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my first Love

NevilleXHannah
von

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Six months later

Wir brauchen viele Jahre bis wir verstehen, wie kostbar Augenblicke sein können.

~ Ernst Ferstl ~
 

Ein halbes Jahr war vergangen seit Weihnachten. Ich hatte meine Probezeit überstanden, arbeitete jetzt unaufhörlich meiner erste Prüfung entgegen und Hannah und ich wohnten immer noch zusammen. Eigentlich konnte es nicht besser werden.

Doch dieses Glück wurde von den Gefühlen getrübt, die ich nun schon seit Weihnachten für meine Mitbewohnerin hegte. Sie wusste nichts davon, denn ich wollte die Gefühle nicht wahr haben, und auch von dem Kuss wusste Hannah immer noch nichts.

Nachdem ich sie an dem Abend weinend gefunden hatte, waren wir essen und ich hatte beschlossen, darüber einfach zu schweigen. Nach diesem Tag wurden wir merkwürdigerweise zu besten, unzertrennlichen Freunden.
 

~*~
 

Fast ein Jahr wohnten wir nun zusammen, als ich beschloss, für unseren ersten Jahrestag, den wir nun bald hatten, etwas zu kochen.

An besagtem Tag stand ich, nachdem Hannah arbeiten gegangen war, seit Stunden in der Küche, hatte mir freigenommen und versuchte mich am Kochen. Aber es half alles nichts. Das Rührei wurde schwarz, der Braten war noch nicht durch, der Kuchen war übersät mit Eierschalen und ich war durch das Mehl so weiß, dass ich als Leiche hätte durchgehen können.

Seufzend warf ich das Handtuch und beschloss, noch schnell etwas Essbares beim Elfenlieferdienst zu bestellen. Während ich auf die Bestellung wartete, räumte ich die Küche auf, wusch mir das Mehl aus dem Gesicht und öffnete kurze Zeit später dem Lieferdienst die Tür.

Kurz nachdem das Essen angekommen war, kam auch Hannah nach Hause.

„Was riecht hier so verbrannt?“, fragte sie belustigt, als sie in das Wohnzimmer trat.

„Dein Mitbewohner hat versucht zu kochen, da doch heute ein besonderer Tag ist“, gab ich lachend von mir und zeigte ihr die Reste meines Kochversuches. „Allerdings ist jegliches Gericht schief gegangen, weswegen ich uns was bestellt habe“, erklärte ich und deutete auf das Essen, was vor uns auf dem Tisch stand.

„Super“, sagte sie und strahlte mich an. „Ich habe uns eine DVD besorgt, wenn du nichts dagegen hast, diesen Tag mit einem guten Film ausklingen zu lassen. Und morgen zeige ich dir, wie man kocht.“

„Okay“, meinte ich belustigt und fügte noch hinzu: „Und nein, warum sollte ich etwas gegen den Film haben? Worum geht es denn?“

Zögernd erzählte sie mir von der Handlung.

„Solang die Schnulze gut ist, habe ich nichts dagegen“, lachte ich, als ich bemerkte, dass sie sich Sorgen machte.

Zufrieden über meine Auskunft legte sie den Film ein und aß mit mir das wahrlich gute Essen vom Lieferdienst. Danach lehnte ich mich zufrieden zurück, legte meine Beine auf die Couch und verfolgte den Film, in dem der Protagonist eine ähnliche Gefühlswendung wie ich durchmachen musste. Das einzige, worin wir uns nicht glichen, war, dass er seiner Liebsten alles gestanden hatte. Ich seufzte, als im Film der Abspann lief.

„War wohl doch nicht so wirklich ein guter Film für dich?“

„Nun, nein nicht wirklich“, meinte ich ehrlich.

„Dann hoffe ich, dass du Horrorfilme magst“, sagte sie und legte eine andere Disc in den Player.

„Horrorfilme?“

„Schau ihn dir an, dann weißt du, was ich meine“, sagte sie, setzte sich nun neben mich, drückte auf Play und kuschelte sich an mich.

Der Löwe in meiner Brust begann zu brüllen und mein Herz schlug schneller als sonst.

Inständig hoffte ich, sie würde nichts davon bemerken, als ich meinen Arm um sie legte, ihren Duft einsog und sie fest an mich drückte.

Ich kam mir damals so falsch vor, aber ich konnte es nun auch nicht mehr leugnen, dass ich seit geraumer Zeit mehr als Freundschaft für sie empfand.

Es war spät, als der Film endete. Ich gähnte und wollte mich gerade aufsetzen, als ich bemerkte, dass Hannah auf meiner Brust eingeschlafen war. Seufzend schloss ich meine Augen und schlief ebenfalls in dieser unbequemen Position ein.

Ich erwachte erst wieder, als ich polternd von der Couch fiel und Hannah mir mal wieder unbemerkt folgte. Manchmal fragte ich mich selbst schon, ob das Schicksal einem gerne das Bein stellte.

Mir den Kopf reibend stupste ich die junge Frau auf mir an.

„Mhm?“, ertönte es undeutlich von ihr.

„Würdest du bitte aufstehen? Der Fußboden ist nicht so bequem wie die Couch.“

Auf mir ertönte ein Brummen, bevor Hannah ihre hübschen Augen müde öffnete und nickte. Schlaftrunken stand sie auf und hielt mir ihre Hand hin.

Ich ergriff diese und sie half mir beim aufstehen. Danach schnappte ich sie mir und brachte sie zu sich ins Bett, deckte sie zu und wollte mich gerade abwenden, als sie mich zu sich ins Bett zog.

„Huh?“, gab ich überrascht von mir, ergab mich jedoch meinem Schicksal und legte mich neben sie.

Sie nuschelte noch irgendetwas, was ich nicht verstand, bevor sie wieder eingeschlafen war. Was sie mir und meinen Gefühlen damit antat, konnte sie ja nicht wissen.

Nachdem ich ewig überlegt hatte, einfach wieder aufzustehen, musste ich jedoch wohl wieder eingeschlafen sein, denn ich erwachte erst, als Hannah mir mit ihrem Finger lachend in die Wange pikste. Brummend öffnete ich ein Auge.

„Morgen, was ist?“

„Mich würde interessieren, warum wir gemeinsam in meinem Bett liegen?“, fragte sie mich grinsend.

Schlagartig war ich wach.

„Huh? Mist! Eigentlich wollte ich wieder aufstehen, wenn du eingeschlafen bist“, erklärte ich.

„Wieso sind wir überhaupt hier?“, fragte sie mich, als ich mich aufgesetzt hatte und in Begriff war, das Bett zu verlassen.

Gähnend antwortete ich: „Du bist auf der Couch eingeschlafen und ich konnte mich nicht bewegen, weswegen ich auch dort geschlafen habe. Dann hast du mich irgendwann von der Couch gekickt und bist auf mich gerollt, weshalb ich wach wurde.“

Ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg und war in dem Moment froh, dass sie nur meinen Rücken sah.

„Und deswegen hatte ich dich geweckt, damit du zu dir ins Bett gehen kannst. Jedenfalls habe ich dich noch dahin gebracht und wollte dann in mein Zimmer, aber du hast mich festgehalten, irgendwas Unverständliches gemurmelt und bist wieder eingeschlafen“, beendete ich meine Erklärung und schaute sie forschend an.

„Sorry, Neville“, meinte sie peinlich berührt. „Wenn ich schlafe, kann ich sehr anhänglich sein bei Menschen, die ich gern habe.“

Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als sie das sagte.

Ich lächelte sie an und gab ihr zu verstehen, dass es mich nicht störte.

Den restlichen Tag schließlich verbrachten wir gemeinsam in der Küche, wo sie mir das kleine Koch-Einmaleins beibrachte.

Was darauf folgte, waren wohl die stressigsten Wochen und Monate, die wir je erlebt hatten! Mein Job beanspruchte mich so sehr, dass ich manchmal ganze Tage im Krankenhaus zubrachte und auch Hannah hatte mit Überstunden zu kämpfen, zumal sie noch nebenbei Tom im Pub aushalf. Wirklich schade, denn ich hätte gerne noch mehr Zeit mit ihr verbracht.



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