Erstes Treffen
„Nezumi! Hör mir gefälligst zu wenn ich mit dir rede!“ der Junge hob den Kopf an und sah den Mann vor ihm an. „Hai…“ sagte er nur und schaute leicht aus dem Fenster. Dieser Mann war sein Privatlehrer, wie sein Vater diesen Mann so gerne nannte. Für Nezumi war er einfach nur ein intellektueller Idiot, der meine alles besser zu wissen als alle anderen. Schliesslich hatte er studiert und bla, bla, bla. Nezumi war der Sohn eines hochrangigen Gouverneurs dieser Stadt. Seit Jahren herrschte Krieg gegen einen Wiederstand. Nezumi wusste nicht viel darüber und wollte es eigentlich auch nicht. Er war nun bereits 18 Jahre alt und alles was er bis jetzt tun konnte war hier in der Bibliothek zu sitzen und diesem Idioten zuzuhören. Seinen Vater verabscheute er bis aufs letzte. Er hasste ihn. Er hatte ihn mit anderen sehr oft belauscht und hörte von diesen abscheulichen „Massnahmen“ gegen diesen Wiederstand. Vergiftetes Wasser und Lebensmittel, Eingefangen hat man sie und elendig verhungern lassen, geköpft und gehängt. Methoden wie aus dem Mittelalter. Nezumi widerte das alles an. „Wir sind fertig! Verschwinde jetzt!“ sagte der Mann und Nezumi erhob sich von seinem Stuhl und ging auf sein Zimmer. Es war ihm eigentlich nicht erlaubt das Haus zu verlassen aber auch heute würde er wieder abhauen und in die Stadt gehen. Nezumi war alles andere als klein und schwach. Er trainierte oft und viel. Er seilte sich von seinem Zimmer herunter in den Garten und schlich sich über die Mauer, hinaus in die Welt. Er lief durch die Strassen. Es war schön mal unter fremden Menschen zu sein. Er lief weiter bis ihm ein Krawall auffiel. Zudem fiel ihm dieser Junge auf. Schwarze Kleidung, ein Tuch über den Kopf und ein zerrissenes Tuch verhüllte die Hälfte seines Gesichtes. Ungewöhnlich waren diese rote Augen und dieser Schopf weisse Haare der zu sehen war. Hinter ihm drei Männer. Nezumi kannte sie. Sie waren von der „Schutztruppe“ die gegen die Rebellen kämpften. Aber diese Junge…er war doch keiner oder? Er sah nicht so aus. Für Nezumi jedenfalls nicht. Doch tat er etwas, was er dachte nie tun zu können. Er packte den Jungen am Arm und zog ihn in eine Gasse. Die drei Männer liefen an ihnen vorbei. Der Junge stand ganz still da. „Du kannst ruhig danke sagen.“ Meinte Nezumi. „Danke…“ sagte er auch sogleich. „Und mit wem hab ich es zu tun?“ Der Junge schaute auf und erfasste Nezumis Augen. „Mein Name ist Shion.“ Sagte er. „Shion….“ Wiederholte Nezumi. „Ich sollte jetzt besser gehen.“ Kaum hatte Shion das gesagt war er schon weg. Nezumi hatte noch so viele Fragen an diesen Jungen. Doch er war schon weg. Noch in Gedanken vertieft machte sich Nezumi wieder auf den Weg Nachhause.
