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Makanu Tane Wa Haenu

Von nichts kommt nichts
von

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Von Ängsten und Phasen

Anmerkung: Wir nähern uns dem Ende und deswegen dachte ich mir, dass ich die letzten Kapitel mit wichtigen Ereignissen fülle. Das Kapitel spielt nun einige Monate weiter später – eine Woche vor Weihnachten und Ryomas Geburtstag. Viel Spaß :)
 

~*~
 

Es lag noch knapp eine Woche vor dem Tag, den Ryoma im Jahr mehr verachtete als die Tatsache, dass sie in der Halle Tennis spielen mussten. Nur ein Tag – 24 Stunden – und dennoch versaute ihm dieser Tag jegliche Stimmung auf alles. Selbst auf Tennis, der eh keinen Spaß machte, wenn er ihn in der Halle spielen musste.
 

„Nya … du Ochibi … wann hast du eigentlich Geburtstag? Ich meine … das Jahr ist bald um und schon wieder scheint es, als hätten wir ihn total vergessen … also?“
 

Eiji hing halb auf ihm drauf, was Ryoma ein leichtes Ächzen entlockte. Der Rothaarige mochte schmal und dünn aussehen, doch er wog eindeutig zu viel. Zumindest genug, um Ryoma so klein bleiben zu lassen, wenn er sich noch öfter so auf ihn lehnte.
 

„Hm, da muss ich Eiji recht geben. Wann hast du Geburtstag?“

„Ach … lasst mich in Ruhe.“
 

Ryoma schob den Rothaarigen von sich, eh er aus der Halle ging, um nicht mehr genervt zu werden. Sein Geburtstag … dieser scheiß Tag. Eigentlich war es ja nur diese Bezeichnung, die er so hasste. Und die dazugehörige ‚Verpflichtung‘. Sie sagten ja alle sie wollten ihn feiern, doch würde es doch eh keiner tun, wenn sie wüssten, dass er an Weihnachten war. Von daher interessierte er sich auch nicht für diesen blöden Tag.
 

Fuji, der das Ganze von Weitem angesehen hatte, lächelte etwas in sich hinein, eh er sich abwandte. Er würde dem Kleinen schon wieder gute Laune bescheren …
 

~*~
 

„Sagst du mir vielleicht noch mal, warum ich dabei sein muss?“

„Saa … es ist eine Weihnachtsfeier. Und es sind alle da.“
 

Leise seufzte Ryoma und betrat mit Fuji die Sporthalle. Und wäre Fuji nicht neben ihm gewesen, der ihn unnachgiebig um die Hüfte festhielt, dann würde er sofort kehrt machen. Da waren sogar blinkende Rentiere an der Decke befestigt.

Ryoma wollte sich übergeben …
 

„Hoi, Ochibi – Fujiko-chan … schön euch zu sehen.“

„Hallo … Senpai?“
 

Etwas geschockt ließ er den Blick über Eijis Erscheinung gleiten. Nicht nur, dass der Rothaarige eine Weihnachtsmütze trug, nein … auch noch ein grünes Hemd, eine rote Hose und eine … rote Krawatte mit Schneeflocken darauf.

Ryoma war nie glücklicher über den Fakt, dass er Fuji ausgeredet hatte ähnlich zu kommen. Gleichzeitig jedoch fand er nun, dass sein Freund mit den Klamotten gewiss nicht aufgefallen wäre.
 

„Sag … was trägst du da?“

„Nya? Ach das? Meine Weihnachtskrawatte. Ich hätte noch eine zuhause, wenn du magst.“

„Nein! … Danke.“
 

Eiji lächelte ihn etwas an, bevor er dann wieder zu den anderen ging. Kaum, dass er ihm gegen den Rücken sah, fiel ihm etwas auf. Der Akrobat hatte ihn ja gar nicht angefallen. Da war doch was im Busch.
 

„Fuji? Ich glaube Eiji-senpai ist krank.“

„Saa, wieso?“

„Er hat mich nicht versucht zu erdrücken.“

„Saa … er ist gesund. Ich habe nur deutlich gemacht, dass sie dich schonen sollen, wenn du schon hier bist.“
 

Überrascht blickte Ryoma seinen Freund an, der ihn sanft anlächelte.
 

„Außerdem … ist da ein Mistelzweig über deinem Kopf.“

„Ist es nicht.“

„Es könnte aber …“
 

Damit beugte sich der Tensai zu ihm hinab und küsste ihn zwischen den ganzen Tennisspielern. Aber Ryoma war es egal. Stattdessen schob er die Hände in Fujis Nacken und erwiderte den Kuss. Es waren noch fünf Tage und das hier war das bislang Beste, was ihm bisher passiert war.
 

Nachdem sie sich voneinander lösten, gingen sie zwischen den Massen hindurch zu ihrem Tisch. Dort setzte sich Ryoma neben Tezuka, der ihm leicht zunickte. Fuji setzte sich derweil neben ihn auf die andere Seite. Leicht lehnte er sich im Stuhl zurück, während er den Blick durch den Raum schweifen ließ.
 

„Soll ich uns ein paar Häppchen holen?“

„Hm … wenn du magst, gerne.“
 

Fuji lächelte zärtlich, eh er wieder aufstand, um ihnen besagte Häppchen zu holen. Ryoma hingegen erkannte, dass sein Freund nicht gelogen hatte. Es waren wirklich alle da. Selbst seine ‚Feinde‘, die sich im Laufe seiner zwei Jahre Aufenthalt hier angespielt hatte. Kaum gedacht, drehte sich sogar einer um und sah ihn intensiv an, bevor er in seine Richtung ging.
 

Ryomas Augenbraue zuckte leicht verräterisch. Doch der andere schien sich nicht abbringen zu wollen. Schließlich setzte er sich dreist auf Fujis Stuhl. Oh dieser würde ihm den Kopf abreißen, ganz sicher.
 

„Hey Echizen. Ich … also falls du dich nicht mehr erinnerst, ich bin…“

„Kirihara.“

„Ja … ich wollte mich entschuldigen. Das mit Fuji damals und … na ja … danke, dass du mir damals gezeigt hast, dass Tennis einen anderen Hintergrund hat.“
 

Er musste zugeben nicht mit so etwas gerechnet zu haben. Und die, die ihnen zugesehen hatten wohl auch nicht. Stattdessen schien es, als hätten viele mit einem Streit oder ähnlichem gerechnet. Langsam nickte Ryoma und ließ den Ansatz eines Grinsens zeigen.
 

„Na dann, gern geschehen. Vielleicht könnten wir ja noch mal gegeneinander spielen – diesmal offiziell. Denn, wenn du richtig spielst, bist du gar nicht so übel.“
 

Der Schwarzhaarige schien sich über die Worte sehr zu freuen, denn er lächelte begeistert und nickte. Dann stand er auf und verbeugte sich kurz, aber höflich.
 

„Gerne. Grüß Fuji von mir … ich wünsch euch einen schönen Abend. Tezuka-Buchou.“

„Hm.“
 

Tezuka blickte dem Jungen einen Moment nach. Dann sah er zu Ryoma und neigte etwas den Kopf.
 

„Du bringst bei Vielen das Gute hervor.“

„Bitte?“
 

Etwas verwirrt sah Ryoma seinen Buchou an, weil die Worte irgendwie sehr … sie klangen beinahe so, als würde Tezuka seine Art bewundern, wie er mit den Typen umging.
 

„Wenn … wir nächstes Jahr unseren Abschluss haben, dann will ich dass du meinen Platz als Teamkapitän übernimmst.“
 

Ryoma blinzelte leicht perplex, da er nicht mit so etwas gerechnet hatte. Es gab so vieles was er sagen wollte. Zum einen … wieso er. Aber gleichzeitig auch, warum er ihn unbedingt heute daran erinnern musste, dass sie bald getrennte Wege gehen würden.

So langsam wurde ihm bewusst, was das im Klaren zu bedeuten hatte, weswegen er schließlich aufstand und den Tisch verließ. Erst als es kalt um ihn wurde, wurde ihm bewusst, dass er nach draußen gegangen war.
 

„Hey Ryoma-kun … du siehst etwas durcheinander aus.“

„Yukimura.“
 

Überrascht über die Stimme des Älteren fuhr er zusammen und sah zu dem Blauhaarigen, neben dem sein Freund Sanada stand. Aufgrund der leicht verknautschten Klamotten, konnte Ryoma sich gut denken, dass er wohl bei etwas gestört hatte und er wurde rot.
 

„Ich … entschuldigt.“
 

Sofort wollte er wieder gehen, doch Yukimura hielt ihn sanft am Handgelenk fest. Sanada brauchte keine Anweisungen seines Freundes, um zu wissen, dass er sie einen Moment alleine lassen sollte. Wobei er ihm jedoch noch kurz zunickte, eh sein Weg nach drinnen führte.

Seufzend fuhr sich Ryoma durch die Haare. Dann lehnte er sich gegen die Rücklehne einer Bank, die unmittelbar hinter ihm stand. Yukimura festigte den Schal um seinen Hals, während er ihn aufmerksam anblickte.
 

„Tezuka möchte, dass ich nächstes Jahr seinen Platz übernehme.“

„Wow. Ryoma das freut mich für … oh … entschuldige.“
 

Yukimura schien zu verstehen und seufzte. Er hatte ein ähnliches Problem. Nur, dass er nicht wusste, wen er an seine Stelle erwählen sollte. Kirihara wäre eine Möglichkeit, er hatte sich seit dem Spiel mit Ryoma damals wirklich gebessert. Zumindest, was seinen brutalen Charakter anging, sobald er spielte. Dieser war so gut wie ausgemerzt und sein Spiel war umso besser geworden.
 

„Das ist der Beweis dafür, dass Tezuka mich nicht nur als Tennisspieler ernst nimmt. Aber …“

„Du willst deine Freunde nicht verlieren. Und erst recht nicht Fuji.“
 

Stumm nickte Ryoma und schabte mit dem Schuh durch den frisch gefallenen Schnee. Alleine der Gedanke, dass er Fuji nicht mehr jeden Tag sehen konnte, tat ihm sehr weh. Nur noch mehr schmerzte ihm der Gedanke, was wäre, wenn er jemand kennen lernte. Egal wen oder … wann … nur alleine dass es so kommen könnte~, das brachte ihn beinahe um.

Yukimura trat an ihn heran und strich ihm durch die Haare.
 

„Hey … hast du eigentlich mal gesehen, wie Fuji dich ansieht? Das ist keine Liebe, Ryoma … das ist … viel mehr. Du bist sein ein und alles. Und das wird sich gewiss nicht ändern, nur weil ihr nicht mehr auf dieselbe Schule geht. Ich weiß nicht ob du an so etwas glaubst aber … in meinen Augen seid ihr Seelenverwandte und Fuji scheint das zu wissen. Also … hör auf dir Sorgen zu machen.“
 

Etwas skeptisch blickte Ryoma den Älteren an, der ihm jedoch nur ein zärtliches Lächeln schenkte. Seelenverwandte? Gab es sowas denn wirklich? Bisher hätte er wohl über so etwas gelacht, aber so ernst wie Yukimura dabei klang … und irgendwie vertraute er dem Urteil des Blauhaarigen. Immerhin war er einer seiner engsten Freunde.
 

„Schau nicht so. So unglaublich ist das nämlich gar nicht, wenn man sich eure Beziehung zueinander genauer ansieht. Denn … da kommt er auch schon. Also … lächeln.“
 

Yukimura zuckte leicht mit den Augenbrauen, bevor er sich abwandte und Fuji sanft zulächelte, eh seine Schritte ihn wieder nach drinnen trugen. Ryoma sah ihm einen Moment lang nach. Erst als er ihn nicht mehr sehen konnte, sah er zu seinem Freund.
 

„Hey, was machst du denn hier draußen. Du erkältest dich noch.“

„Hm … schon gut so schnell werd ich nicht krank.“

„Mag sein, aber es ist glatt und wir beide wissen um dein Hobby zu Verletzungen…“
 

Leicht verdrehte Ryoma die Augen und blickte hoch in Fujis. Der Tensai lächelte sanft, während er seinen Schal abnahm und ihn sanft um Ryomas Hals wickelte. Dabei senkte er seinen Kopf ab und küsste ihn liebevoll.
 

„Willst du lieber wieder nachhause, Ryoma?“

„Hm … nein. Jetzt sind wir ja eh schon da. Und eigentlich … ist es recht nett.“
 

Fuji sah ihn amüsiert an, bevor er wieder breit lächelte und sein Gesicht in Ryomas Haaren vergrub. Genießend seufzte er auf. Vielleicht, aber wirklich nur vielleicht, hatte Yukimura recht. Und das obwohl er nicht mal an so etwas glaubte, war da die Hoffnung in ihm, die sagte – vielleicht könnte es so sein. Aber da war auch die Angst, die daran zweifelte und fürchtete, dass Fuji irgendwann ein anderes Leben beginnen könnte. Eines, in das Ryoma einfach keinen Platz hatte.

Er wollte nicht länger an seine Hoffnungen und Ängste denken, weswegen Ryoma daran dachte einen Themenwechsel einzuschlagen.
 

„Kirihara hat sich bei mir entschuldigt wegen der Sache damals. Eurer Spiel … er hat sich sogar bedankt, ich hätte ihm die Augen geöffnet.“

„Saa … so bist du eben.“

„Wie bin ich?“
 

Fing sein Freund nun auch schon so an wie Tezuka? Wenn ja, wollte er doch wenigstens verstehen wie~ er denn war. Zärtlich blickte Fuji ihn an und neigte ein wenig den Kopf, während seine langen Finger über Ryomas Wange fuhren.
 

„Du gehst einem unter die Haut. Sei es, wegen deiner Art oder den Dingen die du sagst. Du bringst die Leute zum Nachdenken und dazu, dass sich Viele bessern wollen. Egal ob es nun im Tennis ist oder charakteristisch. Ryoma das ist beeindruckend. Du könntest es später mal wirklich weit bringen.“
 

Die Art, wie es Fuji beschrieb, zeigte Ryoma, dass sein Freund wirklich viel von ihm hielt und das berührte ihn tief. Deswegen lächelte er auch zärtlich und schob die Hände in Fujis Nacken, der leicht durch seine kalten Hände schauderte. Doch ertrug sein Tensai es tapfer…
 

„Lass uns wieder rein gehen, ja?“

„Saa … tanzen wir auch?“

„Fuji?“
 

Etwas schief sah er seinen Freund an, der jedoch nur vor sich her lächelte. Langsam begaben sie sich wieder nach drinnen, wo weiterhin Weihnachtsmusik lief und die Geräusche vieler Gespräche durch die Halle raunten. Langsam nahm er den Schal Fujis wieder ab und hängte ihn über die Stuhllehne, eh er sich wieder setzte. Tezuka warf ihm einen kurzen Blick zu, als stumme Frage, ob alles okay sei, wobei Ryoma schwach nickte.
 

Nachdem sie schließlich am Tisch etwas unterhielten und hier und da über die Weihnachtsferien sprachen, ließ sich Ryoma von Fuji ablenken. Der fütterte ihn nämlich mit irgendwelchen Keksen nur um kurz darauf Fotos davon zu machen. Auch, wenn Ryoma es hasste, wenn sein Freund ihn fotografierte, so wollte er nichts dagegen unternehmen, wenn dieser seinen Spaß hatte. Stattdessen ließ er es stillschweigend über sich ergehen. Dies erntete ab und an von verschiedenen Leuten süßliche Kommentare über ihre innige Beziehung.

Besonders Ibu schien irgendwie sehr interessiert an ihnen, was Ryoma ein wenig verwirrte.
 

„… man sollte meinen, dass es kontrovers wäre, stattdessen scheint es absolut niemanden etwas auszumachen. Allerdings ist es schön auf so viel Akzeptanz und Unterstützung zu treffen. Das gibt es leider nicht so oft. Was sagen denn eure Eltern dazu? Scheinen sie mit eurer Liebe einverstanden zu sein? Wenn ja, ist es umso schöner. Ich frage mich, ob Echizens Eltern es alleine schon aufgrund dessen akzeptieren, weil er nicht der Typ dafür scheint, etwas mit einem Mädchen anzufangen…“
 

Ryoma blickte auf die große Wanduhr und seufzte unterdrückt. Der Blauhaarige schwallerte ihn bereits seit mehr als zehn Minuten zu und er hatte immer mehr das Gefühl jeden Moment zu dem Geweih des Rentiers greifen und sich damit erdolchen zu wollen. Bevor es jedoch noch zu einem Unglück kommen konnte, griff Kamio ein, der seinen Freund sanft von dem Tisch wegzog und dabei merkwürdige Gesten mit den Händen machte.
 

Etwas erleichtert atmete Ryoma durch und wollte gerade aufstehen, als sich sein Buchou ihm gegenüber setzte.
 

„Ryoma ich wollte dich damit nicht überfallen. Nur schien mir der Moment irgendwie passend.“

„Ist schon okay. Und ich freue mich ja.“

„Hm.“
 

Tezuka musterte ihn durch dringlich, eh er die Brille höher schob und sich schließlich etwas vorbeugte. Bei seinen nächsten Worten, sprach er etwas leiser.
 

„Und wegen Fuji brauchst du dir keine Sorgen machen. Du bedeutest ihm zu viel, als dass irgendwas zwischen euch kommen könnte.“

„Ist … ist es so offensichtlich?“
 

Ryoma fuhr sich etwas durch die Haare, nur, damit sie wieder über seine Augen fallen konnten. Sah man ihm denn wirklich so deutlich an, dass er sich um seine Beziehung sorgte? Denn wenn dem so war, würde er wirklich etwas ändern müssen.
 

„Für andere nicht, aber … ich kenne dich inzwischen lang genug und … du brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen.“
 

Schwach nickte Ryoma schließlich bei seinen Worten. Wenn Tezuka es ihm versicherte, dann glaubte er ihm auch. Immerhin kannte sein Buchou den Tensai schon seit Jahren und wäre er sich nicht sicher, dann würde er sich da auch nicht einmischen. Wobei er natürlich erneut froh war, dieses inzwischen wirklich enge Verhältnis zu ihm aufgebaut zu haben. Auch, wenn der Gedanke ihm irgendwie wehtat, so sah er in dem Brillenträger trotzdem so etwas wie einen großen Bruder, der ihn stets vor Dummheiten versuchte zu schützen.

Oder eben wie jetzt vor dummen Ängsten …
 

Plötzlich schlangen sich schmale Arme von hinten um ihn und Fujis Haare kitzelten ihn leicht an der Wange, als dieser den Kopf auf seine Schulter bettete. Sein Blick fiel auf Tezuka, der Fuji leicht zunickte.
 

„So darf ich also endlich gratulieren, ja, mein kleiner Buchou.“

„Du wusstest es?“

„Saa … aber natürlich du warst unsere erste Wahl.“
 

Ryoma lächelte schwach und entspannte sich langsam. Vielleicht sollte er einfach aufhören so viel nachzudenken. Es brachte im Grunde genommen ja eh nichts.

Fuji neigte leicht den Kopf und küsste ihn auf die Wange, was ihm einen leichten Rotschimmer auf die Wangen zauberte.
 

„Tanzen wir?“

„Fuji …“

„Bitte.“
 

Leicht rieb er sich die Stirn, eh sein Blick auf Tezuka fiel, der einen leicht amüsierten Ausdruck hatte, es jedoch versuchte zu kaschieren, indem er sich von ihnen abwandte. Schließlich nickte Ryoma und ließ sich von Fuji hochziehen. Der lächelte zufrieden vor sich her, während er ihn durch die Leute hindurch zur Tanzfläche zog, wo noch ein paar andere waren.
 

Leicht stockte er in seinen Schritten. Was tat Mizuki denn da mit Yuuta?

Hoffentlich würde Fuji das nicht mit ihm machen. Dieser zog ihn jedoch zu sich und schlang die Arme um seine Hüfte. Ryoma schob die Hände in seinen Nacken und vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge. Dabei bewegten sie sich ein wenig, wobei er es nicht so schrecklich fand. Mit Fuji fiel es ihm einfach leichter entspannter zu sein.
 

„Hmm … du riechst so gut.“
 

Ryoma wurde leicht rot aufgrund Fujis Worte und genoss stattdessen einfach nur seine Nähe. Inzwischen fand er es auch nicht mehr so schlimm hergekommen zu sein. Der Abend war wirklich nett und es machte auch irgendwie Spaß. Alleine schon deswegen, weil Fuji sich amüsierte.
 

„Ryoma … meine Eltern sind morgen wieder in der Stadt … ähm … kommst du morgen Abend zum Essen?“
 

Leicht blinzelte er aufgrund der Frage und hob den Kopf. Etwas unsicher sah ihm sein Genie in die Augen. Ryoma wurde klar, was sein Freund damit sagen wollte. Denn auch, wenn er seine Eltern schon mal gesehen hatte, so wirklich vorgestellt worden war er nicht.
 

„Sicher.“
 

Sofort entspannte sich Fujis Ausdruck und er drückte ihn wieder sacht an sich heran. Wobei Ryoma sein Gesicht wieder gegen seine Schulter lehnte. Warum wurde er denn plötzlich so nervös?
 

~*~
 

Am Nachmittag des nächsten Tages hatte Fuji angerufen und aus dem Kennenlernen seiner Eltern mehr gemacht. Nun wollten sie mit ihm, sowie seinen Eltern ebenfalls essen gehen. Und da Ryoma nicht so alleine dastehen sollte, hatte sein Freund es geschafft Yuuta und Mizuki ebenfalls einzubinden, worüber Ryoma auch wirklich dankbar war.

Allerdings wusste er, dass es kompliziert werden würde.
 

Deswegen war Ryoma auch wahnsinnig nervös. Während er duschte und auch, als er sich anzog, weswegen er sich dreimal das Hemd verkehrtherum anzog. Und genauso nervös war er im Auto, als sie zu dem Restaurant fuhren, um sich dort mit Syusuke’s Familie zu treffen, dass das einzige was ihm abhielt, aus dem fahrenden Wagen zu springen, ein Tennisball war. Nervös zupfte er an ihm herum.
 

„Du bist doch nicht etwa nervös?“

„Ach …“
 

Ryoma winkte ab und starrte aus dem Fenster. Erst, als sie angekommen waren erlaubte er es, den Ball wegzulegen und stieg schließlich aus dem Wagen, sowie seine Cousine und sein Vater. Wenigstens hatte sich Nanjiro heute mal etwas Normales angezogen und nicht diesen überpeinlichen Kimono. Tief atmete er durch, eh er den beiden ins Restaurant folgte. Er konnte seinen Freund schon vom Weiten sehen und ihm wurde schlecht. Wieso, das wusste er selbst nicht, nur hatte er ein komisches Gefühl in sich.
 

„Hey, Ryoma.“
 

Fuji stand sofort auf und lächelte ihn sanft an. Seine Eltern hoben den Kopf und lächelten ebenfalls sofort. Ryoma begrüßte sie freundlich, bevor er ihnen seinem Vater und seine Cousine vorstellte. Anschließend setzte sie sich alle, wobei es sein Freund schaffte, ihn neben sich zu platzieren.

Fujis Mutter wandte sich ihm zu und lächelte herzlich.
 

„Schön dich endlich kennen zu lernen. Syusuke spricht so viel von dir. Aber sag mal, wo ist deine Mutter?“
 

Leicht verspannte sich Ryoma, was Fuji merkte und die Hand auf seinen Oberschenkel legte. Er sah zu seinem Vater der einer Kellnerin nachblickte und setzte dann ein freundliches Lächeln auf, als er zurück zu der Frau blickte. Sie war wirklich hübsch und kultiviert, aber er sah, dass ihre Freundlichkeit nur aufgesetzt war.
 

„Sie lebt in Amerika.“

„Oh, das ist ja schade. Ist das nicht schwer, Echizen-san? Dass ihre Frau nicht –…“

„Okaa-san … bitte.“
 

Fuji blickte seine Mutter sanft an und lächelte etwas. Aber Ryoma konnte sehen, dass er versuchte es zwischen ihnen nicht kompliziert werden zu lassen. Doch es war klar, dass es dafür bereits zu spät war.
 

„Syusuke, Liebling … unterhalte dich doch mit deinem … Freund. Also Echizen-san. Es muss doch schwer sein, einen Sohn alleine zu erziehen?“

„Also ich habe keine Probleme damit. Ryoma hat sich gut entwickelt und das auch ohne mein Zutun.“

„Ja … aber ich bin mir sicher, er hätte doch weitaus größere Perspektiven, wenn er auch ein elterliches Vorbild gehabt hätte?“
 

Ryoma hob etwas die Augenbrauen und blickte langsam von der Schwarzhaarigen Frau, zu seinem Freund. Doch da Fuji damit beschäftigt war, seinem Vater Blicke zuzuwerfen, sah er wieder zu der jungen Frau und neigte etwas den Kopf.
 

„Shitsurei shimasu … inwiefern … größere Perspektiven?“
 

Ihre kühlen, blauen Augen trafen auf ihn und Ryoma erwiderte den Blick stur.
 

„Siehst du, Ryoma-kun … Tennis ist doch keine Perspektive. Und außerdem wirst du doch gewiss nicht zu viel in diese … Phase interpretieren oder?“

„Welche Phase?“

„Na ja Syusuke ist in dem Alter, in dem man rumexperimentiert und … auch wenn es nicht wirklich gepflogen ist, so wird er irgendwann sicher wieder den richtigen Weg einschlagen und … Schätzen, so ungerne ich es auch sage, aber … der Weg führt nicht zu einem Jungen.“
 

Und da war er … der Stamm seiner Ängste. Genau da waren sie.

Die Ablehnung. Die Zustimmung dessen, dass er nicht in Fujis Zukunft gehören würde.
 

Es tat Ryoma weh, doch er war nicht nur auf dem Tennisplatz ein Kämpfer und wenn er dafür dieser Frau direkt sagen würde, was er zu sagen hatte, würde er es tun. Das einzige, was ihm davon abhielt, war Syusuke‘s eisernes Schweigen …

Dadurch konnte seine Mutter weitersprechen.
 

„Außerdem wird Syusuke nach seinem Abschluss keine Zeit mehr für Tennis haben und auch nicht mehr für dich. Er wird etwas anständiges Lernen und einen ordentlichen Weg einschlagen. Ryoma-kun … du bist nun mal nur …“

„… eine Phase, gewiss.“
 

Ryoma schob den Stuhl zurück und stand vom Tisch auf.
 

„Eigentlich hatte ich gedacht, dass wenn ich Sie kennenlernen würde, ich Sie mögen würde. Stattdessen kann ich nicht glauben, dass Sie Syusuke’s oder Yuuta’s Mutter sind. Sie sind so herablassend und denken von ihrem Sohn, dass er nur in einer Phase ist. Selbst wenn … das ist nicht die Art es dem Jungen zu sagen, der Ihren Sohn liebt.“
 

Etwas erschrocken fuhr sie zusammen und hob die Hand an den Mund. Aber Ryoma war noch nicht fertig.
 

„Ja, ich liebe ihn und wissen sie was, er liebt mich auch. Er sagt es mir jeden Tag wenn er mit mir schläft. Sie denken ich bin eine Phase, Sie sind die einzige Phase an diesem Tisch.“
 

Damit drehte er sich um und wachte im selben Moment auf. Atemlos schnappte er nach Luft und fuhr hoch. Fuji, der neben ihm gelegen hatte, wurde durch die ruckartige Bewegung ebenfalls wach. Verschlafen richtete er sich auf und fuhr sich durch die braunen Haare.
 

„Ryoma? Hey …“

„Und wenn sie mich hassen … deine Mutter oder dein Vater?“

„Ryoma …“

„Nein … Syusuke…“
 

Ryoma sah seinen Freund ernst an und fühlte wie seine Augen unangenehm brannten. Er hatte wirklich Angst und sein Traum hatte es nicht anders gemacht. Sofort umschlangen ihn die Arme des Tensais, der ihn sanft an sich heran zog und seinen Rücken und die Hüfte streichelte.
 

„So ein Unsinn. Ryoma sie werden dich lieben. Alleine schon … weil ich dich so liebe. Also beruhig dich, okay. Es wird heute Abend alles gut gehen. Ich versprech‘s dir.“
 

Stumm nickte er und vergrub das Gesicht in Fujis Pyjamahemd. Er war ja schon auf seine Eltern gestoßen – nur kurz – und sie schienen wirklich nett. Nur … sie waren beruflich so etabliert, dass er sich darum sorgte, dass sie ihn nicht akzeptieren könnten. Egal, ob Fuji ihnen bereits von ihm als Freund erzählt hatte oder nicht. Was wenn er wirklich nur …
 

„Bin ich eine Phase?“

„Was?“
 

Erneut richtete er sich auf und machte seine Nachttischlampe an, damit sie sich anblicken konnten. Fuji seufzte leise und rieb sich über die Augen, bevor er ihn ansah.
 

„Bin ich nur eine Phase, ich meine … was wenn du irgendwann doch …“

„Iie. So ein Unsinn, Ryoma. Du bist so vieles für mich, aber gewiss keine Phase.“
 

Der Tensai richtete sich mehr auf und nahm sein Gesicht sanft in die Hände, damit Ryoma gezwungen war, seinen Blick zu erwidern.
 

„Ich liebe dich. Aber nicht, weil du ein Junge oder … kein Mädchen bist. Auch nicht, weil du so begnadet Tennisspielen kannst. Ich liebe dich weil du einen wundervollen Charakter besitzt. Weil du mich dazu bringst … mich wieder zu öffnen. Du bist so lieb und süß … aber auch dreist, frech und du hast Probleme Grenzen einzuhalten. Aber … genau das macht dich aus. Du bist so klug und mit dir zusammen zu sein … ich will nur dich. Und egal was passiert, ich werde immer dazu stehen. Also nein, du bist keine Phase für mich. Warst du nie.“
 

Ryoma biss sich leicht auf die Lippen, bevor er nickte und Fuji dann küsste. Sein Kopf schwirrte und sein Herz raste unter den Worten seines Freundes. Aber seine Sorgen und Ängste, die waren dabei zu verschwinden …
 


 

Fortsetzung folgt …
 

Schlusskommentar:

Das Treffen mit Fujis Eltern wird im nächsten Kapitel vorkommen. Dieses hier, war wirklich nur ein Traum und hat deutlich Ryomas Ängste dargelegt. Was es genau nun mit der Familie Echizen auf sich hat – die nicht auftauchende Mutter, Nanjiro’s Gefühle zu Ryoga’s Tod. Das kommt alles im nächsten Kapitel. Also geduldet euch :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Manga-Lady
2012-06-13T22:19:10+00:00 14.06.2012 00:19
schönes kapitel
Von:  Jackie20
2012-06-13T19:28:22+00:00 13.06.2012 21:28
super kapitel
hab mich echt erschrocken das fujis mutter so herbalassend war
aber zum glück war es nur ein traum
was fuji zu ryoma gesagt hat war echt süß
ich hoffe das seine sorgen ein wenig abgelassen haben
bin shon sehr gespannt wie das treffen ausgehen wird
hoffentlich posetiv
aber schon schade das es bald zu ende ist die ff
wird es eine weitere fortsetzung geben?
schreib schnell weiter
bai
Von:  chrono87
2012-06-13T18:18:31+00:00 13.06.2012 20:18
schade, dass es bald zu ende ist. es macht mich echt traurig, dass hier schon bald wieder schluss ist. wird es eine weitere fortsetzung geben? mich würde nämlich interessieren, wie ryoma das leben in der junior high als buchou und ohne fuji, tezuka und co. meistert.

ich kann verstehen, dass er so schlechte laune hat. es ist ja nicht so, dass er sein geburtstag willendlich verschweigt. es ist viel mehr so, dass er sich vor der enttäuschung schützzt allein da zu stehen, da er weiß, dass weihnachten mit der familie gefeiert wird. wobei ich glaube, dass es in japan anders ist. ich habe irgendwo mal gelesen, dass es ein tag für die verliebten ist, also dass sie nicht wirklich als familie zusammen sind, sondern halt mit dem liebsten etwas unternehmen.

die feister mit den anderen spielern ist super gewesen, mich hat es nur gewundert, dass tezuka allein gesessen hat. wo war denn monkey king? XD
yukimura wird mir immer sympatischer, weil er mit rat und tat zur seite steht und ryoma versucht aufzuheitern - auch wenn es dieses mal nicht wirklich so gut geklappt hat.
es freut mich, dass ryoma tezukas angebot annimmt - was anderes wäre sowieso nicht in frage gekommen. XD

der traum war echt krass... ich hab erst gedacht, dass fujis mutter wirklich so ist. aber als ich dann gelesen habe, dass es nur ein traum war, war ich erleichtert. irgendwie hätte das auch nicht wirklich zu der mutter der fujigeschwister gepasst, weil die viel zu sanft und liebevoll sind.
aber ich kann ryomas ängste trotzdem verstehen. wenn man die schwiegereltern kennen lernt, dann sind solche ängste immer begründet, denn nicht selten wird man von denen abgelehnt. tja, die eltern denken halt immer, dass ihre kinder etwas besseres verdient hätten.

ich hoffe du schreibst noch über ryomas geburtstag und ob die anderen erfahren, wann er geburtstag hat, denn es scheint ja doch niemand davon zu wissen.
ich freue mich auf jeden fall auf das kommende kapitel und kann es kaum erwarten mehr zu lesen. schreib schnell weiter
lg chrono


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