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Der Bluthund

a hound's tale
von

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Wünsche und Proben

Hallo! :D Hier ein kleines Weihnachtskapitel für euch. Ich hoffe es gefällt euch. Euch allen wünsche ich ein schönes Fest, besinnliche Feiertage und Ruhe vom Alltagsstress. :)

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SHAARI
 

Überrascht war gar kein Ausdruck, als er ihr diese „Anordnung“ mitteilte. Anders konnte man es kaum nennen. Eine Bitte war es in keinem Fall, er setzte sie einfach über die aktuellen Tatsachen in Kenntnis. Eigentlich hatte sie geglaubt, dass er seine Sachen packen würde und dann seiner eigenen Wege gehen würde.

Aber da hatte sie sich wohl getäuscht. „Ich kann ganz gut auf mich allein aufpassen.“, sagte sie im ersten Moment etwas wütend über die Hilflosigkeit, die er ihr unterstellte. Allerdings wusste sie auch, dass er recht hatte. Sie allein hätte keine Chance gegen eine Bande Männer, die meinten sich über sie hermachen zu müssen. Allein bei der Vorstellung lief ihr ein unangenehmer Schauer den Rücken hinab. Nein, das wollte sie sich nicht einmal im Ansatz vorstellen. Sandor könnte ihr auch Dinge antun, die jenseits ihrer Vorstellungskraft lagen, gewiss, aber bisher hatte er nichts dahingehend getan. Lediglich Drohungen ausgesprochen und ihr ein paar Blessuren zugefügt, die man wohl in Kauf nehmen musste, bei seinem Gemüt. In dem Punkt musste sie dem Anderen zustimmen. Allein sein Ruf würde wohl schützend wirken und er hatte gesehen, wie er mit dem Zweihänder umging. Zwar waren es nur Übungen gewesen, aber diese waren durchaus beeindruckend gewesen.

„Sei nicht dumm, Frau.“, meinte er auch auf ihre Erwiderung und sah sie noch immer bohrend an. „Ja.... ja ist gut. Du hast recht.“, gab sie schließlich nach und sah ihn nachdenklich an. „Warum machst du mir dieses Angebot? Warum gehst du nicht einfach deiner Wege und überlässt mich meinem Schicksal?“

Sein Blick blieb unverändert, als er zu einer Antwort ansetzte, dann leicht den Kopf schüttelte.

„Du weißt doch selbst am Besten, wieso ich das tu, oder?“, erwiderte er dann auf ihre Frage hin und Shaari nickte leicht. Natürlich wusste sie es. Aber gern hätte sie es aus seinem Mund gehört. Es war als Wiedergutmachung gedacht, dafür, dass sie ihm geholfen hatte und vielleicht auch dafür, dass er mit Schuld an ihrer momentanen Misere war.

„Außerdem weiß ich sonst nicht wohin ich soll.“, fügte er noch an und sie sah ihn überrascht an. Damit hatte sie nicht gerechnet. Aber was genau wusste sie denn eigentlich auch von ihm? Sie hatte ihn gefunden. Viel geredet hatten sie nun wirklich nicht und er war hier und nicht mehr am Königshof. Und er war weit weg von der Hauptstadt...

„Was ist denn passiert?“, hakte sie nach. „Warum willst du nicht nach Kings Landing zurück?“
 

SANDOR
 

Er ließ sie nicht aus den Augen und versuchte noch immer den Gedanken von zuvor aus seinem Kopf zu vertreiben, was ihm mehr schlecht als recht gelang. Selbst jetzt wie sie da vor der Tür stand, da wo er sie stehen gelassen hatte, wirkte sie auf eine gewisse Weise anziehend auf sie. Und bisher hatte er auch keinen wirklichen Hehl aus seinen möglichen Absichten ihr gegenüber gemacht. Ihre braunen Augen waren noch immer vom Weinen gerötet und ihre schwarzen Haare hingen ihr wirr in das ebenmäßige Gesicht, was ihn sich wieder fragen ließ wie alt sie denn eigentlich war. Dass Arnor es auf sie abgesehen hatte war gar kein Wunder. Große Augen, eine gerade Nase ein paar Sommersprossen, volle Lippen und eine eindeutig fraulich, kurvige Gestalt. Sie war klein weder dürr noch dick und reichte ihm gerade einmal bis zur Brust. Und welcher Mann wünschte sich denn nicht eine kleinere Frau, neben der man wirkte wie ein Beschützer? Selbst Arnor hatte neben ihr so gewirkt, auch wenn er nur wenige Zentimeter größer war als sie. Aber verglichen mit Gregor oder ihm wirkten beinahe alle winzig.

Er räusperte sich kurz, ihre Frage hatte er nur am Rande mitbekommen, er fixierte nun wieder ihr Gesicht. „Die Schlacht am Blackwater... ich weiß nicht ob du davon gehört hast. Der Fluss hat gebrannt, mit grünem Feuer. Ich bin desertiert nachdem Tyrion mich beordert hatte wieder in die Schlacht zu ziehen...“, sie konnte sich den Rest vermutlich denken.

Immerhin wusste sie inzwischen was vorgefallen war, womit er zu dem geworden war was alle in ihm sahen. Die Glut in die Gregor ihn gedrückt hatte, hatte nicht nur Spuren auf seiner Haut zurück gelassen. Seit damals hatte er Angst vor Feuer und diese Schlacht war aus seinen schlimmsten Alpträumen entsprungen. Die brennenden Männer und Schiffe, das brennende Wasser die Schreie und der Kampflärm, der Geruch von Blut, verbranntem Fleisch und zerschnittenen Gedärmen. Vieles davon war er inzwischen gewohnt, aber die Flammen....

Sandor schüttelte wieder den Kopf. „Ich will nicht darüber reden. Jetzt bin ich meine „Heimat“ und meine Verpflichtungen los. Also kann ich ja wohl machen was ich will und wenn ich dich eben bis nach Wickenden begleite.“, murrte er vor sich hin und sah sie noch immer eindringlich an. Dass sie einsah, dass sie keine andere Wahl hatte, als seine Gesellschaft zumindest bis zu benanntem Ort zu „genießen“, nahm er hin. Immerhin hatte sie bisher nicht den Eindruck auf ihn gemacht als sei sie einfältig. Denn das wäre der Fall würde sie dieses Angebot in diesen Zeiten ausschlagen. Ohnehin wäre ein Versuch ihrerseits ihn los zu werden wohl recht fruchtlos ausgefallen, wenn er nicht wollte. Das hatte er inzwischen auch ziemlich deutlich gemacht.

„Was willst du mitnehmen?“, fragte er dann übergangslos und erhob sich von dem Bett. Immerhin konnte er sich beim Zusammenpacken nützlich machen.
 

SHAARI
 

Sie ließ seine Worte einen Moment auf sich wirken. Es war zum einen Teil logisch, dass er so gehandelt hatte, allerdings hatte er so auch seine Absicherung durch die Lannisters verloren. Sicher hatte er einen guten Unterhalt für sein Leben gehabt, als er für sie gearbeitet hatte. Einmal die Motive der Familie dahin gestellt. Shaari konnte sich kaum vorstellen wie es auf einem solchen Schlachtfeld zuging, noch dazu mit diesem Feuer, dass er nur knapp beschrieben hatte. Genau genommen wollte sie sich auch nicht vorstellen, wie er in all diesem Chaos gestanden hatte mit einer Angst vor Feuer, denn keinen anderen Schluss ließen seine Worte zu. Sie wusste vermutlich doch mehr über ihn als viele Andere. Dass er so ruhig antwortete und gelassen blieb, zumindest nach außen hin, rechnete sie ihm hoch an. Seine sonstigen Ausbrüche hatten ihr schon einige Blessuren eingebracht.

Als er sie danach fragte blinzelte sie ihn kurz irritiert an bevor sie auf einige Dinge zeigte, die er gern zusammen packen konnte, wenn er sich schon anbot.

Shaari machte sich selbst über einige Sachen her, packte ihre Kleidung und ihre Kräutersachen zusammen, sowie Bettzeug für die Reise. Um den Proviant kümmerte sich der Dunkelhaarige. Schließlich hatten sie die Sachen auf das Allerwichtigste und Nötigste reduziert, sodass Fremder und Rolf die Sachen tragen konnten ohne unter der Last zusammen zu brechen, besonders bei ihrem alten Pferd machte sie sich da Gedanken. Ob es die Reise überstand? Vermutlich nicht und in Wickenden würde das gutmütige, aber alte Tier nicht viel Geld einbringen, sicherlich würde Rolf als Suppeneinlage enden, denn eine Überfahrt für das Pferd konnte sie sich nicht noch zusätzlich leisten. Der Tag verstrich eher in gedrückter Stimmung und sie brauchten auch eine ganze Weile um die Sachen zu packen bis sie schließlich vor einigen Vorräten saßen, die sie noch zu einem guten, sehr reichhaltigen Mahl verarbeiten wollte. So als Abschied für diesen Lebensabschnitt und Sandor war allemal wieder gesund genug, um das Essen sicherlich restlos zu vernichten, so wie sie ihn und seinen Appetit einschätzte. Gerade als sie dabei war das Essen zuzubereiten und Sandor draußen war um, wie er sagte zu trainieren, klopfte es an der Tür und Shaari öffnete um den Bauer zu begrüßen der sich dazu bereit erklärt hatte das Grundstück mit ihren verbliebenen Habseligkeiten zu kaufen. Der Preis war gut und der Mann bekundete auch, dass es ein Verlust sei, aber gegen die Mehrheit würde er sich kaum stellen können, um nicht auch sein Ansehen einzubüßen. Die Dunkelhaarige verabschiedete ihn und wog den Beutel mit Münzen in ihrer Hand. Hoffentlich reichte das für eine Passage nach Gulltown und hoffentlich würden sie nicht überfallen werden. Aber dank Sandor würden sie einen Überfall wohl gut überstehen, zumindest hoffte sie das.
 

SANDOR
 

Es lag noch immer Schnee, vermutlich würde das auch die nächsten Monate so bleiben, aber zumindest momentan schneite es nicht. Der Tag war etwas trüb und bewölkt und ziemlich kalt. Seine Übungen heizten ihn allerdings schnell auf und ließen ihn seine Gedanken ordnen. Und die Zeit allein brauchte er im Moment auch, besonders nach den Ereignissen. Von außen betrachtet betraf ihn das alles nicht wirklich, aber der Gedanke, dass er eine Teilschuld daran trug gefiel ihm ganz und gar nicht und auch nicht der Gedanke, den er gehabt hatte als er ihr so nah gewesen war. Murrend krachte sein Zweihänder in einen Baum, der unter der Wucht zitterte, die Schneide drang einige Zentimeter tief in den Stamm und Sandor ließ das Schwert dort stecken, während er nun mit einem Dolch versuchte im näheren Nahkampf zurecht zu kommen. Immerhin konnte es passieren, dass er sein Schwert verlor. Noch nie war ihm das passiert, aber noch nie hieß nicht, dass es passieren konnte. Seine Wut über die Situation verrauchte etwas und schließlich als er sich schwer atmend an der Hauswand abstützte fühlte er sich wieder besser, klarer im Kopf. Mit einem Ruck zog er schließlich das Schwert aus dem Baumstamm und ging wieder nach drinnen in die Wäme, wo Shaari über einen kleinen Haufen Münzen hockte um sie zu zählen. Offenbar war der Bauer da gewesen um ihr ihr Land abzukaufen, das Essen köchelte vor sich hin und Sandor machte sich daran sein Schwert zu pflegen, damit es in diesem Zustand blieb und nicht in einen noch schlechteren wechselte. Das schartige Schwert war kaum die Pflege wert, aber es war besser als nichts und er hoffte einfach, dass es ihm nicht weg rosten würde. Er brauchte ein Neues. Während er sich um den Zweihänder und auch um seine Rüstung kümmerte wanderte sein Blick immer wieder zu Shaari, die ihn sicherlich bemerkt hatte, die aber noch immer damit beschäftigt war das Geld zu zählen, schließlich packte sie es weg und sah nach dem Essen. Sandor hatte sich wieder der Gedanke vom Morgen aufgedrängt, wie er sie so mit Blicken bedachte und ihm drängte sich der Wunsch auf es einfach einmal zu probieren. Allerdings würde er Shaari sicher nicht fragen, zumal er eine solche Frage vermutlich nicht adäquat über die Lippen würde bringen können.

Also legte er das Kettenhemd zur Seite, dass er gerade überprüft hatte, erhob sich und ging auf Shaari zu. Mit einem gezielten, festem jedoch nicht brutalen Griff holte er sie von dem Kessel weg, der Holzlöffel glitt ihr dabei aus der Hand und klapperte als er auf dem Boden aufkam. Sandor drückte sie leicht gegen die Wand neben dem Kamin blickte ihr in die Augen und verwickelte sie schließlich in einen forschen Kuss.
 

SHAARI
 

Die Dunkelhaarige wusste gar nicht wie ihr geschah, noch immer mit den Gedanken bei der Schiffspassage rührte sie in dem Eintopf und wurde im nächsten Moment fest am Arm gepackt herumgewirbelt und gegen die Wand gedrückt. Der Holzlöffel entglitt ihrer Hand und sie sah Sandor mit, vor Überraschung geweiteten Augen, entgegen. Im nächsten Moment spürte sie seine Lippen auf ihren und sie war viel zu überrumpelt um überhaupt irgendwie auf die Situation zu reagieren. Ihre Gedanken rasten, sie spürte seinen Körper dicht an ihrem, seine Wärme strahlte ihr entgegen und sie spürte wie ihre Wangen heiß wurden. Er roch nach Schnee, Waffenöl und Schweiß und nach sich, seine Lippen fühlten sich auf der einen Seite leicht rau und auf der anderen etwas befremdlich an, aber nicht unangenehm. Shaari öffnete leicht ihre Lippen, bevor sie sich überhaupt bewusst wurde was sie da tat spürte sie seine Zunge und der Kuss intensivierte sich, trieb ihr noch mehr Hitze ins Gesicht und in ihrem Schoss regte sich Verlangen. Mit einem Ruck löste sie sich von ihm, mit einer überraschenden Kraft schubste sie ihn von sich. Was sicherlich auch nur gelang, weil er nicht damit gerechnet hatte. Nach Atem ringend und noch immer sichtlich verlegen sah sie ihn an und wandte dann den Blick ab.

Wie er da so vor ihr stand. Es war nicht richtig, was er in ihr hervor geholt hatte, es fühlte sich gut an, auf der einen Seite, auf der anderen musste sie an Eldred denken. „Das Essen ist gleich fertig.“, sagte sie etwas atemlos, wandte sich von ihm ab und hob den Holzlöffel auf.
 

SANDOR
 

Der Kuss fühlte sich noch besser an, als er angenommen hatte und dass sie ihn sogar erwiderte, damit hatte er nicht gerechnet, allerdings ebenso wenig mit ihrer folgenden Reaktion. Ihre Wangen waren gerötet und sie wirkte atemlos ihre Augen waren leicht glasig. Ihr hatte es ebenso gefallen wie ihm, das war unübersehbar.

Er grinste leicht. „Ich habe schon Hunger.“, es war ihr überlassen, wie sie das auslegte.



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