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Part of me - Teile von uns

von

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Hunger

„Also, was ist das hier!“, Djavit schluckte. Rehabilitation in allen Ehren, aber sie hatten in einem Affenzahn ihr Frühstück runtergeschlungen und löcherte ihn förmlich mit Fragen. Er wünschte sich grade, dass Laurence, Jer oder Dumbledore da wären! „Wir sind so was wie eine Geheimgesellschaft“, fing Anara langsam an. „Ah“, sagte Cerridwen, „So was wie die Mafia also…“

Uff, das war schwieriger als er gedacht hatte. Und sie durften ihr laut Mark nicht zu viel auf einmal erzählen. „Nein, das trifft es nicht ganz, Cerri.“, sagte Djavit vorsichtig. Wenn sie das taten was Mark ihnen geraten hatte, würden sie Cerri völlig auf die Palme bringen. „Was trifft es denn dann?“, sie sah vom einem zum anderen, „wie bin ich eigentlich so schnell mitten in die Innenstadt gekommen?“ Oje, Quintessenz-Frage. Shit!

„Also, naja. Ich meine, wenn ich die Strecke zu Fuß gelaufen wäre, dann wäre ich über eine Stunde unterwegs gewesen, richtig? Also wie bin ich da so schnell hingekommen?“, fragte die Irin mit zusammengekniffenen Augen. Djavit sah Hilfe suchend zu Anara. „Ich will mich ja nicht einmischen, aber weist du was das hier ist?“, schaltete sich Sirius ein und legte ihr seinen Zauberstab auf den Tisch. Cerridwen sah ihn an: „Was soll das denn sein? Ein Zahnstocher?“

Djavit kam nicht umhin zu schmunzeln. „Nein. DAS ist ein Zauberstab.“, sprach Black weiter. die Irin sah ihn noch immer an. „Sirius, das ist vielleicht nicht…“, fing Anara an. Sirius sah zu der Kanadierin rüber: „Wenn sie die ist, die sie war und wenn es nur ein kleines Bisschen ist, ist es nur logisch das sie appariert ist.“

„Moment mal!“, fuhr Cerridwen dazwischen, „sie wollen mich verarschen, oder?“

Sirius sah sie an, als ob SIE ihn verarschen wollte. „Zauberstab, okay…“, sie sah Djavit an, „Dann bist du so was wie ein Hexer?“, Djavit schüttelte den Kopf. Da hatten sie den Salat! „Also wollt ihr mir sagen, ich bin eine Hexe!“, sie lachte, „eine Hexe, natüüüüüüürlich! Das ich da nicht gleich drauf gekommen bin! Also hab ich mich von dem Tor weggebeamt und bin zufällig mitten in London gelandet!“, sie sah in die Runde. Schon klar, sie glaubte ihnen kein Wort. Gedankenverloren zog Djavit sich eine Zigarette aus der Tasche, na schön!

„Also, mal angenommen ich wäre das, wofür ihr mich haltet! Wie bin ich da weggekommen? Ich habe so was da nämlich nicht…“, sie zeigte auf den Zauberstab den Sirius ihr vor die Nase gelegt hatte.
 

Fazit: sie wollten sie verarschen! Und zwar ganz gründlich! Hexen, ja, schon klar! Ein Zischen aus dem Nebenraum erregte ihre Aufmerksamkeit: „Was war das?“

Die schwarzhaarige Frau sah sie an: „Der Kamin. Da kommt jemand“ Sie ging nachsehen.

„Da kommt jemand, durch den Kamin. Natürlich, ist ja logisch, dass man durch den Kamin in ein Haus kommt.“, sie grinste munter in die Runde. „Also du!“, sie zeigte auf Djavit, „wenn du keine Hexe bist, dann möchte ich wetten, wenn ich dich gehörig auf die Palme bringe, wirst du ein großes grünes Ungeheuer!“

Sie reckte triumphierend das Kinn nach vorne. Der blonde Kerl sah sie an, halb amüsiert, hals als ob sie einen Sockenschuss hätte. Was soll es, schließlich hatte sie es sozusagen amtlich, dass sie einen hatte! Sirius runzelte die Stirn und sah Djavit fragend an: „Was? Hab ich was verpasst?“

„Nein, werde ich nicht…“, sagte der Blonde ruhig, wenn auch leicht verwirrt.

„Na klar wirst du! Deshalb kommst du mir auch so bekannt vor!“, jap, jetzt wurde sie absolute perplex angestarrt! Wenn die sie verarschen wollten, schön! Das konnte sie ja wohl auch! Die Fragezeichen über den Köpfen der beiden Männer waren fast greifbar. „Was denn? Noch nie was von dem unglaublichen Hulk gehört? Mal im Ernst Jungs, der Typ ist doch dauernd im Fernsehen!“
 

„Professor! Ich hätte nicht gedacht sie so bald zu sehen!“, wunderte sich Anara, als der Mann aus dem Kamin stieg. „Nicht der Rede wert Anara, wie geht es ihr? Ist sie wach?“, fragte er sie. Anara nickte, als Djavits dröhnendes Lachen aus der Küche zu hören war. Was war denn nun schon wieder los!

Als die beiden die Küche betraten, bog sich der Blonde vor Lachen und Sirius saß recht teilnahmslos daneben. „Was ist denn hier los?“, fragte sie ganz konsterniert. Cerridwen saß am Tischende, die Arme verschränkt und betrachtete amüsiert den Vampir, der sich eine Träne von der Wange wischte.

„Herrlich! Einfach herrlich! Professor, schön dass sie da sind. Sie haben mit Jer gesprochen nehme ich an?“, der Vampir fing sich langsam wieder, während Cerridwen jetzt den Neuankömmling aufmerksam beobachtete. „Ja, so ist es. Schön das alle bei bester Laune sind.“

Cerridwen fand ihre Sprache wieder: „Moment mal! Ich kenn sie“, sie beugte sich vor und schien händeringend zu überlegen. „Ja, Cerridwen, das tun wir.“, Dumbledore setzte sich auf einen freien Stuhl, „ und ich gebe zu, ich bin sehr froh dich wohlauf zu sehen. Wie geht es dir?“ Die Irin sah in an: „Ähm, naja, ähm, gut? Also… ist ja toll das alle mich kennen, aber wer sind sie?“ Dumbledore sah sie über seine Halbmondgläser an. „Was ist das letzte woran du dich erinnerst?“ Die Irin überlegte: „Es war hell, da war ein Piepen, es war rhythmisch. Ich habe keine Luft bekommen, weil da so was wie ein Schlauch in meinem Hals was, ich konnte mich kaum bewegen. Hab es dann aber irgendwie geschafft das Ding loszuwerden. Da waren eine Menge Leute um mich rum, sie haben mir irgendwas gegeben damit ich aufhöre mich zu wehren. Das wars. Alles davor, naja“, sie schüttelte den Kopf, „man hat mir gesagt, ich wäre vor ein Auto gelaufen, ich hab das irgendwie nicht so ganz geglaubt. Schon komisch, aber die ganze Zeit im Krankenhaus war ich nie unaufmerksam oder so. als ob ich das gar nicht könnte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich so blöd war vor ein Auto zu springen.“, sie sah Dumbledore an, „Davor, meinen sie?“, er nickte, sie holte tief Luft, „das einzige was ich weiß ist das es hell war. Und das ich am liebsten geschrien hätte, aber ich konnte nicht…“ Stille breitete sich aus, Djavit sah sie gebannt an. „hören sie, ich versuche mich seit ich aufgewacht bin daran zu erinnern wie mein Name ist, wer ich überhaupt bin! Jedes Mal wenn ich versuche meinen Kopf zu durchwühlen, nach irgendwelchen Antworte, finde ich mich als nächstes zuckend auf dem Boden wieder! Das ist alles womit ich dienen kann, Professor Dumbledore…“, sie hielt inne. Djavit zog die Stirn kraus.

„Moment! Cerri?“, sie sah zu ihm, „ woher weißt du wie er heißt…“ Die Irin sah ihn an: „Das hat er doch grade gesagt!“

„Nein, habe ich nicht, Cerridwen.“, entgegnete Dumbledore ruhig. Die Irin wurde unruhig, ihre Augen huschten bald zu diesen bald zu jenem Gesicht und ihr war als ob ihr Magen eine Etage tiefer rutschen würde. Sie wollte etwas sagen, aber es kam kein Ton aus ihren Mund. Ihre Lippen bewegten sich trotzdem. „Cerri?“, Djavit ahnte da so was, „Cerridwen?“ Sie reagierte nicht auf ihn, blinzelte nur in der Gegend herum, er fuhr hoch. „Cerri! Hey!“, keine Reaktion, „Kleines, sieh mich an, komm schon!“ endlich fanden ihre Augen seine. Sie starrte ihn an wie ein Kaninchen eine Schlange: völlig fassungslos. Man konnte förmlich sehen wie ihr Gehirn begann neue Synapsen zu knüpfen. Sie musste langsam machen, verdammt! „Beruhige dich, hörst du!“, ihr Minenspiel war faszinierend, „hörst du? Mach langsam, du hast Zeit genug, okay?“
 

Cerridwen sah den Blonden wie durch Watte, sie hörte auch wie durch Watte. Da Blut rauschte durch ihren Kopf, sie nahm es ganz deutlich war, versuchte die Bilder, die auf sie einstürzen wollte zurückzuhalten. Nicht jetzt! Bitte nicht jetzt! Irgendwas sagte er zu ihr, versuchte sie zu beruhigen, seine Augen hielten sie fest, doch sie verstand ihn nicht. Ein jäher Schmerz fuhr durch ihren Kopf. Sie zwang sich dazu, ihren eigenen Puls, der unaufhörlich anzusteigen schien und ihr Herz zum Rasen brachte, niederzuringen. Sie lehnte sich mit aller Kraft dagegen auf, es war verdammt schwer…
 

Anara sah wie sie mit sich selbst rang und sie konnten nur daneben sitzen. Djavit war zu Cerridwen herum gerutscht, die Hand auf ihrer Schulter hielt er ihren Blick fest als ob er sie dadurch im Bewusstsein festnageln könnte. Dann blinzelte die Irin wieder, nachdem ihr Blick so lange starr gewesen war. Etwas klirrte. Sie sah Sirius an. Das war hier im Raum gewesen. Sie blickte sich um. Die Teller auf der Ablage! Sie rüttelten im gleichmäßigen Rhythmus vor sich hin. War sie das? Das Klirren flaute ab und hörte auf. Cerridwen war leichenblass.

„Was war das?“, fragte die Irin etwas außer Atem Dumbledore. Er sagte nur zwei Worte: „Spontaneo magica“ Cerridwen stützte den Kopf mit den Händen, als hätte sie angst er würde abfallen. „Aber das kann nicht sein! So etwas…ich meine warum…?!“, Cerri rang sichtlich um Worte. „Cerri, als wir zu dir gekommen sind, erinnerst du dich daran?“, fragte Djavit sachte. Merkwürdig, dachte Anara. Sie hatte ihn noch nie so vorsichtig erlebt. Leicht verrückt und draufgängerisch, ja, das passte zu ihm. Ein Vampir zum Pferdestehlen, aber Besorgnis sah irritierend bei ihm aus.
 

„Ja, natürlich erinnere ich mich…“, antwortete sie ihm.

„Du hast mich und Mark angesehen, als wären wir Gespenster. Warum?“, fragte Djavit weiter. „Ja, ich dachte ich hätte euch schon mal irgendwo gesehen. Sieh mal, das Problem ist doch, das ich euch weder sagen kann wo, noch was da passiert ist! Ich weiß ja kaum wie ich heiße! Was ist mit meiner Familie? Ich meine, hab ich überhaupt eine? Und dann stellt ihr euch hin und erzählt mir irgendwelchen Humbug von wegen Hexen und was weiß ich nicht was, entschuldigt mal, Jungs! Das klingt wie aus einem schlechten B- Movie! Ich war in einer Irrenanstalt! Okay? Und ihr erzählt mir so was, da frag ich mich echt warum ihr hier draußen rumlaufen dürft und ich eingeknastet wurde, in einem Zimmer, das ein winziges Fenster hat und zwei Wochen lang eklige Pampe an ekliger Pampe essen musste, weil der blöde Koch nix anderes machen kann!“, soufflierte sie relativ gesetzt und massierte sich dabei die Schläfen.

„Ich meine, gehen wir mal Gesetz dem Fall, das ihr alle die Wahrheit sagt, davon aus das ich ein was auch immer bin, was zur Hölle ist dann mit mir passiert? Warum war mein ganzer Körper zermalmt? Warum bin ich überhaupt wieder aufgewacht? Und was ist passiert, dass ich alles vergessen habe? In meinem Kopf ist ein riesiges schwarzes Loch und ich hab keine Ahnung was ich da reinfüllen soll! Ich fühle mich wie ein Zombie, der keinen Plan hat…“

Die Irin sah verzweifelt zum Professor, als ob er ihr eine Antwort auf alles zusammen geben könnte.

„Was auch immer passiert ist Cerridwen, du lebst. Und zumindest einen Lichtblick hast du, denn ich habe dir nicht gesagt, wie ich heiße…das hast du selber herausgefunden.“, Dumbledore lächelte sie an. Cerri erwiderte tapfer seinen Blick. Aller Anfang war schwer, egal von wo mal ausging…
 

Cerridwen blickte in den Spiegel, der auf ihrer Kommode stand. War das wirklich sie? Ihr schwirrte der Kopf von dem ganzen Input. Eine Hexe! Hatte sie deshalb überlebt? Ihr war gesagt worden, dass sie auf den Großteil der Ereignisse selber kommen musste. Zu groß war die Gefahr, dass sie rückfällig würde. Erneut ins Chaos stürzte, erneut epileptische Anfälle bekam. Diese Leute, sie kannte sie, irgendwie kam sie immer an einen Punkt, wo ihr diese Menschen bekannt vorkamen. Sei es aus dem Verhalten heraus oder aus dem Erscheinungsbild. Irgendwie war sie für diese Personen enorm wichtig. Djavit spielte da die größte Rolle. Irgendwie was er ihr so vertraut. Als ob sie sich schon jahrelang kannten. Vermutlich taten sie das sogar. Trotzdem hatte sie das dringende Bedürfnis, einfach die Beine in die Hand zu nehmen und abzuhauen. Doch sie tat es nicht, irgendwas hielt sie hier. Anara hatte ihr erklärt, was Sache gewesen war, als sie wieder aufwachte. Sie hätte gar nicht aufwachen dürfen! Sie war tot. Und dann hatte sie die Augen aufgeschlagen, warum?

Ihr Kopf schwirrte. Djavit. Irgendwie vertraute sie diesem Mann, auch die Lücken in ihrem Gedächtnis änderten irgendwie nix daran. Er war schon ein komischer Kauz, sie mochte ihn. Immer mehr Gestalten tauchten aus ihrem Unterbewusstsein auf, leider alle namenlos. Was auch immer sie mit diesen Leuten verband, sie musste es herausfinden.

Die Irin strich sich das Haar hinter die Ohren. Zumindest auf DIE Erklärung war sie gespannt. Aber nicht heute.

Sie hatte einen Bärenhunger, auch wenn ihr fast die Augen zufielen. Für heute hatte sie genug Fragen gestellt.
 

Severus lief Furchen in den Boden, und das hatte nichts mit der Auswahl der Erstklässler zu tun! Selbige stand heute Abend zu Beginn des neuen Schuljahres an, das war allerdings nicht der Grund warum er hier im Korridor vor dem Wasserspeier auf und ab lief, nur um sicher zu gehen, das Dumbledore ihn nicht einfach abspeiste! Er hatte von Minerva erfahren müssen, dass der Direktor nicht da war! Hatte von Djavit erfahren müssen das Cerridwen noch lebte! Und jetzt war der alte Mann nicht mal zugegen um ihm zu sagen wie es ihr ging und was mit ihr los war! Seine Schritte wurden energischer, es war zum verrückt werden!

Als er kurz davor war im Eilzugstempo in die Kerker zu sprinten um höchst selbst das Hauptquartier aufzusuchen, hörte er Schritte. Endlich! Er wusste wie er im Moment vermutlich schaute, als der Direktor um die Ecke bog. Dumbledore kam eilig auf ihn zu, als er ihn gewahrte.

„Ich dachte mir, dass du hier wartest! Komm mein Junge…“

„Was ist mit ihr!“, zischte der Braumeister bedrohlich. Er sollte sich besser zur Raison bringen, in diesem Ton würde vermutlich selbst Dumbledore ihm nur sehr ungern Auskunft geben. „Wir sprechen oben darüber, ich hatte fast vergessen wie anstrengend die Fragestunden mit ihr sein können, bitte Severus.“, Dumbledore ging an dem Wasserspeier vorbei. Snape folgte ihm, wenn auch nur widerwillig. Oben angekommen, fing seinerseits der Direktor an auf und ab zu wandern, wenn auch weniger energisch als er grade eben.

„Direktor…!“, setzte Severus an. Dumbledore setzte sich hinter den Schreibtisch. „Nun, es ist definitiv Cerridwen Abarawn, soviel steht fest. Sie hat keinerlei Erinnerungen, weder an die betreffende Nacht, noch an irgendetwas das vorher passiert ist, Severus. Und bei jemandem wie ihr ist schwer zu sagen, ob und wann es sich bessern wird.“, Dumbledore sah wie der Mann vor ihm die Augen nieder schlug und dann den Blick aus dem Fenster wandte. „Das heißt sie gehen von vorherein davon aus das…“

„Nein, Severus! Es gibt durchaus Grund zur Hoffnung! Sie hat Djavit und Mark Whatson erkannt, genau wie sie ein Wiedererkennen bei Miss Hunt erlebt. Es ist keineswegs so, dass sie ihr Gedächtnis unwiederbringlich verloren hat, Severus. Aber wir wissen letzten Endes nicht was genau dort im Kerker passiert ist. Die einzige, die das weiß, das ist sie selbst.“ Dumbledore kam auf ihn zu. „Sie hat in den letzten Wochen, im Spital sehr abgebaut, Severus. Mister Whatson, berichtete mir, dass sie förmlich aus dem Stress ihre Erinnerungen zurück zu erlangen, an Anfällen leide. Er besteht darauf, dass sie schonend und langsam an die Sache herangeführt werden muss und nachdem ich sie gesehen habe, muss ich ihm absolut Recht geben. Sie ist fürchterlich ausgezehrt und selbst wenn sie dich erkennen würde, Severus, es wäre ein Schock für sie…“ Snape schloss die Augen und rieb sich abwesend über die Brust. Das hieß er würde sich nicht sehen. Zumindest nicht so bald. Es war ja nicht so das er das Ganze nicht verstand, er tat es. Aber es war schwierig. Zumindest lebte sie. Das war das einzige worum es ihm gegangen war, ihre Leute waren bei ihr, sie hatte jede Unterstützung die sie brauchte. Trotzdem, der Schmerz den er nachts in der Brust hatte meldete sich und rann mit seinem Blut durch die Adern. Er würde wieder unterrichten, er hatte Arbeit, die es zu erledigen galt. Und er würde warten. Und hoffen.

„Halten sie mich bitte auf dem laufenden, Direktor…“

„Natürlich, Severus.“, der Lehrer wandte sich um, „Severus? Diese junge Frau war schon immer aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Bedeutend härter und widerstandfähiger als so mach anderer. Geben sie die Hoffnung nicht auf.“

„Ron, das ist doch völliger Humbug! Das glaubst du doch selber nicht! Wir reden hier von Snape!“, Harry musste sich Mühe geben nicht zu lachen.

Das goldene Trio saß beim Frühstück, als die Stundenpläne ausgeteilt wurden. Gestern nach der Auswahl, hatte Dumbledore den neuen Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste angekündigt. Irgendein Zungenbrecher von einem Namen, an den sich die Drei kaum erinnerten, er sollte in der nächsten Woche erst ankommen und den Unterricht aufnehmen. Das lag allerdings nicht an dem Namen, sondern daran das Ron nach wie vor halsstarrig behauptete, in Hermines Anwesenheit gesehen zu haben, wie Snape Abarawn geküsst hatte. Harry war noch immer mulmig zu mute, wenn er daran dachte, das die hübsche junge Frau es nicht geschafft hatte. Es waren viele Leute gefallen, doch sie hatte immer den Eindruck vermittelt alles schaffen zu können.

„Man Hermine! Du warst doch dabei! Du hast es gesehen!“

„Ich habe gar nichts gesehen Ron!“, giftete Hermine sichtlich genervt zurück, „mal im Ernst, Ronald! Wie sollte das denn aussehen, hm? Außerdem trifft Harry es genau auf den Punkt, wir reden hier von Snape. Da ist es eher wahrscheinlicher das du jemals an meine Geburtstag denkst und zwar rechtzeitig!“ Ron wollte was dazu sagen, zog es dann aber vor weiter seinen Müsli in sich rein zu schaufeln. Ein musste man Snape allerdings lassen, er war miesmuffelig wie eh und je. Völlig egal was passiert war, es schien ihn einfach null zu interessieren. Er war den ganzen Sommer bei Sirius gewesen. Und Anara natürlich. Harry mochte die Frau, auch wenn sie teilweise noch weniger zu bremsen war, als sein Pate. Snape war bei keiner weiteren Ordenssitzung aufgetaucht. Schleppend war durchgedrungen, dass er mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben wollte. Weder mit dem Orden, noch mit den Templern. Djavit tat ihm am meisten leid, der große Kerl riss sich noch immer ganz schön zusammen. Aber er tat was er konnte, was man von Snape nicht sagen konnte. Es waren noch immer Todesser und Greifer auf freiem Fuß und Snape tat nichts. Mochte das verstehen wer wollte, die Griffindors hatten ihn erst am Dienstag, kurz vor dem Mittag und Harry fürchtete das sie nur allzu früh herausfinden würden, wie es mit Snape so aussah.
 

„Guten Morgen Sonnenschein!“, Djavit grinste Cerridwen beim Frühstück an. Sie gähnte herzhaft. „Tu mir ein Gefallen, ja? Lass die Hauer drinnen wenn du lächelst“ Vampire, also echt! Irgendwie hatte sie sich die Kerne immer anders vorgestellt. Irgendwie, böser. Es war mittlerweile drei Wochen her, das Cerridwen hier angekommen war. Noch immer hatte sie ein riesen Loch in ihrem Kopf. Aber als sie Djavit Zahnseide empfohlen hatte um sein Gebiss auch ja in Schuss zu halten, musste sogar sie grinsen. „Und Hulk? Was gibt’s neues…“, sie ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Warum nennst du mich eigentlich so?“

„Weil du ein Monster bist, ist doch ganz klar…!“, Anara kicherte und stellte ihr einen Kaffee hin. „Mark wollte nachher nochmal nach dir sehen, also verkrümle dich bitte nicht wieder!“, belehrte die Hexe sie. „Ich hab mich nicht verkrümelt, ich war nur woanders als ihr mich gern gehabt hättet! Außerdem find ich quält ihr mich mit dem ganzen Essen schon genug. Hey! Wer soll das denn alles essen!“, zeterte die Irin, als Anara ihr eine gehörige Portion Schinken auf den Teller schaufelte. „Na du! Du sollst zunehmen, hast du doch gehört“, sie stellte den Teller vor Cerris Nase ab. Die zog eine Schnute. „Ich finde ihr solltet euch einen Hund anschaffen!“ Sirius sah sie an: „Hab ich auch schon gesagt, wäre eine nette Bereicherung“

„Das sagst du nicht zufällig, damit du jemanden hast mit dem du dir den Schinken teilen kannst, Cerri?“, fragte Djavit sie süffisant. „Welchen Schinken?“

„Mädel, du bist unmöglich!“, ergänze Anara, die sich eben wieder setzte. „Naja, zumindest kippe ich nicht mehr so einfach aus den Latschen…“, sagte die Irin seufzend. „Das ist doch schon mal was Kleines, der Rest wird schon…“

Ja, der Rest. Sie würde gerne ihre Eltern sehen, aber was sollte sie denen sagen? Hi Mom, entschuldige die Störung, ich weiß zwar nicht wer du bist, oder wer ich bin, aber ich dachte ich komm mal vorbei. Jetzt wo ich wieder lebe…

Kommt bestimmt gut! Sie stocherte ich ihrem Frühstück rum. Es war schon richtig, sie hatte keinen Anfall mehr gehabt, eigentlich seit sie hier war nur einen. Ein großer Kerl mit langen braunen Haaren war aufgetaucht und sie war einfach umgefallen. Sang und klanglos. Sie wusste wer Jeremy war, wer Logan war, Laurence, Helena, Nick aber das alles waren nur Erzählungen. Anekdoten die ihr Djavit und Anara zusammengereimt hatten. Sie hatte einfach keine Bilder vor Augen, was alles passiert war. Dumbledore tauchte manchmal auf. Das war sozusagen ein Highlight! Sie mochte den Mann, er war ihr absolut sympathisch. Allein sein langer Bart erinnerte sie jedes Mal an den Weihnachtsmann, er hatte immer ein nettes Wort für sie. sie hatten mal Schach gespielt, letzten Dienstag. Sie hatte zwar verloren, aber ihm dafür satte drei Stunden auf dem Spielbrett das Leben schwer gemacht. Sie hatten sich lange unterhalten, über Hogwarts. Hogwarts, wo war das eigentlich? Sie hatte keine Peilung. Und alle redeten davon. Kenn ich noch aus Hogwarts, war schon in Hogwarts so, bla bla bla!

Hogwarts. Was auch immer. Ab gesehen davon, war sie eine Hexe, wenn auch eine sehr merkwürdige. Weder Djavit, noch Anara hatten ihre Ohren. Das einzige was sie zu hören bekam, war das sie ein Halbblut war. Suuuper, halb Mensch halt was denn bitte? Vulkanier? Mister Spocks verschollene Tochter? Und wo war überhaupt ihr Zauberstab? Jeder hatte einen, naja, bis auf Djavit, aber der konnte damit wohl auch nichts anfangen! Verschollen, hatte Dumbledore gesagt. Djavit hatte gesagt er hätte ihn Jeremy gegeben und der habe ihn zu ihren Habseligkeiten gelegt. Wo er nicht war. Sie wagte nicht den von Sirius oder Anara anzufassen. Irgendwie erschien es ihr falsch. Mit einem Mal kam ihr ein Gedanke in den Kopf. „Wer ist eigentlich Moira?“, klirr! Anara hatte soeben ihre Tasse umgestoßen. „Moira? Was weist du über sie?“, wollte Djavit wissen.

„Nix, nur das sie Moira heißt. Sie hat blonde Haare, oder? So ähnlich wie du, aber nicht so hell wie die von Helena.“, Djavit sah sie tiefgründig an als sie das sagte. „Ja, das ist richtig. Sie ist in Dover, sie arbeitet mit Mark zusammen…“, sagte er. Cerris Hand wanderte durch ihre Haare und streiften ihre Ohren. Sie kniff die Augen zusammen, Ohren! Na klar! In ihrem Kopf begann es zu scheppern und zu rappeln. Ihre Ohren! Moira hatte die gleichen Ohren!

„Ich will mit ihr reden.“, Djavit nickte. „Gut, aber wir warten auf Mark. Das ist wichtiger.“, Cerridwen rutschte wie ein ungeduldiger Teenager auf den Stuhl herum. „Ich fahr dich auch, okay?“

„Djavit, ich will endlich mal eine Antwort auf diese ganze Misere! Versteht mich nicht falsch, aber alles was ihr mir erzählt, das ist das einzige was ich weiß.“, sie stand auf, „Es ist ja nur eine Ahnung, aber vielleicht kann sie mir helfen.“

Djavit schauderte, vielleicht was das nicht die beste Idee, keiner konnte vorhersehen, was die Elfe ihrer Schwester sagte.

Die Tür klapperte, da kam Mark…
 

„Also, Prinzessin, wie geht es dir“, der Heiler prüfte ihren Puls und stellte mit Freude fest, dass sie gut vier Kilo zugenommen hatte. Der Stärkungstrank den er ihr weiterhin gab schlug auch an, auch wenn er nach ihrer Aussage schmeckte „Wie eingeschlafene Füße“. Tja, manche Dinge änderte sich halt nicht. „Gut soweit. Bis auf die Kopfschmerzen, aber ich wüsste nicht wie es ohne wäre…“, sie sah ihn leicht lächelnd an. Ja, das Lächeln hatte gefehlt. Wenn er wieder in Dover ankam, würde Hel in mit Fragen bestürmen. Spätestens Morgen wäre die Skinwalkerin selber hier. „Ich hab eine Frage. Du arbeitest doch mit Moira zusammen, oder?“, Mark hielt inne. Bruchstückhaft kehrte das, was ihr fehlte langsam zurück, trotzdem staunte er immer wieder. „Ja, was ist mit ihr?“, Cerri schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, ich möchte sie sehen. Irgendwie…“ Die Irin wurde still. „Mark ich, ich weiß einfach nicht wie ich dieses Chaos lichten soll! Kennst du das Gefühl, wenn du aus dem Haus gehst und weiß das du irgendwas vergessen hast, hast aber keine Ahnung was? Ich fühl mich so…“

„Ja, ich glaube ich weiß was du meinst.“

„Ich meine, das alles hier, ihr tut so viel und ich weiß nicht mal wer ich bin, ich könnte wahnsinnig werden“, sie lachte verhalten und raufte sich die Haare, „über die ganze Zeit hab ich das Gefühl als ob alles da wäre, aber es ist es nicht. Als ob der Mittelpunkt fehlt.“, ihr Blick schweifte ab. „Du möchtest sie sehen? Moira meine ich, weißt du denn wer sie ist?“, Cerridwen schüttelte den Kopf. „Ich glaube einfach dass ich zu ihr muss…“

„Also, Madame, ihre Konstitution ist zwar nicht die Beste, aber durchaus vielversprechend! Ein kleiner Ausflug wäre also nicht falsch und wenn du denkst, dass du zu ihr musst, dann tu es, Cerri.“, sie sah ihn perplex an, „Du hast immer das getan was dir in den Sinn kam. Und selbst wenn alles dagegen war, hattest du am Ende immer Recht. Also wenn du denkst, das du es tun musst, dann tu es.“

„Gut, dann nimm mich mit. Heute!“
 

„Mark, du weist nicht was Moira ihr in den Kopf setzt!“, Djavit hielt nicht viel davon die Irin wieder aus der Hand zu geben. Er klammerte sich daran das sie hier war, sicher! „Hör mal, mein Freund, ich verstehe dich, aber es geht ihr gut! Ich rede nicht von großen Sprüngen, Djavit. Sie weiß nicht mal genau wer sie ist! Cerri hat nicht mehr als eure Worte und eine grobe Vorstellung, würde dir das reichen? Ich bin bei ihr, sie ist nicht alleine.“, Mark legte dem Blonden die Hand auf die Schulter. „Das ist es nicht. Sie ist nicht so wie sie vorher war, Mark. Irgendwas ist anders. Als ob sie weiter weg wäre…“, der Vampir betrachtete die Irin mit Stirnrunzeln. Anara hatte ihr einen Mantel geliehen. Sie sah besser aus, da hatte er Recht. Aber zeitweilig, zwischen all den halb zickigen Witzen die sie über ihn machte und über ihre Misere, war sie ganz woanders. Wirkte wie ein zerstreuter Professor der verzweifelt eine Notiz suchte. Und zwar in einem Papierkorb! „Na schön, vielleicht hilft sie ihr ja wirklich, aber ich traue dem Weib nicht so recht…“

„Ich weiß Kumpel, ich weiß…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schalla
2012-05-18T23:31:56+00:00 19.05.2012 01:31
na das scheint ja langsam vielleicht wieder zu werden, ich möchte nicht mit ihr tauschen wollen


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