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Harvest Moon - The Distance Between Us

Chelsea&Vaughn
von

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Prolog

Liebe Leser,
 

willkommen zu meiner neuen Fanfic! Auch diese wird wieder über Chelsea und Vaughn aus Harvest Moon handeln. Von diesem Pairing kann ich einfach nicht genug kriegen^^

In dieser Geschichte wird es eine andere Handlung geben, sogar mit fiktiven Charakteren, die es so in den Spielen nicht gibt. Meine letzte Fanfic finde ich am Ende ein wenig zu abgekarkt. Diese Mal soll es anders werden. Wie diese Story enden wird, weiß ich noch nicht und was die Charaktere alles erleben werden. Eine grobe Richtung ist aber vorhanden.

Außerdem fand ich manche Szenen, der letzten Fanfic nicht ausführlich genug erklärt. Das soll diesmal anders werden.

Ich hoffe, dass sie euch gefallen wird und würde mich über sämtliche Kommentare von eurer Seite aus freuen.
 

Viel Spaß beim Lesen! Es bedankt sich, jane-pride!
 

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Prolog
 

Es regnete. Seitdem Morgengrauen bedeckten triste, graue Wolken den Himmel und versperrten die Sicht zur strahlenden Sonne. Als ob ihr Leuchten an diesem trostlosen Tag meine Trauerstimmung heben würde.

Gewiss nicht.

Niemand wäre dazu in der Lage gewesen, selbst die schönsten Naturgewalten zogen an mir vorbei. Nichts vermochte meine Laune zu bessern. Kein Lächeln trat auf mein Gesicht. Meine Gesichtsmimik blieb erstarrt. Ich bezweifelte, dass irgendetwas jemals wieder meine innigen Gefühle wachrufen könnte. Warum auch? Das Leben hatte unter diesen Umständen für mich keinen Sinn mehr.
 

Vor einigen Stunden war die Welt, war mein Leben absolut perfekt gewesen. Ich war unsagbar glücklich. In den letzten Jahren hatte ich es geschafft all meine Träume wahr werden zu lassen. Sicher, es war nicht immer einfach gewesen, keineswegs, aber stets war ich optimistisch geblieben. Keine trüben Gedanken waren in schweren Zeiten aufgetreten. Immer war ich voller Zuversicht, besaß einen eisernen Willen, Kraft, Entschlossenheit…und ich hatte sie.

Sie war die einzige, die mein Herz erweichen ließ.

Sie war diejenige, die mir Kraft, Trost und Liebe schenkte.

Sie allein war dazu in der Lage, mich wieder aufzubauen, wenn ich mal mit meinem Latein am Ende war.

Andauernd hatte sie es geschafft, stets das Beste aus mir herauszuholen. Nicht ein einziges Mal wollte ich sie enttäuschen.

Ihr Lächeln, das soviel Liebe und Wärme ausstrahlte, war mein ständiger Begleiter, in guten als auch schweren Zeiten gewesen. Solange ihr Lächeln auf ihrem Gesicht vorhanden war, wusste ich, dass man die Hoffnung niemals aufgeben sollte, egal wie schlimm es um einen stand.

Sie war mein Anker, mein Halt, meine Zuflucht. Ihr gegenüber konnte ich Schwäche zeigen, konnte ich, ich selbst sein.

Jeden noch so steilen Berg habe ich bezwungen, solange sie an meiner Seite war.

Solange sie bei mir war, wusste ich, dass ich keine Angst im Leben zu haben brauchte.
 

Und jetzt…
 

Jetzt breitete sich in mir eine unendliche Leere aus, die von Stunde zu Stunde mehr Besitz von mir ergriff. Müde saß ich auf einen Stuhl, schlaff hingen meine Arme an mir herunter, dessen Ellenbogen lagen auf meinen Oberschenkeln. Mein Kopf war gesenkt. Stumm und emotionslos blickte ich zu Boden zu meinen Schuhen. Kein Gefühl regte sich in mir. Ich konnte nicht einmal meinen Herzschlag spüren, der ununterbrochen geschlagen haben musste. Doch ich nahm ihn nicht wahr. Ich nahm nicht mal mehr wahr, dass ich am Leben war. In diesem Moment war mir mein Leben genommen worden. Die letzten Jahre waren nun nichts weiteres, als eine weit entfernte Vergangenheit, die mir so endlos weit entfernt erschien, dass ich sie mit meinen ausgestreckten Arme nicht hätte greifen können.

Ich verlor von Minute zu Minute meinen Lebenswillen. Vor mir befand sich nichts, außer Verzweiflung und völlige Dunkelheit.
 

„Andreas? Andreas, hören Sie mich?“
 

Was sollte nun aus meinem Leben werden, wenn sie nicht mehr da war? Konnte es überhaupt noch weiter gehen? Wie gelang es der Erde sich noch um ihre eigene Achse zu drehen, wenn sie nicht mehr auf ihr weilen konnte?

Warum nur? Warum?

Was war schief gelaufen? Wer hatte die Dreistigkeit besessen, sie mir einfach so zu entreißen? Sie von mir zu nehmen und mich allein zurück zu lassen? Wieso? Was habe ich getan, um diese Strafe zu verdienen? Was?

Ich will sie wieder haben. Mein Leben. Ich brauchte sie mehr, als jemals sonst in meinem Leben. Sie gehört an meine Seite…und ich gehöre zu ihr.

Wir hatten uns geschworen, dass wir immer füreinander da sein wollten. Keiner sollte ohne den anderen sein. Keiner.
 

Doch jetzt…
 

Jetzt sitze ich hier und kann nicht aufhören an sie zu denken. Ich war noch nicht bereit sie loszulassen. Sie gehörte zu mir. Sie war ein Teil von mir. Ohne sie würde ich nie wieder vollständig komplett sein.

Ihr Körper. Ihre Wärme. Ihr Lächeln…Ihre Liebe.
 

„Andreas? Nun hören Sie mir doch zu!“
 

Was war das? Eine weit entfernte Stimme, die plötzlich an mein Ohr drang. Doch was sagte sie? Ich vernahm Laute, konnte mich aber nicht richtig darauf konzentrieren, was diese bedeuteten, ob diese überhaupt zu mir sprachen.

Es war alles sinnlos geworden. Mein Bewusstsein hatte sich von der Außenwelt abgeschirmt. Diese Welt existierte für mich nicht mehr, wenn sie nicht bei mir sein konnte.

Was sollte ich nun tun? Was konnte ich tun? Welches Recht besaß ich noch weiter zu leben, wenn sie es nicht mehr durfte? Warum? Warum bloß?

Ein Zucken durchfuhr meine schweren Augenlider. Ich spürte Tränen in sie aufsteigen. Die pure Verzweiflung drohte mich nun zu überfallen.

Ich konnte ihr nicht mehr entrinnen…
 

„Andreas.“
 

Eine kräftige Hand hatte sich plötzlich auf meine rechte Schulter gelegt. Sie war entschlossen, aber auch gleichzeitig sanft. Bevor meine Tränen aus meine Augen traten, schaffte ich es diese zu verdrängen. Dennoch dauerte es mehrere Minuten, ehe ich wirklich wahrnahm, dass jemand neben mir stand.

„Andreas. Sie müssen jetzt stark sein.“
 

Diese Stimme. Diese Stimme kannte ich, doch zu wem gehörte sie? Mein Erinnerungsvermögen bemühte sich krampfhaft diese männliche Stimme einem Gesicht zuzuordnen, dem ich irgendwann mal begegnet war. Aber wann?

Es war, als wäre diese Stimme genauso aus meinem Leben verschwunden, wie meine Frau, die jetzt nicht mehr bei mir war. Und es auch nie wieder sein würde…

Diese urplötzliche Erkenntnis traf mich wie ein unvermittelter Faustschlag.

Nie wieder…wirklich…nie wieder???
 

„Es wird Zeit, Andreas.“
 

Zeit? Wofür wurde es Zeit? Was laberte dieser unbekannte Mensch neben mir bloß? Konnte er sich nicht klarer ausdrücken? Was wurde hier überhaupt gespielt? Träumte ich das am Ende alles nur? War dies letzten Endes ein Scherz? Ein Alptraum? Bestand für mich die Möglichkeit daraus aufzuwachen?
 

Langsam, ganz langsam wandte ich meinen Kopf nach rechts und hob meinen Blick, um diese fremde Person anzusehen.

Es war kein geringerer als der Doktor.
 

„So ist es richtig, Andreas. Das Leben geht weiter, was immer Sie gerade durchleiden müssen. Es ist schwer, verdammt schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren. Glauben Sie mir, ich kann es nachvollziehen. Dennoch müssen Sie gerade jetzt stark sein. Lassen Sie sich von ihrer Trauer nicht unterkriegen. Denken Sie an Ihre Kinder.“

Kinder? Ich habe Kinder? ...Stimmt! ich habe einen kleinen Sohn. Mark heißt er. Vor vier Jahren hatte ihn meine Frau zur Welt gebracht. Aber…Moment mal. Sprach der Doktor nicht gerade von Kindern? Wieso waren es auf einmal Kinder? Ich hatte lediglich einen Sohn.
 

Verdutzt und vollends verwirrt sah ich den Doktor an, der noch immer seine Hand auf meiner Schulter ruhen ließ.

„Kinder, Doktor?“ Meine krächzende Stimme war kaum mehr als ein angehauchtes Flüstern. Es war, als hätte ich seit einer Ewigkeit keinen Gebrauch mehr von ihr gemacht.
 

„Ja, mein treuer Freund. Sie haben seit drei Stunden auch eine Tochter.“
 

Ich verstand mit einem Mal gar nichts mehr. Wie war das möglich? Was…?

Moment mal. Wo befand ich mich eigentlich? Was für ein Zimmer ist das hier? Vor mir steht ein riesen Schreibtisch, dahinter ein monströses Regal mit unendliche vielen Akten. Alles sah so akkurat aus. Wo…?

Und dann dämmerte es mir. Mit einem Schlag waren sämtliche Erinnerungen der letzten Nacht wieder vorhanden. Bruchstückhaft kehrten sie in mein Gedächtnis zurück und hielten mir die letzten Geschehnisse vor Augen.
 

Spät in der Nacht hatte meine Frau mich geweckt, weil ihre Wehen einsetzten, die laut ihrer Schilderung ziemlich schmerzhaft waren. Ziehende Schmerzen, die von ihrem Unterleib ausgingen. Ich entsinne mich. Meine Frau und ich erwarteten ein zweites Kind. Wie lange hatten wir uns ein weiteres Kind, ein Geschwisterchen für unseren Sohn gewünscht?

So schnell wir konnten, fuhren wir ins Krankenhaus. Davor hatten wir unseren Sohn bei unseren langjährigen Nachbarn untergebracht. Meine Frau war sofort in den Kreissaal gebracht worden… und ich wartete. Unruhig und mit miesem Gefühl wartete ich Stunde um Stunde. Mit zunehmender zeit wurden meine Sorgen um meine Frau und um unser ungeborenes Kind immer größer.

Nach einer halben Ewigkeit erschien dann der Doktor. Sein Blick war gesenkt, als er zu mir trat. Von diesem Augenblick an ahnte ich es bereits. Ich wusste, dass die Geburt nicht nach Plan gelaufen war. Ich hatte es während der gesamten Zeit, die ich angstvoll auf meine Frau gewartet hatte, bereits geahnt. Ihre Schmerzen waren selbst für normale Wehen viel zu stark gewesen. Der Doktor bestätigte meine Angst. Meine Frau war an den Folgen der schweren Geburt gestorben.

Von diesem Moment an war ich in ein tiefes Loch gesunken, sodass ich alles andere vergessen hatte.
 

„Willst du sie sehen?“, fragte der Doktor. Ich brachte ein kurzes Nicken zustande, bevor der Doktor mich zur Säuglingsstation führte.
 

Vor einer großen Scheibe, durch die man hindurch sehen konnte, blieben wir stehen. Hinter der Scheibe konnte ich einige Neugeborene erkennen, die fast alle friedlich schliefen. Einige wenige weinten oder versuchten auf eine andere Art Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich war so gebannt von diesem Anblick, der mir neues Leben offenbarte, dass ich nicht mitbekam, wie der Doktor durch die Scheibe Anweisungen an eine Krankenschwester weitergab, die inmitten der Babys stand. Langsam trat sie an einen Säugling, der in eine rosa Decke gewickelt war. Behutsam nahm sie es in ihren Arm und trat mit ihm vorsichtig an die Scheibe heran. Unmittelbar vor meinen Augen blieb sie stehen und präsentierte mir dieses zarte, unschuldige, kleine Geschöpf, welches seelenruhig in den Armen der Krankenschwester schlief.

Sofort war mir klar, dass dieses entzückende Wesen meine kleine Tochter sein musste. Ich erkannte in ihrem Gesicht, die gleichen Gesichtszüge wie die von meiner Frau.

Nun wusste ich, dass meine Frau mich nicht ganz verlassen hatte. Einen Teil von ihr hatte sie zurückgelassen.

Unsere Tochter war am Leben. Unsere Chelsea durfte leben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Marronfan
2013-03-01T11:28:07+00:00 01.03.2013 12:28
Wie traurig. ;___; Das ist so gut geschrieben das mir echt die Tränen in die Augen gestiegen sind. Immer weiter so! :)
Von:  Dereks_Hexchen
2013-02-26T09:41:21+00:00 26.02.2013 10:41
Hey^^
also ich bin eine große Harvest Moon Liebhaberin.
Ich kenne zwar deine andre Geschichte nicht, jedoch bin ich auf diese hier gestoßen.
Sehr gut, ich finde es schön zu lesen, und man kann es richtig mitfühlen, wie er leidet, wie sinnlos es zu sein scheint.
Du hast eine angenehme Art zu schreiben :)
ich freu mich auf mehr^-^

LG Rena
Von:  Ankh_sun_Amun
2013-02-09T20:00:44+00:00 09.02.2013 21:00
Ich habe keinerlei Ahnung von Harvest Moon, ich finde, das sollte ich gleich zu Beginn einmal erwähnen.
Der Anfang deiner Geschichte gefällt mir bis jetzt durchaus. Du hast eine schönen Schreibstill, doch trotzdem lässt sich der Text, durch diese ständigen, rotierenden Gedanken von Andreas, ab einer gewissen Stelle nur noch mit abgeschwächter Begeisterung lesen. Verstehe mich nicht falsch, du hast seinen tempär fürchterlichen Zustand von psychischer Emotionstiefe wunderbar dargestellt. Doch ist es fast schon wieder zu viel Seelenschmerz.
An den Punkt, an welchen man plötzlich erfuhr, was denn eigentlich der Grund dafür war, sieht es wieder ganz anders aus. Auf einmal, nachdem seine Erinnerungen zurückkehrten, konnte man nach und nach sich bildlich richtig vorstellen, wie sein Lebenswille sich wiederherstellte.

Weiter so!^^

lg Ankh
Antwort von:  jane-pride
10.02.2013 15:27
Hi!
Vieln Dank für deinen Kommentar! Es mag sein, dass ich etwas zu weit in die Tiefe seiner Depressionsphase vorgedrungen bin. Doch es war mir sehr wichtig, dass deutlich wird, wie traurig und verzweifelt er war.
Dennoch bin ich für jede Art von Kritik offen. Ich werde darauf achten.
Ansonsten freut es mich, dass dir der Prolog so gut gefallen hat. Hoffentlich höre ich beim nächsten Kapitel wieder von dir.

Gruß, jane-pride


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