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Leben

von

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Leben
 

Was ist eigentlich das Leben? Wo beginnt es, wo endet es? Wo ist der Punkt an dem Leben und Tod einander am nächsten sind? Wie wertvoll ist das Leben wirklich? Liebt dich dein Leben, liebst du es? Für was würdest du dein Leben geben? Deine Freunde? Deine Familie? Oder nur für dich selbst?

Ich habe die Antworten gefunden, für mich gesucht und gefunden...
 

"Kana!" Meine Mutter ruft nach mir. "Kana, nun wach endlich auf!" Langsam blicke ich unter meiner Bettdecke hervor. Es ist ein stinknormaler Morgen. Und ein stinklangweiliger noch dazu. Meine Mutter kommt ins Zimmer. "Kana, wenn du nicht sofort aufstehst kommst du noch zu spät!" Oh Gott, was macht die sich wieder Sorgen! Zu spät kommen, pah! Meine kleine Schwester musste zur selben Zeit zur Schule und durfte noch schlafen. So war es schon immer, denn meine Schwester war immer das Wunschkind meiner Eltern. Und ich? Ich war bloß ein dummer Ausrutscher! Das hatten sie mir mitten ins Gesicht gesagt als ich klein war. Sie dachten, ich würde es nicht verstehen. Meine Schwester wurde seit ihrer Geburt verhätschelt und verwöhnt und ist ein richtiges Biest geworden. Einmal hat sie in der Stadt eine schöne Kette gesehen. Sie war etwa 10, hatte sie aber trotzdem geklaut und ist erwischt worden. Der Verkäufer aber hatte nicht geschimpft, im Gegenteil! "Na meine Kleine? Wer hat den einen kleinen, süßen Engel wie dich zum Klauen gezwungen, hm?" Sie sah erst ihn, dann mich an und ein teuflisches Grinsen erschien für Sekunden auf ihrem Gesicht. "I- ich wollte es n- nicht!", schluchzte sie. Sie weinte nicht, sie hatte noch nie geweint. Das hatte sie nie gemusst, ihr wurde jeder Wunsch von den Augen abgelesen und wenn nicht brauchte sie bloß eine Miene zu verziehen und schon bekam sie was wollte. Wieder zur Geschichte: "S- sie hat ge- gesagt das wenn ich das nicht mache dann, dann haut sie mich!!", jammerte sie und zeigte mit dem Finger auf mich. Der Verkäufer schritt auf mich zu und schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht. "Du Miststück! Wie kannst du nur ein armes, liebes Kind zum klauen zwingen!?!", brüllte er mich an und zerrte mich, äußerst unsanft möchte ich bemerken, in den Laden. Meine Eltern kamen und das erste

was sie taten war Lilly, so heißt das Biest, zu trösten. Sie erzählte schluchzend irgendeine erstunkene und erlogene Geschichte, welche so haarsträubend war, das sie sie vermutlich noch nicht einmal selber glaubte. Doch meine Eltern glaubten ihr, sie glaubten ihr alles. Sie würden ihr wahrscheinlich sogar glauben ich hätte jemanden ermordet, hätte ich auch die ganze Zeit mit ihnen verbracht. Mein Vater und meine Mutter gingen an mir vorbei, beachteten mich nicht. Sie taten als wäre ich Luft, das taten sie oft. Und mir wäre es viel lieber hätten sie mich verprügelt, denn das tat weitaus weniger weh.

"Kana!!! Jetzt steh gefälligst auf!!!" Meine Mutter schreit mich an. Auch das bin ich gewöhnt, immer wenn ich nicht sofort tue was sie will, schreit sie. Es sei denn es geht um Lilly, wenn sie mit ihr redet dann ist sie die Ruhe selbst. Egal ob Lilly nun das tut was sie sagt oder nicht, sie könnte ihren ,kleinen Engel' niemals anschreien. Bevor sie noch böser wird krieche ich aus dem Bett und ziehe meine Hausschuhe an, welche vor meinem Bett stehen. Sie sind mir schon zwei Nummern zu klein, ich hatte meinen Vater gebeten mir Neue zu kaufen. Er sah mich an, als käme ich von einem anderen Stern. Er sagte wir hätten kein Geld dazu, das sagte er immer wenn ich ihn um etwas bat. Lilly hatte zwar einen Tag zuvor noch zwei neue, sündhaft teure paar Schuhe bekommen, die sie wahrscheinlich niemals anziehen würde, aber na ja. Meine Mutter verlässt mein Zimmer und ich gehe zu meinem Kleiderschrank. Ich nehme mir was ich brauche, Unterwäsche und meine Schuluniform. Ich verschwinde schnell im Bad, denn ich will meine Schwester nicht schon am frühen Morgen über den Weg laufen, den Tag versauen kann sie auch später, wie immer. Fertig gewaschen und angezogen gehe ich zurück in mein Zimmer. Ich krame ein Haargummi aus einer Schublade und flechte meine langen, schwarzen Haare zu einem Zopf. Als ich das getan hatte ging ich hinunter in die Küche und setzte mich an den Tisch. Mein Vater sitzt bereits auf seinem Stuhl und liest seine Zeitung. Mutter steht am Kühlschrank und holt Sachen fürs Frühstück heraus, Sachen die Lilly mag, nicht ich. Wie jeden Morgen...! Lilly darf sich immer aussuchen was zum Frühstück, Mittag- und Abendessen gibt, immer Sachen die ich hasse. Meine Schwester kommt die Treppe hinunter stolziert. "Wann gibt es Frühstück??", fragt sie und setzt sich auf ihren Stuhl. "Mom, ich will nicht auf diesem harten Stuhl sitzen!" Meine Mutter dreht sich zu ihr um, lächelt und holt ihr den Sessel aus dem Wohnzimmer. "Ist es so besser, Prinzessin?" Meine Schwester lässt sich in den weichen Sessel zurückfallen. "Es geht!" Das sagt sie immer, sie ist nie zufrieden. Sie braucht immer etwas Besseres, und selbst das Allerbeste ist ihr nicht mal annähernd gut genug. Ich stehe auf, habe nichts gegessen. "Ich gehe..." Keine Reaktion. "Mom, Dad? Können wir drei heute nicht ins Kino gehen?" Lilly sieht Mom erwartungsvoll an. "Aber natürlich, Liebling!", sagt diese. "Und Kana könnte unterdessen mein Zimmer aufräumen, nicht wahr?" Es war klar das meine Mutter nickte. Ich war für Lilly immer schon ein billiger Sklave gewesen, ich muss immer die unangenehmen Sachen für sie tun. Mom und Dad ist das egal, ich bin ihnen egal. Für sie bin ich noch nicht mal einen Gedanken wert. Ich bin bloß unnötige Belastung für sie. "Ich würde auch gerne mit ins Kino..." Ich weiß das ich das besser nicht gesagt hätte, erstens war es sinnlos und zweitens: "Neiiiiiiiin!!! Sie soll nicht mit! Sie macht immer alles kaputt und, und...." Lilly schluchzt. Meine Mutter sieht mich verächtlich und böse an: "Du undankbares Kind! Willst du deiner lieben Schwester denn alles kaputtmachen?? Verschwinde! Geh sofort zur Schule!!" Meine ,liebe' Schwester sieht mich mit einem grausamen Grinsen an. Ich nehme meine Schultasche und gehe hinaus. Ich hasse mein Leben! Und das beruht eindeutig auf Gegenseitigkeit. Ja...! So ist es, mein Leben hasst mich, deshalb tut es mir so weh. Es versagt mir jegliche Liebe, tut mir so weh. Ich weiß nicht, lohnt sich mein Leben überhaupt noch? Kommt irgendwann mein Prinz und befreit mich aus diesem teuflischen Spiel mit meinem Herzen? Wird er mich von meinem Schmerz erlösen? Wird das geschehen? Ich glaube es nicht. Ich habe meine Hoffnung verloren, Hoffnung jemals geliebt zu werden. Tränen laufen über meine Wangen, lautlos, man bemerkt sie kaum. Ich weine, vergieße meine letzten Tränen. Das schwöre ich mir an diesem Tag, meine letzten Tränen. Will nicht mehr leiden, nicht mehr weinen. Kein Prinz wird mich erlösen. Niemand meine Qualen beenden. Oder doch? Will nicht mehr auf Erlösung warten, nie mehr. Will sie nicht mehr nur erhoffen, nicht mehr warten. Ich komme von meinem Schulweg ab, gehe nicht den alltäglichen Weg. Ich komme an eine Brücke, eine hohe Brücke unter der das Wasser wundervoll fließt. Ich liebe das Wasser, reines, klares Wasser. Und die Luft, warme, weiche Luft. Ich schaue dem Wasser zu, wie es von der Luft bewegt lustig kleine Wellen schlägt. Ich will eins werden, mit dem Wasser, der Luft. Will fliegen, Erlösung spüren. Werde nie mehr weinen, nie mehr warten, nicht nur hoffen. Niemand bringt mir meine Erlösung, nein. Ich allein kann mich erlösen, von dem Schmerz, den Qualen. Werde fliegen, eins werden mit dem Wasser und der Luft. Ich setzte mich auf das Geländer der Brücke, wische mir die Tränen aus dem Gesicht, meine letzten Tränen. Ich zittere, nicht vor Angst, nein, vor Erwartung. Ich springe ab, fliege. Ich habe gewartet, lange gewartet. Doch die Erlösung noch nie gefunden. Doch jetzt, wo ich fliege, ja, ich bin das erste Mal in meinem Leben frei. Mein Leben.....



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Miye
2009-10-14T16:12:51+00:00 14.10.2009 18:12
mir gehts so ähnlich...
mein leben ist die Hölle
Von: abgemeldet
2008-07-25T18:35:27+00:00 25.07.2008 20:35
diese geschichte hat mich so berührt wie noch nie eine ein ganz grosses lob an die schreiberin...
ich hoffe nicht das das im echten leben auch so ist bei dir...
aber ich würde mich riesig freuen wen du weitere geschichten schreibst pls...
als ich gelesen habe hatte ich das gefühl das ich in der geschichte wäre und zwar als dich...
also noch (wenn du hast)schöne ferien...
lg _Taku
Von:  -Kanon-
2006-05-28T08:29:48+00:00 28.05.2006 10:29
coolllllll gehts auch mal weiter O.O *.*
Von: abgemeldet
2006-04-06T17:58:25+00:00 06.04.2006 19:58
Also bin noch nicht lange in Animexx,aber würde mal sagen macht echht spaß zu lesen.hoffe es kommt bald en zweites Kap.respekt.außerdem schreibst du mir aus der seele!
Von:  Knight_Föner
2005-07-19T07:55:43+00:00 19.07.2005 09:55
Also ich find die Geschichte sehr interessant und sie macht auch Spaß zu lesen.
Trotzdem hab ich noch zwei Kritikpunkte:
1.>Ich krame ein Haargummi aus einer Schublade und flechte meine langen, schwarzen Haare zu einem Zopf. Als ich das getan hatte ging ich hinunter in die Küche und setzte mich an den Tisch. Mein Vater sitzt bereits auf seinem Stuhl und liest seine Zeitung. Mutter steht am Kühlschrank und holt Sachen fürs Frühstück heraus, Sachen die Lilly mag, nicht ich.
Zuerst schreibst du, dass du ein Haargummi rauskramst, dann schreibst du das du heurunter gingst und danach schreibst du, dass dein Vater bereits auf dem Stuhl sitzt. Worauf ich hinaus will: Du hast in dem kurzen textabschnitt zweimal die Zeit gewechselt. Kann passieren sollte es aber nicht
2. Kritikpunkt: Setz bitte mehr absätze. Dann is die Geschichte angenehmer zu lesen.

Und eine Frage hab noch an die Autorin: Ist die Geschichte reine Fiktion, oder ist da ein Stück Realität drin?
Von: abgemeldet
2005-05-07T16:36:00+00:00 07.05.2005 18:36
aua ... >_<
ist zwar sehr schön geschrieben...
aber der inhalt ...
>_<
autsch...


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