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Herz aus Stein

von

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Wut tut nicht gut

XI. Wut tut nicht gut
 

Es war nicht einmal sieben Uhr, als es an der Tür hämmerte. Cedric war längst wach, das Geräusch drang ihm durch Mark und Bein. Sein Herz klopfte wie verrückt, auch seine Blessuren meldeten sich. Was war das?! Geht weg… geht weg… geht weg… sonst lass ich die Hu… meinen Privat-Barbaren auf euch los…
 

Unten tat sich etwas, Kunibert musste munter geworden sein.
 

„Lass sie klopfen!“ zischte er durchs Babyfon. Kunibert konnte nicht antworten, ein deutlicher Fehler dieser Konstruktion. Aber wo sollte man auf die Schnelle irgendwelche Walkie-Talkies herbekommen, die rund um die Uhr liefen und nicht rauschten? Und normalerweise wollte er ja Kunibert auch gar nicht hören… oder sehen etwa übers Internet, das wäre ja noch schöner.
 

Das Klopfen hörte nicht auf. Cedric rappelte sich hoch und schlich mit zusammen gebissenen Zähnen zur Treppe. Kunibert stand schon unten. Cedric wäre beinahe krepiert, als er entdeckte, dass Kunibert einen Spongebob-Pyjama trug. Sowas gab es in XXL – oder war das eine Sonderanfertigung?! Kunibert brachte es immer wieder fertig, dass er sich fragte, wer hier das Rad ab hatte, Glückwunsch. Aber früher hatte er auch gerne Spongebob gesehen – besonders bekifft…
 

„Machen Sie auf!“ erschallte von draußen. „Wir haben eine amtliche Verfügung!“
 

„Scheiße!“ flüsterte Cedric. „Meine Mutter!“
 

Kunibert starrte mit halb geöffnetem Mund zu ihm hinauf und sah dabei eher aus wie Patrick. „Die will dich immer noch zwangseinweisen lassen?“ flüsterte er entsetzt.
 

„Wäre mein erster Tipp, wenn sich da nicht gerade jemand einen oberüblen Scherz erlaubt. Wie sind die überhaupt bis zur Tür gekommen…?“ fragte sich Cedric atemlos.
 

„Du hast keine Klingel… Vielleicht dürfen die dann das Tor knacken…?“ rätselte Kunibert.
 

„Kacke!“ würgte er hervor, während eine eisige Hand nach ihm griff. „Ich will nicht in die Klapse! Das überleb ich nicht!“
 

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Kunibert starrte die Treppe empor. Cedric trug einen Schlafanzug aus grüner Wildseide, dagegen sah er aus wie der letzte Vollidiot. Okay… in seinem Outfit hatte man da wohl nicht viel zu erwarten. Aber er mochte Spongebob – und er war auch ein Experte! Sowas von! Aber leider kein Experte in solchen Situationen.
 

„Cedric Kalteis!“ erschallte erneut von draußen. „Öffnen Sie bitte die Tür! Wir haben einen offiziellen Beschluss!“
 

„Scheiße! Scheiße! Scheiße!“ keuchte Cedric von oben. Er sah grünlich aus, fast wie eine Comicfigur, der schlecht war, passte gut zu seinem Schlafanzug. Und das hier war schlecht, in der Tat.
 

Kunibert straffte sich. Er hatte das hier angefangen, er würde jetzt nicht kneifen. „Okay, Cedric“, flüsterte er. „Das kriegen wir hin, okay? Du bist nicht allein. Ich und Spongebob helfen dir.“
 

„Scheiße… bitte nicht… Scheiße…“, kam es nur von oben.
 

„Cedric! Kneif die Backen zusammen und plünn dir was an! Du willst hier nicht weg – und du gehst hier nicht weg. Du bist nicht unzurechnungsfähig, zumindest nicht in meinen Augen. Vielleicht könntest du Hilfe gebrauchen, aber keine erzwungene. Das kriegen wir hin!“ stieß er hervor. Er fühlte, wie sich ihm die Härchen aufstellten. Cedric so auf die Pelle zu rücken… also wirklich!
 

„Wer bist du?“ keuchte Cedric. „Ritter Kunibert in seinem glänzenden Spongebob-Pyjama?!“
 

„Exakt das bin ich! Und Spongebob gewinnt immer, auch wenn er verrückt ist! Kommt gar nichts anderes in Frage. Er ist bloß dreist und beharrlich genug. Bist du bereit?!“ fragte er.
 

Cedric stöhnte: „Ich bin bereit…“
 

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Spongebob?! Was lief denn hier?!
 

Er hörte Kunibert unten in heiterster Stimme rufen: „Moment. Moment, wir kommen ja! Himmel, in aller Herrgottsfrühe! Warten Sie bitte kurz!“ Dann flüsterte er: „Klamotten an! Und immer schön aufrecht! Ich bespaße sie solange, du bist noch lädiert!“
 

Cedric sah zu, dass er der Order schnellstmöglich nachkam. Socken nicht versehentlich auf den Kopf ziehen, das käme nicht gut… Während er sich noch in eine seiner besseren Hosen strampelte, die das Feld noch nicht ganz so mitgenommen hatte, hörte er von unten Kunibert in bester Laune: „Kommen Sie doch rein. Herr Kalteis gesellt sich gleich zu uns. Er hat eine Gehirnerschütterung, muss sich schonen.“
 

Mäßig höfliches Gebrummel war zu hören. Das waren Männer! Aber Kunibert war ja auch noch da… Aber wieso sollte das etwas ausmachen, vielleicht verbündeten sie sich nur… Hör auf! Kunibert ist Kunibert, und die da sind… irgendwelche Amtslaffen und Gutachter… Himmel, wenn er das einst geahnt hätte, hätte er sich in sein nicht vorhandenes Schwert gestürzt – dass ihm jetzt schon solche Leute zu Leibe rückten! Aber jetzt wollte er hier bleiben, weiter leben… Andere Zeiten, andere Ziele.
 

Muttern hatte wirklich nicht lange gefackelt, wahrscheinlich hatte sie alles bereits von langer Hand vorbereitet gehabt, um bei erster Gelegenheit zuschlagen zu können. War ja nicht einmal so, dass er ihr unterstellen konnte, dass sie ihm wirklich etwas Übles wollte. Sie wollte ihm helfen – aber nach ihren Vorstellungen und ihren Regeln wie immer. Solange die noch im Wesentlichen deckungsgleich mit seinen eigenen gewesen waren, hatten sie sich zwar schon ab und an in die Haare gekriegt, aber eher um das Wie nicht um das Was. Jetzt allerdings unterschieden sich ihre Zielsetzungen gehörig. Er wolle in Ruhe sein beknacktes Eremitenleben leben – aber das ging doch nicht… für so etwas gab es teure „Sanatorien“… dann hätte sie wenigstens etwas zu antworten, wenn ihre schadenfrohen Freundinnen nach ihm fragten, die sich gerade ein Kopf an Kopf-Rennen über den besten Abschluss, den besten Job, die beste Traumhochzeit ihrer Sprösslinge lieferten… Okay, das war jetzt doch etwas ungerecht, aber ihm war nicht nach Fairness. Auch nicht im Anbetracht der Tatsache, dass er früher wahrscheinlich an ihrer Stelle genauso gehandelt hätte. Hätte er das… ja, wahrscheinlich wirklich. Aber dass das genetisch verankert war, schien nicht zu stimmen, ansonsten hätte ihn die Sache wohl nicht so völlig aus der Bahn geworfen. Cedric Kalteis, Estelles Sohn, war mausetot, stattdessen… ja was… blieben die Reste vom Feste? Quatsch, er war immer noch da. Aber wer war er dann jetzt überhaupt…? Niemand…? Da unten hockten jetzt Leute, die ihn zurückschleppen sollten in die Form von Leben, aus der es ihn hinaus gekegelt hatte und in der es für ihn dort nur noch einen Platz gab: in der psychiatrischen Luxus-Anstalt. Eventuell wollten die ihn frei nach Thomas Mann auf den Zauberberg verschicken.
 

Er streifte sich ein schwarzes Sweatshirt mit Rollkragen über. Jetzt sah er aus wie die Karikatur eines Bohemiens – war er wahrscheinlich vorher auch schon gewesen, ohne es zu merken. Kaffeeduft drang nach oben. Kunibert schien den Gastgeber raushängen zu lassen, um sie hinzuhalten. Wie sollte das gehen… a la Spongebob?! Verrückt, dreist und beharrlich? Aber Spongebob log nicht… Er hingegen konnte das sehr wohl. Theoretisch. Früher war er darin nicht übel gewesen… jede Wahrheit ließ sich relativieren, wenn man die richtigen Argumente fand.
 

Die konnten ihm nicht einfach einen Sack über den Kopf stopfen und ihn wegzerren – zumindest nicht, solange er als mündig galt und in der Lage, auf sich selber aufzupassen. Kunibert allein reichte da nicht, bei weitem nicht. Es lag an ihm. Es mochte sein, dass er wegen eines körperlichen, vorübergehenden Schadens kurzzeitig Hilfe brauchte… und sie auch bekam, aber das sagte noch nichts über seinen Geisteszustand aus. Kunibert war nicht gerade das, was man einen „alten Freund“ nannte, das konnte er ihnen auch nicht unterjubeln. Nein, es lag größtenteils an ihm. Und er war nicht Spongebob. Er war Thaddäus.
 

Er streckte sich gerade hoch und fühlte sich wie ein Olympia-Kandidat im Startblock des Hundertmeterlaufes. Die Übelkeit hatte etwas nach gelassen, aber Kopfweh hatte er noch immer – und eigentlich müsste er sich schonen. Aber das konnte er sauber vergessen. Das! Sind! Nur! Behörden-Heinis! Aber das machte sie auch nicht ungefährlich, wenn auch auf eine andere Art. Eine deutlich konkretere Art als seine imaginären Verfolger.
 

Du musst das durchhalten! Nur ein bisschen! Sieg oder Tod! Oder so ähnlich… Die wollten ihn nicht mit Fäusten und Fesseln und… zu Leibe rücken, sondern mit Paragraphen und Beschlüssen. Ihm, dem armen, wehrlosen, doofen kleinen Cedric. Komm zu Mama, Cedric… Das ist ja so schrecklich… Mama macht das wieder gut… Fragte sich nur für wen. Kunibert hatte recht, die wollten ihn zur Minna machen gegen alles, was er wollte.
 

Angst? Sicher. Aber auch etwas anderes.
 

Er wandte sich um und erlaubte sich noch ein paar Mal, tief durchzuatmen. Ruhe… die Welt tickt im „normalen“ Takt, auch wenn vielleicht nicht für dich. Aber das reibst du denen garantiert nicht unter die Nase!
 

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Kunibert wurde zunehmen nervöser, tat aber sein Bestes, den „Besuch“ bei der Stange zu halten, während Cedric sich fertig machte. Hoffentlich nicht im wortwörtlichen Sinn. Nein, Cedric war kein totaler Aufgeber, sonst wäre er nicht hier, sonst würde er auch nicht bleiben wollen. Das hier war kein beliebiger Fluchtort, der gegen ein lauschiges Plätzchen in einer geschlossenen Anstalt austauschbar war, sondern exakt der Ort, an dem Cedric sein wollte. Und zu dem er irgendwie auch gehörte?
 

Es waren zwei Männer und eine Frau. Ein psychologischer Gutachter, eine Richterin und ein Assistent in irgendeiner Form. Immerhin war ein weibliches Wesen dabei, das mochte von Vorteil sein – auch wenn die Dame nicht gerade lieblich aussah. Insgesamt wirkten die nicht so, als brächte ihnen ihr Job sonderlichen Spaß, aber das wäre wahrscheinlich auch eher bedenklich gewesen. Er lotste sie ins Wohnzimmer und positionierte sie taktisch richtig, so dass ein einsamer, recht weit an der Tür stehender Sessel frei blieb. Während sie warteten, nutze das hochoffizielle Überfallskommando gleich die Chance, ihm ein wenig auf den Zahn zu fühlen. Er blieb bei der Wahrheit, auch wenn er sie ein klein bisschen schönte, indem er plangemäß behauptete, dass er und Cedric sich über der Arbeit an den Steinen ein wenig angefreundet hätten. Da er ja sowieso hier den ganzen Tag im Auftrag der Denkmalschutzbehörde herumwurstelte, helfe er da auch gerne seinem neuen Kumpel, das sei doch selbstverständlich, gar kein Problem. Merkwürdiges Verhalten? Ach, ein bisschen, aber jeder habe so seine Macken, das gehe schon, da habe er ganz andere erlebt… Während er noch sein Bestes gab, möglichst unbefangen und klischeegerecht rüberzukommen, wurde er innerlich immer nervöser. Wo zum Geier steckte Cedric? Hatte der etwa einen Anfall bekommen und die Flatter gemacht?! Nein, so beknackt war der nicht… aber „Anfall“ würde das Aussetzen der Logikfähigkeit beinhalten… Und würde er das durchstehen…?
 

Irgendwo zwischen erleichtert und selber etwas paralysiert atmete er auf, als schließlich Cedrics leichte Schritte etwas schleppend die Treppe hinunter kamen. Cedric hatte die Zeit nicht vertan, sondern war gediegen angezogen und derart ordentlich rund um seinen Kopfverband gekämmt, wie Kunibert ihn noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Der hatte sich so viel Zivilisiertheit aufgetragen, wie er auf die Schnelle hatte greifen können, aha.
 

„Entschuldigen Sie bitte“, sagte Cedric gepresst, aber höflich. „Eigentlich muss ich das Bett hüten. Und Sie kommen nicht gerade angemeldet…“
 

„Wir hätten ja geklingelt!“ behauptete der Assistent. „Aber es war ja keine da…“ War der Typ etwa der Mann fürs Grobe? Das musste aber kleines Grobes sein… wie Cedrics Tor?!
 

„Ich bin postal ohne Weiteres zu erreichen“, sagte Cedric kalt, wieder mit diesem ausdruckslosen Gesicht, das Kunibert mittlerweile nur allzu gut kannte. Aber seine Augen leuchteten… irgendwie komisch. Sehr langsam trat er näher und ließ sich in den bereitgestellten Sessel sinken. Kunibert ahnte, was ihn das kosten mochte. Ein winziger Schweißtropfen löste sich von Cedrics Schläfe, obwohl es nicht besonders heiß war, den er rasch fort wischte.
 

„Uns wurde die Brisanz der Situation dargelegt. Es lag ja bereits ein Antrag vor, der aber zur Prüfung ausgesetzt wurde, doch ihre Familie hat erneut auf Dringlichkeit geklagt“, meinte die Richterin scharf, nachdem sie und ihre Gefolgschaft sich kurz vorgestellt hatten.
 

„Das kann ich mir gut vorstellen. Meine lieben Eltern kennen da ja Mittel und Wege…“, murmelte Cedric und starrte die Frau mit Argusaugen an. Auf die anderen mochte er überraschend fidel wirken – aber was Cedric hier hinlegte, war ein Kraftakt, physisch und mental. „Aber eines möchte ich klar stellen: Ich bin hier aus freiem, eigenem Entschluss. Wenn ich allein in diesem Haus leben möchte, dann ist das meine Entscheidung und mein Recht. Oder wollen sie alle Alleinstehenden prophylaktisch einweisen lassen, sie könnten ja sich unbemerkt etwas tun? Das passiert ständig. Und wie Sie sehen – ich krepiere hier nicht einsam vor mich hin. Meine Entschlüsse oder mein Verhalten mögen einigen Leuten nicht gefallen – allen voran meinen Eltern, aber solange ich weder für mich noch für andere eine unzumutbare Gefahr darstelle, geht sie das schlichtweg nichts an.“ Jetzt dämmerte Kunibert, was Cedrics Augenausdruck zu bedeuten hatte. Entschlossenheit… Konzentration… aber vor allem Wut.
 

„Auch wenn für ihr körperliches Wohl gesorgt ist, was ist mit…“, mischte sich der Gutachter ein.
 

„Wiederum: meine Entscheidung. Ich kann zur Therapie gehen oder mich einweisen lassen, wenn ich das für sinnvoll halte. Tue ich aber nicht. Die psychiatrische Behandlung hat mir nicht geholfen, daher habe ich sie abgebrochen. Vielleicht sehe ich das irgendwann anders. Ich kenne meine Rechte gut genug, um zu wissen, dass Sie mir meine Grundrechte nur entziehen können, wenn der Extremfall vorliegt. Was immer für Informationen Sie haben: Mir dröhnt zwar der Schädel, weil ich beim Joggen über eine Ranke gestolpert und unglücklich gefallen bin – und ich lebe hier, weil mir unschöne Dinge geschehen sind, die meinen Glauben in die Menschheit nicht gerade gestählt haben, aber ich bin weder unzurechnungsfähig noch verrecke ich einsam vor mich hin, noch stellt Herr Lerchenfels eine Bedrohung für mich – oder das Familienvermögen - dar. Das haben Sie so hinzunehmen, solange ich nicht bedenklich aus der Rolle falle“, stellte Cedric in einem Tonfall klar, der zugleich sanft wie brodelnd war.
 

Die drei sahen sich an. Kunibert fühlte sich ziemlich deplatziert. Dann sagte die Richterin: „Da haben Sie wohl recht. Der Notfall, der uns angezeigt wurde, liegt so anscheinend nicht vor. Meine Kollegin Leclerc hatte mich in der Hinsicht schon informiert, aber die Rechtsschritte wurden eingeleitet. Herr Lerchenfels versorgt Sie?“
 

„Jau!“ bestätigte Kunibert und ließ den fröhlichen Krautfresser raushängen.
 

„Ich kann alleine aufs Klo, mir etwas zu Essen besorgen, meine Steuererklärung machen – und selber entscheiden, ob ich Hilfe brauche – und von wem. Herzlichen Dank für Ihre Besorgnis, aber jetzt wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie jemand anderes beehren gehen – und nicht alle zwanzig Minuten wieder kommen würde, weil meiner Familie irgendwo Druck macht. Ich vermute für das Türschloss komme ich selber auf?“ fragte Cedric und erhob sich steif, wahrscheinlich, um nicht zu wanken.
 

„Es ist nicht kaputt, ich habe es nur geknackt!“ verkündete der Assistent stolz.
 

„Gut zu wissen“, murmelte Cedric düster.
 

„Aber…“, hob der Gutachter an. „Sie sollten vielleicht doch in Erwägung ziehen, sich wieder in Behandlung zu begeben bei ihrer Vorgeschichte…“
 

„Mache ich!“ versprach Cedric zähneknirschend. Besorgt verfolgte Kunibert, wie er immer blasser um die Nase wurde. Die wussten also, was los war… nur er nicht. Aber es war ja auch nicht seine Aufgabe.
 

Kaum waren die drei aus der Tür hörte Kunibert ein Ächzen aus dem Wohnzimmer. Er hastete zurück und fand Cedric auf den Knien in der Ecke nahe des Kamins, wohin er sich zurückgezogen hatte, indem er vorgab, aus dem Fenster blicken zu wollen. Keine Spur mehr von dieser gefassten, souveränen Person von eben. Die musste Cedric mit aller Gewalt aus den Tiefen seines Seins hervor gezerrte haben. Befeuert von seiner Wut hatte er es zumindest kurzzeitig geschafft, die Panik aus seinem Auftreten zu verbannen angesichts der fremden Menschen, die in sein Haus eingedrungen waren. Das war wohl zu viel für seinen Gesundheitszustand gewesen. Fast wäre er direkt auf ihn zu gerast, bremste sich aber im letzten Moment.
 

„Cedric?!“ fragte er jetzt auch ziemlich neben der Rolle.
 

Cedric blinzelte benommen. „Scheiße“, murmelte er und ließ sich auf die Seite fallen.
 

„Scheiße, in der Tat! Soll ich den Krankenwa…“, hob Kunibert an.
 

„Nein“, keuchte Cedric. „Geht gleich wieder… Wasser…“
 

Kacke, was jetzt? Klar wäre das äußerst ungünstig gerade jetzt noch einen Notfall hinzulegen, ihre Besucher waren ja eben erst aus der Haustür. Aber Cedrics Gesundheit ging vor. Aber was nutzte Cedrics Gesundheit jetzt mehr?!
 

„Kein Krankenwagen!“ stieß Cedric erneut hervor.
 

„Oh Gott, Cedric… du siehst Scheiße aus!“ protestierte Kunibert.
 

„Besser als bildschön in der Klapse!“ kommentierte Cedric und hielt sich den Kopf. Das war allerdings wahr…. Gerade eben hatte Cedric die Bevormundung zum Teufel geschickt – aber was war, wenn er wirklich im Eimer war…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Fye-chan
2011-08-24T14:21:50+00:00 24.08.2011 16:21
Aaaaaaaah man! Diese dämliche Kuh von Mutter... dass sie es einfach nicht kapieren will?! Ist doch nicht zu fassen! Schon seit sie das erste mal aufgetaucht ist könnt ich mich nur über diese Person aufregen! -.- Das ist doch echt nicht normal, nicht zu raffen dass sie ihrem eigenen Kind mit ihren Aktionen mehr Schaden zufügt als ihm zu helfen! Man man man...

Aber alle Achtung, dass der liebe Cedric es tatsächlich geschafft hat, sich so lange zusammenzureißen, bis die lieben Amtsidioten weg waren... Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sehr ihn das angestrengt haben muss :/
Der arme Kerl kann einem echt Leid tun, bei seiner Vorgeschichte.

Es ist schon erstaunlich, dass er Kunibert tatsächlich in sein Haus lässt... wenn auch unter gewissen Schutzmaßnahmen xD Aber der Große ist ja auch ein ganz lieber... und ein Spongi-Superheld :D

Ich bin ein bisschen überrascht, dass Kuni in dem Gespräch mit den Abgesandten der Behörden so wenig zu melden hatte, denn das wäre schon irgendwie typisch gewesen, hätte ne gute Vorlage gegeben sich weiter etwas näher zu kommen, wenn Kunibert ihm da aus der Patsche geholfen hätte etc etc. Allerdings zeugt das, dass es eben nicht so gelaufen ist, sondern überraschenderweise Cedric alles selbst übernommen hat, mal wieder sehr von der Qualität der Story :) Find ich guuut, dass es nicht vorausschaubar ist, auch wenns mich bei dir nicht so sehr überrascht. Das, was ich bis jetzt gelesen hab hat mir wie gesagt alles sehr gefallen ;)^^

So, in diesem Sinne: Ich freue mich sehr sehr aufs nächste Kapitel, hoffe, dass du weiter so fleißig dran schreibst und bin äußerst gespannt wie es mit den beiden weitergeht, jetzt, wo Cedric wieder einmal zusammengebrochen ist...

bis dahaaann :)
Lg, Fye
Von:  AzurSmoke
2011-08-23T17:31:09+00:00 23.08.2011 19:31
Ha, er sollte seine Killer-Farbratten auf seine Mutter hetzen... Auch wenn sie es nur gut meint ist das bestimmt der falsche Weg.

LG
AzurSmoke


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