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My personal High School Host Club III

Liebe ist nicht etwas was man braucht, sondern was man unbedingt empfinden sollte
von

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22.Kapitel

22.Kapitel

Kazumi wusste, dass sie ihr Glück wieder herausforderte, wenn sie in ihrer Freistunde in die Bibliothek ging um zu lernen, obwohl sie gerade in der Bibliothek immer Leuten begegnet war, die sie vor allem alleine nicht treffen wollte. Eben angefangen von Vanessa, bis hin zu Aarons Bruder und seinen dämlichen Freunden, auch wenn sie sich mit letzteren Beiden nicht mehr rumschlagen musste. Von Kabuto wollte sie gar nicht erst anfangen. Der kam ja auch immer zu unglaublich passenden Momenten.

Aber was sollte sie sonst machen, da es sich eigentlich überhaupt nicht auszahlen würde für eine einzige Freistunde in ihrer Zimmer zurück zu kehren? Dann hätte sie eigentlich nicht mehr sehr viel von dieser Freistunde, in der sie immer ihre Arbeiten erledigen konnte. Zumal sie in der nächsten Stunde in ein Nebengebäude musste, dass näher an der Bibliothek lag, als an ihrem Wohnhaus. So gesehen würde es für sie einen enormen Umweg bedeuten, wenn sie wegen solch banalen Gründen einfach in ihr Zimmer gehen würde. Sie war ja mit diesen Kerlen eigentlich ganz gut klar gekommen. Und Vanessa konnte man ziemlich gut ignorieren, wenn man es wollte. Außerdem wusste sie aus sehr guter Quelle, dass Besagte jetzt Unterricht hatte und Kabuto mit Itachi in einer Klasse war und der jetzt eigentlich brav in seinem Geometriekurs sitzen sollte.

Demnach sollte sie eigentlich nicht Gefahr laufen einen von den Beiden zu begegnen, zumindest wenn die beiden nicht schwänzten und sich in den Kopf gesetzt hatte ihr auf den Keks zu gehen. Und so viel Freizeit hatten selbst die Zwei nicht. Zwar wollte Vanessa was von Itachi, aber Kazumi deswegen zu ärgern, brachte sich in dieser Hinsicht rein gar nichts. Und Kabuto, tja, bei dem wusste sie immer noch nicht, was sie eigentlich von ihm halten sollte.

Er ging ihr zwar auf die Nerven und war in ein, zwei Begegnungen eindeutig zu nahe gekommen, aber eigentlich fühlte sie sich weder bedroht noch belästigt. Eigentlich war er einfach nur nervig und kostete ihr zu viel von ihrem gesunden Geisteszustand. Der hatte ja auch schon mal besser ausgesehen.

Kazumi blieb abrupt stehen.

Nein, das stimmte nicht ganz! Es klang vielleicht merkwürdig und sogar etwas unglaubwürdig, aber sie hatte das Gefühl, dass Itachi sie irgendwie heilte. Und das auch noch vollkommen unbewusst.

Immerhin hatten bis jetzt jeder ihrer Freunde und auch zwei ihrer festen Freunde – nicht Aaron, also blieben nur mehr zwei übrig – versucht ihr irgendwie zu helfen, was ihrer Trauer wegen dem Tod ihrer Eltern betraf. Aber Itachi hatte damals Recht gehabt. Sie würde wohl nie darüber hinweg kommen, aber zumindest er gab ihr nicht das Gefühl, das auch zu müssen.

Selbst wenn Sakura es gut mit ihr gemeint und ihr damals angeboten hatte immer ein offenes Ohr für sie zu haben, wenn sie jemanden zum reden brauchte, hatte sie dieses Angebot noch nie wirklich in Anspruch genommen. Aber die Wahrheit war, dass sie nicht so der Typ war, der über etwas sprach. Zwar war es hin und wieder ganz gut über die eigenen Probleme zu sprechen, aber ändern würde es an der Situation auch nichts. Davon kamen ihre Eltern auch nicht wieder.

Und selbst Robert hatte gemeint, sie sollte das endlich abschließen. Immerhin sei es Vergangenheit und würde nichts an der Gegenwart oder der Zukunft ändern.

Aber Kazumi hatte ihm in dieser Hinsicht widersprechen müssen. Der Tod ihrer Eltern hatte sie sicher geprägt und so eiskalt und vielleicht grausam das auch klang, dadurch hatte sie gelernt, dass Menschen einfach aus ihrem Leben verschwinden konnten. Nichts war von Dauer, weder das Leben noch eine Beziehung und vielleicht hatte sie deswegen immer diese Angst verspürt Itachi als Freund zu verlieren, wenn sie ihn mit ihren Gefühlen konfrontieren würde und er diese aber nicht erwiderte. Weil irgendwo in ihrem Kopf die Konsequenz war, dass sie ihn verlieren würde, wie ihre Eltern, wie Robert oder Andrew und sogar Aaron.

Ihre Eltern waren nicht Schuld an dem Unfall und ihrem Tod, aber das Leben hatte ihr eine grausame Lektion verpasst und daraus hatte sie gelernt.

Außerdem hatte sie früh gelernt relativ alleine auf eigenen Beinen zu stehen, zumal sie sich um die Aufnahme an dieser Schule gekümmert hatte.

Und genau deswegen fühlte sie sich bei Itachi sicher!

Er verlangte nicht von ihr darüber zu reden, darüber hinweg zukommen oder dieses Kapitel abzuschließen. Er schien zu spüren, dass das nicht richtig für sie war und er das nicht mal verlangen konnte oder dürfte. Niemand durfte das von ihr verlangen, weder Itachi, noch Jim oder einer ihrer Therapeuten, zu denen man sie ja wegen dem Tod ihrer Eltern geschickt hatten.

Und eigentlich schien sie langsam wirklich darüber hinwegzukommen und es irgendwie zu akzeptieren. Damals hatte es eine Zeit gegeben, da hätte sie diesen Gedanken verabscheut und sich dafür gehasst. Damals war sie am Ende ihrer Kräfte gewesen.

„Verzeihung!“

Erschrocken hob sie den Kopf und stolperte einen Schritt zurück. Sie unterdrückte einen leisen Schrei, da man sie wieder erschreckt hatte und sah dem jungen Mann vor ihr in die Augen, der dann doch nicht so ganz in das Bild dieser Schule passte, zumal er weder die Schuluniform trug und eindeutig zu jung war um ein Lehrer zu sein.

„Pardon, dass ich Sie erschreckt habe, Miss!“

Er hatte einen leichten ausländischen Akzent, den sie nicht so ganz einordnen konnte. Englisch schien nicht seine Muttersprache zu sein, aber er sprach sie dennoch fließend. Passend zu diesem Akzent, sah er auch ausländisch aus. Eher dunklere Haut, wie dunkle Haare, die auf Arabien oder in diese Richtung zumindest hindeuteten. Sie sprach kein arabisch, weswegen sie den Akzent nicht kannte.

Die Kleidung, die er trug, schien aber zu dieser Theorie zu passen.

„Nein, schon gut!“, wehrte sie ab, vor allem da es sie etwas irritierte, dass er sie so förmlich ansprach, obwohl sie ja gleich alt zu sein schienen. Das kannte sie bis jetzt nur von Itachi, der sie vor allem bei ihren Verabredungen besonders respektvoll behandelte und ihr auch immer wieder gerne die Tür aufhielt, wenn sie denn das gleiche Ziel hatte. Das fühlte man sich irgendwie sehr besonders, wenn ein Mann einen so behandelte. Bei diesem Kerl wusste sie aber nicht genau, was sie von dieser Behandlung halten sollte. Sie war seit Blaine wohl übervorsichtig was fremde, nette Kerle betraf. Hinter dieser netten Masche konnte auch eiskalte Berechnung stecken, wenn diese Kerle wussten, mit wem sie befreundet war um genau das auszunutzen. Das hatte sie bei Jim damals zur Genüge erlebt und würde hier nicht anders sein.

„Seid Ihr eine Schülerin?“, fragte er in diesem leider sehr süßen Akzent, der einen irgendwie einlullte, was sie dann doch etwas nervös machte.

„Ähm, ja! Ich bin im zweiten Jahrgang!“, die Miene des Jungen hellte sich automatisch auf, als sie das sagte und da wirkte er wirklich attraktiv. Na toll, noch so ein arroganter Schönling.

Obwohl, da musste sie sich korrigieren, er wirkte überhaupt nicht arrogant oder schleimig, eigentlich richtig nett. Und das sollte sie eigentlich schon extrem misstrauisch machen.

„Dann könnt Ihr mir vielleicht helfen! Ich muss gestehen, ich habe mich in dieser riesigen Schule verlaufen!“

„Ist auch kein Wunder, sie ist ja riesig! Das ist mir auch passiert, vor allem am Anfang.“, meinte Kazumi mit einem leichten Lächeln.

„Ich suche das Büro der Direktorin!“, dann war er so richtig falsch.

„Dafür musst du in ein anderes Gebäude, nämlich ins Hauptgebäude. Dort befindet sich im zweiten Stock das Büro der Direktorin. Wir sind gerade im dritten Nebengebäude!“, erklärte sie kurz und deutete dabei in die Richtung aus der er wohl gekommen zu sein schien, „Eigentlich musst nur wieder durch den Eingang hinaus und dem Hauptweg folgen. So kommst du direkt zum Hauptgebäude.“, endete sie, als sie plötzlich merkte, dass der junge Mann sie plötzlich ganz ernst ansah und ihr beinahe der Gedanke kam, sie hätte ihn jetzt echt beleidigt oder seine Intelligenz in Frage gestellt, weil er nicht fähig war den Weg alleine zu finden und er sich darauf herablassen musste sich von einem Mädchen helfen zu lassen. Solche Kerle sollte es ja geben, die niemals nach dem Weg fragten, weil sie einfach zu stolz waren. Aber dieser Kerl schien zumindest diesen Stolz herunter geschluckt zu haben um letztendlich wegen der Hilfe sauer zu sein.

Es überraschte Kazumi dann doch sehr, als er sich ohne Vorwarnung tief vor ihr verbeugte, „Ich danke Euch sehr für Eure Hilfe!“, sagte er mit diesem beinah traumhaften Akzent, was sie dann doch extrem abschreckte.

Sie stand zwar drauf – welche Frau würde nicht darauf stehen – wenn man sie respektvoll und anständig behandelte, aber diese Geste war ihr dann doch etwas zu viel des Guten. Zwar wirkte sie nicht gekünstelt und absolut aufrichtig, aber sie fühlte sich nicht wohl dabei und hatte dieses seltsam schlechte Gefühl, das wirklich sehr selten zum Vorschein kam. Es hatte sie damals vor Kabuto und sogar vor Blaine gewarnt, wie auch ein bisschen vor Blair und vor allem vor Vanessa. Bei Hidan und damals bei Aaron hatte es nicht funktioniert. Aber jetzt war dieses schlechte Gefühl stärker und schien wie eine rote Ampel zu blinken um ihr wohl das Offensichtliche zu zeigen, was sie aber nicht zu sehen schien.

„Schon gut, ich helfe gerne!“, ein sehr verlegenes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als er sich endlich wieder aufrichtete und sie ansah. Wieder läuteten ihre Alarmglocken, auch wenn sie nicht ganz wusste, warum ihr so unbehaglich wurde, wenn dieser Fremde sie so seltsam anlächelte und ihr in die Augen sah. Da lief es ihr beinahe eiskalt den Rücken runter, aber das konnte sie aus reiner Höflichkeit gerade noch unterdrücken. Und nein, es war nicht dieses positive Gefühl, wie wenn Itachi sie ansah und sie erzitterte. Das hier war diese Art von Gefühl, wenn gleich der Mörder um die Ecke kam und einem unangenehm eiskalt wurde. Es fühlte sich beinahe wie richtige Panik an.

„Trotzdem danke ich Euch!“, meinte er und deutete noch einmal eine leichte Verbeugung an, ehe er wieder umdrehte und in die Richtung ging, die sie ihm gewiesen hatte.

Kazumi sah ihm nach und legte dabei leicht ihren Kopf schief!

Das schlechte Gefühl, das sie bei diesem Fremden empfand, blieb und ging einfach nicht weg, obwohl er ihr nun wirklich keinen Grund geliefert hatte, dass er jetzt irgendwie unsympathisch oder gefährlich für sie war. Er hatte sie nicht, wie andere Typen es früher getan hatten, angebaggert, sondern war einfach nur freundlich gewesen. Er hatte sich richtiggehend anständig und extrem höflich verhalten, weswegen sie eigentlich nicht misstrauisch sein durfte.

Und trotzdem war sie es genau aus diesem Grund, weil sie es nun wirklich nicht gewohnt war, dass hier ein Kerl einfach so freundlich war. Selbst Itachi hatte sie zu Anfang wie ein richtiger Idiot verhalten und war nur freundlich gewesen, weil er etwas von ihr gewollt hatte und nur aus dem Grund, damit sie Mitglied seines dämlichen Clubs wurde.

Der Fremde verschwand langsames Schrittes hinter der nächsten Ecke und als sie sich auch umdrehen wollte um in die Bibliothek zu gehen, fielen ihr zwei Dinge auf. Eigentlich musste sie in die gleiche Richtung wie dieser Fremde und zweitens hatte sie keine Ahnung wer dieser Kerl überhaupt war, vor allem da sie ihn zuvor noch nie gesehen hatte. Und eigentlich konnte sie dann schon von sich behaupten, dass sie so ziemlich jeden Schüler kannte, denn so viele Schüler gab hier dann doch nicht, auch wenn die Größe der Schule eine ganz andere Sprache sprach.

Da fragte sie sich dann doch, wer denn dieser Neuer eigentlich war?
 

Kazumi vergaß die Begegnung mit dem neuen Schüler sehr schnell, da er ihr egal war. Sie hatte immerhin schon genug mit ihren aktuellen Mitschülern zu tun, da konnte sie sich nicht auch noch Gedanken um einen Neuen machen, der vielleicht sehr manierlich zu ihr gewesen war.

Und außerdem wollte sie sich in diesem Jahr mehr auf Itachi konzentrieren und so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen, da das nach diesem Jahr, seinem Abschlussjahr, nicht mehr so oft möglich sein würde. Immerhin wäre er nach den Ferien in Yale, also etwas weiter weg als die sonstigen zwei Türen weiter und in den Ferien müsste er arbeiten und sie hätte dann sowieso etwas Angst, dass das dann mit ihm rauskäme und momentan wollte sie das nicht. Und er sicherlich auch nicht. Es war noch zu früh, noch zu frisch und noch zu schön um es jetzt schon zu veröffentlichen.

Außerdem war da immer noch die kleine Problematik mit seinen Eltern, die sie noch lösen musste. Selbst wenn Itachi sagte, dass seine Eltern irgendwann mal drauf kommen würden, dass sie es ehrlich meinte, könnten da noch Jahre vergehen, bis ihnen mal dieser Gedanke überhaupt kommen würde. Und sie wusste nicht, ob sie das lange durchhalten würde, wenn man sie ignorieren, anfeinden oder komplett ausschließen würde. Sie liebte Itachi und würde sich, anders als damals bei Robert, nicht einfach wieder verdrücken, sondern sich da durchbeißen, bis man sie akzeptierte. Aber ob das wirklich gut für eine Beziehung war, schien fraglich. Selbst für Itachi wäre das eine ziemliche Herausforderung, da er das sicherlich nicht so einfach wegstecken würde. Keiner würde es aushalten, wenn die eigene Familie so feindlich gegen die eigene Freundin wäre, so sehr die wichtigsten Menschen in seinen Leben einen auch liebten.

Und selbst wenn Itachi ihr sagte, sie solle sich deswegen keine Sorgen machen und dass das mit der Zeit sich schon richten würde, beschäftigte sie es immer noch, da es da um sie ging. Sie würde diese Anfeindungen zu spüren bekommen und sonst niemand.

Deswegen sollte sie sich langsam überlegen, was sie wegen Itachis Eltern machen sollte. Irgendwas um sie davon zu überzeugen, dass sie nicht so wie man sie darstellte oder wie seine Eltern glaubten sie sei zwangsläufig nur so, weil es alle dachten. Und nur weil es alle dachten, musste es nicht zwangsläufig immer wahr sein. Immerhin hatte sie auch lernen müssen, dass nicht alle reichen Leute so waren, wie sie es sich immer vorstellte.

Kazumi war ja sonst eigentlich sehr gut sich irgendeine Lösung für ein Problem einfallen zu lassen, da musste das doch ein Kinderspiel sein.

Dennoch war ihr noch kein vernünftiger Gedanke deswegen gekommen, da sie sich gerade auf etwas viel Schöneres konzentrierte und worüber sie eigentlich viel lieber nachdachte, als über dieses Problem.

Kazumi kicherte vergnügt, ehe sie ihre Finger in Itachis Hemdkragen krallte und sanft an dem Stoff zog, damit er sie endlich auf die Lippen küsste, da er sich ihrer Meinung nach schon zu lange mit ihren Wangen, ihrer Nase, ihren Schläfen, ihrer Stirn und ihrem Hals beschäftigt hatte. Sie liebte diese heißen Küsse, die ihr immer wieder einen angenehmen Schauer bescherten, aber ihr war es dann doch viel lieber wenn er sie süß und heiß auf die Lippen küsste.

Seine Hände legten sich warm auf ihre Hüfte, zogen sie näher an seinen Körper und rutschten dann langsam auf ihren Hintern um sie leicht in die Höhe zu drücken, damit sie beinahe mit ihm auf Augenhöhe war, auch wenn ihre Augen gerade geschlossen waren.

Kazumi grinste in den Kuss hinein, schlang dabei ihre Arme um seinen Nacken und ließ sich von ihm etwas fester gegen die Wand drücken.

„Warte!“, keuchte sie erschrocken auf, als sie den Kuss gelöst hatte und dabei ihre Hände auf seine Wangen legten um ihm tief in die Augen zu sehen.

„Was ist?“, fragte er mit heiser und rauer Stimme, die unglaublich gut in ihren Ohren klang, da es sich so anhörte, als würde diese Knutscherei nicht mal an ihm spurlos vorbei gehen. Und das war an sich schon eine Leistung!

„Meine Freistunde ist bald zu Ende!“, hauchte sie und strich mit ihrem Daumen über seine Wange.

„Aber dann haben wir sowieso Mittagspause, also können wir auch hierbleiben!“, dabei grinste er süffisant und etwas dreckig, zwickte sie leicht in den Hintern, was sie eigentlich sofort unterbinden sollte.

„Klingt verlockend, aber ich hab Hunger und meine Lippen sind schon ganz taub!“, flüsterte sie weiter und legte ihre Stirn gegen seine.

„Taube Lippen? Dann muss ich mich wohl auf deinen Hals beschränken, wie schade!“, raunte er leise gegen ihre Lippen.

„Man sieht dir richtig an, wie traurig du deswegen bist!“, murmelte sie etwas beleidigt.

Itachi grinste wieder und ließ sie langsam wieder auf den Boden zurück, drückte ihr aber vorher noch einen sanften Kuss auf die Wange, ehe sie sich voneinander lösten und an die Tür traten, durch den sie den kleinen Abstellraum des Wohnhauses betreten hatten.

Sie waren klammheimlich in den kleinen Raum geschlichen, na ja, besser gesagt, hatte Itachi sie beinahe in den Raum geschleift, ehe sie in diese kleine Knutscherei und leicht Fummelei verfallen waren, der sie vor einem Jahr nicht einfach so zugestimmt hätte. Dabei war ihre eigene Hand sogar leicht unter sein Hemd gerutscht um etwas über seine warme und feste Haut zu streichen, von der sie nie genug bekommen würde. Seine Finger hatten zärtlich über ihre Wirbelsäule gestreichelt, was ihr mehr als nur ein angenehmes Zittern beschert hatte. Wie er sie dazu gebracht hatte, war ihr immer noch ein Rätsel. Aber mal ehrlich, wer würde nicht gerne mit Itachi Uchiha in der Abstellkammer knutschen. Immerhin waren sie sich bei ihren Dates auch so nahe gekommen und sie war es dann doch irgendwie leid sich gegen diese kleinen Freuden des Lebens zu wehren.

Itachi öffnete die Tür, die auf den Gang führte und zusammen schielten sie kurz hinaus, ehe sie in den leeren Gang traten.

Zwar waren sie in ihrem Wohnhaus und ihre Freunde wussten von ihnen, aber sie sollten trotzdem nicht gerade mitbekommen, dass sie sich zusammen in einen Abstellraum geschlichen hatten um rumzumachen.

Schlimm genug, wenn sie Temaris Grinsen sah, wenn sie Kazumi dabei erwischte, wie sie mit Itachis Händchen hielt, aber das würde dem Ganzen die Krone aufsetzen und sie würde das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.

Zusammen huschten sie aus der Abstellkammer und gingen dann Hand in Hand Richtung Speisesaal. In ihrem Wohnheim benahmen sie sich schon eher wie ein Paar, als im restlichen Teil der Schule. Hier konnte sie sich an diesen wundervollen Gedanken gewöhnen, ohne dass sich irgendwelche Möchtegern Freundinnen und Verlobte einmischten und sich deswegen auch noch aufregten, weil sie ihnen Itachi wegnahm.

Itachi zog leicht an ihrem Arm, führte ihren Handrücken an seinen Lippen um einen leichten Kuss auf ihre Haut zu hauchen. Als hätten sie in der Abstellkammer nicht schon genug rumgeknutscht. Eine traumhafte Geschichte für ihre zukünftigen Enkelkinder. Schon der Gedanke war absurd, wie sie als alternde Omi vor ihren Enkeln sitzen würde, die sie mit großen, unschuldigen Augen ansahen um ihrer Geschichte zu lauschen. Eine Geschichte, die nichts für Kinderohren waren, schon gar nicht für ihre. Vor allem wenn sie nicht von Itachi waren. Und daran wollte sie nicht denken!

Als sie vor der Tür zum Esssaal stehen blieben, stellte Kazumi sich noch ein letztes Mal für heute auf die Zehenspitzen um ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu drücken, ehe sie sich von ihm löste und die Tür öffnete.

Itachi grinste nur und folgte ihr in den Speisesaal, wo die anderen schon anwesend waren.

„Hey, ihr zwei!“, begrüßte Temari sie, „Wie wars in der Abstellkammer?“, Kazumi blieb abrupt stehen und knabberte auf ihrer Unterlippe herum.

„Das hätte ich ahnen müssen, dass du mir überallhin folgst um rauszufinden wo ich hingehe, damit du mir das unter die Nase reiben kannst!“, murmelte sie und setzte sich wieder in Bewegung um sich auf ihren Platz zu setzen, neben Temari, gegenüber von Sasuke, wie immer. Itachi nahm neben ihr Platz, auch wie immer.

„Ich sag ja sie ist verrückt!“, meinte Itachi leise zu ihr.

„Und ich wollte es nicht glauben!“

„Sehr witzig! Du hast ein Päckchen bekommen Kazumi!“, kam es nicht so schmollend, wie sie zuerst gedacht hatte, sondern irgendwie schadenfroh von Temari und schob eine längliche Schachtel mit einem roten Band umwickelt zu ihr rüber.

„Das muss wohl die superteure Whiskyflasche sein, die ich vor einem Monat bestellt habe!“, sagte Kazumi so verdammt nüchtern mit neutralem Blick auf die Schachtel, dass man es ihr wohl ganz kurz auch abkaufte.

„Du trinkst keinen Whisky!“

„Genau DAS ist das Problem, Naruto!“, murmelte Sasuke beiläufig und schien mit Itachi einen seltsamen Blick auszutauschen, den sie nicht so ganz verstand und nicht so ganz einordnen konnte. Was war denn jetzt schon das Problem?

„Mach es auf Kazumi! Mich würde interessieren, was du da bekommen hast!“, drängte Temari und stupste sie immer wieder mit dem Zeigefinger in den Oberarm.

„Sicher!“, murmelte sie und zog an der roten Schleife.

Der Knoten löste sich und der seidene Stoff glitt lautlos von der hölzernen Box auf den Tisch. Dann erst nahm sie die Schachtel in die Hand und hob den Deckel an um kurz nach Luft zu schnappen, als sie den Inhalt erkannte.

„Verdammt!“, hauchte Temari.

Schnell wandte sie ihren Blick zu Itachi und starrte ihn eine Sekunde böse an.

„Sieh mich nicht so an! Die ist nicht von mir! Ist nicht mein Stil!“, wehrte er sich und sie glaubte ihm. Trotzdem sah sie kurz zu Sasuke und zeigte ihm den Inhalt der Schachtel.

„Ist nicht sein Stil!“, meinte er ebenfalls, nachdem er einen kurzen Blick in die Schachtel geworfen hatte.

„Wie es scheint, hast du da einen heimlichen Verehrer!“, dabei grinste Naruto ziemlich frech, weswegen sie etwas nervös auf diese traumhaft schöne rote Rose starrte, die auf hellroten Samt gebettet und dem eine kleine Karte beigefügt war.

„Etwas ungewohnt, muss ich schon zugeben!“, murmelte Neji.

„Stimmt, ich bin nicht der Typ für heimliche Verehrer!“, meinte Kazumi, vor allem wenn sie bedachte, dass sie eine Stipendiatin war und die weiblichen Schüler sie schon nicht mochten. Wer wusste da schon, wie es um die männliche Schülerschaft stand? Eigentlich war es ihr ja egal, ob sie beliebt war oder nicht und sie hatte sich bis heute nicht darum gekümmert. Vor allem da sie sich nie als Schwarm gesehen hatte oder niemals daran interessiert war überhaupt irgendwie beliebt zu sein. In ihrer alten Schule hatte sie zwar einige Blicke auf sich gezogen, aber selbst die hatte sie gut ignorieren können, da es ihr wirklich egal war. Außerdem hatte sie zu dem Zeitpunkt Aaron gehabt und da hatte sich sowieso kein Kerl getraut sie anzusprechen. Dafür war sie ihm letztendlich sehr dankbar gewesen.

„Das ist es nicht!“, unterbrach Sasuke sie, bedachte sie mit einem seltsamen Blick, den sie wieder nicht zuordnen konnte.

„Was meinst du?“

„Du bist heiß!“, das war mal eine Ansage von ihm.

„Achte auf deine Wortwahl, Sasuke!“, warnte sein Bruder beiläufig und sehr nüchtern.

„Der Punkt ist der, dass du beliebter bist, als du vielleicht ahnst!“, Sasuke konnte Itachi sehr gut ignorieren, „Auch wenn du es anders siehst, aber die meisten Typen an unserer Schule würden sicher sehr gerne mehr Zeit mit dir verbringen!“, erläuterte er mit erhobenen Zeigefinger, „Sicher, sie wollen dich nur ins Bett bekommen, da du nur eine Stipendiatin bist. So snobistisch sind die Typen, um es in deinen Worten zu sagen.“, darüber sollte sie wütender sein, „Der einzige Grund warum sie dich in Ruhe lassen und dich nicht anbaggern, ist, dass wir zwischen dir und diesen Typen stehen!“, endete er mit seiner bedeutungsvollen Rede, die nicht so bedeutungsvoll war, wie sie es eigentlich sein sollte.

Langsam wanderten ihre Augenbrauen nach oben und sie sah Sasuke misstrauisch an. Kazumi ahnte worauf er da hinauswollte. Letztendlich war sie nur eine Stipendiatin, die als Störenfried in dieser Welt der Superreichen angesehen wurde. Die Akzeptanz, die sie hier bei ihren Freunden erfuhr, bekam sie nicht unbedingt an der restlichen Schule zu spüren. Die Mädchen mochten sie schon nicht, weil sie sich angeblich an die Jungs ranmachte und den anderen Mädchen den Host Club wegnahm. Und passend zu diesem Klischee wollten die Kerle der Schule sie flach legen?

Wie dämlich war denn der Schwachsinn?

„Kurz gesagt, sie baggern dich nicht an, weil sie dann ganz genau wissen, dass sie dann mächtigen Ärger mit uns bekommen. Denen sind die Gerüchte der Mädchen egal.“, fügte Temari hinzu, „Die haben vor allem viel zu viel Schiss vor den Uchihas!“, grinste die Blondine.

Kazumi wusste, dass vor allem die Uchihas hier eine gewisse Macht besaßen und demnach sich nicht jeder traute ihnen so entgegen zu treten, wie sie es tat. Würden die wissen, dass sie Itachi regelmäßig als Idioten bezeichnete, würden die wohl einen halben Herzanfall bekommen. Ihre Mitschüler schienen Panik zu schieben, dass es furchtbare Konsequenzen – in Form von Geschäftsverbindungen, die ganz schnell gekappt werden konnten – bedeuten würde, wenn man sich zwischen einen Uchiha und seinem Objekt der Begierde stellen würde. Auch wenn niemand wirklich wusste, dass sie das Objekt der Begierde war. Aber sie war aus deren Sicht mit den Uchihas befreundet und demnach wichtig genug um in Ruhe gelassen zu werden. Die dachten wohl, dass Kazumi sie verpetzen würde, wenn man ihr zu nahe kommen würde.

Wie Unrecht sie doch hatten! Sie konnte sich selbst verteidigen und hatte keine Angst sich einem mächtigen Mann – bestes Beispiel, Itachis Vater – selbstbewusst entgegen zustellen.

„Scheint aber nicht jeder mitbekommen zu haben!“, meinte Sai und griff nach dem Stiel der Rose um mit der Blume vor ihrer Nase rum zu wedeln, „Ziemlich mutig, wenn man bedenkt wer auf dich scharf ist!“, Kazumi schielte zu Itachi, der dabei erstaunlich ruhig geblieben war und eigentlich überhaupt nichts dazu gesagt hatte.

Das hatte sie schon merkwürdig gefunden, aber auch nicht ungewöhnlich für ihn. Er verhielt sich meistens ruhig und seine Wut brodelte unter der Oberfläche. Er zeigte selten seine wahren Gefühle und ließ seine Gegenüber nicht immer an ihnen teilhaben. Sie hatte diese Wut einmal gespürt und war nicht wirklich scharf darauf sie noch einmal zu erleben.

„Was steht auf der Karte?“, mischte sich wieder Temari ein.

Ihr schien das wovon Sasuke gesprochen hatte so ziemlich egal zu sein und war eher erpicht darauf zu wissen, wer denn so mutig und waghalsig war ihr ein Geschenk zu machen, obwohl jeder an der Schule wusste mit wem sie befreundet war.

„Warte!“, meinte Kazumi und öffnete das kleine Kuvert um die Karte in die Hand zu nehmen, „Für die zarte Rose, die mir den dornigen Weg durch das verworrene Schloss geebnet hat!“, las sie vor und bereute es gleich wieder.

Kazumi hörte wieder die Grillen zirpen, da wieder diese peinliche Stille einsetzte.

„Seit wann ist Kazumi eine zarte Rose?“, Narutos Stimme zitterte beinahe, als sie ihn ansah und er sie erschrocken anstarrte.

„Die Frage ist doch die, …“, Itachis Arm legte um ihre Schultern und zog sie an seine Seite, „… mit wem du schon wieder geflirtet hast?“, raunte er ihr heiß ins Ohr, weswegen Kazumi hart schluckte, „Warst du böse, Kazumi? Ich dachte, du wolltest dieses Jahr brav sein!“, flüsterte er weiter.

Sie wandte ihren Kopf zu ihm und begegnete seinem Blick. Ihr wurde dabei ganz schön kalt und unglaublich heiß.

Kazumi öffnete ihrem Mund um etwas darauf zu erwidern, da es diesmal wirklich nicht so war, wie es aussah. Sie hatte mit niemanden geflirtet oder sonst was getan, wie damals bei Gaara. Verdammt, sie hatte den Kerl nur angelächelt und war freundlich gewesen. Das war in keinem Land ein Verbrechen, außer in Itachis verquerer Welt.

„Du vergisst, dass Kazumi noch ein freies Vögelchen ist …“, mischte sich Temari ein und zog an ihrem Arm um sich gleichzeitig nach vorne zu beugen, „… und demnach machen kann was sie will. Sie kann mit jedem verdammten Kerl an dieser Schule flirten, wenn sie es denn will!“

Kazumi sah zwischen den Beiden hin und her, „Diesmal war es wirklich nicht beabsichtigt! Ich schwörs!“, sie hatte mit niemanden geflirtet, diesmal war sie wirklich nur nett gewesen.

Verdammt, sie wusste, dass es Ärger geben würde, wenn sie zu nett war.

Wie hatte Itachi es immer gesagt? Ihm gefiel es viel besser, wenn sie fies war.

Vielleicht sollte sie bei dieser Devise bleiben?



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2014-06-11T21:30:42+00:00 11.06.2014 23:30
Hammer Kapi^^
Von:  Talviaika
2014-06-11T19:03:26+00:00 11.06.2014 21:03
*-* Yey! Like it, love it! *-*
Schreib uuuuuuuuuunbedingt gaaaaaaaaaaanz schnell weiter! *-*

Gruß, Talviaika
Von:  DarkBloodyKiss
2014-06-10T20:25:40+00:00 10.06.2014 22:25
Nabend ^^
Super mega tolles Kappi !!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!

glg & einen tollen Dienstag DarkBloodyKiss ^^
Von:  kikotoshiyama
2014-06-10T15:24:32+00:00 10.06.2014 17:24
Hammer Kap^^
Ich der Junge dem Kazumi geholfen hat und der ihr die Rose geschenkt hat,ist der Kronprinz!
Bin gespannt was jetzt alles auf Kazumi zu kommt.
lg kiko


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