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Zwischen Folter und purem Wahnsinn

Nach einem Rpg von mada und mir
von

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Endlich schien sich Cloud zu regen, endlich gab dieser ein Zeichen von sich und bewegte sich seiner Hand hin. Darüber etwas verwundert, streichelte Kadaj aber immer noch über seinen Kopf, sah, wie seine Augenlider flimmerten, und lächelte leicht. "Hey Cloud ...", sprach er erneut, aber leise und mit Gefühl. Er wollte ihn nicht gleich erschrecken oder gar aufregen, wer weiß, in welcher Verfassung Cloud sich gerade befand. Als dieser aber seinen Kopf in seinen Schoss legte, zuckte Kadaj kurz zusammen und hielt die Luft an. Er war solch eine Nähe nicht gewohnt, war es von Cloud gewohnt ... eigentlich war er es von niemand gewohnt. Unsicher blickte er auf den Blonden herab, ließ seine Hand auf dessen Kopf ruhen und rührte sich nicht von der Stelle.
 

Die Welt in und um Cloud schien sich langsam zu beruhigen. Das Karussell drehte sich langsamer und er konnte es nun mal wagen, langsam die Augen zu öffnen. Mit noch immer glasigen Augen erkundete er die Umgebung, er brauchte viel Zeit dafür, bis er wirklich realisierte, wo er war. Die fleckige Küchendecke, kalte Fliesen im Rücken, seine Küche, ja, aber sein Kopf, der immer noch dröhnte, lag weich. Eine Hand lag ruhig auf seiner Stirn, hielt seinen Kopf fest. Er suchte den Blick der Person, zu welcher diese Hand gehörte und seine blauen Augen fanden Kadaj, der zu ihm hinunterblickte. Blinzelnd erwiderte er seinen Blick. Was wohl passiert war, konnte er sich denken, also fragte er nicht danach. Nur warum hatte er solche Kopfschmerzen, es waren nicht diese von innen heraus, sondern eher als wäre einmal ziemlich hart gegen die Wand gelaufen. Leicht zitternd hob er dann seine Hand und legte diese auf die des Silberhaarigen. Dann schloss er kurz wieder die Augen und seufzte leise.
 

Nachdem Cloud seine Augen aufgeschlagen hatte, ihm direkt in die Augen schaute, lächelte Kadaj kurz und erwiderte den Blick. Er war nun heilfroh, dass der Blonde wach war und scheinbar den Anschein machte sich zu erinnern. „Cloud wie geht es dir?", wollte er wissen, spürte aber schon seine Hand auf seiner eigenen und hielt erneut den Atem an. Kadaj schämte sich für seinen Ausraster, aber was hätte er auch machen sollen? Immerhin wurde er fast von Sephiroth angegriffen, auch wenn dieser zum Teil in Clouds Kopf spuckte. Aber das war eben nicht Cloud und er musste sich zu Wehr setzen. Ruhig blickte er den Blonden erneut an, schluckte leicht und flüsterte ein leises "Tut mir leid."
 

Die Worte drangen an Clouds Gehirn und er brauchte noch etwa Zeit um diese umzusetzen. Wie es ihm ging? Abermals seufzte er, drehte sich zu dem Körper hin, auf welchem er sich unbewusst gebettet hatte und murmelte. ".... Mein Kopf ... als wäre ein Presslufthammer darin ..." Dann kuschelte er seinen Kopf in eine bequemere Position und zog dabei die Hand des Anderen ein Stück nach unten und legte sie sich über seine Augen. Seine Schläfen pochten noch immer. "… Kannst du mal die Welt anhalten, es dreht sich alles ...", murmelte er leise. Eigentlich war diese Position ganz bequem und aufstehen wollte er noch nicht oder, das musste er zu geben, er konnte es noch nicht.
 

Aufmerksam hörte Kadaj ihm zu, nickte hin und wieder und seufzte selber. "So fest wollte ich gar nicht zuschlagen", nuschelte er leise und strich erneut über seinen Kopf. Dass Cloud noch immer in seinem Schoss lag, störte ihn wenig, eher fühlte es sich irgendwie gut an. "Welt anhalten?", wiederholte er dann leise und lächelte." Wenn ich das könnte, hätte ich es schon längst getan", endete er schmunzelnd und blickte zu Cloud herab. Auch er hätte gern die Welt angehalten, aber das war nicht möglich, so blieb er ruhig sitzen und blickte weiterhin den Blonden mit sanftem Ausdruck in die Augen." Ich schätze du wirst ein Aspirin brauchen, oder einen Eisbeutel", grübelte er nun leicht und blickte kurz zum Gefrierschrank.
 

Cloud nuschelte irgendeine Antwort, aber diese war eher ein Gemurmel und verstanden hatte dies bestimmt keiner, es war auch nicht wichtig. Langsam erinnerte er sich an das passierte. Wie nett, dass er diesmal nicht zuschauen müsste, aber sein Schatten war aber auch fies, machte Terror, und wenn es daran ging, Prügel einzustecken verabschiedete er sich. Wirklich grausam, aber es passte einfach zu Sephiroth, auch wenn er nur ein Teil in ihm war, eben der Dunkle, welchen er sich am liebsten herausschneiden würde. Nun, Aspirin oder Eis, was war wohl besser, überlegte er sich dann. Eigentlich wollte er gar nichts von beiden, er wollte einfach so liegen bleiben und am liebsten gekrault werden, aber er traute es sich nicht wirklich sagen, er hatte einfach keine Lust eine bissige Antwort zu kassieren. "Nöö", murmelte er also leise, "deine Hand reicht völlig ..." Er schloss seine Augen wieder, versuchte sich zu entspannen und ließ sich einfach fallen.
 

Tatsächlich hatte Kadaj das Genuschel von Cloud nicht verstanden, war vielleicht auch besser so. Wer weiß, was er gesagt hatte. Er blickte immer mal wieder runter zu Cloud, blickte dann aber wieder an die Wand uns seufzte kaum merklich auf. Irgendwie gefiel ihm das Ganze gerade richtig gut, schließlich lag Cloud noch nie so handzahm in seinem Schoss. Fehlte ja nur noch, dass er ihn kraulte. Gerade als er darüber so nachdachte, hörte er schon Clouds letzten Satz mit seiner Hand und er blickte ihn erstaunt an." Ich hab aber keine heilende Hand", grinste er schief, ließ seine Hand aber liegen und streichelte sachte über die Stirn des Blonden.
 

"Tut trotzdem gut ...", antwortete Cloud, deutete nur knapp ein Lächeln an und schnurrte beinahe. Es tat echt gut, die streichelnde Hand zu fühlen, die ihn vom dröhnenden Gebrüll in seinem Schädel ablenkte. Aus dem Augenwinkel hatte er den Besen erkannt. Das war nun aber wirklich massiv gewesen, vielleicht hatte er sogar eine Gehirnerschütterung. Also war es nur gerecht, wenn sich der Silberhaarige nun um seine Kopfschmerzen kümmerte. Im Moment wollte er sich keine Sorgen darüber machen, wie es so weit gekommen war, es war gerade einfach zu friedlich in ihm und nur um allein diesen Frieden zu spüren, nahm er die Kopfschmerzen gern in Kauf. "Blöde harte Fliesen ...", nuschelte er leise vor sich hin, schon komisch, dass sie immer in der Küche am Boden herumsaßen.
 

"Hehe dann kann ich ja aufhören", grinste Kadaj fies, nahm aber seine Hand nicht von seiner Stirn, sondern ließ sie einfach eine Weile lang ruhen. Dabei dachte er etwas nach, dachte an das, was eben passiert war und zuckte leicht zusammen. Irgendwie war es ihm immer noch unwohl, zumal er Cloud ja nicht mal provoziert hatte. Scheinbar kam Sephiroth schon so aus ihm raus, scheinbar reichte schon ein seltsamer Gedanke oder was auch immer. Irgendwann streichelte er aber doch wieder über Cloud seinen Kopf, hörte die Worte "blöde Fliesen" und schmunzelte leicht. "Tja Fließen sind eben nicht aus Watte", murmelte er und blickte Cloud ernst an.
 

"Blödmann ...", kam es als Kommentar von Cloud, als er hörte, dass er ja dann aufhören könnte. "Aber wenigstens sind sie sauber ..." Er regte sich etwas, um sich bequemer hinzulegen. Der Blonde wusste genau, würde er jetzt aufstehen oder irgendwas anderes machen, wäre diese doch so angenehme Situation vorbei. Oder so dachte er es zumindest, aber wer weiß, was in dem Silberhaarigen vorging, er verstand ihn ja nicht wirklich, oder doch? So musste er eben die harten Fliesen akzeptieren. "Hab ich dich arg erschreckt?", fragte er dann unvermittelt, hielt seine Augen dabei aber immer noch geschlossen. "Aber der Besen, also, das war aber echt mal ... massiv ...", fügte er noch an, aber es war kein Vorwurf in seiner Stimme zu hören.
 

"Ich gebe dir gleich mal einen Blödmann", empörte sich Kadaj leicht und piekte Cloud leicht in die Rippen. Irgendwie machte es Spaß den Blonden zu ärgern, nicht auf gemeine Art, aber ebenso wie er es gerade tat. Er könnte noch Stunden einfach so da sitzen und seinen Kopf kraulen, doch dann hörte er schon seine Frage und ruckte leicht auf." Erschrocken ist gut ... sicher hab ich mich erschrocken. Aber ich hab mich ja gewehrt. So leicht mach ich es dem nicht und ich wusste ja, dass du das nicht bist und das mit dem Besen tut mir leid. Etwas anders hatte ich nur leider in der beklemmenden Lage nicht gefunden", gestand er leise und wuschelte Cloud durch die Haare." Aber das war die Rache dafür, dass du mich gekniffen hast ... hehe ... somit sind wir quitt."
 

Nun war es an Cloud zusammenzuzucken, als er in die Rippen gepickt wurde. Dabei ruckte er mit dem Kopf nach oben, was dazu führte, dass er Sternchen sah und ihn wieder auf den Schoss des Silberhaarigen fallen lassen musste dabei seufzte er kurz auf und kniff die Augen zusammen. Aber die weitere Antwort von ihm zwang ihn, wieder die Augen zu öffnen und Kadaj groß anzusehen. "Mit dem Besen verdroschen werden gegen einmal zwicken? Das ist aber ganz schön teuer ... Gehirnerschütterung gegen blauen Fleck, tss~", empörte sich nun Cloud, aber es war nur gespielt, er verstand es ja, keine Ahnung, was er sonst noch so angestellt hätte. Doch im Moment kam er sich so wehrlos vor, nur war es ihm egal, er mochte das kraulen einfach zu gern.
 

Kadaj schaute wie Cloud kurz aufruckte, die Augen zusammenkniff und seufzte. War wohl doch keine gute Idee ihn zu picken dachte er sich kurz, kraulte seinen Kopf weiter und streckte sich kurz. "Ja, okay darfst mich noch dreimal zwicken, dann sind wir aber quitt", lenkte Kadaj schmunzelnd an und blickte ihn sanft an. Er hätte auch den Schrubber nehmen können, aber das wäre das Gleiche gewesen. Aber immerhin hatte er das Monster vertreiben und es herrschte Ruhe. Jedoch fragte sich Kadaj, wie lange es so andauern würde und wann er wieder versuchen würde Cloud und auch ihn fertigzumachen. Etwas anderes war das nämlich nicht.
 

Cloud schmunzelte, noch dreimal zwicken, so, so. Aber dann kam er ins Grübeln. Er wollte zwar nicht daran denken, aber er musste es unwillkürlich. Warum ließ er es zu, dass er eigentlich immer durchbrach. Er hatte ihn doch so gut im Griff gehabt. Als er alleine war, als er abgeschottet lebte. Nun, vielleicht hatte sein Schatten keinen Grund gesehen, in zu ärgern und deshalb geschwiegen. Oder war es einfach die Tatsache, dass er, sein geistiger Widerstand im Moment einfach zu schwach war? Sein Rücken, der ihm nun doch etwas wehtat, riss ihn aus den Gedanken. "Hilfst du mir mal kurz aufs Sofa? Ich hab genug vom Küchenboden ...", murmelte Cloud leise und sah fast schon bittend zu dem Silberhaarigen hoch."... vielleicht solle ich hier nen weichen Teppich hinlegen", sagte er mir zu sich selbst. Dann richtete er sich aber schon langsam auf, nur kamen die Blitze vor seinen Augen sofort wieder. "Verdammt~ …", fluchte er leise und hielt sich seinen dröhnenden Kopf. "Und vielleicht doch eine Aspirin..."
 

Kurz blickte Kadaj Cloud noch mal an, hörte dann auch schon seine Bitte und nickte leicht. Vorsichtig erhob er sich, half Cloud auf die Beine und versuchte ihn zu stützen. "So jetzt gehen wir erst mal rüber und dann hol ich dir die Aspirin. Du siehst aus, als würdest du gleich wieder die Flatter machen", stellte Kadaj stirnrunzelnd fest und brachte den Blonden rüber auf die Couch. Er deckte Cloud sogar zu, ging dann wieder rüber in die Küche und suchte die Aspirin zum Auflösen in Wasser. Zur Vorsicht nahm er aber noch einen Eisbeutel mit und brachte beides zu Cloud ins Wohnzimmer an die Couch. Behutsam, fast schon übervorsichtig legte er ihm den Eisbeutel auf die Stirn und reichte ihm das Glas. "Hier deine Aspirin", lächelte er kurz und setzte sich dann in den Sessel.
 

Als er wacklig auf seinen Beinen stand, wurde ihm wieder leicht schwarz vor den Augen. Er schwankte bedrohlich, nur spürte er, wie Kadaj ihn doch stützte. Ein sehr gutes Gefühl eigentlich, zu wissen, dass jemand dastand und dafür sorgen würde, dass er nicht fiel. Widerstandslos ließ er sich zum Sofa führen und sich sogar zudecken. Derartige Bemutterungen konnte er eigentlich nicht ab, aber von dem Silberhaarigen ließ er es sich nur zu gern gefallen. Er bedankte sich für die Aspirin und den Eisbeutel. Es tat verdammt gut, seine heiße Stirn zu kühlen. Nur fehlte ihm noch etwas. "Danke. Weißt du, was noch besser wäre?" fragte er ruhig. "So ein Kopfkissen, wie ich in der Küche hatte ..." Er linste frech unter dem Eisbeutel hervor zu Kadaj. Liegend ging es ihm echt prächtig. Aber nur liegend eben.
 

Kadaj saß eine Weile im Sessel und schaute Cloud ruhig an. Er grübelte erneut über das Geschehene nach, kam aber auf keinen grünen Zweig und ließ es bleiben. Kurz horchte er auf, als er etwas von einem Kopfkissen hörte, sah wie Cloud zu ihm herüberschaute und wirkte nun doch etwas verwirrt." Ich soll also als Kopfkissen herhalten? Nun, wenn es dir besser geht" und er erhob sich langsam und ging auf den Blonden zu. „Setzt dich mal kurz auf, dann kann ich mich auch setzten", sprach er ihn leise an und blieb direkt vor ihm stehen.
 

Kurz setzte sich Cloud dann vorsichtig auf und wartete, bis Kadaj sich gesetzt hatte. Dann ließ er sich auch schon wohlig seufzend zurückfallen und kuschelte sich bereits wieder an ihn heran. "Bestimmt geht's mir so vieeel schneller besser", schnurrte er kurz. "Selber schuld, wenn du so ein bequemes Kopfkissen abgibst ...", meinte er frech und blinzelte nach oben zu Kadajs grünen Augen. Von der Art her die Augen, die er eigentlich verabscheute bis aufs Blut, nur in Fall von Kadaj, es war anders. Irgendwie. Er fragte sich, wie er wohl mit diesen Augen aussah. Er hatte sich noch nie mit grünen Augen gesehen. Sein Schatten hatte ihn das nie sehen lassen.
 

Nachdem Kadaj saß und sich Cloud regelrecht in seinen Schoss kuschelte, streichelte er ihm wieder sachte über den Kopf. Eigentlich hatte er bei der Frisur tonnenweise Haarspray vermutet, aber sie fühlten sich weich und schön flauschig an. "Hmm~", machte er kurz und blickte ihn dann erneut an. "Jetzt werde erst mal gesund und dann sehen wir weiter", redete er ohne wirklichen Zusammenhang weiter, kraulte dabei Clouds Kopf und blickt vor sich hin. Ja, so war es ganz angenehm, so ließ es sich aushalten. Wenn da nur nicht die ständige Beobachtung wäre. "Meinst du Rude, hat das vorhin gesehen?", fragte er vorsichtig nach.
 

Es fühlte sich so angenehm an, wie der Silberhaarige so seinen Haarschopf berührte und ihn kraulte. Es genießend schloss er die Augen und er machte keinen Heel daraus, dass es ihm gefiel, er schnurrte regelrecht. Aber er wurde aus seinem Genießen gerissen, als Kadaj ihn auf Rude ansprach. "Bestimmt ... nur, wenn es Rude alleine war, sagt er nicht, nur Reno rennt sofort petzen ... Wachhund eben ...", antwortete er leise und sogleich fiel ihm sein Vorhaben wieder ein. Voller Tatendrang, liegend war es ja der Held, wollte er aufspringen. "Ich geh kurz zu T ... autsch ..." Und er sagte wieder zusammen. "Verdammt nochmal ... wieso sehe ich immer Sternchen, sobald ich den Kopf hebe?" schimpfte er genervt vor sich hin, rieb sich die Augen und kuschelte sich ergeben, von seinem Körper besiegt, wieder an den Silberhaarigen an.
 

Verständlich nickte Kadaj, hörte aber dann Clouds leises Schnurren und grinste leicht. "Ui~ ich hab eine Katze im Schoß liegen." Er kraulte weiter, ehe er weitersprach. "Reno ist eh dumm wie Stroh, aber das hab ich dir schon gesagt und ich wiederhole mich nur ungern." Jetzt wo Cloud aber aufstehen wollte, schaute er ihn ernst an und kratzte sich am Kopf. Wo wollte er denn jetzt hin?" Warum du Sterne siehst? Hmmm~ liegt wohl daran, dass ich dich niedergeschlagen habe und du auf den Kopf gefallen bist", erklärte er fachmännisch und sah, wie der Blonde wieder zurück in seinen Schoss sank.
 

"Menno~ ...", schimpfte er vor sich hin. "Dann warte ich eben, bis es besser geht ... scheiß schwächlicher Körper ...", ließ er sich zum Fluchen hinreißen. Wieso machten ihm so ein paar Treffer auch so viel aus, das konnte er doch schon mal besser wegstecken. Noch ein wenig grummelig kuschelte er wieder, es blieb ihm ja nichts anderes übrig. Immer wieder lugte er frech nach oben, so allmählich musste er sich echt zusammenreißen, den Silberhaarigen nicht einfach zu sich herunterzuziehen und ihm küssen. Der Drang wuchs und wuchs, aber er hatte einfach zu viel Angst davor, sich wieder zu verlieren. Und so genoss er einfach die Nähe und seufzte immer mal wieder leise.
 

"Ach komm schon, morgen geht es dir bestimmt schon besser", versuchte Kadaj Cloud aufzuheitern und kraulte ihn lieb weiter. Ihm gefiel das Ganze, es erinnerte ihn an eine Katze, eine kuschelige und schmusende Katze. Bei dem Gedanken musste er nun wieder leicht schmunzelnd und doch bemerkte er den seltsamen Blick des Blonden. "Ähm Cloud ... du schaust so komisch. Ist alles in Ordnung, tut dir was weh?", fragte Kadaj sorgenvoll, blickte ihn abwartend an und streichelte sachte über seine Stirn.
 

"Ich mag es nicht, außer Gefecht zu sein ...", murmelte er leise, aber das Kraulen war doch eine wirkliche Alternative zum geschäftigen Alltag. Wohlig streckte er sich ein wenig, aber auf die sorgenvolle Frage, blickte er ruhig nach oben zu dem Silberhaarigen. "Nein oder ... nun eigentlich doch ..." Und er versuchte ernst zu blicken. "Hier ... so manchmal" und er nahm eine Hand Kadajs und legte sie auf seine Brust, wo sein Herz schlug. "Sehnsucht ... ich weiß nicht nach was, aber manchmal schmerzt es eben ..." Er drückte die Hand sanft gegen sich und schaute dem Silberhaarigen sanft in dessen grüne Augen.
 

Verständnisvoll nickte Kadaj bei den Worten des Blonden, blickte ihn ernst an. „Ich denke das will keiner, ich mochte es auch nicht, als ich zwei Wochen so rumhumpeln musste", gestand er ehrlich und erwiderte den ruhigen Blick von Cloud. Als dieser aber seine Hand nahm und sie sich auf die Brust legte, zuckte Kadaj kurz zusammen, spürte aber den Herzschlag und lächelte leicht. Sehnsucht ... das Gefühl kannte er nur zu gut. Sehnsucht nach Veränderung, nach Geborgenheit ... Sehnsucht nach seinen Brüdern. „Weißt du Cloud, ich kenne das Gefühl. Klingt zwar komisch, aber ich verspüre so etwas auch hin und wieder. In letzter Zeit sogar sehr oft und es schmerzt auch bei mir. Du wirst schon noch herausfinden, wonach du dich sehnst", erzählte er leise, fast schon im Flüsterton und ließ weiterhin ruhig seine Hand auf dessen Brust liegen.
 

Aufmerksam hörte er zu. Sehnsucht, nun eigentlich verspürte sie jeder. Nur war es wirklich komisch so etwas hinter einer Gestalt zu vermuten, welche ein so grausames Bild von sich gezeichnet hatte. Die Hand auf seiner Brust drückte er kurz ein wenig fester, ließ dann aber die Seine locker darauf liegen. "Das klingt, als ob du weißt, was du ersehnst ...", antwortete er ebenso leise, warum er es in letzter Zeit mehr verspürte, konnte er nachvollziehen, bestimmt war diese Situation für ihn auch nicht leicht. Dann drehte er seinen Kopf ein wenig seitlich zu dem Silberhaarigen hin. "Aber ... ist es nicht so, dass man sich in der Sehnsucht verliert? 'Sehnsucht ist ein Galgenstrick, langsam bricht sie dein Genick '...", zitierte er aus einem Lied, welches ihn vom Text her immer wieder berührte. "Also ist es doch ein gefährliches Spiel, oder? Nur warum kann man nicht davon ablassen, warum kann man sie nicht ... ausschalten? Unterdrücken? Sie staut sich auf und bricht ungewollt und mit schlimmsten Auswirkungen hervor ..."
 

Kadaj überlegte lange, was er sagen sollte, was die richtigen Worte wären und so brauchte er bald ganze zehn Minuten um seine Stimme wiederzufinden. "Ja, ich denke ich weiß was ich ersehne." Er blickte Cloud ernst an, kratzte sich mit der freien Hand kurz am Kopf und überdachte die nächsten Worte." Man kann sich schon in der Sehnsucht verlieren, auch kann sie einem das Genick brechen. Ich war so versessen meine Mutter zu finden, dass mir diese Sehnsucht wirklich fast das Genick brach", erklärte er kurz und fing an in Gedanken Cloud ein wenig an der Brust zu kraulen. „Hmmm~ warum man nicht davon ablassen kann ... Ich denke es ist eine Art Bewährungsprobe, eine Art zu sehen, wie viel ein Mensch aushalten kann, ohne zu zerbrechen" und wieder schaute er Cloud ernst an und fuhr fort." Unterdrücken ... man kann vieles unterdrücken, aber die Sehnsucht zu unterdrücken ist fast unmöglich. Man kann Gefühle wie Wut oder Liebe unterdrücken, aber Sehnsucht wird einen Menschen immer begleiten."
 

Kadaj schien in der Hinsicht, um einiges weiter zu sein als er. Er wusste wohl was er ersehnte, während Cloud in einem riesigen Meer an Empfindungen trieb und nicht wusste, welches die seinen waren und welches die seiner dunklen Seite. Oder aber waren sie doch eine Einheit? Musste er diese Seite akzeptieren, war er doch untrennbar mit ihr verbunden. Er schloss die Augen bei diesen Überlegungen und schüttelte kurz seinen Kopf. Bei seiner persönlichen Bewährungsprobe schien er mal kläglich zu versagen. Aber wie konnte man auch etwas in sich bekämpfen? Der Feind war nicht greifbar, dass man ihm mit Waffen wie einem Schwert hätte angreifen können, welche Waffen sollte man nutzen, wenn man etwas in sich besiegen wollte. Die Sehnsucht nach Mutter hätte ihn bald zerbrochen, traf das nun auch auf Sephiroth zu? Ließ diese Sehnsucht ihn zu solchen Taten hinreisen? Aber er war doch nur noch ein Schatten, eine Erinnerung. Ließ er ihn selbst nun einfach teilhaben an seiner Sehnsucht, um ihn bewusst zu zerbrechen? Seine Gedanken kreisten, ihm war bald schwindelig davon und er versuchte, sich nicht wieder in seinen Gedanken zu verlieren. Die kraulende Hand auf seiner Brust brachte ihn in die Wirklichkeit zurück, er schlug die Augen wieder auf, sah zu dem Silberhaarigen hoch und konnte aber die letzten Anzeichen der Sehnsucht in seinem Blick nicht unterdrücken.
 

Kadaj hatte gar nicht gemerkt, wie Cloud nachdachte, er hatte einfach gerade die Stille genossen und kraulte ihn einfach weiter. Diese Ruhe war angenehm, einfach mal nichts sagen und nichts machen. Schön so ... seiner Meinung nach. Nur wie lange würde diese Ruhe anhalten, wie lange würde es dauern, bis wieder etwas passierte? Kadaj wusste darauf einfach keine Antwort und so blickte er erneut zu Cloud runter und sah dessen Blick. "Na du Träumer", lächelte er wieder, strich mit seiner freien Hand über sein Gesicht und versuchte sich kurz zu strecken.
 

Er reckte sich unbewusst der streichelnden Hand entgegen. Die Berührung tat nicht nur seinem Körper gut, wie er empfand, sondern auch seiner Seele. Es war wie ein Ruhepol, in welchem man verweilen konnte, ohne gehetzt wieder immer weiter rennen zu müssen. Wie eine beruhigende Hand auf einer pochenden Wunde. Dann erinnerte er sich wieder an die Art, wie Kadaj sich verletzt hatte, ein Test, ob er wirklich lebte. Konnte unerfüllte Sehnsucht solche Fragen aufwerfen? Davon gesteuert hob er nun auch die Hand, strich kurz über den Verband und wanderte dann hoch zu dem Gesicht des Silberhaarigen. Sanft streichelte er über seine Wange und seine blauen Augen, noch immer erfüllt von Sehnsucht suchten abermals seinen Blick.
 

Erneut zuckte Kadaj leicht zusammen, als Cloud seinen Verband und den Hals berührten. Für ihn war das noch immer ungewohnt so berührt zu werden, und nachdem die Hand des Blonden nun seine Wange sanft gestreichelt hatte, blickte er sichtlich verwirrt zu ihm runter. Warum schaute Cloud nun so seltsam, was hatte das zu bedeuten? Sollte er fragen oder einfach ruhig sein und warten? Ihm fielen so viele Sachen gleichzeitig ein und doch blieb er ruhig sitzen und schloss für einen Moment seine Augen.



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