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Digimon Tamers X

Rise of the Chaostamers
von

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Das Chaos beginnt

Es war ein sonniger Frühlings Nachmittag mit gefühlten 22 Grad, eine sanfte Brise umspielte Chitu’s rötliche Haare, als sie aus dem offenen Fenster schaute. Genauso friedlich wie das Wetter war, so ruhig schien auch die Stadt zu sein. Zwar zwitscherten die Vögel munter herum und manche Spaziergänger waren auf der Straße zu sehen, jedoch gab es nichts Aufregendes vor der Tür zu entdecken. Sie widmete sich erneut dem vor ihr ausgebreitetem Stapel Karten, mit dem sie am Wochenende ein Digimon Kartenturnier um jeden Preis gewinnen wollte. Als sie erneut aus dem Fenster schaute und die Sonne sie durch ein Wolkenband heraus anlachte, verspürte sie doch die Lust auf einen Rundgang. Immerhin hatte sie ihr Deck schon einige Male verbessert – besser konnte sie es gar nicht mehr zusammenstellen. Also packte sie die Karten zurück in die Deck-Box, verstaute sie am Gürtelbund und machte sich auf den Weg in die Stadt.

„Tschau Mom, ich geh noch mal eine Weile vor die Tür!“ rief sie ihrer Mutter nach. „Aber bleib nicht zu lange weg, in drei Stunden gibt es Abendessen!“ – „Ja ja, ich bin schon rechtzeitig zurück!“

Aus der Tür fragte sie sich erst einmal wo sie überhaupt hin sollte – die Stadt war groß und sie hatte nur kurz Luft schnappen wollen. Da sie ihr Deck dabei hatte, könnte sie ihre perfektionierte Spielweise gleich einmal an ein paar Kindern austesten, die sich zu dieser Zeit meist beim Spielplatz herum trieben. Somit schlug sie den Weg zum nahe gelegenen Spielplatz ein.

Gegen Einbruch der Dämmerung erreichte sie diese schließlich, doch ein Duell sollte es heute nicht mehr geben.

Es war kurz vor Sonnenuntergang. Die letzten Sonnenstrahlen tauchten die Umgebung in ein frohes Farbenspiel aus Rot, Orange und Gelb. In dem gesamten Park waren eine Menge Vögel zu hören, welche die Stille durchdrangen. Von einer Stelle jedoch, waren Stimmen zu vernehmen. Der Spielplatz am Rande des Parks in der Nähe der Schule war eine perfekte Möglichkeit sich zu treffen. Er war vor einem Jahr komplett restauriert worden. Ein neues Klettergerüst stand an der Stelle, wo es zuvor eine Rückzugsmöglichkeit gab. Diese sah fast so aus wie ein kleiner Dinosaurier, nur mit einer Uhr anstelle des Kopfs. Auch die anderen Kletter-Tiere, zum Beispiel die Schildkröte, wurden entfernt und durch mehrere, im Kreis angeordneten Reifenschaukeln ersetzt. Auf den vier massiven Tischtennisplatten Spielplatz saßen ein paar Kinder.

Diese waren so vertieft in ihr Digimon Kartenspiel, dass sie nicht bemerkten, wie eine Gruppe schwarz gekleideter Jugendlicher sich ihnen näherte. Als die Gruppe die Kinder erreichte blieb sie stehen. Einer der Jugendlichen, ein Junge in schwarzen Klamotten und fingerlosen Handschuhen, der seine blonden Haare teilweise zu einem Zopf zusammen gebunden, teilweise offen trug, trat hinter eines der Kinder. Als er die Karte erblickte grinste er breit: „Sag mal, wusstet ihr denn etwa nicht, dass Digimon-Karten seit neuestem erst ab 16 sind?“, fragte er und schnappte sich die Karte des Kindes, „Seid froh, dass wir nicht mit der Polizei zusammenarbeiten.“

Noch bevor das bestohlene Kind etwas erwidern konnte, griffen sich der Junge und die restlichen Gruppenmitglieder die offen liegenden Kartenstapel, sowie die beiden Kartenscanner. Als die Kinder aufsprangen um sich ihre Karten zurück zu holen, traten der blondhaarige und ein zweiter Junge aus der Gruppe zu, sodass zwei der Kinder zu Boden stürzten. Während der Rest der Gruppe die anderen Kinder in Schach hielten, kniete sich der Blonde neben die auf dem Boden liegenden, betrachtete sie mit irrem Blick und sagte in einem ruhigen Tonfall: „So ihr Stöpsel, wollt ihr etwa asozial werden? Das ist unser Revier, da herrscht das Recht des Stärkeren. In diesem Falle unser Recht. Also rennt ihr besser nach Hause und …“

Doch weiter kam er nicht mehr, denn ein weiterer Jugendlicher der Gruppe lief wild gestikulierend über den Spielplatz. „Keru, die Bullen sind im Anmarsch! Lauft!“ Sofort sprang der Junge namens Keru auf und lief los. „Mika, hier lang!“, brüllte er dem einzigen Mädchen der Gruppe zu. Mika trug ihre braunen Haare offen und hatte passend zu ihren Haaren sie braune Augen. Nicht nur dass sie das einzige Mädchen der Gruppe war, sie war augenscheinlich auch die älteste in der Gruppe und die einzige, die etwas Farbiges zu ihrer schwarzen Hose an hatte – ein blaues Top zierte ihren Oberkörper. Aus der Ferne beobachtete ein Mädchen mit roten Haaren die Szenerie.

Keru und Mika – die beiden Einzigen aus der Gruppe die es richtig gemacht haben, als sich die Truppe in wilder Flucht aufgeteilt hatte. Anscheinend haben sie sich in Richtung Park geflüchtet, der Rest wurde bereits von den Polizisten erwischt.

„So ein Mist, die anderen beiden sind uns entwischt. Hat einer gesehen wo sie lang gelaufen sind?“, fragte einer der Polizisten in die Runde. Die anderen schüttelten bloß den Kopf.

Kurz überlegte Chitu, ob sie nun sozial oder asozial sein sollte – und vor allem wem gegenüber. Dann entschied sie sich für den langen Arm des Gesetzes, nur um den beiden eine Lektion zu erteilen, und trat aus den Büschen vor die Polizei.

„Ich habe gesehen wo die letzten beiden hin verschwunden sind, ich gehe sie suchen, wenn sie wollen.“ Leicht verdutzt starrten die Männer und Frauen auf Chitu, dann packte einer der Polizisten sie am Handgelenk und hielt auch sie fest. Anscheinend hielten sie auch Chitu für eine der Verbrecher, immerhin war sie genauso schwarz angezogen wie der Rest der Bande.

„Hey, was…? Das ist doch nicht euer Ernst! Verdammt ich hab alles von dort beobachtet ich habe nichts mit solchen Nullen zu tun!“, schrie sie empört. „Wen nennst du hier Nullen, du Flasche?!“, entgegnete einer der Jugendlichen. „Dich, hast du was dagegen?!“, mit diesen Worten schaffte es Chitu den Polizisten abzuschütteln und ging auf Abstand zu den dreien. „Gott, Erwachsene sind alle gleich. Menschen mit dem höchsten Potential an Dummheit!“

Genervt drehte sie sich auf dem Absatz um und rannte dieselbe Strecke entlang, welche die anderen beiden gerannt sein mussten. Anscheinend waren Mika und Keru nicht gerade die Sportskanonen, denn Chitu hatte sie nach kurzer Zeit schon wieder im Blick, als das Mädchen auf einmal begeistert nach links in die Büsche abbog und der Junge einige Sekunden später ganz entnervt folgte.

Kurz darauf folgte ein kurzer Lichtschein, der einem Blitz glich, aus der Richtung. Chitu stutzte. Was könnte das nur gewesen sein? Dort stand nichts weiter als ein kleiner Betonverschlag, der schon lange Zeit unbenutzt stand und bloß noch ein geeignetes Versteck für Kinder war. Vorsichtig folgte sie den Moos bewachsenen, schmalen Treppen hinauf bis zu der kleinen Hütte. Es war keine Menschenseele zu sehen und auch nicht zu hören. Wo könnten sie nur hin sein? Ihr Blick fiel auf ein Loch in der Wand, von dem ein merkwürdiger Schimmer aus ging. Neugierig wie sie war, beschloss Chitu sich die Sache einmal genauer anzusehen, auch wenn ein flauer Gefühl im Magen ihr sagen wollte, dass es das sicherste war, den Tunnel in Ruhe zu lassen. Doch sie ignorierte ihre Instinkte und kroch auf allen Vieren in die Richtung des mysteriöses Lichts.

Ehe sie sich versah, wurde sie von dem Licht gepackt und verschlungen. Wo sie jedoch hineingezogen wurde, verschlug ihr den Atem. Es hatte den Anschein, als sei sie in einem Warptunnel gelandet – es war ein runder Tunnel, dessen Ende man nicht sehen konnte. Die Wände leuchteten wie der Regenbogen und hier und da blitzten Leitungen auf, die stark an das Innere eines Computers erinnerten. Zudem schien alles schwerelos zu sein. Chitu konnte ihren Körper nicht spüren, sie schwebte im wahrsten Sinne des Wortes den Tunnel entlang. Je weiter sie kam, desto mehr verdunkelte sich das Licht um sie herum. Die Farben nahmen langsam ab, bis nur noch Schwarz, sowie Rot- und Lila-Töne übrig blieben. Es wurde kühler und die Umgebung deutlich. Die Schwerkraft kam zurück und Chitu hatte wieder festen Boden unter den Füßen. Als sie sich in der Gegend umsah, erkannte sie eine kahle, düstere Landschaft mit Felsen und wenigen vereinzelten Bäumen. Zu ihrer rechten erstreckte sich ein Schwarzes Meer bis hin zum Horizont. Sie schien an einen dunklen Strand gebracht worden zu sein.

„Wo … wo bin ich denn hier gelandet? Gehört das noch zur Digiwelt? Dafür sieht’s hier aber zu düster aus …“ Sie stutzte. Bis eben war sie noch in einem Tunnel. Ihr war die Digiwelt nicht fremd, aber abgesehen vom Farbenspiel im Warp-Tunnel glich diese Umgebung in keiner Weise dem, was sie bereits kannte. Und wo mögen die beiden anderen eigentlich gelandet sein?

„Am besten ich sehe mich mal hier um. Mann, das ist doch verrückt.“, sagte sie und schlenderte los, um vielleicht über einen der beiden anderen zu stolpern. Doch zu ihrer Überraschung stolperte sie über etwas ganz anderes. Ihr Deck und Kartenlesegerät hatte sich wohl im Flug selbstständig gemacht und lagen nun vor ihr. Nicht sehr weit entfernt lag sogar etwas anderes bekanntes – ihr altes D-Power. Fasziniert hob sie die Sachen auf und betrachtete zuerst das D-Power. Es war komplett schwarz, nur der Rand um den Screen und die Knöpfe waren knallig lila. An der Seite des befand sich ein Kartenschlitz.

Was sucht das denn hier? fragte sie sich. Anscheinend war sie wirklich in einem Gebiet der Digitalen Welt unterwegs, anders hätte dieses Gerät nie den Weg zu ihr finden können. Immer noch fasziniert und gleichermaßen verwundert packte sie die Sachen ein und setzte ihre Suche fort.

Nach ein paar Schritten meldete sich das D-Power mit einem Piepsen zu Wort. Als Chitu das Gerät ein weiteres Mal untersuchte, bemerkte sie auf dem Screen eine Anzeige, die ähnlich wie ein GPS zu funktionieren schien. Jedenfalls zeigte es wie ein Kompass alle Himmelsrichtungen an und drei Punkte, welche rot, blau und grün leuchteten, markierten irgendetwas, worauf das Ding reagierte. Da Chitu sowieso völlig planlos durch die Gegend lief, dachte sie sich, dass es auch nichts schaden könnte den Punkten zu folgen.

Je näher sie diesen kam, desto nervöser wurde sie. Als dann Stimmen deutlich wurden, erkannte sie sofort Mikas und Kerus. Doch da waren noch andere Stimmen. Waren etwa noch andere hier gelandet? Vorsichtig schlich sie sich hinter einen großen Felsen und staunte nicht schlecht: Als sie über den Felsen hinweg die Lage peilen wollte, starrte sie auf einen übergroßen schwarzen Dinosaurier, statt wie erwartet ein paar Menschen zu erblicken. Dieser Dino sah einem Guilmon zum Verwechseln ähnlich und musterte sie nun neugierig.

„Blackguilmon was hast du denn?“ Die Stimme gehörte zu Keru. „Keru, da ist ein Menschenmädchen. Aber ohne einen Partner.“, antwortete das schwarze Guilmon. „Verräter.“, zischte Chitu dem Reptil entgegen und trat hinter dem Felsblock hervor. Der Dino hatte das mit dem Verräter wohl zu ernst genommen, denn er knurrte einmal leise, sodass es nur Chitu hören konnte. Sie schien es aber gekonnt zu ignorieren und wandte ihre Aufmerksamkeit den anderen zu.

„Chitu bist du das?!“, ein etwas größeres Mädchen mit längeren, mittel-blonden Haaren fiel Chitu um den Hals und war sichtlich erfreut sie zu sehen. Als die verblüffte Chitu erkannte, wer ihr um den Hals gesprungen war und diese die stürmische Begrüßung erwiderte, wussten Keru und Mika sich nicht mehr zu helfen und standen verständnislos daneben.

„Sag mal kennt ihr zwei euch, oder was?“, fragte der total verdatterte Blonde. „Nein du Vollpfosten die sehen sich gerade zum ersten Mal, weißt du?“, machte sich Mika über Keru lustig. „Was weiß ich, bin ich Gott und weiß alles?“ Er verschränkte die Arme und wandte sich von Mika ab. Die wiederum zerzauste ihm die Haare und meinte nur schlichtend: „Ach komm schon, du weißt wie das gemeint war.“ Auf diese liebevolle Geste konnte sich Keru ein Lachen nicht verkneifen und auch die beiden anderen Mädchen hatten sich wieder beruhigt und nun Keru und Mika zugewandt.

„Das ist Chitu, wir kennen uns schon ein paar Jahre.“, erklärte Youbi. „Und das sind Mika und Keru.“, fügte sie zu Chitu gewandt hinzu. „Ja, ich weiß.“, antwortete diese schlicht. Erneut erntete sie für diese Aussage verdutzte Blicke und fragende Minen. „Ich habe die beiden beobachtet. Beim Kartenklau auf dem Spielplatz. Was meinst du wie ich an diesen verdammten Ort gekommen bin?“ Sie sah umher, aber beachtete die Blicke der anderen kaum. „Tja dumm gelaufen was? Neugier wird des Öfteren bestraft.“, feixte Mika. „Wärst du besser mal nach Hause gelaufen, dann würdest du jetzt nicht mit uns bekloppten hier festsitzen.“ Sie grinste. „Hätte ich wohl.“, meinte Chitu ernst und sah Mika an. „Aber das hier wird bestimmt noch interessant.“ Auch sie grinste auf eine hinterlistige Art und Weise.

Sie betrachtete nun die drei Digimon, die sich ein Stück abseits befanden und ihre Tamer beobachteten. Dort waren ein schwarzer kleiner Dinosaurier, die große Variante die Chitu entdeckt hat und ein zweibeiniger, schwarzer Hund. Wohl die dunklen Vertreter von Agumon, Guilmon und Gaomon, dachte sie.

„Sag mal Chitu hast du auch einen Digimonpartner?“, fragte Keru. Etwas nachdenklich löste Chitu den Blick von den drei digitalen Monstern und sah Keru an. „Ich hatte mal einen, aber das ist schon sehr lange her. Ich denke nicht, dass er immer noch hier ist, also eher nein.“ Sie nahm ihr D-Power aus der Tasche und fuhr fort: „Aber laut dem D-Power muss ich einen haben, sonst hätte ich das Ding nicht.“ – „Wie du hattest mal ein Digimon?“, mischte sich Youbi ein, „Warum hast du mir das nie gesagt?“ Chitu sah eher genervt zu ihrer Freundin und meinte: „Sorry, aber so einen Schwächling erwähne ich nicht gerne, das ist ja eine Blamage für mich.“

Mika hatte sich überlegt nichts zum Thema bei zusteuern, sie dachte sich lieber ihren Teil, summte vor sich hin und kauerte sich neben ihren Partner, den Hund. Jeder hier aus der Runde hatte ein festes Band zu seinem Digimon aufgebaut, nur Chitu schien sichtlich unzufrieden mit der Situation zu sein. Chaos war also scheinbar vorprogrammiert.

„Warum eine Blamage? Ich finde Blackguilmon ist auch keine Blamage für mich.“ – „Ja, dein Dino ist auch zwei Meter groß und eine Abrissbirne wenn der mal aufdreht. Dorumon ist so ein halbes Hemd wie das normale Agumon und kann rein gar nichts außer blödeln.“ Youbi wurde hellhörig: „Dorumon?“ „Ja, Dorumon.“, Chitu sprach den Namen langsam und deutlich aus. Sie schien nicht ganz verstehen zu können, was für ein Interesse Youbi auf einmal an den Tag legte. Als ob ihr der Name nicht fremd war, das war aber unmöglich. „Was ist?“ Youbi wechselte ein paar undeutsche Blicke mit den anderen beiden und sah dann wieder zu Chitu.

„Wir haben ein Dorumon hier gesehen, aber es war nicht so klein und ich denke auch nicht so schwach wie du gesagt hast. Es suchte seinen Tamer.“ Sie sah Chitu hoffnungsvoll an, den Wink mit dem Zaunpfahl konnte sie kaum übersehen. „Na und? Dann kann Dorumon lange suchen, ich will ihn nicht mehr sehen.“, Chitu verschränkte die Arme. Ihr kamen wieder Kindheitserinnerungen hoch, die sie vergessen wollte. „Dorumon kann bleiben wo der Pfeffer wächst!“

Chitu blieb das Wort im Halse stecken, als sie ein Stück weit entfernt hinter den anderen Tamern, die Umrisse eines anderen Digimon erkennen konnte. Es konnte nur Dorumon sein. Mit hängenden Ohren taumelte es wieder in die Weiten der öden, Wüsten gleichen Umgebung und verschwand bald hinter den nächsten Felsen. Chitu wollte schon hinterher laufen, doch dann besann sie sich wieder, schüttelte nur den Kopf und schwieg. Die anderen drehten sich nun auch in die Richtung, wo Chitu zuvor hingestarrt hatte. Doch mehr als Felsen und schwarze Wüste konnten sie nicht ausmachen.

„Hast du was gesehen?“, fragte Mika. „Nein … nein, es ist nichts.“, log Chitu und setzte wieder ihre übliche Mine auf. Zeit um länger nachzuhaken hatten die anderen nicht, denn aus derselben Richtung wurde schon wieder eine Silhouette deutlich. Doch diesmal nicht die eines Digimon, sondern die eines Menschen.

„Ah, hab ich mich doch nicht vertan. Da war doch jemand.“, sagte Chitu. „Wo?“, fragten die anderen fast im Chor. „Dort.“, antwortete Chitu und zeigte in die Richtung wo die Silhouette erschienen war, doch sie war nicht mehr dort. „Komm Blackguilmon, das sehen wir uns mal näher an.“, sagte Keru und lief los. Ohne etwas zu sagen lief auch das Digimon los und überholte dabei mühelos seinen Tamer. Als es den Ort erreicht hatte, an dem die Erscheinung aufgetaucht war, blieb es stehen, sah sich verwirrt um und begann zu schnüffeln.

Schließlich kamen auch Keru und die anderen, die ihnen gefolgt waren, an und auch Blackgaomon und Blackagumon fingen zu schnüffeln an. „Und?“, fragte Youbi, „Riecht ihr was?“ „Ja“, antwortete Blackagumon, „es war ein Mensch hier, doch ….“ Es unterbrach sich und sah zu den anderen Digimon rüber. „Doch was?“, wollte Mika wissen und zog eine Augenbraue nach oben. „Doch es gibt weder eine Fährte die hier hin, noch eine die von hier weg führt.“, vollendete Blackgaomon den Satz.

„What the Fuck?“, fragte Mika. „Sag mal, hat dein Hund verkorkste Geruchsnerven oder was?“, neckte Chitu Mika. „Ähm … Vielleicht ist der Mensch ja auch geflogen. Klar, dass dann keine Spuren da sind.“, warf Youbi ein. „Ja ne, ist klar.“, sagte Chitu kopfschüttelnd. „Vielleicht ist es ja auch ein Alien, das wie ein Mensch riecht und sich teleportieren kann.“, meinte Keru und fing an zu grinsen. „Schwachsinn.“, sagte Mika daraufhin. „Schwachkopf.“, warf Chitu Keru an den Kopf und rollte mit den Augen. Daraufhin fletschte Blackguilmon die Zähne und fuhr Chitu an: „Pass bloß auf was du sagst, du Scheißhaufen eines Numemon!“ So eine Bemerkung konnte Chitu nicht auf sich sitzen lassen, auch wenn sie gerne einfach nicht drauf eingegangen wäre. Immerhin hatte sie eine gewisse Art von Stolz, die sie verteidigen musste. „Hey Keru, nimm dein Dreikäsehoch besser mal an die Leine und bring ihm ein paar Manieren bei.“ sagte Chitu in einem so provokantem Tonfall, dass es schon fast an Körperverletzung grenzte.

Daraufhin konnte Blackguilmon sich nicht mehr halten. Ohne jede Vorwarnung stürmte es auf Chitu zu, vorbei an Blackgaomon und Blackagumon, die selbst ein wenig dumm aus der Wäsche schauten. Keru versuchte noch es aufzuhalten, doch das Digimon hörte nicht mehr auf ihn. Chitu wollte davon laufen, stolperte jedoch und fiel zu Boden. Blackguilmon hatte sie schon fast erreicht, als sich plötzlich ein Schatten aus dem Felsen löste und sich seinerseits auf Blackguilmon stürzte. Der Schatten rammte das wütende Digimon und brachte es aus dem Gleichgewicht, worauf hin dieses zu Boden fiel. Verdutzt und wütend zugleich richtete es sich wieder auf und wandte seine Aufmerksamkeit dem Schatten zu. Dieser war jedoch kein Schatten, sondern ein Digimon. Dies verwirrte Blackguilmon lange genug, so dass die anderen beiden Digimon Zeit hatten sich zwischen ihn und Chitu zu stellen. Schließlich holte auch Keru seinen Partner ein und begann sofort beruhigend auf ihn einzureden.

„OOOH, ein übergroßes Eichhörnchen!“, rief Mika begeistert. Daraufhin legte das fremde Digimon den Kopf schief, schaute Mika an und fragte mit einer mehr oder weniger kindlichen Stimme: „Was ist ein Eichhörnchen?“ Chitu, die immer noch auf dem Boden lag, schaute verständnislos das lila Digimon an. „Dorumon?“, stammelte sie nur und kam langsam wieder auf die Beine. Der plüschige Drachen-Verschnitt schenkte nun ihr die Aufmerksamkeit und sah seine Tamerin mit großen goldenen Augen hoffnungsvoll an.

Plötzlich fing Keru schallend an zu lachen und auch Mika konnte sich vor Lachen kaum mehr auf den Beinen halten und schmiss sich auf den Boden. Youbi stand nur daneben und verstand die Welt nicht mehr. „Was ist denn jetzt mit euch los?“, fragte sie. „Chitus … Gesichts … Ausdruck … “, keuchte Keru, „er war … einfach … zum Schießen.“ Daraufhin sah auch Youbi Chitu an und fing ebenfalls an zu Lachen.

Chitu kümmerte sich nicht um die drei Lachsäcke, sie starrte weiterhin verdattert auf Dorumon und sagte motzig: „Was machst du bitteschön hier? Ich brauch dich nicht, los verschwinde.“ Nach diesen Worten drehte sie ihrem Digimon den Rücken zu. Das Lachen erstarb. Die übrigen Tamer sahen Chitu entgeistert an, während Dorumon traurig den Kopf hängen ließ.

Schließlich brach Mika das Schweigen: „So kannst du doch nicht mit Dorumon reden. Immerhin hat es dich gerade gerettet.“ „Pah!“, entgegnete Chitu: „Mit dem Zwergsaurier wäre ich auch allein fertig geworden.“ „Sicher wärst du das.“, knurrte Blackguilmon. Sofort stellten sich die anderen Digimon wieder zwischen die beiden. „Du kannst dich aber doch trotzdem bei ihm bedanken. Es hat dir immerhin geholfen.“, gab Youbi zu bedenken. „Ich habe Dorumon nicht um seine Hilfe gebeten.“, konterte Chitu, drehte sich auf dem Absatz um und ging.

Die anderen sahen ihr nach und wussten nicht recht was sie jetzt machen sollten. Am hilflosesten war jedoch Dorumon. Es hatte so lange gesucht bis es seinen Tamer nach all der Zeit wiedergefunden hatte, doch nun schien es als sei alle Hoffnung dahin, Chitu wollte es nicht an ihrer Seite haben. Jetzt, wo Dorumon da war, wo es hin wollte, hatte es keinen Grund zu gehen. Jedoch war es ebenso unmöglich an einem Ort zu verweilen, wo es unerwünscht war. Youbi’s Blackagumon widmete sich Dorumon und versuchte es ein wenig aufzuheitern, doch alle Worte waren bloß Geheuchelt. Sie alle hatten erkannt, dass Chitu in ihrer Meinung nicht beeinflussbar war. Sie würde Dorumon nie dulden.

Chitu’s Digimon sah immer noch in die Richtung, in die seine Tamerin entschwunden war und eine Träne lief seine Wange runter. Es war ein armseliges Bild und je länger Blackguilmon Chitu’s Partner betrachtete, desto mehr stieg im Dino die Wut weiter an und ließen ihn erneut eine Sicherung durchbrennen, als er merkte, dass sein Tamer seine Wut teilte. Er machte wieder Ansätze Chitu hinterher zu laufen und ihr den Kopf abzureißen für so ein frevelhaftes Verhalten. Doch Dorumon kam Blackguilmon zuvor und versetzte ihm eine Kopfnuss gegen seine Flanke. Mit einem wehmütigen und vorwurfsvollen Blick sah es Blackguilmon an. Der große Dino setzte sich auf den Boden und sah Dorumon verständnislos an. Dieses Digimon beschützte seine Tamerin immer noch, obwohl es wusste dass es sie nichts von ihm wissen wollte. Keru biss sich auf die Zunge und lief im Kreis, um die Situation nicht schlimmer zu machen als sie war. In diesem Moment verspürte er nur blanken Hass gegenüber Chitu. Sie alle waren nicht gerade die Unschuldslämmer, doch konnte er nicht akzeptieren, dass jemand so mit seinem Partner umging. Was bildet sich diese Zicke überhaupt ein wer sie ist?

Youbi stand ein wenig abseits, sie wusste genauso wie Dorumon nicht recht was mit sich anzufangen, zwar wusste sie das Chitu’s Entschluss falsch war, aber sie war ihre beste Freundin und sie wollte sie nicht im Stich lassen. Als sie ihr hinterher wollte, hielt sie Blackgaomon jedoch zurück: „Lass sie, es ist besser für sie jetzt allein zu sein.“ Youbi ließ also von Chitu ab und versuchte genau wie Blackagumon das völlig am Boden zerstörte Dorumon ein wenig aufzupäppeln. Mika schritt ihrerseits zu Keru und versuchte den Hitzkopf durch ruhiges Zureden wieder zur Besinnung zu bringen.

Chitu dagegen ging immer weiter von der Gruppe weg, ins Nirwana. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Was war gerade passiert? Sie wusste einfach nicht warum dieser Sturkopf von lila Drache so an ihr hing. Es war nichts mehr wie früher, sie war kein Kind mehr, sie wollte keinen verspielten Schwächling als Partner. Das, was die beiden früher verband, war heute schon längst nichtig. Und warum mischten sich die anderen überhaupt in ihre Angelegenheiten ein? Eine Frechheit. Sie war nicht auf diese Schwachmaten angewiesen. Das Beste würde es sein, den Weg allein fortzusetzen. Sie blieb stehen und sah zurück zur Gruppe. Sie hatte schon eine enorme Strecke zurückgelegt, und konnte die Gruppe kaum noch erkennen. Seufzend setzte sie ihren Weg fort und ließ die Gedanken einmal Gedanken sein. Doch nach ein paar Schritten meldete sich doch ihr schlechtes Gewissen. „Es tut mir Leid Dorumon …“, murmelte sie. „Ich bin wirklich ein miserabler Tamer.“ Sie senkte ihren Blick, es tat ihr wirklich leid. Doch ihr Stolz erlaubte es ihr nicht zurück zu kehren.

„Schön, dass du das auch mal merkst.“, sagte eine Stimme genau vor ihr. Als sie hoch schaute, starrte sie in das Gesicht eines Fremden, der kaum älter war als sie selbst. „Und wer bist du, dass du das behaupten kannst?“, fuhr sie ihn schnippisch an. Der Junge lachte bloß. „Das würdest du wohl gern wissen, was?“ – „Tut mir Leid. Meine Mutter predigt immer ich soll nicht mit Fremden reden, heute werde ich zur Ausnahme mal drauf hören.“ Sie verdrehte die Augen und ließ von dem fremden Jungen ab. Allerdings stellte dieser sich ihr erneut in den Weg und ließ sie nicht durch: „Na, na, na, hat dir deine Mutter denn keine Gastfreundlichkeit beigebracht?“ Chitu sah sich um. Dann sah sie ihn spöttisch an und meinte nur: „Wenn du mir sagst wo ich einen Gast finde bin ich sicher nett zu ihm, keine Sorge.“ Der Junge lachte erneut, er schien wirklich amüsiert von Chitu’s Sarkasmus. Zum Lachen fand sie die Situation allerdings gar nicht. Der Typ nervte sie tierisch. Sie wollte einfach nur allein sein und dann kam so ein Kerl daher und ließ sie nicht vorbei. Noch dazu sprach er in Rätseln, die Chitu gar nicht interessierten.

Ihr Atem stockte. Dann sah sie ihn erneut an. Er schien den plötzlichen erschrockenen Ausdruck nicht zu verstehen und verschränkte die Arme. „Moment. Du bist ein Mensch.“, brachte sie nur heraus. Der Junge zog eine Augenbraue hoch. „Deine Kontersprüche kommen vielleicht wie aus der Pistole geschossen, aber du brauchst dafür umso länger für Zusammenhänge …“ Chitu schien seine Bemerkung überhört zu haben. „Wie bist du hier hergekommen? Und wer bist du überhaupt?“ Die Fragen sprudelten nur so, die Neugier hatte sie nun doch gepackt und Dorumon war vergessen.

Der Junge grinste. „Nun das sind ganz schön viele Fragen. Ich werde sie beantworten, aber zuerst würde ich dich und deine Freunde dort hinten gerne um einen Gefallen bitten.“ Chitu wurde skeptisch. Woher wusste er von den anderen? Sie waren mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen und nur zu erahnen, wenn man wusste, was sich dort aufhalten sollte. Aber ihr blieb wohl keine andere Wahl, sie wollte wissen mit wem sie es zu tun hatte. Außerdem bot sich so die Gelegenheit zurück zu den anderen zu gehen, ohne sich groß Entschuldigen zu müssen. Sie nickte in die Richtung aus der sie kam und deutete dem Jungen so an, in welche Richtung sie zu gehen hatten. Er folgte stumm und ehe sie sich versahen hatten sie die niedergeschlagene Truppe wieder erreicht.

Keru und Blackguilmon sprangen sofort an die Front, als sie Chitu mit einem finster drein blickenden Fremden zurückkommen sahen. Kerus Partner ging sofort in Angriffshaltung und wartete auf einen falschen Schritt des Fremdlings. „Halt deinen Wildfang bloß an der Leine, der Typ hier ist keine Zwischenmahlzeit.“, warf sie Keru völlig lässig zu und trat zum Rest der Gruppe, die den Jungen neugierig musterten. Blackguilmon schnaubte. Er konnte Chitu nicht ausstehen, sie war immer so kühl und abweisend, das brachte ihn immer wieder auf die Palme. Sein Tamer tätschelte ihm die Flanke und stimmte ihm grummelig zu. Aber er verkniff sich alles weitere, Dorumon zu Liebe. Somit gesellten auch sie sich leicht missmutig zu der Runde, sie waren irgendwie auch neugierig was der Kerl hier wollte.

Chitus Blick fiel als erstes auf Dorumon. „Was denn du bist ja immer noch hier.“ Ihre Stimmte war diesmal bei dem Vorwurf bei weitem nicht so sicher als beim letzten Mal. Es beschlich sie ein ungutes Gefühl: sie wollte vor den anderen nicht schwach wirken, aber wo sie Dorumon so da sah, tat es selbst ihr Leid und sie machte sich Vorwürfe. Youbi und Mika tauschten ein paar kritische Blicke. Sie hatten das wohl mehr raus gehört als Keru und verstanden, denn sie grinsten plötzlich. Keru schien dagegen nicht zu verstehen was dieser Unterton in ihrer Stimme zu suchen hatte, das passte nicht in das Bild in seinem Kopf. Doch auch er schien einen kleinen Funken der Hoffnung bei Chitu festzustellen und stand nun nicht mehr ganz so verkrampft bei der Gruppe. Das übertrug sich auch auf Blackguilmon, der sich mit einem minder lauten Rums auf den Boden legte.

„Wo wir wieder beim Thema wären.“, sagte der Fremde, musterte erst Dorumon und dann Chitu. Ihr wurde es unbehaglich und sie wich einen Schritt zurück. „W-Was für ein Thema?“ fragte sie. „Du und dein Digimonpartner. Dorumon.“ Er grinste wieder. „Er ist dir zu schwach, nicht wahr? Du würdest ihn stärker doch sicherlich akzeptieren.“ „Was weißt du schon!“, platzte es aus Chitu heraus. Der Fremde war schon wieder belustigt von ihrer Reaktion. Langsam fragte sie sich, ob er sie überhaupt ernst nehmen würde. Sie senkte den Kopf und seufzte. „Doch, dann schon.“ Der Junge strich sich durch seine schwarzen Haare und hatte scheinbar nur auf diese Antwort gewartet. Er zückte etwas, das aussah wie ein pechschwarzes Halsband und ging auf Dorumon zu.

Als Chitu das sah, gewann der Beschützerinstinkt in ihr die Überhand. „Halt!“, schrie sie, „Was hast du vor?“ Sie lief zwischen Dorumon und den Kerl, sah ihn mit zusammengebissenen Zähnen und entschlossenem Blick an. „Hm hm, so egal scheint dir dein Partner doch nicht zu sein.“, bemerkte er. „Und wenn schon.“ Sie verschränkte die Arme. „Ich frage dich noch mal: Was ist das?“ „Ach, du meinst das hier?“ Er wedelte ein paar Mal mit dem Halsband umher und sah Chitu mit einem unschuldigen Blick an. „Nur ein kleines Upgrade für deinen Partner. Damit er stärker wird.“ Chitu sah das Halsband einige Minuten an, sie wusste nicht recht was sie davon halten sollte. Doch Dorumon nahm ihr die Entscheidung ab. Es stellte sich neben Chitu und senkte den Kopf, so dass der Junge ihm das Band problemlos umlegen konnte. Seine Tamerin sah es wieder mal entgeistert an. „Dorumon …“

Das alles tat es nur für seinen Tamer, damit Chitu stolz sein konnte, und es endlich akzeptieren würde. Chitu verstand nicht, warum es nach all dem was passiert ist, immer noch an ihr hing. Aber das war ihr jetzt auch egal. Als sich das Band um Dorumon’s Hals aktiviert hatte, veränderten sich seine Augen und es wuchs ein merkliches Stück. Das Digimon freute sich sichtlich über die neue Power und sah seine Tamerin an. „Bin ich jetzt endlich deiner würdig, Chitu?“ Es hatte einen kühleren Ausdruck und nicht mehr die kindlichen Züge von früher, es sah nun verantwortungsbewusster aus. Genauso wie sie ihren Partner haben wollte. Aber irgendwas stimmte dennoch nicht im Bilde. Sie beschloss es erst einmal dabei zu belassen und meinte schlicht „Ja. Ich denke schon.“

Nachdem sich die kleine Runde nach den ersten Vorfällen scheinbar wieder zusammengerafft hatte, kam der Fremde endlich einmal dazu, sein Anliegen zu schildern. „Nun, es ist wirklich nur ein kleiner Gefallen.“, sagte er. Er hielt ein D-Power in die Höhe und öffnete vor sich eine Art Portal. Dieses führte aus dieser tristen Welt hinaus in einen alten Wald. „Dieses Tor führt ein Gebiet der Digiwelt. In diesem Gebiet soll sich irgendwo ein heiliges Tier-Digimon aufhalten: Ein Gatomon.“ „Wie schön für Gatomon.“, sagte Keru wobei er sich fragte, was die Digiwelt sein sollte: „Und was interessiert uns das?“ „Dieses Digimon besitzt einen Heiligen Ring den ich benötige.“, antwortete der Fremde. „Für was, ist meine Sache.“

Chitu stand nur schweigend da, ihre Skepsis war zu hoch, als das sie ihm helfen wollen würde. Doch sie sah sich um und bemerkte die interessierten Blicke der andere, so schwieg sie weiter und verkniff sich ihre Frage. „Und wie erkennen wir es?“, wollte Mika wissen, „Ohne Beschreibung geht nichts, oder möchtest du, dass wir dir das falsche Digimon bringen?“ Sie verschränkte die Arme und sah den Kerl kritisch an. Dies war definitiv nicht die Antwort, die der Fremde hören wollte, denn er wurde langsam ungeduldig: „Sucht einfach eine weiße Katze mit Handschuhen.“

Langsam entfernte sich Keru von der Truppe und ließ seinen Blick über die weite, dunkle Landschaft gleiten. „Wenn wir dir helfen“, begann er, ohne sich umzudrehen, „hilfst du uns dann wieder nach Hause zu kommen?“ „Natürlich.“, grinste der Fremde. Nun drehte Keru sich um und fragte: „Wo können wir es finden?“ Der Blick des Fremden kreuzte ein paar Sekunden den von Keru und danach verlor sich sein Blick in die Weiten der Ebene. „Irgendwo in diesem Gebiet. Wie ihr es auftreibt, bleibt euch überlassen.“

Statt sich über diese ungenaue Beschreibung zu beschweren, konzentrierte sich Keru völlig auf die Aufgabe, schaute kurz zu jedem in der Gruppe und schritt mit einem „Dann sollten wir keine Zeit verlieren.“ durch das Portal. Die anderen Tamer und ihre Digimon folgten ihm um den Anschluss nicht zu verlieren. Alle bis auf Chitu. Sie bewegte sich kein Stück weg, sah den Fremden mit Misstrauen in den Augen an und wartete auf eine Reaktion.

Der Junge mit den schwarzen Haaren musterte sein Gegenüber und erwiderte ihren Blick. „Was ist, willst du deinen Freunden nicht helfen?“ Ihre Augen verengten sich. „Ob das meine Freunde sind überlässt du mir. Und ich werde mich hier nicht weg bewegen bis ich nicht weiß mit wem ich es zu tun habe.“ Dorumon baute sich neben ihr auf um zu demonstrieren, dass er besser zu antworten habe. „Wie lautet dein Name?“, fragte Chitu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  MikaOkami
2012-05-20T20:24:48+00:00 20.05.2012 22:24
Schön, dass die Geschichte mal gelesen wird. Ist eine Seltenheit bist jetzt. Zu deinen Fragen:

1) Bis auf Chitu hatten alle Charas keinen Digimonpartner, sie wussten vorher nciht, dass diese real existieren. Für die meisten ist Digimon einfach ein Kartenspiel, so auch für Youbi, Keru und Mika. Die Geschichte, warum Chitu vorher schon einen Partner hatte, wird bestimmt auch noch später in der Geschichte eingefügt.

2) Nein, es sind nicht alle Kinder "bzw" Jugendlichen am schwarzen Meer gelandet. Nur mal wieder Chitu hat hier erneut die Extrawurst abgesahnt. Warum? Das kann man sich am besten selbst ausmalen =)

3)Wie Youbi in der Digiwelt gelandet ist weiss kein Mensch und auch kein Digimon. Möglicherweise, weil sie einfach tollpatschig ist und ihr sowas einfach passiert. Mika ist in der Digiwelt gelandet durch das Häuschen von Guilmon aus Tamers - wo sich bekanntlicherweise ein Tor zur Digiwelt befindet. Die Digignome die dort ab und zu herumschwirren hat sie fälschlicherweise mit einem Schmetterling verwechselt. Sie lässt sich einfach durch Kleinigkeiten schnell ablenken. Keru ist somit einfach mitgerissen worden, weil die beiden zusammen unterwegs waren. Chitu hatte die beiden beobachtet und ist aufgrund ihrer Neugier hinterher.

4) So halb halb. Mika und Keru kannten sich vorher. In späteren Kapiteln wirst du erfahren woher. Und Youbi und Chitu kannten sich ebenfalls, woher ist noch unklar wird aber später in die Geschichte eingefügt.

Falls du noch Fragen hast, kannst du dich gerne an mich wenden =) Ich hoffe du bleibst uns treu.

Mika von den Chaostamern
Von:  Maga
2012-05-16T19:12:24+00:00 16.05.2012 21:12
Also, mir gefällt die Geschichte. Sie hat einen schön düsteren Touch und die Tamer sind wirklich mal angenehm anders. Rotzfrech, frühreif, sogar fies zueinander. Und Blackguimon ist ja wirklich ein aggressiver Bastard. Krass. Allerdings muss ich sage, habe ich einige Dinge nicht verstanden:

1. Hatten die Kids alle vorher Digimon? Sprich, wussten sie vorher auch von deren Existenz?

2. Sind die Kinder am schwarzen Meer gelandet? So liest es sich jedenfalls zwischen den Zeilen.

3. Wie sind sie eig. in der Digiwelt gelandet und wieso?

4. Kannten sich die Kids von vorher? Wenn ja von wo?

Wenn du mich hier etwas aufklären würdest, wär das total super xD
Von:  TakeruHideaki
2012-04-20T17:32:13+00:00 20.04.2012 19:32
Blackguilmin ist cooooooooooool!!!!!!
Antwort von:  XionXIV
07.06.2013 19:02
Trololol xD


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