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Zwischen Folter und purem Wahnsinn

Nach einem Rpg von mada und mir
von

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Grummelnd packte sich Kadaj die drei Wäschesäcke, lief langsam und gemütlich über die Straße und kam ganze fünfzehn Minuten später in Clouds Wohnung an. "In deinen Schrank kannst'e die Sachen aber selber einräumen, ich trage dir nicht ständig den Arsch nach", donnerte der Silberhaarige laut durch die Wohnung, machte sich darauf die Säcke langsam auszuräumen und legte die frisch gewaschene Wäsche vorerst auf dem Küchentisch ab. Die Kleidungsstücke, die genäht werden mussten, besserte er gleich aus. Zumindest die, wo man nur einen Knopf annähen oder ein kleines Loch stopfen musste. Bei den etwas Größeren musste er erst sehen, wie er das machte, schließlich hatte er kein Garn und das gestaltete sich als schwierig.
 

Cloud betrachtete sich im Spiegel. Diese Stimme glaubte er, nun aber wirklich zu kennen. Er sah sich selbst wieder im Glaswald und hörte genau diese Stimme irgendwelche Anweisungen rufen. Anweisungen zu dem Silberhaarigen Brüdern. Er musste sich nun wirklich mit Vincent treffen, vielleicht konnte dieser oder auch einer der anderen seinen Verdacht entkräften. Ruhig ging er in die Küche, nahm ohne Widerworte ein paar seiner Sachen und legte diese erst mal auf sein Bett. Wieder zurück schnappte er sich den anderen am Kragen und drückte diesen unsanft gegen den mannshohen Kühlschrank. Dass er dabei einen Stapel Wäsche vom Tisch fegte und dieser total durcheinander am Boden landete, kümmerte ihn überhaupt nicht. "Tu ich, in meinem Zimmer hast du eh NICHTS, aber auch gar nichts verloren! Merk dir das!" Da er genau spürte, dass er körperlich stärker war, erhöhte er trotzdem den Druck noch etwas. "Vielleicht sollte ich dich wirklich weiterverkaufen und mir von dem Geld etwas kleines Schnuckeliges leisten und nicht so eine Zicke, wie du eine bist. Mal sehen, ob ich einen richtig fiesen Käufer finden kann", raunte er dann in dessen Ohr. Aber dann ließ er ihn auch schon los und machte sich ans Gehen. Er hatte ein paar Antworten zu finden.
 

Nachdem Kadaj unsanft gegen den Kühlschrank gedrückt wurde, blickte er Cloud direkt in die Augen, schluckte leicht und nickte. Nachdem aber der Satz mit dem Weiterverkaufen fiel und er das Chaos am Küchenboden sah, schnaufte er erneut auf und zickte fröhlich weiter. Wenn schon eine Zicke, dann eine richtige. "Tu, was du nicht lassen kannst, immer noch besser als einer richtigen Schlampe hinterher räumen zu müssen", keifte Kadaj Cloud hinterher, räumte die Wäsche wieder vom Boden auf und legte diese erneut zusammen. Wieder setzte er sich auf den Stuhl, suchte aus den weggeworfenen Kleidungsstücken ein paar Lumpen heraus und stopfte damit nun die größeren Löcher. Nach getaner Arbeit legte er die Wäsche im Wohnzimmer auf die Couch und räumte wieder das unordentliche Badezimmer auf.
 

Cloud hörte nicht mehr alles, was der andere ihm nachrief, was vielleicht auch besser so war. Er fuhr in den Glaswald und erkundigte sich bei seinen Freunden, ob diese vielleicht noch mehr über den Verbleib der Brüder erfahren hatten. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Brüder wohl getrennt worden waren, als er mit Vincent das mit Materia beschworene Wesen vernichtet hatten und es eine Explosion gegeben hatte. Diese war ziemlich massiv gewesen, aber es war unwahrscheinlich, dass diese zum Tod ausgereicht hätte, vor allem, da es keine Anzeichen vom Lebensstrom gegeben hatte, den man sonst beim Tode eines Wesens immer bemerkte. "Die beiden älteren flogen in diese Richtung und Kadaj, den muss es viel weiter geschleudert haben", stellte Vincent fest und sie blickten beide in einen Abgrund, in welchem man aber weicher landen konnte, da er dicht bewachsen war. Sie sprangen beide hinunter und landeten unten und suchten weiter nach Spuren. "Wie läuft es mit deinem Bediensteten?" "Weiß nicht", antwortete Cloud und er erzählte ihm, was so alles vorgefallen war.
 

Rude und Reno waren auf Anweisung von Rufus ShinRa im Glaswald, streiften selber jede Ecke, jeden Winkel und jede Höhle ab und siehe da ... sie wurden fündig. Rude zog einen völlig verstörten Loz aus der Höhle raus und fand bei genauerem Hinsehen auch Yazoo, nur von der kleinen Made Kadaj fehlte noch immer jede Spur. Sichtlich stolz zog er die beiden nun aus der Dunkelheit, rief nach Cloud und Vincent und machte sich langsam mit Reno zusammen auf dem Weg zum Waldesrand. "Schaut mal was wir gefunden haben", meinte Rude emotionslos, warf die beiden Silberling vor Vincents Füße und rückte seine Brille zurecht. "Den Dritten haben wir nicht gefunden", fügte Reno hinzu, spielte mit seinem Schlagstock und grinste etwas anzüglich zu Cloud.
 

Cloud hob die Brauen, als sie gerufen wurden. Leider hatte Vincent ihm noch keinen Rat für sein kleines Problem zu Hause geben können, an welches er jedoch erst mal gar nicht mehr dachte. "Schau einer an", meinte er nur. "Sicher?", fragte Cloud Reno zurück und schaute ihn etwas giftig an. "Euch kann man doch nicht wirklich trauen", grummelte er. "Wo ist der Dritte? Wo ist Kadaj?", fragte Vincent indessen Loz, der ihn aber nur etwas belämmert, anschaute und die Schultern zuckte. "Die reden nicht, hab ich schon versucht", meinte Reno gelangweilt. "Vielleicht muss ich etwas intensiver nachfragen." Er ging mit dem Schlagstock drohend auf Yazoo zu, der emotionslos vor sich hinstarrte. "Sagst du mir, wo er ist?", fragte er zuckersüß und präsentierte seinen Stock. "Tot", kam es nur trocken von ihm, worauf Loz zu weinen begann. "Nein, er ist kommt schon wieder, wir warten", schluchzte er. "Halt den Mund!", kam es scharf von Yazoo, der dann aber schon einen Schlag mit dem Stock abbekam.
 

"Reno, lass das! So bekommen wir auch keine Informationen aus ihnen heraus und halb tot prügeln ist auch keine Lösung. Rufus will sie beide lebend und unversehrt wissen, als pack deinen Schlagstock weg, oder ich tu es", knurrte Rude leise dem Rothaarigen zu, packte sich schon dessen Schlagstock, zog mit einem Ruck und sah zu, wie Reno durch das ruckartige Ziehen auf dem Hintern landete. "Vincent ... Cloud ... falls ihr die beiden noch etwas fragen wollt, dann tut das bitte jetzt. Später wird sich Rufus um die beiden kümmern und ob sie dann noch in der Lage sind zu antwortet, bezweifle ich", sprach Rude die beiden an, stellte sich hinter Reno und hielt diesen sicherheitshalber am Kragen fest.
 

Cloud blickte zu Vincent, der sich dann Loz vornahm. Er selbst ging auf den am Boden liegenden Yazoo zu und setzte diesen unsanft hoch. Reno keifte hinter ihnen, was Rude jedoch nicht im geringsten beeindruckte. "Ich weiß, dass er nicht tot ist", begann er einfach und zwang den anderen ihm in die Augen zu sehen. "Vielleicht sag ich dir auch noch mehr, aber ich will wissen, wie seid ihr entkommen?" Yazoo blickte ihn ziemlich böse an. "Du verdammtes Ass hast ihn doch verbrannt! Er stand genau im Flammenmeer, das die Explosion ausgelöst hat, die DU verursacht hast!" "Neeiiinn!" schluchzte Loz neben ihnen, "Er ist in den Abgrund runter!" "Dann ist er eben dort unten zerschellt, haste das grüne Licht gesehen?", schnauzte Yazoo und funkelte Loz bitterböse an, was Vincent wieder konterte. "Es gab kein grünes Licht, das wissen wir alle." Also war es wohl wahrscheinlich, dass dieser noch lebte, dachte sich Cloud, das war alles sehr interessant.
 

"Wenn er nicht im Abgrund zerschellt ist, nehme ich, an das er die Stadt längst verlassen hat und ...", setzte Rude an, wurde jedoch nun von Rufus persönlich unterbrochen und schwieg. "Oder aber jemand hat Kadaj gefunden und diesen irgendwo hingebracht. Ich denke ja, dass dieser jemand ein Handlanger war oder ein Kopfgeldjäger und was die mit gefundenen Leuten machen, muss ich euch ja nicht erklären. Für die Unwissenden unter euch, es heißt so viel, wie er wurde, scheinbar verschleppt und anschließend verkauft", erklang die kalte Stimme des Präsidenten hinter Reno und lächelte süffisant.
 

Loz heulte wieder auf. "Er würde nicht einfach gehen! Er würde sich nie fangen lassen!", jammerte er und Yazoo bellte dazu."Und er würde nie jemand anderen bedienen!" Cloud ließ die beiden jammern und wendete sich dem Präsidenten zu. "Hallo Rufus", begrüßte Cloud ihn etwas kühl. "Cloud habt ihr deine Wäsche noch gut nach Hause gebracht?", fragte Rufus ihn interessiert. "Oder musstest du erst deine Diva besänftigen?", stichelte Reno, der sich inzwischen von Rude befreit hatte und wieder auf die beiden Brüder zugingen. "Die sind mir echt mal zu laut", schnurrte er und zog mit seinem Stock bei Loz einmal durch, dass dieser aufhörte, zu weinen und einfach stillliegen blieb. "Schau mal, Cloud, so bringt man jemanden zum Schweigen, wenn man dessen Gebabbel nicht mehr hören kann. Soll ich dir mein Stöckchen mal ausleihen?" Cloud hatte keine Lust weiter Gespött des Rothaarigen zu sein und beachtete ihn nicht weiter. "Suchen wir eben noch weiter bei diesem Abgrund", meinte er zu Vincent und sah den anderen nur kalt an.
 

"Reno aus!", donnerte Rufus in die Richtung seines rothaarigen Turks, das dieser augenblicklich stillstand, den Mund hielt und kaum merklich atmete. "Geht doch, es geht doch. Packt die beiden ein und dann ab mit ihnen, ihr wisst ja wohin", zischte Rufus bedrohlich leise weiter, machte eine Handbewegung Richtung Auto und lief unbeeindruckt vorne weg. Rude packte sich Loz, lief langsam hinter seinem Chef her und schaute noch kurz, wie Reno sich mit dem keifenden Yazoo auseinandersetzte. Herrlich dieser Anblick, man könnte meinen die beiden wären Hund und Katz, so gifteten sich an. "RENO BEWEG DEINEN ARSCH HER UND PACK DIE DIVA EIN!", brüllte Rufus vom Wagen her, öffnete galant die Tür des Fahrzeugs und nahm auf den Rücksitz schon mal Platz.
 

"Turks und vor allem dieser. Die haben echt Gefallen an ihrer Macht, die sie über andere ausüben können", murmelte Vincent leise und wandte sich zum Gehen. Cloud beobachtete das Spektakel ebenfalls noch eine Weile kopfschüttelnd, aber er war schon so weit beeindruckt, wie Rufus sich den anderen nur mit Worten durchsetzen könnte. In Clouds Kopf arbeitete es fieberhaft. Konnte es sein? Konnte es wirklich sein, dass Kadaj von solchen Handlangern gefunden worden war und sich nun sogar bei ihm vor Rufus und den Turks versteckte? Deswegen der anfängliche Schleier? Hatte er ihn aufgegeben, da er sich bei ihm sicher fühlte? Oder aber dass er ihn für so blöde hielt, dass er ihn nicht erkennen würde. Wenn dem so war, dann könnte dieser was erleben. Cloud stand noch eine Weile einfach da und beobachtete, wie Reno den Silberhaarigen, mit reichlich Mühe ins Auto verfrachtete und er fragte sich wirklich, wohin Rufus diese bringen würde.
 

Nachdem endlich auch Yazoo im Wagen verfrachtet war, fuhr dieser mit quietschenden Reifen Richtung Midgar. Rufus hockte mit einem süffisanten Grinsen in seinem Wagen und blickte die beiden Brüder abwechselnd an. "Nun da wir nun unter uns sind, kann ich euch ja sagen, was aus eurem dummen kleinen Bruder geworden ist. Ich habe mich mal auf dem Sklavenmarkt umgehört und scheinbar wurde er tatsächlich verkauft. Wohin, das weiß ich leider nicht, da die meisten von ihnen verschleiert sind", erklärte er den beiden Silberhaarigen und lachte hohl auf. Rude polierte seine Sonnenbrille, blickte zu Reno rüber und zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. Für den Glatzkopf war das doch alles etwas zu einfach und irgendwie hegte er den Verdacht, dass Rufus noch mehr wusste.
 

Cloud ging Vincent hinterher und die beiden sahen sich auf der Lichtung um. "Rufus weiß mehr als er sagt", meinte Vincent ruhig. Den Spuren zufolge war wirklich jemand unsanft auf der Lichtung unten angekommen. Nur bewegte sich die Spur einer Person weg vom Geschehen und verlor sich relativ plötzlich, nur noch Reifenspuren waren zu sehen. Kopfschüttelnd stand Cloud da, also war dem wirklich so, dass Kadaj auch am Leben war und irgendwas mit ihm passiert war. Cloud erzählte Vincent von seinem Verdacht. "Das wäre doch der absolute Zufall, wenn Rufus genau diesen bei dir abstellt, aber ich glaube nicht, dass er nichts davon wüsste, wenn dem so wäre. Nur wären mir die Beweggründe nicht klar, was es soll. Vielleicht ist es am besten, wenn du diesen Sklaven schnell wieder loswirst", erwiderte er und die beiden verabschiedeten sich. Auf dem Rückweg, es war mittlerweile tiefe Nacht, grübelte Cloud lange nach, wie er sich verhalten solle und ob er sein Präsent wirklich loswerden wollte. Ihn einfach verschwinden zu lassen, würde den Turks gegenüber Schwäche zeigen bedeuten und das war ein absolutes No-Go für ihn. Wäre sein Geschenk wirklich Kadaj, dann könnte dieser was erleben, dann würde er mal seinen Spaß mit diesem fiesen kleinen Angeber haben, denn er hatte ihnen zu genüge wehgetan und geärgert davor. Nur wollte er sich dessen zuvor sicher sein, bevor er einen Unschuldigen dran kriegen würde.
 

Yazoo entglitten sämtliche Gesichtszüge, Loz heulte wieder rum und Rufus grinsen wurde immer breiter. "Ihr zwei seid so dumm, euer Bruder dürfte es da weitaus besser haben, da wo er jetzt ist. Vielleicht hat der Kleine gerade seinen Spaß und wird mal so richtig durchgenommen, während ihr zwei hübschen eine lange Zeit schlafen werdet. Ich kann doch nicht zulassen, dass ihr euch wieder versucht am Planeten zu rächen und Kadaj kann und wird alleine nichts ausrichten können. Wie ihr seht, ist euer Schicksal somit beschlossen und unwiderrufbar." Rude lief es bei diesen Worten doch kalt den Rücken runter, da es sich doch ziemlich grausam anhörte. Tiefschlaf und das auch noch für immer? War das überhaupt machbar, war es nicht rechtswidrig?Rude beschloss jedoch den Mund zu halten und schaute weiterhin aus dem Fenster. Reno hingegen grinste mehr als zufrieden, warf den beiden Brüdern immer wieder gehässige Blicke zu und ließ seinen Schlagstock sprechen.
 

Gegen fünf Uhr morgens schloss Cloud seine Wohnungstüre auf, fühlte sich wie erschlagen und taumelte regelrecht in die Wohnung. Schlafen konnte er aber nicht, da er ziemlich aufgewühlt war und dem anderen gegenüber irgendwie Misstrauen entwickelte. Er setzte sich selbst einen Kaffee auf und machte dieses Mal nicht so eine Sauerei wie sonst. Die Kleidungsstücke lagen noch alle im Wohnzimmer herum, Cloud hatte sie nur vom Sofa weg auf den Tisch gepackt. Einräumen hatte er jetzt bestimmt keine Lust. Er zappte durch die Programme, nippte immer wieder an seinem Kaffee und dachte mehr über die ganzen Geschehnisse nach, als dass er das Fernsehprogramm verfolgte.
 

Kadaj schlief um die Zeit noch, stand erst auf, als ihn der Wecker wieder um sechs Uhr weckte, er sich langsam aus dem Bett bequemte und sich anzog. Wenig später ging er in die Küche und wollte Kaffee aufsetzen, stellte jedoch schnell fest, dass dieser schon fertig war und die Dose schon wieder herumstand. Seufzend nahm er diese, knallte sie wütend in den Schrank und schloss diesen etwas unsanft. Dass er dabei einen ziemlichen Krach machte, störte ihn kein bisschen. Cloud schien eh munter zu sein, da er den Fernseher im Wohnzimmer hörte.
 

Cloud schreckte hoch, als er den Lärm aus der Küche vernahm. Also war er doch ein wenig eingepennt. Also war der andere nun auch wieder wach. Langsam merkte er, dass er ein Frühstück vertragen könnte. Also erhob er sich etwas schwerfällig vom Sofa und ging zur Küche. "Morgen ... Machst du Frühstück?", war das Einzige, was er von sich gab und verzog sich dann aber auch schon ins Bad. Er sah etwa fertig aus, wie er feststellte. Dunkle Augenringe stachen hervor und diese wurden auch noch extra von seinen blauen Augen betont. Sich nur kurz ein wenig frisch machend, saß er anschließend umgezogen im Wohnzimmer und wartete auf sein Frühstück. Die Kleidung hatte er immer noch nicht weggeräumt, die lag noch immer, immerhin zusammengelegt, verteilt auf Tisch und Boden herum.
 

Frühstück machen? Okay dann mal los! Kadaj suchte sich erst mal wieder die Bratpfanne aus dem Schrank, holte frische Eier aus dem Kühlschrank und suchte nebenbei den Toaster. Während die Spiegeleier auf dem Herd brutzelten, nahm sich der Silberhaarige einen Kaffee, holte einen großen flachen Teller aus dem Schrank und Besteck aus der Schublade. Der Toast war goldbraun, die Eier waren gut durch und nun fehlten nur noch Butter und Salz. Nachdem er auch die beiden Sachen gefunden hatte, stellte er den Teller mit Clouds Frühstück auf den Tisch, rief nach dem Blonden und schlürfte seinen Kaffee.
 

Cloud hörte, dass sein Frühstück fertig sei, ja, daran konnte man sich wirklich gewöhnen. Verschlafen kam er in die Küche und setzte sich an den Tisch. Er musterte die Spiegeleier und fragte sich, woher dieser wohl wissen konnte, dass er diese richtig gerne mochte. "Isst du wieder nichts?", fragte er den anderen, während er sich über die Eier hermachte. "Gar nicht so schlecht", lobte er und war eigentlich ganz friedlich gestimmt, wenn auch misstrauisch. Er versuchte den anderen einzuordnen und beobachtete unauffällig jede Bewegung, soweit es in seinem verschlafenen Zustand möglich war.
 

"Danke, mir reicht mein Kaffee", beantwortete Kadaj die Frage von Cloud, machte sich dran schon mal die Pfanne mit heißem Wasser und Spüli zu reinigen, wischte nebenbei über die Anrichte und machte den leicht fettig gewordenen Herd sauber. "Freut mich, wenn es ihnen schmeckt, ist so ziemlich das Einzige, was ich kochen kann", gestand der Silberhaarige leise, stellte seine leere Kaffeetasse in die Spüle und lehnte sich kurz an. "Noch Kaffee oder haben sie noch?", fragte er höflich nach, wuschelte sich kurz durch die Haare und bemerkte dabei nicht, dass sich die Perücke leicht verschoben hatte.
 

"No, thanks, James", antwortete er genauso steif, feixte aber dabei. "Sie?", wiederholte er? "Was ist denn jetzt bei dir kaputt?", neckte er ihn, dann verstummte er aber, denn er sah, wie ein paar silberne Haarsträhnen unter den langen schwarzen hervorlugten. Unschlüssig, wie er nun reagieren solle, konzentrierte er sich auf das Essen. Also doch, er begann ihn genau zu mustern, ein etwas schmächtigerer Körperbau, blasse Haut, er hatte grüne Augen in Erinnerung und jetzt noch helle Haare unter einer Perücke. Dazu die Andeutungen von Rufus, es passte zu gut und er war sich nun sicher, dass er Kadaj vor sich hatte. Ergeben als Diener verkauft und von Rufus bei ihm abgestellt, nur warum? Dieser hatte zwar behauptet, er hätte ihn nicht gekannt, aber er glaubte dem ShinRa Präsidenten kein Wort. Fertig mit seinem Essen, nahm er den leeren Teller als Anlass, dem Anderen näherzukommen, er stellte ihn an die Spüle und betrachtete die verrutsche Perücke genau. "Hier, der Teller", meinte er nur abwesend und suchte den Blick des anderen.
 

"Ja Sie, man hat mir beigebracht das man seinen was auch immer, Herrn oder Sklaventreiber mit Sie anspricht. Stört sie das etwa?", fragte Kadaj leicht schmunzelnd, nahm den Teller entgegen und erledigte so den restlichen Abwasch. "Waren sie schon im Badezimmer, ich würde es gerne saubermachen und mir dann das Wohnzimmer vornehmen", fügte er dann noch hinzu, legte den Aufwasch Lappen zur Seite und begann die paar Teile abzutrocknen. Nachdem dies erledigt war, stellte er den Teller zurück in den Schrank und das Besteck kam zurück in die Schublade. "Ist was? Sie sind so ruhig", stellte Kadaj erstaunt fest und blickte Cloud etwas ratlos an.
 

Was war jetzt denn los, dachte sich Cloud, erst zu zickig und jetzt so, das passte überhaupt nicht. Auch sah er nun genau die grünen Augen des Gegenübers. "Bekommt ihr eine Gehirnwäsche verpasst?", fragte nach, um die peinliche Stille zu unterbrechen. "Und, es ist nichts, ich bin nur müde. Wenn du mit Sie besser lebst, bitte, ist mir egal." Er kratzte sich am Kopf und er kam sich vor, als würde er sich auf ganz dünnem Eis bewegen. Er drehte sich um, beantwortete keinerlei andere Fragen seines Dieners. Er setzte sich wieder ins Wohnzimmer, zappte durch die Programme und dachte angestrengt nach.
 

„Gehirnwäsche? Wie kommen sie auf so was? Nein, Gehirnwäsche bekommen wir sicherlich keine, nur haben einige ziemlich wüste Schläge einstecken müssen. Wenn einer nicht spurte oder so wie ich ständig rumzickt", erzählte Kadaj nebenbei, kramte den Putzeimer hervor und schüttelte nur den Kopf, als Cloud die Küche verließ und so plötzlich schwieg. "Ich putz dann mal das Bad", meinte er leise, zupfte sich nun endlich mal die Haare wieder zurecht und verschwand dann im besagten Zimmer. Wenigstens sah dies heute nicht ganz so schlimm aus, lediglich ein paar Zahnpasta Reste klebten im Waschbecken und die Dusche musste etwas poliert werden, da diese aus Glas bestand. Nach getaner Arbeit, schritt er langsam zum Wohnzimmer, fing an Staub zu wischen und klopfte den Teppich im Flur aus.
 

Vorgebend, sich auf das Fernsehprogramm zu konzentrieren, beobachtete er den anderen genau. Es war also so, der kleinste und eigentlich der Kopf der Gang, die ihnen solche Probleme bereitet hatte, wischte Staub in seinem Wohnzimmer. Das war zum Lachen eigentlich, eigentlich unfassbar, denn er hätte ihm schon mehr zugetraut, aber er konnte wohl ohne seine beiden Brüder nichts ausrichten. In Cloud wuchs ein Unwohlsein heran, was glaubte der eigentlich? Versteckte sich genau hier und dass er ihn nicht gleich erkannt hatte, deswegen die Verkleidung. Womöglich plante er doch etwas, aber was es war, musste er wohl erst herausfinden. Irgendwann meinte er zu ihm, "Mein Auftrag gestern war sehr anstrengend und ich hab mehr Antworten erhalten, als mir lieb ist. Kurzum, mein Rücken schmerzt ohne Ende ... kannst du massieren?" Irgendwie gefiel ihm der Gedankte, sich vom denjenigen wiederherstellen zu lassen, der ihm mitunter den Ärger verursacht hatte.
 

Kadaj wischte das Bücherregal aus, entstaubte auch gleich die ganzen dicken Wälzer mit und einige Fotos, die eine ziemlich dicke Staubschicht hatten. Sein Blick fiel dabei auf ein Bild von Cloud und einen schwarzhaarigen Strubbelkopf, der ihm irgendwie ähnlich sah. Etwas verwundert über diese Tatsache stellte er das nun staubfreie Bild wieder zurück und drehte sich um, als Cloud anfing zu sprechen. "Rückenschmerzen? Nun ja, ich kann schon massieren, aber muss das unbedingt sein, dass ich das machen muss?", kam prompt die freche Gegenfrage von dem Silberhaarigen. Er nahm seine Arbeit wieder auf und ließ den Blonden erst mal links liegen, sollte er sich doch selber den Rücken kraulen, er würde ihn ganz sicher nicht anfassen.
 

Cloud hob die Brauen, ja, ja, das würde ich an deiner Stelle auch nicht wollen, grinste er innerlich. "Leider komm ich selbst schlecht an die Stelle ran und wieso nicht? Was hast du dagegen? Ich denke, ihr macht alles? Oder bist du jemand, den man auf andere Art zwingen muss?", konterte und fixierte ihn herausfordernd. "Abstauben kannst du auch, wenn ich nicht da bin, also, im Bad steht das Kieferöl, das hilft bei den Verspannungen, du weißt selber bestimmt besser wo, hast es ja aufgeräumt. Das bringst du her und ein großes Handtuch, ich warte!" Nach einer kurzen Weile fügte er noch hinzu. "Im Übrigen, deine Perücke ist eingestaubt!"
 

Skeptisch blickte Kadaj weiterhin Cloud an, runzelte die Stirn und legte ihm einen undefinierbaren Gesichtsausdruck auf. "Andere mögen zwar alles machen, aber ich bin nicht die anderen, also massieren sie sich ihren Rücken selber", patzig wie eh und je, wischte er dann einfach wieder weiter Staub, schüttelte sich kurz den Staub aus den Haaren und fing an die Bücher der Größe nachzuordnen. "Ich habe gehört es soll so was wie Massagematten geben, warum besorgen sie sich nicht so eine?", fragte Kadaj mit einem breiten Grinsen im Gesicht und warf Cloud einen abschätzenden Blick zu.
 

Cloud verbarg seinen aufkeimenden Ärger unter einer emotionslosen Maske und würdigte den anderen erst einmal keines Blickes. Doch irgendwann danach stand er auf, tat, als ob er an ihm vorbeigehen würde, packte ihn dann aber und schlug ihn unsanft gegen das Bücherregal, wobei natürlich so allerlei Bücher herunterfielen. "Och, jetzt hast du ein paar Bücher fallen lassen ...", meinte er zuckersüß und presste ich noch ein wenig gegen das Regal. "Ich kann solche Methoden nicht leiden, aber wenn du mich dazu zwingst, gewöhne ich mich schnell daran", zischte er in das Ohr des anderen. "Du hast keine Ahnung, wie gut du es im Vergleich zu den Anderen hast, aber ich kann dich gerne zu Rufus für ein paar weitere Erziehungsmaßnahmen bringen, was er tut, weiß ich nicht, aber es ist bestimmt um einiges schlimmer, als wir uns beide vorstellen können." Er verstärkte seinen Griff noch mehr und ob der andere nun Schmerzen hatte oder blaue Flecken bekam, war ihm herzlich egal.
 

"Verdammt lass mich los du Bastard, glaub ja nicht ich lass alles mit mir machen. Wenn es dich glücklich macht bitte, dann bring mich halt zu Rufus zurück. Immer noch besser als einer Schlampe hinterher räumen zu müssen", zischte Kadaj verärgert, versuchte sich aus dem Griff des Blonden zu befreien und fing an nach diesem zu treten. "Ach und noch was, da ich ja deinetwegen die Bücher fallen ließ, kannst du sie ja aufheben, ich streike nämlich ab heute", kam die nächste provokative Aussage von dem Silberhaarigen.
 

Er wich den Tritten gekonnt aus. "Daneben ...", schmunzelte er und zog dem anderen dann aber mit seinem Fuß die Beine weg, sodass beide auf dem Boden landeten, sodass Kadaj bäuchlings auf dem Boden lag. Nach einem kleinen Handgemenge hatte er seine Arme auf den Rücken gedreht und pinnte den anderen regelrecht auf den Boden. Die um sich tretenden Beine hielt er mit seinen eigenen fest. "Streiken? So, so, und wie bekomme ich die kleine Diva überzeugt, dass sie ihre Meinung wieder ändert?", zischelte er wieder in sein Ohr und zeigte dem anderen nur zu deutlich, dass er mehr Kraft hatte, als der andere, indem er ihn nur noch mit einer Hand festhielt und mit der anderen gekonnt zärtlich über die Schläfe des anderen streichelte. "Wie kann man nur bei solch einem bisschen so austicken, dabei war ich doch noch gar nicht gemein ...", flötete er wieder zuckersüß und kam sich aber so was von bescheuert vor, aber eines wusste er, zu Rufus konnte er ihn nicht bringen, diese Blöße würde er sich niemals geben.
 

Kadaj lag wie ein Marienkäfer auf dem Buckel auf dem Boden, versuchte sich aber noch immer heftig gegen den Blonden zu wehren. "Wie wäre es, wenn du mich endlich mal loslassen würdest, dann überlege ich mir das vielleicht Mal mit dem Streiken. Aber so wird das ganz sicher nichts!", zischte Kadaj wütend und erbost zurück und da machte er prompt einen Fehler. "Nicht gemein? Gib mir eine Zwillingsklinge und ich mach dich kalt, du verdammter Arsch", blökte er weiter rum, ehe er richtig verstand, was er da eigentlich gerade gesagt hatte. "Ups ...", mehr sagte er nun nicht mehr, schloss kurz die Augen und ohrfeigte sich innerlich selbst.



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