Zum Inhalt der Seite

Unspoken

KaixTyson
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Only You

Gute Güte. Für die, die sich wundern – jaaa, dieses Kapitel war gestern für ein Minütchen hochgeladen gewesen, ich hab's aber umgehend wieder rausgenommen wegen einiger zieeeemlich großer Unstimmigkeiten, die sich nicht anders korrigieren ließen, außer mit einer Komplettumschreibung eines mittelgroßen Teils des Kapitels (genauer der Rekapitulation der Animegeschehnisse). Tut mir Leid!
 

Jetzt ist's aber wieder oben, und wird's auch bleiben *lach*
 

Also dann, Vorhang auf für:
 

Kapitel 17

Only You

Die flüchtende Gestalt war alles, was er sah. Mit rotem Stoff bedeckter Rücken, das Blau der Kopfbedeckung über das Blau des darunter hervorschauenden Haars. Er war so sehr darum bemüht, diese eine Silhouette nicht aus den Augen zu verlieren. Er konzentrierte sich darauf, so sehr, so stark, dass sein Verstand alles andere ausblendete.
 

Was passiert war.
 

Wie es passiert war.
 

Warum es passiert war.
 

Welche Konsequenzen es trug.
 

Nein, darüber konnte – wollte – er jetzt nicht nachdenken. Das Einzige, was zählte, war diese eine Person nicht zu verlieren. Wenn er könnte... Wenn er doch nur diese Sekunden, diese Minuten zurückdrehen, sie auslöschen, sie neu schreiben könnte. Wenn nur...
 

Gänge, Türen, Menschen... und jener Rücken. Nur jener Rücken. Jene Gestalt.
 

Grüne Lampe über dem in die Wand eingekerbten Rechteck, grelle, weiße Buchstaben. 'Exit', und das davonrennende, genauso grelle, genauso weiße Strichmännchen. Ein wortwörtlicher, sowohl auch figurativer Notausgang.
 

Tysons kleinere Figur huschte unglaublich schnell durch die hastig aufgestoßene Tür, die keine Möglichkeit hatte, zuzufallen, denn auch Kai stürzte wenig später aus ihr raus. Seine Lippen teilten sich, seine Stimmbänder spannten sich an, formten Laute, Silben, Wörter, die letztendlich einen zusammenhängenden Satz bildeten. Ein Ersuchen, welches hoffentlich nicht ignoriert werden würde...
 

"Tyson! Warte, bitte!"
 

Ein Teil von Kais Gehirn dachte ganz pragmatisch. Immer praktisch, immer logisch, immer situationsgerecht. Dieser Ort war perfekt für eine Auseinandersetzung. Menschenleer, ruhig, abgeschirmt und die Baumkronen der großgewachsenen Bäume rauschten, bewegten sich leicht hin und her, als schüttelten sie den Kopf darüber.
 

Sein Herz jedoch hatte keinen Platz für irgendeine andere Sorge, außer der einen: egal wie, egal wo, egal in welcher Umgebung, er wollte nur eins: dass Tyson ihn erhörte und stehen blieb. Nur für einen Augenblick. Die Szenerie seiner weglaufenden Gestalt war unerträglich... Unerträglich schmerzvoll.
 

"Ty! Bitte!"
 

Und tatsächlich, der Jüngere verlangsamte sein Tempo, bis er letztendlich gänzlich stehen blieb. Kai stoppte wenige Schritte hinter ihm. Der blauhaarige Blader drehte sich nicht um, doch der angespannte, beinahe schon statische Zustand seiner gesamten Körpermuskulatur war offensichtlich. Für einen Moment rechnete Kai fast schon damit, dass Tyson sich umdrehen und ihm eine verpassen würde. Einen Schlag, den er sicherlich verdient hätte... doch der Andere rührte sich nicht. Er stand einfach nur da und auf einmal wurde Kai bewusst, warum. Er wartete. Wartete auf etwas, irgendetwas, das ihn daran hindern würde, seine Flucht fortzusetzen.
 

Sag etwas. Irgendwas. Mach den Mund auf und sprich!
 

"Tyson... Es war nicht das, wonach es aussah." Vielleicht kein allzu glorreicher Anfang, aber sicherlich besser als nichts. Er wusste, er musste diese Erklärung fortführen, auch wenn alles, was ihm an Worten in den Sinn kam, sich bloß wie leere Rechtfertigungen anhörte. Waren es Rechtfertigungen, die er ausdrücken musste? Oder waren es doch eher... Eingeständnisse...
 

"Ich... Ich habe es nicht gewollt. Ich habe es nicht kommen sehen... Tala, den Kuss... alles." Er log nicht, und doch fühlte es sich so an – vielleicht, weil er den Ausdruck auf jenem hübschen Antlitz nicht sehen konnte. Vielleicht, weil die Erklärung immer noch nicht annähernd gut genug war. Vielleicht... war sie auch einfach nur immer noch unvollständig.
 

"Ich dachte nicht, dass ich ihn je wiedersehen würde... Ich-"
 

"Liebst du ihn noch?"
 

Diese eine Frage brachte Kai erfolgreich zum Schweigen. Sie war ohne jegliche Akzentuierung ausgesprochen gewesen, Tysons Stimme war fest und vollkommen ruhig. So ruhig, dass es wiederum beunruhigend war. Die Antwort ließ auf sich warten, so wiederholte der Jüngere die Fragestellung, auch wenn sie beim zweiten Mal viel weniger stoisch und viel leiser erklang. Verzweifelter.
 

"Liebst du ihn, Kai?" Tyson brauchte eine Antwort. Bevor er sich irgendwelche Gründe, Motive, Entschuldigungen anhörte... Brauchte er diese eine Antwort, eine, die unter Umständen alle Gründe und Motive und Entschuldigungen bedeutungslos machen würde.
 

"Ich... Nein." Der junge Russe wusste, dies war die einzig richtige Replik, die er geben konnte. Die einzige, die Tyson akzeptieren konnte und die eigentlich auch stimmte. Tala und er und alles um ihre zerbrochene Beziehung herum drehte sich nunmehr weniger um Liebe, als ums etwas vollkommen anderes. "Es ist nur schwer... loszulassen." Hand erhoben, fuhr er sich gestresst durch das doppelfarbige Haar. Der Anfang gelegt, fiel die Erklärung jetzt dennoch einfacher, sie kam fast von alleine, wie eine Eingebung.
 

"Als ich ihn gesehen habe, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Ich wusste nicht, warum er hier war, was er wollte – ich weiß es immer noch nicht. Es ging alles so schnell... er griff nach mir, zog mich zu sich und ich... Ich konnte mich nicht rühren." Das… war ein Eingeständnis gewesen. Eingeständnis der eigenen Schwäche, der eigenen Unachtsamkeit. Eine, die er nicht mehr korrigieren konnte.
 

"Wenn ich es gewusst hätte... ich hätte es nie bewusst zugelassen, dass er... Ich war einfach nur überrumpelt gewesen. Ich hätte nie gedacht, er würde..." Hier aufkreuzen. Meine komplette Gefühlswelt ins Chaos stürzen. Mich küssen. Nein, damit hatte Kai nie gerechnet. Insbesondere jetzt, wo er doch endlich, endlich... "Ich habe es nicht kommen sehen... und bevor ich es wusste, passierte es schon..." Er wagte einen Schritt nach vorne, näher zu dem Jüngeren. Hoffentlich war es nicht nur körperliche Distanz, die er hier überwand...
 

"Tyson, bitte, glaub mir das. Ich würde dir nie absichtlich weh tun wollen, nicht so." Besonders nicht so. Dafür bedeutete ihm der kleine Wirbelwind zu viel. Dafür bedeutete ihm ihrer beider Beziehung zu viel. Und er hoffte, Tyson wusste das... er hoffte, der Andere konnte es in Kais eigener, von Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit untermalter Stimme hören.
 

Ein zittriger Atemzug verließ den Brustkorb des Blauhaarigen, seine Schultern sanken minimal ab, entlasteten somit die bis zum zerreißen angespannten Muskeln. Das Bild vor seinem imaginären Auge tat weh; unheimlich weh. Nichtsdestotrotz... jene Worte legten sich wie ein rettender Druckverband auf eine klaffende Wunde.
 

Er wollte doch... er wollte so sehr... "Ich möchte dir glauben, Kai..." Denn er liebte ihn. Schon so lange. Immer noch. Ungeachtet allem...
 

Tysons Körper fuhr zusammen, als er Kais Arme spürte, die sich behutsam von hinten um ihn schlangen. In seinem kummervollen Zustand hatte er es nicht mal gemerkt, wie der Andere näher gekommen war.
 

"Dann glaube mir," ein sanftes Flüstern an seinem Ohr und seine Augen fielen halb zu, seine Haltung entspannte sich gänzlich und fast schon automatisch in Kais Umarmung, wie ein Reflex - er konnte einfach nicht anders, dies war die unbegreifliche Wirkung, die dieser Junge auf ihn hatte. Eingehüllt in dieser Wärme, konnte er ihm nicht böse sein, falls er dazu überhaupt noch in der Lage war.
 

"Bitte glaube mir."
 

Und Tyson tat es. Er tat es, er glaubte Kai, weil er es wollte. Weil es nicht anders ging... Weil er ihn liebte. Und als der Phönix das Gesicht in seiner Halsbeuge verbarg und er dessen Atem an der eigenen Haut spürte, lehnte er sich gegen ihn zurück, hob die Hände, legte sie auf Kais Arme, die so fest um seine Taille geschlungen waren. Drückte sachte zu, ein stummes Zeichen. Es ist okay. Ich glaube dir...
 

So einfach wusch Kais Nähe alle Negativität davon.
 

Tyson wusste nicht, wie lange sie dort so standen, und es spielte auch überhaupt keine Rolle. Solange Kai hier war, an seiner Seite, solange er ihn festhielt... schien die Welt in perfekter Ordnung zu sein, ganz egal, wie sehr sie im nächstbesten Augenblick aus den Fugen zu geraten vermochte. Sogar wenn sich die Erde hier und jetzt auftun sollte, und sie fallen würden in einen tiefen, endlosen Abgrund, war es egal... solange sie zusammen fallen würden.
 

Mit Kai zusammen sein, das was alles, was er wollte. Und er konnte nicht zulassen, das Tala ihm – ihnen beiden - das kaputt machte. Wenn der Wolf einen Kampf wollte, dann würde er ihn kriegen, denn Tyson war niemand, der etwas oder insbesondere jemanden einfach so an einen Anderen abtrat. Kai gehörte zu ihm, nicht zu Tala, und er würde sicher stellen, dass nicht nur Tala, sondern auch Kai selbst dies einsah. Was auch immer dazu nötig war... er würde Kai beweisen, dass sie beide zusammen gehörten. Denn Kai war es wert... jede Anstrengung, jeden Schmerz, jede Mühe war er wert, zumindest für Tyson. Und er konnte nur hoffen, dass Kai irgendwann genauso über Tyson selbst fühlen würde... Irgendwann...
 

"Ich glaube, ich bin dabei, mich in dich zu verlieben."
 

"Glaube mir, Tyson. Bitte glaube mir."
 

Ein liebevoller Kuss, der gegen seine Schläfe gedrückt wurde, brachte ihn wieder in die Realität zurück.
 

"Wir sollten zurück zu den Anderen," sprach der junge Russe leise aus, auch wenn er seinen Griff um den schlanken Körper in seinen Armen noch nicht löste.
 

Er war erleichtert, mehr noch, er war... dankbar, und ein wenig überrascht. Dankbar dafür, dass es nicht ausgeartet war. Dass es kein dramareiches Wortgefecht gegeben hatte, dass Tyson so viel Vertrauen in ihn und seine unbeholfenen Begründungen legte. Zum ersten Mal wurde ihm bewusst... vielleicht unterschätzte er den Jüngeren und seine emotionelle Stärke ein wenig. Liebe mochte neu für Tyson sein, aber er ging mit ihr erwachsener um, als viele andere Verliebte es von sich behaupten konnten. Eine Szene zu machen war stets so viel einfacher, als jemanden erklären zu lassen, mehr noch, seine Erklärung bis zum Ende anzuhören und sich mit ihr auseinander zu setzten, bevor man reagierte - oder gar überreagierte. Mit jedem Zwischenfall, der sich zwischen ihnen abspielte, wurde ihm Stück um Stück klarer, was er eigentlich an Tyson hatte...
 

Was Tala anging, konnte er sich vorstellen, dass Ray Mister Dickenson und den restlichen Bladebreakers die Situation bereits geschildert hatte und wahrscheinlich warteten alle nun auf sie beide. Im Allgemeinen bedeutete Talas Auftauchen nicht unbedingt Biovolts Wiederauferleben, der Rothaarige und sein Team konnten auch gewiss auf eigene Faust agieren, obschon Kai es irgendwo bezweifelte. Für einen Racheakt war dies viel zu... uneffektiv, beinahe schon am Ziel vorbei. Nein, es steckte bestimmt mehr dahinter... die überaus beklemmende Frage war: was könnte es sein?
 

Sie blieben noch ein paar Minuten draußen, um sich in der Präsenz des jeweils anderen von der ersten echten Krise ihrer noch so jungen Beziehung zu erholen, bevor sie sich schließlich auf den Weg zurück zur Loge machten. Überraschenderweise sah keiner der dort Anwesenden besonders beunruhigt aus, ganz im Gegensatz, sie beobachteten interessiert ein weiteres Match unten in der Arena. Kais Stirn legte sich in Falten und auch Tyson blinzelte verständnislos.
 

"Ich glaub's ja wohl nicht!", regte sich der temperamentvolle Drache keinen Moment später auch schon auf. "Da laufen Tala und seine Gang direkt unter unserer Nase herum und ihr sitzt hier und dreht Däumchen?!" Sein Eifer täuschte nicht, geschürt von einem persönlichen, rasch aufkeimenden Groll.
 

Er wollte Tala finden, jetzt, sofort. Er wollte diesem Bastard in die Augen blicken und ihn zur Rede stellen, ihn fragen was zur Hölle er hier wollte... warum er sich das Recht herausnahm, etwas zerstören zu wollen, das ihn rein gar nichts mehr anging. Er hatte seine Chance mit Kai gehabt und er hatte sie verspielt, und Tyson scherte sich momentan einen Dreck um die vielen 'Warums' und 'Wiesos' und 'Weshalbs'. Wenn du etwas wirklich behalten wolltest, ergriffst du es und hieltst es fest, egal was.
 

Seine kleine Anwandlung zog augenblicklich die Aufmerksamkeit aller auf ihn, die Gesichtsausdrücke rangierten von erschrocken bis perplex. Kai seinerseits bemerkte recht schnell, dass Ray abwesend war. Komisch... er hätte drauf gewettet, dass Drigers Meister die Geschehnisse umgehend Mr. Dickenson gemeldet hatte.
 

"Was? Tala, hier? Tyson, wovon redest du?"
 

Der blauhaarige Blader schnappte empört nach Luft. "Wovon ich rede? Hat Ray euch denn nichts erzählt? Wir sind gerade in Tala reingelaufen, auch wenn ich nicht weiß, was er hier wollte und was- Moment, wo ist Ray überhaupt?"
 

Alle hatten sie sich nun von ihren Plätzen erhoben, eine Sorgenfalte bildete sich gerade auf Max' Stirn.
 

"Wir dachten, Ray wäre bei euch. Wir haben ihn nicht gesehen, nicht seitdem ihr zum Getränkeholen raus gegangen seid." Was, wenn der Blondschopf es sich gerade überlegte, eine ganze Weile her gewesen war.
 

Gerade, als der Teamjüngste eine besorgte Frage stellen wollte, fiel Mr. Dickenson ihm ins Wort. "Was meinst du mit – ihr seid in Tala reingelaufen? Was wollte er hier?"
 

Tyson war nun merklich verwirrt und Kai übernahm infolgedessen die Erklärung. "Das Team in den komischen Kutten, das waren Tala und seine Jungs. Ich bin unten in den Gängen in ihn rein gerannt und ihm zu irgendeinem der großen Säle gefolgt. Ray und Tyson waren nachgekommen. Es gab ein Missverständnis, ich und Tyson rannten aus dem Saal raus, Ray blieb alleine zurück." Was, wenn Kai jetzt darüber nachdachte, unglaublich idiotisch von ihm gewesen war. Sie hätten ihren Teamkollegen nicht alleine lassen sollen, vor allem nicht mit Tala. Herr im Himmel, wenn Ray nun was passiert war...
 

Die Augen von Mr. Dickenson, Kenny, Hilary und Max wurden mit jedem sachlichen Satz, den der Teamchef aussprach, größer, bis der ältere Herr sein Taschentuch zückte und hastig seine Stirn abtupfte.
 

"Wir müssen sofort den Sicherheitsdienst informieren! Kai, Tyson, zeigt mir genau, welcher Saal es war! Wir müssen Ray unbedingt finden!"
 

Nun, da waren wohl alle definitiv einer Meinung. Darum bemüht, keinen großen Aufstand zu machen und keine Panik zu verbreiten, soweit es nicht unbedingt nötig war, forsteten schon bald die Bladebreakers und die Sicherheitskräfte des Stadions eben diesen durch. Es wurde eine Anweisung an die Ansager weitergegeben, die verkündeten, dass die mysteriösen 'Beasthunters' vorzeitig ausgeschieden seien, da sie aus bisher unbekannten Gründen das Stadium verlassen hätten. Dennoch, allen war vollkommen bewusst, dass, sollten sie Ray nicht finden, es keinen wirklich Ausweg gab, als der Öffentlichkeit die Wahrheit zu offenbaren. Vielleicht nicht gerade, dass Biovolt unter Umständen wieder da war, aber das mit dem Verschwinden des Kuttenteams auch Ray verschwunden war, ergo mussten sie ihn 'mitgenommen' haben...
 

Noch hegten alle die Hoffnung, diese These würde sich nicht bestätigen, doch nach Stunden erfolgloser Suche und nicht angenommener Telefonanrufe blieben immer weniger Zweifel... Ray musste etwas zugestoßen sein. Der siebzehnjährige Chinese war unauffindbar und es fehlte jede Spur, jeder Hinweis darauf, wo er sein könnte.
 

Es dämmerte, der rote Diskus der untergehenden Sonne war bereits halb unter der Linie des Horizonts getaucht. Immer noch liefen Menschen umher, die Arena nun überwiegend menschenleer – das Turnier war letztendlich abgesagt worden, nur die Gründe hatte man noch nicht so ganz der Menge und den Medien enthüllt, die nun in den Abendnachrichten darüber rätselten, was denn zu solch einer Wende der bis dato friedlichen Ereignisse geführt haben mochte.
 

Mit einem eher deprimierten Gesichtsausdruck stand Tyson ein wenig abseits des immer noch hektischen Treibens und Kai beendete gerade sein x-tes Gespräch mit dem x-ten Beamten, dem er zum x-ten Mal geschildert hatte, was passiert war (ein, zwei kleine Details, die mittlerweile nur Mr. Dickenson und der Rest des Teams wussten, ausgenommen). Sobald er besagtes Gespräch beendet hatte, war er an der Seite seines niedergeschlagen Freunds und legte diesem sachte die Hand auf die Schulter, was Tyson dazu brachte, aufzusehen.
 

"Wir hätten ihn nicht alleine lassen sollen," sagte Dragoons Besitzer reuevoll, ein Gefühl, welches Kai gerade sehr gut nachempfinden konnte. Nein, das hätten sie nicht tun sollen. Genauso wie er selbst es nicht hätte zulassen sollen, dass Tala ihn dermaßen gegen Tyson hatte ausspielen können. Er wusste jetzt, das alles musste Teil des Plans gewesen sein... Wenn nicht Talas eigenem, dann höchstwahrscheinlich Balkovs oder noch schlimmer... seines. Voltaire Hiwatari... Kai wunderte sich, ob es auf dieser Welt einen anderen Enkel gab, der seinen Großvater dermaßen verachtete, wie Kai es tat.
 

Er drückte sanft Tysons Schulter, seine zweite Hand streifte beiläufig eine nachtblaue Haarsträhne weg, die vorwitzig über einem der müden, rehbraunen Augen lag. "Wir werden ihn finden, Ty. Und wenn ich dafür jeden Stein eigenhändig umdrehen muss." Dann würde er das tun. Unter keinen Umständen würden Tala oder Biovolt - oder BEGA oder wer auch immer wirklich dahinter steckte - damit ungestraft davon kommen.
 

Doch als es Nacht wurde, konnten sie nicht mehr viel tun. Alle waren abgehetzt und ausgelaugt von der extensiven Suche und der nicht minder extensiven Sorge. Rays Heimatdorf wurde angerufen, nur um Bescheid zu gegeben und auch darauf hinzuweisen, dass unter Umständen irgendeine Art Forderung bei ihnen ankommen könnte. Keiner wusste, was für ein Spiel hier gespielt wurde, also musste man so viele Optionen wie möglich abdecken.
 

Eine Krisensitzung wurde auf den Morgen angelegt, Lee und Mariah waren auf dem Weg nach Japan, um an besagter Sitzung ebenfalls teilzunehmen, schließlich waren sie die nächsten Angehörigen, die Ray hatte – von Eltern oder sonstigen Verwandten des Schwarzhaarigen waren nicht mal die Namen bekannt, geschweige denn Adressen oder Telefonnummern. Natürlich stand Rays Verschwinden als erster Punkt auf der aufkommenden Tagesordnung, doch auch Talas und gegebenfalls Biovolts Wiederkehr allgemein würde dann besprochen werden. Die Obrigkeit hatte aus ihren Fehlern gelernt, die potenzielle Gefahr hier wurde weder verkannt noch als zu niedrig eingestuft. Maßnahmen mussten ergriffen, Vorbereitungen getroffen werden.
 

Doch nichts davon ließ sich um fast drei Uhr nachts verrichten, insofern waren alle erstmal bis zum Morgengrauen in ihre Eigenheime zurückgekehrt. Tyson zog es natürlich vor, bei Kai zu bleiben, alleine wollte er jetzt auf keinen Fall sein. Irgendwo war es komisch... früher war er des Öfteren alleine, besonders nachts, Zuhause in seinem Zimmer, wie viele andere Menschen auch. Es hatte ihm nie allzu viel ausgemacht. Doch nun, wo er jemanden hatte, mit dem er die sonst von Alleinsein erfüllte Zeit verbringen konnte, war das Alleinsein für ihn nur noch schwer vorstellbar. Vielleicht, weil es sich wie eine Verschwendung der kostbaren, gemeinsamen Augenblicke anfühlte. Vielleicht, weil Zusammensein so viel schöner war, als das Alleinsein. Vielleicht auch, weil er es nie wirklich gemocht hatte, alleine zu sein.
 

So oder so stand er gerade vor dem über dem Waschbecken befestigten Spiegel in Kais Badezimmer, gekleidet in dunkelblauen Boxershorts und hell-gelbem T-Shirt und putze sich seine weißen Beißerchen. Er fühlte sich unglaublich erschöpft – physisch sowohl auch psychisch, er brauchte definitiv eine gute Mütze Schlaf, denn in diesem entkräfteten Zustand war er sicherlich nicht zu viel nütze.
 

Kai fühlte sich wahrscheinlich nicht viel besser... auch wenn der Phönix vorhin trotzdem noch frischer und gesammelter erschienen war, als irgendjemand von ihnen. Tyson schätzte, er hatte einfach nur mehr Ausdauer, körperlich und geistig zugleich. Natürlich waren sie alle wahnsinnig um Ray besorgt, aber momentan freute er sich einfach nur darauf, ins Bett zu fallen und in Kais Armen einzuschlafen. Mit seiner Aufmerksamkeitsspanne kaum mehr vorhanden, bemerkte er auch überhaupt nicht, wie eben gedanklich Erwähnter plötzlich neben ihm auftauchte und seine Arme einmal mehr an diesem Tag von hinten um seine Taille schlang, damit er Tyson mit einem leichten Ruck an sich ziehen konnte.
 

Der jüngere Blader zog scharf die Luft ein und spuckte beinahe seine Zahnbürste aus. "Himmel noch mal, Kai! Mach doch sowas nicht!", beschwerte er sich, das aus dem ruhigeren Rhythmus aufgeschreckte Herz in seiner Brust pochend von dem kleinen Schock. Er blickte zum Spiegel, der ihrer beider Ebenbilder reflektierte, wobei Kais ein leichtes Grinsen trug, während der Phönix sein Kinn auf der wohlgeformten Schulter seines Freunds abstütze.
 

"Tut mir Leid," obwohl es nicht wirklich danach klang, was Tyson zu einem sanften Schnauben verleitete, seine Gesichtszüge schnitten dem Anderen mit Hilfe des Spiegels dabei eine Grimasse. Seine Hand streckte sich nach dem Becher auf dem Waschbecken, pflückte eine zweite Zahnbürste dort raus und schaltete dann das Wasser ein, um den Gegenstand drunter zu halten.
 

"Ich konnte nur nicht wiederstehen. Du siehst einfach zu niedlich aus, wenn du dich erschreckst," fügte der Ältere indes einen amüsierten Kommentar hinzu und presste einen Kuss gegen die weiche Kurve von Tysons Hals. Die Aktion verleitete den gebürtigen Japaner dazu, sich in Kais Griff ein wenig zu winden, weil es etwas kitzelte.
 

"Tu ich nicht," artikulierte er einen milden Protest um die Bürste in seinem Mund herum. Seine Hände fuhren mit ihrer Aufgabe fort und drückten einen kleinen Klecks Zahnpasta auf die zweite Zahnbürste. Ein kurzes Aufschauen zum Spiegel verriet ihm, dass Kai immer noch dieses leichte, ziemlich anziehende Grinsen auf den Lippen hatte.
 

"Doch, tust du. Wie ein kleines Kätzchen," bestritt der Neunzehnjährige gelassen und wenn es Tyson möglich gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich eine Schnute gezogen. Stattdessen ließ er einen abwehrenden Laut von sich, gefolgt von einem gebrummten:
 

"Ach, halt die Klappe." Hand erhoben stopfte er dann das präparierte Zahnpflegewerkzeug in den Mund des Älteren, als ob seine Anweisung zu unterstreichen. Jetzt hatte er auch wieder die Freiheit, die eigene Bürste zu greifen, damit er in seinem unterbrochenen Tun fortfahren konnte – nur jetzt zusammen mit Kai. Seine rehbraunen Augen schimmerten neckisch und mit vorbehaltsloser Glückseligkeit, was Kai letztendlich dazu verleitete, leise aufzulachen und Tyson steuerte der allgemeinen Belustigung ein entspanntes Glucksen bei.
 

Glücklicherweise erforderte das Zähneputzen nur das Benutzen von einer Hand, sodass Kais zweiter Arm weiter gemütlich um die schmale Taille seines Drachens ruhen konnte, als sie dieses kleine Abendritual gemeinsam abschlossen. Es war ziemlich erstaunlich, wie sogar die kleinen Dinge des Lebens so viel mehr Spaß und Freude bereiteten, wenn man sie zusammen machte... wie wenig nötig war, um all die Sorgen, Ängste und Bedenken für einen klitzekleinen, kostbaren Moment zu vergessen.
 

All diese Gefühle, all diese Empfindungen, waren für Tyson sehr neu, und nicht nur das. Er fragte sich... fragte sich etwas, was er schließlich auch Kai fragte, nachdem sie beide ins Bett gefunden hatten und er nunmehr unter der flauschigen Decke, dicht an den Phönix gekuschelt in der mondscheindurchzogenen Dunkelheit des Schlafzimmers lag.
 

"Kai...?"
 

"Hm?"
 

"Du und Tala, wie... wie war das?"
 

Für den Jüngeren nicht erkennbar zogen sich Kais Augenbrauen zusammen. Natürlich wusste er, dass er Tyson irgendwann, Stück für Stück, von sich und Tala zu erzählen hatte. Nach den heutigen Ereignissen war das Aufkommen dieses Themas wohl auch nicht wirklich überraschend... Doch war er bereit, darüber zu reden? Andererseits, würde er es je sein?
 

"Wie war was...?", stellte er eine eher sinnlose Gegenfrage, denn eigentlich suchte er nur nach einem Anhaltspunkt, um etwas von der Verworrenheit, zu der seine und Talas Verbindung zueinander mittlerweile geworden war, halbwegs verständlich darzulegen.
 

"Das mit euch... war es sehr ernst? Wie... wie ist es überhaupt dazu gekommen?", zwar wusste Tyson, dass Tala sowas wie Kais erste große Liebe gewesen war, doch ohne mehr Details war es schwierig, sich etwas Konkretes darunter vorzustellen.
 

"Wie es dazu gekommen ist, weiß ich selbst nicht mal so genau... Es war ein... langwieriger Prozess gewesen, schätze ich. Ich kannte Tala von klein auf, er war sehr jung, als er in die Abtei kam. Am Anfang sprach er mit niemandem, und ich sah ihn meist nur flüchtig, doch irgendwann sind wir in einem Beykampf gegeneinander angetreten. Es endete unentschieden... Seitdem... ich weiß nicht. Entwickelte es sich einfach irgendwie... und irgendwann dann..."
 

Irgendwann kam dann der Punkt, wie er immer kam für die Freundschaften, die dazu bestimmt waren, mehr zu sein.
 

"Oh man. Hast du Balkovs Gesicht gesehen?", ausgelassenes Lachen folgte dieser Aussage.
 

Er grinste den älteren Jungen vor sich nicht minder ausgelassen an. "Ja, er sah so aus, als würde er anfangen, jeden Moment wahllos Leute zu erwürgen," pflichtete er bei und verkreuzte die Arme vor der Brust, bevor sich lässig gegen die Mauer hinter sich lehnte. Das tägliche Leben in der Abtei fiel um so einiges leichter, wenn man jemanden hatte, mit dem man Pferde stehlen konnte. Oder in diesem Fall, Balkovs kostbare Scouter, die er stets so fürsorglich entwickelte.
 

Die Belustigung haftete auf ihren Gesichtern für ein paar Augenblicke länger, doch schließlich wurden jene ausgeprägten Gesichtszüge zu einem ernsthafteren Ausdruck verzogen. Automatisch wich das Lächeln auch von seinen Lippen.
 

"Stimmt es...? Dass man dich nächstes Jahr nach Japan schicken wird?", eine scheinbar beiläufige Frage, jedoch sprachen diese eisblaue Augen unhörbare Bände - mit nur einem Blick. Den Blick, den niemand sonst so gut zu lesen vermochte, wie Kai es tat und er wusste, seine eigenen Augen waren nicht länger ein Buch mit sieben Siegeln für Tala, so wie sie es immer noch für alle anderen waren.
 

Er nickte. "Ja..." Der Grund war nicht mal Kai wirklich bekannt – Biovolt weihte Leute ungern in ihre Machenschaften ein, nicht mal oder gerade nicht die, die diese Machenschaften ausführten.
 

Tala lehnte sich mit der Schulter seitlich an dieselbe Mauer neben ihn, hier war es eine ruhigen Ecke weit entfernt von allen anderen, weil sie beide eigentlich keine Gesellschaft außer die des jeweils anderen - und ab und zu der ihrer Teamkameraden - mochten. "Für wie lange?"
 

Kai zuckte ratlos die Schultern. "Weiß nicht..." Ihm behagte es nicht wirklich... Sein Großvater heckte doch sicherlich wieder was Kranken aus, dieser Größenwahnsinnige...
 

Auch wenn das Leben hier gewiss kein Zuckerschlecken war, würde sich Kai dennoch nie darüber beschweren, nicht solange Tala da war. Sie waren in vielen Aspekten ähnlich, und wahrscheinlich in mindestens genauso vielen unterschiedlich. Doch sie harmonierten gut – in der Beyarena und außerhalb von ihr. Sie waren ein gutes Team, ihre Einsätze stets von perfektem Erfolg gekrönt. Deswegen hielt Voltaire große Stücke auf sie. Deswegen verzieh Balkov ihnen die kleinen Späße, die sie ab und an mit ihm trieben. Deswegen respektierten und fürchteten sie alle anderen Kids hier.
 

Eine Weile standen sie schweigend da.
 

"Es wird hier sicherlich langweilig und einsam werden, so ohne dich," ließ Tala dann leise, irgendwie nachdenklich verlauten. Kai schielte zu ihm, und irgendwie beschleunigte sein Herzschlag ein ganz kleines Bisschen.
 

"Ist ja erst nächstes Jahr...", warum seine Stimme schon fast ein Flüstern war, wusste er nicht genau. Sie hatten noch gut elf Monate. Doch auf einmal schien es gar nicht so lang zu sein, wie es sich anhörte... Elf Monate waren so wenig... er wollte mehr Zeit haben. Hier, mit Tala. Er wollte nicht, dass sich irgendetwas änderte... Er wollte nicht von ihm weg... Fühlte der Andere genauso...?
 

"Trotzdem...", auch Talas Stimme war abgesunken und er schaute kurz rüber. Einmal mehr kreuzten sich ihre Blicke, einmal mehr setzte Kais Herz aus. Er hielt dem nicht stand, senkte seine rubinroten Augen und versuchte, durchzuatmen.
 

So viele Jahre zusammen, Freunde, Seite an Seite. Sie kannten einander in- und auswendig. Was sollte er tun, wenn Tala plötzlich nicht mehr da sein würde? Wer würde hinter ihm stehen, immer und überall? Mit wem könnte er dann reden, über alles und nichts, mit wem Spaß haben und gelegentlich Blödsinn anstellen? Er konnte nicht-
 

Dranzers Meister fuhr zusammen, als er weiche Fingerspitzen unter seinem Kinn spürte. Mit behutsam ausgeübtem Druck verleiteten sie ihn dazu, den Kopf zu heben. Und da waren sie auch schon... diese Augen, kristallklar wie der Himmel und genauso endlos und unergründlich. Sie erzählten von kleinen Geheimnissen, von Seiten, die er an Tala, trotz der vielen Jahre Freundschaft, vielleicht noch gar nicht kannte... Jene Hände hatten ihn noch nie auf diese Weise berührt. Jene Augen hatten ihn noch nie auf diese Weise angesehen. Etwas zog in seiner Brust, stärker und stärker, das Atmen fiel auf einmal ein wenig schwerer. Er hatte fast das Gefühl zu ersticken an... etwas, doch es war etwas... Schönes. Etwas Seltsames, und doch war es... warm. Einladend. Ungefähr so einladend wie jene Lippen, die noch nie so anziehend rot gewesen waren...
 

Alles andere passierte schnell. Tala beugte sich vor und plötzlich waren diese einen Lippen an die seinigen gepresst. Eine Sekunde, in der sich alles veränderte.
 

"Von da an... war es ein sehr schönes Jahr gewesen, auch wenn wir unsere Beziehung verdeckt halten mussten. Und dann..."
 

Dann begann diese ganze Folter, ins Rollen gesetzt von seinem heißgehassten Großvater. Diese Teufelsspirale, die ihn und Tala in die tiefsten Tiefen der Unterwelt geschleudert hatte."Ich ging nach Japan, traf euch... irgendwann kam auch Tala nach. Das Desaster mit Black Dranzer..."
 

Kais erste Rückkehr zu Biovolt. Sein erstes, damals noch freudiges Wiedersehen mit Tala. Da hatte er zum ersten Mal erfahren, was man seinen Freunden – insbesondere aber seinem Liebhaber – angetan hatte. Sie hatten sich, nachdem Kai nach Japan gegangen war, ein paar Jahre nicht gesehen und in diesen paar Jahren hatte Biovolt aus seinen früheren Teamkollegen Killermaschinen gemacht und aus Tala... einen halben Cyborg. Es folgte ein absolutes Gefühlswirrwarr, hin und her gerissen zwischen seiner alten und seiner neuen Heimat fand der Phönix nach der Episode am Baikalsee letztendliche zurück zu den Bladebreakers.
 

Tala blieb zurück, bereits halb wahnsinnig, teils wegen dem Verlust seines Partners, teils wegen all dem, was Biovolt im Verlauf ihrer verrückten Experimente mit seiner Psyche und seinem Körper angestellt hatte. Cyber-Tala, hatten sie ihn genannt. Der finale Showdown mit Tyson führte zum ultimativen Kurzschluss und hatte dem Rotschopf fast das Leben gekostet. Danach war er und sein Team abgetaucht, genauso wie Biovolt.
 

"Wir blieben zwar in Kontakt, aber wir sahen nicht viel voneinander." Briefe, E-Mails, ab und zu ein Telefonanruf. Tala verriet nie wirklich, wo er war und was er tat, aber natürlich hatte Kai ihm bedingungslos vertraut, wann auch immer er versprach, dass sie sich bald wiedersehen würden, sobald Tala und der Rest der Demoliton Boys sich wieder auf die Reihe gekriegt hatten. "Irgendwann tauchte er an meiner Türschwelle auf, einfach so..."
 

Kai war glücklich gewesen, unglaublich glücklich. Tala hatte gut ausgesehen, gesund, was auch immer er getrieben hatte, schien ihm gut getan zu haben. Nach so langer Zeit waren er und Tala wieder vereint, schlossen sich auch prompt, Bryan mit eingeschlossen, zu dem Tag Team zusammen, der an der Weltmeisterschaft teilgenommen hatte, auch wenn es für Tyson ein schwerer Schlag gewesen war, die Bladebreakers auseinander fallen zu sehen. Erst Ray und Max, und dann hatte Kai ihn auch noch verlassen... Die Weltmeisterschaft gestaltete sich spannend, zwar obsiegte Tyson - Daichi und Kenny an seiner Seite - letzten Endes, aber Kai hatte sich damals insgeheim sehr wenig um Siege und Niederlagen geschert, solange Tala da war, solange sie zusammen waren...
 

Doch dann...
 

"Dann kam die BEGA-Katastrophe..."
 

Balkov war wieder aufgetaucht. Tala war wütend gewesen, eingenommen von Rachelust war er auf Konfrontation aus und hatte seine Teamkollegen felsenfest hinter sich, sie alle hatten nie vergessen können, was jener Mann ihnen alles angetan hatte. Trotz Kais Versuchen, ihn umzustimmen, marschierte Tala, zusammen mit den anderen Drei, ins BEGA-Hauptquartier ein, um Balkov und dessen neue Lieblinge herauszufordern. Für die Blitzkrieg Boys, wie sie damals hießen, endete es schlussendlich mit einer bitteren Niederlage und Tala selbst wurde fast zerfetzt, als Balkov tief in die schmutzige Trickkiste griff. Er hätte es doch besser wissen müssen... Kai hatte ihn doch gewarnt... Biovolt kannte kein Fair Play, und es hatte Tala geradewegs ins Koma geschickt. Einmal mehr hatte diese verfluchte Organisation ihn fast umgebracht.
 

Tyson erinnerte sich ebenfalls sehr gut daran... Als einen Beyblader hatte er Tala schon immer respektiert und damals hatte er BEGA Rache geschworen dafür, was sie ihm angetan hatten, nebst den immerwährenden Ziel, diese Organisation davon abzuhalten, alles und jedem auf dieser Welt das Leben schwerer zu machen, als es ohnehin schon war. Kai schloss sich dem Vorhaben und den Bladebreakers wieder an, doch sein spektakulärer Sieg über Brooklyn forderte einen hohen Preis - es hatte Dranzer in Scherben gelassen und Kai selbst beinahe auch. Tyson übernahm dann erfolgreich den Rest, und BEGA war letztendlich von der Bildfläche vertrieben worden.
 

Nachdem der Rothaarige sich erholt hatte und aus dem Krankenbett war, hatten er und Kai sich einmal mehr voneinander verabschiedet. Tala hatte sich nicht der BBA anschließen wollen, hier gehörte er nicht hin - er hatte zurück nach Russland gewollt, Kai jedoch bestand darauf, in Japan bleiben zu wollen, bei seinem Team, bei den Bladebreakers. Schweren Herzens ließ er Tala ziehen, nachdem Wolborgs Bändiger ihm versprochen hatte, dass er und die Blitzkrieg Boys sich von Schwierigkeiten jeder Art fern halten würden. Doch dann...
 

"Und dann kam der größte Schocker überhaupt..." Biovolt tauchte letztes Jahr erneut auf und Kai traute kaum seinen Augen, als er Tala einmal mehr an Balkovs und Voltaires Seite erblickt hatte. "Ich konnte es nicht verstehen... Ich musste wissen, warum..." Tala hasste Biovolt, Balkov und Voltaire doch genauso wie Kai... Warum also, warum war er zu ihnen zurückgekehrt? Warum konnte er sich nicht losreißen, so wie Kai selbst sich losgerissen hatte... Das alles beschäftigte Kai bei Biovolts drittem Auftauchen und er hielt damals noch an der Idee fest, seinen langjährigen Freund und Geliebten aus den Klauen jener verfluchten Organisation zu reißen. Für immer.
 

"Deswegen hast du vorletzte Weltmeisterschaft die Seiten gewechselt?", fragte Tyson sanft nach.
 

Jetzt verstand er es um einiges besser... Sicher, sie waren wütend auf Kai gewesen und hatten von vielen Seiten heftige Kritik eingesteckt, sie sollen es doch endlich mit ihm, diesem ewigen Überläufen, aufgeben. Doch sie hatten trotzdem an ihn geglaubt... denn auch wenn Kai ging, aus Gründen, die er nie wirklich mit ihnen teilte, so kam er doch immer wieder zu ihnen zurück, so auch vor einem Jahr. Er stand am Ende einmal mehr an der Seite der Bladebreakers, gegen Biovolt, gegen Tala und wenn alles vorbei, gesagt und getan gewesen war, hatten sie ihn einmal mehr mit offenen Armen zurück empfangen. So wie sie es immer tun würden... Es war egal, was die ganze Welt dachte. Sie waren immer noch ein Team und er war ihr Kapitän, und er würde es auch immer bleiben.
 

"Ja...", gab Kai indes leise zu. "Ich musste es einfach versuchen. Ich musste ihn sehen, musste ihn fragen..." Die Gründe herausfinden. Ihn an der Hand greifen, und von dem Teufel in Menschengestalt wegführen. "Das war ich mir selbst, uns beiden, schuldig." Er hatte Tala nicht aufgeben wollen. Nicht aufgeben können. "Doch es kam alles so viel anders... Wir sind so heftig aneinander geraten..." So heftig wie noch nie. So hatten sie sich noch nie gestritten, so hatten sie sich noch nie verletzt. Vielleicht hatten sie beide einfach nur ihre Grenzen erreicht, nach so vielen Jahren des qualvollen Hin und Hers.
 

"Und er ist trotzdem dort geblieben." Tala hatte trotzdem einmal mehr zusammen mit Biovolt, zusammen mit seinem Team, die Niederlage hingenommen. Er hatte sich trotzdem für es und gegen Kai entschieden. "Er... ich weiß bis heute nicht warum, aber er ging mit Biovolt unter."
 

"Wenn du mich wirklich liebst, Tala, dann komm zu uns. Bleib hier bei uns, bleib bei mir."
 

"Und wenn du mich wirklich liebst, Kai, dann kehre mit uns zurück. Komm zurück zu uns. Zu mir."
 

So war das Ende gewesen. Keiner von ihnen hatte nachgegeben, beide hatten ein Team, dass sie nicht verlassen wollten oder konnten. Und im Endeffekt... verloren sie alles, was sie zusammen gehabt hatten.
 

"Ich entschied mich, wieder zu euch zu kehren und nie mehr zurückzublicken. Ich habe gedacht, vielleicht sogar gehofft, Tala nie wieder zu sehen." Den Schluss zu ziehen, für immer.
 

Natürlich hatte es weh getan, aber das darauffolgende Jahr, friedlich und ruhig wie es gewesen war, das harmonische Zusammensein mit seinen Freunden, hatte den Schmerz nach und nach verblassen lassen. Sie gewannen die Meisterschaft, die erste, die ohne böse und dramatische Zwischenfälle von statten gegangen war. Und dann... dann, als er Kai seine Gefühle offenbarte, hatte Tyson ihm so vollkommen überraschend auch noch eine Chance auf das ganz persönliche Glück geschenkt. Es hatte sich so sehr wie ein Neuanfang angefühlt, als ob es endlich steil bergauf ging, als ob er endlich von all der seelischen Agonie seiner Vergangenheit, seiner kaputten ersten Liebe, loskam... Doch jetzt...
 

"Jetzt sieht es aber so aus, als habe Tala da andere Pläne." Warum, Jurij? Warum jetzt? Kannst du nicht loslassen...? Kann ich es?
 

"Sieht so aus...", pflichtete Tyson eher geistesabwesend bei. Kai und Tala hatten eine lange Vergangenheit zusammen... eine sehr emotionelle, eine sehr verworrene, sehr verbindende Vergangenheit. Doch... Das hatten er und Kai auch. Sie beide waren auch durch Feuer und Flammen gegangen, sowohl zu zweit als auch alle zusammen als Team. Er würde seinen Phönix nie so einfach aufgeben. Besonders nicht an alte Dämonen aus Kais Vergangenheit.
 

Für einen Moment kehrte Stille ein und der lebensspendende Muskel in Tysons Brust raste, raste, raste... Je mehr, je länger er nachdachte, über alles was er gehört hatte, über alles, was passiert war und über alles, was er fühlte, desto chaotischer wurde es in seinem Inneren, in seinem Herzen. Schlaf rückte weiter und weiter weg und eins noch... eins noch, musste raus.
 

"Wenn du mit Tala zusammen warst..."
 

Kai horchte auf, als Tysons besorgtes, beinahe schon furchtsames Wispern erklang - ein sicherer Auslöseimpuls für den charakteristischen Beschützerinstinkt und so fuhren seine feingliedrigen Finger fast automatisch durch das nachblaue Haar, lindernd und beruhigend.
 

"...hast du auch so gefühlt? Diese Angst, diese... Unruhe? War es für dich auch so unerträglich, daran zu denken, dass du ihn verlieren könntest?" Konnte Kai es verstehen? Wie es sich anfühlte? Wie es war, an dieser einen Schreckensvorstellung zu vergehen? Höchstwahrscheinlich ja, höchstwahrscheinlich verstand er das und noch viel mehr. Mehr, als Tyson je erfahren wollen würde... Er atmete tief durch. "Ich weiß nicht, was ich tun würde... wenn wir-... Wenn ich dich-"
 

"Shhh," Kais Daumen legte sich gegen die samtigen Lippen, während seine Handfläche sich an jene weiche Wange schmiegte. "Das wird nicht passieren, Tyson."
 

Natürlich kannte Kai diese Angst, diese Furcht, diese Unruhe. Er hatte es selbst erlebt und er hatte auch das erlebt, von dem er wünschte, dass Tyson es nie erleben würde. Was er ihn nie erleben lassen würde: wenn diese Ängste und Befürchtungen wahr wurden. Doch nein, nicht dieses Mal. Davon wollte, und konnte Kai den Anderen beschützen. Tyson würde mit ihm nicht das passieren, was Kai mit Tala passiert war. Irgendwo schürte es seine Wut auf seinen Ex. Nicht, weil dieser Kai selbst verletzt hatte, nein... vielmehr weil er dadurch Tyson verletzt hatte. Das konnte der sonst so beherrschte Phoenix viel weniger breitwillig verzeihen, als all den eigenen Schmerz. Und eigentlich war das ein eindeutiges Zeichen, nicht wahr...
 

Er fühlte, wie der schmalere Körper sich fester an ihn presste, wie Tysons Lippen sich gegen seinen Daumen bewegten, als sie eine kaum hörbare Frage formten: "Was geschieht mit mir...?" So hatte er noch nie gefühlt und es war... einschüchternd.
 

Kai sagte nichts. Er strich nur seinen Daumen über jene süßen Lippen und verschloss sie einen Augenblick später zärtlich und doch bestimmt mit den eigenen.
 

Was sollte er ihm auch antworten? Dass er verliebt war? Dass Kai ihm – ohne sein eigenes Wissen – komplett den Kopf verdreht hatte? Dass dies wirklich das war, was man Liebe nannte? Keine flüchtige Schwärmerei, kein pubertäres Anhimmeln, nein, dies war echt. Echte Liebe, die, die schmerzvoll war, die verwirrend, beängstigend, ja gar furchterregend war... und gleichzeitig doch schöner, als irgendetwas auf der ganzen, weiten Welt es je sein könnte. Die Glück bringen konnte, wie man es nie zuvor gespürt hatte. Die Vollkommenheit einer Art anbot, die man nicht für existent gehalten hatte.
 

Ja, Kai hatte es schon mal erlebt. Diese absolute Vernarrtheit, diese bitter-süße Qual, wenn das Zusammensein so wundervoll war, dass einem das Verlassenwerden in Angst und Schrecken versetzte. Viele erlebten diese eine Liebe nur einmal im Leben und waren entweder glücklich genug, sie einzufangen und zu behalten, oder verdammt dazu, ihr ewig nachzutrauern. Eine zweite Chance kriegten die Wenigsten. War Tyson... Kais zweite Chance?
 

Er vertiefte den Kuss, spürte die verwirrte Verzweiflung am anderen Ende nur zu deutlich. Er kannte diesen Druck, den Tyson gerade in seiner Brust anschwellen spüren musste. Diesen wahnsinnigen Drang näher zu sein, fester zu halten und fester gehalten zu werden, diesen von Liebe und Angst und Verlangen entfachten Hunger, die Not, einen gemeinsamen Moment auszuleben, als wäre es der letzte. Dieser Kuss schrie jene unausgesprochenen Worte förmlich raus. Unhörbar, und doch so laut und so klar...
 

Ich liebe dich.
 

Irgendwann würden sie erhallen. Und sobald sein Herz die schweren Ketten der Vergangenheit um es herum endlich gesprengt hatte, würde er sie wirklich, aufrichtig zurückgeben können.
 


 

~~~
 

Ein paar Anmerkungen zu dem kleinen Stück Rekapitulation.
 

Die Ereignisse um Tala/Kai und Biovolt/BEGA von Staffel 1 bis Staffel 3 durch sind natürlich sehr viel umfangreicher und verworrener, als meine kurze Zusammenfassung via Kais und Tysons Erinnerung, ich hab einfach nur die wichtigsten und relevantesten Punkte herausgepickt und auch vieles mit Eigeninterpretationen verflochten, schließlich sollte es keine ellenlange Nacherzählung des Anime werden. Vielmehr sollte es einfach nur logische und nachvollziehbare Brücken zu dem eigentlichen Storygeschehen bauen.
 

Wer möchte, kann sich trotzdem gerne die sehr schön ausführlichen Beyblade-Episodenzusammenfassungen bei English-Wiki anschauen (das habe ich selbst getan) oder einfach nur darauf bauen, dass ich weiß, was ich da schreibe *lach* Falls einem doch irgendwo grobe Unstimmigkeiten auffallen oder essentielle Fragen offen sind, ab ins Kommi oder ENS damit, ich werde sie nach bestem Wissen und Gewissen beantworten (soweit die Antwort nicht später in der Geschichte auftauchen wird). Dabei würde ich darum bitten, sich doch nicht zu sehr in die klitzekleinesten Details zu verbeißen, denn letztendlich liegt der Fokus der Geschichte nicht darin, perfekte 100% mit dem Anime übereinzustimmen sondern ganz wo anders =3
 

Das ganze Stück mit Biovolts drittem Auftauchen ist natürlich frei von mir erfunden, ist nach G-Revolution passiert und sofern mein zu gestalten und auszubauen, wie es mir passt (yay!). Ich hab's an die Animegeschehnisse getackert unter anderem auch um die Jungs in einer plausiblen Art und Weise ein bisschen älter zu machen, denn sie rangierten in G-Revolution zwischen 14 und 17 und das war mir dann doch zu jung.
 

Nun denn, genug gequatscht! Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen gehabt, Kommentare, Meinungen und Anregungen sind natürlich immer sehr willkommen und wir sehen uns dann im nächsten Kapitel!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Crayola
2014-01-15T19:15:27+00:00 15.01.2014 20:15
Diese ff ist total toll!!
Super schön geschrieben, vor allem die Gefühle kommen sehr deutlich zum Ausdruck und das Geschehen ist auch richtig spannend.
Wieso schreibst du denn bloß nicht weiter??? :O
Die Story verdient echt noch ein Ende finde ich..
Vielleicht hätte ich gar nicht anfangen dürfen zu lesen, wo das letzte Kapitel doch schon so lange her ist :(
Denn jetzt muss ich unbedingt wissen wie es weiter geht, was mit Ray ist und natürlich wie sich die Beziehung zwischen Kai und Tyson weiter entwickelt..und wenn Tala dann noch mitmischt..

Du würdest mich jedenfalls sehr glücklich machen, wenn du hier doch noch weiter schreiben würdest :D Naja die Hoffnung stirbt zuletzt..

Von:  Minerva_Noctua
2012-07-01T12:36:37+00:00 01.07.2012 14:36
Wow, ich kann nicht mehr viel hinzufügen.

Tysons Reaktion, dass er Kai so geduldig zuhört, ist toll getroffen. Sehr gut.
Besonders beeindruckend finde ich, dass sich in Tyson dieser Kampfwille entwickelt. Diese Entschlossenenheit um Kai zu kämpfen und daran zu glauben, dass ihre Beziehung stärker ist, als all das Wirrwarr aus Kais Verganenheit und Tala.
Wieder sehr stark von ihm und passend für seinen Charakter.
Ich verstehe so gut, dass Tyson unbedingt möchte, dass er Kai glauben kann. Und dass er sich in seinen Armen entspannte.
Seine Angst am Schluss war sehr emotional. Sehr schön, sehr nachvollziehbar. Einfach fantastisch beschrieben.

Es ist das erste Mal, dass Kai Schwäche zeigt - er ist wieder über sich hinausgewachsen.
Und dass er in der Lage ist ein wenig von sich und Tala zu erzählen. Das konnte er zuvor nicht.
Und es scheint das erste Mal zu sein, dass Kai selber spürt, wie wichtig im Tyson geworden ist - jetzt im direkten Vergleich mit Tala. Er ist Tyson hinterher. Er wollte nur ihn und es war egal, was Tala zwischenzeitlich tut.
Und er hat dieses Gefühl entwickelt, diese Wut auf Tala, dass er Tyson mit dieser Aktion verletzen wollte.
Es hat sich viel getan.

Die Beziehung von Kai und Tala war auch seltsam.
Wie konnte Tala nur ständig on Kai getrennt leben. Gerade am Schluss dann. Warum ist er nicht geblieben?
Was ist das denn für eine Liebe, wenn man sich kaum sieht.
Kai hat doch die ganze Zeit über leiden müssen und nicht nur zum Schluss?
Auch etwas unverständlich und ein gewaltiger Entschluss damals von Kai am Baikalsee, Tala wieder allein zu lassen.
Nein, ich verstehe diese Beziehung nicht.
Aber die Szene von ihrem ersten Kuss war sehr schön. Ich liebe YuKa einfach^^.

Ich freu mich auf die Fortsetzung und bin gespannt, was weiter geschieht^^.
Der TyKa-Anteil war in diesem Kapitel übrigens Super:-)

Bye

Minerva

Von:  Yami-Nadine
2012-06-29T23:29:31+00:00 30.06.2012 01:29
Hallo Varuna,

als erstes muss ich mich dafür entschuldigen, dass dieser Kommentar erst so spät kommt, das war so nicht von mir vorhergesehen.

Was das Kapitel anbelangt, so muss ich ganz ehrlich sagen, dass es mich vom ersten bis zum letzten Wort vollkommen gefesselt hat und dass es, meiner Meinung nach, das bisher beste ist. Ich liebe natürlich auch jedes andere Kapitel, aber dieses Mal ist da eine ganz besondere Magie, die mich einfach verzaubert und tief berührt hat.

Ich meine damit vor allem den Anfang und den Ende des Kapitels. Ich konnte mir nach dem Vorfall mit Tala nicht vorstellen, was mit Tyson und Kai passieren wird. Ich bin alle Möglichkeiten durchgegangen, von einem Bruch ihrer Beziehung über eine Distanziertheit gegenüber dem jeweils anderen bis zu einem Verzeihen seitens Tyson. Doch all diese Szenarien fügten sich in meinem Kopf zu keinem passenden Bild zusammen, denn ein Bruch schien mir als zu heftige Entwicklung und dass sich alles wieder „einfach so“ einrenken sollte, hielt ich für ebenso unwahrscheinlich, besonders da ich in Tysons Situation einfach so sehr verletzt gewesen wäre, dass ich Kai in keinster Weise mehr hätte sehen wollen.

Deshalb war ich auch so ergriffen, als ich den Anfang des Kapitels gelesen habe. Ich habe Tyson aus tiefster Seele dafür bewundert, dass er so beherrscht gehandelt hat und Kai die Gelegenheit gegeben hat, sich zu erklären. Es bedarf wirklich einer großen Stärke, auf diese Art und Weise zu reagieren, und vor allem einer tiefen Liebe und eines tiefen Vertrauens. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, so lässt sich ein Lächeln auf meinen Lippen nicht vermeiden, denn ich hätte wissen müssen, dass Tyson nur so auf die ganze Sache hat reagieren können. Ich bewundere ihn für diese Stärke, genauso wie ich Kai mit jedem weiteren Kapitel mehr und mehr Respekt entgegenbringe.

Zwar war seit Beginn deiner Geschichte klar, dass Kai sehr viel offener geworden ist im Vergleich zu der Zeit, in der der Anime spielt, allerdings war es trotzdem überraschend für mich zu lesen, wie offen Kai in den Unterhaltungen mit Tyson über seine Gefühle und seine Vergangenheit mit Tala gesprochen hat. Auch wenn es offensichtlich ist, dass er Tyson liebt, so dürfte Kai diese ehrlichen Antworten trotzdem nicht leicht gefallen sein. Ich finde, dass du diesen Zwiespalt beziehungsweise die Überwindung, die es ihn gekostet hat, und den Grund hierfür, seine aufrichtigen Gefühle für Tyson, sehr gut dargestellt hast.

Ich hoffe wirklich von Herzen, dass die beiden die Unwägbarkeiten, die in der Zukunft auf sie warten werden, ebenso erfolgreich meistern und zusammen glücklich werden.

Was die Bladebreakers angeht, so hat man in diesem Kapitel doch einmal mehr gespürt, welch tiefe Freundschaft sie untereinander verbindet. Dass sie alle sofort nach Ray gesucht haben, und dies bis spät in die Nacht, und sich wahnsinnige Sorgen um ihn machen, zeigt wie wichtig sie füreinander sind und sie sich wohl eher als eine Familie sehen. Ich hoffe zwar, dass Boris oder Voltaire oder wer auch immer für Rays Entführung verantwortlich ist, ihm nichts antun wird, auch wenn das mehr als unwahrscheinlich ist. Immerhin macht die Bladebreakers ihre starke Freundschaft nicht nur stark, sondern auch verwundbar, und ich bin mir sehr sicher, dass man es auf diesen Schwachpunkt abgesehen hat, indem man Ray gegen seine Freunde ausspielen wird.

Abschließend möchte ich aber auch noch einmal hervorheben, dass ich es toll finde, dass du dir so viel Mühe gibst, deine Geschichte auf den Geschehnissen im Anime aufzubauen. Natürlich ist dies nur bis zu einem bestimmten Grad möglich, aber diesen ist dir grandios gelungen.

Ich freue mich also einmal mehr auf das nächste Kapitel und bin schon gespannt darauf, alt bekannte Gesichter in Gestalt von Lee und Mariah wiederzusehen.

Liebe Grüße, Yami

Von:  nu
2012-06-28T22:12:20+00:00 29.06.2012 00:12
Ui, das ging ja schnell :)
Hach ja, war wieder super und jetzt kann man sich schon besser vorstellen, warum Kai und Tala so ein komisches Verhältnis zueinander haben.
Tysons Gefühle kommen besonders gut rüber, kann man sich richtig hinein versetzen..Die erste große Liebe :D
Also, alles top und weiter so! Müssen ja auch noch erfahren, was mit Ray los ist ;)
LG
Von:  SkyAngel
2012-06-28T20:03:45+00:00 28.06.2012 22:03
uha es wsar der wahre hammer <3
das geht direkt unter die haut o.o

<3
grüße sky
Von:  Noir10
2012-06-27T14:28:59+00:00 27.06.2012 16:28
OI( kyuuudas ist ein echt tolle slanges kappi mag tala nicht!!
^^-^^

Von:  Curin
2012-06-27T12:20:32+00:00 27.06.2012 14:20
Hi,
ich bin ja so froh, dass es doch jetzt wieder im gewohnten "schnelen" Rythmus weitergeht. Da hab ich wieder etwas, worauf ich mich jede Woche freuen kann.
Und dann hatte ich also doch keine hallos, als ich schon am Montag gesehen habe, das anscheinend ein neues Kapitel oben ist. Das war ein paar Sekunden später wieder weg, deshalb wusste ich nicht, ob ich es mir nur eingebildet habe, oder sonstwas los war.

Auf jeden FAll bin ich froh, dass du nun die letzten drei Staffeln ein wenig zusammengefasst hast. Das war mir nämlich immer ein wenig unklar, wo genau ich die Story einordnen soll. Das Tala wieder bei Biovolt war, hörte sich nämlich so an, als hätte es die dritte Staffel nicht gegebne. Da war ich dann zeitmäßig doch immer ein bisschen verrwirrt, aber nun hast du es ja zum Glück kurz zusammengefasst. Und ich muss schon sagen, dass hast du super gemacht. Natürlich kann man nicht immer alles hundertprozentig abdecken udn auf einander abstimmen, aber das können nicht mal die Macher der Serie. Ich meine, wenn ich mir die Übergeänge zu den Staffeln so ansehe, dann nehme die doch aus der zweiten Staffeln außer Hilary nichts mit. Da hätte man die ganze 2. Staffel gleich weglassen können. Die war eh nicht so besonders.

Aber hier geht es ja um deine Story und nicht um die Serie, die auch noch durch die Amis Storymäßig den Tod bekam.

Zurück zur Fanfic:
Ich hatte mir ja schon halber gedacht, dass Tyson Kai sehr schnell verzeihen wird. Na ja, was ist denn im Grunde auch schon passiert. Sie allen waren geschockt von Talas Auftreten und so ein kleiner Kuss ist doch nicht gleich ein Betrug. Ausserdem ist Kai ja Tyson gleich hinterhergerrant, was seine Prioritäten eindeutig ausdrückte.
Ich bin aber positiv davon überrascht, dass Tyson um Kai kämpfen will und Tala nicht einfach so das Feld überlässt. Ich habe Tyson in dieser Fanfic stets etwas... hmmm... sagen wir zurückhaltender eingeschätzt. Das war zwar hauptsächlich Beziehungsmäßig, weil er hier der Neuling ist, der erst lernen muss, aber dennoch war ich überrascht. Somit ist schon mal klar, dass Tyson sich doch nicht ganz so sehr quält wie ich immer dachte. Er ist nicht nur in Kai verliebt und dankt Gott auf Knien für diese Chance. Er will Kai für sich gewinnen und steht dafür auch auf. Nur weiter so Tyson :)

Nun zu Rays Verschwinden. Fast schon fand ich das ein bisschen übertrieben, welchen Rubel darum gemacht wurde, nur weil Ray für ein paar Minuten spurlos bleibt. Aber dann habe ich gelesen, dass Biovolt im Jahr davon auch wieder da war und deswegen nicht nur so ein Schreckensgespest aus der Vergangenheit und man Tala deswgen schon ein bisschen ernster nehmen muss. Leider ist aber immer noch nciht klar, waurm sie Ray nun mitgenommen haben. Vielleicht wollen sie ja auch nur eine Schmusekatze. Wer weiß...

Zum Zusammengefassten Teil habe ich ja schon etwas gesagt. Aber nun etwas genauer zu Kais Erinnerung als er mit Tala zusammenkam. Ich fand das eigentlich ganz verständlich, wie es zu ihrer Beziehung gekommen ist. Aber gut fand ich auch, dass man in dieser Rückblende gemerkt hat, dass Kai noch jünger war. Er kommt in der Fanfic wie ich finde immer sehr erwachsen rüber und in dieser Rückblende hatte ich schon das Gefühl er wirkt jünger.

Jetzt noch zum Schluß. Ich bin ja so froh, dass Kai einen großen Schritt nach vorne getan hat. Okay, die worte "Ich liebe dich" sind noch fest in ihm verschlossen und es wird wahrscheinlich dauern, bis er sie aussprechen kann, aber wenigsten ist man jetzt ein bisschen klarer über seine Gefühle. War ja schon ein wenig komisch, sich immer fragen zu müssen: Will er mit Tyson eine Beziehung, oder: Versucht er mit Tyson eine Beziehung.
Wie grausam wäre es denn gewesen, wenn er irgendwann mal gemeerkt hätte: Sorry, ich liebe dich doch nicht, aber danke für den Spaß.
Schließlich gibt Tyson Kai alles. Seine Liebe, sein Vertrauen, seine Unschuld. Es wäre eine Schandtat von Kai gewesen, dies alles zu nehmen ohne ihn zu lieben.

Jetzt bin ich aber gespannt wie es weitergeht. Okay, ich gebe zu, ich habe Angst, dass es im nächsten Kapitel eine langweilige Besprechung geben wird, was aus Ray geworden ist und wir somit weniger Tyson/Kai Momente haben. Kai der während der Besprechung Tysons Hand hält. Das wäre ehrlich gesagt ein bisschen öde und extrem wenig TyKa. Aber wenn es für den Storyverlauf wichtig ist, dann will ich natürlich nichts sagen. Es gibt im Grunde immer genug Liebeleien zwischen den beiden und mal eben mehr und dann mal eben weniger. Im grunde bin ich doch froh, dass es neben der Beziehungsstory noch einen anderen roten Fade gibt. Beziehungen alle sind schön, aber ... nicht sehr füllend. Da wäre im Grund jedes Kapitel gleich. Nein, es braucht einen anderen Storyverlauf, der auch etwas mehr spannung reinbringt.

Also ich erwarte mit voller Spannung, das nächste Kapitel und wünsch dir noch eine schöne Woche.

LG
Curin
Von:  TyKa
2012-06-26T21:14:33+00:00 26.06.2012 23:14
OMG!
was soll man zu diesem kapitel nur sagen
es ist einfach
HAMMER!!
mir fehlen die worte

ich hab mich total gefreut
als ich sah dass ein neues kappi schon online ist
und musste natürlich gleich reinlesen

ich bin total geflasth
und wünschte mir einen anime aus deiner story
das wäre so geil

aber so bleibt die fantasie
die du mit jedem kapitel weiter anregst

ich bin echt total baff
und wenn ich jeden absatz ausführen würde
würde der kommi ellenlang werden

ich kann meine begeisterung gar nicht mehr im zaun halten
von daher
DANKEE!
VIELEN DANK!!!


lg
TyKa


Zurück