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Für den Sonnenaufgang

von

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Prolog

Für den Sonnenaufgang – Prolog
 

Malefitz trat vorsichtig aus dem Portal auf das frisch gemähte Gras eines herrlichen Gartens. Obwohl es längst tiefste Nacht war, strahlte der Garten im Licht des Mondes in satten Farben, ein klarer Beweis, dass diese Welt der Dunkelheit so fern war wie nur irgend möglich.
 

Malefitz verschwendete keine Zeit, auf ihren nutzlosen Helfer zu warten; sie wusste auch ohne sich umzudrehen, dass der Versager direkt hinter ihr war. Der fette Trottel machte mehr Lärm als jede andere Kreatur, mit der sie je das zweifelhafte Vergnügen einer Zusammenarbeit hatte.

Warum war es nur so schwer gute Verbündete zu finden? Riku wäre absolut perfekt gewesen, hätte er nicht so sehr an seine verdammten Freunde geglaubt.
 

Freundschaft… Liebe… der widerliche Geruch dieser ekelhaften Gefühle drang aus jeder Pore dieses grauenhaften Ortes. Als wäre selbst die Luft, die ihre Bewohner atmeten, damit verseucht.
 

„Was hältst du von dieser Welt, Karlo?“, fragte sie, ohne sich nach der Kreatur, der dieser Name gehörte, umzudrehen.
 

„Wa…? Och, keine Ahnung. Sieht ein bisschen aus wie daheim“, antwortete dieser mit einem Blick auf die sauber geschnittenen Hecken und deren unnatürlich grelle Farbe.

Natürlich. Wie könnte er sich in dieser Welt auch nicht wie zu Hause fühlen? Seine Heimatwelt war schließlich nicht weniger grell und comichaft wie diese hier und selbst die Menge an Liebe und Fröhlichkeit, die einen von allen Seiten anzugreifen schien, erinnerten Malefitz deutlich an Schloss Disney.
 

Ja, diese Welt war perfekt.
 

Nicht nur, weil sie weit weg war von dem Teil des Multiversums, den Sora und seine nervigen Freunde sonst bereisten. Sie war trotz ihrer Ähnlichkeit zu Disneyland ganz anders als die Welten, mit denen sie es sonst zu tun hatten. Kein Träger des Schlüssels hatte je auch nur einen Fuß in diese Welt gesetzt, zumindest nicht seit Beginn der Geschichtsschreibung.
 

Und noch viel besser war wie krankhaft friedfertig die Wesen in dieser Welt waren. Sie würden nicht in der Lage sein, auch nur den schwächsten Herzlosen allein zu bekämpfen. Sora und seine Freunde würden wirklich alle Hände voll zu tun haben… er konnte unmöglich alle retten.
 

Das Beste allerdings… das, was sie wirklich in diese Welt gezogen hatte, war eine Magie, die in diesem Garten ruhte. Nicht die Magie der Freundschaft und Harmonie. Nein, diese Magie gehörte einer Kreatur, ein Wesen dessen Kräfte so gewaltig waren, dass sie die Ordnung aller Dinge komplett über den Haufen werfen und nach seinem Willen formen konnte.

Eine Magie, die keinen Regeln folgte.

Eine Magie, die die Welt auf den Kopf stellen konnte, als hätte sie schon immer so sein sollen.

Eine Magie, der die Schlüsselschwertträger, jene Hüter der Ordnung und des Gleichgewichtes, nichts entgegenzusetzen hatten.
 

Malefitz trat vor die Statue die diese Magie auszustrahlen schien. Sie spürte die Bewegung, als die sich dem Stein näherte; die Magie pulsierte, als würde sie auf die Hexe reagieren, durch sie stärker werden.
 

„Ist es das wofür wir hier sind?“, fragte Karlo. Er beäugte die Statue misstrauisch. „Was immer das Ding darstellen soll, es sieht aus, als hätte es echt Angst vor uns.“

Er lachte sein typisches, hirnloses Lachen. Malefitz konnte nur mit den Augen rollen.
 

„Er hat keine Angst vor uns, du Idiot, sondern vor dem Zauber, der ihn in diesen Stein versiegelt hat. Wenn ich mich recht erinnere hast du ganz genauso ausgesehen, als dein kleiner König dich wieder einmal aus seinem Schloss geworfen hat. Nur dicker.“
 

Karlo verstummte augenblicklich bei diesen Worten. Malefitz lächelte. Das war genau das, was Discord brauchte, um zu erwachen.

Mit einem siegesgewissen Lächeln hob sie ihren Stab, richtete ihre eigene, dunkle Magie auf die versteinerte Kreatur.
 

Bald, sehr bald, würden sie alle ihre wohlverdiente Rache bekommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sargeras
2014-06-21T20:16:13+00:00 21.06.2014 22:16
Ich hab mich einfach mal hinreißen lassen und begonnen hier zu lesen.
Der Prolog ist ganz gut gelungen, auch wenn ich nur wenig über MyLittlePony weiß, der Vergleich mit Schloss Disney ist zu perfekt!
Malefitz ist glaubwürdig beschrieben, ich finde sie überaus treffend beschrieben und Karlo brachte mich richtig zum leisen lachen. Ich bin jedenfalls gespannt was für eine Kraft die Hexe dort entfesseln wird und was sie mit den Herzlosen dort anstellen will. Eigentlich ist das ja nicht gerade 'ihre' Welt. Es kann ja nach ihrem geschmack ruhig etwas düsterer sein. So in richtung schöne und das Biest (speziell am Beginn der Geschichte)


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