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A Bad Story

von

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Der Vampirjäger

Vor Erschöpfung seufzend ließ sich ein junges Mädchen auf einem Stein nieder. Ihr langes blondes Haar war zu einem dicken Zopf geflochten. Sie trug praktische, grün und braune Kleidung, darüber einen grauen Mantel und eine Umhängetasche.

Neben ihr sprang eine schwarze Katze auf den Stein und schüttelte sich.

„Ach, Kuro. Wenn wir weiter dem Weg folgen, kommen wir in ein Dorf. Vielleicht haben wir da Glück.“, tröstete Sumire ihren Kater und tätschelte seinen Kopf. fünf Jahre waren seit dem letzten Angriff auf San Miguel vergangen und seit fast einem Jahr war sie unterwegs. Auf der Suche nach Django. Aber ihn zu finden erwies sich als äußerst schwierig.

Sumire holte ein paar Papiere aus ihrer Tasche. Zwei Karten und eine Art Steckbrief.

Man konnte nicht gerade sagen, dass Django unbekannt war. Selbst an diesem Ort hier, der weit jenseits des Sonnenbaums lag, hatte er sich einen Namen als Vampirjäger gemacht.

Aber einen anderen, als Sumire erwartet hätte.

Auf dem Steckbrief hatte sie alles zusammengetragen, was sie herausgefunden hatte.

Blonder Vampirjäger, ca. 18 Jahre alt, kennt sich mit jeglicher Art Monster und den ominösen Früchten aus (offenbar kannten die Menschen hier keine Solarfrüchte), kühle und distanzierte Person, die gnaden- und furchtlos alle Monster vernichtet, die er trifft. Name den meisten nicht bekannt, hält sich nie lange an einem Ort auf, verschwindet immer augenblicklich nach Vernichtung des Immortals, kann Feinde einfrieren und Pflanzen zum sprießen bringen. Selten wird vom Benutzen grellen Lichts gesprochen.

Kann offenbar mit Bogen, Speer und Schwert umgehen.
 

Anfangs war Sumire sich nicht sicher gewesen, ob es wirklich Django war. Der Charakter war sehr anders und ihr fehlte der Einsatz der Gun de Sol und der rote Schal. Aber vielleicht hatte er beides gar nicht mehr. Aber die anderen Infos passten. Was Django da benutzte war garantiert der Sol de Vice. Und auch dass er sich mit Solarfrüchten und Undead auskannte, passte. Das Alter… Nun, in einigen Monaten würde er 20, aber man hatte ihn schon immer jünger geschätzt als er es eigentlich war. Und vor ein paar Monaten hatte Sumire die Bestätigung bekommen. Einigen Bewohnern in einem Dorf war der Name des Vampirjägers bekannt: Django.

„So.“, auf der Karte hatte sie seinen ungefähren Weg eingezeichnet. „Wenn wir den Hügel runter gehen, sollten wir das Dorf erreichen, wenn es hell wird.“, Sumire lief immer in der Nacht, wenn meist die Sterne und der Mond schienen und der Nebel sich verzog. Am Tag schlief sie, denn es war dann nicht ganz so kalt. Zudem musste sie nicht fürchten, von Undead attackiert zu werden, da die meisten am Tag schliefen. Und sie waren dumm genug, sodass man sich in der Nacht an ihnen vorbei schleichen konnte.

Außerdem fühlte sie sich wohl, wenn der Mond auf sie runter schien. Zusammen mit Kuro machte sie sich auf den Weg.
 


 

Weiter entfernt in einem anderen Dorf hatten sich zwei Gestalten in schwarzen Mänteln eingefunden, die den Leuten äußerst suspekt waren. Es war ein junger Mann in Begleitung einer Frau. Zuerst hatten sich die Bewohner in den Häusern versteckt, wie sie es überall taten, wenn Fremde ankamen. Aber sie hatten alle aus den Fenstern gesehen. Die Zeiten waren düster und furchteinflößend. Wegen der Undead trauten sich die meisten Menschen nicht weit von ihrem Heim weg.
 

Eine Frau mittleren Alters war aber letztlich zu ihnen gekommen. „In Zeiten wie diesen sind Reisende selten. Was treibt euch hierher?“, fragte die Frau freundlich.

„Wir sind auf der Rückreise zu einem weit entfernten Ort.“, antwortete ihr die Frau im Mantel.

„Wenn das so ist, biete ich euch an, die Nacht im Dorf zu verbringen. Mein Name ist Mona.“, sie schien nicht dumm zu sein und erkannte sofort, dass sie beide keine Immortal waren. „Vielen Dank.“, die jüngere Frau zwang sich zu einem Lächeln. Zumindest glaubte Mona, Menschen vor sich zu haben.

Sie führte die Fremden zu einem Haus, das wohl ehemals eine Gaststätte gewesen war. Der jungen Frau fiel auf, dass die Leute hier doch weniger verängstigt waren als in den meisten anderen Dörfern und Städten. „Fürchtet ihr euch nicht vor den Undead?“, fragte sie Mona. Diese schüttelte den Kopf. „Nicht so wirklich. Vor einigen Wochen war ein Vampirjäger hier, der die Monster in der Gegend erledigt hat. Seither ist es wieder ruhiger.“, antwortete sie.

Der Mann und die Frau warfen sich einen Blick zu. "Ich dachte, praktisch alle Vampirjäger seien unterdessen getötet worden.“, bemerkte der Mann leicht skeptisch.

„Ja, schon. Aber einige wenige sind doch noch übrig. Er sagte auch, er komme von weit her.“, erklärte Mona. Die Frau runzelte die Stirn. „Rein aus Interesse. Wie hat er all diese Monster vernichtet?“, fragte sie.

„Nun, so genau weiß ich das nicht. Aber es sah aus als würde er die Monster einfrieren. Und sein Schwert war auch sonderbar. Die Klinge hat geleuchtet und die getroffenen Monster verrauchten einfach.“, kaum das Mona zu Ende gesprochen hatte, kamen sie bei dem Haus an. „Bitte wartet kurz, ich werde die Besitzerin holen.“ Als sie verschwunden war, sahen sich die beiden erneut an. „Das war garantiert Solmagic und Lunarmagic.“, bemerkte die Frau und bekam ein Nicken zur Antwort. „Selbst so weit von San Miguel entfernt setzt er sich als Vampirjäger durch.“, der Mann grinste kurz. Aber was trieb Django bis in eine solche Gegend? „Was willst du jetzt tun?“, wurde er gefragt.

„Ihn suchen natürlich. Wenn ich meine Pläne umsetzen will, brauche ich leider auch die Macht der Sonnenkinder. Auch jetzt ist die Macht der Dunkelheit noch nicht stark genug.“
 

Missgelaunt biss Django in einen sauren Apfel. Er besah sich die Papiere, die an einem Anschlagbrett hingen. Der Nebel hatte sie schon durchweicht und die Tinte war verschwommen, was die Schrift schwer leserlich machte. Sein Blick blieb an einem der Inserate hängen, welches er dann von der Tafel riss. Er betrachtete die Karte darauf, auf welcher der Weg in ein Dorf eingezeichnet war.

Es war nicht weit, weswegen er das Ziel schon bald erreichte. Das Dorf war von einem Schutzwall umgeben, doch der größte Teil davon war schon eingerissen oder zerschlagen. Im Innern des Dorfes sah es nicht unbedingt besser aus. Django sah sich um, doch es war niemand zu sehen. „Hm.“, der Blonde ging durch die Straßen und besah sich die heruntergekommenen Häuser.

Aus einem von ihnen konnte er Stimmen hören, also ging er auf dessen Tür zu. Oder auf das, was davon übrig war. Einzelne Teile waren abgesplittert und sie hatte viele tiefe Brandlöcher.

Der 19-Jährige klopfte kurz an, ehe er die Tür, die gar nicht mehr einhängte, aufschob.

Die Männer im Raum, alles Männer mittleren Alters, die offenbar Rat gehalten hatten, sahen erschrocken auf. „Wer bist du!?“, entfuhr es dem Mann, der oben am uralten Tisch saß.

Django ging gelassen auf sie zu und warf das zerknüllte Papier auf den Tisch. Ein anderer Mann nahe der Tür faltete das Knäuel auf und starrte ihn daraufhin an. „Ich bin ein Vampirjäger. Aber ich erledige auch alle anderen dieser Monster.“, erklärte er.

Die Männer sahen ihn daraufhin misstrauisch, schließlich prüfend an. „Wie alt bist du, Junge?“, fragte dann der Mann oben am Tisch. Er war kräftig gebaut und in seinem Gesicht war mehr Bart als sonst irgendwas. Er sah Django aus schmalen, dunklen Augen an.

„Spielt das denn eine Rolle? Ihr habt verzweifelt um Hilfe gebeten. Ich bin kein Priester, auf den ihr wohl gehofft habt. Aber ich kann das besser erledigen als irgendein Geistlicher. Also.“, der Blonde verschränkte die Arme vor der Brust und sah die Männer abwartend an.

„Was uns angreift ist nicht eines der kleinen Monster. Es ist ein wahrhaftiges Ungeheuer.“, sagte dann ein weiterer der Anwesenden mit gedämpfter Stimme.

„Das nehme ich an. Vielleicht ist es nur ein Undead, das jede Menge Dark Matter in sich aufgenommen hat. Vielleicht ist es aber ein Immortal? Es spielt eine Rolle, ich bin ja kein Anfänger.“, konterte Django. Immer wieder die Leier. Er war jung – keine 20 Jahre – und sah noch jünger aus. Er wirkte einfach nicht wie ein Erwachsener, der seit Jahren oder gar Jahrzehnten Monster jagte. Sie sahen in ihm immer ein übermütiges Kind, das nichts von dem ahnte, was ihm bevorstand.

Einen erfahrenen Vampirjäger stellte man sich nicht als schlichten Jugendlichen vor, ohne Abscheu oder kühlem Kampfwillen in den Augen. Weder kräftig noch besonders hochgewachsen. Weder mit Narben noch schwer bewaffnet. Mit Gesichtszügen, die trotz seiner 19 Jahre noch eher an einen halbwüchsigen Jugendlichen erinnerten, als an einen erwachsenen jungen Mann.

„Hör zu. Schon viele erfahrenere Jäger haben es versucht, aber ohne Erfolg.“

Erfahrenere? Ja, viele jagten wohl mehr als doppelt so lange Vampire wie er. Vielleicht dreimal so lange. Django tat es erst seit 5 Jahren. Aber er hatte Fähigkeiten, die sonst niemand hatte. „Mit Gewalt können wir hier nichts erreichen. Uns bleibt als Hoffnung nur ein Exorzist.“, der Mann oben am Tisch erhob sich nun. Er wirkte besorgt darüber, dass Django dem Monster allen Ernstes gegenübertreten wollte.

„Dann ist es wohl stark oder sehr gerissen. Oder aber die Vampirjäger hatten keine Ahnung von ihrem Tun.“, erwiderte er zynisch, woraufhin man ihm massenhaft entsetzte Blicke zuwarf. Wann genau er sich wohl diese Tonlage angeeignet hatte?

Ein Tuscheln ging durch die Runde der Männer.

Django unterdessen ging zur Tür zurück und lehnte sich mit einem leicht zufriedenen und selbstgefälligen Grinsen gegen den Rahmen.

„Wie auch immer. Das Problem dürfte sich so eben gelöst haben.“, meinte er nach einigen Momenten kühl. Sofort kehrte Stille ein und Django wurde aus ein Dutzend Augenpaaren angestarrt. „Was sagst du da?“, Fragte einer der Männer irritiert. „Dass sich das Problem gelöst haben dürfte.“, wiederholte der blonde Vampirjäger.

„W-wie meinst du das?“

„Es ist hier.“, Django drehte in aller Ruhe den Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster.
 

„Das Monster, meine ich.“



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