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Adventskalender 2012

One-Shot Sammlung
von

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19. Dezember (Star Wars)

Eine kleine Gruppe von Klonen betrat die Baracke.

Alle zogen sich sofort in ihre Quartiere zurück. Man sah ihnen schon an, dass sie durchnässt und durchgefroren bis auf die Knochen waren.

Die fünf kamen zurück von einer nächtlichen Übungseinheit.

Ein kurzer Blick auf sein Chronometer verriet Lee, dass sie mehr als sechs Stunden im Schnee gewesen waren.

Lee war aufgewacht, als sich die Tür zum Mannschaftsquartier geöffnet hatte und Licht ins Zimmer gefallen war. Sehr zu seinem Bedauern schlief er nämlich direkt an der Tür, gemeinsam mit Ash in einem Doppelstockbett.

Und Ash war es auch gewesen, der die Tür geöffnet hatte. Sein Kumpel konnte ihn dabei beobachten, wie er sich aus der nassen, kalten und unbequemen Rüstung befreite und etwas Bequemeres zum Schlafen anzog.

Ash war einer der aufgedrehtesten Klone, denen Lee jemals begegnet war. Er schnatterte und schnatterte und schnatterte. Nicht einmal in Gegenwart von Captain Rex, Commander Cody oder einem der Jedi-Generäle hielt er lange den Mund. Doch jetzt wirkte er schlecht gelaunt. Die ohnehin dunklen Augen der Klone waren bei Ash so dunkel wie eine mondlose Nacht.

Leise setzte Lee sich auf. „Hey, Ash…“, flüsterte er und sein Bruder blickte sofort zu ihm auf.

„Habe ich dich geweckt?“, flüsterte Ash zurück, worauf Lee nur mit einer unbestimmten Geste antwortete.

„Wie war es?“

Ash zuckte mit den Schultern. „Schweinekalt…Aber General Skywalker hat die Übung mitgemacht. Ein paar Jungs aus anderen Einheiten waren auch dabei.“

Lee nickte und grinste kurz, als er hörte wie Ashs Magen knurrte.

„Fierfek…“, fluchte Ash leise. „Man weiß gar nicht, ob man zuerst schlafen, sich auftauen, trockenlegen oder etwas essen soll.“

„Was hältst du davon, wenn du dich trockenlegst und ich dir was zu essen mache, dass taut dich dann auch auf. Danach kannst du dann in dein Bett fallen.“, schlug Lee flüsternd vor.

Doch offenbar waren die beiden nicht so leise wie sie gedacht oder gehofft hatten, denn ein anderer Klon brummte nur: „Ashley, halt endlich die Klappe.“

Lee und Ash tauschten einen kurzen Blick aus, dann stand Lee auf und verließ das Zimmer.

Ash nahm sich noch die Zeit sich fertig anzuziehen, bevor er seinem besten Freund und Bruder folgte.

Diesen fand er dann in der kleinen Küche der Baracke wieder.

Ash nahm sich einen kurzen Moment Zeit Lee zu beobachten und suchte dabei nach den kleinen Unterschieden zwischen ihnen.

Der einzige offensichtliche war wohl, dass Lee sein Haar raspelkurz trug, aber Ash sah auch die kleinen Unterschiede, die man nur erkannte, wenn man selbst ein Klon war.

Sie waren es alle gewohnt einander trotz identischer Gesichter anhand kleiner Macken zu erkennen. Lee fehlten sie Lachfältchen um die Augen und die Grübchen auf den Wangen, die Ash hatte.

Und Lee hatte am Hinterkopf eine kleine haarlose Narbe, wo er vor einiger Zeit von einem umher fliegenden Splitter verletzt worden war.

Ashs Magen knurrte erneut und er betrat die Küche und gesellte sich zu seinem Bruder an die Arbeitsplatte. „Und, was gibt’s?“

„Kinderfragen mit Zucker bestreut.“, lautete die trockene Antwort.

„Ach komm schon, Lee. Sag es mir.“

„Warte noch drei Sekunden, dann siehst du es.“ Mit einem kleinen Stoß beförderte Lee den anderen Klon zum Küchentisch.

Mürrisch verzog Ash das Gesicht, schwieg aber ausnahmsweise und setzte sich hin.
 

Lee war noch einige Minuten lang beschäftigt und ignorierte Ash in dieser Zeit vollkommen. Jeder versuch seitens diesem ein Gespräch anzufangen, wurde sofort mit eisernem Schweigen bedacht. Doch sehr zu Lees Leidwesen schien Ash sich nicht daran zu stören einen Monolog zu führen.

Lee stellte Ash einen Teller hin.

„Fett, du hast Pfannkuchen gemacht!“, rief Ash begeistert aus.

Der andere zog die Stirn kraus. „Was hast du gerade gesagt?“

„Ich sagte: ‚Fett, du hast Pfannkuchen gemacht’.“, wiederholte Ash sich und bearbeitete mit Messer und Gabel bereits den ersten Pfannkuchen. „Ich wusste gar nicht, dass du so was kannst.“

„Nur weil du immer geschwänzt hast, wenn wir auf Kamino das nötigste an Kochen gelernt haben…“

„Ihr habt da Pfannkuchen gelernt? Wenn ich das gewusst hätte, dann wäre ich hingegangen.“, plapperte Ash.

„Erzähl doch keinen Scheiß. Du wärst so oder so nicht hingegangen.“, brummte Lee und nahm an der gegenüberliegenden Seite des Tisches platz.

Einen Moment schwieg der Klon, ehe er meinte: „Und du solltest dir ganz schnell wieder abgewöhnen ‚Fett’ zu sagen.“

„Wieso?“, fragte Ash unschuldig, aber dafür mit vollem Mund.

Sein Bruder zuckte mit den Schultern. „Weil einige der Jungs es vielleicht nicht ganz so gut aufnehmen, wenn du den Namen unseres Genspenders als Ausruf benutzt.“

„Fett… Ich kann ‚Fett’ sagen, wie ich will.“

Davon unbeeindruckt zuckte Lee mit den Schultern. „Mir soll es egal sein, falls du deswegen irgendwann mal einen aufs Maul bekommst.“
 

Einen Moment lang schwiegen die beiden Klone und es war still in der Baracke, bis das Geräusch der Eingangstür die nächtliche Stille störte.

Lee hob eine Hand und bedeutete Ash damit still zu sein, dann erhob er sich und ging langsam zur Tür.

Misstrauisch warf er einen Blick in den langen Gang. Er wusste selbst, dass er paranoid war, aber das waren sie alle.

Kaum ein Klon hätte nicht ähnlich auf ungewöhnliche Vorkommnisse reagiert. Es bestand wenig Gefahr hier angegriffen zu werden. Dieses Gebiet war fest in der Hand der Republik. Aber es war eben nicht unmöglich und so ließ Lee lieber Vorsicht als Nachsicht walten.
 

Eine schmächtige Gestalt bewegte sich leise durch den Gang und wurde aufgeschreckt, als Lee das Licht einschaltete.

Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich leicht gegen den Türrahmen. Jede Höflichkeit einem Vorgesetzten gegenüber vergaß er absichtlich, denn normalerweise schlichen Vorgesetzte nicht durch Gänge.

„Commander Offee, wie kommen wir zu dieser späten Stunde zu der Ehre Ihres Besuches?“

Die Padawan schreckte leicht zusammen, als das Licht aufflammte und Lee sie ansprach.

Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie bemerkt worden war.

„Sie haben mich zu Tode erschreckt, Trooper…“ Barriss beendete den Satz mit einem kaum hörbaren Fragezeichen.

„CT-8693.“, nannte Lee ihr seine Nummer.

Barriss schien sich wieder gefangen zu haben. „Und wie ist Ihr Name? Ich möchte Sie nicht mit einer Nummer ansprechen müssen, wenn wir uns wieder sehen.“

„Ich bin Lee.“

Die Padawan nickte. „In Ordnung, Lee. Können Sie mir sagen, ob Ahsoka Tano hier ist?“

„Ahsoka Tano?“, blubberte Ash im Hintergrund und trat zu seinem Kumpel in die Tür. „Ist das nicht die kleine Freundin vom Captain?“

Lee verpasste seinem besten Freund einen leichten Schlag in die Seite. „Benimm dich, Holzkopf!“, zischte er.

Ash grinste nur kurz. „Ich habe Commander Tano das letzte Mal vor der Nachtübung gesehen.“

„So weit ich weiß, sind hier nur Klone, Ma’am.“, antwortete Lee auf Barriss’ Frage.

Die Padawan von Luminara Unduli nickte. „Und Sie sind?“, wandte sie sich an den anderen Klon.

„CT-8694 oder Ash.“

„Ihr habt ja beinah die selben Nummern…“, stellte Barriss ein wenig erstaunt fest.

Lee seufzte. „Leider… Als würde ich Ash nicht sowieso schon nicht loswerden.“

Auf diese Aussage hin warf Ash seinem Kumpel einen bösen Blick zu. „Hey! So schlimm bin ich gar nicht.“

„Nein, natürlich nicht…“, kam es zurück und es war unmöglich einzuschätzen, ob diese Aussage ironisch war oder nicht.

Einen Moment herrschte schweigen und Lee wollte sich gerade wieder abwenden, als Barriss erneut das Wort an sich nahm. „Warum seid ihr beide so spät noch wach?“

„Ash kommt gerade von einer Übung zurück und ich dachte, dass ich zur Abwechslung mal nett zu ihm bin und ihm noch eine Kleinigkeit zu essen mache.“

Grinsend blickte Ash seinen Bruder an. „Er hat wirklich geniale Pfannkuchen gemacht. Vielleicht gibt er Ihnen ja auch einen ab.“

„Äh… lieber nicht.“, winkte die Padawan ab. „Ich will dann auch mal wieder gehen. Ach, übrigens, Jungs… Frohe Weihnachten.“

Sie gab den beiden Klonen jeweils einen kleinen Schneemann aus Marzipan, lächelte noch einmal kurz und ging dann.

Ash und Lee tauschten einen kurzen irritierten Blick, dann rief Ash: „Hey Commander!“

Barriss blickte über die Schulter zu ihm zurück.

„Vielen Dank! Ihnen auch frohe Weihnachten.“, übernahm nun Lee das Wort.

„Wenn ihr Ahsoka seht, dann sagt ihr bitte, dass ich jetzt alleine das Marzipan verteile.“, bat Barriss.

„Geht klar, Commander.“, erwiderte Ash flapsig und fing sich einen leichten Schlag gegen den Hinterkopf von Lee ein.

„Benimm dich wenigstens einmal in deinem Leben…“



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