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A Certain Righteous Enhancer

Ein gewisser gerechter Verstärker
von

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19. April

Nachdem Etsu nun den vergangenen Tag zusammen mit der guten Miharu verbracht und einfach mal ein kleines Bisschen Glück in einem Geschäft verbreitet hatte, welches sie sonst selten bis gar nicht betrat war so heute wieder einmal an der Zeit, auf den Straßen für Sicherheit zu sorgen. Am heutigen Tage würde Etsuko außerdem ein interessantes, etwas tiefgründigeres Gespräch mit einem gewissen jemand führen. Allerdings war das alles noch vollkommene Zukunftsmusik. Auch so wusste sie noch nicht, was sie alles in der Woche erwarten würde. Wüsste sie es schon, nun dann wäre sie vermutlich ohne zu zögern zu einem Ort gerannt und hätte einem gewissen Typen gezeigt, wo der Hase lang lief. Mah...doch genug von der Zukunftsmusik. Beschäftigen wir uns lieber zunächst einmal mit der aktuellen Situation. Etsu stand auf einem der vielen Windräder in der Stadt und blickte von dort aus hinunter auf die Straßen. Wie sie dort hoch gekommen war und sicher wieder runter kommen würde? Nun ganz einfach. Sie war gesprungen und würde springen. Der Enhancer erlaubte ihr so etwas ja. Ihr Blick schweifte durch die Straßen. Hmm...hier gab es nichts, was wohl irgendwo ungerecht war. Na gut...umso besser war es für unsere junge Heldin. Das zeigte ihr ja, dass ihre Arbeit langsam aber sicher Früchte trug. Sie konnte also wieder herunter springen. Das wollte sie auch gerade tun, als eine Alarmsirene los ging. Jemand war in irgendein kleines Geschäft eingebrochen. Und kam gerade wieder heraus gestürmt. Eine Schülerin mit leuchtend grünen und pinken Haaren. Obwohl Studentin oder Hochschülerin wohl eher passen würde. Also ein Skillout? Oder war es vielleicht jemand der gerade eine Mutprobe absolvierte, um in irgendeiner schulinternen Gruppe aufgenommen zu werden? Da sie allerdings mit Hilfe von einigen Blitzen die Alarmanlage lahm legte war klar, dass es sich hierbei nicht um ein Mitglied der Skillout-Banden handelte. Zumindest höchstwahrscheinlich nicht. Denn diese hatten nun mal – zumindest der Großteil – keine Fähigkeiten, waren Level Zeros. Daher ja auch SkilOUTs. Nun ja. Das war jetzt aber nicht die Zeit, um über solche Dinge zu philosophieren. Denn die junge Dame entkam. Oder besser gesagt würde entkommen, wenn Etsuko nicht schnell handelte. Somit sprang unsere junge Heldin ab, hielt sich an einem der Windmühlenflügel der Windkraftanlage fest, bis diese am niedrigsten Punkt war und sprang von dort aus – mit einem Salto – auf das nächst niedrigere Gebäudedach. Und von diesem dann nach unten auf die Straße. Die erschrockenen Schülerrinnen und Schüler wussten gar nicht, wo sie auf einmal herkam und waren demzufolge ein wenig perplex. „Wohin ist sie gelaufen?“ fragte Etsu nun noch einmal nach. Die verwirrten Schüler wussten nicht einmal so Recht was sie meinte. Aber ein kleiner Junge zog sie am Hosenbein. „Ich weiß, wo sie hin gelaufen ist, Onee-chan.“ Und damit deutete er in eine Richtung. Und tatsächlich. Da in der Ferne konnte man noch die leuchtenden Haare erkennen. „Danke, Kleiner.“ Und damit stürmte sie auch schon los. Die Pferdeschwanzträgerin handelte hierbei allein nach ihrem Instinkt, schaltete ihr bewusstes Denken ein wenig aus in der Hoffnung, dass ihr höheres Lauftempo und ihre athletische Ader sie dazu bringen würde, die junge Frau einzuholen. Das gibt uns die Gelegenheit ein wenig zu reflektieren. Etsukos Eskapaden als Heldin hatten sie nun schon in einige Situationen gebracht. Meistens waren es irgendwelche Schlägereien die aber erst entstanden, wenn der Weg des Redens fehlgeschlagen war. Meistens. Manchmal regelte sie das auch sofort mit den Fäusten, wenn für sie schon ersichtlich war, dass ein Reden hierbei sinnlos war. So auch in der jetzigen Situation. Etsuko genoss es bei Weitem nicht, sich immer mit irgendwem zu prügeln. Sie war weder eine Schlägerbraut noch ein Masochist. Nein. Am liebsten wäre es ihr, wenn alle Kämpfe die sie aus trug faire Kämpfe wären, bei denen niemand ernsthaft verletzt wurde. Allerdings war das leider – speziell mit Jungen in der Spätphase der Teenagerzeit die auch noch in irgendwelchen Gangs waren oder sich sonst irgendwie behaupten wollten nicht möglich. Aber man hatte ja auch vor einigen Tagen gesehen, dass es eben nicht immer diese waren, die so aggressiv vorgingen. Manchmal waren es Mittelschulmädchen, die nicht reden wollten. Und manchmal war es auch Etsu, die ihre gerechte Meinung einfach durch prügeln wollte, besonders wenn sie eigentlich schlechte Laune hatte oder sich einsam fühlte.So...nun hatten wir die Zeit aber echt gut überbrückt. Die Pferdeschwanzträgerin hatte echt gut aufgeholt, musste nur noch in eine Seitengasse einbiegen, dann würde sie das Mädchen festsetzen können. Und es unter Umständen doch zuerst mit reden versuchen. Sie hielt sich mit einem Arm an einem Baugerüst fest, ließ sich somit um die Ecke federn und sprang von der Wand die ihr nun entgegen kam erneut ab. Ja sie vollführte ihn. Den berühmt berüchtigten Wandsprung. Nach einigen Weiteren dieser Art landete sich in dieser Gasse vor dem Diebesmädchen. „Yo...ich denke du hast da etwas, was dir nicht gehört...richtig?“ Das Mädchen schluckte. Sie wollte sich umdrehen, doch als sie das tat stand dort in junger Mann mit braunen Haaren. Michizane Fujimoto. Er deutete auf seine Armschärpe. „Ich bin bei Judgment und hier, um dich zu verhaften...“ wo kam er denn nun wieder her? Nun...um das herauszufinden müssen wir die Uhr einige Minuten zurückdrehen.

 

„Neee~ MichiMichi...ich fand das echt toll was da am Ende heraus kam. Erst kam ein Mädchen mit Pferdeschwanz und dann kam noch so eines und hat das alles geregelt.“ Ah...Nori erzählte mal wieder irgendwelche Geschichten, die sie irgendwo gehört hatte. Michizane Fujimoto seufzte etwas auf. Er hatte ihr gar nicht richtig zugehört, hatte keine Ahnung, von wem sie denn da eigentlich redete, wer das alles erlebt hatte. Wüsste er es, dann wäre er wahrscheinlich an die Decke gegangen. Er wusste noch nicht einmal, dass diese gewisse Person sich mittlerweile auch in der Bildungsstadt befand. Wie sollte er denn auch? Die vergangenen zwei Jahre hatte er sein Bestes getan, um sich selbst so weit zu rehabilitieren, dass er sich wieder ohne Probleme im Spiegel ansehen konnte. Er war ein sarkastischer, junger Mann. Nichts mehr im Vergleich zu dem, was er gewesen war bevor er auf Kihara getroffen war. Sie hatte ihn benutzt und nichts anderes. Benutzt, um ihre Ziele zu erreichen. Und ein ums andere Mal kam sie verdammt noch mal damit durch. Wo war das denn bitte gerecht huh? Hm...Gerechtigkeit. Ein sehr großes Wort, was viele Leute einfach so aussprachen. Auch Etsuko war da keine Ausnahme. Sie sprach immer davon gerecht zu sein um der Gerechtigkeit Willen. Ja genau. Sollte sie doch. Und würde sie das auch und, wenn sie Kihara gegenüber stand? Hmpf vermutlich nicht. Dann würde sie genau so feige reagieren wie er es getan hatte. Ihm schlotterten immer die Knie, wenn er bei dieser Person war die ihn seine geistige Gesundheit gekostet hatte. Ja...in der Tat war er geistig nicht mehr ganz gesund. Wie gern würde er da mit einem gewissen faulen Mädchen tauschen, was jetzt wahrscheinlich einfach in ihrem Sessel saß. Michizane...hatte sein Ausraster. Er war ein mentales Wrack und nichts weiter, wenn gewisse Themen angesprochen wurden. So weit hatte er es in seiner Sebstreflektion schon gebracht. Toll...wirklich toll, wenn er so darüber nachdachte. Oh und...ja das war eben Sarkasmus gewesen, wenn ihr es nicht mitbekommen haben solltet. „MichiMichi...du guckst schon wieder so traurig“ das war Noriko, die sich nun vor ihn gestellt hatte und ihn von unten ansah. Er wurde rot. Seitdem er sie vor einigen Tagen abermals beinahe geküsst hatte wurde er wieder einmal fast immer rot, wenn sie ihm so nahe war. Darüber hatte ein gewisser jemand mit dunklem Jersey sich vorgestern schon wieder lustig gemacht. Ahhh mou...dieses Mädchen! Und dann war da gestern noch eine andere Begegnung gewesen, die ihn zutiefst beunruhigt hatte. Gakuen Toshis stärkster Esper...Akuma. Der Dämon der Bildungsstadt...jetzt wusste Michizane auch, warum er so genannt wurde. Dieser Dämon war in der Lage gewesen, ihn in Grund und Boden zu reden, ohne sich dabei großartig anzustrengen. Während der Dämon in aller Ruhe ein Stück Kuchen gegessen hatte war es trotzdem Michizane gewesen, der in dem Gespräch immer weiter in die Ecke gedrängt wurden war. Dieses Gespräch hatte ihn durchaus zum Nachdenken gebracht. War das etwa das Ziel des Dämons? „MichiMichi!“ Nori war nun wirklich sauer wie es schien. Aber natürlich. Er hatte ihr ja noch nicht geantwortet. „Ach...ich gucke nicht traurig, Nori...das bildest du dir nur ein.“ „Mach ich nicht. Nori weiß genau, was sie da gesehen hat. Also hör auf zu leugnen.“ „Ich...“ eine Alarmsirene ging los. Hoo...das passte ihm ja mal ausnahmsweise richtig gut. Scheinbar konnte auch er mal Glück haben. Aber...konnte er Nori jetzt einfach so alleine lassen? Das Mädchen mit der Kapuzenjacke und dem immer fröhlichem Gesichtsausdruck seufzte kurz, dann lächelte sie wieder. „Nun geh ihm schon nach. Wir reden heute Abend über Telefon, MichiMichi.“ Damit gab das kindliche Mädchen ihm einen Schupps und Michizane hörte in leichtes Flop-Geräusch. Schon im nächsten Moment befand er sich unten auf der Straße. Nori hatte ihn teleportiert und winkte ihm von der Fußgängerbrücke auf welcher sie eben noch gewesen waren zu. „Viel Glück, MichiMichi! Und vergiss nicht mich anzurufen!“ Das kindliche Mädchen winkte ihm weiter zu, während der Feueresper sich nun auf den Weg machte. Er rannte. Und während er rannte machte er sich seine Armschärpe um. Er verfolgte das Mädchen mit den grünen und pinken Haaren. Täuschte er sich oder lief da vorn Etsuko? Das Mädchen in gelb-schwarz machte eine ziemlich gewagte Turnaktion. Okay...das konnte nur sie sein. Eindeutig. Damit...stürmte auch er um die Ecke.

 

So standen sie nun also da. Eine selbst ernannte Vertreterin der Gerechtigkeit, Heldin und Hauptperson dieser Geschichte. Dann eine namenlose aber auffällige Diebin die vielleicht später einmal einen Namen und eine eigene Geschichte bekam...und ein junger Mann, der ein Level 5 war, Judgment-Mitarbeiter und die Hauptperson einer anderen Geschichte, der vermutlich nicht einmal als Held bezeichnet werden wollte. „Ikamura-san...“ ja Michizane war im Gegensatz zu Etsuko höflich, „es ist sehr nett von dir, dass du ihn festgesetzt hast. Aber jetzt überlass den Rest bitte mir...“ „Nö ich denk nich dran Michizane. Ich möchte ihre Motive erfahren.“ Dieses Mädchen...konnte sie nicht einmal machen, was man ihr sagte? Er ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Dem Seufzen. Sie war echt unverbesserlich diese Ikamura Etsuko war vermutlich der größte Dickschädel, den Michizane je getroffen hatte. Sie von ihrer Meinung abzubringen schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Allerdings war sie nicht der Typ, der keine anderen Meinungen akzeptierte. Außer bei der Sache mit den Freunden, das hatte Michizane schon fest gestellt. Aber...warum war das so? Nun das sollte er noch früh genug erfahren. „Also? Warum hast du es getan?“ fragte die junge Heldin voller Elan. Das Mädchen mit den grün-pinken Haaren verzog das Gesicht. „Leck mich. Dir muss ich gar nichts sagen.“ „Hoo du bist ziemlich unhöflich...also kann ich mir schon denken warum. Du willst bei einer Skillout-Bande aufgenommen werden.“ „Das ist es ganz bestimmt nicht!“ potestierte die Hochschülerin und knurrte die Heldin der Gerechtigkeit etwas an. „Ich begebe mich doch nicht auf das Niveau von solch stinkenden Schleimbeuteln hinab. Das sind ja nicht einmal richtige Menschen. Nein...ich habe es getan, um bei einer Studentenvereinigung aufgenommen zu werden. Ich...argh!“ sie stockte, als sie Etsukos grinsenden Gesicht bemerkte. Diese Kleine...aaargh...sie hatte verraten was sie eigentlich nicht verraten sollte. Was hatt sie denn nun entwendet? Nun...es war ein Stein. Ein merkwürdiger, schwarzer Stein der von Innen heraus zu glänzen schien. Etsuko hielt den Stein kurz in der Hand, betrachtete ihn von allen Seiten, während Michizane der jungen Dame ein Paar Handschellen anlegte. Ein merkwürdiger Stein in der Tat. Allerdings...bergab Etsuko ihn ohne weitere Umschweife an die Anti-Skill-Mitarbeiter, welche kamen um das junge Mädchen schlussendlich abzuholen. Er gehörte ja immerhin nicht ihr sondern dem, dem er entwendet worden war. Somit waren Michizane und Etsuko wieder allein. Zumindest fast. Noch waren die Angestellten von Gakuen Toshis Polizei damit beschäftigt, Michizanes Aussage aufzunehmen. Etsu war bereits fertig gewesen. Sie hatte verschwiegen, dass sie sich auf einem der Windräder herum getrieben hatte. Das war immerhin auch verboten. In der offiziellen Variante hatte sie einfach bloß auf einem Dach gestanden, nicht mehr und nicht weniger. Das brachte ihr zwar auch einen leichten Tadel ein aber nicht mehr. Sich auf Dächern herum zu treiben war immerhin nicht verboten. Die Anführerin der Tamago-Dan ließ einen leichten Seufzer vernehmen und setzte sich auf eine Bank. Hier führte ein recht breiter Kanal vorbei, es war fast so als blickte sie auf einen Fluss. Dieses Gefühl wurde noch davon unterstrichen, dass hier eine kleine Allee von Bäumen aufgestellt war. Ein recht idyllischer Platz, wenn man so darüber nachdachte. Vielleicht würde die Schwarzhaarige jetzt öfter mal hier her kommen, um ein wenig nachzudenken. Es erinnerte sie an ihre Heimat. Irgendwie. In Fukuoka gab es einige solcher Plätze, die perfekt dafür geschaffen waren sich ein wenig in seine Gedankenwelt zurückzuziehen. Abgeschieden von der Hektik der heutigen Zeit. Wie dieser Ort hier eben. Die Pferdeschwanzträgerin nahm nun ihre Hände in die Jackentaschen. Und sie dachte über den Stein nach. Irgendwie...hatte sie das Gefühl, als hätte sie diesen Stein etwas genauer untersuchen sollen. Irgendetwas...war besonders an ihm gewesen. Sie konnte bloß nicht genau sagen, was es gewesen war. Michizane nahm nun neben ihr Platz. Und nun...wurde es Zeit für ein Gespräch, was die beiden schlussendlich doch ein wenig näher zueinander brachte...auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick überhaupt nicht so schien. Denn ihre Ansichten waren schon ziemlich unterschiedlich, was gewisse Dinge betraf. Und beide konnten an sich voneinander noch eine ganze Menge lernen...

 

Zunächst einmal folgte ein Seufzer von Michizane. „Du weißt schon, dass das was du hier tust unter Selbstjustiz fällt, oder?“ Etsu verzog keinen einzigen Gesichtsmuskel, sah weiterhin etwas nostalgisch lächelnd auf den Fluss. „Tut es das? Das ehe ich aber ein wenig anders“ begann sie nun und holte tief Luft. „Wenn es Selbstjustiz wäre was ich hier tue, dann ären die Anti-Skill Leute nicht immer so nett zu mir. Ich meine es gab in der Vergangenhit genügend Leute die ähnliche Sachen getan haben und bei denen das auch keine Selbstjustiz war. Sogiita Gunha hat ähnliche Dinge getan und das war auch keine Selbstjustiz. Er war – entgegen der Meinung vieler – ja nicht bei Judgment. Oder man nehme den Imagine Breaker. Gut...keiner weiß, ob er wirklich existiert hat aber wenn...nun ich habe Geschichten von ihm gehört in denen auch er – sich ständig über sein Unglück beschwerend – ziemlich heldenhafte Taten vollbracht hat. Andere Beispile wären zum Beispiel noch die Railgun oder...“ „Ich habs gerafft. Aber trotzdem ist das kein Grund sie nachzuahmen. Dafür ist Judgment da. Und Anti-Skill.“ „So? Aber ist es denn etwas Falsches, wenn man heldenhafte Taten vollbringt, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen? Ich meine...schlussendlich mache ich das alles ja nur, um die Stadt gerechter zu machen. Verstehst du, was ich meine? Gerechtigkeit ist doch was tolles.“ Michizane seufzte. Dieses Mädchen lebte echt in ihrer eigenen, kleinen Traumwelt. „Gerechtigkeit ist ein großes Wort, wenn es aus dem Mund einer Mittelschülerin kommt. Ich glaube kaum, dass du die Welt schon gut genug verstehst, um solche Worte benutzen zu können. Ich gebe zu ich bin nicht viel älter als du...aber ich habe dennoch schon verstanden, worum es dabei geht. Ich habe mehr Lebenserfahrung, und schon einige Sachen erlebt. Also...“ Etsuko fuhr sich durch die Haare. „Also...was?“ „Also wenn du wirklich etwas erreichen willst...denk doch mal darüber nach, ob du nicht Judgment beitreten möchtest. Dann kannst du die Gerechtigkeit an die du glaubst immer noch vertreten, weißt du? Sei doch etwas vernünftig, Ikamura-san.“ „Etsuko.“ „Eh?“ „Wenn du so mit mir redest, dann kannst du mich ruhig Etsuko nennen. Auch allgemein. Ich mag es nicht, mit meinem Nachnamen angesprochen zu werden. Nicht, dass ich etwas gegen meinen Namen hätte. Aber wir beide, du und ich wir sind fast gleich alt.“ Michizne schien ein bisschen mit sich ringen zu müssen. „Na schön...Etsuko. Was hältst du davon? Wenn du Judgment beitrittst meine ich.“ „Kein Interesse.“ Huh? War das ihr Ernst? War sie wirklich so ein Dickschädel, dass sie so prompt abehnend reagieren musste. „Weißt du, Michi...“ sie machte sich nichts daraus, seinen Namen abzukürzen, „es ist so...ich träume davon die Stadt zu einem gerechten Ort zu machen. Wo man, ohne sich großartig Gedanken machen zu müssen einfach so zur Schule gehen kann. Diese Ideale die ich mir gesetzt habe werde ich bis ins Grab verteidigen wenn es sein muss. Klar bist du anderer Meinung in Sachen Judgment beireten und das respektiere ich. Vermutlich bist du aber aus einem ähnlichen Grund wie ich – nämlich die Stadt zu einem besseren Ort zu machen – Judgment beigetreten. Aber...eben weil ich die Stadt zu einem besseren Ort machen möchte kann ich Judgment nicht beitreten. Diese Organisation ist zum Einen was ich mitbekommen habe eine die den Großteil der Zeit in ihren Büros hockt und sich nur um kleine Dinge kümmert...und zum Anderen ist sie sehr streng an die Systeme dieser Stadt gebunden. Aber...wenn die Leute sehen, dass jemand aus freien Stücken heraus das Unrecht dieser Stadt bekämpft...dann werden sie vielleicht selber nachdenken und so wird die Stadt zu einem besseren Ort.“ Michizane blieb der Mund etwas offen stehen. Dieses Mädchen...machte sich wirklich Gedanken um das was sie tat. Sie vertrat ihre Ideale und ihre Ambitionen. Wahrscheinlich hatte sie die eine oder andere schlaflose Nacht damit verbracht darüber nachzudenken, ob sie den nun Judgment beitreten sollte oder nicht und war letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass sie nicht beitreten sollte. Und? Warum war er Judgment beigetreten? Um das Unrecht wieder gut zu machen was er begangen hatte...aber vor allem, weil sein Vorbild, Misaka Mikoto, die Railgun, sehr oft mit in dieser Abteilung gesessen hatte. Ziemlich egoistisch eigentlich wenn er jetzt so darüber nachdachte. „Ich...verstehe. Weißt du Etsuko...ob du es glaubst oder nicht...auch wenn ich in Level 5 bin...muss ich schon sagen rein vom menschlichen kommst du mir wie ein besserer Mensch vor als ich es bin. Bleib deinen Idealen treu, hörst du? Dann...machst du die Stadt vielleicht zu einem besseren Ort.“ „Was erzählst du denn da? Ich meine...ich ein besserer Mensch als du. Erzähl doch nicht so einen Mist. Du bist in echt toller Mensch schätz ich...und selbst wenn nicht...du wirst dich nicht bessern wen du dir immer wieder sagst, dass du ein schlechter Mensch bist.“ Damit sprang sie nun auf, hatte nach die vor die Hände in den Taschen. Und grinste Michizane an. „Ich muss jetzt los. Aber du...probier du einfach mal, mit nem Lächeln in den Tag zu gehen. Dann wirkt die Welt viel besser. Also...man sieht sich! Die Stadt braucht mich.“ Sie sprang nun auf das nächstbeste Dach. Michizane sah ihr seufzend nach. Ein echt merkwürdiges, energiegeladenes Mädchen. Aber...vielleicht hatte sie ja Recht. Nori sagte ihm das mit dem Lächeln ja auch immer. Er schob es darauf, dass sie so kindisch war aber...vielleicht war er es auch einfach, der zu verbohrt war. Er usste es nicht. Darüber musste er mal mit Noriko reden. So stand auch er auf, nahm das Telefon heraus und wählte Norikos Nummer.

 

Fortsetzung folgt



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