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Gib mir Liebe - Kou

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So und schon ist Kapitel 13 da... boah Wahnsinn :D Komplett anzeigen

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Alles aus?

Sie war viel zu früh dran, das wusste sie, aber sie konnte es einfach nicht mehr aushalten. Heute würden die Prüfungsergebnisse aushängen und sie wollte unbedingt da sein, wenn es soweit war. Von diesem Stück Papier hing ihre Zukunft mit Kou ab und Kaorus Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sie hatte die ganze Nacht wachgelegen und hatte gegrübelt, auch, wenn sie sich nicht näher damit befasst hatte, was geschehen würde, wenn sie mit ihrer Leistung hinter Kou lag. Dieser Fall durfte nicht eintreten und deshalb weigerte sie sich, überhaupt darüber nachzudenken.

Kaoru rannte das letzte Stück des Weges bis zur Aushängetafel, wo sich schon eine kleine Menschenansammlung gebildet hatte. Natürlich waren sie alle viel zu früh, aber dennoch verharrten sie hier und Kaoru war froh, dass sie mit ihrer Nervosität nicht alleine dastand.

Seit drei Wochen saß Kaoru wie auf Kohlen, weil sie endlich wissen wollte, was Fakt war. Nicht einmal Kou, mit dem sie einen Großteil ihrer vorlesungsfreien Zeit verbracht hatte, hatte sie gänzlich davon ablenken können, aber das war auch kein Wunder, schließlich ging es ja in dieser Wette um ihn. Er würde keinen großen Schaden davontragen, doch für Kaoru stand alles auf dem Spiel.

Am Ende des Ganges kam nun ein Helfer der Lehrerschaft und er hatte einen dieser Zettel bei sich, wie sie nur zu Prüfungsaushängen genutzt wurden. Sofort schwoll der Unruhepegel aller wieder an und ungeduldig warteten alle auf das, was da kommen sollte. Der Helfer ließ sich ewig Zeit, aber endlich war er da und wurde zum Schaukasten vorgelassen. In aller Seelenruhe nahm er zuerst alte Aushänge ab, rückte andere gerade und erst dann hängte er die Liste auf, die so wichtig für Kaoru war. Kaum war der Helfer von dem Schaukasten weggetreten, scharten sich alle Studenten darum und der Unruhepegel erreichte sein Maximum.

Kaoru war recht weit hinten und rückte nur langsam auf, während um sie herum erste Freudenschreie, Seufzer oder ärgerliche Ausrufe zu hören waren. Sie wurde immer nervöser und sie wünschte sich, sie könnte jemandes Hand halten, aber da musste sie jetzt leider allein durch.

Endlich kam Kaoru am Schaukasten an, ihre Augen suchten die Liste nach ihrer und nach Kous Registernummer ab. Sie fand sie recht schnell, kannte sie doch beide auswendig. Sie vergaß zu atmen, als sie die Ergebnisse verglich und ihre Aufregung steckte ihr Herz an, welches ihr nun bis zum Hals klopfte. In der ersten Prüfung lag sie mit Kou gleichauf, in der zweiten war er besser als sie gewesen, doch bei der dritten hatte sie ihn überholt. Jetzt kam es auf die letzte Prüfung an, denn gerade herrschte Gleichstand zwischen ihnen.

Kaoru atmete tief durch und stellte sich dann ihrem Schicksal...
 

Kou hatte sich Zeit gelassen und betrat nun gemächlich den Gang, der ihn zum Schaukasten führen sollte. Er hoffte, dass der erste Schwung Studenten schon weg war, damit er recht bald seine Ergebnisse erfuhr. Er erwartete nicht viel Überraschendes, schließlich war er immer unter den Besten und er konnte dieses Niveau mit Leichtigkeit halten. Trotzdem war er heute nervös, denn heute entschied sich die Wette zwischen ihm und Kaoru.

Wenn er besser als sie war, würde alles beim Alten bleiben. Wenn nicht, würde er sie aus seinem Leben streichen müssen, so war die Abmachung gewesen. Die Abmachung einer Wette, die er in den letzten Wochen besonders verflucht hatte. Warum und wieso hatte er nur diesen Wetteinsatz gefordert, wenn er ihn gar nicht mehr einhalten konnte?

Natürlich war er immer noch kein anderer... aber hatte er nicht auch ein bisschen Glück verdient? Konnte er nicht einfach an Seris Worte glauben, dass auch er es verdient hatte, glücklich zu sein?

Kou seufzte in sich hinein. Er hatte eigentlich kein Recht dazu, aber Kaorus Nähe beruhigte ihn und er wollte nicht darauf verzichten, schon gar nicht, seit sie sich so viel näher gekommen waren. Gut, seit der Verabredung im Vergnügungspark war nichts mehr zwischen ihnen passiert, aber dennoch erinnerte er sich noch gut, wie sich ihre Hand in seiner angefühlt hatte. Noch immer zehrte er von dieser Berührung und den Gefühlen, die diese in ihm ausgelöst hatte. Er wollte sich nicht von Kaoru fernhalten und das wollte er auch nicht von ihr.

//Ich muss es ihr sagen//, dachte er und ging entschlossen und schneller weiter.

Beim Schaukasten standen wirklich nicht mehr viele, daher sah er Kaoru sofort. Sie sah blass aus und er machte sich sofort Sorgen.

„Kaoru?“, sprach er sie vorsichtig an und sie schrak auf, starrte ihn mit schreckgeweiteten und ängstlichen Augen an, ehe sie sich vor das Blatt mit den Ergebnissen stellte.

Anscheinend wollte sie nicht, dass er es sah und das sagte ihm eigentlich schon alles.

„Ich habe also gewonnen, was?“, fragte er leise.

Kaorus Blick wurde umso verzweifelter und sie wollte etwas sagen, doch in diesem Moment kamen ihr die Tränen.

„Kaoru“, sagte Kou hilflos und er trat auf sie zu, doch es kam völlig falsch bei ihr an.

Mit einem erstickten Schluchzer riss sie das Blatt vom Brett und rannte damit davon.

„Kaoru!“, rief Kou ihr hinterher, dann zögerte er nicht lange und nahm die Verfolgung auf.

Andere Studenten schauten ihnen verdutzt hinterher, doch keiner der beiden achtete darauf. Kaoru rannte und rannte, wollte einfach nur weg, wollte vor der Wahrheit flüchten. Sie wollte Kou nicht aufgeben und am liebsten hätte sie ihm die Meinung gesagt und ihn aufgefordert, diese blödsinnige Wette zu vergessen. Doch sie hatte es versprochen und an ein Versprechen musste sie sich halten.

Tränenblind erreichte Kaoru ein leeres Zimmer und schob die Tür zu, als sie es betreten hatte. Doch sie war nicht schnell genug gewesen, denn Kou war direkt hinter ihr und quetschte sich gerade noch so durch den schmalen Spalt.

„Kaoru“, sagte er und das reichte aus, dass der Schmerz und die Verzweiflung in ihrem Inneren nur noch größere Wunden schlug.

Sie wollte nicht, dass alles vorbei war. Sie liebte Kou doch, warum durfte es nicht sein?

Kaoru rutschte in die Knie und verlor den Kampf gegen sich selbst. Die Liste drückte sie an ihre Brust, zerknüllte sie zwischen ihren Fingern, damit Kou sie nicht so einfach lesen konnte. Schluchzend ließ sie den Tränen nun freien Lauf und es war ihr egal, dass Kou sie so sah. Sollte er doch wissen, wie wichtig er ihr war, vielleicht verstand er ja durch ihre Tränen, wie schrecklich diese Situation war.

Kou kniete sich zu ihr, doch machte er sonst nichts. Er war überfordert, er fühlte sich schlecht, aber gleichzeitig wollte er sie nicht allein lassen, wenn sie so aufgelöst war.

//Setzt es ihr etwa so sehr zu, dass sie mich gehen lassen muss?//, überlegte er und die Hoffnung regte sich in ihm.

Wenn sie so starke Gefühle für ihn hegte, dann konnte und musste es doch klappen, oder?

„Vergiss die Liste, Kaoru... in Ordnung?“, sagte Kou jetzt und erntete einen unverständlichen Blick.

„Warum? Willst du etwa nicht mehr, dass ich mich von dir fernhalte? Nach allem, was war?“, fragte Kaoru unter Tränen und schniefte.

Kou durchquerte den Raum, um etwas zu holen und reichte ihr wenig später ein Taschentuch aus einer Taschentuchbox, die auf einem der Tische gestanden hatte.

„Kaoru... ich nehme an, du willst darüber reden, was zwischen uns geschehen ist, oder?“, sagte Kou jetzt leise und Kaoru nickte, wobei sie sich fragte, warum Kou ausgerechnet jetzt DARÜBER reden wollte, anstatt über die Wette, die sie mit nur einem Punkt verloren hatte.

Kou zögerte. Nachdenklich musterte er ihr verweintes Gesicht und schien noch mit sich zu ringen, ob er sich auf dieses Gespräch einlassen sollte.

„Kou... wenn wir schon dabei sind, dann... dann bitte, ich muss wissen, warum du mich geküsst hast“, sprach Kaoru es einfach aus und er wandte plötzlich den Blick von ihr ab.

Eine Weile schaute er zur Seite, rang mit sich und war nicht sicher, ob er nun lügen oder die Wahrheit sagen sollte. Kaoru wartete auf seine Antwort, die sie hoffentlich auch bekommen würde. Sie getraute sich kaum zu atmen, als sich Kou ihr zuwandte und tief Luft holte.

„Ich habe viel darüber nachgedacht, als du mich geküsst hast... das erste Mal, meine ich“, begann er.

Kaoru biss sich auf die Unterlippe, denn sie wusste, dass das damals kein guter Zug von ihr gewesen war. Sie hatte ihn überfallen, ohne sich sicher zu sein, wie er zu ihr stand. Aber er hatte so entspannt ausgesehen und war ihr so nah gewesen, dass sie es nicht hatte aufhalten können. Ihre Gefühle hatten einfach übernommen und sie hatte ihnen nachgegeben...

„Es ist richtig, mich von dir fernzuhalten, Kaoru. Ich habe so viel falsch gemacht, da will ich nicht auch noch bei dir versagen. Aber...“

Kaoru schaute Kou abwartend ins Gesicht, wartete darauf, dass er die volle Bedeutung des „Aber“ anführte und ihre Hände verkrampften sich in den Stoff ihres Kleides.

„Aber... in deinem Fall kann ich oft nicht das Richtige tun. Ich bin einfach zu gerne in der Nähe... in deiner Nähe“, beendete Kou frustriert seinen Satz und er fuhr sich gedankenverloren durch seine blonden Haare.

„Ich bin auch gerne in deiner Nähe, Kou.“

„Und genau das ist das Problem... ich bin nicht gut für dich und ich sollte mich besser von dir fernhalten. Aber ich kann das nicht, so sehr ich es auch versuche. Diese Wette war... das war Blödsinn“, sagte er jetzt und fuhr sich mit beiden Händen durch die blonden Haare, während er gleichzeitig den Kopf senkte.

Er wollte selbst nicht wissen, was für Emotionen über sein Gesicht huschten und noch weniger wollte er, dass Kaoru sah, was für einen Seelenstriptease er mit alldem hier hinlegte.

„Heißt das, ich muss mich gar nicht von dir fernhalten?“, fragte Kaoru und sie klang so hoffnungsvoll dabei, dass Kou sie überrascht ansah.

„Wieso bin ich dir nur so wichtig?“, platzte es aus ihm heraus, er verstand es einfach nicht.

Kaoru lächelte, beugte sich nach vorne und legte einfach ihre Arme um seinen Nacken, ehe sie sich an ihn drückte. Kou brauchte etwas, um zu verstehen, dass sie ihn umarmte und er wusste in diesem Moment nicht, was er tun sollte. Letztlich legte er langsam und vorsichtig die Arme um Kaoru, als hätte er Angst, sie zu zerbrechen. Sanft drückte auch er sie an sich und so blieben sie noch lange miteinander sitzen.

„Nein... halte dich nicht von mir fern“, bat Kou nun fast kaum hörbar, doch Kaoru hatte ihn gut verstanden.

Sie sah von seiner Brust hinauf in sein Gesicht, musterte ihn mit einem Lächeln und war froh, dass er ebenso wenig auf sie verzichten konnte, wie sie auf ihn. Trotzdem war eine Sache noch nicht ganz geklärt...

„Darf ich dich... darf ich dich denn wieder küssen?“, wollte sie wissen und sie wurde augenblicklich rot.

„Willst du das denn?“

Kaoru nickte eifrig, was Kou nur noch mehr überraschte. Er wandte hastig den Kopf ab, doch verräterische Röte breitete sich nun auch auf seinen Wangen aus. Kaoru lächelte, dann schmiegte sie sich an ihn und trotz der Tatsache, dass er peinlich berührt war, umarmte er sie wieder. Er konnte sowieso nicht anders, dafür hatte er sie viel zu gern, als dass er sie hätte abweisen können.

„Heißt das, du...“

Kaoru sah hoch, als Kou anfing zu reden, nur um dann doch wieder zu stoppen. Sie sah ihn aufmunternd an, war begierig darauf zu wissen, was ihn umtrieb.

„Heißt das, du willst... mit mir zusammen sein?“

Kou erstickte halb an seinen eigenen Worten, aber er musste es einfach wissen. Innerlich den Atem anhaltend, wartete er auf ihre Antwort, denn erst, wenn er wusste, was sie zu seinen Worten sagen würde, konnte er es endlich vollständig glauben.

„Ja, das will ich, Kou... mehr als alles andere“, hauchte Kaoru und schon wieder glitzerten Tränen in ihren Augen, dieses Mal jedoch vor Glück.

Der Blonde lächelte und gab Kaoru einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Dann sollten wir diese dumme Wette vergessen... und sollten es riskieren, zusammen zu sein... oder?“, meinte er und ehe er sich versah, wurde er mit einem Jubelschrei und einer innigen Umarmung überrumpelt.

Kou stutzte erst, als er unter Kaoru auf dem Boden lag, dann musste er lachen... und als sie mit ihm lachte, fühlte er sich endlich ein wenig so, als würde er endlich zur Ruhe finden. Vielleicht war es richtig so, alles andere hinter sich zu lassen und endlich nach vorne in eine freundlichere Zukunft zu blicken.

//Das wäre schön//, dachte Kou, während er Kaoru instinktiv auf die Stirn küsste.

Sie schaute zu ihm auf und ihr Gesicht nahm wieder diesen Rotton an, den er so amüsant fand. Sie war peinlich berührt, ihre Wangen waren noch etwas fleckig vom Weinen und doch hatte er nie etwas Schöneres gesehen als sie. Zögernd richtete er sich etwas auf, streichelte mit beiden Händen über ihre Wangen und sie schloss genießend die Augen, als er sie dort sanft streichelte.

Er beugte sich bald darauf vorsichtig und langsam herab, um sie auf die Lippen zu küssen und Kaorus Herz schlug wie wild gegen ihre Brust. Es fühlte sich an wie ein Traum...


Nachwort zu diesem Kapitel:
... aber natürlich ist es keiner *-* Endlich sind die zwei zusammen... ABER: es geht noch weiter :D Komplett anzeigen

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