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Mal mich!

Aktzeichnen für Saiyajins
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27 - [Gift]

27
 

Etwas eine halbe Stunde nachdem er sich in dem kleinen Abstellkämmerchen versteckt hatte, hörte er die Türe von Vegetas Zimmer, hörte Nasuto, der sich von Vegeta verabschiedete und seines Weges ging.

Son Goku beschloss, noch eine Weile zu warten, was geschehen würde.

Nach weiteren zwanzig Minuten spürte er, wie Vegetas Aura langsam spürbar wurde. Scheinbar verlor der Prinz die Kontrolle über seine Energie, konnte seinen Geist nicht mehr beherrschen... Eine Wirkung des Trankes? Son Goku vermutete, dass es eine Art Schlaftrunk gewesen sein muss. Aber was wollte Nasuto mit einem schlafenden Vegeta? Das machte alles keinen Sinn...

Vegetas Aura flackerte nervös hin und her, so als kämpfte der Prinz mit seiner Selbstbeherrschung. Son Goku machte sich Sorgen, wusste nicht, was er tun sollte. Er schwankte zwischen sofort eingreifen und noch weiter abwarten. Aber wie lange sollte er noch warten? Was, wenn das Getränk kein Schlaftrunk, sondern ein Gift war? Was, wenn Vegeta fürchterliche Qualen litt?!

Sein Herz begann zu rasen, Schweiß bildete sich auf seiner Stirn.

Er hielt es nicht länger aus.

Blitzschnell hob er seine Finger an seine Stirn und teleportierte sich aus seinem Versteck zu Vegeta.
 

Der Prinz kniete auf dem Boden vor seinem Bett und krallte sich mit einer Hand in seinem Bettlaken fest, während er sich mit der anderen am Boden abstützte. Er atmete schwer und schien den Saiyajin, der so eben hinter ihm aufgetaucht war, nicht zu bemerken.

Son Goku beobachtete Vegeta, dessen verkrampfter Körper ihm einfach nicht gehorchen wollte. Verzweifelt wehrte er sich gegen die Wirkung des Trankes.

“Was ist los nur los mit mir?!”, fragte Vegeta fast flüsternd in den Raum. Sein Körper zitterte und Schweiss begann von seiner Stirn zu perlen. Ihm war heiß und kalt zugleich.

Son Goku ging in die Hocke und fasste Vegeta bei der Schulter. Sein Blick verriet puren Ernst. Erschrocken wand der Prinz seinen Kopf in die Richtung, aus der Son Gokus Hand aufgetaucht war. “Ka...karott... was...?”

Sanft half Son Goku dem zitternden Prinzen auf die Beine und setzte ihn auf das Bett. Sich selbst platzierte er daneben, ließ Vegetas Arm nicht los.

“Ich... fühle mich so... schwer...”, röchelte Vegeta. Dann sackte er zusammen und stützte seinen Kopf und Oberkörper gegen den neben ihm sitzenden Kakarott.

Son Goku umfing ihn willig mit seinen Armen. “Hör mir zu, Vegeta. Du musst dich jetzt konzentrieren. Ich hab euch vorhin beobachtet und nachdem du weg warst, hat Nasuto etwas in deinen Wein gemischt-”

“Er hat was?!”, erwiderte Vegeta wütend und versuchte sich aufzurappeln, aber sein Körper wollte ihm einfach nicht mehr gehorchen. Alles fühlte sich wie taub an und elendig schwer. Er wollte schlafen. Einfach schlafen.

“Ja, es war irgendein gelbliches Pulver, weißt du was das ist?”

Er presste ein verneinendes “Gelb? Kein Plan” hervor. Panik stieg in ihm auf.

“Wie fühlst du dich? Willst du schlafen? Vielleicht ein Schlafmittel...”

“Schwer... Stumpf. Schlafen, ja...”, brachte er abgehackt hervor.

Son Goku verstärkte die Umarmung, in der er Vegeta hielt, wollte ihm Sicherheit spenden. Er vergrub seine Nase in Vegetas Haaren, der sich dadurch etwas zu entspannen schien.

“Dann schlafe”, flüsterte Son Goku mit ruhiger Stimme. “Ich passe auf dich auf. Und auf den Spiegel.”

“Und das Buch...”, nuschelte Vegeta gegen Kakarotts Brust. Kurz darauf fiel er in einen tiefen Schlaf.

Nachdenklich betrachtete Son Goku den Saiyajin in seinen Armen. Er kam einfach nicht darauf, was Nasuto damit bezweckte, dass Vegeta schlief. So konnte er ihm den Spiegel klauen, ja, aber er wusste immer noch nicht, wie man ihn benutzte...

Abwarten...? Oder Vegeta gleich von hier fortbringen?

Sachte platzierte er den Prinzen in der Mitte des Bettes, deckte ihn zu und dimmte das Licht, setzte sich dann neben ihn, erwartungsvoll darauf, was die Nacht wohl noch bringen mochte.
 

Etwa zwei Stunden später - er hatte sich neben Vegeta gelegt und war selbst gerade am wegdösen - begann Vegeta, sich im Schlaf unruhig hin und her zu wälzen und Wortfetzen im Schlaf zu säuseln.

Zuerst passierte es nur alle paar Minuten, doch die Abstände wurden kürzer und Son Goku versuchte ihn durch seine Nähe zu beruhigen, doch Vegeta war wie unter Drogen, reagierte auf nichts. Auch nicht auf Son Gokus Versuche, ihn aufzuwecken. Schweiss rann von der Stirn des Prinzen und sein Atem wurde zusehends schwerer.

So ging das eine ganze Weile und Son Goku überlegte fiebrig, woher diese Symptome kamen, was sie bedeuteten und von Minute zu Minute wurde seine Sorge größer, doch was sollte er schon tun?! Wenn er Vegeta jetzt wegbrachte, wusste er auch nicht, wie er gegen das Gift, das Nasuto ihm verabreicht hatte, ankommen konnte...

Plötzlich spürte er, wie sich Nasutos Aura dem Zimmer näherte. Schlagartig spannte sich sein Körper an, bereit zum Kampf. Ein leises Knurren entfuhr seiner Kehle.

Er wägte ab, was zu tun war, blickte sich in dem kleinen Zimmer um und beschloss dann, sich in der angrenzenden Toilette zu verstecken, die Türe einen Spalt weit offen. Er musste unbedingt rausfinden, was Nasutos Plan war und was er gegen das Gift tun konnte.

Wenig später glitt die Türe zu Vegetas Zimmer auch schon mit einem leisen Surren zur Seite. Son Goku beobachtete wie sich die wuchtige Gestalt Nasutos im gedämmten Licht auf Vegetas Bett zubewegte. Ein leises, höhnisches Lachen erklang. Son Gokus Augen verengten sich.

“Na, mein Prinzchen”, flüsterte Nasuto und beugte sich über den schweiß-gebadeten Vegeta. “Auf einmal so wehrlos?” Wieder dieses Lachen, das Son Goku eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken jagte. Vegeta begann wieder im Schlaf zu murmeln.

“Mal sehen...” Nasuto blickte sich im Raum um, als würde er irgendetwas suchen. Unzufrieden drehte er sich zurück zu Vegeta und beobachtete ihn abschätzig. Dann zog er mit einem Ruck die Bettdecke zur Seite und sein Blick veränderte sich zu einer düsteren Miene. Langsam machte er sich an Vegetas Gürtel zu schaffen und löste das blaue Beutelchen davon ab. Er öffnete es und betrachtete zufrieden den Spiegel. “Mein...”, säuselte er. Und wieder dieses Lachen.

Son Goku musste sich zusammen reißen, um nicht sofort in das Geschehen einzugreifen, aber den Spiegel zu klauen...? - das konnte nicht alles sein. Das wäre unlogisch.

“Und nun”, sprach Nasuto selbstzufrieden. “bringen wir das Vögelchen mal zum Zwitschern.” Langsam griff er unter seinen Panzer und holte etwas hervor, das Son Goku an ein Parfum-Fläschchen erinnerte. Und tatsächlich schien er sich nicht zu irren.

Nasuto schraubte den Deckel ab und ein seltsam süßlicher Geruch verbreitete sich im Zimmer. Son Gokus sensible Nase begann sofort zu jucken und wie automatisch hielt er sie sich zu, während er beobachtete, wie das Fläschchen vor Vegetas Nase positioniert wurde.

Dieser schien von dem Geruch ebenso wenig angetan zu sein und wälzte sich wie wild umher. Nasuto presste seine Hand auf die Brust des Prinzen, um ihn in einer ruhigen Position zu fixieren. “Vegeta”, sprach er dann. “Hörst du mich?”

Vegeta nickte heftig, wie unter heftigster Qual, seine Augen weiterhin geschlossen. “Ja. Ja, ich höre dich.”

“Dann erzähl mir doch mal, Vegeta, Prinz der Saiyajin, wo warst du all die Jahre? Wo hast du gelebt?”

Son Goku ballte seine freie Hand zur Faust. Was tat dieser Kerl? Vegeta würde ihm das doch nicht erzählen... Oder?

Der Prinz keuchte schwer unter dem festen Druck auf seinem Brustbein. “Erde”, flüsterte er benommen. “Bulma. Trunks. Mein Sohn...”

Nasuto verzog seinen Mund skeptisch. “Du weißt genau, dass ich mit solchen Worten nichts anfangen kann. Ein bisschen genauer wäre nett.”

Vegeta atmete schwer, versuchte sich mit seinen Beinen wegzudrücken, aber er konnte nicht. “Ich... auf der Erde gelebt. Habe trainiert, Kakarott... Immer stärker. Stärker als ich.” Nasutos Augen verengten sich, während er Vegeta lauschte, der ihm alles zu erzählen schien.

Son Goku konnte es nicht fassen. Wieso erzählte Vegeta das alles? Er musste etwas tun! Nasuto wusste schon zu viel, das er nie hätte erfahren dürfen.

Blitzschnell öffnete er die Badtüre, schoss heraus und griff Nasuto am Hals, nagelte ihn an der gegenüberliegenden Wand fest.

Nasuto war wie gelähmt vor Schreck und ließ den Spiegel fallen, die Augen geweitet.

“Was hast du ihm gegeben?!”, fragte Son Goku wütend und fixierte ihn mit einem aggressiven Blick.

Nasuto begann zu röcheln, bekam keine Luft durch den festen Griff Son Gokus und trat mit seinen Beinen um sich. Mit beiden Händen krallte er sich verzweifelt an dessen Arm fest und versuchte, seinen Peiniger abzuwimmeln.

“Gib dir keine Mühe”, sagte Son Goku ruhig. “Du hast keine Chance. Und jetzt sag mir, was du ihm eingeflößt hast.”

“Nie...mals”, quetschte der wuchtige Saiyajin hervor.

Son Gokus Blick verdüsterte sich weiter. “Wie du willst.” Mit einiger Wucht rammte er ihm sein Knie in den Bauch.

Nasuto schrie und spuckte etwas Blut.

“Das war nicht sonderlich fest. Schön, nicht wahr?! Wenn du nicht endlich mit der Sprache rausrückst, bekommst du meine volle Kraft zu spüren. Und glaub mir, da bleibt nicht mehr viel von dir übrig.”

Nasuto starrte ihn angsterfüllt an und schien zu überlegen.

“Na gut, okay”, presste er schließlich hervor und gab seine Gegenwehr auf.

Son Goku lockerte seinen Griff etwas um den Hals seines Gegners, damit dieser sprechen konnte.

Nasuto keuchte und schnappte nach Luft wie ein reudiger Hund. “Das war... Ein Schlafmittel gemischt mit einem Wahrheitsserum.”

“Ein Wahrheitsserum?”, fragte Son Goku erstaunt. “Und dieser Geruch?”

“Das... Wahrheitsserum entfaltet seine Wirkung nur voll, wenn man es mit dem Geruch von Rankelkraut reagieren lässt. Einfache Chemie.”

“Und wie bekomme ich ihn wieder gesund?”

Nasuto lachte erstickt.

“Wie bekomme ich ihn gesund?!”, fragte Son Goku mit Nachdruck und verengte wieder seinen Griff.

Nasuto ließ einen gequälten Schrei los. “Gnade!!!”

Son Goku hielt inne und blickte ihn erwartungsvoll an.

“Du musst”, begann Nasuto. “Ihn einfach ausschlafen lassen, die Wirkung lässt von alleine nach. Bitte bring mich nicht um...”

“Was wolltest du mit dem Spiegel?”

“Ich wollte... ihn einfach ausprobieren...”

Wieder drückte Son Goku fester zu.

“Okay, okay! Ich wollte Planeten erobern und der Herrscher des Universums werden!”

Nun war es an Son Goku, zu lachen. “Der Herrscher des Universums werden? Dafür musst du noch eine ganze Weile trainieren...”

“Nicht, wenn ich den Spiegel habe.”

Son Goku wurde wieder ernst und blickte Nasuto aggressiv an. “Lass dich besser nie wieder mit uns ein. Du hast sowieso keine Chance. Lass Vegeta in Ruhe und mich auch. Den Spiegel vergisst du lieber auch ganz schnell. Wenn ich dich noch einmal wieder treffe, Nasuto, dann werde ich dir den Kopf abreißen. Verstanden?”

Der Bedrohte nickte hektisch und im nächsten Moment spürte er Son Gokus Faust in seinem Gesicht. Dann fiel er in eine tiefe Ohnmacht.

Son Goku ließ den bewusstlosen Saiyajin zu Boden fallen und hob das Beutelchen mit dem Spiegel auf. Sorgfältig band er es an seinem eigenen Gürtel fest. Dann verschloss er das Glasfläschchen, dessen Geruch Vegeta immer noch wie wild um sich schlagen ließ.

Augenblicklich beruhigte sich der Schlafende ein wenig, atmete jedoch immer noch unregelmäßig und schwer. Schnell packte Son Goku ein paar von Vegetas Sachen in ein großes Leinentuch, das er in einem Schrank fand und band es an den Enden zu. Das Skizzenbuch, das auf Vegetas Tisch gelegen hatte, vergaß er natürlich nicht. Dann legte er sich den immer noch schlafenden Prinzen über die Schulter und teleportierte sich zur Aura von Meat.
 

“Oh mein Gott, was ist denn passiert?”, fragte der langhaarige Saiyajin hektisch und sprang von seinem Küchentisch auf. Sein beiden Begleiter taten es ihm gleich und eilten auf sie zu.

Fletscher half Son Goku, Vegeta abzulegen - sie positionierten ihn auf dem Boden - während Kyuri ihm das gefüllte Leinentuch abnahm und auf einem der Stühle abstellte.

“Was ist mit ihm?”, fragte Meat leicht panisch und kniete sich neben den keuchenden, schlafenden Vegeta.

“Lange Geschichte”, antwortete Son Goku kurz angebunden. “Am besten, wir bringen ihn erstmal ins Bett.”
 

Meat, der sich das Tuch mit Vegetas Sachen geschnappt hatte, führte Son Goku auf direktem Weg zu dem Zimmer, in dem in der letzten Nacht Son Goku geschlafen hatte. “Das ist leider unser einziges freies Zimmer.”

“Das macht nichts”, erwiderte Son Goku und legten den Prinzen sachte auf dem Bett ab, deckte ihn zu und befühlte seine Stirn. Leichtes Fieber.

Etwas in Meat regte sich bei dem Anblick, der sich ihm bot. Eifersucht? Kakarott, der sich liebevoll um Vegeta kümmerte. Doch er wusste nicht so recht, was genau an diesem Bild ihn störte. Er dachte an den Kuss, den er Kakarott früher an diesem Tag gegeben hatte und dann dachte er an seine Vergangenheit mit Vegeta. In seinem Kopf drehte sich alles, was sich in einem verzweifelten Blick äußerte.

“Alles in Ordnung bei dir?”, fragte Son Goku besorgt, als er Meat anblickte.

Dieser beschloss, sich zusammen zu reißen und nickte heftig.

“Nasuto hat ihm irgendeinen Schlaftrunk verabreicht. Er hat Fieber. Kannst du vielleicht eine Schüssel kaltes Wasser und einen Lappen besorgen?“

Wieder heftiges Nicken seitens Meat, bevor er hastig das Zimmer verließ.
 

“Vegeta...” flüsterte Son Goku sanft und strich über die Wange seines Prinzen, der sich mittlerweile scheinbar innerlich beruhigt hatte. Zumindest wälzte er sich nicht mehr wie wild geworden umher, sondern schien zu schlafen.

So vieles ging ihm durch den Kopf, das er nicht zu ordnen wusste. Zu viel war passiert in den letzten Stunden. Er kam selbst kaum zur Ruhe und schon gar nicht, bevor es Vegeta besser ging.

Und schon kam Meat wieder ins Zimmer geeilt, hielt kurz inne und betrachtete das Bild, das sich ihm bot. Kakarott, dessen Hand sachte über die Wange des Prinzen streichelte.

“Hier”, sagte Meat, um sich bemerkbar zu machen. Es war ihm unangenehm, Kakarott unbemerkt zu beobachten und seine Wangen hatten einen leichten Rotschimmer angenommen. Innerlich fragte er sich, was verdammt nochmal mit ihm los war, dass dieser Saiyajin ihn so aus dem Konzept brachte.

“Danke”, antwortete Son Goku mit ruhiger Stimme und nahm die mit Wasser gefüllte Schale von Meat entgegen. Er stellte sie neben dem Bett ab und nahm den nassen Lappen heraus. Nachdem er ihn ein wenig ausgedrückt hatte, kühlte er Vegetas Stirn.

“Was ist denn jetzt eigentlich passiert?”, fragte Meat nervös. “Schlaftrunk?!” Ungläubig schüttelte er den Kopf.

“Ja, und ein Wahrheitsserum, mit dem er aus Vegeta herausbekommen wollte, wie der Spiegel funktioniert.”

Meat atmete tief ein. “Das ist Wahnsinn. Dass er Vegeta so krass verraten würde, hätte ich nicht gedacht. Ich habe erwartet, dass er Vegeta zu einem Eroberungsfeldzug überreden würde oder dergleichen...”

“Da ist er bei Vegeta auf taube Ohren gestoßen. Ich habe sie beim Essen belauscht.”

Meat nickte. “Und du hast einfach zugelassen, dass er Vegeta diesen Trank gibt?”

“Ich hatte keine Wahl, ich wollte rausfinden, was er vor hat. Dazu musste ich ihn überrumpeln.”

Wieder nickte Meat.

“Es ist schon spät”, fügte Son Goku an. “Ich werde bei ihm bleiben.”

Verunsichert presste Meat seine Zähne aufeinander. Irgendwie missfiel ihm der Gedanke, dass Kakarott und Vegeta alleine in einem Zimmer waren. Er wusste, dass Kakarott den Prinzen liebte und genau das machte ihm irgendwie Sorgen. Ihm widerstrebte, sich die beiden miteinander vorzustellen. Sein Vegeta... Sein Kakarott... Was wollte er eigentlich?!

“Dann gute Nacht”, sagte er schließlich hastig und verließ schlagartig den Raum.

Son Goku wunderte sich ein wenig über Meats seltsames Verhalten. Andererseits verstand er es auch. Immerhin hatte er Vegeta lange nicht gesehen und dass ihn dessen Anwesenheit dann aus dem Konzept brachte, war irgendwie verständlich. Aber es gefiel ihm nicht.

Gut, Meat hatte gesagt, dass es nicht mehr der Vegeta war, in den er sich verliebt hatte und dass er nicht glaubte, dass sie noch zusammen gehörten. Trotzdem konnte es natürlich sein, dass Meat Gefallen an dem jetzigen Vegeta fand... Das war nicht unwahrscheinlich. Immerhin hatte er selbst auch... “Gefallen” an Vegeta gefunden. Und der Gedanke, dass Vegeta und Meat wieder zusammen sein könnten... brach ihm fast das Herz.

Ein leiser Seufzer entfuhr ihm und traurig senkte er seine Augenlider.
 

Hin und wieder war Vegeta noch ein wenig unruhig, wirkte, als hätte er leichte Schmerzen, aber nicht schlimmer, als ein leichtes Fieber. Vielleicht leichte Halluzinationen im Traum?

Son Goku blieb einige Stunden neben ihm sitzen, kühlte hin und wieder seine Stirn, fand aber selbst keinen Schlaf.

Irgendwann meldete sich sein Bauch zu Wort und er beschloss, sich einen Mitternachtsimbiss zu genehmigen. Er machte sich auf den Weg zur Küche.

Als er den Raum betrat, fand er Meat, der am Tisch saß, mit seiner Wange auf seine Hand gelehnt, und bei seinem Eintreten sofort aufblickte.

“Oh, du bist noch wach”, stellte Son Goku fest.

Meat nickte wortlos und wand seinen Blick wieder seinem Weinglas zu, das vor ihm auf dem Tisch stand.

Son Goku hatte den Eindruck, dass er ziemlich müde war, aber auch irgendwie ruhelos war. Durchaus verständlich in solch einer Nacht.

“Wo sind die anderen?”, fragte Son Goku und holte sich etwas aus dem Kühlschrank.

“Schlafen schon.”

Mit einem Sandwich ausgerüstet ließ sich Son Goku auf dem Platz gegenüber von Meat nieder. “Ist alles in Ordnung mit dir?”, fragte er zögerlich und beobachtete jede Regung seines Gegenübers.

Meats Augenbrauen zogen sich grübelnd zusammen. “Ja. Alles in Ordnung.”

“Du lügst”, erwiderte Son Goku und biss von seinem Sandwich ab.

Meat starrte ihn entgeistert an. Er fühlte sich ertappt. War es wirklich so offensichtlich, dass es ihm nicht gut ging? Schon lange hatte er sich nicht so verletzlich gefühlt, wie in den letzten Stunden. So viel war im Wandel. Er wusste nicht, was er wollte. Und er wusste nicht, ob er das, was er wollte, wenn er dann mal soweit war, herausgefunden zu haben, was das war, auch bekommen würde. Eigentlich rechnete er sich verdammt schlechte Chancen aus, egal, um was es ging.

Was hatte er Vegeta schon zu bieten? Eine längst vergangene Vergangenheit voller Liebe, als sie beide jung waren... und anders. Sie hatten sich beide verändert. Sie kannten sich im grunde gar nicht mehr. Und Erinnerung ist ja sowieso relativ. Vielleicht hatte Vegeta ganz andere Assoziationen zu ihrer gemeinsamen Zeit.

Und was hätte er andersherum Kakarott zu bieten? Einem Krieger, der scheinbar sogar stärker als der Prinz der Saiyajin war und der ganz offensichtlich in genau diesen verliebt war. Er hatte nichts vorzuweisen. Er hatte nicht mal eine Heimat. Keine Abenteuer erlebt. Er hatte nur sich.

“Du hast recht”, sprach er schließlich in die Stille und nippte an seinem Rotwein. “Willst du auch ein Glas Wein?”

Son Goku blickte von seinem Essen auf. “Wein?” Eine Weile betrachtete er die rote Flüssigkeit in Meats Glas. Wein hatte er schon ein paar Mal probiert. Nicht schlecht eigentlich. “Ja, wieso nicht.”

Meat erhob sich und goss Son Goku etwas von der Flüssigkeit ein. Er stellt es auf den Tisch, schenkte sich selbst nach und setzte sich dann mit einem Seufzen wieder hin.

“Was ist los?”, fragte Son Goku und nippte an dem Getränk. Es fühlte sich trocken, aber doch fruchtig auf seiner Zunge an.

Verlegen und bedrückt senkte Meat seinen Blick auf den Tisch, wohl darauf bedacht, Kakarott nicht anzusehen. Aber irgendwie hatte er das Bedürfnis, sich ihm zu öffnen. Was war es nur, was diesen scheinbar Fremden so vertrauenswert machte? Seine Art, freundlich zu sein und doch bestimmt, sein ziemlich un-saiyajin-mäßiges Verhalten? Sein offenherziges Lächeln oder seine glänzenden schwarzen Augen? Seine weichen Lippen oder sein Geruch?

Meat scholt sich innerlich. //Du bist ein Saiyajin, du sollst nicht so eine kitschige Scheisse denken! Also lass den Quatsch und sein ein Mann.// Wieder ein leises Seufzen.

“Jetzt sag schon”, forderte Son Goku ihn sanft auf. “Ich seh doch, dass es dir nicht gut geht. Das sieht ein Blinder. Ist es wegen Vegeta?”

//Ist es wegen Vegeta?//, fragte Meat sich innerlich. Und noch bevor es richtig in sein Bewusstsein trat, antwortete er schon mit einem leisen “Nein”. Dann hob er seinen Blick und traf auf diese dunklen Augen, die ihn musternd anschauten. So warm... Ein Lächeln stahl sich in sein Gesicht, das eine gewisse Melancholie ausdrückte.

Melancholie, ja. Das war das richtige Wort. Jetzt hatte er nach Jahren der Einsamkeit seinen Prinzen wiedergefunden, hatte ihn an Bord seines Schiffes... Und alles woran er denken konnte, waren die Lippen und die Augen von dessen Bettgefährten.

Sein Lächeln verwandelte sich in ein leichtes Grinsen und irgendwie entfuhr ihm ein kurzes, unterdrücktes Lachen, aufgrund der Absurdität seiner Situation, das er sofort mit einem großen Schluck Wein erstickte.

Son Goku blickte ihn verwirrt an, hatte aber absolut keine Ahnung, was er davon halten oder dazu sagen sollte. Er blinzelte. Meats Verhalten war wirklich seltsam. Son Goku beobachtete, wie Meat sein Glas zurück auf den Tisch stellte und ihm dann direkt in die Augen schaute. Mit diesen stechenden grünen Augen, die Son Goku an die Wälder seiner Heimat denken ließen. So durchdringend...

“Nein, Kakarott, es ist nicht wegen Vegeta. Es ist wegen dir. Du machst mich verrückt.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Mariha
2013-12-18T22:06:35+00:00 18.12.2013 23:06
BÄM! Das ist doch mal n Kapitel, so voller Gefühle, Liebe, Sehnsuch, Verrat! Ach was für ein tolles Kapitel, echt mal! Hat dieser Arsch wirklich gelaubt er könnte Goku das Wasser reichen? Lächerlich! Und dann Meat der absolut nicht weiß was er will... Gleich Weiter lesen.

LG Mariha
Von:  BadMajin
2013-11-10T19:00:23+00:00 10.11.2013 20:00
Irres Kapitel!Da war sooo viel Gefühl drin! *_____________* Wie du vegeta und Goku hast leiden lassen, das ging richtig unter die Haut. Man hatte das Gefühl das man direkt neben den beiden steht und alles hautnah miterlebt.
Ich hab wirklich kurz gezweifelt on Goku Nasuto killt O.o Zuzutrauen wärs ihm in der Situation ja schon. Mal sehn ob wir noch was von Nasuto hören werden >.>

Ich sags ja immer wieder wehre dich nicht gegen den Dreier ^^ *grins*
Antwort von:  katzendrache
10.11.2013 23:50
ich wehre mich nich dagegen :P die drei tun das selbst ;)
Antwort von:  BadMajin
11.11.2013 10:18
Richtig so! ^^ Weiter so ihr Drei!! *anfeuer* XDDD
Von:  Arya
2013-11-06T22:03:51+00:00 06.11.2013 23:03
Hay!!
Ist ja scheinbar fürs erste nochmal alles gut gegangen... Hoffentlich erholt
sich vegeta gut von den Strapazen und dem gift
ich frage mich schon die ganze Zeit, ob das ne gute Idee von goku war nasuto
am Leben zu lassen. Gut, er ist nicht der Typ der schnell jemanden tötet... Hab da
son komisches Gefühl was diesen Kerl betrifft.
Und dann goku, meat und vegeta zusammen auf einem Raumschiff?!?! Ob das gut geht?
Das stelle ich mir als extra komplizierte DreiecksBeziehung vor. Goku liebt vegeta, vegeta liebt meat
und meat hat Interesse an goku... Uiuiui du machst das echt Fies für die drei :-)

Schreib auf jedenfall schnell weiter!!!
Antwort von:  katzendrache
07.11.2013 00:48
finds super dass du immer kommis da lässt. danke. :-*


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