zum Inhalt der Seite

This is war

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gedanken an eine bessere Zukunft


 

Es war schwer auf einer Insel wie dieser einen ruhigen Ort zu finden, wenn man den Kopf freibekommen und nachdenken wollte. Am Ende hatte man lediglich zwei Möglichkeiten. Entweder man verschwand aus der Stadt und musste einen längeren Weg durch unbeleuchtetes Dickicht auf sich nehmen oder, man fand eine Bar die heruntergekommen genug war, dass selbst die Piraten dort nicht ihre Zeit verbringen wollten. Nami hatte sich für letzteres entschieden. Die Bar in der sie nun saß war winzig, kaum genug Platz um zwei Crew’s zu bewirten. Der Eingang lag versteckt in einer Seitengasse, das Schild war von außen so abgenutzt, dass man den Namen der Bar schon nicht mehr erkennen konnte. Fremde wussten nicht wie die Bar hieß, würden sie vermutlich übersehen und gar nicht erst hineingehen. Nami hatte sie selbst nur durch einen Zufall gefunden, als sie irgendwann nach einem Job gesucht hatte. Secret Treasure. Ein Geheimtip, wenn man so wollte. Denn auch die Inneneinrichtung der Bar, die abgenutzten Möbel und der Staub, der sich auf manchen Flaschen sammelte, waren kaum besonders einladend.

Neben ihr hockte nur ein anderer Mann an der Bar und ließ sich von der Frau dahinter immer wieder einen neuen Drink vor die Nase schieben. Nami hielt sich an ihrem Drink fest, seit sie hier angekommen war und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Gar nicht so einfach aber genau deswegen hatte sie raus gemusst, hatte sich etwas Abstand zu der Bar und ihrem zu Hause verschaffen müssen. Abgesehen davon, dass sie hier auch niemand einfach so finden würde.

Sie führte das Glas an ihre Lippen und trank dann noch einen Schluck, um die brennende Flüssigkeit über ihre Zunge rollen zu lassen. Es lag ihr fern sich zu betrinken. Nami hatte genügend Erfahrung mit Alkoholmissbrauch gemacht, hatte es jeden Tag in ihrer eigenen Bar gesehen und wusste was die Folgen waren. Das hielt sie davon ab, zumal auch das ihre Probleme nicht lösen würde. Es war lediglich das Bedürfnis gewesen in Ruhe bei einem guten Drink über alles nachzudenken was geschehen war. Da war Robin, die eine unbeständige Konstante in ihrem Leben war, die sie darum gebeten hatte mit ihr zu kommen. Etwas das Nami nicht einschätzen konnte. Robin öffnete sich, schien mit anderen Intentionen hierher gekommen zu sein, doch konnte Nami nicht greifen was genau das bedeutete. Sie wusste nicht welche Erwartungen dahinter lagen. Vielleicht auch keine. Robin war ein Mensch, den man nicht greifen konnte und deren wahre Gedanken immer ein absolutes Rätsel blieben. Zumindest was Nami anging und sie versuchte durchaus sich Mühe damit zu geben. Ein Umstand, der ihr diese Entscheidung erschwerte und für den es am Ende nur eine Lösung gab; sie würde mit Robin noch einmal genauer darüber sprechen müssen. Vor einigen Stunden war diese Möglichkeit für sie absolut nicht in Frage gekommen, doch nun hatten sich die Umstände verändert. Ihre Lebensgrundlage war weg und diese wieder aufzubauen empfand sie doch als eher fragwürdigen Kraftakt. Eine Anstellung in irgendeiner Bar in der sie dann für einen Hungerlohn unter schlechten Bedingungen arbeiten würde war ebenfalls keine denkbare Option. Die naheliegende Lösung war also, dass sie die Insel verlassen musste. Vielleicht wäre es gut das alles als Neuanfang zu sehen. Zwar bereitete ihr die Situation mit Zorro noch leichte Bauchschmerzen und doch war es diesmal anders gewesen. Nie, egal was geschehen war, hatte Nami ihm gesagt, dass er verschwinden und nie wieder zurückkommen sollte. Sie hatte es einfach nicht gekonnt. Und auch jetzt hatte sie nicht das Gefühl ihm einfach den Rücken zukehren zu können. Auf der anderen Seite fragte sie sich, was sie noch tun sollte. Nach all der Zeit und allem was sie getan hatte, um ihm zu helfen gab es nichts mehr in dem sie eine Lösung sah.

Zeitgleich war er aber eine Konstante in ihrem Leben. Sie hatten eine Vergangenheit und noch immer hing Nami daran. Sich für Robin zu entscheiden würde bedeuten das alles endgültig hinter sich zu lassen und ihn unwiederbringlich aus ihrem Leben zu streichen. Etwas das Angst machen konnte. Ebenso wie die Frage, ob Robin es wirklich ernst meinte und wie so ein neues Leben aussehen sollte.

Ein für und wieder, was Nami nicht genau greifen oder bestimmen konnte. Fühlte sie sich wirklich wohl mit all dem? Nein. Und doch könnte man bei so vielen Dingen einfach nur Kopfschmerzen bekommen. Ja, sie war geneigt dazu Robin’s Angebot anzunehmen oder es sich wenigstens genauer anzuhören. Doch selbst wenn es nicht so schwierig gewesen wäre sich zwischen zwei Menschen zu entscheiden, zwischen der eigenen Vergangenheit und einer Möglichen Zukunft, dann war da noch immer Aisa. War Nami einmal ehrlich zu sich selbst, dann war sie der Hauptgrund ihres Zögerns. Und genau der Aspekt für den sie eine Lösung finden musste. Unter normalen Umständen könnte sie einfach eine Tasche mit ihren Sachen packen, vielleicht zwei Taschen, und dann gehen. Es wäre sogar besser, wenn sie es tun würde ohne noch einmal zurück zu blicken und sich dazu verleiten zu lassen ihre Meinung doch noch einmal zu verändern. Doch die Umstände waren keine normalen.

Brummend rieb sie sich über das Gesicht, führte das Glas noch einmal an ihre Lippen. Was Robin wohl dazu sagen würde, wenn sie ein Kind mitnehmen wollte? Und wie genau sollte ein Leben mit einem Kind schon aussehen? Nami’s Traum war es nie gewesen irgendwo sesshaft zu werden und eine kleine Familie zu haben. Sie sah sich selbst durchaus nicht als Mutter. So gut das alles auch gemeint sein mochte, doch diese Rolle war ganz sicher nicht für sie gemacht worden. Sie wollte die Welt sehen und ihre Freiheit genießen. Doch war das am Ende nicht purer Egoismus? Sollte sie sich nicht lieber der Herausforderung stellen und diese für sich annehmen? Eine Frage über die man sicherlich lang und breit diskutieren könnte.

Noch ein Schluck, dann war das Glas war geleert. Nami dachte einen Moment darüber nach, ob sie sich ein weiteres bestellen sollte, doch es war sicherlich besser sich auf den Weg nach Hause zu machen. Die Nacht war weit vorangeschritten und am nächsten Tag warteten einige Aufgaben auf sie, die sie dringend zu bewältigen hatte. Zwar gingen einige der Aufgaben auch mit Entscheidungen einher, zu denen sich Nami noch nicht völlig durchgerungen hatte und doch schien eine gewisse Richtung langsam klarer zu werden. So oder so musste sie Sanji zustimmen; sie musste zunächst mit Robin reden. Das alleine könnte etwas mehr Klarheit in alles bringen und nur auf dieser Basis könnte sie am Ende eine Entscheidung treffen.

Noch vor wenigen Stunden hatte sie sich erleichtert gefühlt. Davon war inzwischen nichts mehr übrig und Nami empfand nur noch eine erdrückende Schwere von der sie nicht wusste wie sie mit ihr umgehen sollte. Ein sicheres Zeichen dafür, dass sie sich endlich hinlegen und schlafen sollte. Kopfschmerzen machten sich bereits jetzt bemerkbar. 
Ohne Umwege würde Nami sich auf den Weg nach Hause machen und sich auch nicht weiter von ihrem Weg abbringen lassen. Es war zumindest nicht weit und Nami wusste wie sie sich zwischen den Piraten zu bewegen hatte, um ihnen ausweichen zu können. Dennoch machte sich wie immer eine gewisse Anspannung in ihrem Körper breit. Gefasst darauf doch eine Hand von ihrem Körper schlagen oder jemanden anschreien zu müssen. Grenzüberschreitungen waren leider an der Tagesordnung und die Abwehr dessen ein alltägliches Geschäft.

Sie würde sich erst wieder entspannen als sie vor ihrer Tür stand und den Schlüssel in ihr Schloss stecken würde. Ein Schritt, dann war sie in ihrer Wohnung und konnte die Tür hinter sich ins Schloss fallen lassen. Ein Hauch von Sicherheit in dieser schwierigen Umgebung, die dafür bekannt war Tod und Unglück zu verbreiten.

Nami atmete tief durch und lehnte sich mit dem Rücken gegen die geschlossene Tür, während sie ihre Umgebung auf sich wirken ließ. Ruhe. Als würde man den Kopf unter Wasser stecken und die ganze Außenwelt ausblenden. Kaffee. Vertraut und das Gefühl von Wärme. Nur, dass da eigentlich kein Geruch nach Kaffee sein sollte.

Langsam hob sie den Blick und betrachtete die Dunkelheit ihrer Wohnung, spürte in das alles hinein. Die Tür war verschlossen gewesen und es gab nur eine Person, die einen Schlüssel besaß. Doch, war sie nicht am vergangenen Morgen verschwunden und hatte davon gesprochen einige Tage weg zu sein? Zumal es auch nicht so wirkte, als würde sich gerade jemand in der Wohnung befinden. Doch vielleicht sah Nami auch schon Gespenster. Wunschdenken.

Kopfschüttelnd würde sie sich von der Tür abstoßen und dann das Licht einschalten. Es würde alles so viel leichter machen, wenn sie jetzt mit Robin sprechen könnte, um ihre Gedanken zu ordnen. Vielleicht wäre es aber auch ein Fehler und der Abstand würde Nami dabei helfen ihre Gedanken zu ordnen und wieder etwas nüchterner auf ihre Situation zu blicken. So ganz sicher war Nami sich nicht, doch das musste sie auch nicht. Am Ende des Tages musste sie die Situation nehmen wie sie kam und ihre möglichen Gedanken zu all dem würden keinen Unterschied machen. Abgesehen davon, dass sie sich selbst in den Wahnsinn treiben würde.

Ihr Weg führte sie weiter bis in die Küche. Doch entgegen der Erwartung verflog die Einbildung nicht, im Gegenteil. Der Geruch nach Kaffee wurde stärker und, als sie das Licht in der Küche einschaltete erkannte Nami auch, warum. Auf dem Küchentisch stand eine Tasse, daneben eine Kanne. Beim hochheben wurde deutlich, dass sie noch nicht ganz leer war.

„Robin?!“ Rief sie in die Wohnung und wandte sich um. Das alles wirkte so, als sei sie gerade noch hier gewesen. Doch warum? Zum einen hatte Nami damit gerechnet die andere für die nächsten Tage nicht zu sehen. Zum anderen war es noch nie vorgekommen, dass Robin einfach ihre Sachen stehen ließ. Sie war ein ordentlicher Mensch und wenn Nami es nicht gewusst hätte, dann hätte man oftmals denken können sie würde ihre Zeit nicht hier verbringen. Im Hinblick auf ihre Tätigkeit mochte sie es vielleicht auch nicht Spuren zu hinterlassen. Sie funktionierte immer nach den gleichen Mustern, es gab davon keine Abweichungen. Umso auffälliger war es einfach, wenn Robin doch einmal aus der Rolle fiel und da konnte eine benutzte Tasse schon einmal etwas großes sein.

Nami griff nach der Tasse. Noch warm. Sie konnte wirklich noch nicht lange weg sein, doch wohin war sie um diese Zeit gegangen? Und das so plötzlich, dass sie keine Zeit mehr gehabt hatte aufzuräumen und ihren Kaffee leer zu trinken. Denn da war durchaus noch etwas in ihrer Tasse.

Neben dem Umstand der Ordnung und der Verschwiegenheit gab es eigentlich nur eine Sache, die man wirklich über Robin wissen musste; sie liebte Kaffee. Gute Qualität und ihre Tasse ruhig zu trinken war durchaus ein heiliges Ritual. Nichts brachte sie dabei für gewöhnlich aus der Ruhe. Nami würde fast behaupten, dass Robin selbst dann noch in Ruhe ihre Tasse Kaffee trinken würde, wenn neben ihr die Welt unterginge. Nur ging gerade die Welt nicht unter und Robin hatte dennoch alles einfach stehen und liegen gelassen, um diesen Moment zu unterbrechen.

Es kam keine Antwort und Nami stellte die Tasse wieder auf den Tisch, bevor sie sich auf den Weg machte und das Licht im Rest der Wohnung einschaltete. Weit musste sie dabei ohnehin nicht gehen und so hatte sie sich auch schnell einen Überblick verschafft. Die Wohnung war leer, das Bett von Robin unberührt. Fast machte es den Eindruck, als sei sie nur für eine Tasse Kaffee hier gewesen und dann wieder verschwunden. Doch all das störte Nami. Es passte einfach nicht zusammen. Und so stand sie doch einen Moment ratlos in der Tür zu ihrem Schlafzimmer und schien nicht recht zu wissen, was sie von dieser Situation halten sollte. Da Robin allerdings nicht hier war und Nami keine Ahnung hatte, wo die andere um diese Zeit sein könnte, konnte sie schlichtweg auch nichts tun. Das einzig gute daran war wohl, dass es bedeutete, dass Robin früher zurück war als erwartet und Nami nicht mehr lange auf ein klärendes Gespräch warten müsste.

Und genau an diesem Gedanken versuchte sie sich festzuhalten und das positive zu sehen. Nami entschied sich also dem ganzen keine zu große Bedeutung beizumessen und suchte sich einfach ein paar Schlafsachen heraus mit denen sie dann im Badezimmer verschwinden und sich den Dreck des Tages vom Körper waschen konnte. Das war zumindest ihr eigenes, heiliges Ritual. Selten konnte sie wirklich schlafen ohne sich das alles zuvor kam Körper gewaschen zu haben, ganz gleich wie unangenehm und kalt das Wasser auch sein mochte. Es war einfach eine Notwendigkeit, um sich besser zu fühlen und mit dem Tag abzuschließen. Ein wichtiger Punkt, gerade auch heute. Nami hatte das Gefühl dieser Tag wäre endlich gewesen. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich derart viel verändert, dass sie es kaum richtig greifen und begreifen konnte. Sie brauchte wirklich dringend Schlaf.

Und so würde Nami sich auch ohne Umschweife gleich auf den Weg machen, damit sie sich nach dem Duschen ins Bett legen konnte. Vielleicht könnte sie nicht gleich einschlafen, vielleicht würden sich ihre Gedanken noch einen Moment drehen, doch am Ende war sie einfach erschöpft und der Körper würde sich seine wohl verdiente Pause einfordern.

***

Nami schreckte hoch. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, der Körper war angespannt. Was war das gewesen? Wieso war es so hell? Schwer zu sagen, wie lange sie geschlafen hatte. Gefühlt waren es sicher nur wenige Minuten gewesen, vermutlich konnte man aber von wenigen Stunden sprechen. Das was sie aus dem Schlaf gerissen hatte war ein lauter Knall gewesen. Eine Erschütterung. Oder hatte sie sich das alles nur eingebildet? Träume die sich anfühlten, als seien sie real war durchaus kein fremdes Phänomen für Nami. Manchmal, wenn sie von ihrer Familie träumte, wenn sich Albträume hinzu mischten, dann träumte sie von dem Moment, als ihre Mutter starb. Sie sah ihr Lächeln, hörte ihre Worte und den Schuss, der selbst nach dem Aufwachen noch unangenehm in ihren Ohren dröhnte. Hatte sie einen Albtraum gehabt?

Doch das erklärte nicht das merkwürdige Licht, welches von draußen hereinfiel. Es dürfte nicht so hell sein, so rot. Nami raffte sich auf, schob sich aus dem Bett und wollte gerade ein paar Schritte laufen, als es einen weiteren Knall gab. Gefolgt von einem weiteren Grolle und einer Erschütterung im Boden. Sie stolperte und fiel auf die Knie, da sie noch keinen richtigen Halt gefunden hatte. Es war keine Einbildung. Das war verdammt real, womit auch immer sie es hier zu tun hatte!

Nami raffte sich wieder auf und lief zum Fenster, blickte hinaus. Viel konnte sie nicht erkennen. Irgendwo stieg Rauch auf und der Himmel begann sich rot zu färben. Feuer? Warum? Vielleicht ein Unfall, jemand der eine Zigarette falsch weggeworfen hatte oder-

Da wurden ihre Gedanken vom nächsten Grollen und der darauf folgenden Erschütterung unterbrochen. Nein, das war keine einfache Auseinandersetzung. Kein Unfall. Das waren Kanonenschüsse! Ein Geräusch, das jeder Pirat, jeder der zur See fuhr kannte. Auch Nami wusste darum. Doch es hier zu hören auf dieser Insel? Das war etwas das nicht zusammenpasste. Jetzt allerdings, wo es zu Nami durchsickerte, was es war, wo der Himmel sich immer weiter verfärbte und es immer lauter dort draußen wurde war das auch nicht so wichtig. Die Gründe spielten keine Rolle, alles was zählte war, dass die Abstände zwischen den Schüssen immer kürzer wurden.

Sie wandte sich ab, der Körper reagierte noch bevor der Kopf einen klaren Gedanken fassen konnte. Ihre Beine trugen sie zu ihrem Schrank, Nami griff blind hinein und zog sich einen Pulli heraus. Etwas fiel auf den Boden, doch sie achtete nicht darauf. Noch ein Griff hinein und sie zog einen Gürtel heraus. Den einen Gurt befestigte sie an ihrer Hüfte, den zweiten, kleineren Gurt, schob sie um ihren Oberschenkel, um das Holster an ihrer linken Seite zu befestigen. Es war selten, dass sie sich bewaffnete wenn sie über die Insel lief und in Anbetracht dessen wo sie lebte, konnte man das hier auch kaum als wirkliche Bewaffnung bezeichnen. Nami hatte keinen Sinn für Schusswaffen oder Schwerter, Teufelskräfte hatte sie nicht. Wenn Nami eine Waffe benutzte, dann waren es entweder die Waffen einer Frau - was oftmals ausreichend war - oder sie benutzte ihren Bo. Ein Kampfstab aus Holz, der aus drei Teilen bestand, die sie im Zweifel mit einer schnellen Bewegung zusammensetzen konnte. Mit gezielten Schlägen und der nötigen Kraft war es damit durchaus Möglich einen Gegner außer Gefecht zu setzen. Und wenn es dazu nicht reichte dann wenigstens dazu sich Zeit zu verschaffen und sich eine Möglichkeit zur Flucht zu erkaufen. Und wenn Nami eines konnte, dann war es sich davonmachen und sich aus gefährlichen Situationen herauswinden. Sie war eine Diebin, da legte man es grundsätzlich nie auf eine Konfrontation an.

Nachdem sie sich diese wenigen Gegenstände aus dem Schrank genommen hatte, rannte Nami aus dem Schlafzimmer und stolperte in den Flur hinein. Dort würde sie nach ihren Sandalen greifen und diese anziehen. Wie viel Zeit mochte sie auf diesem Weg verloren haben, bis sie endlich die Tür aufriss und hinaus auf den obersten Treppenabsatz lief? Das Grollen war fast unerträglich laut, die Schüsse fielen in immer kürzeren Abständen. Nami roch Rauch, Feuer. Der Himmel und die Wolken über der Stadt hatten sich innerhalb von wenigen Minuten rot verfärbt und tauchten alles in ein rötlich, orangenes Licht. Nami hörte Schreie, laute Rufe, eine weitere Erschütterung. Für einen Moment hielt sie sich am Geländer fest, musste abwarten, bis sich die Erde wieder etwas beruhigt hatte. Erst dann konnte sie die Treppe hinunterlaufen, durch die Gasse und auf die Straße hinaus. Menschen kamen ihr entgegen, Piraten die in unterschiedliche Richtungen strebten. Die einen Auf dem Weg zum Hafen, wo alle Schiffe vor Anger lagen. Dort wo der einzige Weg war, um die Insel zu verlassen und wo sie gleichzeitig den Angreifern vermutlich genau in die Arme laufen würden. Ob sie kämpfen oder fliegen wollten war dabei unklar.

Andere strebten in die andere Richtung. Weg vom Hafen, weg von dem Angriff. Flucht. Eine weitere Erschütterung, ein mächtiger Schwarzer Schatten der gen Himmel aufstieg. Blackbeard. Fluchend wandte Nami sich ab. Sie hatte keine Zeit dafür und letztlich war das alles auch sicher nicht ihr Kampf. Das einzige, um das sie sich nun wirkliche Gedanken machen sollte war, wie sie hier lebend weg kam!
 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: robin-chan
2023-04-22T13:00:32+00:00 22.04.2023 15:00
Lasst die Spiele beginnen ... oder so. Hilf mir mal, warum habe ich geahnt, dass die beiden kein normales Gespräch in Ruhe mehr führen dürfen, bevor alles ins Chaos stürzt? Verstehe ich nicht xD
Nach dem Hoppla von Zorro und Sanji würde ein Drink mehr nicht schaden. Im eigenen Lager dürfte sich sicher noch das eine oder andere Schlückchen befinden. Nur die Gedanken sind berechtigt, in beide Richtungen. Mit der Vergangenheit abschließen ist alles andere als leicht, sie hat mit Zorro eines mitgemacht, auch positives und dann mit jemanden wie Robin ... hier steht das Verschlossene schon im Vordergrund. Und Robin gehört noch immer zu den Revolutionären. Ob sie das lässt, ob Nami so etwas möchte? Ich wäre ja dafür das Kind einzupacken und einfach abzuhauen. Zorro spielt den nervigen Onkel und Sanji den, der die Kleine verwöhnt. Unterwegs gabelt man noch irgendwo ein Rentier auf. Fertig xD

Also, wenn ich die nicht ausgetrunkene Tasse sehe ... ich würde mir da ernsthafte Gedanken machen. Aber ist Robin eine erwachsene Frau, die macht was ihr gefällt bzw. nach so einem beschissenen Tag, wie Nami ihn gehabt hat, möchte sich wohl jeder fluchtartig unter der Decke verkriechen. Nicht jeder geht vom Schlimmsten aus. Gut, wenn man deine Geschichten kennt, dann schon ... (oh, hab mir die Fragen gerade ja selbst beantwortet :P)
Es beginnt also und Robins Informant hat dezent verkackt ... ein paar Tage und ein paar Stunden verwechseln ist etwas fahrlässig xD Bin echt gespannt wie du das jetzt machen wirst. Vor allem jetzt, wo sie alle brav aufgeteilt sind. Was macht Zorro aus der Situation? Wo ist Robin unterwegs? Man kann vom Suchen ausgehen, aber die schnelle Flucht? Sucht sie eben Nami oder will sie zuerst eine mögliche Flucht endgültig vorbereiten? Und natürlich ist die Frage, ob sich Nami um Aissa kümmert, daran denkt sie mitzunehmen oder einfach mal planlos durchs Chaos stolpert ... es wird jetzt sehr spannend muss ich sagen :D


Zurück