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Left 4 Dead 2 1/2

10 Jahre nach der Apokalypse
von

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Nächtliches Drama

Warum wunderte es Nick eigentlich, dass es immer noch regnete, als er die Augen öffnete?Es hatte wohl die ganze Nacht durch geregnet und wie es schien, wollte es auch nicht so bald wieder aufhören. In der letzten Woche hatte es hier mehr geregnet als im ganzen letzten Jahr, so kam es dem Falschspieler vor.

Er war nur dankbar, dass er nicht mehr draußen herum irrte, sondern hier bei Ellis-

Nicks Gedanken brachen jäh ab. Er war alleine im Bett. Der Jüngere war nicht mehr neben ihm. Das Zimmer war leer.

Mit einer schnellen Bewegung sprang er auf, mit dem Ergebnis, dass er sich fadst augenblicklich wieder setzten musste.Er hatte wohl doch genug Blut durch den Streifschuss verloren, dass sein Kreislauf nur noch bedingt mitspielte.

Nebenbei hatte er Muskelkater in den Beinen und sein Magen knurrte laut vor Hunger.

Nick brauchte noch einige Sekunden, dann stand er wieder auf und ging langsam zur Tür, darauf bedacht, keinen unnötigen Lärm zu machen. Als er die Tür öffnete, lauschte er erst einen Moment. Die Wohnung lag still und dunkel da.

Eine Uhr am Ende des Flurs verriet dem Falschspieler, dass es gerade mal 2:00 Uhr war. Wo zum Teufel war Ellis?

Nick erkannte, dass in der Küche Licht brannte und hörte sowohl leise Stimmen als auch Schritte, die auf und ab liefen. Es klang, als würden Ellis und Keith diskutieren.

Der Ältere schlich sich zur Küche hin. Durch einen Türspalt konnte er erkennen, dass die beiden jungen Männer am Tisch saßen und sich leise stritten.

„Verstehst du nicht, Hase? Er hatte eine Waffe dabei! Wie kannst du dir sicher sein, dass wir ihm trauen können?“, flüsterte Keith mit vor Wut erregter Stimme.

Ellis sah ihn böse an. „Wie kannst du über ihn urteilen, Keith? Du kennst ihn nicht. Und du machst dir auch keine Mühe, ihn kennen zu lernen! Ich habe lange genug mit ihm Seite an Seite ums Überleben gekämpft! Ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann. Er hat mir das Leben mehr als nur einmal gerettet. Und ich ihm auch...“

Ein kurzes Schweigen trat ein.

Nick spürte, wie Ellis' Worte in seinem Kopf widerhallten. Er hatte geahnt, dass der Jüngere ihm einiges an Vertrauen schenkte, aber er hatte nicht geahnt, wie weit dieses Vertrauen ging. Er fühlte sich geehrt und konnte sich selber nicht erklären, warum.

Keith schnaubte verächtlich. „Du hast mir genug von ihm erzählt, um ihm nicht zu trauen. Und darum verstehe ich auch nicht, die er es schafft, dein Vertrauen zu haben.“, knurrte er und Nick konnte in seinen Augen Zorn funkeln sehen. Bildete er sich das nur ein, oder war Keith „eifersüchtig“ auf ihn?

Ellis nahm seine Tasse in die Hand und trank einen Schluck, bevor er fragte: „Was habe ich dir denn über ihn erzählt, dass du ihn so misstraust, verdammt noch mal?!“

Ellis merkte selber jetzt erst, wie hart seine letzten Worte geklungen haben mussten, aber in seinen Augen war keine Spur von Bedauern zu erkennen.

Nick war sich sicher, der Mechaniker würde ihn mit allen Mitteln verteidigen, obwohl er selber (anfangs bei der Zombie-Apokalypse) sehr unfair zu ihm war.

Keith wirkte wie vor den Kopf gestoßen. Er brauchte einen Moment, um sich zu fassen, dann blickte er wieder finster drein.

„Wer hat mir denn erzählt, dass er ein selbstsüchtiger Einzelkämpfer ist, der sich in einem Team nicht zurecht findet?“, knurrte er, jetzt etwas lauter als zuvor.

„Das war Anfangs! Verdammt, dreh mir nicht die Worte im Mund herum! Nick ist kein schlechter Mensch...!“, regte sich der Jüngere Mechaniker auf.

„Nur einer, der von der Polizei gesucht wird und Pistolen mit sich rumschleppt?“, erwiderte sein Kumpel trocken.

Nun war es Ellis, der einen Moment brauchte, um darauf zu antworten. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder und sah in seine Tasse, die er mit beiden Händen umklammerte.

In Nicks Magen verkrampfte sich alles. Wie blöd konnte er nur gewesen sein, seine Pistole zu verlieren. Es war ihm erst nach dem Duschen aufgefallen, dass sie fehlte.Und dann hatte er es einfach verdrängt, doch nun war er sich sicher, dass Keith sie gefunden haben musste. Und nun hatte er etwas gegen ihn in der Hand.

„Das wusste ich nicht, aber scheiße Mann! Das ist mir auch egal! Ich beurteile dich auch nicht nach dem ganzen Quatsch, den du gemacht hast!“, flüsterte Ellis wieder und sah in den Flur. Er glaubte, dort etwas gesehen zu haben.

Nick indessen presste sich an die Wand. Ein leises Keuchen ging über seine Lippen wegen dem stechenden Schmerz in seinem Arm.

Er durfte jetzt nicht gesehen werden. Keith würde ihn vermutlich zur Rede stellen. Und ein Verhör dieser Art konnte Nick nicht gebrauchen.

Ellis sah schnell wieder zu Keith. „Außerdem.... du würdest lügen, wenn du behauptetest, noch nie in deinem Leben eine Waffe in der Hand gehabt zu haben!“

„Ich habe nie eine Waffe benutzt.... jedenfalls nicht gegen Menschen!“, fauchte Keith. Er ballte seine Hände zu Fäusten und atmete schwer. Der Streit mit Ellis erregte ihn in seiner Wut so sehr, dass er das Gefühl hatte, gleich die Kontrolle zu verlieren.

„Nick auch nicht!“, log Ellis. Er wusste, dass das nicht stimmte, denn sein Freund hatte damals in der Apokalypse einmal gesagt, er dürfe keine Waffen mehr besitzen. Außerdem kannte er sich sehr gut mit den Funktionen von Maschinenpistolen und Shotguns aus.

Keith erkannte diesen unsicheren Ausdruck in dem Gesicht seines Kumpels. Mit einem Satz stand er auf und und schlug mit den Händen auf den Tisch. „LÜG MICH NICHT AN!“, schrie er und sein Gesicht färbte sich rot.

Ellis wich instinktiv zurück. So hatte er seinen Kumpel noch nie erlebt...

„Bitte, Keith! Schrei nicht so rum! Du weckst Nick noch auf!“, murmelte er unsicher und stand ebenfalls auf, um zu Keith zu gehen und ihm die Hand auf die Schulter zu legen.

Doch Keith packte ihn am Arm, drehte sich um und drückte ihn mit all seinem Gewicht gegen die Wand.

„NICK HIER! NICK DA! SOLL IHN DIE POLIZEI DOCH FANGEN!!!“, schrie er wütend.

Ellis versuchte, zurückzuweichen. Sein Herz pochte hart in seiner Brust vor Angst. Erschrocken schloss er die Augen und wollte den anderen Arm vors Gesicht legen, doch Keith hielt den mittlerweile auch fest.

Dann passierte alles sehr schnell. Keith drückte sich gegen Ellis und verschloss ihm den Mund mit einem Kuss.

Der Jüngere wand sich hin und her, doch er entkam nicht. Er wollte das nicht und so versuchte er, nach Keith zu treten, doch etwas kam ihm dazwischen. Jemand zerrte seinen Kumpel von ihm weg und verpasste ihm einen Schlag ins Gesicht.

Der Mechaniker blinzelte und sah, wie Nick über Keith gebeugt am Boden kniete und ihn unsanft am Krangen gepackt hatte. In seinen Augen funkelte mindestens genau so großer Zorn wie in denen von Keith.

„Lass ihn los, bitte!“, keuchte der Jüngere und hielt Nick am Arm fest, damit der dem am Boden Liegenden nicht erneut ins Gesicht schlug.

Der Falschspieler sah ihn nur böse an. „Nenn mir einen Grund, warum ich das tun sollte!“, sagte er mit finsterer Mine und ließ aber tatsächlich den Bewusstlosen sinken.

„Weil er mein Kumpel ist!“, antwortete Ellis leise und rieb sich seine schmerzenden Arme. Zu seiner Überraschung stand Nick auf und sah ihn prüfend an, bevor er sich herumdrehte und wortlos ins Zimmer zurück ging.

Ellis war unschlüssig, was er tun sollte. Mit einem Blick zu Keith stellte er fest, dass dieser nicht ernsthaft verletzt war und ging so Nick hinterher ins Zimmer.

Nick hatte sich auf das Bett gelegt und starrte an die Decke. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt und Ellis glaubte, er wäre wütend auf ihn.

Ellis seufzte und lies sich vor dem Schrank in die Knie sinken. Aus der untersten Schublade zog er einen kleinen Verbandskasten und Desinfektionsmittel. Dann wand er sich an Nick.

„Zeig mir deine Verletzung!“, forderte er den Älteren auf und erhob sich wieder.

Nick sah ihn einen Moment fragend an, dann hielt er ihm seinen Arm mit der Verletzung des Streifschusses hin.

Der Mechaniker seufzte und sah ihn mit einem „Du solltest damit zum Arzt gehen“- Blick an. Dann desinfizierte er die Verletzung (die Schmerzenslaute von Nick ignorierend) und verband den Arm.

Der Falschspieler war erstaunt. Früher war Ellis nicht wirklich gut darin, Verbände anzulegen, aber nun sah alles, was er tat, sehr professionell aus.

„Hast du einen 1-Hilfe-Kurs mitgemacht, Kleiner?“, fragte er neugierig und sah zu, wie der Jüngere alles festzog und zufrieden sein Werk begutachtete. Dann nickte er. „Ja“, antwortete er freundlich lächelnd, „gleich nach der Apokalypse!“

Nach wenigen Sekunden des Schweigens setzte sich Ellis neben Nick und seufzte. Ihm fehlten in diesem Moment einfach die Worte.

Dann brach Nick das Schweigen. Oder besser: Sein Magen.

Ein lautes Knurren erklang und der Falschspieler legte beschämt seine Arme um den Bauch. „Tut mir leid“, murmelte er, „hab schon ne Weile nichts mehr gegessen!“

Ellis lächelte sanft. „Ich gehe dir etwas kochen. Ich habe auch Hunger!“ Dann stand er auf und ging wieder in die Küche, um dort mit Erschrecken festzustellen, dass Keith verschwunden war.

Vorsichtig ging zurück in den Flur und lauschte an der Zimmertür seines Kumpels. Leise Musik drang an sein Ohr und Murmeln. Scheinbar telefonierte er mit jemanden.

Ellis ging seufzend wieder zurück und stellte sich an den Herd, bis jetzt noch unschlüssig, was er kochen sollte.

Im Kühlschrank fand er nichts, also suchte er in den Küchenschränken und der Kühltruhe, doch auch dort wurde er nicht fündig.

Während Ellis noch in Gedanken war, näherte sich jemand von hinten. Noch war er nicht ganz bei ihm, da drehte sich Ellis erschrocken rum und stellte fast im selben Moment erleichtert fest, dass es nur Nick war.

„Jag mir doch nicht so einen Schrecken ein!“, murmelte er und drehte sich langsam um. „Du siehst ganz schön fertig aus!“

Nick schüttelte den Kopf, doch ihn durchzog ein warmer Schauer, als Ellis ihm liebevoll und fürsorglich eine Hand an die Wange legte.

„Du hast dich verändert, Overall!“, bemerkte der Falschspieler, „Du warst doch immer so lebensfroh und unerschütterlich. Und jetzt bist du.... wie eine Mutter zu ihren Kindern!“

Ellis sah sein Gegenüber einen Moment an, dann konnte er dem Blick nicht mehr standhalten und suchte etwas anderes, auf das er seinen Blick richten konnte.

„Ich habe euch sehr vermisst... und bei der Zombie-Apokalypse die meisten meiner Freunde und auch meine Mutter verloren....“, gestand er leise. Jetzt wurde Nick wieder schmerzlich bewusst, dass Ellis, als die Apokalypse ausbrach, ja erst 23 Jahre alt war und vielleicht gerade mal 2 Jahre lang nicht mehr bei seinen Eltern lebte.

Er seufzte und legte vorsichtig seine Arme um den Mechaniker, um ihn nicht zu erschrecken. „Nimm das nicht zu ernst, Kleiner... ich will dich nur trösten...“, murmelte er, doch er wusste selber ganz genau, dass es nicht stimmte.

In Nicks Brust brannte ein Feuer, das er sich selber nicht erklären konnte. Er war sich zwar fast sicher, was das war, aber wahrhaben wollte er es noch lange nicht, dafür war er zu stolz.

Gott sei Dank fragte Ellis nicht weiter nach, sondern legte nur seinen Kopf vorsichtig an Nicks Schulter und schloss einen Moment die Augen. Es fühlte sich für ihn sehr schön an, seit langer Zeit mal wieder ein wenig Nähe zu dem Falschspieler zu fühlen.

Einen Moment verharrten die beiden so, dann löste sich Ellis wieder. „Danke“, sagte er leise und wischte sich über die Augen. Hatte er geweint?

Nick winkte ab. „Vergessen wir das“, murrte er und dachte dabei wieder an das Bild, wie Keith Ellis geküsst hatte.

Ellis sah enttäuscht aus, sagte aber nichts.

Mit einer Bewegung drehte er sich um und machte sich wieder daran, etwas Essbares zu suchen. Doch wieder blieb seine Suche erfolglos.

„Tut mir leid, ich habe leider grade nichts zu Essen da!“, gestand er beschämt und sah auf den Boden.

Nick grinste. Ihm lag ein Kommentar auf den Lippen und er hätte ihn zu gerne gebracht, wäre eben nicht die Sache mit Keith vorgefallen.

Statt dessen sagte er nur: „Vergessen wir das Essen und gehen wieder schlafen... Es ist spät!“

Ellis nickte zustimmend und beide gingen wieder ins Bett, um erneut Schlaf zu finden...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Malfoy
2011-10-20T14:16:32+00:00 20.10.2011 16:16
ALTER, es wundert mich, dass du noch keine Kommis hast..
WIESO NUUR?! D<
Also ich muss dir sagen, die FF gefällt mir besser als deine andere. c:
Wiedermal finde ich Keith hier sehr unsympathisch, aber das ist nicht deine Schuld wie du weißt. xDD
Ich hoffe du beeilst dich mit dem schreiben, ich will unbedingt weiter lesen q3q
Die ganze Idee gefällt mir total gut und waah! D:
SCHREIB WEITEEEEEEER ~ !


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