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Schmerzende Liebe

IN ÜBERARBEITUNG
von

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Cafeteria-Chaos (Ü)

„EEESSSENSSCHLAAACHT!!!!!!“

 

Der Schrei war noch nicht ganz verklungen, da flogen auch schon die ersten Essensreste quer durch den Speisesaal. Bereits wenige Sekunden später, ähnelte die Cafeteria einem ausgewachsenen Schlachtfeld. Die Studenten fackelten nicht lange und warfen quasi mit allem, was ihnen zwischen die Finger kam. Nicht nur das eine oder andere verschmähte Mittagessen, sondern ebenso die dazugehörigen Tabletts, Getränke, Bücher, Gabeln, Messer, Rucksäcke, und andere Krimskrams. Ein mutiger Mitarbeiter der Küche unternahm den verzweifelten Versuch die außer Rand und Band geratenen Studenten irgendwie zur Vernunft zu bringen. Wild fuchtelte der Mann mit seinen Armen in der Luft herum und versuchte so gegen dien anhaltenden Lärm anzukämpfen. Alle Liebesmüh war jedoch vergebens. Die jungen Männer und Frauen waren wie im Rausch. Der Küchenmitarbeiter bekam als Dank für seine Bemühungen eine ordentliche Portion undefinierbaren Breis ins Gesicht gefeuert. Empört über diese Dreistigkeit, lief er knallrot an und schleuderte nun seinerseits eine Portion Nudeln, die er sich prompt aus der Anrichte griff, in die Richtung der Angreifer. Doch waren die Angestellten der Cafeteria nicht die Einzigen, die verkrampft versuchten die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Das Ganze ging so weit, dass sich ein Professor mit Stirnglatze und Schnurrbart ohne weiteres auf einen der zahlreichen Tische stellte.

„Sie hören jetzt auf der Stelle mit diesem Unsinn auf! Das ist Beschädigung von Schuleigentum! Aufhören oder ich sorge dafür, dass Sie alle von der Uni fliegen!“, brüllte der Lehrer wutentbrannt, wurde von seinen Schäfchen allerdings eiskalt ignoriert.  

 

Soichi dagegen bekam von alledem nicht wirklich viel mit. Der Blonde war viel mehr damit beschäftigt, noch immer auf dem Tisch, auf dem er so unsanft gelandet war, ein kleines Nickerchen zu halten. Es dauerte einen Moment, bis er wieder einigermaßen klar denken konnte. Autsch! Benommen richtete er sich schließlich ein Stückchen auf und betastete vorsichtig seine demolierte Visage. Die Hand, die er danach verwirrt bestaunte, glänzte feucht von seinem eigenen Blut. Taro hatte anscheinend gut getroffen. Einige Sekunden starrte er auf die blutverschmierten Finger, unfähig sich zu rühren. Erst als irgendein Volltrottel den Tisch, auf dem er lag, an einer Seite packte, hochhob und Soichi somit krachend auf dem Boden landete, kam wieder Bewegung in den Studenten. Mühsam richtete er sich, verlor auf dem rutschigen Boden jedoch beinahe das Gleichgewicht. Mittlerweile war der schon so verdreckt, dass man den ursprünglichen Bodenbelag gar nicht mehr erkennen konnte.

Ach, du Scheiße, bin ich hier im Irrenhaus?, schoss es Soichi ungläubig durch den Kopf, während er das Chaos um sich herum betrachtete. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen

„Wo ist dieser verdammte Lederjackenfreak? Bestimmt ist der längst auf und davon … Tze …“

Leise vor sich hinmurmelnd, versuchte er seinen Widersacher in der Menschenmenge ausfindig zu machen, aber das Hämmern im Kopf des jungen Mannes war teilweise so stark, dass die Umgebung vor seinen Augen verschwamm. Mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelte er ein paar Schritte in Richtung Ausgang.

 

Unglücklicherweise hatte er jedoch die Rechnung ohne Taro gemacht, denn dieser hatte Soichi Tatsumi keineswegs vergessen. Kurzzeitig abgelenkt durch die spontane Essensschlacht, verschwand der Blondschopf zwar aus dem Blickfeld des Rockers, als er ihn allerdings in Mitten des lärmenden Studentenhaufens entdeckte, eilte Taro mit schnellen abermals auf ihn zu. 

„Wir sind noch nicht fertig miteinander, Freundchen!“, brüllte er Soichi fauchend hinterher.

„Scheiße Mann, mach keinen Unsinn!! Lass uns abhauen!!! Hey Taroooo!!“

Taros Freund Shingo, der ihn vor langer Zeit, so schien es jedenfalls, davon abhalten wollte, Ärger zu bekommen, sah seinen Freund nach, wie der sich schnurstracks ins Getümmel warf. Taros ganze Aufmerksamkeit indessen galt der Brillenschlage, die es gewagt hatte, ihn zu beleidigen. So einfach wollte er Tatsumi nicht davonkommen lassen! Doch Taro hatte mit zweierlei Dingen nicht gerechnet. Erstens, glaubte er nicht, dass sich Soichi trotz der Abreibung, die er ihm zuvor verpasst hatte, wehren würde. Zweitens, schenkte er seiner Umgebung, speziell dem Boden, nicht die nötige Aufmerksamkeit. Schon streckte der Zottelkopf die Hand aus, um Soichi zu packen. Dumm nur, dass Tatsumi nicht zu der Art Mensch gehörte, die einem Kampf aus den Weg ging. Trotz seiner Schmerzen ballte er die Hand zur Faust und traf nun seinerseits den verblüfften Taro mit einem gezielten Hieb in den Magen. Dieser gab einen erstickten Laut von sich und konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte Tatsumi ihm noch zusätzlich einen Kinnhacken verpasst. Obwohl der Schlag nicht so kraftvoll war, als wenn Soichi im Besitz seiner vollen Kräfte gewesen wäre, taumelte Taro benebelt nach hinten und rutschte auf dem dreckigen Boden der Cafeteria aus. Er fiel wie ein gefällter Baum. Soichi keuchte außer Atem und sah dabei zu, wie Taro sich mühsam aufrappelte.

„Fuck, Taro!“, fluchte Shingo, der mittlerweile zu ihnen gestoßen war.

Schnell legte seinem Kumpel einen Arm um die breiten Schultern, halt ihm so auf die Füße. Blut rann dem Größeren munter aus Nase und Mund. Entgeistert öffnete er die Lippen, spuckte etwas in die hohle Hand. Geschockt starrte er auf seinen rechten Schneidezahn.

 

Derweil war es den engagierten Lehrern mit Ach und Krach gelungen die Essensschlacht niederzuschlagen. Die Cafeteria leerte sich nun zusehens. Die meisten Studenten machten sich schleunigst aus den Staub. Über die Konsequenzen hatte sich im Rausch niemand große Gedanken gemacht. Man konnte gar nicht so schnell blinzeln, da machten sich die Ersten flugs aus den Staub. Die Pechvögel, die das Unglück besaßen und von einen der sich im Raum verteilten Lehrkörpern erwischt wurden, erhielten auf der Stelle und ohne lange zu diskusstieren, eine saftige Standpauke, oder wurden augenblicklich zum Direktor befördert.

„Scheiße, Alter! Wir sollten abhauen!“

Shingo war es schließlich der eine zweite Runde zwischen Soichi und Taro verhinderte. Die Aussicht auf einen Verweis war alles andere, als verlockend.  Alarmierend zog er seinen Kumpel aus Soichis Reichweite, obwohl der Rocker eher so aussah, als wollte er Soichi viel lieber noch einmal an die Gurgel springen.

„Ich werde das nicht vergessen! Das kriegst du zurück!“ drohte er unheilschwanger, bevor er mühsam von Shingo weggezerrt wurde.

Soichi schluckte und schaute beiden hinterher. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Magen. Aber bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, musste er erst mal sich selbst in Sicherheit bringen. Ohne erwischt zu werden, versteht sich.

 

*Ende Kapitel 3*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hatschepueh
2013-05-26T14:05:23+00:00 26.05.2013 16:05
Ohoh. Das riecht nach Ärger!
Antwort von: abgemeldet
26.05.2013 17:05
Das kannst du laut sagen ;P Der Typ wird noch mächtig Ärger machen!
Bin überrascht, dass das Kapitel schon da ist! Ging ja richtig schnell!


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