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Makanu Tane Wa Haenu

Von nichts kommt nichts
von

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Eltern und Söhne

Nervös fuhr sich Ryoma durch die Haare und wippte mit dem Fuß. Erneut blickte er zur Uhr hoch. Nur noch zwei Minuten und 29 Sekunden, dann würde sein Freund mit seinen Eltern kommen. Er liebte Fuji alleine für seine Gabe die Leute zu allem überreden zu können. Und dafür, dass sie das Essen zu Ryomas Zuhause verlegten, so dass er Heimvorteil hatte. Trotzdem war er aufgeregt.
 

Nanako betrat lächelnd das Wohnzimmer und fuhr sich mit den Händen über ihr sommerlich gelbes Kleid. Sanft lächelte sie ihn an.
 

„Hast du seine Magazine versteckt?“

„Im Waschkeller, da wird er sie nie finden.“
 

Sie zwinkerte ihm zu und Ryoma atmete erleichtert auf. Das Letzte was er brauchen konnte, war sein Vater und diese Magazine. Es reichte schon, dass sie gewiss auf das Fehlen seiner Mutter zu sprechen kommen würden. Das war ein Thema in der Familie, welches gerade nach dem Tod seines Bruders so gut wie vermieden wurde. Doch war es leider unausweichlich.
 

„Kann mir noch mal einer sagen, warum ich sowas anziehen soll?“
 

Ryoma hob den Kopf, als er die genervte Stimme seines Vaters hörte und stutzte. Der Alte sah wirklich … okay aus. Ein Hemd, eine Hose, sogar Schuhe. Was wollte er mehr?

Da klingelte es auch schon an der Türe und Ryoma stand auf, während Nanako zur Türe ging. Warnend sah er seinen Vater an.
 

„Bitte blamier mich nicht!“

„Denkst du wirklich ich würde …“

„Du würdest!“
 

Damit ging er an ihm vorbei und kam Fuji entgegen, der sogleich ins Haus ging. Ohne auf die anderen zu achten, hauchte ihm sein Freund einen Kuss auf die Stirn.
 

„Schau nicht so panisch.“
 

Leicht wurde Ryoma rot und entspannte sich wenigstens ein klein wenig, als Fuji den Arm um seine Hüfte legte. Im nächsten Moment blitzte es und ein süßliches Kichern erfüllte den Eingangsbereich.
 

„Sie sind so süß. Du musst Ryoma sein. Syusuke erzählt so viel von dir und er hat recht, du bist so süß! Süßer, als in den Tennismagazinen. Ich bin Yoshiko und das ist mein Mann Kai und … Yuuta kennst du ja gewiss schon.“
 

Er starrte etwas auf die quirlige Frau, die so begeistert und fröhlich wirkte, dass seine ganze Nervosität und Panik wie weggefegt war. Langsam lächelte Ryoma und begrüßte sie schließlich sehr höflich.
 

„O-kaeri nasai, schön Sie endlich kennenzulernen. Das ist meine Cousine, Nanako und mein Vater Nanjiro.“
 

Während sie sich begrüßten, beobachtete Ryoma seinen Vater und warf ihm einen warnenden Blick zu. Er wusste, wie sein Vater in der Anwesenheit von weiblichen Wesen war und er konnte nur hoffen, dass er Fujis Mutter nicht anbaggern würde. Das wäre sein Untergang …
 

„Ich hoffe Sie haben Hunger mitgebracht, Nanako-chan hat sich heute mit dem Essen übertroffen.“
 

Ryomas Augenbraue zuckte, bei der höflichen Art die Nanjiro an den Tag legte. Allerdings war er recht froh darum, dass er sich nicht wie sonst aufführte. Schließlich führte ihre Cousine sie ins Esszimmer von wo aus man direkt auf die Veranda und den Court sehen konnte.
 

„Ach du meine Güte, Sie haben einen eigenen Tennisplatz, Nanjiro-san?“

„Ja das war unvermeidbar mit Ryoma’s Spielsucht.“
 

Yoshiko lachte leise und schenkte Ryoma ein sehr süßes Lächeln. Jetzt wusste er jedenfalls woher Fuji so lächeln gelernt hatte. Sie setzten sich alle an den Tisch, den seine Cousine wirklich schön gedeckt hatte und Ryoma würde sich gewiss noch bei ihr bedanken müssen.
 

~*~
 

Das Essen verlief wesentlich entspannter und ungezwungener, als es sich Ryoma hätte wünschen können. Yoshiko-san erzählte voller Stolz ein paar Geschichten aus Yuuta’s und Syusuke’s Kindheit. Wobei nun auch geklärt war, woher sein Freund die ruhige Ader her hatte, denn Kai-san war sehr still und wenn er etwas sagte, war es sehr gut durchdacht, aber kurzbündig.

Allerdings merkte Ryoma auch, dass die Beiden ihre Söhne wahnsinnig lieb hatten und das freute ihn sehr. Denn viel erzählte sein Freund nicht von seinen Eltern. Wobei sie sich diesbezüglich sehr ähnlich waren, denn was sollte Ryoma ihm schon von seinen erzählen. Bis auf die Tatsache, dass seine Mutter nicht mehr Nachhause kam, wusste Fuji nicht viel darüber.
 

Nach dem Essen gingen sie noch in den Wintergarten, den seine Cousine ebenfalls ein wenig ausgeschmückt hatte und seine Dankbarkeit würde sich um einiges größer zeigen müssen, sagte sich Ryoma. Auch, wenn er wusste, dass Nanako sowas sehr gerne tat.
 

„Ich koche uns noch etwas Kaffee …“
 

Nanako stand lächelnd auf und ging in die Küche. Und keine Sekunde zu früh, denn Yoshiko sprach ‚es‘ an.
 

„Entschuldigen Sie dass ich es anspreche. Syusuke bat mich es nicht zu tun. Aber … mein herzlichstes Beileid um ihren Sohn und deinen Bruder.“
 

Während der Ausdruck auf Nanjiro’s Zügen einfror, zwang Ryoma sich zu einem freundlichen Lächeln und nickte etwas. Fuji drückte sanft seine Hand, die er seit dem Essen nicht mehr losgelassen hatte es bedeutete Ryoma sehr viel, dass sein Freund so zu ihm stand.
 

„Rinko-san … hörte ich, ist noch in Amerika?“

„Hai. Sie … arbeitet noch an ein paar Fällen.“
 

Yoshiko nickte ein wenig und strich sich mit der rechten Hand über eine Falte ihres Rockes. Sie wusste, dass dies ein heikles Thema war, doch da sie ebenfalls den Tod eines Kindes hat durchmachen müssen, konnte sie sich gut vorstellen, dass es die Familie sehr belastete.
 

„Es ist schwer … ein Kind zu verlieren. Besonders so plötzlich. Vor zwei Jahren ist unsere Tochter verstorben bei einem Unfall.“

„Das tut mir sehr leid.“
 

Nanjiro erwiderte den mitfühlenden Blick der jungen Frau und nickte Kai etwas zu. Dann senkte er den Blick und Ryoma versteifte sich ein wenig. Das würde sein Vater jetzt nicht tun …
 

„Allerdings bin ich sicher, dass das für Sie beide unerwartet kam. Meine werte Frau hingegen wusste seit einem Jahr von dem Leiden meines Sohnes und hat es mir stattdessen verschwiegen.“
 

Es war totenstill und das einzige was man hörte, war das leise Klackern von dem Tablett, welches Nanako in dem Moment zu ihnen trug. Ryoma starrte seinen Vater an, bevor er sich durch die Haare und dann einfach ging.
 

Syusuke sah seinem Freund besorgt nach, eh er sich an seine Mutter wandte die zustimmend nickte. Sofort folgte er Ryoma.
 

Der saß auf der Veranda und starrte auf den Tennisplatz. Wieso musste sein Vater gerade jetzt dieses dumme Thema anschneiden, der Abend war doch so gut verlaufen. Ryoma zog die Beine etwas an sich heran, damit die Kälte nicht so gnadenlos auf ihn einwirkte. Doch brachte es so gut wie nichts, da es eben Winter war und dazu auch noch wie verrückt schneite.
 

Eine warme Jacke wurde um ihn gelegt und Ryoma seufzte leise, nur um den Kopf kurz darauf gegen Fujis warme Schulter zu legen. Sein Freund wusste wirklich wann er ihn brauchte. Darum blieb er auch still und wartete geduldig, bis Ryoma etwas sagen würde …
 

„Sie hat’s gewusst … kannst du dir das vorstellen. Sie hat gewusst, dass er krank war und … Wenn sie eher etwas gesagt hätte …“
 

Allerdings war das nicht alles, was ihn in der Sache belastete. Und wieso sein Vater auch keinen Kontakt mit seiner ‚noch‘ Frau hatte.
 

„Es ist ja nicht nur die Tatsache, dass sie es gewusst hat. Sie … hatte Kontakt zu ihm, während ihrer Zeit in Amerika. Er wollte … wissen wo wir wären. Und er wollte Kontakt zu mir, aber das wollte sie nicht. Denn er wäre kein gutes Vorbild für mich. Sie sagte sie hätte Angst gehabt, ich würde wie er einfach gehen.“
 

Ryoma rutschte näher an seinen Freund heran, der einen Arm um ihn legte und sanft seine Seite streichelte.
 

„Und das nur weil … er war mein Stiefbruder. Aber dennoch mein Bruder und sein Sohn. Aber nicht ihrer. Er hätte nicht sterben müssen, wenn sie etwas gesagt hätte.“
 

Leise schniefte er auf und fuhr sich über die feuchten Wangen, während er sich enger an Fuji drückte, der ihn schließlich in die Arme nahm.
 

Im Inneren des Hauses standen Fujis Eltern und Nanjiro. Schweigend beobachteten sie wie Fuji Ryoma tröstete. Yoshiko wandte sich Nanjiro zu und lächelte sanft.
 

„Entschuldigen Sie, dass ich dieses Thema aufgerollt habe. Ryoma ist ein so guter Junge … er hat so etwas nicht verdient. Ich verstehe gut, dass sie den Abstand zu ihrer Frau brauchen. Sie hatte kein Recht, ihnen das mit ihrem Sohn zu verschweigen. Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir Syusuke hier lassen? Ich denke, Ryoma könnte ihn gerade gut brauchen.“

„Aber sicher.“
 

Yoshiko lächelte wieder und griff nach der Hand ihres Mannes.
 

„Gut, dann wünsche ich Ihnen und ihrer Familie noch einen angenehmen Abend. Und vielen Dank für ihre Gastfreundschaft. Nanako-san. Ihr Hühnchen war wunderbar. Sie müssen mir bei der nächsten Gelegenheit unbedingt ihr Geheimnis verraten.“
 

Nanako errötete zart auf ihren Wangen und verbeugte sich dankbar. Dann führten sie die Beiden in den Eingangsbereich, wo sie sich ihre Mäntel und Schuhe wieder anzogen. Schließlich wandte sich auch Kai Nanjiro zu.
 

„Es war ein wirklich schöner Abend und sagen sie Ryoma, dass er jeder Zeit bei uns willkommen ist. Er tut unserem Sohn sehr gut. Und das rechne ich ihm wirklich hoch an.“
 

Yuuta, der gerade aus dem Badezimmer kam, blickte etwas unsicher durch die Runde, eh er sich ebenfalls anzog. Er musste zugeben, dass der Abend wirklich gut verlaufen war und er wohl bald soweit wäre, seinen Eltern die Beziehung mit Mizuki beichten zu können. Und er hoffte, dass seine Eltern von seinem Freund ebenfalls begeistert wären. Aber ihr Vater hatte recht. Ryoma hatte einen guten Einfluss auf Syusuke.

Die kühle Distanz, die er sich nach dem Tod ihrer Schwester angeeignet hatte, ging langsam zurück und er schien auch langsam zu akzeptieren, dass Mizuki gut für Yuuta war. Vielleicht kam es einfach daher, dass er eine Beziehung führte und selbst einordnen konnte, was gut war und was nicht. Also wenn Mizuki Yuuta gut tat, warum sollte er noch weiter dagegen ankämpfen …
 

Somit wurde also auch ihre Beziehung zueinander besser. Und Yuuta begann Syusuke wieder als Bruder zu sehen und nicht als Gegner.
 

~*~
 

Erst als Ryoma sich wieder dazu im Stande fühlte unter die Augen anderer zu treten, ging er mit Fuji wieder ins Haus. Sein Freund behielt den Arm um seine Hüfte und hielt ihn eng an sich heran, während sie zurück zum Wintergarten gingen. Dort saß jedoch nur noch Nanjiro. Etwas verwirrt hob Ryoma die Augenbraue und sah seinen Vater an.
 

„Hast du sie etwa verjagt?“

„Nein, das warst du.“
 

Ryoma blinzelte leicht, aber bevor er sich selbst noch verantwortlich machen würde, grinste Nanjiro und schüttelte den Kopf.
 

„Nein, sie mussten los. Deine Mutter meinte, du solltest vielleicht hier bleiben und seelischen Beistand leisten. Wobei ich sicher bin, dass er eher physischer Natur wäre, ne.“

„Du bist so pervers!“
 

Beschämt fuhr sich Ryoma über die Stirn und schüttelte leicht den Kopf. Er wollte sich gerade abwenden, als sein Vater sie aufhielt.
 

„Ach und deine Eltern waren wirklich begeistert von Ryoma. Ich dachte das solltet ihr wissen.“
 

Langsam blickte er seinen Vater an und nickte ein wenig. Er fragte sich für einen Moment, was seine Mutter davon halten würde, wenn er ihr sagen würde, dass er in einen Jungen verliebt war. Wenn sie schon andere Dinge nicht zu akzeptieren schien … so war er sich sicher, würde sie diese Sache ebenfalls nicht wollen.

Und Ryoma war das erste Mal in seinem Leben dankbar für so einen Vater, der ihn einfach nur so akzeptierte, wie er war.
 

Nanjiro stand langsam auf und streckte sich ein wenig, eh er sich durch ein paar lose Haarsträhnen fuhr, die sich aus seinem Pferdeschwanz gelöst hatten. Langsam trat er an sie beide heran. Dabei blickte er Fuji einen Moment lang durch dringlich an, der den Blick ebenso erwiderte.
 

„Ich habe bisher noch nie jemand gesehen, der es so lange mit meinem Sohn ausgehalten hatte und erst recht keinen, der gleichzeitig einen so guten Einfluss auf ihn hat. Ihr passt wirklich gut zusammen.“
 

Dann lächelte sein Vater und strubbelte dem Tensai durch die Haare.
 

„Da hast du dir aber einen wirklich Süßen geangelt, Ryoma.“
 

Ryoma wollte schon um ein Haar lächeln, ließ es jedoch bei den letzten Worten und klatschte sich stattdessen die Hand vor die Stirn. Sowas konnte ja wirklich nur sein Vater. Seinem Freund – Fuji durch die Haare zu wuscheln …

Der Alte ging derweilen vor sich her grinsend in den Waschkeller, wo er bislang noch nicht nach seinen Heftchen gesucht hatte. Vielleicht würde er sie ja dort finden …
 

„Hat dein Vater …“

„Hai.“

„Und hat er …“

„Hm.“
 

Stumm nickte Ryoma und vermied es seinen Freund anzusehen. Das war echt peinlich. Aber gleichzeitig freute er sich irgendwie auch. Fujis Eltern mochten ihn. Nanjiro mochte seinen Freund und der Abend war nicht vollständig im Chaos versunken. Bis auf dem Schluss, war alles schön gewesen. Und Fuji wusste nun alles über seine Familienprobleme.
 

„Wollen wir … nach oben?“

„Sicher. Karupin ist bestimmt schon sauer, weil er nicht mit durfte.“
 

Dabei ging Ryoma in die Küche und holte eine kleine Plastikverpackung aus dem Kühlschrank hervor, in die Nanako noch etwas Hühnchen für seinen Kater gepackt hatte. Dann gingen sie nach oben und betraten sein Zimmer. Vom Abend lagen da noch ein paar Klamotten und Ryoma wurde leicht rot, weil er sich nachträglich wie ein Mädchen fühlte, das nicht gewusst hatte, was es anziehen sollte.
 

„Süß…“

„Halt die Klappe.“
 

Karupin blickte ihn vom Fensterbrett überaus giftig entgegen. Er öffnete die Schale und stellte sie ihm vor die Pfoten, bevor er ihm sanft durch das weiche Fell streichelte. So verfressen wie das Tier war, machte es sich sofort über die Hühnchen-Reste her. Als Ryoma sich wieder zu Fuji wandte, sah er, dass sein Freund bereits dabei war seine Klamotten zusammen zu legen und in den Schrank zu räumen. Wobei er ihm dann half.
 

„Also sprichst du viel über mich mit deinen Eltern?“

„Es geht. Okaa-san ist aber immer sehr begeistert von dir gewesen, weil sie Tennis an sich sehr mag. Und als sie von dir hörte, begann sie etwas mehr über deine ganze Geschichte auszumachen.“
 

Ryoma nickte ein wenig und lehnte sich gegen den Schrank, um seinen Freund anzusehen.
 

„Deine Eltern sind wirklich nett. Ich mag sie.“

„Das freut mich. Und dein Vater ... ist komplett durch geknallt, aber … er ist auch nett. Man sieht wie vernarrt er in dich ist. Er würde alles für dich tun.“
 

Leicht runzelte er die Stirn aufgrund Fujis Aussage. Sein Vater war vernarrt in ihn? Er diskutierte viel mit ihm, stritt sich mit ihm und war immer aus ihn im Tennis fertig zu machen. Aber bislang war Ryoma noch nie aufgefallen, dass sein Vater ihn so sehr mochte. Eigentlich hatte er immer angenommen, dass sie wie … Eier und Butter waren. Die verbrachten unweigerlich jeden Tag miteinander im Kühlschrank und konnten sich auch dagegen nicht wehren. Sein Vater war eben was Gefühle ging … er war nicht kühl, nur zeigte er sie nicht. Nur eines zeigte er - seine chaotischen Charakterzüge und die Gier nach dem weiblichen Geschlecht.
 

„Nun schau nicht so verwirrt. Ich sage nur, was mir aufgefallen ist.“

„Hm.“
 

Ryoma nickte langsam und sah dann zu Karupin, der die Plastikschale fein säuberlich ausschleckte, bevor er sich zusammen rollte und schnurrend einschlief. Der erinnerte ihn schon eher an seinen Vater. Erst das Vergnügen – in dem Fall Essen – und dann pennen. Okay eigentlich war er ja auch so … aber seit er mit Fuji zusammen war, nicht mehr so. Stattdessen kam dann ab und an das Vergnügen – in dem wiederrum Sex – zweimal.
 

Er wollte sich grade daran machen die Schale aufzuräumen, als das Licht flatterte und schließlich vollends ausfiel. Etwas perplex blieb Ryoma stehen und wandte sich zum Fenster. Draußen schneite es immer noch wie verrückt und er biss sich leicht auf die Lippen.
 

„Der Strom ist bestimmt wegen dem heftigen Schneefall ausgefallen. Willst du … willst du deine Eltern anrufen?“
 

Ryoma tastete bereits nach seinem Handy, welches auf seinem Schreibtisch lag und als er es hatte, umfasste er es. Fuji war eindeutig zu still für den Moment und er konnte sich auch denken wieso. Vorsichtig ging er zurück und tastete sich an ihn heran, wobei er die Hand auf seinen Arm legte.
 

„Hier.“

„Danke.“
 

Im Licht seines Handydisplays beobachtete er seinen Freund, wie er die Nummer seines Zuhauses heraussuchte. Dann wählte er und hielt es sich ans Ohr. Seine Hand fuhr dessen Syusuke’s Arm hinab und er schob die Hand in seine. Dabei lehnte er die Stirn gegen Fujis Schulter. Er konnte es verstehen, dass sein Freund sicher gehen wollte, dass seine Familie heil zuhause angekommen war. Und dafür musste er auch nichts sagen. Ryoma wusste es, weil er wohl dieselben Ängste hätte, wäre jemand aus seiner Familie bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
 

„Yuuta-kun? - Oh nein alles okay. Ich wollte nur wissen ob ihr gut angekommen seid. – Ja? – Okay … ist bei euch der Strom auch weg? – Hm … gut. Dann schlaft gut und wir sehen uns morgen. Bis dann …“
 

Fuji klappte sein Handy zu und danach war es wieder dunkel im Zimmer. Aber Ryoma brauchte auch kein Licht. Im Moment war er einfach nur froh um seine Nähe und er wusste, dass es seinem Freund nicht anders ging. Sanft fuhr er mit der anderen Hand über seine Seite und schloss die Augen.
 

„Hast du … im Dunkeln schon mal geduscht?“

„Ähm nein. Und irgendwie denke ich, dass das ziemlich unpraktisch wäre. Aber … Nanako hat bestimmt ein paar Kerzen.“
 

Amüsiert grinste Ryoma und neigte ein wenig den Kopf, als er den warmen Atem auf seiner Haut spürte. Alleine das machte ihn schon ganz wahnsinnig im Kopf. Er liebte einfach seine Nähe, die Berührungen … einfach alles.

Plötzlich wurde die Zimmertüre aufgestoßen und Nanako lächelte sie ein wenig unsicher an. Das Licht einer Kerze, die sie in der Hand hielt, ließ das Zimmer ein wenig heller werden.
 

„Braucht ihr vielleicht ein paar Kerzen?“

„Sicher …“
 

Ryoma grinste ein wenig und nahm ihr schließlich vier Stück ab. Sowie die Streichholzpackung, die sie ihm hinhielt. Er stellte zwei Kerzen auf, während er die anderen beiden Fuji gab und zündete sie an, bevor sein Blick zurück zu seiner Cousine glitt, die ihm sanft zulächelte.
 

„Danke Nanako, gute Nacht.“

„Euch auch und schlaft gut.“
 

Na ob sie schlafen würden, stand noch etwas in Frage, dachte sich Ryoma und nachdem die Türe geschlossen war, machte es Fuji auch deutlich, da er sofort das Badezimmer ansteuerte. Ryoma lächelte leicht und folgte ihm mit den Streichhölzern, die er seinem Freund gab, eh er sich zum Wandschrank drehte, der im Bad stand.

Dort holte er zwei flauschige, große Handtücher heraus und hängte sie neben die Dusche. Erst dann wandte er sich wieder seinem Tensai zu, der ihn sanft musterte.
 

„Komm her.“
 

Ryoma hob schwach eine Augenbraue und trat schließlich an ihn heran. Gegenseitig zogen sie sich aus, wobei Fuji sich zu ihm hinab beugte und ihn sanft küsste. Anschließend traten sie unter den warmen Wasserstrahl. Genießend seufzte er auf, als er die warmen Hände seines Freundes auf dem Körper fühlte. Dabei hatte es absolut nichts Sexuelles an sich, sondern war einfach nur zärtlich und liebevoll.
 

Sanft fuhr er mit den Händen über Fujis Rücken und lehnte den Kopf gegen seine Schulter, wobei er die Augen schloss. Er genoss dabei die weiche, makellose, weiße Haut unter seinen Fingerspitzen. Sowie die Wärme, die von ihr ausging.
 

„Ryoma …“

„Hm?“
 

Etwas hob Ryoma seinen Kopf und sah sanft in die blauen Augen, die durch das schwache Kerzenlicht violett schimmerten. Dabei strich er seinem Freund sanft ein paar nasse Strähnen aus der Stirn. Allerdings sagte er nichts weiter, sondern sah ihn einfach nur an. Und für Ryoma brauchte es auch keine Worte, denn Fujis Blick sagte mehr, als es tausend Worte ausdrücken könnten …
 

Sacht zog Ryoma ihn zu sich hinab und küsste ihn liebevoll, aber sehr intensiv auf die Lippen, wobei er genießend die Augen schloss. Bislang hatte ihn vieles abgelenkt. Seine Ängste, Sorgen und Befürchtungen …

Aber nun war einfach alles klar und er fühlte sich wirklich dämlich, dass er all diese Ängste gehabt hatte. Fuji liebte ihn so sehr, wie er ihn liebte. Und seine Eltern akzeptierten ihn, sowie seine Familie Fuji akzeptierte. Zwar wusste er, dass seine Mutter gewiss nicht dahinter stehen würde. Doch selbst wenn, war es ihm egal. Denn von nun an würde nur noch eines zählen. Und das war der Junge, der ihn so dermaßen glücklich machte, wie es bislang nur Tennis konnte.
 

Zwar konnte er es noch nicht sagen, aber Ryoma war eines klar. Fuji war seine Nummer eins. Das, was bisher Tennis für ihn war – für das er gelebt hatte – das war nun sein Freund. Und wenn er sich für eines entscheiden müsste. Eine perfekte Karriere auf dem Court oder ein lebenlang mit Fuji zu verbringen … dann konnte er bereits jetzt sagten, dass er sich für den Tensai entscheiden würde.

Obwohl diese Tatsache erschreckend klar und deutlich war, so machte es Ryoma auch irgendwie glücklich, weil er noch nie ein so erfüllendes Ziel im Leben hatte, als dieses …
 


 

Fortsetzung folgt …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2012-06-14T18:17:42+00:00 14.06.2012 20:17
ah und schon ist das nächste kapitel da XD
das treffen der eltern verlief wirklich sehr gut, für ryomas verhältnisse. selbst sein vater konnte sich benehmen. allerdings hätte ich auch nicht angenommen, dass er seinen sohn mutwillig blamiert hätte. dazu hat er ihn dann doch zu gerne. die frage ist nur, ob fujis eltern nanjiro akzeptiert hätten, wenn sie ihn richtige kannten. immerhin haben sie ihn erst einmal gesehen und da kann man sich nicht wirklich eine meinung zu bilden. viele menschen verstellen sich.
schon traurig, dass die eigene mutter die brüder getrennt hält und damit so selbstgefällig das leben eines menschen aufs spiel setzt. so etwas wünscht man nicht mal seinen schlimmsten feind!
das es ryoma so mit nimmt, kann ich verstehen. er hat so sehr an seinem großen bruder gehangen und seine mutter hat mehr oder weniger versaut, dass er gerettet werden konnte. es würde mich also nicht wundern, wenn er tief in sich eine art hass gegenüber dieser frau aufgebaut hätte. tja, ich stimme ryoma zu. wer so eine mutter hat, der kann sicher sein, dass sie auch etwas gegen seine beziehung zu fuji hätte. ich will mir gar nicht vorstellen was passiert, wenn die mal aufeinandertreffen. unvermeidlich ist es in zukunft sicher nicht und es würde die spannung auch noch etwas weiter anheizen, wenn so ein aufeinandertreffen stattfinden würde. vielleicht zu ryomas geburtstag?
ehrlich gesagt würde ich nie glauben, dass fuji einmal ryoma vor die wahl stellen würde, dazu liebt er ihn zu sehr. fuji akzeptiert ryomas tenniswahn und sollte er karriere auf dem court machen, dann bin ich mir sicher, dass fuji ihn hinlänglich unterstützen würde. würde mich nicht mal wundern, wenn beide als doppel karriere machen würden. XDDD
oder als team mit den anderen stammspielern. ich mag nicht daran denken, dass sie getrennt werden könnten. ^^

ich freue mich auf jeden fall auf das nächste kapitel, dass hoffentlich wieder so schnell fertig ist.
lg chrono


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