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Ein Leben wie dieses

von

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Seltsame Angebote

Freitag, 7. April 2006

 

Davis, T.K. und Kari standen an ihren Schließfächern, um die Bücher zu verstauen, die sie erst später am Tag brauchen würden. Während Davis gerade in seinem Fach herum kramte, um alles so zu arrangieren, dass ihm nicht alles entgegenflog, wenn er es öffnete, bekam er zufällig mit, wie Kari sich leise an T.K. wandte.

„Sag mal...“, setzte sie an und zögerte einige Sekunden, bevor sie weitersprach. „Kann ich heute Nacht vielleicht bei dir schlafen?“

Entsetzt hielt Davis inne, wobei das Mathebuch unvermittelt aus dem Fach direkt auf seinen Fuß fiel. Langsam bückte er sich danach, ohne zu registrieren, was er tat.

„Was? Warum denn?“, fragte T.K. und klang ein wenig verwirrt.

„Ach, ich brauch mal einen Tapetenwechsel“, meinte Kari beiläufig. „Ich dachte, wir könnten uns vielleicht ein paar Filme anschauen oder so.“

„Hast du da etwa Klamotten in der Tasche?“

„Ähm... ja.“ Davis hörte Kari verlegen kichern und ihm wurde ganz schlecht. Er hoffte inständig, T.K. würde absagen, weil er noch irgendwas vorhatte.

„Ja, also das geht klar. Meine Mutter hat bestimmt nichts dagegen, aber mein Zimmer ist nicht aufgeräumt“, antwortete T.K. lässig.

„Super“, antwortete Kari fröhlich.

In Davis' Magengegend breitete sich ein seltsames Gefühl aus. Es war, als hätte es sich etwas sehr Schweres darin gemütlich gemacht. Er kannte das Gefühl schon, doch gerade war es besonders stark, stärker als jemals zuvor. Ihm wurde übel und er wollte am liebsten wieder nach Hause gehen.

„Sag mal, Davis, was machst du da so lange?“

Er drehte sich um und sah T.K. und Kari hinter sich stehend und ihn erwartungsvoll ansehend. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er noch immer regungslos mit dem Mathebuch in der Hand vor seinem geöffneten Schließfach verharrte.

„Wir haben doch jetzt gar nicht Mathe“, bemerkte Kari verwirrt.

„Oh, achso“, murmelte Davis, warf das Buch achtlos ins Fach und schloss es ab. Dann machte er sich betrübt mit T.K. und Kari auf den Weg ins Klassenzimmer.
 

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„Ernsthaft, Tai, du solltest nicht so lange bei mir im Café rumhängen, wenn du dann am nächsten Tag so müde bist“, meinte Sora vorwurfsvoll, als er zum fünften Mal innerhalb einer halben Stunde gähnte.

„Das liegt nicht daran“, seufzte Tai, den Kopf auf eine Hand gestützt. „Ich konnte heute Nacht so schlecht schlafen.“

Das stimmte wirklich. Irgendetwas hatte ihn vom Einschlafen abgehalten, obwohl er sich sonst eines sehr langen und tiefen Schlafes erfreuen konnte. Und heute Morgen hatte Kari ihm auch noch eröffnet, dass sie in der folgenden Nacht bei T.K. bleiben würde. Er konnte zwar verstehen, dass sie weg wollte, aber zu T.K. … Immerhin waren die beiden mittlerweile vierzehn und Kari hatte noch nie bei ihm übernachtet, immer nur bei Mädchen. Tai mochte T.K. Er war für ihn immer eine Art kleiner Bruder gewesen, aber eine Nacht zusammen mit seiner Schwester im gleichen Zimmer... Tai wusste einfach nicht, ob er das gut finden sollte oder nicht.

„Warum das denn?“, fragte Sora erstaunt. Sie saß neben ihm und sie nutzten die Fünf-Minuten-Pause stets für kurze Gespräche.

„Warum was?“, fragte Tai geistesabwesend.

„Vergiss es“, murrte Sora.

Tai wandte den Kopf ihr zu und sah sie mit gerunzelter Stirn an.

„Sag mal, ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“, fragte Sora und wirkte nun besorgt, sodass Tai fast schon ein schlechtes Gewissen bekam.

„Ja klar, mach dir mal keine Sorgen“, meinte er abwinkend und tätschelte ihr die Schulter. „Darf man denn nicht mal müde sein?“

„Hm“, machte sie nur und wandte sich Herrn Saito zu, der soeben den Raum betreten hatte.
 

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„Komm schon, Izzy!“

Izzy verdrehte genervt die Augen. Den ganzen Tag schon bettelte Mimi ihn an, dass er mit auf das Konzert am Abend kommen sollte, doch er hatte keine Lust. Er wollte lieber mit der Vorbereitung seines Computerclubs beginnen, schließlich erstellte sich der Plan nicht von allein.

„Du gehst doch mit Sora. Warum brauchst du mich denn?“, stöhnte er und schlug sein Buch zu.

„Ich will dich eben auch dabei haben“, antwortete sie ungeduldig und klang dabei wie ein kleines Kind vor dem Süßigkeitenregal im Supermarkt.

„Ich komme nächstes Mal mit“, versprach Izzy in versöhnlichem Ton, doch das interessierte Mimi überhaupt nicht.

„Wer weiß, wann das nächste Mal ist. Komm doch heute mit. Beim nächsten Mal hast du doch eh wieder keine Lust“, bettelte sie weiter.

Izzy war aufgestanden und verstaute seine Schulsachen in seiner Tasche. Mimi machte keine Anstalten, ihren Kram einzupacken, sondern fuhr unbeirrt fort, auf ihn einzureden.

„Mimi!“, rief er schließlich genervt, was sie nun doch schweigen ließ. Erschrocken starrte sie ihn an. „Ein für alle mal: Nein! Ich komme nicht mit!“

Wie sie dort saß, ihn von unten herauf ansah mit Augen so groß wie Untertassen und so funkelnd wie Sterne, der Blick so traurig wie der eines Hundes, mit dem keiner Apportieren spielen wollte. Unwillkürlich trat Izzy einen Schritt zurück.

„Nein, Mimi, sieh mich nicht so an“, stotterte er, doch Mimis Blick änderte sich nicht. Wenn überhaupt möglich, wurde er nur noch trauriger.

„Hey!“ Beide drehten sich verwundert um, um zu sehen, wer gesprochen hatte. Katsuro, der wohl unsympathischste Typ der Schule, hatte anscheinend ihr Gespräch belauscht, denn er warf Izzy einen abfälligen und Mimi einen hungrigen Blick zu. „Lass doch den Nerd. Der verbringt doch jedes Wochenende zu Hause. Wenn du willst, geh ich mit dir.“ Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, lehnte an seinem Tisch, der hinter Mimis stand, und musterte sie begierig.

Izzy stöhnte genervt auf, wandte sich um und marschierte aus dem Raum. Er hatte diesen Katsuro noch nie ausstehen können. Er war einfach nur arrogant und liebte es, sich über andere lustig zu machen.

„Jetzt warte doch mal!“ Keuchend erschien Mimi neben ihm, als er soeben durch die Eingangstür der Schule nach draußen gegangen war. „Was ist denn das für ein Spinner?“

„Das ist Katsuro“, antwortete Izzy trocken.

„Auf keinen Fall geh ich mit dem zum Konzert“, verkündete Mimi wütend. „Der spinnt wohl. Hör doch nicht darauf, was der sagt. Bestimmt ist er total schlecht in der Schule und nur neidisch auf dich.“

Izzy gab einen zischenden Laut von sich. Er bezweifelte, dass sie Recht hatte, doch er wusste, dass sie es nur gut meinte.
 

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„Hey Mama“, begrüßte T.K. seine Mutter, die am Computer im Wohnzimmer saß und auf der Tastatur herumtippte.

„Hallo T.K.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Oh, und hallo Kari. Schön, dich wieder zu sehen.“

„Hallo“, erwiderte Kari lächelnd.

„Kari schläft heute hier, ist das in Ordnung?“, fragte T.K., woraufhin Natsuko ihm einen fragenden Blick zuwarf, aber nichts erwiderte außer „Natürlich“.

T.K. zog Kari hinter sich her in sein Zimmer, wo sie sich auf den Boden fallen ließen und ihre Schulsachen aus der Tasche kramten.

„Mann, wenn wir jemandem erzählen, dass wir Freitag, wenn wir nach Hause kommen, zuerst Hausaufgaben machen, dann haben wir den Ruf der größten Streber überhaupt“, bemerkte T.K. scherzhaft und Kari kicherte.

„Wahrscheinlich zurecht“, meinte sie schulterzuckend. „Solange wir nicht in der Pause auf dem Klo verprügelt werden...“

T.K. musste lachen. Solche Sprüche war er von Kari gar nicht gewohnt.

„Also, wollen wir mit Mathe anfangen?“, fragte sie und schlug gerade das Mathebuch auf.

„Klar“, antwortete T.K. gleichgültig und tat es ihr nach. Sie blätterten durch die Seiten, bis sie die richtige gefunden hatten. Einige Sekunden starrte Kari auf die Aufgabe, bis sie das Buch zuklappte und seufzte.

„Ich bin dafür, wir fangen doch mit was anderem an.“

„Ach was“, meinte T.K. nur schulterzuckend und legte sein Buch zwischen sie. „Ist doch kein Problem. Ich erkläre dir das.“

Kari war in dieser Hinsicht ein „typisches Mädchen“, genau wie Sora. Gut in den Sprachen, kein Durchblick in Mathe und Naturwissenschaften, wobei Sora in beidem noch ein bisschen besser war als Kari. Nur Yolei widersprach dem Klischee. Wie es bei Mimi war, wusste er nicht, doch Mimi war in so vielen Hinsichten ein typisches Mädchen, dass es ihn nicht wundern würde, wenn auch sie kein Mathegenie war.

„Also fangen wir einfach mit der da an“, schlug T.K. vor und deutete auf die erste Aufgabe.

Kari nickte und schrieb erst mal die Aufgabe ab.
 

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„Wie fandet ihr die Band?“, fragte Mimi an Tai und Sora gewandt, die neben ihr standen inmitten einer riesigen Menschenmenge. Angeblich passten etwa zweitausend Menschen in die Halle, doch Mimi hatte das Gefühl, hier wären mindestens doppelt so viele. Die drei Freunde mussten sich dicht aneinander drängen, um nicht von irgendjemandem mit einem Ellbogen erwischt zu werden.

Tai runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern, während Sora ein eher ratloses Gesicht machte.

„Naja, geht so“, meinte sie.

„Ja, fand ich auch. Mittelmäßig“, stimmte Mimi ihr zu.

„Aber deshalb sind sie ja auch nur die mittlere Band. Der Hauptact heute sind schließlich die Tokyo Rebels“, erklärte Sora.

„Deren Musik auch nicht viel besser ist“, stichelte Tai und bekam von Sora einen empörten Blick zugeworfen.

„Das stimmt nicht. Musikalisch sind sie sehr gut. Du magst doch nur die Musikrichtung nicht“, entgegnete sie barsch.

„War doch nur ein Witz“, erwiderte Tai grinsend. „Ich weiß doch, dass sie musikalisch was drauf haben.“

„Mann, ich bin schon ganz aufgeregt. Oh, seht mal, da kommen sie ja!“ Mimi stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen besseren Blick auf die Bühne zu haben, auf der soeben die Tokyo Rebels erschienen waren. Sie vergrub ihre Fingernägel in Soras Arm. „Wie heißen die jetzt noch mal alle?“

„Der Blonde vorne heißt Matt, den kenn' ich ganz gut“, antwortete Tai grinsend.

„Du bist immer so witzig“, sagte Mimi ironisch und schüttelte den Kopf, bevor sie Sora fragend ansah.

„Also der am Schlagzeug ist Shin. Der war auch schon bei den Teenage Wolves dabei“, erklärte sie. Auch sie hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt, um besser sehen zu können. Lediglich Tai war groß genug, um alles gut zu erkennen, ohne seine Füße zu quälen. „Der Bassist da links heißt Ryo und der mit der zweiten Gitarre ist Tsubasa. Aber die gehen alle nicht auf unsere Schule.“

„Kennst du sie näher?“, fragte Mimi weiter. Sie fand Schülerbands, die was drauf hatten, unglaublich interessant und aufregend, weshalb sie sich wahrscheinlich auch so für Matt begeisterte.

„Ja, ein bisschen. Die sind echt nett. Wir können ja nachher noch mit ihnen feiern gehen“, sagte Sora.

„Au ja! Kommst du auch mit, Tai?“ Beide Mädchen sahen ihn erwartungsvoll an.

„Ähm... keine Ahnung. Vielleicht?“, antwortete er und hatte eine Augenbraue in die Höhe gezogen.

„Also ja“, bestimmte Mimi und wandte sich wieder zur Bühne. „Jetzt machen sie ihren Soundcheck, oder? Wie lang dauert es noch, bis sie anfangen?“

„Hm... schätze, eine halbe Stunde“, meinte Sora nachdenklich.

„So lang“, seufzte Mimi. Sie wollte die Band endlich spielen hören und sehen. Sie war voller Vorfreude auf das, was sie da erwartete.

„Bleib doch mal ruhig. Du kannst in dem ganzen Jahr noch hundert mal auf ihre Konzerte gehen“, sagte Tai ein wenig genervt.

Mimi beschloss, ihn nicht weiter zu beachten, sondern sah Matt dabei zu, wie er ein letztes Mal seine Gitarre überprüfte und stimmte.
 

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Matt ließ seinen Blick über die Menge schweifen und suchte nach jemandem, den er kannte. Er wusste, dass Tai, Sora und Mimi hier sein wollten, doch er konnte sie nirgends entdecken. Aber es war ja auch ziemlich voll. Dafür entdeckte er in der ersten Reihe an der Bühne einige hübsche Mädchen, die ihm etwas zuriefen, das er nicht verstand. Es schien ein vielversprechender Abend zu werden.

Matt schlug ein paar Akkorde auf seiner E-Gitarre an, die durch die Halle schallten und die Menge schon zum Jubeln brachten. Er lächelte. Er liebte dieses Gefühl, auf der Bühne zu stehen mit diesem Anflug von Lampenfieber, den er jedes Mal verspürte, und die vielen Menschen vor sich zu sehen, die ihm und seinen Bandkollegen zujubelten und ihm bestätigten, dass er sich den richtigen Lebenstraum ausgesucht hatte. Er hörte, wie Shin probehalber ein paar Takte auf dem Schlagzeug spielte und auch er bekam Applaus und Jubelgeschrei. Matt drehte sich zu ihm um und grinste ihm zu. Shin erwiderte seinen Blick, blieb aber ganz cool und tat, als hätte er in seinem Leben nie etwas anderes getan als Schlagzeug zu spielen.

Ryo testete seinen Bass und Tsubasa sein Keyboard. Als alles so klang, wie es sollte, warf Matt allen noch einen kurzen Blick zu, bevor er einen Schritt an das Mikrofon herantrat, eine Hand darauf legte und begann.
 

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„Das war echt lecker“, lobte Kari Natsukos Essen, nachdem sie den letzten Rest von ihrem Teller gegessen hatte. „Vielleicht sollten Sie meiner Mutter mal Ihre Rezepte geben.“ Seit ihre Eltern kein gutes Verhältnis mehr zueinander hatten, war das Essen noch miserabler geworden.

Natsuko lachte verlegen. „Danke, danke. Freut mich, wenn es schmeckt.“

T.K. und Kari halfen Natsuko noch dabei, den Tisch abzuräumen und das Geschirr in den Geschirrspüler zu sortieren, bevor sie sich in T.K.s Zimmer verzogen.

Kari setzte sich auf T.K.s Bett, zog ihre Tasche zu sich heran und suchte die DVDs heraus, die sie mitgebracht hatte. Es waren drei Actionfilme. Normalerweise nicht ihr Lieblingsgenre, doch sie wollte keinen Herzschmerz sehen. Den hatte sie aufgrund ihrer mittlerweile zerrütteten Familienverhältnisse selbst genug.

„Hier, die drei hab ich mitgebracht. Auf welchen hast du Lust?“ Sie hielt die DVDs hoch und sah T.K. fragend an. Dieser stand immer noch an der Tür, vergrub nun die Hände in den Taschen seiner Jogginghosen, kam auf sie zu und setzte sich neben sie.

„Ich bin für den da“, bestimmte er und tippte auf „2 Fast 2 Furious“.

„Okay“, sagte Kari, legte die anderen beiden Filme zurück in ihre Tasche und öffnete die Hülle. T.K. griff plötzlich nach ihrer Hand, sodass sie innehielt und ihn ansah.

„Kari, was ist los?“, fragte er und sah sie ernst an.

„Hm? Was meinst du?“ Sie wich seinem bohrenden Blick aus, mit dem er sie nur selten ansah. Es gab einfach nicht oft solch ernste Dinge, die sie zu bereden hatten. Zum Glück. Sie wollte nicht drüber reden, wie schief bei ihr der Haussegen derzeit hing, schon gar nicht mit T.K., litt er doch schon seit Jahren unter der Trennung seiner Eltern. Wie sollte er sich fühlen, wenn sie nun anfing, deswegen zu jammern? Und dabei waren ihre Eltern noch nicht einmal getrennt.

„Du weißt doch genau, was ich meine. Du bist die letzten Tage oder sogar Wochen viel zu still, willst plötzlich ohne Vorankündigung bei mir übernachten und jetzt kommst du mir auch noch mit Actionfilmen, die sonst überhaupt nicht dein Ding sind. Also, was ist los?“

„Nichts, alles in Ordnung“, antwortete Kari betont lässig und entzog ihm ihre Hand, um die DVD-Hülle herum zu drehen und so zu tun, als würde sie sich den Inhalt auf der Rückseite interessiert durchlesen. Sie spürte, wie Tränen sich den Weg in ihre Augen bahnten und blinzelte sie angestrengt weg. Sie hasste es, auf etwas angesprochen zu werden, das sie bedrückte. Dann kamen ihr immer die Tränen.

Eine Weile saßen sie nur schweigend da und Kari starrte weiter die Hülle an. Schließlich erhob sich T.K. und streichelte ihr kurz über die Schulter.

„Gib mal her, ich leg sie ein“, sagte er leise und streckte seine Hand nach der DVD aus.

Dankbar reichte Kari sie ihm und er ging zu seinem Computer, um sie in das DVD-Fach zu schieben.
 

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Sora, Tai und Mimi beobachteten, wie Matt einen Schritt nach vorne trat.

„Hey Leute“, rief er ins Mikrofon und augenblicklich ertönte Jubel um sie herum. Mimi links neben ihr jubelte ebenfalls, was Sora zum Schmunzeln brachte. „Wir sind Tokyo Rebels und...“ Matt kam gar nicht dazu, weiter zu sprechen, da er von dem Gekreische der Masse übertönt wurde. Sora sah ihn lächeln, bevor er einen weiteren Versuch startete, als es wieder ruhiger wurde. „Wir würden euch gern ein paar neue Songs präsentieren, aber auch alte. Also viel Spaß und singt schön mit.“

Wieder jubelte die Menge und Shin gab auf seinem Schlagzeug den Takt vor, bevor alle anfingen zu spielen.

„Er sieht so cool aus“, rief Mimi Sora zu und diese musste zugeben, dass sie Recht hatte. Wie er da vorne stand, den Blick auf einen unbestimmten Punkt in der Halle gerichtet, die E-Gitarre umgehangen, auf der er die ersten Akkorde spielte und schließlich mit dem Gesang begann. Sein blondes Haar hing ihm ins Gesicht und verdeckte sein linkes Auge. Wie auch die anderen Mitglieder trug er ein T-Shirt von einer Rockband und dazu Jeans. Seine Stimme war einfach umwerfend und Sora konnte wieder einmal aufs Neue sehen und auch hören, weshalb ihm die Mädchen in Scharen hinterherliefen.
 

I don't wanna be a conclusion

Victim of confusion

And I'll stay, my own place, right here in nowhere
 

Das war eines der älteren Lieder, doch Sora mochte es und sang, wie viele andere um sie herum, mit. Mimi stand neben ihr und starrte gebannt nach vorn zur Bühne, über das ganze Gesicht strahlend, während Tai eher desinteressiert wirkte, aber den Kopf zum Takt der Musik bewegte. Insgesamt herrschte sehr gute Stimmung.
 

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Der zweite Film ging zu Ende und T.K. gähnte herzhaft. Kari war schon vor einer halben Stunde eingeschlafen und ihr Kopf lehnte seitdem an seiner Schulter. Das Licht im Zimmer kam nur vom Monitor des Computers, auf dem nun der Abspann einsetzte.

T.K. streckte eine Hand aus und strich Kari eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wobei er sie nachdenklich ansah. Was war es nur, das sie in letzter Zeit so bedrückte und das sie ihm nicht erzählen wollte? Sie behauptete zwar, es wäre alles in Ordnung, doch selbst ein Blinder mit Krückstock würde erkennen, dass Kari irgendetwas belastete, mit dem sie offenbar nicht selbst fertig wurde. Doch warum wollte sie T.K. nichts davon erzählen? Vertraute sie ihm nicht? Vielleicht sollte er mal Tai darauf ansprechen, der wusste wahrscheinlich mehr. Selbst jetzt, da sie schlief, wirkte ihr Gesicht nicht vollends entspannt; eine kleine Falte lag zwischen ihren Augenbrauen. Ob sie wohl unglücklich verliebt war? Oder sich mit Tai gestritten hatte? Oder jemand aus ihrer Familie gestorben war?

Langsam bewegte sie sich, rieb sich die Augen und richtete sich auf.

„Oh, entschuldige, ich bin eingeschlafen“, murmelte sie und streckte sich.

„Kein Problem, hast nicht viel verpasst“, meinte T.K. lächelnd und richtete sich ebenfalls aus seiner halb liegenden Position auf. „Wollen wir schlafen gehen?“

„Ja, gute Idee.“
 

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Girl, you remind me of summer time

But now you need time to clear your
 

Da war es, Soras Lieblingslied. Tai warf einen Blick auf Sora neben sich, die mit leuchtenden Augen nach vorn zur Bühne starrte und verdrehte die Augen. Wie konnte man sich nur so sehr für diese Art von Musik begeistern? Oder war es etwa Matt, für den sie sich begeisterte?

Erneut warf Tai einen Blick auf sie und musterte sie skeptisch. Er hatte keine Ahnung, wie Sora es ausdrückte, wenn sie sich für jemanden interessierte, aber sie würde doch nicht wohl... So viele Mädchen rannten Matt hinterher, da würde sie sich doch nicht einreihen.
 

You're tripping over what is wrong and right

Just decide, I've been waiting all night
 

Tai sah nach vorn zu Matt und wieder zurück zu Sora. Keine Frage, ihr Blick galt ihm. Oh Gott! Er sollte schnellstens die Initiative ergreifen und mit Sora über seine Gefühle für sie sprechen, bevor sie Matt deswegen ansprach. Die ganze Zeit hatte er immer wieder befürchtet, Matt könnte sich eventuell auch für Sora interessieren, doch dass es andersrum war, daran hatte er nie gedacht. Aber möglich war es trotzdem.
 

Think back, think back to the summer time

I would cross through these state lines

You were always on my mind
 

„Alles okay?“, rief Sora ihm zu und unterbrach seine Gedankengänge. „Du guckst so entgeistert. Ich finde, du könntest die Arbeit der Band ruhig mal ein wenig mehr respektieren.“

„Was? Mach ich doch“, wehrte Tai sich. „Und ja, alles okay.“

Sora lächelte gut gelaunt und hakte sich bei ihm unter, was ihn seufzen ließ.
 

It should not be this hard to see

How to get from point A to B

Without losing sleep, without losing sleep
 

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Die Tokyo Rebels spielten über eine Stunde lang und Mimi gefiel jedes einzelne Lied. Sie fand Matt und auch die anderen Jungs ziemlich cool, wie sie die Menge anheizten und eine super Stimmung verbreiteten. Dazu sahen sie auch noch gut aus. Sie wollte unbedingt noch hinterher mit der Band in einen Club gehen und auch die anderen drei näher kennen lernen. Ein bisschen neidisch war sie schon auf Sora, da die sie schon kannte und offenbar auch mit ihnen befreundet war. Bestimmt hatte sie so einige weibliche Feinde.

„Das war großartig. Danke, dass ihr mitgekommen seid.“ Die drei Freunde standen draußen vor der Halle und warteten auf Matt und seine Band. Mimi strahlte noch immer über das ganze Gesicht und war völlig überwältigt von ihren Eindrücken.

„Ich schick dir die Rechnung“, meinte Tai nüchtern und schob die Hände in die Hosentaschen.

„Gehen wir noch alle zusammen in einen Club?“, fragte Mimi und sah die beiden an.

An ihnen liefen noch immer junge Menschen vorbei, die aus der Halle strömten und sich lachend und plaudernd auf den Weg zur U-Bahn oder sonst wohin machten.

„Klar“, antwortete Sora wie selbstverständlich.

„Ich weiß nicht“, murmelte Tai.

„Was? Wieso nicht? Komm schon“, erwiderte Mimi und sah ihn ungeduldig an.

Sora rückte an ihn heran und hakte sich bei ihm unter.

„Natürlich kommt er mit, oder?“ Sie warf ihm ihren liebsten Blick zu und Mimi stutzte. Lief da etwa was zwischen den beiden? Tais Blick, mit dem er Soras erwiderte, war seltsam und sprach Bände.

„Na gut“, willigte er schließlich resigniert ein.

Mimi sah Sora fragend an, die dies jedoch nicht mitbekam.

„Ist denn hier in der Nähe ein guter Club?“, fragte Mimi und sah sich um.

„Ich glaube, die Straße hier runter ist einer“, antwortete Sora und deutete nach links. „Aber keine Ahnung, ob er gut ist.“

Es dauerte noch eine gefühlte Ewigkeit, bis die Tokyo Rebels endlich vollzählig erschienen.

„Mann, da bist du ja endlich“, rief Tai Matt entgegen, als die vier auf sie zu kamen.

„Sorry, hat noch ein bisschen gedauert“, erwiderte Matt schulterzuckend. „Jungs, das ist Mimi. Mimi, das sind Shin, Ryo und Tsubasa.“ Er deutete nacheinander auf seine Bandmitglieder, die Mimi zunickten und sie anlächelten.

„Hi“, sagte Mimi und lächelte vergnügt.
 

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T.K. seufzte und drehte sich im Schlaf schwungvoll um, wobei er seinen Arm auf die Seite warf, der irgendwie auf etwas landete. Auf etwas?

T.K. schreckte auf und war zunächst völlig neben der Spur und noch im Halbschlaf. Es dauerte einige Sekunden, bis er realisierte, dass Kari neben ihm lag. Aber was machte sie denn hier? Er hatte ihr doch extra sein Bett überlassen und schlief selbst auf einer Matratze auf dem Boden. Und nun lag sie hier, dicht an ihn gedrängt.

Sie gab einen Laut von sich. Wahrscheinlich hatte T.K. sie durch seine Bewegung geweckt.

„Kari?“, flüsterte er.

„Hm?“, machte sie müde.

„Was machst du hier?“, fragte er verwirrt.

„Oh, ähm... ich...“, stammelte sie und setzte sich auf. „Entschuldige, ich geh zurück ins Bett.“

Er konnte ihr Gesicht nicht erkennen, da es im Zimmer stockdunkel war, doch er sah, dass sich ihr Umriss bewegte.

„Warte mal“, sagte T.K. und hielt sie am Arm fest. „Du weißt schon, dass du mit mir reden kannst, oder?“ Er flüsterte noch immer, obwohl sie beide wach waren und seine Mutter sie sowieso nicht hören würde, selbst, wenn sie normal sprachen. Er hatte sich aufgesetzt und starrte auf den Fleck, an dem sich Karis Gesicht befinden musste.

„Ja“, erwiderte Kari leise.

„Und warum tust du es dann nicht? Vertraust du mir nicht?“ Er bemühte sich, sich nichts von seiner Enttäuschung anmerken zu lassen. Er wollte ihr kein schlechtes Gewissen machen.

„Das ist es nicht“, antwortete sie langsam. T.K. wartete, dass sie weiter redete, doch sie schwieg.

„Was ist es dann?“, hakte er nach.

Sie zögerte mit ihrer Antwort und ließ sich stattdessen zurück auf das Kissen fallen. „Ich kann darüber nicht mit dir reden“, sagte sie schließlich nach einer Weile.

T.K. verstand nur Bahnhof. Was sollte das bedeuten, sie konnte mit ihm nicht darüber reden? Konnte sie denn mit anderen reden? Warum konnte sie nicht mit ihm reden? Er war schon oft der Einzige gewesen, dem sie sich anvertraut hatte, wenn irgendetwas nicht stimmte. Warum diesmal nicht? Sie war doch nicht etwa wirklich in ihn verliebt? Aber warum sollte sie deshalb so niedergeschlagen sein?

T.K. streckte vorsichtig den Arm aus, bis seine Hand ihren Kopf berührte. Er strich ihr über die Stirn, streifte ein paar Haarsträhnen zur Seite und seufzte.

„Kari“, flüsterte er, wusste aber nicht, was er sagen sollte.

„Es tut mir Leid“, sagte sie mit brüchiger Stimme.

Er ließ seine Hand auf ihrer Stirn ruhen und schüttelte den Kopf, was sie natürlich nicht sehen konnte.

„Haben Davis und Tai nicht morgen ein Spiel? Wollen wir hingehen und zuschauen?“ Vielleicht würde sie das ja irgendwie ablenken. Er wollte sie nicht so traurig sehen, was auch immer der Grund dafür war, doch es passte nicht zu ihr.

„Ja, klingt gut“, antwortete sie.

Wieder schwiegen sie für eine Weile und T.K. legte sich nun ebenfalls wieder hin.

„Soll ich wieder ins Bett gehen?“, fragte Kari, machte aber keine Anstalten, sich zu bewegen.

„Kannst auch hier bleiben, wenn du willst“, antwortete T.K. schulterzuckend.

Eng aneinander gedrängt schliefen sie schließlich wieder ein.
 

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„Und? Hat's dir gefallen?“

Matt stand mit Mimi an der Bar des Clubs, der sich in der gleichen Straße befand wie die Konzerthalle. Er lehnte mit dem Rücken am Tresen, während Mimi die Ellbogen auf der etwas klebrigen Platte abstützte.

„Ja, war super“, antwortete Mimi und wirkte tatsächlich begeistert, denn sie lächelte ihn an. Und wie hübsch sie dabei aussah. Ihre hellbraunen Augen fixierten ihn, ihre Haare fielen ihr über die Schultern und ihre Wangen waren leicht gerötet.

„Okay, ich hoffe, du kommst öfter mal vorbei“, erwiderte er und lächelte ebenfalls.

Er nippte an seinem Bier und Mimi an ihrer Cola.

„Fährst du eigentlich nachher nach Hause oder hast du ein Hotelzimmer?“, fragte sie und schaute ihn neugierig an.

„Nein, nein, wir kriegen meistens ein paar billige Zimmer“, antwortete er.

Mimi nickte nur und trank noch einen Schluck aus ihrer Cola. In diesem Moment stieß Ryo zu ihnen und stieß seine Bierflasche klirrend gegen Matts.

„Hey, gibst du deine hübsche Begleiterin auch mal ab?“, rief er und zwinkerte Mimi zu.

„Die hübsche Begleiterin sucht sich selbst aus, mit wem sie redet“, antwortete diese schnippisch.

Matt warf ihr einen anerkennenden Blick zu. Sie war wirklich noch die Gleiche wie früher, die sich nichts gefallen ließ.

Ryo zog die Augenbrauen hoch und grinste. „Du redest also nicht mit jedem?“

„Nur mit wenigen Ausgewählten“, antwortete Mimi und reckte das Kinn.

„Und gehöre ich dazu?“, fragte Ryo und rückte Mimi ziemlich dicht auf die Pelle. Matt verdrehte die Augen und nippte an seinem Bier.

„Momentan nicht, nein“, antwortete Mimi und setzte einen bedauernden Blick auf.

„Ganz schön kratzbürstig“, stellte Ryo an Matt gewandt fest.

Dieser lachte nur leise. „Mimi, wie sie leibt und lebt.“

Ryo zuckte mit den Schultern und ging in Richtung Tanzfläche davon.
 

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Sora stand mit Tai gerade bei Tsubasa und Shin. Die drei Jungen unterhielten sich über Musik und Musikgeschmäcker, während Sora sich im Club umsah. Sie kannte ansonsten niemanden, entdeckte aber Matt und Mimi an der Bar, die sich miteinander unterhielten und irgendwie sehr vertraut wirkten.

Sora runzelte die Stirn. Wollte Matt nun Mimi abschleppen? Schon auf der Party und zum Kirschblütenfest hatte er reges Interesse an ihr gezeigt. Irgendwie störte Sora das. Nun nahm Matt nicht einmal mehr Abstand von Freunden, suchte er sich doch sonst nur Mädchen, die er nicht weiter kannte. Und nun Mimi.

„Sora, wie fandest du eigentlich unsere neuen Songs?“, unterbrach Shin ihre Gedankengänge und musterte sie interessiert.

„Was? Oh, sie waren toll“, antwortete sie und lächelte.

„Super. Das wollte ich hören“, erwiderte Shin zufrieden und grinste. „Wo doch Tai schon nicht unser Fan ist.“

Tai zuckte unschuldig mit den Schultern.

„Ich komme ja trotzdem“, meinte er.

„Guter Junge“, sagte Tsubasa und klopfte ihm auf die Schulter.

„Und, Sora, wie sieht es mittlerweile bei dir aus?“, fragte Shin und wandte sich nun wieder an sie. „Hast du endlich mal einen Freund?“

„Ähm... nein?“, antwortete Sora und sah ihn skeptisch an. „Was heißt hier außerdem 'endlich'?“

„Das heißt, dass ich nicht verstehen kann, dass eine wie du nicht vergeben ist“, entgegnete Shin grinsend und Sora lief rosa an.

„Tja, es eilt ja nicht“, murmelte sie und warf Tai einen Blick zu, der irgendwie ein wenig misstrauisch drein sah. Shin lachte bei diesem Anblick.

„Sorry, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen“, entschuldigte er sich und berührte Soras Arm.

„Ich hole was zu trinken, okay?“, sagte Tai und ging schon in Richtung Bar davon, bevor Sora auch nur zu einer Antwort ansetzen konnte.

Shin sah ihm nachdenklich nach.

„Hat er irgendwas?“, fragte er an Sora gewandt, die nur mit den Schultern zuckte.

„Keine Ahnung“, antwortete sie. „Ich geh mal zu ihm. Entschuldigt mich bitte, ja?“ Sie lief Tai hinterher, der sich inzwischen bis zur Bar durchgekämpft hatte, was bei den vielen Menschen in dem Club nicht so einfach war.

„Geht's dir gut?“, fragte sie, als sie sich neben ihn quetschte.

„Jaja“, sagte er abwinkend. „Was willst du trinken?“

„Eine Cola, bitte“, erwiderte Sora lächelnd und Tai bestellte. Als sie ihre Getränke erhalten hatten, gesellten sie sich zu Matt und Mimi, die noch immer an Ort und Stelle standen und miteinander redeten.

„Da seid ihr ja“, sagte Mimi und drehte sich zu ihnen um. „Gerade haben wir über euch geredet.“

„Ich hoffe, nur Gutes?“ Tai musterte sie misstrauisch.

„Natürlich!“, entgegnete Mimi wie selbstverständlich. „Aber wir werden jetzt gehen. Matt will mir noch sein Hotelzimmer zeigen.“

Verblüfft sahen Sora und Tai sich erst gegenseitig und dann Matt und Mimi an.

„Mimi will mir nicht glauben, dass mein Hotelzimmer die reinste Bruchbude ist“, erklärte Matt und ein seltsames Lächeln umspielte seine Lippen. Er trank seine Flasche Bier leer und stellte sie auf dem Tresen ab. „Also dann, macht's gut.“

Sora klappte die Kinnlade hinunter. Als Matt sich gerade von Tai verabschiedete, zog sie Mimi kurz beiseite.

„Dir ist schon klar, was er mit 'Hotelzimmer zeigen' meint?“ Mit den Zeige- und Mittelfingern ihrer Hände formte sie Anführungsstriche und starrte Mimi entgeistert an. Glaubte sie denn wirklich, Matt nahm sie mit in sein Zimmer, zeigte es ihr und dann gingen sie wieder? War sie wirklich so naiv?

Mimi erwiderte ihren Blick verständnislos, dann winkte sie unwirsch ab.

„Ach, keine Angst, ich werde nicht mit ihm schlafen, falls du das meinst“, beteuerte sie locker und wandte sich zum Gehen um. „Viel Spaß noch.“

Sie verließen den Club und Sora und Tai blieben ratlos zurück.
 

_
 

„Wow, dein Hotel ist ja wirklich um die Ecke“, stellte Mimi erstaunt fest, als sie vor dem etwas heruntergekommenen Gebäude standen. Die Fassade wirkte schäbig, die Fenster konnten mal wieder ein wenig Putzmittel vertragen und es machte einen verlassenen Eindruck, wie ein leerstehendes Gebäude.

Sie betraten das kleine Foyer mit dem schmutzigen Boden und gingen zur Rezeption, wo Matt sich von einem genervt wirkenden Angestellten seinen Schlüssel geben ließ.

Sie stiegen die Treppen hinauf in den dritten Stock und schlossen gleich die erste Zimmertür rechts auf. Mimi blieb erst einmal im Türrahmen stehen, um sich einen Überblick zu verschaffen, was angesichts der Größe des Zimmers nicht lang dauerte. Es war wirklich winzig. Man hatte gerade mal ein Bett, das kaum für zwei Leute reichte, einen Stuhl und ein Nachtschränkchen. Mit diesen Gegenständen war das Zimmer schon fast komplett ausgefüllt. Links befand sich eine schmale Tür, hinter der vermutlich ein Badezimmer lag. Der dunkle Teppich wirkte abgetreten und hier und da waren einige undefinierbare Flecken zu erkennen. Die Wände waren zwar hell, aber ansonsten nicht besser als der Teppich. Wenigstens die Bettwäsche sah auf den ersten Blick sauber aus.

Mimi ging zu dem kleinen Fenster und spähte hinaus in die Nacht. Unten war ein Hinterhof, also konnte man wenigstens einigermaßen ruhig schlafen.

„Ist doch... ähm... sehr gemütlich“, versuchte sie das Zimmer schön zu reden.

„Total“, erwiderte Matt ironisch und verschwand im Badezimmer.

Mimi ließ sich auf dem Bett fallen und merkte sofort, dass die Matratze durchgelegen war. Wie gut, dass sie nicht hier schlafen musste. Sie betrachtete das Bild, das an der Wand hing und irgendetwas Abstraktes darstellte. So sehr sie auch ihren Kopf nach links und rechts neigte, sie konnte einfach nichts erkennen.

Sie ließ den Blick wieder durchs Zimmer gleiten und entdeckte eine Akustikgitarre, die in der Zimmerecke neben der Tür stand. Sie holte sie, setzte sich wieder auf das Bett und klimperte darauf herum. Sie hatte keine Ahnung, wie man eine Gitarre spielte, also ließ sie die Finger einfach nur über die Saiten gleiten. Sie hatte es mehr mit dem Singen als mit den Instrumenten. Sie begann, das Lied „Wonderwall“ zu singen, doch der Klang der Saiten passte so gar nicht zu ihrem Gesang und es hörte sich schrecklich an. Als sie aufhörte, hörte sie plötzlich Matt leise lachen.

Sie sah auf und entdeckte ihn gegen die Wand gelehnt stehend mit vor der Brust verschränkten Armen.

„Bist du Linkshänder?“, fragte er amüsiert.

„Nein“, antwortete Mimi etwas peinlich berührt.

„Dann hältst du sie falsch herum.“ Er kam auf sie zu, setzte sich neben sie und nahm ihr die Gitarre aus der Hand. „So geht das.“ Er spielte ein paar Akkorde und Mimi beobachtete dabei bewundernd seine linke Hand, wie schnell sie ihre Stellung veränderte und so punktgenau die Saiten traf, sodass sich die Töne rein und klar anhörten. „Willst du es noch mal versuchen?“

„Lass mal, das überlasse ich dir“, meinte sie grinsend und schüttelte den Kopf. „Aber wir können zusammen was singen.“

Matt nickte und fing schon an zu spielen. Mimi erkannte sofort, dass es sich dabei um „Wonderwall“ handelte. Wie konnte er das nur so aus dem Kopf spielen und sich all diese komplizierten Griffe merken, bei denen Mimi sich wahrscheinlich die Finger brechen würde?
 

Today is gonna be the day

That they're gonna throw it back to you

By now you should've somehow

Realized what you gotta do

I don't believe that anybody

Feels the way I do about you now
 

Matt hatte allein zu singen angefangen, doch Mimi war kurz nach ihm eingestiegen. Sie fand, es hörte sich gut an.
 

Backbeat the word was on the street

That the fire in your heart is out

I'm sure you've heard it all before

But you never really had a doubt

I don't believe that anybody

Feels the way I do about you now
 

Matt hatte mitten in der Strophe aufgehört zu singen und nur noch Mimi beobachtet, die unbeirrt weiter gesungen hatte. Als die Strophe zu Ende war, hörte er auf zu spielen und legte die Gitarre beiseite.

„Sag mal, willst du vielleicht mal mit uns auftreten?“, fragte er.

Überrascht sah Mimi ihn an. Auftreten? Mit Matts Band?
 

_
 

Tai und Sora verabschiedeten sich bald ebenfalls von Shin, Tsubasa und Ryo und machten sich auf den Heimweg.

„Glaubst du, Matt interessiert sich ernsthaft für Mimi?“, fragte Sora und Tai konnte die Sorge um Mimi aus ihrer Stimme heraushören.

„Keine Ahnung. Vielleicht“, antwortete er, glaubte jedoch nicht, dass Matt irgendeine andere Intention als Sex hatte. Hatte er doch nie. Aber ein wenig tat Mimi ihm schon Leid. Sie war ein ehrliches Mädchen und er glaubte, sie könnte vielleicht mehr von ihm wollen. Auch wenn sie manchmal nervte, wollte Tai nicht, dass Mimi verarscht wurde. Er würde wohl mal ein ernstes Wörtchen mit seinem besten Freund reden müssen.

„Tai?“

„Hm?“ Er sah auf und blickte direkt in Soras Augen.

„Ich finde es super von dir, dass du heute mitgekommen bist. Das hat mich sehr gefreut.“ Sie lächelte und Tais Herz schlug schneller.

„Ach, ist doch kein Thema“, murmelte er und sie stiegen in die U-Bahn. Sie hatten nun über eine Stunde Fahrt vor sich, bis sie wieder zu Hause waren. Eine Stunde allein mit Sora.

Sie setzten sich nebeneinander auf zwei freie Platze. Es waren nicht allzu viele Leute unterwegs.

„Sag mal“, setzte Tai nach einigen Minuten des Schweigens an.

Sora sah ihn fragend an.

„Hast du vielleicht Lust, mit mir morgen ins Kino zu gehen? Und danach könnten wir noch was essen oder so“, schlug er vor, ohne sie anzusehen.

Sie schien darüber nachzudenken.

„Morgen muss ich nur bis um vier arbeiten, also geht das klar“, sagte sie schließlich. „Welchen Film willst du denn sehen?“

„Weiß nicht. Vielleicht 'V wie Vendetta'?“, schlug Tai vor.

„Oh, ich würde mir lieber einen Liebesfilm ansehen“, meinte Sora.

Tai verzog das Gesicht. „Dann gehen wir danach aber noch 'Underworld Evolution' gucken“, bestimmte er.

„Nein, bloß nicht“, erwiderte Sora fast schon angewidert. „Dann lieber 'V wie Vendetta'.“

„Okay, abgemacht.“ Tai nickte. „Ich hol dich dann von zu Hause ab, ja?“

„Aber wir können uns doch auch am Kino treffen“, entgegnete Sora verwundert.

Tai warf ihr einen Seitenblick zu. Sie schien diese Verabredung nicht als Date, sondern als ganz normales Treffen unter Freunden zu sehen. Sollte er ihr sagen, dass er eher an ein Date dachte? Würde sie dann noch mitkommen? Warum war es nur so schwer, jemandem klar zu machen, dass man in ihn verliebt war, wo man doch sonst über alles redete? Manchmal wünschte Tai sich, er wäre ein bisschen mehr wie Matt, würde einfach seinen Spaß haben und jegliche Gefühle außer Acht lassen. Doch dafür war er wahrscheinlich zu nett.

„Mann, bin ich müde“, seufzte Sora und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter.
 

_
 

Mimi starrte ihn noch immer an, als hätte er ihr soeben einen Heiratsantrag gemacht.

„Naja, ich denke, deine Stimme passt gut zu unserer Musik“, erklärte er seinen Vorschlag. Diese Idee war ihm eben spontan gekommen. Die anderen wären sicher dafür.

„Oh, also ich weiß nicht. Auftreten vor so vielen Menschen und was, wenn ich falsch singe?“, fragte sie und wirkte so, als hätte sie ihren Auftritt bereits in zehn Minuten.

„Dann ist das halt so“, meinte Matt lässig und zuckte mit den Schultern. „Ich hab mich auch schon versungen und verspielt, genauso wie die anderen. Das passiert eben. Dann tut man einfach so, als wäre nichts gewesen und macht weiter.“

„Hm“, machte Mimi und dachte nach. „Eigentlich glaube ich ja, dass das ziemlich cool werden könnte.“

„Ja, das denke ich auch“, stimmte Matt ihr zu und rutschte ein wenig näher an sie heran. Er beugte sich vor, bis seine Lippen fast ihr Ohr berührten, streifte ihr mit einer Hand die Haare nach hinten über die Schulter und flüsterte: „Und wenn die dich da vorn stehen sehen, fällt eh keinem auf, wenn du dich versingst.“

Seine Hand ruhte auf ihrem Nacken und er spürte, wie sich ihre feinen Härchen dort aufstellten. Sein Gesicht war noch immer so nah an ihrem, dass er den fruchtigen Duft ihres Haares riechen konnte. Ihre Haut fühlte sich weich und zart an, ihre Wangen waren gerötet und sie biss sich auf die Unterlippe.

Matt streifte ihr Oberteil etwas zur Seite und küsste sie sacht auf die Schulter. Als sie nichts sagte und nichts tat, küsste er langsam ihr linkes Schlüsselbein entlang, wobei ihm ein leichter Duft von Parfüm in die Nase stieg. Seine freie Hand strich über ihren Oberschenkel und unter ihr Shirt. Er wartete ein paar Sekunden, doch sie zeigte keinerlei Anzeichen dafür, dass sie dies nicht wollte, und so wanderte seine Hand über ihren Bauch. Schließlich fasste er mit beiden Händen den Saum ihres Shirts und zog es nach oben. Sie hob die Arme, sodass er es über ihren Kopf ziehen konnte, dann sah sie ihn mit etwas zerzaustem Haar aus ihren braunen Augen an.

„Was ist?“, fragte Matt und zog eine Augenbraue hoch.

„Matt, ich...“, setzte sie an, doch sprach nicht weiter, sondern sah ihn nur an.

„Soll ich aufhören?“, fragte er und hielt ihr ihr Shirt entgegen.

Wieder brauchte sie einige Sekunden, als würde sie im Inneren mit sich selbst diskutieren, bevor sie reagierte. Plötzlich packte sie ihn an seinem T-Shirt, ließ sich nach hinten fallen und zog ihn mit sich, sodass er auf ihr landete.

Er lächelte schelmisch, bevor er sich sein eigenes T-Shirt auszog und sich dann an ihrer Jeans zu schaffen machte.
 

_
 

„Hey, aufwachen, wir sind da.“

Tais Stimme riss sie aus ihrem kurzen Schlaf. Zunächst wusste sie nicht, wo sie war und war überrascht, in einer U-Bahn zu sitzen, doch dann stand Sora auf, gefolgt von Tai.

„Ich bin so müde“, murmelte sie und rieb sich die Augen.

„Sieht man“, meinte Tai nur grinsend. „Gleich kannst du dich schön ins Bett legen.“

Am liebsten hätte sie sich hier auf die Sitze der U-Bahn gelegt und wäre sofort wieder eingeschlafen, doch dann hätte sich ihre Mutter sicher Sorgen gemacht.

Sie stiegen aus und verließen den U-Bahnhof über eine Treppe. Langsam liefen sie die Straße entlang, die zu Soras Wohnhaus führte.

„Wann treffen wir uns morgen am Kino?“, fragte Sora, nur um irgendetwas zu sagen.

„Um sieben?“, schlug Tai vor.

„Alles klar. Soll ich Matt noch fragen, ob er auch Zeit hat?“

Tai warf ihr auf diese Frage einen etwas verdatterten Blick zu und Sora beschlich ein seltsames Gefühl.

„Ähm... wenn du willst“, murmelte er. „Aber der wird eh keine Zeit haben. Wie immer.“

„Aber ich glaube, er hat morgen kein Konzert“, erwiderte Sora.

„Weißt du was? Ich frag ihn einfach“, bestimmte Tai plötzlich und Sora warf ihm einen fragenden Blick zu. Irgendwie hatte sie das Gefühl, er wollte Matt nicht dabei haben. Sollte das etwa eine Art Date zwischen ihnen beiden werden? Unmöglich. Sora hatte Tai doch schon vor Jahren klar gemacht, dass aus ihnen nichts wurde. Das hieß, eigentlich hatte er es selbst mitbekommen, als sie ihm zu jener Zeit erzählt hatte, dass sie in Matt verliebt war, der damals noch ein unschuldiger Vierzehnjähriger war. Nun war er siebzehn und... alles andere als unschuldig.

„Okay“, stimmte Sora unsicher zu. Irgendwie glaubte sie nicht daran, dass Tai Matt tatsächlich fragen würde, sollte sich ihr leichter Verdacht bestätigen.

Sie kamen an ihrem Wohnhaus an und blieben vor der Eingangstür stehen.

„Na dann bis morgen, Tai“, verabschiedete Sora sich, stellte sich auf die Zehenspitzen und umarmte ihn. Sie spürte, wie seine Arme sich um ihre Taille schlangen und sie länger hielten als nötig. Zumindest überschritt er die Zeit, die eine Umarmung normalerweise dauerte ohne merkwürdig zu sein.

„Schlaf gut“, sagte Tai lächelnd, als er sie wieder los ließ. Schließlich drehte er sich um und ging.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ganz vergessen, dass ich ja noch ein Kapitel fertig hatte. Der Titel passte ganz gut, fand ich. :D
Hach, ich liebe Takari-Andeutungen. <3 Und Mimi ist leicht rumzukriegen, wer hätte das gedacht? Ich lasse hier "dezent" meine Liebe zu musikalischen Männern einfließen. xD
Die Lieder sind übrigens der Reihe nach "No Apologies" von Sum 41, "Autumn" von Sparks the Rescue und "Wonderwall" von Oasis kennt ihr ja bestimmt alle. ;)
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und ihr wollt mir Feedback geben. :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  PurpleTaiga
2014-10-30T13:13:36+00:00 30.10.2014 14:13
Oh nein, Mimi, dabei hat Sora dich noch gewarnt -.-
Und der arme Tai :'(
schnell weiter lesen ^^
Von:  Schaput31
2013-06-25T16:31:43+00:00 25.06.2013 18:31
so ich hatte endlich wieder Zeit zum Lesen ^^
also ... wow ... das mit Mimi und Matt hat mich jetzt doch irgendwie überrascht oO, ich kann das auch irgendwie gar nicht richtig fassen, dass Mimi so leicht rumzukriegen ist, aber von Matt hätte ich mehr Anstand erwartet -.-
aber der Titel passt wirklich, find ich auch
nach dem Kapitel habe ich irgendwie die Befürchtung, dass Sora Tai abblitzen lässt ... na mal sehen
und deine Takari Andeutung ist wirklich süß ... sie fühlt sich bei ihm einfach sicher und geborgen und ich denke sie wird ihm auch bald erzählen was los, weil er genau merkt das etwas nicht stimmt und er sie solange nerven wird, bis sie es sagt
das war wirklich ein schönes und spannendes Kapitel, freu mich schon auf die Fortsetzung^^
Antwort von:  Juju
25.06.2013 20:56
Vielen Dank für deinen Kommentar. :)
Tut mir Leid, dass Mimi dich enttäuscht hat. xD Aber es freut mich, dass es überraschend kam. Und neee, Matt hat bisher in meiner Geschichte nicht sonderlich viel Anstand. ;)
Und freut mich, dass dir das mit T.K. und Kari gefällt. Der Teil hat auch beim Schreiben echt Spaß gemacht. :)
Antwort von:  Schaput31
25.06.2013 20:59
ich muss auch zugeben, dass ich zuerst alle Takari Abschnitte gelesen hab und dann den Rest ^^
Antwort von:  Juju
25.06.2013 21:37
Hahaha es sei dir gestattet :D
Antwort von:  Schaput31
25.06.2013 21:41
^^ danke das ist ja lieb, warte auch immer sehnsüchtig auf due Fortsetzung von (fünf jahre^^)
Von:  Taiora87
2013-06-18T19:48:22+00:00 18.06.2013 21:48
Richtig leid tut mir in diesem Kapitel Izzy . aber auf der anderen Seite selbst Schuld , wenn er nicht mit aufs Konzert geht und Zuhause hocken bleibt , vorm pc . Wobei ich aber auch erstmal froh bin das Mimi ein Stückchen weit weg von Tai ist und bleibt . Und ich hoffe doch sehr das irgendwann in Sora ein gewisses Gefühl namens liebe für eine Taichi Yagami , sich in ihr ausbreitet . Und ganz ehrlich , Tai wird Matt nicht fragen , warum auch , wäre er ja schön blöd . Bleibt nur die Frage , ob es dann irgendwann bis zu Sora durchdringt , dass er Matt nicht gefragt hat . Dan gibt's bestimmt Streit zwischen Taichilei und Soralein . Aber warum nicht ein guter Streit zwischen mindesten einer verliebten Partei ist der erste Punkt für eine Herzergreifende Versöhnung . Anzumerken bleibt noch : armer Davis und was ist eigentlich aus Joe und dieser Naomi geworden ?
Antwort von:  Juju
20.06.2013 16:40
Vielen Dank für deinen Kommentar! :)
Ja, also ich finde auch, dass Izzy selbst schuld ist. ;)
Das hoffe ich auch für Tai. Mir tut er selbst schon Leid haha. Ich habe die Befürchtung, dass ich dich als Leser verliere, wenn ich Tai und Sora nicht zusammenbringe... :( xD
Zu Joe und Nami: Die FF ist noch laaaaaang. ;)
Von:  UrrSharrador
2013-06-18T14:09:20+00:00 18.06.2013 16:09
Also ich finde, das ist bisher das beste Kapitel dieser FF :D Echt super :) Gleich am Anfang dachte ich mir, hui, das ist ein Schlag in den Magen für Davis. Ich war auch erst überrumpelt, aber es ist ja nur verständlich, dass Kari aus dem Haus will, wenn es dort so mies zugeht ... Ich glaube, ich mach es jetzt mal so, dass ich zuerst rein auf die Szenen mit T.K. und Kari eingehe und dann kommen die anderen dran^^ Also weiter im Text: Ich finde es ein gutes, schön kompliziertes Szenario für die beiden, Kari braucht eine Auszeit von den Sorgen mit ihren Eltern, kann bzw. will es aber ihrem besten Freund nicht sagen, weil dessen Eltern geschieden sind. Man kann ihre Bedenken da nachvollziehen ... Und er stellt Vermutungen an und fürchtet, dass sie ihm nicht mehr genug vertraut. O weh, kompliziert ... Ich hoffe, er kommt von selbst drauf, das Potantial dazu hat ihre Freundschaft ja. Hast du das eigentlich von Anfang an so geplant, dass das ein Problem ist, über das sie mit T.K. nicht sprechen kann, oder hat sich das einfach so ergeben?
Und irgendwie niedlich, dass Kari auf einmal auf seiner Matratze ist, obwohl sie doch das Bett bekommen hat XD Kleine Anekdote am Rande, ich hab meine Augen nicht davon abhalten können, ein paar Zeilen nach unten zu schauen und da hab ich den Teil gelesen, wo er Kari bemerkt: „Was machst du hier?“, fragte er verwirrt. Und ich so, haha, der hat vergessen, dass sie heute bei ihm übernachtet XD Aber natürlich, er war nur verwirrt, weil sie eigentlich im Bett liegen sollte. Ist für den Kommentar eigentlich irrelevant, aber ich schreibs trotzdem^^
So ... Und jz zum anderen Teil. Also Tai hätte echt nicht dauernd so abwertend über die Musik reden müssen, ein echter Gentleman genießt und schweigt, oder verflucht die Musik und schweigt XD Hat mir übrigens gefallen, dass du das Konzert so genau beschrieben hast und auch Matts Outfit. Und Tai, OMG, werden wir jetzt paranoid?^^ Klar sieht man vor allem den Sänger an, mit dem man befreundet ist, wenn der schon auf der Bühne steht und alles gibt XD Wo sollte Sora denn sonst hinschauen? Aber vielleicht gibt ihm das ja den Schubs, den er braucht, um es ihr endlich zu sagen. Aber er muss ja förmlich dahinschmelzen, wenn sie sich so oft bei ihm unterhakt^^ Aber sie scheint es echt nicht zu bemerken, und das wiederum muss ihm ganz schön zusetzen. Er will ein Date mit ihr, und sie will Matt dazueinladen, auweh ... Ich vermute mal, er fragt Matt gar nicht, oder dreht es irgendwie so, dass er ohnehin absagt. Armer Tai. Aber mir gefallen, wie schon mal gesagt, deine alternativen Pairings bzw. Andeutungen, mittlerweile hoffe ich echt schon, dass der arme Kerl mit Sora zusammenkommt.^^
Schön, dass sie sich solche Sorgen um Mimi machen, bzw. ihre Bedenken wegen des Casanovas, der Matt geworden ist. Soras Hinweis, was das mit dem Hotelzimmer meinen sollte, war super und echt gut nachzuvollziehen^^ Und Mimi wehrt das ganz einfach ab, da dachte ich mir, gut, sie wird wirklich nicht mit ihm schlafen. Die Szene in dem Hotelzimmer fand ich dann toll, wie es um die Gitarre geht und Mimi sie verkehrt herum hält XD Und sie dann gemeinsam singen und Matt ihr anbietet, mitzusingen, das war echt nett von ihm :) Bin neugierig, ob daraus was wird.
Und dann gehts also zur Sache^^ Hätte ich wie gesagt echt nicht gedacht^^ Als er sie dann fragt, ob er aufhören soll, dachte ich, das war's jetzt, aber sie hat anscheinend wirklich nichts dagegen und ergreift gleich mal die Initiative^^ Ich hab mir ja schon gedacht, dass es auf was zwischen den beiden rausläuft (auch wenn ich ein bisschen auch auf Izzy spekuliert habe (kleine Klammer in der Klammer und Themensprung: Das war echt eine tolle Szene, wie Mimi ihn so anbettelt, das konnte ich mir bildlich vorstellen, wie ihre Augen groß, hundeartig und glitzernd waren XD)), aber ich hab nicht erwartet, dass sie jetzt entgegen ihrer eigenen Worte mit ihm schläft^^ Das wiederum wirft jetzt so einige Fragen für die Zukunft auf, was denkt sie nachher, was denkt er nachher, was sagen die anderen oder erfahren sie es gar nicht? Matt wird seine Gewohnheiten ein bisschen umstellen müssen und nicht gleich am nächsten Tag vergessen dürfen, dass es sie gibt ;)
Also, bin schon gespannt :)
Und letztendlich, Sora merkt ein wenig was. Auch mal ein Anfang, aber interessant, dieser Rückblick, dass sie es ihm schon mal klargemacht hat, dass nichts aus ihnen wird. Hm, was wird wohl noch aus denen?
OMG, ich hab mich mal wieder nicht kurzfassen können, aber warum auch, wenn man keine Wörterbeschränkung hat XD Hab übrigens mit Freuden gemerkt, dass du wieder auf deine übliche Kapitellänge zuhältst ;D
Also, das wars mal von mir ... Freue mich schon total auf das nächste :)
Antwort von:  Juju
18.06.2013 17:29
Danke für deinen Kommentar. :D
Es ist ja bisher auch das längste Kapitel. ;) Und das wahrscheinlich Ereignisreichste. :D
Schön, dass dir das Szenario zwischen T.K. und Kari gefällt, das gefällt mir nämlich auch. Und du kennst meine schreiberischen Gewohnheiten ja mittlerweile: Das habe ich nicht geplant. :D Kam zufällig.
Ach, immer schreib mir die irrelevanten Sachen, mach ich ja auch bei dir. xD Das mit dem ein paar Zeilen nach unten schauen kenne ich... xD
So ist Tai halt. :D Nicht sehr Gentleman-like. Hmm paranoid naja, er ist halt verliebt in Sora und da wird man doch schneller mal eifersüchtig, auch, wenn gar nichts ist und es überhaupt keinen Anlass dazu gibt. ;) Aber ja, so war es geplant, dass er jetzt die Initiative ergreift. :P
Schön, dass dir die Pairings gefallen. :D Ich dachte mir, ich probiere mal was anderes haha.
Juhu, du hast es nicht kommen sehen! :D Das freut mich. Ja, bei so jemandem wie Matt kann man schon mal seine guten Vorsätze über Bord werfen. xD Und tjaaaa, wie geht es wohl weiter? Ich weiß es schon. xD
Fass dich bitte nicht kurz, ich lese so gern die Gedanken der Leser. :)
Von:  Mayachan_
2013-06-18T10:34:44+00:00 18.06.2013 12:34
OH MEIN GOTT
Mimi und Matt schlafen miteinander, ich kann es nicht fassen!!
Naja gut war aber irgendwie vorrauszusehen...
ich hoffe aber trotzdem dass die beiden kein Paar werden XD
ich will nunmal lieber Sora und Matt zusammen sehen hahahaha ich weiß ich nerve damit XD

nun dann bin ich ja mal gespannt wann tai sora endlich mal sagt was sache ist XD
oh mein Gott oh mein gott das kap. war ja mal wieder sowas von toll ^^

bitte bitte bitte mach schnell weiter und was auch passiert stirb nicht XD hahahahahaha

grüüüße Mayachan
Antwort von:  Juju
18.06.2013 17:18
Danke für deinen Kommentar.
Haha schön, dass dich das so schockt. :D Ja, ich weiß, dass du Matt und Sora zusammen sehen willst. ;) Aber ich verrate jetzt noch nix.

Ähm hä? Ich hatte nicht vor, jetzt zu sterben. :D


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