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Harvest Moon - The Distance Between Us

Chelsea&Vaughn
von

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Chelsea und Denny (1)

Kapitel 8
 

Chelsea und Denny (1)
 

Ein langer Arbeitstag neigte sich dem Ende entgegen und somit eine aufregende Woche. Chelsea konnte den Freitagabend gar nicht früh genug herbeisehnen. Denn dieser Tag hatte es wirklich in sich gehabt.
 

Es fing bereits morgens an, dass sie das unangenehme Gefühl beschlich, dass mit Nathalie etwas nicht stimmte. Doch beim Frühstück wusste sie noch nicht, was es war. Erst später, als sie beide im Bus saßen auf dem Weg zur Schule, wurde ihr bewusst, dass Nathalie noch kein Wort gesprochen hatte und das war äußerst ungewöhnlich. Dieser Zustand hielt solange an, bis sie in der Schule ankamen und dort begab sich Nathalie gleich auf den Weg zu Lukas und seinen Kameraden. Ihre Freundinnen begrüßte sie lediglich mit einem knappen „Hallo“ und das war´s.
 

„Sagt mal, sind wir jetzt nicht mehr eines vernünftigen „Guten Morgen“ wert?“, wütete prompt Julia los. „Dieses Mädchen treibt mich noch zur Weißglut!“
 

„Beruhige dich, Julia.“, redete Sabrina sanft auf sie ein. „Wenn sie einen neuen Schüler erblickt hat, wissen wir doch, dass sie dann nicht zuhalten ist.“
 

„Das stimmt schon. Doch normalerweise, geht sie uns damit immer solange auf die Nerven, bis wir sie genervt anfahren, sie uns auslacht und dann verschwindet. Nicht schon vorher!“, erklärte Julia in einem recht lauten Ton, dass sich sogar andere Schüler auf dem Hof nach ihnen umsahen.
 

„Jetzt, brüll doch nicht so. Wir werden schon beobachtet.“, startete Chelsea ebenfalls einen Versuch, um ihre Freundin zu bändigen.
 

„Apropos, beobachtet.“, wandte sich Lana dazwischen. „Ist dieser gutaussehende Junge, da am Tor, nicht unser neuer Schüler, auf den Nathalie so neugierig war?“
 

Ausnahmslos alle, schauten in die Richtung, die ihre Freundin genannt hatte.
 

Chelsea nickte zögerlich und vermied es all zu lange zu ihm zu sehen.

„Ja, das ist er.“
 

„Warum wirst du denn auf einmal so rot? Haben wir irgendwas verpasst?“, hackte Julia neugierig nach und beäugte ihre braunhaarige Freundin eingehender. Unter diesem taxierenden Blick wurde Chelsea nur noch unwohler.
 

„Nichts ist passiert.“, sprach sie kleinlaut und hoffte, dass ihre Freundinnen nicht weiter nachfragen würden.
 

„Das kann aber nicht sein.“, äußerte sich Lana erneut. „Denn, warum kommt er sonst zielstrebig auf uns zu?“
 

Das hatte Chelsea gerade noch gefehlt. Fluchtartig wollte sie in das Schulgebäude verschwinden, doch Denny war schneller. Mit einem Mal stand er direkt vor ihr und schnitt ihr somit den Weg ab.

„Hallo! Lange nicht gesehen.“, begrüßte er sie fröhlich und baute sich lässig vor dem schüchternen Mädchen auf.

„Ich konnte mich gestern gar nicht mehr vorstellen, ich heiße Denny. Meinem Vater wurde hier ein besserer Job angeboten, des wegen sind wir hierhergezogen.“
 

Da Chelsea immer noch nicht reagierte, außer stumm vor sich hin zu starren, wobei sie es vermied ihren gegenüber in die Augen zu sehen, redete Denny einfach weiter.

„Du bist eine Freundin von Nathalie, stimmt´s? Wie heißt du?“
 

Soviel Aufmerksamkeit von einem Jungen war Chelsea nicht gewohnt, daher dauerte es ehe sie darauf antwortete.

„Chelsea.“
 

„Wie bitte?“, fragte Denny nach. „Ich habe es akustisch nicht verstanden.“
 

Noch einmal holte Chelsea tief Luft.

„Mein Name ist Chelsea.“, brachte sie schließlich so laut hervor, dass man sie verstehen konnte.

„Und das, “, drehte das überforderte Mädchen sich ruckartig um, „sind meine Freundinnen Julia, Sabrina und Lana.“
 

Höflich nickte Denny ihnen zu. Dann wandte er sich erneut an Chelsea.

„Das ist ein schöner Name. Er gefällt mir.“
 

Wenn man überhaupt noch röter im Gesicht werden konnte, Chelsea wurde es. Es kam ihr so vor, als würde sich sämtliches Blut in ihrem Gesicht ansiedeln. Ihr Blutdruck schoss gerade bestimmt, in gewaltige Höhen.
 

„Sehen wir uns in der Pause? Hinter der Schule auf dem Schulhof? Deine Freundinnen dürfen gerne mitkommen.“
 

„Ähm…ich weiß nicht. Normalerweise, bleiben wir in unserem Klassenzimmer.“

Hilfesuchend wandte sich Chelsea an ihre Freundinnen, dass sie sie aus dieser Situation befreien würden. Jedoch, nickten sie ihr ermutigend zu und flüsterten ihr zu, dass sie sich trauen soll. Es war die Art von Hilfe, die Chelsea nicht wollte, doch anscheinend blieb ihr nichts anderes übrig.

„Okay.“, stimmte sie am Ende zu.
 

„Super! Dann bis nachher, Chelsea. Ich warte auf dich.“

Zwinkernd, verabschiedete sich Denny von ihr und winkte kurz den anderen zu. Dann war er auch schon im Gebäude verschwunden.
 

Kaum war er außer Sichtweite, stürmten die drei Mädchen auf ihre sprachlose Freundin zu.

„Hey, Chelsea! Wer hätte das gedacht?“, sprach Lana als erste ihre Gedanken aus. „Er scheint auf dich zu stehen, oder was sagst du dazu?“
 

„Natürlich steht er auf dich.“, beantwortete Julia die Frage. „Das wird aber auch Zeit, dass du mal einen Jungen kennen lernst.“
 

„Aber…aber…“, begann Chelsea zu stottern. „Ich bin doch gar nicht so hübsch, wie andere Mädchen. Was sollte er also von mir wollen?“
 

„Das Äußere ist doch nicht so wichtig, Chelsea.“, beteuerte Lana ihr. „Außerdem, bist du schon sehr hübsch, du hast alles, was ein Mädchen zu bieten hat.“
 

„Genau.“, bestätigte auch Sabrina.
 

„Siehst du.“, lächelte Julia ihr aufmunternd zu. „Du bist alles andere als hässlich. Dein Problem ist nur, dass du es selber nicht wahrnimmst. Was wir anderen aber sehen.“
 

„Ich weiß nicht, ich…“

Chelsea fehlten die Worte. Wie sollte sie ihren Freundinnen begreiflich machen, dass sie mit so einer Situation völlig überfordert war und sie nicht den nötigen Mut dafür aufbringen konnte? Sie hatte so etwas noch nie gemacht. Sich mit einem Jungen zu treffen, kannte sie nicht. Ihr fehlte die Erfahrung, die Julia und Lana bereits gemacht hatten. Auch Nathalie. Am liebsten würde sie mit Sabrina alleine darüber reden, denn sie wäre die einzige, die sie diesbezüglich verstehen würde, weil es ihr genauso ging.
 

Leider, war es momentan nicht möglich, denn die erste Stunde würde gleich beginnen und ihre Freundinnen bedrängten sie gerade, für ihr Empfinden, zu sehr. Sie wusste, dass sie es nur gut mit ihr meinten, dennoch, war es ihr zu viel.
 

„Mach dir keinen Kopf, Chelsea.“, versuchte Julia ihr Mut zu machen. „Probier es wenigsten. Vielleicht ist Denny ja ganz nett und ihr versteht euch auf Anhieb.“
 

„Trotzdem, ich…“
 

„Erspart euch doch die Mühe.“, ertönte hinter den vieren plötzlich Nathalies Stimme. Es war ihr anzuhören, dass sie keine gute Laune hatte.

„Ihr seht doch, dass unsere höfliche und nette Chelsea, sich vor Angst fast in die Hose macht. Also, könnt ihr eure Überredungskünste auch gleich lassen.“
 

„Nathalie! Hast du sie nicht mehr alle? Wie kannst du so boshaft sein?“, baute sich Lana vor ihrer Freundin auf und Julia trat sofort neben sie.

„Das war wirklich gemein von dir. Nicht jeder, besitzt so ein schamloses Selbstvertrauen wie du.“
 

„Immerhin habe ich eins. Nicht so, wie manch andere.“, konterte Nathalie. Wichtigtuerisch, warf sie ihren Zopf mit einem Schwung nach hinten.

„Guckt euch Chelsea doch an. Sie läuft rum, wie ein Mauerblümchen, total unschuldig und träumt den ganzen Tag vor sich hin. Wer sollte sich schon ernsthaft für sie interessieren?“
 

Enttäuscht, schaute Chelsea ihrer Freundin ins Gesicht. Was sie dort sah, ließ sie innerlich verkrampfen. Nathalies blaue Augen sahen sie mit einer Spur von Hass an, dass Chelseas Knie leicht anfingen zu zittern. Zudem, wusste sie nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie hatte keine Ahnung, dass ihre Freundin sie so sah. Außerdem, stimmte es denn nicht? Nathalie hatte Recht, dass Chelsea fast immer dieselben Klamotten trug. Typisch an ihr waren, eine normale Jeans und ein einfaches, meist einfarbiges Shirt. Ihre Haare waren schulterlang, die sie jeden Tag zu einem Zopf zusammenband, selten trug sie die offen. Außerdem, waren ihre Haare naturbraun, noch nie hatte sie sie gefärbt oder getönt. Den einzigen Schmuck den sie an sich hatte, waren ein paar Ohrstecker, mehr jedoch nicht. In dem Punkt hatte Nathalie demnach wirklich recht, modisch machte sie nicht viel her, eher das Gegenteil.
 

Trotzdem, hatten Nathalies Worte sie verletzt. Beinahe hätte sie auf der Stelle angefangen zu weinen. Es kostete sie große Mühe, nicht vor allen Umstehenden in Tränen auszubrechen.
 

„Du wirst dich sofort für deine Worte entschuldigen, Nathalie!“, forderte Julia sie auf. „Chelsea hat dir nichts getan. Und das Denny sich mehr für Chelsea, anstatt für dich interessiert, dafür kann sie nichts.“
 

„Was hat denn Denny damit zu tun?“, blaffte Nathalie ihre Freundin an. „Dieser Typ geht mir doch am Arsch vorbei!“
 

„Ach ja? Zuerst wollte Vaughn nichts von dir wissen und hat dich einfach ignoriert und Denny hat dich einfach bei den anderen stehen lassen und ist schnurstracks auf Chelsea zugegangen. Deinen eifersüchtigen Blick habe ich doch gesehen. Also, leugne es nicht.“
 

„Pff! Ich weiß gar nicht, wovon du sprichst.“
 

„Nathalie, ich werde gleich…“
 

„Schluss jetzt! Es reicht mir mit euch!“
 

Mit einem Mal erstarb das hitzige Gespräch zwischen Julia und Nathalie. Die beiden, Lana und Chelsea drehten sich überrascht zu Sabrina. Alle waren sichtlich erstaunt darüber, ihre Freundin so energisch reden zu hören. Das kannte bisher, keine von ihnen.
 

„Ihr streitet euch rücksichtslos, ohne auf Chelsea Gefühle zu achten. Ihr hört euch an, als wäre es ein Wettbewerb, wer als Erste den besten Jungen abkriegt. Ihr solltet euch wirklich mal reden hören. Wir sind Freundinnen, verdammt! Solche Rivalitäten sollte es unter uns nicht geben.“
 

Peinlich berührt blickten die Beteiligten gen Boden. Jetzt erst, wurde ihnen bewusst, was sie hier veranstalteten und das ihre Freundin recht hatte. Ein solches Verhalten schickte sich nicht unter Freundinnen. Neid und Arroganz waren hier gänzlich fehl am Platz.
 

„Morgen treffen wir uns doch alle zusammen bei Julia und veranstalten eine Pyjamaparty. Es wäre schade, wenn sie ausfallen würde. Ich habe euch alle gern und bin gerne mit euch zusammen. Ich möchte euch, wegen so etwas Dummen, nicht verlieren.“

„Sabrina spricht weise Worte.“, meldete sich Lana in der anhaltenden Stille zu Wort.

„Wir kennen uns schon so lange. Es wäre wirklich schade, wenn wir jetzt auf einmal auseinandergehen würden. Jungs sollten nicht der Grund dafür sein.“
 

„Richtig.“, übernahm nun Chelsea das Reden und trat auf Nathalie zu. „Ich bin genauso überrascht wie du, Nathalie, dass ein Junge Interesse an mir zeigt. Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ich dich um Rat fragen könnte, wenn ich ihn brauche. Außerdem, wäre es nie meine Absicht, dir jemanden auszuspannen. Wenn ich dich damit verletze, dass ich Denny in der Pause nachher treffe, dann bitte sag es mir. Ich werde dann nicht hingehen.“
 

Schuldig, sah Nathalie Chelsea in die Augen. Ihre blauen Augen schauten sie mit soviel Freundlichkeit an, dass Nathalie ein schlechtes Gewissen bekam und ihre scharfen Worte auf der Stelle bereute. Das hatte Chelsea nicht verdient, dachte sie. Immer ist sie für mich und die anderen da und hört uns zu, wenn wir Probleme haben. Eine bessere Freundin kann es gar nicht geben. Dennoch, war ich so fies zu ihr. Dabei konnte sie wirklich nichts dafür.
 

„Es tut mir Leid, Chelsea. Ich bin nun mal sehr impulsiv, aber das ist keine Entschuldigung. Ich bin es eben nicht gewohnt, wenn man mich einfach ignoriert, noch dazu von einem Jungen.“

Ein schwaches Lächeln erschien auf Nathalies Gesicht.

„Im Grunde, freue ich mich für dich. Es ist wirklich an der Zeit, dass auch du jemanden triffst und du nicht ewig so alleine bist. Sabrina natürlich auch.“
 

„Ich fühle mich nicht einsam, Nathalie.“, antwortete Chelsea. „Wenn ich mit euch zusammen bin, kann ich mich gar nicht alleine fühlen. Ich habe immer so viel Spaß mit euch, dass gefällt mir und lenkt mich von meinen familiären Pflichten ab. Inzwischen, kennst du sie ja ganz gut.“
 

„Ja, ich habe sie erst kürzlich am eigenen Leib erfahren.“

Beide mussten daraufhin lachen. Nach wenigen Augenblicken stimmten auch ihre Freundinnen mit ein.
 

In diesem heiteren Moment sah Sabrina flüchtig auf ihre Uhr und erschrak.

„Mädels, die erste Stunde hat vor einer Viertelstunde angefangen. Wir kommen zu spät.“
 

Jetzt erst, fiel den Mädchen auf, dass sich der Hof schon längst geleert hatte und sie die einzigen waren, die sich noch außerhalb des Schulgebäudes befanden. Keine von ihnen hatte die Schulglocke gehört.
 

„Das ist das erste Mal, dass wir alle zu spät zum Unterricht kommen. Sonst passiert dies, doch nur Nathalie.“, rief Lana aus. Jede von ihnen lief so schnell sie konnte, auf den Schuleingang zu.

„Hey! So oft passiert mir das auch wieder nicht.“
 

Doch, Nathalie fühlte sich nicht im Geringsten angegriffen. Im Gegenteil, sie fing an zu lachen und ihre Freundinnen stimmten schnell mit ein.



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