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Harvest Moon - The Distance Between Us

Chelsea&Vaughn
von

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Die Pyjamaparty

Kapitel 10
 

Die Pyjamaparty
 

„Vielen Dank, Vaughn, das auf dich so viel Verlass ist. Ansonsten, würde ich heute Nacht kein Auge zukriegen.“
 

Es war später Samstagnachmittag und Mirabelle war von diesem Tag völlig erledigt. In der Früh, als sie den Laden aufmachte, musste sie feststellen, dass jemand in ihr Geschäft eingebrochen war. Zwar wurden keine Nahrungsmittel oder anderes Zubehör für Tiere gestohlen, aber an der Kasse wurde sich zu schaffen gemacht. Sie wurde aufgebrochen. Sämtliches Geld, was sich in ihr befunden hatte, wurde entwendet. Mirabelle hätte fast der Schlag getroffen, wenn nicht kurze Zeit später, nach ihrer Entdeckung, Vaughn den Laden betreten hätte. Zusammen mit ihm, konnte sie klarere Gedanken fassen.
 

„Das ist kein Problem.“, antwortete der junge Mann gerade und inspizierte zum letzten Mal die Kasse und kontrollierte die heutigen Einnahmen.

„Wir können von Glück reden, dass die Kasse nicht komplett gefüllt war. Das ist die Einnahme von heute. Soll ich sie aus Sicherheitsgründen komplett leeren oder etwas Wechselgeld für Montag drin lassen?“
 

„Mir ist es lieber, wenn ich die ganzen Scheine mitnehme. Vom Hartgeld, lassen wir ruhig ab 50 Cent alles drin. Falls derjenige wieder auftauchen sollte, vorausgesetzt es ist nur ein einziger gewesen, wäre es nicht so ein großer Verlust.“

Vaughn nickte und überreichte ihr jeden einzelnen Schein.
 

„Ich denke nicht, dass er wieder kommen wird. Wer auch immer es war, wird jetzt gemerkt haben, dass es hier nicht viel zu holen gibt. Ein zweites Mal wird er seine Zeit nicht vergeuden.“
 

„Ich hoffe es, Vaughn. Ich hoffe es.“, seufzte Mirabelle. Der Vorfall ging ihr noch ziemlich an die Nieren.

„Erst vor kurzem wurde ich von einem meiner eigenen Mitarbeiter bestohlen und jetzt schon wieder. Das Gute daran ist, dass es ein Außenstehender war. Das hat auf jeden Fall etwas Tröstliches.“
 

„Konnte die Polizei denn näheres erzählen?“
 

„Nein. Nur, das wir nicht die ersten waren. Der Antiquitätenladen, hier um die Ecke, hatte vor einer Woche einen Diebstahl gemeldet.“
 

„Dann kann man davon ausgehen, dass es derselbe war.“, fasste Vaughn zusammen.

„Wie auch immer. Ich werde heute Nacht, hier bleiben und ein Auge auf dem Laden werfen.“
 

„Nochmals, vielen Dank, Vaughn. Die Überstunden kriegst du natürlich bezahlt. Am Montag kannst du dir dann freinehmen.“

„Danke, Mirabelle. Ich werde jetzt noch kurz nach Hause gehen und gegen 20 Uhr wieder kommen. Ist das in Ordnung?“
 

„Ja, sicher. Da fällt mir gerade ein, meine Tochter bekommt heute noch Besuch von ihren Freundinnen. Sie werden über Nacht bleiben. Damit du bescheid weißt.“
 

„Wie viele werden es denn sein?“
 

„Nun, es kommen Lana, Sabrina und Chelsea und Nathalie. Die beiden hast du ja bereits kennen gelernt.“
 

„Ja, das habe ich.“
 

Ungern, dachte Vaughn an seine Begegnung mit Nathalie zurück. Zwar, waren inzwischen einige Tage vergangen, dennoch hatte sich seine Meinung über dieses Mädchen keinerlei geändert.

„Also, ein Abend unter Freundinnen.“
 

„Ja, die Mädchen veranstalten mal wieder eine Pyjamaparty. Mit Musik und DVD. Als ich noch jung war, kannte ich sowas gar nicht. Mein Vater war auch sehr streng gewesen, was das betrifft.“
 

„Gut, dann weiß ich bescheid. Wir sehen uns dann später.“
 

„Bis nachher, Vaughn.“
 

Für einige Sekunden, schaute Mirabelle, dem jungen Mann noch hinterher. Nach wie vor, ist er nicht sehr aufgeschlossen, wenn es um private Gespräche geht. Nun ja, es wird garantiert noch kommen. Man muss nur abwarten.
 

+++++
 

Etwas verspätet, rannten Chelsea und Nathalie aus dem Haus, um noch rechtzeitig den Bus zu erwischen. Was kein leichtes Unterfangen war, denn die Mädchen waren bepackt mit zwei großen Rucksäcken und zwei Isomatten, die beim Laufen ein wenig hinderlich waren.
 

„Einen Schritt schneller, Nathalie.“, keuchte Chelsea vorne weg. „Was musstest du auch solange im Bad stehen und deine Haare machen? Wir bleiben über Nacht, schon vergessen?“
 

„Schieb nicht mir die alleinige Schuld in die Schuhe.“, rief die pinkhaarige zurück. „Es war deine Aufgabe auf die Zeit zu achten.“
 

„Ich habe dich häufiger daran erinnert. Du hast doch die ganze Zeit behauptet, dass wir noch so viel Zeit hätten und du nicht solange brauchst.“
 

„Meine Haare gingen auch schnell. Doch dann musste ich mir auch noch die passenden Schuhe raussuchen.“

„Klar. Und weil wir auf dem Land leben, hast du dir weise überlegt, heute Highheels anzuziehen. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, hier gibt es kaum asphaltiert Wege.“
 

„Warum legt ihr dann nicht endlich welche an? Das Gehen wäre dann viel einfacher.“, meckerte Nathalie und wäre beinahe gestolpert, konnte sich aber noch im letzten Moment halten.
 

„In NORMALEN Schuhe ist es das auch. Du musst dich schon deiner Umgebung anpassen.“

„Davon träumst du wohl.“

„Beeilung! Da vorne sehe ich schon den Bus.“
 

Die Mädchen hatten Glück. Der Busfahrer sah sie angelaufen kommen und öffnete ihnen die Tür.

Gänzlich, außer Atem bedankten sich die Mädchen bei ihm und setzten sich keuchend auf freie Plätze, nahe der Tür. Ihr Gepäck wanderte zwischen ihre Beine.
 

„Oh nein!“, fluchte Nathalie mit einem Mal neben Chelsea.

„Was ist denn los?“, fragte sie immer noch nach Luft ringen.

„Meine Haare. Meine Frisur ist völlig im Eimer.“
 

Entsetzt starrte Nathalie in ihren Taschenspiegel und betrachtete ihr Spiegelbild.

„Noch dazu, zerläuft mein Make Up.“

„Bitte Nathalie, keine Szene. Wenn wir bei Julia sind, werden wir dich wieder komplett herrichten. Versprochen.“
 

Die gesamte Fahrt über jammerte die junge Frau weiter und schimpfte darüber, bei Chelsea untergekommen zu sein.

Die Brünette schaltete die Dauer über auf Durchzug. Hoffentlich beruhigte sie sich bald wieder.
 

+++++
 

Im Laufe des Abends, erschienen die Mädchen bei Julia und richteten ihr Quartier für die Nacht im Wohnzimmer her. Dazu wurden die Sessel, der Tisch und das Sofa beiseite geschoben, damit alle genügend Platz haben konnten. Gemeinsam breiteten sie die Isomatten aus und pusteten die Luftmatratzen auf. Leider, gab es keine Luftpumpe, weswegen jede von ihnen nach kurzer Zeit die Luft ausging. Doch sie schafften es und waren froh, als sie alles vorbereitet hatten.

Jetzt fehlten nur noch Kissen, Decken und Getränke und Snacks und ihr Mädelsabend konnte beginnen.
 

Die Vorbereitungen hatten ihnen viel Zeit gekostet. Inzwischen war es fast 21 Uhr geworden.

Zuerst, entschieden sich die Mädchen für eine DVD. Selbstverständlich ein Liebesfilm, und welcher Film wäre dafür besser geeignet als der Film „Während du schliefst“ mit Sandra Bullock. Zwar, war es von der Jahreszeit her Herbst, aber trotzdem konnte man diesen Film, der zur Weihnachtszeit spielte, jederzeit gucken.

Es dauerte auch nicht lange und jede der Mädchen träumte oder wünschte sich, während sie ihn schauten, dass ihnen sowas auch im realen Leben passieren könnte.
 

Als der Nachspann ablief, waren die fünf auch schon bei ihrem wichtigsten Thema angelangt.
 

„Also, Chelsea.“, läutete Lana das Gespräch ein und machte es sich auf ihrer Matratze mit einem Glas Orangensaft bequem.

„Erzähl uns, wie du dich entschieden hast. Was dich und Denny betrifft.“
 

„Au ja, das wollen wir alle nur zu gerne wissen.“, tat auch Julia ihre Ansicht kund.

Mit diesen Worten hatte sich jeder der Mädchen um Chelsea herum versammelt und blickte sie erwartungsvoll an.
 

„Tja, also ich, was soll ich noch sagen? Wir hatten doch schon gestern lang und breit darüber gesprochen.“
 

„Aber, das war gestern. Wie sieht es heute damit aus? Hast du dich schon entschieden, was du anziehen wirst?“, hackte Nathalie neugierig nach.
 

„Sie weiß doch noch gar nicht, wo es hingeht, also was sie zusammen unternehmen werden.“, klärte Lana ihre Freundin auf und nahm einen großen Schluck aus ihrem Becher.

„Hatte Denny, denn schon etwas angedeutet? In der Regel haben Jungs, was das angeht eine genaue Vorstellung, wenn sie ernsthaft interessiert sind.“
 

„Denny hat Chelsea doch erst zweimal gesehen.“, brachte sich Sabrina ins Gespräch ein. „Kann er das dann schon wissen?“
 

„Na klar.“, beteuerte Julia. „Manchmal reicht ein Blick und sie fragen das Mädchen.“
 

„War es bei dir und deinem Freund genauso?“, fragte Chelsea zaghaft nach. Sie wusste genau, dass das bei Julia ein heikles Thema war, denn ihre Beziehung ging nicht im Guten auseinander.
 

Ihre Freundin zögerte auch kurz, ehe sie antwortete.

„Ja, irgendwie schon, aber mit ihm war es anders. Also, kein Vergleich.“, wich sie mehr der Frage aus. Man spürte, dass ihr die Sache noch zu nahe ging. Keine der Freundinnen bohrte auch weiter nach. Viel lieber, konzentrierte sich jede wieder auf Chelsea.
 

„Nun ja, Denny ist auch noch neu an der Schule. Keiner kennt ihn wirklich, aber er macht einen vielversprechenden Eindruck.“, nahm Nathalie das eigentliche Gespräch wieder auf.
 

„Was genau meinst du?“, wollte Chelsea von ihr wissen.
 

„Das ist doch klar. Er sieht super gut aus und scheint auch noch ganz nett zu sein. Außerdem, ist er sehr sportlich. Das sieht man ihm an und Lukas hat erzählt, dass Denny im Sommer oft am Meer ist und surfen geht. Daher seine gebräunte Haut.“, erklärte die pinkhaarige ihren Freundinnen.

„Zudem, spielt er Basketball. Angeblich, will er sich hier einen Verein suchen, dem er beitreten kann.“
 

„Du hast dich aber genauestens über ihn informiert.“, warf Lana ein.

„Natürlich. Zuerst aus eigenem Interesse, aber jetzt geht es darum Chelsea zu unterstützen. Zu viel Information schadet nie.“

„Da hast du Recht. Nur, was fangen wir jetzt damit an?“, wollte Lana auch zugleich wissen.
 

„Chelsea könnte sich für Sport mehr interessieren oder eventuell so tun. Vielleicht steigert das ja, Dennys Aufmerksamkeit.“, schlug Julia vor.
 

„Könnte klappen, aber was, wenn das schief geht? Chelsea braucht sich nur so verplappern und schon wird er merken, dass sie keine Ahnung davon hat.“, redete Lana weiter. „Vielleicht sollte Chelsea auf ihr Äußeres setzten. Sich etwas mehr herausputzen.“
 

„Das ist eine gute Idee.“, rief Nathalie aus und war sofort Feuer und Flamme.

„Dabei kann ich dir, denke ich, am meisten Helfen. Immerhin, wohne ich zu Zeit bei dir und kann dich vor Ort beraten.“

„Stimmt. Das wäre mir fast wieder entfallen. Wie lange eigentlich noch?“

„Mal sehen, Lana. Wahrscheinlich nicht mehr solange. Lasst uns lieber über Chelseas erstes Date reden, was ihr bald bevorsteht.“
 

„Wohlmöglich, würdest du Denny mit einem Rock umhauen. Du hast lange keinen mehr getragen. Seit der 5.Klasse nicht mehr, wenn ich mich recht entsinne.“, warf Julia ein.
 

„Richtig. Besitzt du keine mehr?“, hackte Lana nach.
 

„Doch, aber ich trage sie nicht so gerne. Sie sind auf dem Hof unpraktisch. Außerdem, weiß ich nicht, was dieser ganze Aufwand soll.“, teilte ihnen Chelsea ehrlich mit.
 

„Hä? Was meinst du? Willst du ihm denn nicht gefallen?“, fragte Nathalie irritiert.
 

„Das hat mit Gefallen gar nichts zu tun.“, verteidigte sich Chelsea.

„Es ist nur, ich war noch nie mit einem Jungen aus. Ihr wisst genau, dass ich im Verstellen nicht so gut bin. In meiner alltäglichen Kleidung fühle ich mich wohl. Sonst würde ich mir die ganze Zeit komisch vorkommen und das würde mich sehr wahrscheinlich nur noch mehr verunsichern. Das will ich einfach nicht. Außerdem, ich kenne Denny doch gar nicht. Warum ein riesen Aufwand für jemanden den ich vor zwei Tagen zum ersten Mal gesehen habe? Ich verstehe das nicht.“
 

„Das wiederum verstehe ich nicht.“, antwortete Nathalie. „Willst du denn niemals einen Freund haben?“

„Nun ja, schon. Nur…“

„Dann kann ich dein Problem echt nicht nachvollziehen.“
 

„Ich schon.“, sprang Sabrina ihrer Freundin bei.

„Chelsea mochte schon irgendwann die große Liebe kennen lernen. Jedes Mädchen wünscht sich das. Doch mit Gewalt lässt sich sowas nicht erzwingen. Man sollte es dem Schicksal überlassen. Wenn man Glück hat, findet man schon den Richtigen.“
 

„Das hast du schön gesagt, Sabrina.“, erwiderte Lana darauf.

„Dem stimme ich zu. Ich mag Chelsea, so wie sie ist sowieso am liebsten. Für niemanden sollte sie sich ändern.“

„Genau.“, stimmte Julia dem zu. „Das sollten wir alle beherzigen. Aber, wenn du Hilfe brauchst, sind wir für dich da.“
 

„Danke. Das weiß ich zu schätzen.“
 

Die Mädchen nahmen sich daraufhin alle in den Arm. Einzig Nathalie meinte dazu, dass es trotzdem nicht schaden würde, wenn man etwas dafür tun würde, um dem ganzen auf die Sprünge zu helfen. Außerdem, schwöre sie, dass die meisten Jungs nach dem Äußeren beurteilen.

Doch, keine von den Mädchen ging näher darauf ein.
 

Damit, war das Thema erledigt und die Mädchen beratschlagten sich, was sie als nächstes tun könnten.
 

Nachdem, sie verschiedene CD´s aufgelegt hatten, dazu getanzt und gesungen hatten, folgte eine weitere DVD. Diesmal, ein Horrorfilm. Es war vorauszusehen, dass sich die Mädchen danach gruseln würden, doch keine von ihnen wollte es zugeben. Zusammen machten sie sich im Bad fertig, um schlafen zu gehen.

Und wie sie es vorausgeahnt hatten, dauerte es einige Zeit, bis sie das Gefühl bekamen, ruhig und sicher einschlafen zu können.



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