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Don´t forget!

Mental Overload
von

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Als ich nachts wach auf meinem Bett lag stellte ich mir die Frage, ob ich Ian nicht schon vorher kannte. Denn noch bei keiner Person hatte ich in so kurzer Zeit so viel Vertrauen aufbauen können, noch nicht einmal bei meiner Mom. Doch andererseits gab es kein Indiz dafür, dass wir uns kannte, keine Bilder, keine Videos einfach rein gar nichts, was eine Verbindung darstellen würde. Als ich mit einen lächeln ein schlief, sah ich wieder diese funkelnden Jade grünen Augen vor mir, die mich observiert.

In dieser Nacht träumte ich das erstmals von meiner Kindheit:

Ich saß auf einer Schaukel, doch wirklich schaukeln tat ich nicht, ich saß einfach so da und bewegte mich nicht. Ich trug eine weiße Hose, die mir bis zu den Waden ging, die von grünen Gras flecken überseht war. Schuhe hatte ich jedoch nicht an, entweder musst ich sie verloren haben oder sie standen außerhalb von meinem Sichtfeld.

Alles war so real gewesen, dass ich meinte, dass ich nicht träumte. Ich spürte den heißen Luftzug an meiner Haut, den Schluchzer der meine Kehle hoch kroch und das brennen in meinen Augen.

Im nächsten Moment rief jemand mein Namen worauf ich den Kopf hob.

Doch dann veränderte sich mein Traum, er wurde zu einen Albtraum, den nun saß ich nicht mehr auf der Schaukel sondern in meinen alten Auto, mein Puls raste und ich wurde von Scheinwerfern geblendet, um zu erkennen wie weit des entgegenkommende Auto noch entfernt war ,schob ich meine Hände vor mein Gesicht. Doch dann hörte ich nur noch einen Schrei und schreckte aus meinen Traum hoch.

Mein Atem ging unregelmäßig, sofort suchte meine Hand nach dem Lichtschalter von meiner Nachttisch Lampe und knipste sie ein. Sofort durchflutete Licht das Zimmer ,worauf ich nun ein paar Mal blinzeln musste um mich daran zu gewöhnen. Meine Decke lag auf den Boden und mein Kissen war soweit zur Seite geschoben, dass es die Nachttischlampe regelrecht vom Nachttisch schubsten. Ich hob meine Decke auf und schob das Kissen wieder auf den richtigen platzt, ich brauchte erst mal ein paar Momente, bis sich mein Puls wieder normalisiert hatte und meine Augen sich wieder von alleine schlossen.

Am nächsten Morgen war ich sehr müde gewesen, somit konnte ich mich nicht wirklich konzentrieren in der Schule. Jedoch nicht nur wegen der Müdigkeit, war meinen Aufmerksamkeit gestört, sondern auch weil ich ständig an Ian denken musste. Ich versuchte ihn aus meinen Kopf zu drängen, doch es funktioniert nicht. Obwohl ich so müde gewesen war, wollte Julie nicht aufhören zu bohren, erst nach dem ich ihr etwas detaillierter den gestrigen Abend erklärt hatte, gab sie einigermaßen ruhe.

Nach der Schule war Julie so nett gewesen, mich noch mal nach Nashville zu fahren, damit ich endlich mein Auto abholen konnte, schließlich hatte ich noch einen Einkauf für meine Mom zu erledigen. Ich war froh gewesen, dass mein Auto nicht abgeschleppt, beschädigt oder aufgebrochen war.
 

Gerade hatte ich das Vollkornmehl aus dem Regal im Supermarkt geholt als plötzlich mein Handy klingelt. Als ich auf den Handy Display sah, wurde es langsam unheimlich, denn dort stand eine für mich unbekannte Nummer. Etwas verwirrt ging ich ran.

„Hallo?“, fragte ich etwas verunsichert.

„Hi Rachel. Und bist du gestern Abend noch gut ins Haus gekommen ohne überfallen zu werden?“

Sofort erkannte ich die Stimme, es war Ian gewesen.

„Es waren doch kaum mehr als 20 Meter bis zu meiner Haustür. Woher hast du meine Nummer?“; fragte ich prompt.

„Ein Vögelchen hat mir deine Handynummer gegeben, er saß einfach so auf meinen Fensterbrett und hat mir ein Zettel hingelegt.“, meinte er und ich konnte mir schon vorstellen, wie er dabei wieder anfing zu grinsen.

„Jetzt komm schon sag die Wahrheit...“

„Das ist die Wahrheit, den Vogel hab ich mir nicht ausgedacht.“

Ich ging an die Kasse und legte die Ware auf die Bahn, wobei ich das Telefon zwischen meinen Kopf und Schultern klemmte, damit es schneller ging mit dem auspacken.

„Sag mal hast du heute schon was vor?“

Ich war verwirrt gewesen, wollte er etwa mich etwa um ein Date bitten?

Mein Kopf war in zwei Hälften geteilt die eine meinte, dass ich sofort darauf eingehen sollte, wenn nicht sogar mit fliegenden Fahnen. Doch meine andere Gehirnhälfte sagte mir, dass ich es lassen sollte, da ich ihn sowieso kaum kannte und so wie er der Wahrheit auswich, schien er wohl doch krumme Geschäfte am Wickel zu haben.

Ich wusste nicht welcher ich glauben wollte, somit entschied ich mich für den Mittelweg. Deswegen erwiderte ich während des Bezahlens: „Wieso fragst du?“

„Sag ja oder nein.“, bat er mich, mit schon vorfreudigem Unterton. Anscheinend hatte er sowieso schon was geplant gehabt. „Okay, was hast du den vor?“

„Eis essen.“

„Eis essen? Im Februar?! Das ist doch viel zu kalt dazu.“

„Ach was, es reicht doch wenn die Sonne scheint. Und außerdem wollte ich dir noch was sagen.“

„Was denn?“

„Deine Einkaufstüte reißt gleich durch, du solltest dir besser schnell eine neue holen.“

Im nächsten Moment legte er auf. „Spinner.“, murmelte ich leise grinsend und ging weiter, jedoch gleich im nächsten Augenblick riss der Henkel von meiner Einkaufstüte und mein gesamter Einkauf landete auf den Boden.

Mühsam kramte ich die raus gefallenen Sachen wieder zusammen. Ich war froh gewesen, dass meine Mutter mir nicht aufgetragen hatte eine Melone oder eine Ananas zu holen. Denn dann hätte es eine riesen große Sauerei gegeben, dich ich dann wohl schlussendlich hätte aufwischen müssen.

Als ich gerade die letzte Dose aufheben wollte sah ich eine helfende Hand, die mir die herunter gefallene Packung Nudeln reichte. Verlegen erwiderte ich: „Danke.“

„Ich hab dich doch vorgewarnt, aber du wolltest es nicht hören.“, erwiderte die Stimme, die ich zuvor am Telefon gehört hatte.

Überrascht blickte ich auf und fragte: „Was machst du hier?“

Wobei mein Ton freundlicher klang, als ich es eigentlich wollte, schließlich kam mir dieser Typ immer etwas suspekt vor. Hatte er mir etwa aufgelauert?

„Ich war draußen gewesen und hab dann dein Wagen gesehen und dachte du könntest Hilfe gebrauchen.“

Ich setzte langsam mein Weg aus dem Supermarkt zu meinen Auto fort und erklärte ihm mit ernstem Ton: „Wie du siehst muss ich nicht sehr viel schleppen, falls du der Meinung warst du solltest meine Sachen schleppen, dann hast du dich getäuscht. Ich bin eine sehr selbstständig Junge Frau! Und ich brauch keine Hilfe!“

Er steckte die Hände in die Taschen und schwieg, worauf ich einen Blick zu ihm warf. Auf seinen Gesicht war regelrecht der Satz geschrieben ‘Ich wollte doch nur helfen´. Man hätte schon fast meinen können, dass er leicht schmollt, jedoch richtet er seinen Kopf dann wieder auf und setzte wieder sein selbstbewusstes Grinsen auf und wollte wissen: „Nun gut, hast du es dir überlegt mit dem Eis essen? Ich meine auf meiner Seite der Leitung hatte es sich so angehört, als ob vor Schreck aufgehört hattest zu atmen.“ Ich schwieg daraufhin und wollte testen ob er immer noch so viel Geduld hatte wie am vorherigem Tag. Das erste was mir meine Mom beigebracht hatte war , nicht sofort bei erste Date „Ja“ zusagen, sondern die Auserwählten immer ein wenig zappeln zu lassen. Mittlerweile waren wir an meinem Auto angelangt.

„Weißt du eigentlich hab ich heute eine Menge zu tun. Und eigentlich wartet meine Mom schon zu Hause auf mich.“, wollte ich ihm erklären.

„Ich glaube wohl kaum, dass deine Mutter schon eine Rentnerin ist und ungeduldig zu Hause auf die Rückkehr ihrer Tochter wartet.“, erwiderte er grinsend.

Ich schwieg für einen Moment und verstaute den Einkauf in meinen Wagen. Hatte er mich etwa durchschaut?, ging es mir durch den Kopf.

„Okay, sagen wir deine Mutter ist wirklich Renternerin und ist Todkrank. Aber erstens du warst weder in der Apotheke noch waren andere Arzneimittel in deinem Einkauf vorhanden und zweitens wird deine Arme kranke Mutter, dich doch für eine halbe Stunde entbeheren können.“

Er hatte mich in eine Falle gelockt aus die ich nicht mehr raus kam, ich wollte ihm eigentlich nicht absagen, doch nun hatte ich wohl keine andere Wahl das Treffen auf später zu verschieben.

Schließlich war es nicht mein Plan gewesen ihn zu vergraulen oder ihm weiß zu machen, dass ich kein Interesse für ihn pflegte, sondern halt einfach nur ,dass er auch Interesse an mir zeigte.

„Nun gut, wo willst du hin?“, fragte ich ihn und verschränkte die Arme

„Komm einfach mit. Die Eisdiele ist hier gleich um die Ecke.“

Somit schloss in den Wagen ab und folgte Ian. Nach einer Weile kamen wir an einer Ecke an, wo ich bisher noch niemals gewesen war. Es war eher ein sehr unscheinbares kleines Café was von außen eher ein wenig verlassen und herunter gekommen wirkte.

„Setzt dich ruhig schon mal hin, ich komm gleich wieder.“, entgegnete Ian und bat mir einen Platz in den Café an. Immer noch etwas verwundert zog ich meinen Parka aus und legte ihn über die Stuhllehne. Dieses Café war gar nicht gut besucht gewesen, weder von Gästen noch von Angestellten. Noch nicht einmal ein Verkäufer war da gewesen, der eventuell unsere Bestellungen am Tresen entgegen genommen hätte

Es hatte den Stil von einen Café wie man es in Grease-Filmen aus den 60er kannte, mit roten weichen Sitzpolstern, jedoch wirkten sie schon sehr porös und teilweise waren die Sitzbänke schon durch gesessen, teilweise hingen alte Schallplatten und schwarz weiß Bilder von irgendwelchen Stars die schon mal hier gewesen waren an den Wänden. Mit einen Suchenden blick versuchte ich Ian zu finden doch ich sah ihn nicht, somit beschloss ich auf zu stehen und nach ihm zu suchen, oder zu mindestens zu gucken wo er blieb, den allmählich fühlte ich mich Unbehagen, es fühlte sich eher an wie ein verlassener Laden der eher nur von zwielichtigen Truckfahrern oder Durchreisenden besucht wurde. In einigen Tischen waren kerben oder Initialen eingeritzt. Doch als ich den Langen Linoleum Flur entlang ging entdeckte ich einen Abschnitt eines Tresens der gar nicht zu den anderen passte. Es war wie ein Gegenstück, statt kerben, war seine Oberfläche matt und glatt gewesen, jedoch war die Farbe dieselbe gewesen. Der einzige Unterschied war, dass die anderen Tresenplatten mehr ausgeblichen waren. Mit langsamen Schritten näherte ich mich ihn und schob meine Hand über die Oberfläche. Er muss wohl vor kurzem ausgetauscht worden sein, die Platte wurde sogar regelrecht aufpoliert.

Ich fragte mich welcher Besitzer nur einen einzige Platte ausgewechselt hätte und nicht gleich alle samt oder wenn nicht sogar den Kompletten Laden renoviert hätte.

„Na, macht es Spaß?“

Ich zuckte zusammen und riss den Bar Hocker neben mir sofort mit zu Boden.

„Ganz ruhig. Ich hab nicht vor dich aufzufressen.“, versuchte Ian mir grinsend klar zu machen

.“Unsere Eisbecher sind da!“ Er deutete auf den Tisch und richtete den Bar Hocker, den ich ebengerade vor Panik umgeschmissen hatte wieder auf.

Mein Herzschlag war plötzlich so laut,das ich es in meinen Ohr pulsieren hören konnte.

„Wo-Wo ist denn der Verkäufer?“, wollte ich etwas stotternd von Ian wissen nach dem ich Platz genommen hatte. Er nahm seinen Löffel in die Hand, erst jetzt war mir aufgefallen, dass er nur einen Becher bestellt hatte,jedoch beschwerte ich mich nicht, da ich noch immer satt gewesen war von dem Mittagsesssen in der Schule.

„ Du meinst Jason? Der ist hinten in der Küche““; erwiderte er und schob sich den ersten Löffel in den Mund.

Ich nahm ebenfalls meinen Löffel zur Hand, jedoch als ich die Schokosoße über der Sahne sah zögerte ich. Denn ich hatte eine Nussallergie, Caren hatte mir gesagt, dass ich wohl keine Luft bekommen würde, wenn ich auch nur kleinste Mengen von Nüssen zu mir nehmen würde.

„ Das kannst du ruhig essen. Da sind keine Nüsse drin, ich hab extra drauf geachtet.“

Meine Stirn legte sich in Falten, Ian senkte seinen Blick, nahm dann jedoch ein weiteren Löffel von dem Eisbecher, als ob gerade nichts gesagt hätte. Kurz ratterte ich nochmal das Gespräch von gestern Abend durch meinen Kopf, dann die Begegnung ebengerade, wie kam er überhaupt auf diese Allergie? So weit wie ich zurück denken konnte hatte ich sie nicht einmal erwähnt.

„Du hast alle Cornflakesverpackungen durch gelesen und erst als du die gefunden hast die als einzig Firma keine Warnung hinten drauf hatten mit , dass dort Spuren von Nüssen drin enthalten sind, hast du sie erst in den Einkaufswagen gepackt.“, meinte er grinsend.

Langsam kam mir das Ganze noch unheimlicher vor, als es eigentlich jetzt schon gewesen war. Um mir weitere Frage zu verkneifen, warum er mich beobachtet hatte, nahm ich den Löffel in den Hand und häufte mir ein wenig Eis drauf.

Etwas skeptisch betrachte ich das Eis von allen Seiten und wollte dann etwas verwundert von ihm wissen:“Ist das extra ein Stracciatella Eisbecher?“

Ian begann grinsend und meinte: „ Das ist so ein Standart-Becher , denn John immer Extra macht.“

Wieder kam mir dabei der Gedanken, dass ich Ian eventuell doch schon von früher kannte und er es eventuell aus unerklärlichen Gründen nicht erwähnt hatte. Ich begann in meinen Kopf die gesamte Begenung mit Ian auf den Kopf zustellen. Doch mir fiel kein Grund auf, warum er sich verstellen sollte, den schließlich hatte er wohl kaum was zu verlieren.

Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass Ian begann den Eisbecher näher zu mir heran zu schieben und befahl mir mit einem Grinsen: „Na los, iss! Ansonsten esse ich dir noch alles weg.“

Schon nach dem ersten Löffel legte ich ihn zur Seite und murmelte: „Nein, danke hab keinen Appetit mehr.“

Aber als er zu mir rüber sah, erkannte ich die Besorgtheit in seinen Gesicht. Es dauerte keinen Moment bis ich mir sicher war, dass er wohl kaum in mein Haus gewesen war. Denn ich kam zu dem entschluss, dass das alles wohl ein viel zu großer Aufwand wäre alles überhaupt erst zu vertuschen. Er war ein ganz gewöhnlicher junger Mann gewesen, der hat zufällig gut rechnen konnte und eins und eins zusammen zählen konnte und der wichtigste Punkt, der eventuell Interesse an mir hegte.

„Alles in Ordnung?“,fragte er und legte den Kopf leicht schief.

Ian schob eine Hand zu mir herüber, worauf sich unsere Fingerspitzen berührten und ein regelrechter Stromschlag durch meine Hand ging. Ich zuckte zusammen und musterte ihn etwas verwirrt, worauf er seine Hände wieder zurück zu zog.

„Tut mir leid, ich glaube meine Hände waren von meiner Hose aufgeladen.“, erklärte er mir, mit einen beiläufigem verlegenen Unterton.

Ich war mir sicher gewesen, dass das was gerade passiert war nichts mit seinen aufgeladenen Händen zu tun hatte. Denn es hatte sie anderes angefühlt, viel länger und intensiver, als ich es sonst kannte.

Zu nächst holte ich tief Luft bevor ich meine nächste Frage stellte.

„Ian, bist du dir sicher, dass wir uns vorher noch nie begegnet sind.“, wollte ich von ihm wissen, wobei sein grinsen aus seinem Gesicht verschwand und er eine ernste Miene aufsetzte.

„Ich bin mir nicht sicher.“

„Wie meinst du das?“

„Naja, hast du schon vergessen. Wir sind uns doch schon gestern begegnet, ich habe dich nach Hause gefahren.“,meinte er wieder grinsend und nahm noch einen großen Löffel von dem Eisbecher

Ich begann mit den Augen zu rollen, das hätte ich mich denken können, murrte ich in meinen Gedanken.

„Und wie kommt dann deine Nummer in meinen Handy?“, fragte ich etwas genervt von seinem vorgetäuschten Stimmungsschwankungen.

„Hab ich doch schon gesagt, das Vögelchen hat mir deine Nummer gegeben, als es heute morgen an meinen Fenster geklopft hatte!“

Sein grinsen wurde breiter und er begann mir zu zwinkern. Ich wusste dass er jetzt nicht die Wahrheit sagen würde und alles ins Lächerliche ziehen würde, wenn ich nun noch weiter nach hacken würde.

„Sehr witzig.“; erwiderte ich nur Sarkastisch, nahm meine Tasche und stand auf.

„Wo willst du hin? Willst du etwa schon gehen?“, fragte er mich etwas verwirrt. Ich zog mir meinen Parka auf den Weg zur Tür an, worauf Ian einen Schein aus seiner Hosentasche zückte und ihn auf den Tisch warf .Erst jetzt bemerkte ich, dass der Eisbecher in kürzester Zeit von ihm bis zum letzten Löffel geleert wurde obwohl ich kaum mehr als ein Löffel davon genommen hatte. Für einen Moment fragte ich mich, ob doch mehr Zeit vergangen war als ich gedacht habe.

„ Ich begleite dich noch zum Auto, wenn sie es gestatten.“

Erstellte sich in die Tür und wollte sie für mich aufhalten, als auf ein Luftstrom entgegen hereinwehte und sein Duft wanderte zu mir rüber. Für einen kurzen Moment blieb ich unbewusst stehen und atmete ihn ein. Als ich die Augen wieder öffnete stand Ian schon vor mir und betrachtete mich prüfend.

„Was ist?“, flüsterte ich unbewusst. Er begann sanft zu lächeln. „Nichts. Es ist nur-„, er stockte. „Halt kurz still ich glaub du hast da eine Wimper.“

Es war das erste Mal gewesen, dass Ian ernst war, eigentlich hatte ich von ihm erwartet, dass es ein Spruch verlauten lassen würde , wie ´oh mein Gott, du musst deine Haut wieder peelen die sieht ja schlimmer aus als auf einen Schlachtfeld von Soldaten. ´

Doch für diesen kleinen Augenblick ,sah ich Ian zum ersten Mal nicht als verrückten fremden an, sondern als ganz normaler junger Mann, der noch nicht einmal schlecht aussah in seiner schwarzen leder Jacke und dem weißen T-Shirt. Plötzlich spürte ich wieder dieses kribbeln auf meiner Haut, doch nur ganz kurz, doch es war nicht unangenehm sondern, das Gegenteil.

„So du kannst die Augen wieder öffnen Dornröschen oder soll ich dich wach küssen?“, wispert er mir ins Gesicht.

Ich war so benebelt gewesen von dem kribbeln und seinen Geruch, dass eine Gehirnhälfte mit einen Freudenschrei, ja sagen würde. Doch die andere Hälfte konnte gerade noch so den Befehl stoppen, worauf die Reaktion gewesen war, dass ich mir auf die Unterlippe biss und mir ein Lächeln über die Lippen glitt.

„Nein, den Kuss musst du dir für deine anderen Dates für heute Abend aufheben.“, meinte ich grinsend zu ihm.

„Was soll das heißen andere Dates? Das einzige Date was ich heute hatte, war das mit dir hier gewesen.“

„Was? Das sollte ein Date gewesen sein?“, wollte ich leicht spöttisch von ihm wissen.

Jedoch lies ich ihn nicht gleich antworten und fügte deswegen hinzu: „Ein Date stell ich mir aber anderes vor!“

„Ach ja? Und wie? Mit einem Kinobesuch ? Oder stehst du eher auf Überraschungen.“

„Du darfst dir was aussuchen. Ich mag Überraschungen!“

Erst jetzt war mir aufgefallen, dass er mich indirekt um ein richtiges Date gebeten hatte und ich mit dieser Antwort nun zugestimmt hatte.

„Okay, gut und wann?“, versuchte ich die Situation zu retten, die für mich fast schon ausweglos erschien.

„Wie wäre es mit Samstag?“

„Samstag ist schlecht. Da bin ich schon mit anderen Sachen beschäftigt.“

Schließlich war am Samstag die Party gewesen, auf die Julie unbedingt wollte und Dylan den Chauffeure spielen sollte.

„Wieso? Hast du da etwa ein anderes Date.“, versuchte er mich zu necken.

Ich begann zu grinsen dreht mich weg und meinte: „Kann sein.“

„Was meinst du mit kann sein? Ich denke mal, dass heißt nein, wenn du dich weg drehst.“

„Vielleicht.“; antwortete ich unbestimmt und suchte meine Wagenschlüssel aus meine Tasche, wobei ich nicht aufhören konnte zu grinsen.

„Wer weiß, vielleicht wird dein angebliches Date auch krank und muss absagen. Vielleicht darf ich dann einspringen. Ich hab immer Zeit.“, erwiderte Ian. Als ich meine Schlüssel gefunden hatte, verschwand sein Glücksausdruck und lehnte sich gegen meine Wangentür so dass ich sie nicht öffnen konnte ,wenn ich es gewollt hätte.

„Jetzt mal ernsthaft. Was ich eigentlich damit sagen wollte war. Dass du mich anrufen kannst. Wenn du Hilfe brauchst. Und egal um welche Uhrzeit, egal an welchem Tag.“, erklärte er mir mit bedachten Worten ,die sonst nur so aus ihm heraussprudelten.

„Auch morgens? Um 5 Uhr?“, grinste ich ihn an.

„Selbst wenn du um Mitternacht von einen Baum nicht mehr runter kommen würdest, weil du angeblich eine Katze retten wolltest.“, grinste er zurück und machte ein Schritt von meine Wagen weg ,damit ich sie öffnen konnte.

Wieder musste ich mir ein kleines Lachen verkneifen. Ian konnte wirklich nur für kurze Momente ernst bleiben, auch wenn sie so selten waren.Er war nett, gut aussehend und ein Gentleman, auch wenn er manchmal etwas chaotisch oder verrückt rüberkam.

„Okay, Ich werde das Angebot annehmen, wenn es nötig ist.“, meinte ich lächelnd zu ihm.

„Wir sehen uns dann am Dienstag.“, versuchte er sich von mir zu verabschieden.

„Ja. Spätestens zu deinem geplanten Überraschungs-Date.“; erwiderte ich hoffnungsvoll. Für mehrere Sekunden stand Ian nur da, sah mich an und grinste etwas vor sich, wobei er keine Anstalten machte sich endgültig von mir zu verabschieden.

Ich war mir jetzt nicht sicher gewesen ,was in seinem Kopf vorging, aber auf mich wirkte es so ,als ob er sich freuen würde und nun nicht wusste wie er sich von mir verabschieden sollte.

Oder wollte er sich überhaupt schon verabschieden? Ich traute es ihm zu ,dass er mit in den Wagen steigen würde und dazu ein Kommentar wie :“Wir machen jetzt mal eine kleine Spritztour!“ verlauten lassen würde, weil er sich dann nicht verabschieden müsste.

Ich räusperte mich kurz um ihn aus seiner Gedankenwelt zu befreien, was sogar funktionierte.

„Nun gut, dann bis dann.“, wisperte er etwas verlegen und umarmte mich flüchtig mit einem Arm, worauf ich wieder sein Parfum einatmete, was für kurzen Zeit mein Sprachzentrum lahm legte, wodurch ich eher leise wisperte: „Ja bis dann.“

Danach drehte er sich weg von mir und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Erst dann war mich aufgefallen ,dass ich in diesen Moment wo er mich umarmt hatte wie ein Stein war, ich hab noch nicht mal meinen Arm gehoben sondern ich stand nur da. Ich begann mich zu ärgern , dass ich die Umarmung nicht erwidert hatte. Innerlich betete ich nun, dass er sich noch mal umdrehen könnte, damit ich noch mal ihm zu winken könnte, auch wenn das alles ziemlich seltsam klang, war das wirklich mein Bedürfnis gewesen. Ich wollte ihm zeigen ,dass ich kein Gefühlsklotz war ,sondern ihm zeigen dass ich ihn toll fand. Doch er drehte sich nicht um, als er um die Ecke gebogen war, öffnete ich meine Wagentür.

Als ich in dem Wagen saß, trommelte ich vor Wut mit den Händen aufs Lenkrad herum und begann zu fluchen.

Erst nach dem 5 Minuten verstrichen waren mit unendlich langen Flüchen, die ich gegen mich selber hegte und seufzen, steckte ich den Schlüssel in das Zündschloss und startete den Wagen.



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