Zum Inhalt der Seite

The Awakening of a Heroine

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein 'Date'

Es war Mittag geworden, die Sonne stand am höchsten Punkt und Valervtia war immer noch nicht mit dem Huhn zurückgekehrt. Ceria saß etwas teilnahmslos im Wohnraum, wartete auf ihre Ankunft und musste sich immer mehr zu Gemüte führen, was sie da heute Morgen ausgegraben hat. Eigentlich wollte sie schon vor Minuten losgestapft sein, um nach ihrer Mutter zu suchen, aber es behagte ihr nicht, die offenbar heilige Lanze oben in ihrem Zimmer völlig unbeaufsichtigt zu lassen.

Aber ihre Sorgenfalten wurden immer größer. Nach einem weiteren Bissen in ein Stück Brot warf sich das Mädchen ihr Hemd drüber und verließ das Haus. Es war wirklich schon sehr seltsam, dachte sich Ceria. Ihre Mutter hatte ihr immerhin gestern Hausarrest aufgedrückt, und die bisherigen Male, wenn sie das tat, hatte sie die Haustür so abgeschlossen, dass man sie von innen nicht mehr öffnen konnte. Was ging da nur vor?
 

Auf dem Marktplatz herrschte das übliche, tägliche Gedrängel, wie immer im Sommer. Die Obst und Gemüsestände waren mal wieder der Renner und viele Leute kämpften um die Schnäppchen, die es dort gab. Ceria seufzte und ließ sich auf einer Bank vor dem Brunnen nieder, dort, wo sie gestern Malon getroffen hatte.

Wenn Malon nur hier wäre, dann wäre das blonde Mädchen wenigstens nicht mehr so allein und könnte ihre Sorgen mit jemandem teilen. Sie durchwühlte nachdenklich ihre Seitentasche. Ein paar Rubine waren noch übrig, vielleicht zehn dürften es noch sein. Aus irgendeinem Grund war Ceria danach, sich erst einmal Ablenkung zu suchen, und mit einem Grummeln im Bauch trabte sie auf die Schießbude zu. Warum ausgerechnet die Schießbude?

Schulterzuckend trat das Mädchen vor dem Eingang. Eigentlich hatte sie dieses Spiel als Kind schon verabscheut. Es war so, als hätten sie die Füße von alleine hier hin getragen.
 

Ceria öffnete zögerlich die Tür und wurde augenblicklich vom Schlag getroffen, als sie die Person erblickte, die grade vor dem Tresen stand und konzentriert mit einer Schleuder auf die vorbeifahrenden Rubin-Attrappen zielte. Es war Link. Unverkennbar dank seiner grünen Tunika und der Mütze. Seine Fee hockte daneben und machte einen ziemlich beleidigten Eindruck.

Ceria blieb stumm in der Tür stehen, ignorierte den drückenden Blick des Schießbudenmeisters und beobachtete den blonden Jungen. Ihr Herz raste etwas schneller und in ihrem Magen breitete sich ein wohliges Gefühl aus. Link schien ein talentierter Schleuder-Schütze zu sein, er traf tatsächlich alle bis auf einen, worauf auch der ältere Geschäftsleiter nicht schlecht staunte. Erfreut drückte er dem Jungen eine große Tasche in die Hand. „Des is einer der Hauptpreese, Gleener“ gluckste der ältere, etwas stämmige Mann mit einem ungewöhnlichen Akzent, Link freute sich sichtlich und streckte den Beutel verglückt posierend in die Höhe. Von Ceria nahm er noch keine Notiz.

„Was isch mit dir, Gleene? Auch ne Runde zoggen?“ grunzte der Ladenbesitzer in Richtung Ceria, die allerdings immer noch auf Link und seine Siegerpose fixiert war. Durch dessen Erfolg fühlte sie sich gleich wieder einige Zentimeter kleiner und kam sich so mickrig vor. Es widersprach ihr, sich jetzt vor Links Augen zu blamieren.
 

„Oh, du hier?“ Ceria zuckte, nun hatte Link sie wahrgenommen. Allein schon der Anblick seiner tiefgründigen Augen ließ ihre Kniekehlen dahinschmelzen. „Hey, Link, jetzt hör mir mal zu, du kleiner Frauenaufreißer!!“ schallte urplötzlich die piepsige kräftige Stimme seiner Fee durch den Raum, Link errötete, Ceria erschreckte sich und knallte beinahe hinten gegen die Tür. „Wir haben einen wichtigen Auftrag! Also lümmel hier nicht rum!“ Peinlich berührt trat das blonde Mädchen aus der Tür, sie fühlte sich als Störenfried. Link folgte ihr jedoch sofort, sodass er wenige Augenblicke wieder vor auf dem Markplatz vor der perplexen Ceria stand.
 

„Navi, bitte lass mich noch einwenig ausruhen. Heute Abend breche ich auf, ich bin immer noch etwas kaputt von der Aktion gestern“ Seine Fee ließ sich daraufhin stur schaltend auf seiner Schulter nieder. Ceria stand vor ihr und wusste einfach keine vernünftigen Worte dafür. Auch nicht, warum sie von allen Leuten dieser Stadt schon wieder auf Link traf.

„Ich hoffe, es war nicht meine Fee Navi, die dich gerade verjagt hat.“ Ceria kratzte sich am Hinterkopf und schüttelte diesen schon wieder leicht. Link machte sie schon wieder richtig verlegen. „Überigens war der Mann, den ich gestern im Schlosshof gesehen habe, wohl wirklich der Vater von deiner Freundin. Jedenfalls konnte ich ihn mithilfe des Huhns wecken und danach ist er total aufgebracht weggelaufen und meinte, er müsste sich bei seiner Farm blicken lassen... komischer Mann" Er atmete einmal tief durch und durchwühlte anschließend seine Tasche. "Jetzt ist das Huhn natürlich noch bei mir, und ich würde es deiner Freundin gerne zurückbringen, habe aber keinen Schimmer, wo diese Farm sein soll, wo ihr Vater wohnt..wenn sie überhaupt bei ihm ist" Ceria kaute auf ihrer Unterlippe. Auf eine Art hätte sie es schon brennend interessiert, was Link selbst im Schloss zu erledigen hatte, aber es war ihr schon unangenehm genug, ihn jetzt wieder 'belästigt' zu haben. Und dummerweise hatte sie auch keine Ahnung, wo Malon wohnte.
 

"Was auch immer. Ich wollte mich jetzt noch ein wenig erholen, bin schließlich gestern sehr spät erst wieder aus dem Schloss zurückgekommen..und einwenig müde und hungrig." Link blinzelte und schaute seine Gesprächpartnerin aus tiefgründigen Augen an. Beinahe so, als wolle er ihre Gedanken lesen. "Magst du vielleicht mitkommen? Du schaust so besorgt aus..vielleicht brauchst du auch eine Pause" Ja, Ceria hatte nach wie vor ein mulmiges Gefühl, da ihre Mutter schon so lange mit Kuku fort war. Aber sie schob den Gedanken beiseite. Link hatte es mal wieder geschafft, sie auf positive Weise zu überraschen, denn mit dieser Einladung hätte sie nicht gerechnet. Und der Gedanke, einige Zeit mit ihm zu verbringen, brachte ihr ein wohliges Gefühl im Magen.

"Ich habe sogar noch einige Rubine übrig, ich kann dir auch ein bisschen was ausgeben." fügte Link fast verführend hinzu. Ceria konnte dieses Angebot nicht mehr abschlagen. Dabei hatte sie ihrer Mutter vor einigen Jahren versprochen, keine Einladungen von fremden Menschen und schon gar nicht von irgendwelchen Kindern auf der Straße anzunehmen.
 

Die beiden steuerten dann auch direkt auf eine der Kneipen der Stadt zu. Links Fee hatte sich unter seine Mütze verzogen. Ob sie schlichtweg beleidigt war oder sich selbst ausruhen wollte, konnte man nicht sagen. Jedenfalls war Links Magen unaufhörlich am Knurren, was Ceria schmunzeln ließ.

Bevor sie durch die Tür eintraten, ließ Link seine Waffen in seinen Beutel, der eigentlich viel kleiner war, auf wundersame Weise verschwinden. Ceria schaute aber zu seinem Glück in die andere Richtung, sodass er sich eine Erklärung ersparen konnte. Schweigend nahmen sie drinnen auf einer Bank Platz. Ein paar ältere Herren saßen hinten an der Theke und warfen den beiden einen entzürnten Blick zu. Link ignorierte es und studierte freudig die Karte. Wahrscheinlich hatte er sich schon daran gewöhnt, komisch angesehen zu werden. "Ich ess mir ein leckeres Rindersteak" durchbrach der grüngekleidete Junge das Schweigen. Ceria musste lächeln. Allein schon diese kindliche Naivität in seiner Stimme fand sie unheimlich süß. Das Mädchen entschied sich, bescheiden wie sie ist, für eine kleine Portion Nudeln und lächelte seinen Tischnachbarn, dessen Magen sich erneut meldete, zufrieden an.
 

"Sag mal..." begann Link dann unerwartet und legte die Stirn in Falten, ehe er einige Überlegungen später fortfuhr. „...Ceria, wie alt bist du eigentlich?" Nach einem kurzen Kichern darüber, dass er sich an ihren Namen erinnerte, antwortete sie ehrlich mit Siebzehn. "Dann bist du schon fünf Jahre älter.." der Junge blickte kurz zur Seite, als ob ihn die Antwort enttäuscht hätte. "Nun ja, ich bin erst zwölf...." Seine Stimme wurde immer leiser. "...darf ich dich in ein kleines Geheimnis einweihen? Erzählst du auch nichts weiter?" Überrascht nickte Ceria und lächelte vertraut. Sie wollte einfach alles über Link wissen, das spürte sie im Herzen. Das konnte nicht verkehrt sein. Und sie würde es auch nicht weitersagen wollen.
 

"...Wie du bereits erfahren hast, bin ich...ein Kind des Waldes...ich bin kein Hylianer wie ihr, mein Volk nennt man 'Kokiri'" erzählte er flüsternd und seine blauen Augen leuchteten bedeutungsvoll. Cerias Herz begann, stärker zu rasen. "Nun ja... und wir Kokiri altern nicht" Cerias Herz setzte schockiert kurz aus. Er machte eine bedachte Pause, als einer der Männer unwirsch an dem Tisch der beiden vorbeimarschierte, den Kopf schüttelte und schroff murmelte: "Nenene, diese exotische, verwöhnte Jugend von Heute...“ "Ich werde auch mit zwanzig noch so aussehen wie jetzt. Aber damit habe ich mich abgefunden. Es ist auch eigentlich nicht das, was ich dir erzählen wollte. Es gibt da noch etwas viel wichtigeres", Link rückte noch etwas mehr an ihr Gesicht heran, was dem immer noch entsetzten Mädchen rote Wangen einbrachte. "Aber ich warne dich. Es könnte... etwas unglaubwürdig klingen." Ceria nickte kurz. Es war ohnehin schon genug für sie, zu wissen, dass er immer dieser kleine Junge bleiben würde. Ihr Herz war schon längst vom Hals zum Unterschenkel gerutscht. "Also... wie du weißt, war ich gestern ja auch aus eigenen Beweggründen in Schloss Hyrule. Mein Auftrag war, die Prinzessin zu treffen. Von ihr habe ich einiges erfahren..." Sein Blick wirkte von Minute zu Minute bohrender. "Dieses Land ist in großer Gefahr. Es soll vor kurzem ein höchst seltsamer, großer Mann ins Schloss gelangt sein, der dem König die Treue schwört. Jedoch...glauben weder ich noch die Prinzessin, dass dieser Mann reinen Herzens ist...jedenfalls konnte ich ihn durch ein Fenster sehen. Ich sage dir, der hatte vielleicht einen fiesen Blick drauf..und weil die Prinzessin auch eine sehr böse Vorahnung hatte und um das Wohlergehen des Landes fürchtet, verriet sie mir einen Plan. Und..." Link nahm zunächst eine kurze Atempause. Es war offensichtlich schwer für ihn, ihr dies alles zu verraten. Ceria versuchte gar nicht erst, zu verstehen, warum ausgerechnet dieses kleine ewig junge Waldkind von der Prinzessin gerufen wurde und nicht einer von Hyrules Kommandanten, und ebenso wollte sie nicht hinterfragen, warum Link gerade sie einweihte. Eines war sicher: die Vermutung, dass sich etwas Böses im Schloss zusammenbrauen könnte, gab ihr ein flaues Gefühl im Magen.
 

Gerade als Link wieder zum Erzählen ansetzte, wurde er jäh von einer aufgeschlagenen Tür unterbrochen. Ein paar hylianische Ritter traten ein. Ceria ahnte direkt fürchterliches und raunte kurz. Tatsächlich sah der Anführer der Truppe nicht sonderlich begeistert aus. Zudem schien ein Auge immer wieder streng zu Link rüber zu zucken. "Ich soll ausrichten: Es hat heute Morgen ein paar rätselhafte Überfälle in der Stadt gegeben. Ich soll allen Bewohnern der Stadt ausrichten lassen, daher nicht in Panik zu verfallen. Die Bewachungsposten werden rund um die Stadt verstärkt. Natürlich werden wir so schnell wie möglich alle Überfälle untersuchen. Bislang ist noch unklar, ob jemand zu Schaden gekommen ist" ratterte der Anführer robotermäßig runter. Wie vom Blitz getroffen sprang Ceria auf. Ob vielleicht auch Valervtia etwas passiert war?

"Ehm, w-wissen Sie etwas d-darüber, ob einer ä-ä-älteren Frau.. und e-einem Huhn etwas passiert ist?" stotterte das Mädchen atemlos. Der Mann schüttelte den Kopf. "Es ist nur sicher, dass einige Bewohner verschollen sind, aber noch nicht, wer genau. Aber das werden wir schnellstmöglich herausfinden. Meine kleine, du solltest lieber auf dich selbst aufpassen." sagte er mechanisch, und flüsterte ihr anschließend noch etwas ins Ohr: "Und ich rate dir davon ab, dich viel mit dieser grünen Göre da hinter dir abzugeben. Der hat erstens nur Unfug im Sinn und es könnte nur unnötig gefährlich für dich werden" Ceria schreckte zurück. In ihrem Kopf herrschte mittlerweile totales Chaos, zuviel seltsames hatte sie bisher heute erlebt und erfahren, es war weder zu fassen, noch einzuordnen, was richtig und was Lüge war. Aber warum konnte sie einfach nicht glauben, dass Link in irgendeinem Sinne geschwindelt haben könnte? Warum vertraute sie ihm so blind?
 

"Es ist besser, ihr verschwindet alle in eure Häuser und Heime. Dort sollte es grade für die Jüngeren unter uns sicher sein!" empfiehl der alte Mann desweiteren wieder mit durchdringender Stimme. Doch Ceria nahm es kaum war. In ihrem Kopf hatte sich ein richtiger Wirrwarr zusammengesponnen. Was sollte das alles? Mit einem letzten Blick auf den Kneipenbesitzer wurden sie alle aus der Bar 'geschmissen', ohne dass sie etwas essen konnten. Und ohne dass Link auch nur ein weiteres Wort an Ceria verlor, eilte er zum Stadtausgang, zog von dannen und ließ ein perplexes und verwirrtes Mädchen zurück. Auch auf ihre Rufe reagierte er nicht mehr.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück