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Mal mich!

Aktzeichnen für Saiyajins
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21 - [Die InterPlanetare KunstAusstellung (Teil 1)]

So, endlich mal wieder ein Abend für mich.

Endlich mal wieder ein Kapitel für euch. :D

Gott, war das mal wieder nötig...
 

Naja. Ich hoffe, ich kann bald den zweiten Teil der IPKA schreiben, ich hab alles schon ganz genau im Kopf. :)
 

Falls euch das Outfit interessiert, das Vegeta tragen wird, könnt ihr mal bei der Charakterbeschreibung guggen. :)
 

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21
 

Vegeta erwachte am nächsten Morgen dicht an Kakarotts Rücken gedrängt. Sein Arm lag um dessen Hüfte geschlungen. Unbewusst atmete er den Geruch des anderen ein und vergrub seine Nase tief in seiner Halsbeuge. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Er war entspannt und ausgeschlafen. Dann streifte der Gedanke an die IPKA sein Bewusstsein und sofort war er hellwach. “Kakarott, wach auf!”, befahl er schroff und rüttelte an dessen Arm.

“Was denn?”, murmelte dieser schlaftrunken und blickte Vegeta über seine Schulter hinweg an. “Is’ doch noch gar nich hell...”

“Wir sind in einem Raumschiff, hier wirds hell, wenn ich es sage.” Mit diesen Worten hüpfte er aus dem Bett, schaltete das Licht an der kleinen Konsole an der Türe an und machte ein paar elegante Dehnübungen. “Jetzt steh schon auf, du Faulpelz! Die IPKA wartet nicht auf uns!”

Son Goku räkelte sich kurz und setzte sich auf. Er beobachtete den euphorischen Vegeta und musste unwillkürlich an ein kleines Kind denken, das sich auf seine Geburtstagsfeier freut. Er grinste und freute sich mit seinem Prinzen, dem diese Ausstellung wohl wirklich einiges bedeutete. Vielleicht konnte er dort ja ein paar Einzelheiten aus Vegetas Vergangenheit aus diesem herauskitzeln.
 

Eine halbe Stunde später saßen sie bei Nasuto an einem reich gedeckten Frühstückstisch. Son Goku und Vegeta stopften sich bis zum Bersten voll, während Nasuto doch eher verhalten und gesittet zu essen pflegte.

“Euer Majestät”, begann der fast Glatzköpfige irgendwann in das Geschmatze hinein zu reden. “Wir haben euch einen Termin zum Beamen direkt in die Vorhalle der IPKA besorgt. Der Andrang ist riesig, man muss Wochen im Voraus reservieren, oder irgendwo außerhalb ankommen. Euer Termin ist etwa in einer halben Stunde. Wenn ihr wünscht, werd ich euch begleiten.”

“Danke, Nasuto. Ich werde mit Kakarott gehen.”

“Aber... euer Majestät... Wir konnten lediglich zwei Eintrittskarten ergattern und ihr wollt doch nicht diesen Unterklassekrieger-”

“Ich sagte, ich werde mit Kakarott gehen.” Vegeta hatte den letzten Satz mit Nachdruck gesagt und musterte den verwirrt dreinschauenden Saiyajin, der scheinbar lieber selbst mitgegangen wäre.

“Wie ihr wünscht”, fügte Nasuto frustriert an und verneigte sein Haupt.

Vegeta grummelte etwas vor sich hin. Dann stand er auf. “Ich werd mich umziehen gehen. Kakarott, wir sehn uns beim Beamen. Sei pünktlich.”

Son Goku nickte eifrig, da sein Mund noch zu voll war, um zu reden. Innerlich freute er sich, dass sein Prinz ihn mitnehmen wollte und ihn nicht wieder vor Nasuto erniedrigt hatte. Er erinnerte sich an die letzte Nacht und sein Herz machte einen freudigen Hüpfer, als er daran dachte, dass sie Hand in Hand eingeschlafen waren. Er hatte das Gefühl, als sei er seinem Ziel, den Prinzen für sich zu gewinnen, ein gewaltiges Stück näher gekommen. Natürlich hatte dieser sich immer noch nicht eingestanden, wie und was er fühlte.

“Na, du Pfeife, bist du nun zufrieden?”, fragte Nasuto schroff und fixierte ihn mit einem eiskalten Blick.

“Ich weiß nicht, wovon du redest”, antwortete Son Goku, der sich aus seinen Gedanken losgerissen hatte, mit ebenfalls kaltem Blick.

“Nur weil du dich vom Prinz flachlegen lässt, heißt das noch lange nicht, dass du mehr Rechte hast, als ich, du Unterklässler.”

Auf Son Gokus Gesicht bildete sich ein süffisantes Lächeln. “Das lass mal lieber den Prinzen selbst entscheiden, Großmaul”, antwortete er und erhob sich vom Tisch. “Bin dann mal weg”, sagte er, grinste den wütend blickenden Nasuto an und erhob zwei Finger an seine Stirn. Normalerweise war es ja nicht sein Ding, mit seinen Techniken anzugeben, aber irgendwie konnte er diesen Kerl nicht leiden und wollte ihm - wenn er schon nicht gegen ihn kämpfen durfte - wenigstens eine kleine Kostprobe seines Könnens zeigen. Dann teleportierte er sich zu Vegeta, dessen Aura ja die einzige war, die er auf diesem Raumschiff kannte.

Der Prinz stand mit dem Rücken zu ihm vor einem offenen Kleiderschrank und schien ihn nicht zu bemerken. Er war unbekleidet bis auf ein paar enge schwarze Shorts. Son Goku zögerte und wartete noch einen Moment, bevor er sich zu erkennen gab und beobachtete den tadellosen, durchtrainierten Körper, der sich vor ihm bewegte. Vegeta schien irgendetwas in dem Schrank zu suchen und Son Goku konnte einfach nicht anders, als unbemerkt hinter ihm stehen zu bleiben.

Vegeta kleidete sich zuerst in eine dunkelblaue, hautenge Hose. Eine wie die, die er eigentlich immer trug. Natürlich hatte er Kakarott, der hinter ihm stand, längst bemerkt und er wusste, dass er somit den Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte. Mal sehen, wie lange der andere ihn noch so ungeniert beobachten würde. Er nahm ein langes, weißes Tuch aus dem Schrank und begann, es um seine Hüfte zu wickeln. Er würde heute in seiner traditionellen, royalen Saiyajin-Kluft auf der IPKA erscheinen. Er freute sich darauf, denn als er als Jugendlicher auf der IPKA gewesen war, war er noch nicht alt genug gewesen, um die königliche Kluft zu tragen. Endlich durfte er seiner Abstammung gemäß auftreten. Er fixierte das Tuch mit einem breiten schwarzen Gürtel, an dem ein dunkelblauer Hüftpanzer mit weißen Rändern angebracht war. Dann zog er sich komplett weiße Stiefel über.

Son Goku unterdessen betrachtete den Prinzen vor sich mit regem Interesse. Ihn interessierte weniger, was der Prinz gerade anzog, viel mehr interessierten ihn die Muskelstränge an dessen Rücken, die sich verspielt hin und herschoben mit jeder Bewegung, die er tat. Er war regelrecht fasziniert von der Agilität und Eleganz dieser Körperregion und er nahm sich vor, sich damit irgendwann näher zu beschäftigen, wenn sie Zeit hatten. Das war ja an sich kein Teil, den er oft zu Gesicht bekam.

Als Vegeta sich aufrichtete und scheinbar etwas ratlos oder wartend in den Schrank blickte, konnte Son Goku sich nicht länger zurückhalten und näherte sich ihm. Von hinten schlang er seine Arme um Vegetas Schultern und küsste ihn zärtlich im Nacken. Eine erwartete Schreckreaktion kam nicht und auch kein Schlag.

“Ich hab mich schon gefragt, wie lang du mich noch anspannen willst, bis endlich was passiert.”

Abrupt hob Son Goku seinen Kopf. “Du hast mich bemerkt?”

“Klar, hältst du mich für blöd? Ich bin doch nicht unachtsam, nur weil ich denke, dass wir hier sicher sind.”

Son Goku grinste. Klar. Vegeta war nie unachtsam. Immer paranoid und vorsichtig. Immer misstrauisch. Vegeta eben. Dann setzte er fort, womit er begonnen hatte und knabberte an Vegetas Halsbeuge herum, während er mit seinen Händen die Brustmuskeln seines Geliebten massierte, der sich sichtlich unter seinen Berührungen entspannte. Immer wieder streiften seine Finger die sensiblen Brustwarzen Vegetas, der seinen Kopf genießerisch nach hinten gegen Kakarotts Schulter gelehnt hatte und lustvoll seufzte. Die Luft knisterte vor Erotik.

Son Goku Mund wanderte weiter nach oben und knabberte nun an Vegetas Ohr, dem wie auf Kommando eine Gänsehaut über den gesamten Körper lief.

Wie durch eine unbewusste Macht getrieben rutschte Son Gokus Mund wieder hinunter in Vegetas Halsbeuge und küsste dort gierig jeden Zentimeter Haut. Ihm war absolut schleierhaft, wieso ihn dieses Stück Vegeta gerade so magisch anzog. Er saugte sich daran fest und als Vegeta dies merkte, drängte er Kakarott sachte, aber doch bestimmt von sich. Ein Rotschimmer war um seine Nase herum aufgetaucht und er hatte richtig mit sich kämpfen müssen, um Kakarott nicht panisch von sich zu stoßen. Seine Halsbeuge war tabu! Er würde ihn nicht beißen! Und schon gar nicht unbewusst, ohne zu wissen, was es bedeutete.

“Ich muss mich jetzt fertig anziehen, Kakarott, sonst verpassen wir unseren Beam-Termin”. erklärte er, um ihn abzuwimmeln.

Son Goku nickte leicht geknickt. Er hatte Vegetas innere Unruhe bemerkt und fragte sich, was es damit auf sich hatte. Vegeta packte ihn bei der Schulter und schob ihn richtung Türe. Bevor er ganz hinausgeschoben wurde, konnte er zufrieden einen hübschen kleinen Knutschfleck am Hals des Prinzen erkennen.
 

Pünktlich auf die Minute erschien Vegeta in der kleinen Kammer mit der EPB-Station. Son Goku staunte nicht schlecht, als er seinen Prinz in seiner royalen Tracht erblickte. Er sah einfach atemberaubend aus und Son Goku klappte die Kinnlade runter. Zusätzlich zu dem, was der Prinz vorhin schon angehabt hatte, trug er nun große, dunkelblaue Schulterpanzer, die kunstvoll geschwungen waren, an denen ein weiter, ebenfalls blauer Umhang befestigt war, der seinen Körper weich umspielte. An einigen Stellen der traditionellen Kleidung waren lose rote Bänder angebracht, bei ranghohen Saiyajins ein Zeichen ihres Standes. Vegetas weiße Handschuhe waren ebenfalls teilweise mit Bändern verziert und er trug am rechten Daumen einen großen Ring mit dem Königsemblem seiner Familie. Um seinen Hals hing ein schwarzes Amulett mit einem leuchtend gelben Stein in der Mitte. Der Oberkörper des Prinzen war unbekleidet und gab freie Sicht auf seine Bauch- und Brustmuskeln.

“Mach den Mund zu”, befahl Vegeta und verschränkte die Arme. “Mein Vater ist immer so rumgelaufen, wenn wir repräsentativ irgendwo waren. Da hat niemand so doof geglotzt, wie du.”

“Gefällt mir halt”, sagte Son Goku und zwinkerte Vegeta schelmisch zu, der darauf hin leicht rot anlief. Schnurstracks lief er in den Beam-Apparat, damit keiner der Wachen bemerkte, was mit seinem Gesicht los war. Immerhin konnte ihn das seine Authorität kosten.

Son Goku sprang hinter ihm her und schon einige Sekunden später begann das Beamen. Leises Surren, kribbelnde Haut, verschwommene Blicke und schon manifestierte sich eine riesige Halle vor den beiden Saiyajins, die absolut überfüllt war von Wesen jeglicher Gattung. Son Goku wusste gar nicht, wo er zuerst hinschauen sollte. Es war laut, es war voll, es war absolut berauschend. Um sie herum standen bestimmt an die hundert EPB-Stationen, bei denen im Minutentakt neue Leute ankamen, allesamt schick, elegant und absolut erhaben. Hier kamen scheinbar die Gäste an, die etwas auf sich hielten. Er fühlte sich in seinem einfachen roten Gi trotzdem wohl, obwohl er einige abschätzige Blicke erntete.

“So, Kakarott, willkommen auf der IPKA.”

Die beiden blickten sich um. Das Licht schillterte in allen Farben, die es gab und erinnerte fast an Lasershows, nur ruhiger und gemächlicher. Wenn man genau hinhörte, konnte man seichte Hintergrundmusik hören, die aber von dem Gerede der Besucher übertönt wurde.

Vegeta verschaffte sich einen kurzen Überblick und lief dann in eine Richtung. Son Goku folgte ihm auf Schritt und Tritt. Am Ende der Ankunftshalle traten sie duch einen Durchgang in eine noch größere Halle. Es schien wie eine Art Eingangshalle zu sein. An den Wänden hingen riesige Bilder, die sonst was darstellten, jedenfalls konnte Son Goku absolut keines der Motive irgendwie einordnen...

“Wir haben den ganzen Tag Zeit, um uns hier umzusehen und uns zu amüsieren. Ernst wird es erst morgen”, erklärte Vegeta seinem nickenden Begleiter. “Natürlich können wir uns nicht alles ansehen, aber wir holen und einen Plan und schauen mal, was uns interessiert.” Wieder Nicken. Vegeta drängte sich durch eine Masse an Aliens und stand schließlich an einer Art Infoschalter. Er grapschte sich eines der herumliegenden Hefte und wand sich zu Kakarott. In der Mitte des Heftes befand sich ein Raumplan. Das ganze erstreckte sich über fünf Etagen. Eine Etage war für Musik, eine für Malerei, Dichtung und Literatur, eine für technische Innovationen, eine für “außergewöhnliche Künste” und die unterste Etage, auf der sie sich gerade befanden, war ausschließlich für Informationen und für Essen. Natürlich war Kochen auch eine Kunst.

“Ich nehme an, dich interessiert die Malerei”, grinste Son Goku.

Vegeta zog seinen linken Mundwinkel hoch. “Klar. Aber viel mehr interessieren mich die ‘außergewöhnlichen Künste’. Aber lass uns erst Bilder ansehen.”

So gingen sie los zu einer Seite der Halle, die nach Fahrstühlen aussah.

“Oh Mann, Vegeta!”, rief Son Goku plötzlich. “Sieh mal, da ist ein Informationsstand über Oryx!”

“Ja, ja”, erwiderte Vegeta. “Geh du da hin und ich kämpf mich schon mal nach oben durch.”

“Geht klar”, antwortete Son Goku mit erhobenem Daumen und eiferte zu dem Infostand.

Eine grüne Aliendame sah sein euphorisches Gesicht und nahm sich seiner an. “Werter Herr, mein Name ist Skjörja und ich komme vom Planeten Oryx. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?” Hinter ihr war eine Stellwand mit Fotos von Oryx aufgestellt.

“Was hat es mit diesem Glas über Oryx auf sich, wollt ich wissen.” Er deutete auf eines der Fotos, das unverkennbar das abgedunkelte Glas über einem Hochhaus zeigte.

“Die Laufbahn des Planeten wurde vor circa zweihundert Jahren von einem Meteor gestreift, der die gesamte Masse des Planeten näher zu dessen Sonne schub”, erklärte die Aliendame wie auswendig gelernt. Trotzdem sehr freundlich. “Seitdem ist auf zwei Dritteln des Planeten kein Leben mehr möglich, da man einfach verglühen würde. Ein paar Wissenschaftler haben sich somit ausgedacht, eine Art ‘Sonnenbrille’ für Oryx zu entwerfen und so wurde der ganze Planet mit einem UV-Filter, bzw Sonnenglas bedeckt. Seitdem ist der Planet für Touristen besonders beliebt, da wir immer gutes Klima haben und es nie regnet. Oryx importiert sämtliche landwirtschaftlichen Produkte von anderen Planeten im Austausch für Kunst, die hier sehr präsent ist, oder Technologie. Wie sie sicher bemerkt haben, ist der gesamte Planet auf dem höchsten technischen Standart.”

“Wow, ja das erklärt einiges. Eine Sonnenbrille für den ganzen Planeten. Cool.” Son Goku nickte anerkennend. “Danke dann!”, rief er der Dame zu, legte zwei Finger an die Stirn und teleportierte sich zum zweiten Mal an diesem Tag zu seinem Prinzen.
 

Dieser stand schon in der Etage für “Malerei, Dichtung und Literatur” vor einem seltsam aussehenden Bild. Es zeigte einen roten Fleck, der irgendwie Ähnlichkeit mit einem Bakterium hatte und in einem Wust aus aufgeklebten Farbpigmenten trohnte. Mit einem skeptischen Kopfschütteln wand er sich ab und lief gegen Kakarotts Brust.

“Immer wachsam, hm?”, grinste Son Goku ihn breit an.

“Halt die Klappe!”, erwiderte Vegeta genervt.

Eine Weile liefen sie von Bild zu Bild und schauten sich um. Manchmal wechselten sie ein oder zwei Worte über ein Motiv, manchmal erklärte Vegeta Son Goku etwas über das Bild oder den Künstler, wenn es etwas bekanntes war.

Auf dieser Etage war deutlich weniger los, als in der Eingangshalle. Richtig angenehm. Vereinzelt waren kleine Bühnen zwischen den Gemälden aufgebaut, auf denen Dichter ihre Vorlesungen abhielten, hin und wieder fand man einen Stand, der Bücher oder Schriftrollen allen Alters verkaufte. Gerade betraten die beiden Saiyajins den großen Raum, für moderne Kunst, als Vegeta stehen blieb und Son Goku am Arm anhielt. “Sieh mal, Kakarott.” Er deutete auf eine kleine Bühne, die unweit von ihnen war. Gerade hatte ein Dichter angefangen, eines seiner Gedichte vorzutragen. Vor seinem Tisch war ein Aufsteller, der verriet, was er las und von wo er kam. “Der ist von der Erde.”

“Was?” Son Goku blickte erstaunt auf den großen, schlanken Mann, der wohl schon sehr alt war. Sein Gesicht war länglich und wurde von einem Vollbart geziert. Trotz seines Alters schienen seine Augen zu leuchten.

Die beiden Saiyajin traten etwas näher an die Bühne und lauschten den Worten des Mannes von der Erde.
 

“Oh und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum

uns am Angesicht zehrt -, wem bliebe sie nicht, die ersehnte,

sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen

mühsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter?”
 

“Ich hätte nie gedacht”, flüsterte Son Goku Vegeta zu. “Dass es außerhalb der Erde Erdlinge gibt. Abgesehn von der Capsule Corporation ist die Weltraumtechnologie da ja nicht wirklich entwickelt...” Vegeta nickte stumm. Das Gedicht des Mannes hypnotisierte ihn auf seltsame Art und Weise. Irgendwie fühlte er sich angesprochen.
 

“Es muteten manche

Sterne dir zu, daß du sie spürtest. Es hob

sich eine Woge heran im Vergangenen.

Das alles war Auftrag. Aber bewältigtest du's?

Sollen nicht endlich uns diese ältesten Schmerzen

fruchtbarer werden? Ist es nicht Zeit, daß wir liebend

uns vom Geliebten befrein und es bebend bestehn:

wie der Pfeil die Sehne besteht, um gesammelt im Absprung

mehr zu sein als er selbst. Denn Bleiben ist nirgends.”
 

“Bleiben ist nirgends...”, murmelte Vegeta vor sich hin. Dieser Dichter weckte in ihm Bilder aus seiner Vergangenheit. Hat er sie jemals bewältigt? Hat er jemals etwas aus den Dingen, die er erlebt hat, gelernt? Das einzige was er gelernt hatte, war Vergangenes zu verdrängen...

“Was sagst du?”, fragte Son Goku.

“Ach nichts...”

Dichtung war wohl einfach nicht Son Gokus Ding. Er versuchte, den Worten des Dichters zu folgen, aber er verstand nur Bahnhof. Alles war so seltsam verdreht und viel zu bildhaft. “Die Menschen und ihr Drang, alles zu verkomplizieren... Typisch.” Er grinste in sich hinein und bemerkte dann, wie apathisch Vegeta dem Gedicht lauschte.
 

“Freilich ist es seltsam, die Erde nicht mehr zu bewohnen,

kaum erlernte Gebräuche nicht mehr zu üben,

Rosen, und andern eigens versprechenden Dingen

nicht die Bedeutung menschlicher Zukunft zu geben;

das, was man war in unendlich ängstlichen Händen,

nicht mehr zu sein, und selbst den eigenen Namen

wegzulassen wie ein zerbrochenes Spielzeug.

Seltsam, die Wünsche nicht weiter zu wünschen. Seltsam,

alles, was sich bezog, so lose im Raume

flattern zu sehen. Und das Totsein ist mühsam

und voller Nachholn, daß man allmählich ein wenig

Ewigkeit spürt. - Aber Lebendige machen

alle den Fehler, daß sie zu stark unterscheiden.”
 

Son Goku hatte keine Ahnung, was der Dichter ihm sagen wollte, aber es war ihm auch egal. Es faszinierte ihn nur noch, wie Vegeta auf seine Worte zu reagieren schien. Noch nie zuvor hatte er so tief auf den Grund von Vegetas Seele blicken können und er fand dort Melancholie, Traurigkeit, Einsamkeit, Wut.

Sachte umschloss er Vegetas Hand mit seiner und schien ihn damit aus seinen Gedanken zu reißen. Für einen Moment blickte er Son Goku unverwandt an mit einem Blick der Schmerz und Heimweh ausdrückte, doch schon im nächsten Moment verschloss sich dieser tiefe Blick und wich einer Art Scham. Scham darüber, dass er sich so hatte gehen lassen in der Öffentlichkeit eines fremden Planeten. Er war ein Prinz, er durfte sich solche Gefühlsduseleien nicht leisten. Damit konnte er sich gegebenenfalls zu Hause hinter verschlossenen Türen beschäftigen. //Zu Hause...// Wo war eigentlich sein Zuhause? Gab es das überhaupt? //Bleiben ist nirgends...// Ihm fiel auf, dass Kakarott immer noch seine Hand hielt. Hier. Auf der IPKA. Wo es alle sehen konnten. Schnell entriss er sich dem anderen und verschloss seinen Geist. “Lass uns weitergehen.”

Son Goku spürte, dass diese Lesung etwas mit dem Prinzen gemacht hatte. Aber er wollte ihn nicht darauf ansprechen. Es kam ihm zu privat vor...

Sie liefen einige Meter, bis sie wieder bei den großen Fahrstühlen waren. “Keine Lust mehr auf Bilder?”, fragte Son Goku sachte.

Vegeta grinste. “Ich weiß was besseres. Was zum Austoben.”
 

“Etage 3 - ‘Außergewöhnliche Kunst’”, erscholl eine weibliche Stimme durch einen Lautsprecher und schon öffneten sich die Türen des Fahrstuhls.

Die Saiyajins bogen nach rechts ab und landeten am Eingang einer großen Halle, die mit dem Wort “Kampfkunst” bezeichnet war. Son Gokus innere Unruhe stieg an. Kampfkunst. Konnte man hier kämpfen? Trainieren? Tolle Techniken lernen? Er war aufgeregt und konnte kaum erwarten, was Vegeta ihm nun zeigen würde.

Sie gingen zu einem großen viereckigen Feld, das aussah, wie der Kampfplatz auf einem Turnier auf der Erde, mit dem Unterschied, dass diese Arena vom Boden bis zur Decke von Glas umrahmt war. Auf einer Seite gab es einen Eingang, neben dem ein Schaltpult stand, an dem ein Oryxaner positioniert war.

Son Goku blickte fragend zu Vegeta.

Der grinste zurück und fragte: “Na, Kakarott, schon mal bei halber Schwerkraft gekämpft?”

Tatsächlich erinnerte er sich nicht daran, dies jemals getan zu haben, aber er stellte es sich spaßig vor.

Da gerade niemand am Kämpfen war, nutzten sie also die Gelegenheit, um sich ein wenig zu trainieren. Bei halber Schwerkraft.

Vegeta legte einige Elemente seiner Uniform ab, so dass er zum Schluss nur noch in seiner dunkelblauen Trainingshose in den Ring stieg. Er wollte nicht riskieren, dass seine Galauniform Schaden nahm. Einmal durfte auch er eitel sein.

Der Oryxaner ließ sie in die Arena und schloss hinter ihnen der Glaskubus, der aus einem fast unzerstörbaren Glas bestand. Trotzdem wurden die beiden darauf hingewiesen, dass das Zerstören des Kubus haftbar war und von ihnen bezahlt werden musste, falls es soweit kommen würde.

Als der Kubus hinter ihnen zu war, spürten sie, wie mit einem leisen Surren alles irgendwie leichter wurde.

Son Goku fühlte sich, als würde er fliegen, ohne zu fliegen und Vegeta genoss das Gefühl, als wäre sein Körper noch leichter, als er sowieso schon war. “Dann leg mal los, Kakarott!” Er grinste sein Gegenüber provokativ an und ein kampfbereites Lächeln wurde ihm entgegnet. Dann setzte Son Goku an, drückte sich vom Boden ab und schoss auf Vegeta zu. Dummerweise hatte er die Wirkung der halben Schwerkraft unterschätzt und knallte direkt an Vegeta vorbei gegen die Glaswand.

Er sah Vögelchen um seinen Kopf fliegen, während er langsam auf den Boden glitt. “Autsch...”, brachte er noch heraus, dann wurde er von Vegetas Lachen zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Dieser Kerl lachte ihn doch tatsächlich aus!

Er schüttelte seinen Kopf, knackste seine Wirbel ein und griff den Prinzen erneut an, diesmal besser an die Umwelt angepasst. Es war schon immer seine Stärke gewesen, sich schnell auf neue Situationen einzulassen. Vegeta hatte keinerlei Startschwierigkeiten - er hatte schonmal unter diesen Bedingungen gekämpft. Damals, bei seiner ersten IPKA.

Mit rasanter Geschwindigkeit schlugen die beiden aufeinander ein und ein immer größerer Pulk an Schaulustigen sammelte sich um die Arena. Es wurde getuschelt, es wurden Wetten abgeschlossen und es wurde gerätselt, wer die beiden schnellen Kämpfer wohl sein könnten. Der Trainigskampf der beiden wurde zum Event und bald hatten sie die Aufmerksamkeit von fast vierhundert Leuten.

Während einer kurzen Verschnaufpause musterte Son Goku die Leute um den Kubus herum neugierig und irritiert. Das nutzte Vegeta aus und riss ihm den Boden unter den Füßen weg. Son Goku knallte auf die Fließen, was absolut keinerlei Effekt hatte, da er ja fast nichts wog und als er sich wieder in die Lüfte erhob war Vegeta schon hinter ihm und trat ihn mit voller Wucht in den Rücken. Noch im Flug wendete Son Goku und feuerte ein Kamehameha auf seinen Gegner ab, das doppelt so schnell wie normalerweise auf Vegeta zuraste. So konnte er es nur mit seinen bloßen Armen abwehren und bekam ein paar schöne Verbrennungen an den Unterarmen. Ein Raunen ging durch die Menge.

So kämpften sie gut eine Stunde bis an ihr Limit, forderten sich gegenseitig und brachten sich leichte Wunden zu.

Dann versetzte Son Goku Vegeta den finalen Schlag in die Magengrube, auf den hin Vegeta röchelnd am Boden lag. Die Menge jubelte und Vegeta starrte Kakarott wütend an. //Immer noch stärker... verdammt.//

Son Goku spürte Vegetas Blick und wartete, bis sich dieser wieder auf seine Beine gerappelt hatte. Durch die Menge ging ein Flüstern, als die beiden Kontrahenten sich nach vollendetem Kampf gegenüber standen und sich in die Augen sahen. Vegeta schien wütend und gekränkt, doch er hatte nichts von seinem Stolz eingebüßt. Son Goku hingegen hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen und war absolut nicht interessiert daran, Vegeta bloßzustellen. Also streckte er ihm versöhnlich seine Hand entgegen.

Vegeta zögerte einen Moment, als er sich jedoch der Menge bewusst wurde, nahm er Kakarotts Hand und schüttelte diese.

“Guter Kampf”, sprach Son Goku. Der Prinz nickte. Dann verließen sie unter Jubel des Publikums die Arena.

Der Oryxaner drückte ihnen ein Glas mit einer pinkfarbenen, zischenden Flüssigkeit in die Hand und wies sie an, diese zu trinken. Sie taten, wie geheißen und unter ihrer Haut breitete sich ein Kribbeln aus - die Wunden begannen schneller zu heilen.

Vegeta zog sich wieder ganz an und mit einem Dank an den Oryxaner gingen die beiden weiter. Sie wollten sich noch weiter umsehen, welche Kampfkünste hier wohl noch vertreten waren.

Sie bemerkten nicht, wie drei Gestalten in langen grauen Umhängen und kaputzenbedeckten Köpfen ihnen vom Kubus aus folgten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  BadMajin
2013-10-07T18:35:52+00:00 07.10.2013 20:35
Woher weiß denn Nasuto das die beiden was miteinander haben? Wenn das mal gut geht.
Ohwe wer ihnen da wohl folgt? Das kann ja mal nichts gutes bedeuten...
Das Kapitel war mal wieder richtig gut geschrieben! Die Stelle mit dem Dichter von der Erde und Vegetas Gefühlswelt, da musst ich mich ja zurück halten nicht gleich los zu sabbern XDD Bitte mehr davon!!
Antwort von:  katzendrache
08.10.2013 15:32
saiyajin-nasen ;) (oder er hat die beiden auren in einem raum gespürt.) hätt ich vielleicht kurz erwähnen sollen... *dummes-ich...*

achja, der dichter. rilke. ;)
Von:  Mirii
2013-10-06T19:07:57+00:00 06.10.2013 21:07
Hallo,
ich habe mir jetzt auch mal alles durchgelesen. Es ist echt ein tolle FF. Wurde direkt nach den ersten Kapiteln abonniert. Ich bin beeindruckt, wie gut Du die einzelnen Szenen und Gefühle rüberbringen kannst. Ist echt genial. Ich konnte manchmal gar nicht aufhören zu lesen. :)
Ich bin jetzt echt gespannt, wie es weitergeht. Hast aber auch an einer mal wieder sehr gemeinen Stelle das Kapitel beendet. ^^

LG
Antwort von:  katzendrache
07.10.2013 02:33
das nächste kapitel ist schon in arbeit (fast fertig) aber irgendwie bin ich noch nicht damit zufrieden. nur so viel: ich bin mit der geschichte endlich da angekommen, wo ich hin wollte. *yessssss*
Von:  Saiyan-Princess
2013-10-06T16:49:56+00:00 06.10.2013 18:49
wow das war ein echt tolles kapitel schreib bitte schnell weiter kann kaum erwarten wie es weiter geht ^^


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